Zustand der Bundeswehr: Neuer Lesestoff
Zur materiellen Lage der Bundeswehr am (heutigen) Donnerstagmorgen zwei Lesehinweise – und es wird kaum überraschen, dass es nicht um positive Nachrichten geht.
Der Welt-Kollege Thorsten Jungholt hat einen internen Bericht zu dieser Materiallage in die Hand bekommen – vermutlich den Bericht, den das Ministerium dem Parlament im vergangenen Jahr mit der Begründung nicht weitergeben wollte, es gebe noch keinen Verteidigungsausschuss. ** Vielleicht hat es ja auch mit dem Inhalt zu tun:
Aus einem vertraulichen Papier des Verteidigungsministeriums geht hervor, dass der für die Aufgabe [der NATO-Speerspitze, T.W.] vorgesehenen Panzerlehrbrigade 9 in Munster derzeit nur neun von 44 vorgesehenen Leopard-2-Kampfpanzern zur Verfügung stehen. Von den 14 benötigten Marder-Schützenpanzern sind nur drei einsatzfähig. Gründe sind die mangelnde Ersatzteilversorgung und hoher Wartungsaufwand. Es fehlen auch Nachtsichtgeräte, Granatmaschinenwaffen, Unterstützungsfahrzeuge, Winterbekleidung und Schutzwesten.
Und Probleme gibt es nicht nur beim Heer:
So hat sich die Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme Eurofighter, Tornado (Kampfjets) und CH-53 (Transporthubschrauber) weiter verschlechtert. Jedes dieser Waffensysteme steht statistisch nur vier Monate im Jahr für Einsatz, Ausbildung und Übung zur Verfügung.
Die Online-Fassung des Welt-Berichts gibt es hier*.
Ergänzend dazu der Blick von außen: Die Financial Times hat eine sehr lange Bestandsaufnahme der deutschen Streitkräfte veröffentlicht. Die einzelnen Fakten sind den Augen geradeaus!-Lesern alle bekannt; als Zusammenschau mit den Augen der ausländischen Öffentlichkeit wirken sie (erneut) vernichtend:
German military: combat ready?
(Der Link funktioniert nicht für alle – deshalb auf dem Umweg über einen Tweet:
„Let’s not make too fine a point about this: the situation of Germany’s armed forces is dramatically bad. It will take a lot of time to turn this around.”@Ce_Moll in @FT
(In other words: readiness of now famous hipster bearded soldier is deceiving).https://t.co/FdfjLYPo9w— Thorsten Benner (@thorstenbenner) February 15, 2018
*Deutsche Verlagswebseiten werden hier i.d.R. nicht verlinkt; in diesem Fall scheint wieder eine Ausnahme gerechtfertigt.
**Bei weiterem Nachdenken: Es handelt sich vermutlich wohl doch nicht um den Bericht zur Lage der Hauptwaffensysteme – denn der orientiert sich eben an den Waffensystemen, nicht an NATO-Verpflichtungen. Also doch ein anderer Bericht, nach dem ich jetzt mal suche.
(Archivbild: Soldaten des Jägerbataillons 1 üben als Teil eines britischen Gefechtsverbandes die Interoperabilität während der Übung Lightning Ace II auf dem Truppenübungsplatz Salisbury Plains/Großbritannien am 20.11.2017 – Bundeswehr/Mario Bähr)
Bin mal Gespannt wie das am WE
das in München Ankommt
oder die USA
@Heiko Kamann | 15. Februar 2018 – 14:16
„An welcher Stelle, mit welchem politischen Hintergrund, wirken Sie denn?“
Als Bürger.
Ich bin aus dem letzten Jahrhundert und lebe immer noch in dem Glauben, dass Parlament und Regierung in letzter Konsequenz die Bürger vertreten.
Aus dem Grund „Wir“
Also noch mal: Wir Bürger müssen in wahlentscheidender Mehrheit uns darüber klar werden, was wir wollen: eine Armee oder ein erweitertes THW. Das GG sieht die Parteien dafür vor, die politische Willensbildung zu organisieren. Im Parlament und in der Öffentlichkeit müssen die Standpunkte sichtbar werden und zur Wahl gestellt werden. Das fehlt vollständig. Wir spielen hier die ganze Zeit „Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass“ So geht das nicht. Und die Militärs im Ministerium akzeptieren das auch noch und spielen mit. Unglaublich!
Ich halte den Eiertanz um die 2% für völlig falsch und als NATO wäre mir das egal.
D hat von 500000 auf 180000 Mann, also ca auf 1/3 abgrüstet. Das war politisch so gewollt, auch wenn die Grenze (aus 2+4) bei 370000 liegt. Das steht uns zu. Aber 12 Divisionen/3 sind 4 jederzeit einsatzbereite Divisionen plus die dazu passende auch jederzeit einsatzbereite Luftwaffe und Marine.
Ob wir das nun mit 0,5 oder mit 5% vom BIP machen, das kann der NATO egal sein. Aber 6 Monate benötigen, um ein (in Zahlen: 1 !!) lächerliches Bataillon ins Baltikum zu schicken und dafür zuhause kannibalisierte Truppenteile mit noch weniger Ausrüstung zu haben, das ist nicht akzeptabel.
Das muss auf den Tisch und die Verantwortlichen müssen da konkret etwas zu sagen. Das ist ein ganz klares Führungsproblem.
@SER | 15. Februar 2018 – 18:31
Ich habe mir immer vorgestellt, die BW müsste für den Verteidigungsfall vorbereitet sein.
(Ich bin aus dem letzten Jh, s.o)
Wenn dann eine Flut kommt, dann können die Geräte (Hubschrauber, Lazarette und auch Kettenfahrzeuge) eingesetzt werden, weil wir sie haben.
Wenn das Argument die nächste Flut ist, dann bekommt bei den Politikern, die wir zur Zeit wählen, das THW Hubschrauber und wir sind gerüstet.
Das mögen Frau Roth und Frau vd Leyen als Lösung sehen, aber es ist keine.
In der Stuttgarter Zeitung meldet sich auch Norbert Röttgen (seit der Absetzung durch Merkel im Auswärtigen Ausschuss als Vorsitzender auf dem Abstellgleis geparkt) zum Zustand der Bundeswehr zu Wort. Er hält den Zustand für skandalös und international peinlich. Nachzulesen unter „Die Lage kann jederzeit eskalieren“ (online verfügbar).
Besser spät als nie.
Nur leider fehlt Röttgen die Hausmacht in der Fraktion.
Nach meinem Eindruck will er sich eher für die Post-Merkel-Ära positionieren. Mal sehen, ob er das Thema auch nach dem Wochenende in München voran treibt.
Die Erklärung für den jetzigen Zustand der Bw kann man relativ einfach beschreiben, was ja auch viele Kommentatoren hier schon gemacht haben.
Vielleicht ein weiterer Gesichtspunkt:
– Oben und Unten der Bw arbeiten nicht zusammen
Während unten versucht wird die Kompanie mit ihrem Auftrag irgendwie am Laufen zu erhalten, wird oben alles unternommen um die Selbsthilfe- und Selbstheilungskräfte der Bw zu schwächen,
Beispiele gefällig:
– die Zersplitterung in Org-Bereiche.
Warum musste z.B. die Wehrbereichsverwaltung in drei Einzelaufgaben zerlegt werden (BAIUD, BwPersA, BWDLZ usw) anstatt es bei der regionalen Zuständigkeit der einen Wehrbereichsverwaltung für alle zivilen Aufgaben der Bw zu belassen ?
