Übersicht A400M: Die Problemberichte
Nachdem das Verteidigungsministerium vor zehn Tagen einen neuen Rüstungsbericht veröffentlicht hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch aus dem zweiten, geheimen Teil dieses Berichts Details durchsickern. An diesem Osterwochenende gilt das erst mal für das Transportflugzeug A400M; gleich drei Medien zitieren daraus Einzelheiten.
Zunächst mal aus der offenen Darstellung, wie sie im öffentlichen Teil des Berichts auf Seite 121 nachlesbar ist:
Inzwischen befinden sich 16 Flugzeuge in der Nutzung. Neben Einsatzprüfung und ergänzender Nachweisführung werden im
Wesentlichen laufende Einsätze der Bundeswehr unterstützt. Insgesamt unterliegt das Programm signifikanten Verzögerungen bei der Auslieferung und dem Fähigkeitsaufwuchs. (…)
Aktuelle technische Probleme schränken weiterhin die Verfügbarkeit ein. Eine mittel- bis langfristige Lösung wird angestrebt. (…)
Hinsichtlich des Fähigkeitsaufbaus im geschützten Lufttransport steht aktuell das Selbstschutzsystem im besonderen Fokus. Das Risiko, dass die taktischen A400M möglicherweise nicht zeitgerecht mit dem im Rahmen von DIRCM vorgesehenen Flugkörperwarner ausgerüstet werden können, birgt die Gefahr einer weiteren Verschiebung der Zeitlinien. (…)
Aufgrund der hohen Anzahl der durch den Auftragnehmer zu vertretenden technischen Probleme und der Unsicherheiten in der Auslieferungsplanung ist die Einsatzbereitschaft aktuell und der Fähigkeitsaufwuchs des A400M in wesentlichen taktischen Fähigkeiten auf der Zeitlinie noch nicht zuverlässig ausplanbar.Technische Probleme im Antriebsbereich führen bis zur vollständigen Implementierung der technischen Lösungen zu Einschränkungen in der materiellen Einsatzbereitschaft. Gleiches gilt für notwendige Nachrüstungen an den Luftfahrzeugen zum Bereitstellen der vertraglich vereinbarten Fähigkeiten.
Die zeitgerechte Ausrüstung mit dem vorgesehenen Flugkörperwarner als elementarer Bestandteil des DIRCM-Systems ist gefährdet. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung zum Betrieb unter Bedrohung noch nicht gegeben.
Das ist eigentlich schon deutlich genug und in Teilen auch schon länger bekannt. Aus den aktuellen Berichten vom (heutigen) Gründonnerstag noch ein paar Details aus dem Rüstungsbericht, die weitere Baustellen auflisten:
Spiegel Online: Öldämpfe im Cockpit vom A400M
In Cockpit und Kabine treten bei Flügen Öldämpfe aus. Die Ursache der Störung, die bereits bei mehreren Flügen aufgetreten ist, konnte bislang nicht gefunden werden. Besatzung und Passagiere könnten als „unmittelbare Auswirkungen“ unter „Unwohlsein und Augenreizungen“ leiden. (…)
Wie gefährlich die Dämpfe sind, soll durch Messungen geklärt werden. Doch diese mussten wegen der „derzeit stark eingeschränkten Verfügbarkeit einsatzklarer A400M“ erst einmal aufgeschoben werden, heißt es weiter in dem Bericht.
Reuters: Bericht rügt massive Probleme beim Militärtransporter A400M
Weil die zahlreichen IT-Systeme zur Einsatzplanung nicht vernetzt seien, müssten vor jedem Flug umfangreiche Datenmengen etwa zum Spritverbrauch von Hand zwischen den einzelnen Anwendungen ausgetauscht werden, heißt es im vertraulichen Teil des Rüstungsberichts, der Reuters am Donnerstag vorlag. “Dies kann für einen Hin- und Rückflug bis zu über 50 Mann-Stunden Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen, was aus operationeller Sicht nicht akzeptabel ist und deutlich verkürzt werden muss.” (..)
Kurzfristige Einsätze zur Evakuierung Verwundeter oder in der Katastrophenhilfe seien “mit diesem enormen Vorlauf nicht durchführbar”, heißt es im Bericht. Zudem könnten Einsätze “wegen dieses übermäßigen Zeitbedarfs” nicht kurzfristig geändert werden.
tagesschau.de: Das fliegende Milliardenrisiko
Die [Politik] versucht, den Verkauf des wenig beliebten Ladenhüters anzukurbeln und gewährte Airbus ein großzügiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Doch offenbar rechnet man im Verteidigungsministerium inzwischen damit, dass die Exportbemühungen ziemlich fruchtlos bleiben könnten und Airbus den Kredit nicht oder nur teilweise zurückzahlen kann. (…) In einer vertraulichen Einschätzung des Ministeriums, die tagesschau.de vorliegt, wird eine drohende Belastung in Milliardenhöhe attestiert. Sollte sich kein weiterer Exportverkauf ergeben, „wäre das bewilligte Darlehen nicht zurückzuzahlen und würde den Einzelplan 14 durch Zins und Zinseszins mit zirka 1,382 Milliarden Euro bei unveränderter Laufzeit belasten“, heißt es in der Einschätzung im nicht öffentlichen Teil des jüngsten Rüstungsberichtes.