-> „viele Org-Bereiche ergibt viele Zuständigkeiten ergibt hohen Koordinationsaufwand“.
z.b. die Bw-Feuerwehr in einem Geschwader untersteht jetzt dem Brandschutzzentrum der Bw und nicht mehr dem Geschwaderkommodore. Wer denkt sich so einen Schwachsinn in Richtung Einsatzbereitschaft aus ?
Selbiges kann man zu Kommando CIR sagen
Die da „Oben“ wollten industrielle Betreibermodelle, die da „Unten“ waren meist dagegen weil sie wussten wie die Industrie im Bereich technischer Betreuung arbeitet und das dies eine Schwächung der Bw bedeutete.
Mit jedem implementierten Betreibermodell wurden die Selbsthilfekräfte der Bw, der Truppe geschwächt.
Dies führte schließlich zu dem Phänomen der
– Resilienzauswirkungen in der Truppe
Es ist bekannt das Menschen, biologische Systeme, Organisationen versuchen einem erhöhten Stress eine Zeit lang Widerstand zu leisten und dabei zu bestehen. Kommt es jedoch zu einer langanhaltenden und hochgradigen Überforderung von Systemen, dann bricht das System, die Organisation in sich zusammen.
Das sieht man u.a. am BAAINBw in Koblenz, wo mittlerweile über 1000 Mitarbeiter in der Vertragsabteilung fehlen und folgendessen auch zu wenig Ersatzteile beschafft werden. Generell kann man aber sagen, dass die Bw mit ihrer gesamten Material- und Beschaffungslage am Zusammenbrechen ist, nachdem das System den verschiedenen Reformen 20 Jahre lang Widerstand geleistet hat.
Die 2011 Reform von TdM war jedoch eine Reform zu viel. Insofern kann man sagen dass TdM der Totengräber der Bw war.
Nachdem die Bw jetzt in ihrer Leistungsfähigkeit implodiert ist, wird es mindestens 20 Jahr dauern bis sie wieder hergestellt ist, vorausgesetzt man betreibt dieses Ziel ernsthaft und mit viel Geld.
Danach sieht es aber nach den Koalitionsverhandlungen nicht aus. Jeder andere Politikbereich bekommt in dieser wirtschaftlichen einmaligen Situation von DEU (35 Mrd Etatüberschuss) mehr von dem Kuchen ab wie die Bw.
Und selbst das, was die Bw dazu bekommt muss sie noch mit der Entwicklungshilfe teilen.
Gibt es irgendeinen Marker, einen Indikator der noch besser aussagt, dass die Bw am untersten Ende der Prioritätenliste der neuen Bundesregierung steht ?
Und jetzt soll keiner sagen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der ständigen Diskussion (zu recht) über die Einsatzbereitschaft und der immer kleiner werdenden Akzeptanz der Bundeswehr gibt… Das Geld ist nicht ausreichend. Die Einsatzbereitschaft ist nur eine Seite der Medaille, die Fähigkeit zur Ausbildung an Gerät die andere. Die „Nullfehlerhaltung“ ist weit verbreitet. Das mangelnde Verständnis von Sicherheit (siehe Koalitionsvertrag) sehr ausgeprägt. In den USA werden wir zunehmenst belächelt.
Aus unserer politischen Verantwortung heraus auf Einsätze zu verzichten und es anders lösen zu wollen ist das eine – eine mangelnde Fähigkeit überhaupt unserer Verantwortung in wenigen Einsätzen nachzukommen ist eine deutliche Sprache der Unfähigkeit.
Unser Einfluss schwindet immer mehr und damit auch die Fähigkeit Europa zu prägen (im positiven Sinne).
Bedingt abwehrbereit?
Beim Lesen dieser Diskussion fällt einem unwillkürlich der Titel dieses Spiegel-Artikels aus dem Jahr 1962 ein..
Zur Erinnerung: Der Artikel machte seinerzeit schwerwiegende Mängel der Bundeswehr im kalten Krieg publik. Er wurde zum Startpunkt der Spiegel-Affäre, in deren Folge der damalige Verteidigungsminister zurücktreten musste (dies allerdings nicht wegen seines Versagens in der Sache sondern wegen unwahrer Aussagen in der Öffentlichkeit).
Dabei geht ein recht interessantes Detail der Geschichte meist vergessen; die Mängel wurden damals in einer ganzheitlich angelegten militärisch-zivilen Übung namens „FALLEX“ aufgedeckt.
Es ist sicher eine Sache zu wenig Panzer und Munition zu haben. Eine andere ist es, wenn z.B. Personal und Material erst gar nicht bewegt werden kann, weil Verkehrsträger oder die Mineralöl-Versorgung lahmgelegt sind. Dabei sind die Hebelkräfte in einer digitalisierten Welt und die Abhängigkeiten von den privatwirtschaftlich betriebenen kritischen Infrastrukturen ungleich größer als im kalten Krieg. Diese zivile Dimension der Handlungsfähigkeit der Streitkräfte ist in Deutschland – anders als in vielen anderen europäischen Staaten – in viele Teilzuständigkeiten ohne eine sichtbare Integrationsverantwortung zersplittert, gleichzeitig fehlen insbesondere ganzheitliche zivil-militärischen Übungen als „Erkenntnis-Gegenstand“.
Kann es sein, dass wir hier ein weiteres Thema jenseits der leeren Munitions- und Ersatzteil-Depots haben?
Die Frage stellt der Autor sicher zur Unzeit, so wie seinerzeit seine Vorgänger im Geiste, die in den Zeiten der Demontage der Bundeswehr „geunkt“ hatten. So bitter das Lernen aus negativen Erfahrungen ist, es ist halt immer noch unschlagbar populär.
@ Georg: So ist das. Das beschämende ist, dass nicht etwa die friedensbewegten Grünen es gewesen sind, die die Bundeswehr zerschlagen haben.
(und damit will ich niemanden „bashen“, um neudeutsche Ausdrücke zu benutzen … man kann aber traurige Tatsachen nicht beschweigen. Es wird sich an diesem Zustand nichts ändern, solange die Mehrheit der Bürger & vor allem die Mehrheit der Leitmedien kein Bewusstsein dafür entwickelt, dass eine einsatzfähige Armee eine Notwendigkeit ist, so man als Staat dauerhaft überleben möchte)
@Georg
+1
Nur eine Ergänzung zu „Jeder andere Politikbereich bekommt in dieser wirtschaftlichen einmaligen Situation von DEU (35 Mrd Etatüberschuss) mehr von dem Kuchen ab wie die Bw.“
Bezeichnenderweise geht ein ähnlicher Bereich komplett leer aus: die Innere Sicherheit.
Es wird zwar von zusätzlich 2000 Stellen bei der Justiz und 15000 zusätzlichen Polizisten bei Bund und Ländern gesprochen. Jedoch ist hierfür kein Geld eingeplant und selbst Ministerpräsidenten die bei den Koalitionsverhandlungen dabei waren wollen ihren jeweiligen Anteil nicht umsetzen (siehe Saarland und Meck-Pomm).
Wenn man den Blick auf alle Sicherheitsbehörden weitet erkennt man, dass auch in diesen benachbarten Bereichen ein erheblicher Fähigkeitsverlust in den letzten 12 Jahren zu verzeichnen ist.
@all:
Ich würde gerne nochmal meine Frage von weiter oben wiederholen: Was genau muss sich denn durch wen ändern?
Eine Diskussion, ob nun das BMVg oder der Bundestag oder die Ministerialbürokratie oder die Generalität oder TdM mehr Anteil an dem Zustand haben ist aus meiner Sicht müßig.
Blick nach vorne:
Wer? Wann? Was? Wie? Warum?
Due neue Regierung wird als erstes grosses Thema ein Haushaltsgesetz für 2018 einbringen. Was muss sich dort ändern?
Es sollte ja zumindest sinnvolle Maßstäbe geben, um nachvollziehen zu können, ob den Worten nun Taten folgen.