(Angesichts der schon im offenen Teil angesprochenen Probleme verstehe ich nicht ganz, warum das alles in den zweiten Teil geschoben wurde – vielleicht auch, damit die Bilanz nicht noch verheerender ausfällt als ohnehin schon? Der Vollständigkeit halber sei aber auch erwähnt, was der Hersteller Airbus zumindest zu dem von Reuters angesprochenen Planungsproblem sagt:
Ein Sprecher des Konzerns erklärte, die aufgeführte Planungsdauer unterscheide sich deutlich von den Erfahrungen mit den A400M anderer Länder. „Die Missionsplanung einer taktischen Mission der französischen Luftwaffe dauert nach unseren Kenntnissen maximal 90 Minuten, Routinemissionen lediglich 40 bis 60 Minuten.“
berichtet das Handelsblatt (Link aus bekannten Gründen nicht).
(Archivbild: A400M der Luftwaffe bei der ILA2016 in Berlin-Schönefeld – Foto mit freundlicher Genehmigung von Horatio Guanta)
Probleme ohne Ende offensichtlich mit dem A 400 M, wenn so wenige flugfähig sind, daß man nicht einmal den Öldämpfen im Cockpit nachgehen kann.
Viel wichtiger ist die Frage mit der Planungsdauer. Die 50 Mannstunden sind nicht neu, sondern waren hier in AG schon Thema. Wenn die Franzosen mit 40 – 90 Minuten hinkommen, was normal klingt, bleibt die Frage, was unterscheidet den französischen A 400 M vom deutschen? Wird verschiedene Software verwendet oder sind es überbordende deutsche Vorschriften,die den deutschen A 400 m praktisch lahmlegen?
Dieser „Scoop“ mit dem vertraulichen Bericht erweist sich bei näherem Hinsehen als kalter Kaffee. Das wurde so ziemlich alles schon längst in der Presse gemeldet.
Zu den Öldämpfen siehe Welt.de vom 30.10.2016: „Die deutsche Luftwaffe ist nur bedingt flugbereit“ oder Focus.de vom gleichen Tag: „Vertrauliches Dokument belegt: Einsatzbereitschaft der Luftwaffe ist gefährdet“. Hier im Forum war es ebenfalls schon Thema.
Zu den 50 Mann-Stunden für Dateneingabe siehe u. a. N-TV vom 08.05.2017: „Der A400M ist nicht für den Krieg geeignet“.
Offensichtlich gehört zu den Gründen, warum der vertrauliche Teil des Berichts vertraulich ist, dass er nicht pressegerecht aufbereitet und aktualisiert wurde, sondern die gleichen alten Informationen enthält wie seine Vorgänger. Wer daraus Meldungen machen möchte wie Reuters und der Spiegel, sollte besser im Archiv recherchieren und dann mal nachfragen. Die englische Reuters-Exklusivmeldung musste heute schon mehrfach nachgebessert werden, die hatte anfangs vielleicht ein Drittel des jetzigen Umfangs.
Es ist wie es ist => was ist der Plan B?
Es wird genannt, dass der Haushalt durch den Kauf der 13 zusätzlichen Maschinen mit 500 Mio € belastet wird. Wofür genau ist ein Kredit der KfW in Höhe von fast 1,4 Mrd € vergeben worden, für den das Ministerium haftet?
Das hört sich ja so an, als ob die 500 Mio € noch zusätzlich zum Kredit aufgrund fehlender Abnehmer hinzukommen.
1,4 Mrd. € für Airbus-Marketing? Das will ich nicht glauben.
Man sollte hier allerdings nicht schnelle Schlüsse ziehen…
Die Franzosen haben entweder anderes Bodengerät beschafft (da sparen wir Deutsche gerne einmal mit dem Nachteil dann nicht die volle Funtkionalität zu bekommen), oder nehmen bestimmte Ungenauigkeiten durch fehlende Anpassung an jeden Flug einfach hin (die Franzosen sind da etwas schmerzbefreiter als wir korrekte Deutsche).
In Tischgesprächen wird eine Nutzung C-160 bis 2024 als sicher erachtet.
Sollte es bis Ende 2019 keine signifikante Verbesserung geben ( DIRCM ) wird über das anmieten von US C-17 nachgedacht, und das über den Einsatz AFG hinaus.
Es ist alles denkbar, die Truppe fliegt ja schon mit Ukrainischen Antonov das Material und mit Ukrainischen Mi-8 das Personal im Einsatz.
Wenn die Luftwaffe nicht ganz brachliegen will , dann ASAP Piloten auf C-130 und C-17 schulen um bei US Maschinen zu leasen – dann inklusive Wartung / Bereitstellung.
Das mit den 50 Std Vorbereitungszeit für einen Flug ist nicht nachvollziehbar. Dies würde bedeuten, dass der A400M ohne Mission Planning System, einer DV-Anwendung am Boden zur Flugvorbereitung beschafft wurde. Jedes andere deutsche Militärflugzeug (Jet) hat so ein System am Boden.
Man muss sich mal diesen Irrsinn vorstellen, ein simples Ersatzteil wie eine Schraube oder ein O-Ring am Flugzeug kann nicht ohne SAP-Datensatz bestellt werden, aber die Sprit-, Ladungs- und damit Schwerpunktberechung für diesen hypermodernen Flieger muss von Hand gemacht werden, oder ?