Ich schaue hierbei besonders auf die Entwicklung beim Materialerhalt. Als ein Indikator.
In einem offenen Artikel bei Welt.online mit dem Titel „Dann schlage ich die Auflösung der Bundeswehr vor“ macht der DBwV genau den richtigen Punkt:
„Die Kernfrage, die Politik parteiübergreifend beantworten muss, ist: Soll Deu wieder einsatzbereite Streitkräfte haben, oder nicht?“, so Wüstner. Genau das ist die alles entscheidende Frage. Gibt es mehrheitlich den diesbezüglichen politischen Willen oder nicht? Interessant: mehre Verteidigungspolitiker äußern sich positiv. Man sollte diese jetzt beim Wort nehmen, denn die Trendwenden scheitern m.E. nicht an vdL, sondern wenn, dann am Parlament.
André Wüstner in der Welt.
„Die Kernfrage, die Politik parteiübergreifend beantworten muss, ist: Soll Deutschland wieder einsatzbereite Streitkräfte haben oder nicht?
Wenn nein, schlage ich die Auflösung der Bundeswehr vor.“
@T.W. :
Zu ihrer Fußnote ** ein Hinweis.
Nach einem Bericht der HAZ bzw. dem RedaktionsNetzwerk Deutschland entstammen die Zahlen dem Entwurf des Rüstungsberichtes, der in April vorgestellt werden soll. Dort soll es eine Art Auflistung geben.
Das passt auch nicht wirklich in die bisherige Systematik dieses Berichtes, jedoch gab es dort in den letzten Ausgaben auch verstärkt Nutzungsthemen.
@Cato
Bei der Lw heißt Fallex -Selbstvergewisserungsübung- man möcht sich da selbstvergewissern was man noch kann. Es würde mich da interessieren was der Anspruch ist, LoA kann es ja nicht mehr sein!
Die mili Führung hatte den Auftrag durch die Neuausrichtung den jeweiligen LoA zu erreichen. Sie sind selbst beim Restgerät grandios gescheitert, da sie die Bedeutung der gesamte Log-Kette einschl Ausbildung falsch eingeschätzt haben und zwar trotz klarer Warnung. Keiner kann diesbezüglich sagen man wurde von Putin überrascht, man kommt noch nicht einmal dem Anspruch der Neuausrichtung nach. Das ist das eigentliche Versagen und daran kann man alle messen, einschl UvdL und TdM
@Memoria, Georg:
+1
Der Laden BAAINBw iat so fertig. Das Problem ist auch, dass selbst dort wo es einigermaßen passt, diese Kollegen rechts und links von sich Flaschenhälse haben.
Dazu kommt eine völlig unsinnige Anwendung des Vergaberechts. Dann ist die Aufgabenvielfalt auf den DP mit jeder Reform gestiegen. An einem Tag müssen sie Logistikexperte sein, am nächsten Tag Sprengstoffexperte und IT-Sicherheitsfachmann, dann wieder Showman für irgendeine Veranstaltung, …
Die A16+ bekommen jetzt Führungskräftecoachings, ich behaupte mal dass das für die Hälfte der Kollegen verlorene Liebesmüh ist.
Dann gibt es die PMO 1,2,3 (MKS,TLVS,EUROMALE) in denen mit recht hohem Personalaufwand versucht wird Großprojekte zu managen. Andere Projekte mit ebenfalls Mrd.-Umfang darben dagegen und werden von 2-3 Kollegen betreut.
Dann gibt es jetzt Zielvereinbarungen Sts-Abteilungsleiter BAAINBw-Projektleiter. Der AL muss für die Personalressourcen bei den ausgewählten Projekten sorgen. Das geht zulasten der anderen Projekte.
Die Personalunterstützung durch externe funktioniert nur sehr eingeschränkt.
Seit Jahren hat man in der Rüstung den Eindruck dass Rüstung eigentlich nicht gewollt ist. Wenn ich mich mit den Nutzer unterhalte sind wir uns schnell einig. Aufgrund des Ressourcenmangels wird daraus aber nix. BMVg und Kommando wirken auch nicht wirklich an Besserung interessiert. Von denen kommt eher ein SCHNELL,SCHNELL,SCHNELL wenn dann doch mal Geld da ist oder die politische Leitung mal wieder einen neuen Fokus hat.
Nein, es waren CDU/CSU Politiker
Nach der Zeitung mit den vier Buschstaben überlegt die BW ihr Kampfpanzerproblem für die schnelle Eingreiftruppe dadurch zu lösen,. daß statt Kampfpanzer nur Schützenpanzer bereits gestellt werden! Nur wenn von 14 Schützenpanzern Marder nur 3 einsatzfähig sind, woher sollen dann weitere 44 Schützenpanzer kommen um die Kampfpanzer zu ersetzen?? Dafür müssten dann ja wohl alle Panzergrenadierbataillone, welche noch den Marder verwenden, mit Mardern geplündert werden.
Denn statt durch Puma ersetzte Marder als Reserve zu verwenden oder als Ersatzteillieferanten auszuschlachten, konnte es VDL ja nicht lassen diese Marder lieber nach Jordanien zu liefern! Kein Wunder also, daß wir auch viel zu wenig einsetzbare Mader Schützenpanzer haben.
Zum Kampfpanzerproblem wird dort noch mitgeteilt, daß das Panzerlehrbataillon 93 statt 44 Kampfpanzer Sollstärke nur über 39 Leo`s verfügt und davon 30 defekt sind, ergibt dann die nur 9 verfügbaren Kampfpanzer, was nicht mal für eine Kompanie reicht, welche 14 Kampfpanzer benötigt.
@TW:
Das Bild sind mitnichten Jäger!
Das sind die 371er Grenadiere bei der Übung „Noble Ledger“ 2014 in Norwegen ;)
Der Kamerad wurde anschließend an die Veröffentlichung des Fotos Mitglied im „Tactical Beard Owners Club“ :)
neuer welt Artikel zum Thema von Thorsten Jungholt
„Wie dramatisch die Lage tatsächlich ist, zeigt die Einschätzung des Deutschen Bundeswehrverbandes. „Die katastrophale Einsatzbereitschaft, die dazu führt, dass wir unsere Bündniszusagen nicht mehr erfüllen können, darf keinen Fachpolitiker überraschen“, sagte der Vorsitzende André Wüstner gegenüber WELT. „Die Kernfrage, die Politik parteiübergreifend beantworten muss, ist: Soll Deutschland wieder einsatzbereite Streitkräfte haben oder nicht? Wenn nein, schlage ich die Auflösung der Bundeswehr vor.“
Falls die Bundeswehr doch noch gebraucht werde, müsse „nun schnellstens ein Konsens über die Anpassung und Beschleunigung von Beschaffungsverfahren und über ein Gesetz zur nachhaltigen Steigerung der personellen Einsatzbereitschaft inklusive der dafür notwendigen Finanzierung hergestellt werden“, so der Oberstleutnant. „So wie jetzt kann es nicht mehr weitergehen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass weite Teile der Welt in Flammen stehen.“
das ist mal eine Ansage
komischerweise scheinen sich Vertreter aller Parteien darüber im klaren zu sein wie schlecht es um die BW steht. Auch wenn nicht alle mehr Geld locker machen wollen…
auch wenn ich ungern AFD Politiker zitiere, Rüdiger Lucassen, verteidigungspolitischer Sprecher der AfD (Oberst a.D.):
„„Vor 30 Jahren hätte ein solcher Zustand eine Sondersitzung des Bundestages zur Folge gehabt. Heute hingegen scheint sich daran weder in der Bundesregierung noch in den Reihen der Regierungsparteien jemand ernsthaft zu stören.“
Recht hat er… vielleicht sollte man das ja mal anstreben!?
aber ich befürchte ein weiter so… bis es mal zum großen Knall kommt
Zu Röttgen: der ist ja nicht seit gestern quasi Cheaf-Außenpolitiker der CDU. Mir ist er in den vergangenen Monaten und Jahren jedenfalls nicht als Fürsprecher der Bundeswehr in der Öffentlichkeit – oder gar als Mahner und Warner – aufgefallen – sieht mir also nicht nach aufrichtigem Engagement in der Sache aus….