Die Geschichte mit den Öldämpfen ist ein allgemeines Problem in der Luftfahrt. Da die Heizung und die Druckbelüftung für den Innenraum als Zapfluft vom Triebwerk genommen wird und damit die Wärmetauscher betrieben werden, kommt es bei Undichtigkeiten im System immer wieder zu Öldämpfen im Cockpit und hier eben auch im Laderaum.
Zitat von n-tv vom 08.05.2017
„Das Transportflugzeug Airbus A400M wird womöglich nie voll einsatzfähig sein. Grund dafür seien anhaltende technische Probleme und Vertragsquerelen mit dem Hersteller Airbus, wie es in einem Schreiben des Bundesverteidigungsministeriums heißt. Airbus werde nicht die nötigen Investitionen tätigen, um erforderliche Nachbesserungen am A400M auf den Weg zu bringen, schreibt das Ministerium im vertraulichen Teil seines Rüstungsberichts aus dem April.“
Das bedeutet im Klartext der Auftragnehmer weigert sich die vertraglich zugesicherte Leistung zu erbringen und der Auftraggeber schaut dabei zu und schießt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau, eine bundeseigene Bank, noch ca. 1,5 Mrd Euro an Airbus hinterher. Das verstehe wer will !
@Alex | 29. März 2018 – 21:58
Sowohl der Kredit als auch die 500 Mio € wurden hier längst diskutiert, siehe z. B.
http://augengeradeaus.net/2017/03/nachgetragen-zu-viele-unverkaeufliche-a400m-und-planungen-fuer-einen-zweiten-standort/
Der Kredit stammt aus den Neuverhandlungen des Vertrags von 2010/2011. Neu ist hier vielleicht die genannte Gesamthöhe mit Zinseszinz, als Kreditsumme wurde bisher 500 Mio. genannt.
Die ca. 500 Mio. für die 13 zusätzlichen Maschinen dürften dagegen das hier aus dem verlinkten Artikel vom letzten Jahr sein:
Was bleibt also von den heutigen Presseberichten, außer einer PR-Breitseite gegen Airbus?
Die Frage
greife ich mal ganz grundsätzlich auf: Auch wenn die Details, die in den heutigen Berichten auftauchen, meist schon öffentlich bekannt waren, hat das Ministerium sie dennoch in den vertraulichen Teil gepackt. Damit haben sie die Aura des Geheimgehaltenen bekommen, und darauf steigen Medien doch gerne ein (ich nehme mich da nicht aus). Also weniger eine PR-Breitseite gegen Airbus, sondern eher: Wenn die das noch meinen geheimhalten zu müssen, ist es wohl unbekannt…?
Tatsächlich läuft auf Twitter jetzt die große internationale Entrüstungswelle über angeblich neue A400M-Mängel, die aber die gleiche Welle mit den gleichen Informationen ist wie ein Jahr zuvor.
https://twitter.com/search?f=tweets&vertical=default&q=a400m&src=typd
Von der Presse erwarte ich Neuigkeiten. Stimmt das also noch so wie vor einem Jahr, als es zum ersten Mal geschrieben wurde oder hat sich etwas verändert?
Fliegen immer noch so wenige Maschinen, dass den Öldämpfen nicht nachgegangen werden kann, wie heute berichtet wurde? Es stehen doch inzwischen etwa doppelt so viele Maschinen auf dem Hof wie vor einem Jahr, und auf Twitter usw. sehe ich fast täglich mehrere Flüge. Die heute ebenso in der Presse wiederholte Meldung, dass aufgrund der langen Vorbereitungszeiten nur zwei Flüge pro Woche möglich seien, kann also gar nicht mehr wahr sein. Also vielleicht auch nicht das: N-TV titelt: „A400M ist kurzfristig nicht einsetzbar“, meint aber „A400M ist nicht kurzfristig einsetzbar“.
Georg (29. März 2018 – 22:23) glaubt hier oben im Zusammenhang mit diesen subjektiv erlebten neuen Mängeln, „eine bundeseigene Bank“ werfe „noch ca. 1,5 Mrd Euro an Airbus hinterher“. Dabei geht es um die 500 Mio., die seit ca. acht Jahren bekannt sind, und für die Zinsen anfallen, die nicht Airbus erhält, sondern die Bank, wohl vom Ministerium.
Was hat denn dieses ganz heutige Theater noch mit Aufklärung zu tun?
(Hier schreibe ich das, weil man mich dankenswerterweise lässt, nicht, weil diese Seite der Anlass wäre. Eine nüchterne Aufstellung ist zu begrüßen.)
Wenn es die gleichen Informationen bzw. die gleichen Mängel sind wie vor einem Jahr gemeldet, die aber in gleicher Form in den aktuellen Rüstungsbericht eingeflossen sind (was ich bislang nicht überprüfen kann), stellt sich natürlich die Frage, warum ein Jahr später die Mängel unverändert fortbestehen – oder warum sie in gleicher Form im Bericht stehen.
@Schnallendorf
Tut mir leid, dass mir das entgangen ist. Ich kann es immer noch nicht verstehen:
Welches wirtschaftlich denkende Unternehmen möchte denn überhaupt einen Kredit zu einem durchschn. Zinssatz von 13,5% (bei 8 Jahren; exponentiell)? Hat das Nichtbedienen nicht Auswirkungen auf die Berwertung der Aktie und Kreditwürdigkeit?
Warum vergibt man eine vollständige Bürgschaft an ein Multimillardeneuro-Unternehmen bei diesem Zinssatz? Die KfW wird sicherlich eine Risikobewertung vorngenommen haben; ist diese einsehbar?
Man war damals zu geizig, Dingos einzeln nach Afghanistan zu transportieren, und ist sich heute der schweren Ausrüstungsmängel wegen angeblichem knappen Budgets bewusst, zieht aber nicht die Reißleine bei der Bürgschaft für ein Projekt, dessen Image im Keller ist? Für mich ist das leider ein Zeichen, dass man das Wohlergehen der Soldaten nicht priorisiert.
@Schnallendorf: Von der Presse erwarten Sie Neues, aber von der PR des Hauses Floskeldorff nicht? Das klingt für mich wie leicht verschobene Maßstäbe.
Ich kann voll nachvollziehen, dass Airbus zum europäischen Equivalent von Boing gemacht werden soll und bin der letzte der sich komplett von der US-Amerikanischen Rüstungsindustrie abhängig machen möchte. Trotz dessen zeigt Airbus jeden Monat aufs neue, dass sie entweder unfähig, oder (ich weiß nicht was schlimmer wäre) unwillig sind diese Verantwortung zu tragen.
Man stelle sich vor zivile Flugzeuge würden nach diesen Standards gebaut werden.
Wie sieht es eigentlich mit den Fähigkeiten aus? Mein letzter Stand war:
– Kein Starten/Landen auf unbefestigten Pisten
– Keine Fallschirmspringer
– Kein Boxer mit Schutzpaket
(und das Abwehrpaket fehlt auch)
Aus dem Allzwecktransporter scheint ein Zwecklostransporter geworden zu sein.
Ich verstehe das mit den 50 Mannstunden nicht.
Das die Leute innerhalb von Minuten flugfertig sind und losfliegen klappt doch nur im Film.
Wenn 5 Leute an der Vorbereitung beteiligt sind und 5 Stunden brauchen bedeutet dass, dass die 25 Stunden brauchen. Vielleicht sind ja hier auch die Mechaniker für die Vorflugkontrolle mit eingerechnet.
Somit könnte der Airbus nach 5 Stunden Vorbereitung für alles zu einer Mission starten.
Das selbe oder etwas kürzer für den Rückflug und man ist rund 50 Std.
Das kommt mir nicht besonders viel vor.
Weiß jemand was genaues. Was genau ist in diesen 50 Mannstunden drin und was nicht und vor allem ob Airbus und die Franzosen das selbe reinrechnen wie wir?
Danke.
Um das DIRCM zeitgerecht zu bekommen, müsste der öAG es erstmal beauftragen. 2019 wird niemals klappen, da müsste jetzt ja die Entwicklung schon begonnen haben.
Nicht an allen Problemen ist der Hersteller schuld.
@Thomas
Laut dem zitierten Reuters Bericht geht es bei den 50 Mannstunden nicht un Vorflugkontrollen, sondern um das händische Übertragen von Daten zwischen den Einsatzplanungssystemen. Das ist in der Tat ein absolutes NoGo in unserer heutigen digitalen Welt
Cheers
Flip
„Weil die zahlreichen IT-Systeme zur Einsatzplanung nicht vernetzt seien, müssten vor jedem Flug umfangreiche Datenmengen etwa zum Spritverbrauch von Hand zwischen den einzelnen Anwendungen ausgetauscht werden, heißt es im vertraulichen Teil des Rüstungsberichts, der Reuters am Donnerstag vorlag. “Dies kann für einen Hin- und Rückflug bis zu über 50 Mann-Stunden Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen, was aus operationeller Sicht nicht akzeptabel ist und deutlich verkürzt werden muss.” (..)“
Ich gehe davon aus, dass die Bundeswehr ihre herkömmlichen Systeme nutzt und die Informationen dann in das FMS des A400M eingegeben werden. Ja, und es liegt in der Natur der Sache, dass wenn man alle Mannnstunden der Vorbereitung mit einrechnet es zu einer hohen Stundenzahl kommen kann. Am Ende muss man um eine seriöse Einschätzung zu bekommen, wissen was eingerechnet wird (siehe @Thomas)
Ist die IT darüber hinaus zur Flugvorbereitung A400M spezifisch?
Die Frage muss doch sein, welches Optimierungspotential gibt es in der Flugvorbereitung und was hat das mit dem A400M zu tun.
M.E. geht es hier um die Flugplanung und nicht um die techn Flugvorbereitung.
Zitat: „Ist die IT darüber hinaus zur Flugvorbereitung A400M spezifisch?
Diese IT ist für jeden Flugzeugtyp spezifisch, weil die Berechnungen für jeden Flugzeugtyp anders sind und besonders die Schwerpunktberechung (Mass- and Weight Ballance) sich bei einem Transportflugzeug schon erheblich von einem Kampfjet unterscheidet.
Außerdem wird so ein Mission Planning System zusammen mit der Hardware verkauft und muss dann über einen EEPROM-Speicher (komerziell wäre das heute ein USB-Stick) in das Flight Management System des Flugzeugs übertragen werden.
Vermutlich wird hier Airbus ein proprietäres Speichermedium mit extra Anschlüssen benutzen, das man nur bei Airbus kaufen kann.
Die Frage ist jetzt, ob die Bw so ein Mission Planning System mit Memory Stick für den A400M gekauft hat ?