Die WELT schafft es heute übrigens mühefrei – zwei Positionen gleichzeitig zu vetreten. Einmal durch den vDL-Basher Jungholt auf S. 4 und mit einem Namensbeitrag des BAKS-Präsidenten auf S. 2. Beide sind sicher nicht objektiv unterwegs, was bei Ersterem bedenklicher ist als bei Letzterem, aber immerhin schön zu sehen, dass eine große deutsche Tageszeitung beide Perspektiven aufgreift.
Dann seien wir mal gespannt, ob sich der Verteidigungsausschuss sich nicht nach der Veröffentlichung des Jahresberichts des Wehrbeauftragten zum parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr konstituiert. Das würde sicherlich interessant, weil die Damen und Herren „Fachpolitiker“ da ja vermutlich keine Selbstgespräche führen werden. Mal sehen, von wem sie sich diesmal „hinter die Fichte geführt“ fühlen…
Finde ich gut, dass Oberstlt Wüstner meine Meinung bez. ertüchtigen oder auflösen aufgegriffen hat ;-). Gleichzeitig auch ernüchternd, dass der katastrophale Zustand der Bundeswehr größtenteils mit einem müden Achsel- bzw. Poporunzeln quittiert wird.
Es ist zwar traurig, aber man sollte den Tatsachen ins Auge blicken: die Bw war Adenauers Instrument zur Westbindung und zur (Wieder-) Erlangung der staatlichen Souveränität. Hinter beides kann man einen Haken setzen, Auftrag erfüllt. Früher wurde Personal vom BGS in die Bw verschoben, wieso sollte es künftig nicht umgekehrt laufen?
Es ist allgemein bekannt und offensichtlich, dass die Bundeswehr nicht einsatzbereit ist.
Der Schluss, dass man jetzt nur mehr Geld braucht und eine größere Zahl an Waffensystemen und Ersatzteilen benötigt und man dann eine einsatzbereite Armee bekommt, ist aber falsch!
Mindestens genau so lähmend und im alltäglichen Betrieb wahrscheinlich noch viel gravierender sind andere, nicht so plakative Dinge. Das beste Beispiel sind die Kommentare in dem Artikel zu den gesperrten Schießständen. Was wir uns dort antuen ist der reine Hohn! Es gibt zu viele Behörden, Ämter und Zuständigkeiten. Es gibt zu wenig Entscheidungsfreiheit und Mittel auf den unteren Ebenen. Zentralisierte Personalführung, die Übernahme ziviler Arbeitsschutz- und Umweltschutzauflagen für die Streitkräfte, die Soldatenarbeitszeitverordnung, das Chaos bei der Bekleidungsbewirtschaftung und der zivilen Instandsetzung, die Bewirtschaftung der Liegenschaften und Küchen aus einer zentralen Verwaltung heraus, tausendfache Regulierung im täglichen Dienstbetrieb von Nachweisen und Lehrgängen und Auffrischungen für DSA-Prüfer, Rettungsschwimmer, Sportleiter, Schießausbilder, Schießlehrer, Einweisungs- und Überprüfungsfahrten (natürlich nur durch Kraftfahrfeldwebel), IGF-Leistungen und dank des nSAK auch noch zusätzliches Inübungshalten, Erste-Hilfe-Ausbildung, dazu Belehrungen über weiß der Teufel was alles: Militärische Sicherheit, Politische Bildung (jetzt kurzzeitig wieder ganz wichtig Tradition), Materialnachweisen, IT-Sicherheit, Brandschutzbegehungen gekrönt von unserem absurden und einmaligen Datenschutzrichtlinien die selbst einfachste Listenführung auf Teileinheitsführerebene zu einem Kraftakt macht.
Das alles ist einfach ein Skandal und jedes normale Unternehmen wäre schon lange an dieser Bürokratie erstickt und insolvent.
Für 35 Milliarden € kommt da einfach so gut wie nichts außer heißer Luft raus.
Ich behaupte: Mit einem radikalen Kahlschlag an Stäben, Ämtern und vor allem Vorschriften und Gesetzen ist dieser Armee viel mehr geholfen, als mit den nächsten verpulverten Milliarden.
Es muss ein radikaler Kulturwandel her in dem Einsatzbereitschaft auf der Truppenebene das ist was zählt. Darum müssen auch die Entscheidungen und Mittel wieder dezentralisiert werden: Lasst die Kommandeure, Chefs und Spieße über ihr Personal, ihre Gebäude, ihr Material usw. entscheiden. Führen von vorne heißt das glaube ich, wenn derjenige der am nächsten dran ist und am besten Bescheid weiß, die Entscheidungen trifft.
Diese Armee ist in ihrem derzeitigen jämmerlichen Zustand, ihrer Struktur und ihrer Denkweise keinen einzigen weiteren Euro wert.
Ich ziehe meinen Hut vor allen Soldaten die trotzdem jeden Tag versuchen das beste daraus zu machen und Ausbildung und Erziehung ihrer Soldaten aufrecht zu erhalten. Ich selbst habe die Flinte ins Korn geworfen und erlebe in der zivilen Wirtschaft wie gut und einfach alles laufen kann, wenn die richtigen Leute mit den richtigen Prioritäten einfach ihre Arbeit machen dürfen und es nicht geduldet wird, wenn kleinliche Vorschriften oder Bürokratie den Erfolg behindern.
Das wünsche ich auch der Bundeswehr.
Mackiavelli,
Sie schreiben mir aus der Seele. Die Bundeswehr hat sich zu Tode optimiert und hat ein System extrem aufwendiger Verantwortungslosigkeit geschaffen, deren Output „ausgebildete, einsatzbereite Streitkraefte“ mit einer Lupe gesucht und nur noch in Einzelsystemen oder einzelnen Teileinheiten, aber nicht mehr in Verbaenden und Grossverbaenden gemessen werden kann.
Nur „oben“ sieht man es halt ein wenig anders, beginnt in den TSK- und OrgBerKdos, zeigt sich voll im BMVg „wir koennen doch aber unsere momentanen Buendnisverpflichtungen und Einsaetze erfuellen“ und endet im Vtdg-Ausschuss und Bundestag, wo man seit Jahren (Jahrzehnten?) weggeschaut hat um sich nicht mit der eigenen Verantwortung auseinander zu setzen. Aber 2 Mrd pro Jahr mehr (bzw. was davon uebrig bleibt wenn man die Entwicklungshilfe abzieht) werden es bestimmt richten.
@machiavelli: Das hätte ich nicht besser auflisten können. „Macht mal“ geht seit langem nicht mehr – „legt vor, dass alle Richtlinien und Auflagen erfüllt sind“ ist Standard, „Arsch an die Wand“ die Regel. Lieber noch was draufsatteln. Im MN Rahmen kann man für vieles Verständnis bekommen, unsere Regelung- und Verbotswut lässt aber überall nur einen traurigen Blick ernten – auch wenn das Gras dort nicht immer grüner ist.
Mackiavelli | 16. Februar 2018 – 11:40
„Für 35 Milliarden € kommt da einfach so gut wie nichts außer heißer Luft raus.“
1+
Derzeit ist es einfach nur eine sinnfrei Verschwendung von Geldern.
Den aktiven Soldaten mache ich keinen Vorwurf. Die haben mein absolutes Mitgefühl.
Frage mich manchmal, was in den Einheiten so im Tagesbetrieb läuft. Bei den ganzen Mängeln an Ausbildungsgerät etc.
Sport ?
So traurig
Laut Spon sitzen schon wieder BW-Soldaten in Mali fest seit gestern, weil der Airbus 310 der sie abholen sollte, defekt in Dakar steht und repariert werden muss.
Möglicherweise können die deutschen Soldaten morgen mit einer französischen Maschine heimkehren nach Deutschalnd.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-a310-maschine-defekt-soldaten-sitzen-in-mali-fest-a-1193873.html
Dies ist schon der zweite Ausfall eines A 310 bei oder für die Rückholung von BW Soldaten aus Mali. Die BW sollte vielleicht mal dran denken, auch die A 310 Transportflugzeuge zeitnah zu ersetzen, wenn die ständig nicht fliegen(Die Tankflugzeuge A 310 werden ja mulitinational durch A 330 ersetzt werden).
Zudem stellt sich wieder die Frage, wie schlecht es um die A 400 M steht, wenn jetzt ein französisches Flugzeug die deutschen Soldaten abholen soll, statt daß man einfach einen A 400 m zum abholen runterschickt oder fliegt wieder keiner von den 16 deutschen A 400 m?
@closius
Das war heute Thema in der Bundespressekonferenz; ggf. reiche ich den Wortlaut noch nach.
Allerdings: Was hat das mit dem A400M zu tun? Ein A310 ist ausgefallen, und jetzt muss ein A400M dafür eingesetzt werden, um hier die Erwartungen zu befriedigen?
@Machiavelli (und andere): So sehr es stimmt dass sich die BW mit den diversen organisatorischen Veränderungen der letzten Jahre (Jahrzehnte) keinen Gefallen getan zu haben, ist es dennoch falsch einfach nach Kahlschlag und Deregulierung zu rufen. Gerade letzteres hat weder in anderen Verwaltungskontexten noch in der freien Wirtschaft wirklich nachhaltig was gebracht. Im Gegenteil das bringt dann eigenen Probleme mit sich.
Einfach nur durch Geld drauf werfen wird das Problem nicht gelöst werden, aber genauso wenig durch Kahlschlag. Man muss genau durchgehen welche Bereiche funktionieren oder nicht und warum. Es wird Veränderungen geben müssen und Strukturen müssen mit ziemlicher Sicherheit auch beseitigt werden. Aber einfache Pauschallösungen die Wunder bewirken gibt es da nich – da können sie auch gleich snake oil verkaufen.
Verstehe die Aufregung hier nicht.
Deutschland bekommt immerhin eines der neuen NATO-Kommandos!
DAS sollte auch zukünftig der Beitrag Deutschlands zur NATO sein – Platz bieten für die Etappenhengste und Durchmarschraum für die Streitkräfte der Partner gen Osten.
Da stören ja auch eigene Panzer nur, wenn die auch noch die eh schon belastete Infrastruktur in Deutschland benutzen würden.
Also für mich erscheint der Plan, die Bundeswehr mangels Materialbewirtschaftung und mangelnder Ersatzteilbevorratung zu lähmen, um die Straßen für die NATO freizubekommen durchaus konsistent und er erscheint erfolgreich.
Und die Gehälter der altgedienten Berufssoldaten fließen ja auch in den überaus wichtigen Kommandostäben weiter.
Die Verteidigungsminsterin kann sich mit dem neuen Kommando schmücken, ein paar Generäle können dort ihre Sterne verdienen.
WIN-WIN-WIN-WIN-Situation.
Wohl bekomm`s.
@closius
Die Soldaten sind froh um jeden A400M der nicht kommt. Es ist eine Tortur mit im von zentral Afrika nach DEU zu fliegen.
@tt.kreischwurst
„Man muss genau durchgehen welche Bereiche funktionieren oder nicht und warum. Es wird Veränderungen geben müssen und Strukturen müssen mit ziemlicher Sicherheit auch beseitigt werden. Aber einfache Pauschallösungen die Wunder bewirken gibt es da nich – “
Oha. „Also wenn man mal nicht weiter weiß, – bildet man nen Arbeitskreis.“ Oder wie?
Genau dieses Denken IST das Problem in der Bundeswehr.
In diesem Arbeitskreis sitzen dann wieder irgendwelche altgedienten und irgendwelche Karrieristen, die entweder auf ihre Pension schauen oder die sich den nächsten Stern auf der Schulter verdienen wollen.
Da wird man wieder jahrelang analysieren und am Ende verpufft das mit einem/einer neuen Minister/-in oder ausgewechselten Staatssekretären.
Das Problem muss RADIKAL angegangen werden.
Leute in den Ruhestand schicken, Wasserköpfe auflösen, Abschied von dem Gedanken, dass die Bundeswehr alle Fähigkeiten (auf dem Papier) haben muss und klare Fokussierung auf Bündnisverteidigung und Aufbau EINER Truppe, die für entfernte Auslandseinsätze zuständig ist. Diese Truppe hat eigene Panzer, eigene Luftunterstützung, eigene Logistikwege und ein eigenes Kommando.
Der GRoßteil der Bundeswehr allerdings wird mit dem (Wieder-)Aufbau von territorialen Aufgaben, Infrastruktur und Bündnisfähigkeit beauftragt.
Wohl bekomms.
@elahan: Ich habe schon verstanden, daß ein Reisen im A 310 bequemer ist als im A 400 M. Aber dieser dürfte noch weit besser sein als in den alten Transall, welcher früher vor allem verwendet wurden oder ? Und ich gehe davon aus, daß man lieber zeitnah im A 400 M nach Hause geflogen wird als tagelang auf eine Ersatzmaschine zu warten, welche auch ein reiner Militärtransporter sein könnte?
@T.Wiegold: Nachdem der A 400 M nur als taktisches Transportflugzeug noch nicht einsatzfähig ist, wegen fehlendem Selbstschutz und den bekannten Problemen mit dem Absetzen von Fallschirmjägern, so kann der A 400 M doch im Moment nichts anderes, als Personen oder Material von A nach B zu fliegen.
Und wenn eine vorgesehener A 310 defekt ist, dann würde ich schon erwarten, zeitnah von einer anderen deutschen Maschine nach Hause gebraucht zu werden und nicht tagelang warten zu müssen, bis die Maschine eines Verbündeten einen abholen kann. Als kürzlich schon das Abholen aus Mali von 89 Soldaten nicht funktionierte, und darüber gestritten wurde, ob ein A 400 M defekt war(wie von diversen Medien gemeldet) oder ob es ein A 310 war, da wurde an andere Stelle ein Brief einer Ex-Soldatin veröffentlicht auf Facebook, die keinerlei Verständnis dafür hatte, daß ihr Mann seit Tagen in Mali festsaß. Und auch jede zivile Fluggesellschaft schickt ein Ersatzflugzeug. Und da wir nicht so viele A 30 haben und diese als Sanitäts, Transport und Tanklfugzeuge herhalten müssen, dürfte beim Ausfall eines A 310 schwieriger sein, einen anderen A 310 zu schicken, als einen A 400 M, von denen wir mehr Maschinen haben. Und wenn kein A 400 M geschickt wird, dann liegt der Verdacht nahe, daß alle Maschinen mal wieder defekt oder in Reparatur sind oder daß es daran liegt, daß das programmieren eines Fluges des A 400 M bis zu 60 Stunden dauern soll, wie hier schon mehrfach in AG geschrieben wurde und wenn dies so stimmt, dann stellt sich die Frage, ob das Projekt A 400 M nicht abgebrochen werden muss, weil ein Transportflugzeug muß immer und jederzeit fliegen können. Und nicht nur mit 2 1/2 Tagen Vorlauf! Im Bündnisfall hätte man auch keine 60 Stunden Zeit.