@Georg
Da haben sie mich missverstanden. Natürlich ist das FMS und die Bodenstation systemspezifisch. Mir ging es um die IT der Flugberater welche sonst noch zur Flugvorbereitung genutz wird.
An diesem Osterwochenende gilt das erst mal für das Transportflugzeug A400M…
@T.W & All
Wird dann der „Drehflügler “ wieder geöffnet, wenn “ Neues“ vom Sea Lion durchsickert ?
Frohe Ostern
T.Wiegold | 30. März 2018 – 0:13
Wenn es die gleichen Informationen bzw. die gleichen Mängel sind wie vor einem Jahr gemeldet, die aber in gleicher Form in den aktuellen Rüstungsbericht eingeflossen sind (was ich bislang nicht überprüfen kann), stellt sich natürlich die Frage, warum ein Jahr später die Mängel unverändert fortbestehen – oder warum sie in gleicher Form im Bericht stehen.
Darauf gibt es eine einfache Antwort. Der Rüstungsbericht ist keine Zeitung. Der Rüstungsbericht erhebt daher nicht den Anspruch, Neues zu verbreiten. Er schreibt stattdessen den Sachstand fort. Und wenn alte Probleme nicht beseitigt sind, stehen diese alten Probleme eben immer noch drin. Und zwar so lange, bis sie beseitigt sind.
Und wenn Probleme sich nicht schnell beseitigen lassen, liegt es vielleicht daran, dass die Industrie in Zeiten, in denen sie mit dem Auftraggeber verhandelt, nicht weiterarbeitet, oder daran, dass das Problem so komplex ist, dass man nicht mit schlau daherreden, sondern nur mit einigen Monaten echter harter Arbeit dagegen ankommt, oder daran, dass für eine technische Lösung nicht genug Geld da ist oder daran, (wie bei DIRCM), dass es jahrelang unmöglich war, das im Haushalt unterzubringen und daran, dass die Industrie Sachen verspricht, die sie nicht oder nur verspätet hält.
@Rüstungsfritze
Ok, dann sollten aber diejenigen, die hier rumjammern, dass die Medien alles wieder hochziehen, auch erst mal mit dem Lesen anfangen: Airbus scheitert einem vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums zufolge weiter daran, wesentliche Probleme beim Militärtransporter A400M abzustellen , schreibt Reuters, und was Sie dazu schreiben, widerspricht dem ja nicht. Ich möchte halt gerne einer möglichen Dolchstoßlegende entgegentreten, dass doch alles getan werde und überhaupt und nur das mediale Interesse das Problem sei.
@Seaking
Wenn’s was zum Sea Lion gibt, gibt’s einen Eintrag zum Sea Lion. ;-)
@ Elahan
Die IT-Ausstattung der Flugberater ist ein STAN-Gerät der Flugbetriebsstaffeln. Die hat erstmal nichts mit dem A400M zu tun. Meines Wissen gibt es auch keinerlei Schnittstellen zwischen dieser Planungssoftware und den Flugzeugsystemen.
Die Ergebnisse der Flugberater gibt es in Papierform für einen gewünschten Flug. Es liegt dann an den Piloten den Flugplan in ihr Flight Management System einzugeben.
Es gibt aber noch eine andere Interpretationsmöglichkeit der Reuters Meldung:
Zitat:
„Weil die zahlreichen IT-Systeme zur Einsatzplanung nicht vernetzt seien, müssten vor jedem Flug umfangreiche Datenmengen etwa zum Spritverbrauch von Hand zwischen den einzelnen Anwendungen ausgetauscht werden, heißt es im vertraulichen Teil des Rüstungsberichts, der Reuters am Donnerstag vorlag.“
Die spezifischen Berechnungen wie Kraftstoffverbrauch je Streckenabschnitt bei vorgegebener Windrichtung, gewünschter Ladung und Fluggeschwindigkeit usw. müssen von der Bordcrew und nicht von den Flugberatungsfeldwebeln gemacht werden.
Man kann die Meldung auch so interpretieren, dass dies auf den PC-Programmen am Boden alles gut funktioniert und dann die Ergebnisse in die einzelnen Systeme des Flugzeugs händisch eingegeben werden müssen (also Spritmanagement mit den einzelnen Lfz-Tanks, Ladungsmanagement in das elektronische Steuerungsprogramm des Lademeisters usw. )
Das würde bedeuten, dass die einzelnen Systeme im Flugzeug nicht entsprechend vernetzt sind und man jedes Teilsystem mit seinen spezifischen Daten händisch füttern muss, weil ein elektronischer Datenaustausch mittels flugzeugeigener Vernetzung zwischen den Flugsteuerungscomputer des Lfz (FMS) und den verschiedenen Subsystemen des Lfz (Ladung, Sprit) nicht vorgesehen ist.
Ich verstehe die ganze Aufregung um den A400M nicht.
Die Medien stürzen sich mit Schadenfreude auf jeden Fähigkeitsmangel der Bundeswehr und so eben auch auf die Mängel des A400M.
Das Flugzeug war als eierlegende Wollmilchsau geplant, was selbstverständlich nicht funktionieren kann.
An so etwas hat außer Deutschland kein anderes Land geglaubt und dementsprechend wurden andere Muster dazugekauft.