[Nun ist langsam gut. Der A400M ist für 116 Soldaten angegeben, die 155 Soldaten aus Bamako sollten dann mit zusätzlichen Stehplätzen abgeholt werden? Ich bitte bei aller Emotionalität um die Beachtung von Fakten. Danke. T.W.]
@Mackiavelli
1mit*
Die Frage ist nur, wer ordnet den Kahlschlag an?
Es sägt doch keiner den Ast ab, auf dem er sitzt. Ich würde mich freuen wenn es so wäre, aber ich glaube es passiert eher das Gegenteil und die Alten werden in Zukunft noch älter werden.
Es gibt kein Patentrezept zur Wiederaufbau der Bw, aber es wäre bereits viel geholfen wenn einige Änderungen der letzten 20 Jahre einfach rückgängig gemacht werden würden, als da wären,
– Bürokratieabbau (siehe @ Makiavielli)
– Abschaffung der Verantwortungsdiffusion auf allen Ebenen
soll heißen die fachlich kompetenteste Ebene, also meist eine untere Ebene, hat die Entscheidungen in seinem Zuständigkeitsbereich allein zu treffen.
Dazu muss der Grundsatz „Auftrag, Mittel (Ressourcen Personal und Material) und Entscheidungskompetenz in einer Hand“ wieder praktiziert werden. Dies bedeutet gleichzeitig Abschaffung des Mikromanagements durch vorgesetzte Dienststellen und Wiederherstellen des Prinzips „Führen durch Auftrag“.
– Abkoppelung der Bezahlung vom Dienstgrad
Damit können endlich wieder erfahrene Portepeeunteroffiziere in die entsprechenden Funktionen bei der Führung der Truppe kommen, ohne dass man aus Besoldungsgründen den Dienstgrad für die Tätigkeit anheben muss.
– Abschaffung unsinniger Beschaffungsrichtlinien und sinngemäße Anwendung von vernünftigen Ausschreibungsregeln
Es kann doch nicht Zweck der Übung sein das Beschaffungswesen zu privatiisieren oder die Beschaffungsbehörde in eine bundeseigene GmbH umzuwandeln, damit vermeintlich sankrosankte Ausschreibungs- und Beschaffungsregeln nicht mehr angewandt werden müssen. Dann werden einfach per Anordnung bestimmte nicht zielführende Ausschreibungsregeln dank der eigenen Komptenz der Bundesregierung in der öffentlichen Ausschreibung nicht mehr angewandt und fertig ist die Lösung !
Und wenn man zu wenig Beamten für eine Tätigkeit bekommt, man kann auf dem freien Markt auch technische Angestellte einkaufen !
– Rückverlagerung von einsatznaher Instandsetzung in die Truppe durch Aufbau von neuen, eigenen Instandsetzungseinheiten für alle Waffensysteme
Es ist eine Illusion zu meinen, man kann den eigenen Bereich auf Kosten eines anderen Org-Bereiches oder der Zivilwirtschaft optimieren !
Das funktioniert einfach nicht.
Das Heer meinte sich die Instandhaltungskosten für die Hubschrauber sparen zu können, wenn die Hubschrauber und damit diese Mat-Erhalt Kosten (1 Mrd Euro/Jahr) an die Lw abgegeben werden. Die Lw meinte man kann die Instandhaltungskosten für Kampfflugzeuge senken, wenn man keine eigenen Lw-Werften mehr betreibt, sondern die Industrie diese Arbeiten machen lässt. Im Zuge dessen hoffte man die Industrie lässt teure Lfz-Ersatzteile auf eigene Kosten produzieren und auf Vorrat lagern, so dass Bedarfsinstandsetzungen oder Periodische Instandsetzungen zügig durchgezogen werden können.
Das Gegenteil ist der Fall ! Die Industrie tut jede Instandsetzungsmaßnahme wirtschaftlich durchrechnen. Erst wenn sich ein gewisser Instandssetzungsvorrat aus defekten Waffensystemen angesammelt hat, wird Personal eingestellt und die Arbeiten begonnen. Also wenn von einem Teil „X“ z.B. 50 defekte Einheiten bei der Industrie liegen, wird ein Mann eingestellt oder abgestellt diese 50 Geräte am Stück möglichst wirtschaftlich instandzusetzen. Mit dem Erfolg, das die Truppe zweimal warten muss. Das erste Mal bis 50 Geräte defekt sind, das zweite Mal bis 50 Geräte anschließend instandgesetzt sind. Das Ganze funktioniert aber nur, wenn die Bw vorher Ersatzteile auf Vorrat produziert und eingelagert hat in einem Bundeseigenem Lager (BEL) bei der Industrie, damit der Industriemechaniker auch die benötigten Ersatzteile direkt aus dem Lager empfangen kann.
Wo bitte schön ist bei dieser Vorgehensweise, der wirtschaftlich Vorteil der Bw ?
– Keine Privatisierung von technischen Ausbildungsgängen
Das große Pfund was diese Armee bisher noch hatte, war sehr gut ausgebildetes technisches Personal. Damit war 20 Jahre lang die eine oder andere Improvisation bei der Instandsetzung von Waffensystemen möglich.
Eine Privatisierung der Ausbildung wird unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten des Auftragsnehmer durchgeführt werden. Wenn zu viele Kandidaten in der Ausbildung zu schlecht abschneiden würden, dann wird der Level gesenkt werden. Hinterher haben sie alle ein hervorragendes Zeugnis und keiner kann sie mangels Kompetenz in der Inst-Truppe gebrauchen !
Dies sind nur einige Beispiele. Jeder kann aus seinem Erfahrungsbereich bestimmt ähnliche Verbesserungsvorschläge machen, nur – man muss sie umsetzen wollen -.
Bis jetzt sehe ich den Willen dazu noch nicht !
Eine Aufstockung des Etats kann erst in Jahren greifen. Seit Langem schon hätten die vorhandenen Ausgabemittel rechtzeitig und richtig eingesetzt werden können und müssen. Und das ging nicht, weil immer wieder eine Strukturänderung die andere jagte, einhergehend mit Veränderungen in der Verantwortungs- und Zuständigkeitsstruktur.
Insider | 16. Februar 2018 – 15:00
Die Frage ist nur, wer ordnet den Kahlschlag an?
Es sägt doch keiner den Ast ab, auf dem er sitzt. Ich würde mich freuen wenn es so wäre, aber ich glaube es passiert eher das Gegenteil und die Alten werden in Zukunft noch älter werden.
Ein Instrument wäre zumindest vorhanden, ist in seiner Anwendung jedoch erst mal zum 31.12.2017 ausgelaufen. Heißt Reformbegleitgesetz. Bedeutet, ein formelles Gesetzgebungsverfahren bräuchte es nicht mehr, nur noch ein Widerinkrafttreten. Diesmal aber bitte nicht an unserer Fachkompetenz (Feldwebel+ u. Mannschafter) sägen, sondern vor allem zunächst an der A14 und dann an der A15+ Ebene. Macht als optimiertes Eigenmodel erhebliche Recourccen frei und beschleunigt die Zahnräder im Getriebe um ein Vielfaches.
Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen, ich gehöre nicht zur Ebene Fachkompetenz.
@Hubi | 16. Februar 2018 – 16:40
„Eine Aufstockung des Etats kann erst in Jahren greifen.“
Das ist nicht korrekt!
Zwar kann die Aufstockung auf 1,5-2% in der Tat erst in Jahren greifen, aber es hat ja auch niemand eine sofortige Aufstockung in diesem Maße gefordert.
Eine Aufstockung auf 1,3 sofort, 1,4 nächstes Jahr und 1,5 übernächstes Jahr hingegen ist gar kein Problem. Der Bedarf ist da, die Forderungen sind da, der Abfluss ist also möglich.
@Don Quijote | 16. Februar 2018 – 18:12
„Ein Instrument wäre zumindest vorhanden, ist in seiner Anwendung jedoch erst mal zum 31.12.2017 ausgelaufen. Heißt Reformbegleitgesetz. Bedeutet, ein formelles Gesetzgebungsverfahren bräuchte es nicht mehr, nur noch ein Widerinkrafttreten.“
Sorry, aber das ist quatsch. Natürlich benötigt die „Wiederinkraftsetzung“ eines nicht mehr gültigen Gesetzes ein neues, komplettes und „formelles“ Gesetzgebungsverfahren.
Erst Recht, wenn es ja andere Ziele hätte als das bisherige und daher eine erneute Befassung durch die Fachausschüsse unabdingbar wäre.
„Diesmal aber bitte nicht an unserer Fachkompetenz (Feldwebel+ u. Mannschafter) sägen,“
Eines kann ich Ihnen garantieren: die Mannschafter waren noch nicht einmal annähernd Ziel des alten Gesetzes.
„sondern vor allem zunächst an der A14 und dann an der A15+ Ebene.“
Wenngleich ich Ihnen beim dringend nötigen Abbau A14/A15 beipflichte, so sehe ich in gleichem Maße einen Abbau bei StFw/OStFw als notwendig an.
Wasserkopf bleibt Wasserkopf egal ob Oberstlt oder StFw/OStFw…
„Ebene Fachkompetenz“
Darüber hinaus empfinde ich es als seltsame Einschätzung, dass StFw/OStFw „Fachkompetenz“ widerspiegeln und Oberstlt nicht.
Beide sind doch ziemlich genau in jeweils ihrem Feld (in ihrer Dienstgradgruppe) eben die jeweilige „Fachkompetenz“! Wir können genausowenig in dem einen Feld darauf verzichten wie in dem anderen.
Was wir nur nicht mehr brauchen ist der Wasserkopf, der bisher mit der benötigten Fachkompetenz einherging!
Die pauschale Kritik an „den da oben“ kann ich so absolut nicht nachvollziehen.
Hier wird immer wieder geschrieben, dass wir diverse OTL pensionieren und Stäbe/Kommandos auflösen sollten, aber konkrete Vorschläge und auch Lösungen dafür, wer deren Arbeit machen soll, liest man selten.
Das Gleiche ists mit den Regelungen – der eine will pauschal die Hälfte oder mehr entsorgen, der nächste demonstriert, warum die Regelung sinnvoll ist.
Ja, der (gesetzlich vorgeschriebene) Arbeitsschutz nervt, für sinnvoll halte ich ihn trotzdem (bis auf wenige Ausnahmen vor allem im Gefechtsdienst).
Schließlich führen Arbeitsunfälle zu Nichtnutzbarkeit des Soldaten und nötiger Heilbehandlung. Derzeit wohl auch im Ausland öfter als Verwundung im Gefecht.
Ein echtes Problem ist allerdings die Doppelregelung, nach der ein Soldat gem. BA 90/5 tauglich aber gemäß G20-Untersuchung untauglich fpr eine Tätigkeit sein kann.
Die Kritik an zentraler Verwaltung teile ich auch nur bedingt, eine stärkere Dezentralisierung führt dazu, dass Beamte Experten für alles sein müssen (über schlechte Ergebnisse müssen wir uns dann nicht wundern), wie Woody hier bereits kritisierte oder man deutlich mehr Beamte bräuchte, die sich dann den halben Tag langweilen.
Die Erfüllung von IGF, Belehrungen usw belasten die Truppe…aber auch da sehe ich kein Problem in der Idee (zu einer guten IT-Sicherheitsbelehrung gehört die Darstellung üblicher Fehler. Was manche Nutzer alles falsch machen ist kaum zu glauben), sondern in der halb garen Umsetzung. Mit nSAK haben wir endlich ein Schießkonzept abseits von „5Patronen-richtig-übergeben“. Leider beschränkt man sich dabei meist nur auf den Nahbereich, auch wenn die Regelung erstmal mehr anspricht.
Wenn die Regelung vorschreibt, dass auf Grund von Schießunfällen eine SK1-Weste getragen werden muss und diese nicht verfügbar ist, dann ist nicht die Regelung das Problem (die Gefahr wurde ja durch Schießunfälle dokumentiert), sondern die Beschaffung der Westen…oder mal wieder: das Geld.
Wie Koffer sehe ich mindestens so viele StFw/OStFw, die als Versorgungsfälle irgendwo herumvegetieren, wie OTL. Mit dem Unterschied, dass ich von erstgenannten viel öfter höre, dass früher alles besser war (wobei da meist wenig konkretes kam).
Wer sich an konkretem stört: Reicht Änderungsvorschläge ein, nutzt das KVP-Programm, führt Mitprüfungen z.B. von Vorschriften gewissenhaft durch, aber lasst diese pauschale Kritik.
Wenn jemand behauptet, dass alle ab Zugführerebene kein Rückgrat haben, sollte er sich nicht wundern, wenn er nicht ernst genommen wird.
Aus der heutigen RegPK:
„FRAGE VOLLRADT: Ich habe eine Frage an das Verteidigungsministerium zu den anderen SUVs, genauer gesagt zu den Leopard-2-Panzern, die für die multinationale Eingreiftruppe bereitstehen sollten, aber nicht einsatzbereit sind. Ihr Haus hatte jüngst noch einmal darauf hingewiesen, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr generell nicht zufriedenstellend sei, und hat da eine Trendwende unterstrichen. Nun hatte die Ministerin schon zu Beginn der Legislaturperiode gesagt, dass es hinsichtlich der Bevorratung mit Ersatzteilen Änderungen geben solle. Ist das nicht geschehen? Lag das an der Bundeswehr, oder konnte die Industrie nicht liefern?
Zweitens. Sie haben unterstrichen, dass die Einsätze der Bundeswehr derzeit erfüllt werden könnten. Nun geht es hier ja um einen zukünftigen Einsatz. Kann der erfüllt werden? Ist der Preis dafür nicht zu hoch, wenn aus der gesamten Bundeswehr die Materialnachschubchargen zusammengestoppelt werden? Wäre nicht zu überlegen, die Bereitschaft für solche Einsätze oder Führungsaufgaben dann lieber nicht zu geben?
HENJES: Das ist jetzt ja ein weiter Fächer, den Sie angefragt haben, aber ich versuche, Ihnen trotzdem ein wenig mit Informationen gegenüberzustehen.
Das Thema Einsatzbereitschaftslage, das Sie gerade angesprochen haben, ist nicht neu. Wir haben hier in der Bundespressekonferenz schon häufig darüber diskutiert, und immer wieder sind auch einzelne Stichtage das ist immer ganz wichtig der Ausgangspunkt, wo wir dann gesagt haben: Das ist jetzt etwas, was besorgniserregend ist.