Es ist ungefähr so, als würde ich mir einen großen Reisebus kaufen, um einen VW Bus und einen kleineren Bus zu ersetzen…
Alle Fähigkeiten in eine Plattform zu integrieren, kann nur mit extremen Kompromissen und einem realistischen Zeithorizont realisiert werden. Step by Step muß die Integration erfolgen und nicht gleichzeitig und planlos…
@T.W.
„Nachdem das Verteidigungsministerium vor zehn Tagen einen neuen Rüstungsbericht veröffentlicht hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch aus dem zweiten, geheimen Teil dieses Berichts Details durchsickern“
Ist der zweite Teil wirklich als „geheim“ eingestuft?
[So weit mir bekannt, als vertraulich – aber auch das habe ich noch nicht überprüfen können. Aber bitte jetzt keine Debatte über die VS-Einstufungen etc. T.W.]
@ Schnallendorf
Das oben zitierte KFW-Darlehen beläuft sich auf ca. 1,4 Mrd Euro und hat nichts mit den 500 Mio Euro Aufwendunge für einen zweiten A400M Standort zu tun.
Die 1,4 Mrd Euro sollten den Verkauf des A400M an Drittkunden ankurbeln, das ist bis jetzt jedoch noch nicht erfolgreich gewesen. So ist mit einem Ausfall der Rückzahlung des Darlehens in Höhe von ca. 1,4 Mrd Euro zu lasten des Verteidigungshaushaltes zu rechnen.
Wenn man so will eine erneute Preiserhöhung für den A400M um ca. 1,4 Mrd Euro und dieser Umstand (keine Rückzahlung wenn kein Verkaufserfolg gegeben ist), ist zumindestens mir noch nicht seit 8 Jahren, also seit 2010 bekannt !
Zur Information: seit 20.3.2018 verfügt die Luftwaffe über 18 A400M; siehe hier:
http://www.abcdlist.nl/a400mf/a400mf.html
@TW: Danke. Es wird auch nicht alles getan. Vor allem nicht auf Seiten der Industrie.
Das mediale Interesse (nicht die Diskussion hier) richtet sich aber nicht auf die Verbesserung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, sondern gegen die Ministerin und dagegen, die Bundeswehr einsatzbereit und damit einsetzbar zu machen. Und so wird der Rüstungsbericht auch von einzelnen Adressaten ausgewertet. Und wenn Reuters aus dem eingestuften zweiten Teil zitiert, hat irgendjemand irgendetwas Strafbares getan.
Und wenn wir gerade bei den Medien sind: Welches Medium hat sich denn in den vergangenen 15/20 Jahren darüber beklagt, dass die Bundeswehr kaputtgespart wurde und damit die Einsatzbereitschaft riskiert, gefährdet und reduziert wurde? Das war halt nicht Mainstream.
Man muss aber konstatieren, dass die Art und Weise, mit der die Bundeswehr unterfinanziert wurde, Ergebnis eines demokratischen Prozesses war und ist. Mit anderen Worten: wir alle haben es so gewollt.
Ich empfehle Gen a.D. Vad im Cicero zur Lektüre. (sinngemäß: Die Bundeswehr ist jetzt da, wo ihre Gegner sie immer haben wollten.)
Und dieser Beitrag ist jetzt gleichermaßen on- wie off-topic. Er würde auch zu vielen anderen Rüstungsprojekten passen, er passt aber leider auch zum A400M.
[So weit mir bekannt, als vertraulich – aber auch das habe ich noch nicht überprüfen können. Aber bitte jetzt keine Debatte über die VS-Einstufungen etc. T.W.]
Keine Debatte, eine Info: Teil 2 ist VS-NfD, und damit auch eingestuft und nicht für die Presse und für die Öffentlichkeit bestimmt.
Darf ich lösen?
50h:
Fünf Mann arbeiten 10h an einem Berechnungsmodell für einen Flugplatz, an dem der A400M noch nie gewesen ist. Verzichtet man darauf die Nutzlast auf das letzte Kilogramm auszureizen, ist das Team damit in zwei Stunden fertig. Für Flugplätze, die schon berechnet wurden (das geht auch im Vorraus), dauert die Aktualisierung zehn Minuten. Ebenso kann der A400M umgehend zu einer Hilfsmission starten, während im Gefechtsstand zu Hause die notwendigen Berechnungen gemacht werden und „nachgeliefert werden“.
Öldämpfe:
Hier handelt es sich um das gleiche Problem wie in der zivilen Luftfahrt. Mit einer Anpassung der Verfahren zur Kabinenbelüftung ist dieses Problem „im Griff“. Trotzdem wird es ernst genommen und weiter detailiert untersucht.
DIRCM:
Vorher gibt es noch das, von der Transall bekannte, Chaff/Flare-System. Damit lässt sich der A400M bei der selben Gefährdungslage einsetzen wie heute die C160.
Ich denke es gibt viel Licht und Schatten im Projekt A400M. Und auch ich habe den Eindruck, dass eher selten darüber berichtet wird wie erfolgreich der A400M europäische Staatsbürger in der Karibik evakuiert oder wie gut mittlerweile der planmäßige logistische Lufttransport von Wunstorf in die Einsatzgebiete läuft. Wenn auch erst mit wenigen Maschinen, aber immerhin. Spannender – und typisch deutsch- scheint es zu sein auf die Probleme zu zeigen.
Der A400M wird ein gutes Flugzeug mit vielen Fähigkeiten, die die Bundeswehr vorher nicht hatte. AIRBUS liefert nicht in der Qualität und in der Geschwindigkeit wie versprochen – und das verursacht große Herausforderungen. Aber es sieht bei weitem nicht so dunkel aus, wie es bei einem Blick in die Berichterstattung wirkt. Vor allem die Pionierleistungen des deutschen A400M-Verbandes sind beeindruckend. Und für alle, die das im Detail sehen wollen, sei der 09.Juni empfohlen, am Tag der Bundeswehr zeigt Wunstorf der Öffentlichkeit seine Leistungsfähigkeit.
@Rüstungsfritze | 30. März 2018 – 13:53
„Keine Debatte, eine Info: Teil 2 ist VS-NfD, und damit auch eingestuft und nicht für die Presse und für die Öffentlichkeit bestimmt.“
Danke für den Nachtrag.
Zum Kredit stelle ich mal ein paar Pressezitate zusammen, wegen der Hausregeln meist ohne Links, lässt sich aber alles ergoogeln.
sueddeutsche.de, 24. Februar 2010
tagesspiegel.de, 6. März 2010
n-tv.de, 17. März 2010
sueddeutsche.de, 25. Oktober 2010, von Peter Blechschmidt und Jens Flottau
Ich fasse zusammen: 1,5 Milliarden Euro Kredite an Airbus wurden im Jahr 2010 beschlossen, davon sind 500 Mio. deutscher Anteil. Sprung ins Jahr 2017 zu http://augengeradeaus.net/2017/03/nachgetragen-zu-viele-unverkaeufliche-a400m-und-planungen-fuer-einen-zweiten-standort/
Dort wird Tobias Lindner folgendermaßen wiedergegeben:
Im aktuellen Bericht sind aus den etwa 1,2 Milliarden Euro laut obigem Bericht inzwischen 1,382 Milliarden Euro geworden. Dies ist die Summe inklusive Verzinsung, die aus dem deutschen Kreditanteil von 500 Mio. Euro stammt, und ist nicht zu verwechseln mit den 1,5 Mio Euro an Exportkrediten, die alle Nationen zusammen im Jahr 2010 gewährt haben.
Wenn sich jemand schon sehr lange für den A400M interessiert und sagt, er habe noch nie von den Krediten gehört, dann vermute ich eher eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne.
Zum Thema Exporte: Indonesien kauft zwei A400M.
[Das ist nach meiner Erinnerung noch sehr im Ankündigungsstadium? T.W.]
Hallo zusammen.
Einmal von nicht vorhandem Monitoring und Controlling abgesehen, wer kommt auf den Quatsch, 2017 sage und schreibe zehn Stunden sich mit einem Berechnungsmodell zu beschäftigen.
Reden wir über Destinationen wie Merkur, Mars oder vlt. die Venus?
Habe ich das richtig verstanden?
Es geht um Ziele auf der Erde?
Na dann schöne Osterfeiertage…
@ Delta: Ich habe von militärischer Fliegereri wenig Ahnung und ich glaube da bin ich hier nicht der Einzige.
Können Sie vielleicht einige Beispiele bringen, bei der der A400M, im Vergleich zur Transall die Truppe im täglichen Dienst nach vorne bringt? Als Gegenstimme zu den vielen negativen Berichten, wäre das mal interessant.
@Ottone
Beabsichtigt, und zwar zivil -wobei das Militär die Maschinen betreiben soll. Näheres kann bei Flug Revue online nachgelesen werden.
@moth: Der Vergleich mit dem Mars ist gut.. Es liegt wahrscheinlich daran, dass beim ersten mal alle möglichen Abflugverfahren inklusive Alternativen für Triebwerkausfälle vor-berechnet werden. 110%ig eben. Ich finde es in Ordnung, dass man am Anfang alles genau wissen will was das Flugzeug kann und macht.
@Mackiavelli: Das geht los bei der Fähigkeit mit Nachtsichgerät zu fliegen, geht weiter bei der Luftbetankung von Kampfjets, bei der erhöhten Sicherheit durch 4 Triebwerke (bei einem Ausfall hat der A400M immerhin noch 75% Schub), deutlich höhere Geschwindigkeit/Reichweite/Zuladung als die Transall, modernste, zukunftsfähige Avionik mit welcher man genauso durch den dichten europäischen Luftraum kommt wie auf eine Sandpiste bei schlechter Sicht in der Wüste und endet eben auch beim Thema Klo. Immerhin ist eins an Bord.
Ich will ja nichts schönreden, Probleme hat der Flieger genug. Aber es ist eben auch ein Quantensprung gegenüber der Transall und die Bundeswehr erhält einen Haufen neuer Fähigkeiten.
@Delta | 30. März 2018 – 18:52
„Aber es ist eben auch ein Quantensprung gegenüber der Transall und die Bundeswehr erhält einen Haufen neuer Fähigkeiten.“
WENN er fliegt und das irgendwann das tun wird, was er soll!
@ Mackiavelli
Die Transall und der A400M haben kaum Gemeinsamkeiten.
Es liegt wirklich mehr als eine Klasse dazwischen.
Die Franzosen schaffen mit einer A400M soviel, wie vorher mit 3 Transall.
Sie hat mehr als die doppelte Nutzlast, fliegt rund 250 Km/h schneller bei dreifacher Reichweite. Das ganze mit moderster Avionik, einem komfortablen Cockpit und der Sicherheit von 4 Motoren. Zusätzlich hat sie einen deutlich größeren Frachtraum und kann im Gegensatz zu den deutschen Transall in der Luft betankt werden.
Es sollte natürlich 2018 heissen.
2017 wurde bestimmt auch gerechnet, falls eine Maschine flog.
110 prozentige Sicherheit ist zweifelsfrei sinnvoll und notwendig, dennoch erscheint mir das gesamte Prozedere für jede einzelne „Neu-Mission“ arg umständlich. So etwas kann in der heutigen Zeit bereits mit der Einführung eines neuen Musters simulieren und vorhalten und passt neue Ziele über klimatische und GPS Daten an.
Im Bündnisfall ist das nicht gerade quick.
A400m und EF haben die letzten 30 Jahre ca. 100 Mrd. Euro gekostet. Von Tiger, NH-90, Puma ganz zu schweigen.
Unser Tornado wurde stiefmütterlich bereits zu einem Zeitpunkt behandelt, wo bereits klar war, dass der EF mehr als pending ist.
@Georg
Keine Schnittstelle? Echt? Im 21. Jahrhundert?
😂
Sehr spannend, wie hier die Leistungsfähigkeit vor allem über die „planmäßige“ Routine in den Fokus gerückt wird. Das sind die Aufgaben, die berechenbar und wiederkehrend kein Alleinstellungsmerkmal des militärischen Lufttransportes darstellen.
Im Gegenteil, dieser Teil des „Lastenheftes“ ist nicht das begründende Alleinstellungsmerkmal für den A400M. Dafür gibt es günstige etablierte Anbieter, die kommerziell abrufbar sind. Allerdings ist dies das einzige was – und das leider nach wie vor nicht flächendeckend für alle Einsätze – präsentiert werden kann.
Ich musste schmunzeln, als ich die vergleichende Bewertung eines „Quantensprunges gegenüber der Transall“ las. In der Tat, im besten physikalischen Sinnes des Wortes. Nicht abrufbares Potential aus dem Katalog eines Waffensystemes kann nicht für eine aktuelle operative Bewertung herangezogen werden, dass ist unlauter und durchschaubar.
Ein Vergleich mit zeitgenössischen Transportern, anstatt 60 Jahren alten Verwandten, wäre da deutlich transparenter und ehrlicher, auch wenn die C-160 die technische Abhollinie der Luftwaffe ist.
Aus gegebenem Anlass: Allgemeinpolitische Betrachtungen, der Zustand Deutschlands, der Welt usw. sind doch ein wenig arg OT und erscheinen deshalb hier nicht.
Also 50 Stunden nur um Daten von einer Anwendung in eine andere zu übertragen? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Ich vermute mal eher, dass man hier alles in SASPF haben möchte und die Schnittstelle vom Missionsplanungssystem zu SASPF nicht beauftragt wurde.
@ Pragmatiker
Es gibt keinen Vergleich mit zeitgenössischen Transportern, weil es schlichtweg keinen vergleichbaren Transporter gibt…
Die wesentliche Stärke des getarnten Jagdbombers F-35 ist der vernetzte Einsatz. D.h. er kann die Sensordaten anderer Systeme nutzen, um nicht seine Tarnung durch eigene Radarabstrahlung aufzugeben.
Wenn nun die Luftwaffe mit der Vernetzung einer neuen Spitzenmodells schon am Boden an die Grenze stößt, dann sollte sie sich die Anschaffung der F-35 sehr gründlich überlegen.
@Bernd
„Also 50 Stunden nur um Daten von einer Anwendung in eine andere zu übertrag?“
Wer hat das behauptet?
@Delta:
Was bringen den die ganzen Vorteile wie höhere Nutzlast und höhere Geschwindigkeit, wenn die Maschinen die meiste Zeit am Boden stehen und die Transall dann wieder übernimmt.
Zwar nicht immer, aber das kam ja schon öfter vor.
Der Quantensprung nutzt nix, wenn der A400M am Boden steht.
Was im als VS-NfD eingestuften Teil des Rüstungsberichts aufgenommen wird und was im öffentlichen Teil steht, ist einzig durch die Systematik des Berichts bestimmt. Der Bericht besteht zum Teil aus einem eigens hierzu zu erarbeitenden und halbjährlich zu aktualisierenden „Projektstatusbericht“ der größtenteils in den öffentlichen Teil übernommen wird. Der VS-NfD eingestufte Teil speist sich hingegen vorwiegend direkt aus dem im Risikomanagement angelegten Berichtswesen. Hier werden — im Sinne eines fortlaufenden Berichts — z.B. auch Risiken (letztmalig) berichtet, die bereits abgestellt sind. Entscheidend für die Beurteilung sind daher die in den Risikoblättern enthaltenen Einschätzungen der Eintrittswahrscheinlichkeit und die ebenfalls dagestellte Tendenz der Risikoentwicklung. Der Bericht ist insofern nichts für oberflächliche Leser. Wirklich geheimhaltungsbedürftige Informationen (z.B. Commercial in Confidence oder eben höher als NfD einzustufen) tauchen auch im Teil 2 des Rüstungsberichts nicht auf. Gemessen an Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß werden die Risiken nach einem Ampelsystem kategorisiert. Tatsächliche Probleme sind also nur solche Risiken, die bereits eingetreten sind und fortbestehen. Dieser Berichtsanteil ist also wohl nur deshalb eingestuft, damit nicht wahllos und sinnfrei aus ihm zitiert wird….