Zur Einsatzbereitschaftslage der Bundeswehr, insbesondere der materiellen Einsatzbereitschaftslage, haben wir regelmäßig gegenüber dem Parlament dargelegt, aber auch hier in der Bundespressekonferenz. Ganz grundsätzlich hat das insbesondere Oberst Neumann hier am 12. Februar getan. Das sicherheitspolitische Umfeld hat sich aber und das möchte ich auch noch einmal unterstreichen , insbesondere nach den Jahrzehnten des Sparens, grundsätzlich gewandelt ich weise hier auch auf die Münchner Sicherheitskonferenz hin. Die Einsatzbereitschaftslage wäre sicherlich besser, wenn unsere Flugzeuge nicht regelmäßig im Baltikum ihren Auftrag erfüllen würden und unsere Schiffe nicht im Mittelmeer insbesondere auch, wie Sie gesehen haben, in den Jahren in der Ägäis eingesetzt wären und unser Heer nicht sowohl in Litauen zweimal im Rahmen der VJTF, also der Very High Readiness Joint Task Force, nämlich 2019 und 2023 als „Lead“ als auch in Afghanistan im Einsatz wäre. Wie Sie daran erkennen können, ist die Bundeswehr gefordert wie nie zuvor. Das ist etwas, was das Material und insbesondere derzeitig auch 3500 Soldatinnen und Soldaten erheblich beansprucht.
Die eingeleiteten Trendwenden sind daher die richtige Antwort; sie müssen nur in irgendeiner Weise greifen, wie Sie auch richtigerweise gesagt haben. Sie erfolgen parallel und das ist etwas, was uns besonders fordert zu den Verpflichtungen, die ich gerade ein wenig skizziert habe. Wir können gerne sofort die Effekte sehen, die Trendwenden bedürfen jedoch dreierlei, nämlich Zeit, Kontinuität und nachhaltiger Finanzierung. Es kommt also darauf an, den eingeschlagenen Weg Schritt für Schritt konsequent einzugehen. Das ist die Situation, in der wir uns gerade befinden.“
Keine Antwort ist auch ne Antwort, nur leider wurde erneut nicht nachgehakt. Was ist denn nun mit den Ersatzteilen?
Interessant ist wenigstens der Hinweis mit der notwendigen Finanzierung, die durch den Koalitionsvertrag weiterhin nicht gegeben ist.
Zwei Themen hier (Schießstände und materielle Einsatzbereitschaft), aber irgendwie hängt es doch miteinander zusammen. @Memoria, was muss besser werden? Lasst uns, zivile und militärische, am Montag anfangen. Schaut das Journal im Telefonbuch und ruft alle zurück die euch nicht erreicht haben, denkt an die LoNo´s die schon 2 oder 3 Wochen liegen und meldet euch. Jeder redet mit seinem nächsten Vorgesetzten, was ist mein Job, wie kann ich auf meinem Arbeitsplatz -mit meiner mir übertragenen Aufgabe auf dem Dienstposten- daran arbeiten, die Trendwenden umzusetzen.
Guckt in die Organigramme, Telefonbücher, Dienststellenübersichten. Das schöne an unserer Hirachie ist, man kann die Verantwortungsstränge klar verordnen.
Frage zum Schießstand: Wie konnte es passieren, das nSAK „eingeführt“ wird, ohne das die Schießstände ertüchtigt werden. Die Infra-Verantwortlichen vom Infra-Offz im Verband, zu dem örtlichen zuständigen BWDLZ hinauf zu den regionalen, jeweils noch an den Standorten der damaligen WBV´en, Kompetenzzentren für Baumanagement. Wer hat wo, wem welchen Auftrag nicht gegeben oder gar bei der Umstellung der Schießkonzepte von oben herab nicht mal dran gedacht, die Infra-Verantwortlichen einzubinden? Militärische Kommandoebenen mit dem BAIUDBw … etc etc.
Was für Infra gilt, gilt auch für Material. Man kann das durchexerzieren für jedes einzelne Wehrmaterial was nicht in ausreichender Zahl einsatzbereit vor Ort verfügbar ist.
Also, fangen wir an. Am besten gestern, und arbeiten gemeinsam an der Abstellung der Mängel
@Herr Wiegold: Sende es mal in beiden Themen. Sie dürfen entscheiden ob es in beiden Themen veröffentlicht wird
Bester Gruß
Grashüpfer
@Grashüpfer:
Mal sehen, ob bei dieser Arbeit an der Basis bald auch ein Unterauschuss des Verteidigungsauschusses mitwirkt.
Bin gespannt, ob die Union und die SPD den Vorschlag der FDP nächste Woche unterstützen oder blockieren.
Denn es gibt hierbei sicherlich sehr viele verschiedene Stellschrauben allgemeiner Art.
Im Kern muss sich wohl auf allen Ebenen etwas in den Köpfen ändern.
Denn früher oder später wird eine einsatzbereiten Armee gebraucht (und sei es auch „nur“ zur Abschreckung oder beim Hochwasser), dann helfen auch keine Hinweise auf den jeweils anderen, der angeblich noch mehr Verantwortung dafür trägt.
Daher Danke für Ihren Beitrag.
@ Memoria
Zitat: „Im Kern muss sich wohl auf allen Ebenen etwas in den Köpfen ändern. “
Stimmt, der „Mind Change“ bei jedem einzelnen Angehörigen der Bw ist der Ausgangspunkt für den Schlüssel zum Erfolg.
Die Frage ist nur wie wird er ereicht werden ?
Wenn ab einer gewissen Führungsebene weiterhin „Potemkinsche Dörfer“ gebaut werden, alle Ampeln auf „grün“ gestellt werden, oder ob jeder für sich feststellt, was auf seiner Ebene, in seinem Arbeitsbereich geändert werden muss, damit es besser läuft?
Die zweite Frage ist dann, ob der jeweilige Vorgesetzte die Vorschläge der unterstellten Ebene 1 zu 1 übernimmt und in der Umsetzung unterstützt ?
Zu einem erfolgreichen „Mind Change“ gehört aber auch, das sich die Entscheidungsträger im Ministerium anhören, was alles durch die in den letzten 20 Jahren gefällten Entscheidungen in der Truppe schlechter geworden ist und daraus Konsequenzen ziehen. Aber bitte nicht mit einem Prüfauftrag an die hauseigene GEBB, diese Ja-Sager und Speichellecker, die immer genau das empfehlen, was der Auftraggeber hören will.
Die wahre GEBB, die wahre Beratungsgesellschaft der Bw ist die Kompetenz der Truppe und deren vorgesetzten Dienststellen, gerne auch die Kompetenz der Personalvertretungen auf den verschiedenen Ebenen. Die haben ihr Ohr wesentlichen näher an den Problemen und deren Lösungsmöglichkeiten als das „Prekariat“ der abgehängten ostdeutschen Berater mit BWL-Abschluss in der GEBB, die die Bw noch nie von innen erlebt haben oder deren Direktoren der Versorgungspostenempfänger für ausgediente Politiker aller Parteien, die in der GEBB ihr wirtschaftliches Auskommen bis zur Pension gefunden haben.
@closius
Wenn kein mili Airbus zur Verfügung steht, dann kann man zivile Firmen, selbst in DEU, damit beauftragen (flighttime). Nein die Transall ist ein schlechter Vergleich weil sie nicht so lange in der Luft ist.
Haben Soldaten (m/w) andere biologische Bedürfnisse als der deutsche Durchschnittsbürger? Schon mal 8h in einem Sacksitzgesessen? Schon einmal in einem Flieger gewesen bei dem nach 2h die WC geschlossen sind?
Der A400M ist als Kampfzonentransporter geplant worden und nicht als Personentransporter um Menschen über große Distanzen zu verbringen und dazu ist er zu kostbar, teuer und knapp. Selbst in der C17 gibt es eine andere Bestuhlung bei Langstreckentransporten.
@Grashüpfer | 17. Februar 2018 – 9:55:
Mit Ihrer Schiessstandertüchtigungsfrage sind sie hier im falschen Faden.
Aber wenn Sie unbedingt wissen wollen:
Der Umbau/Ertüchtigung der Standortschiessanlagen (StOSchAnlg) war von Anfang an Teil der Konzeption neues Schiessausbildungskonzept. Als dieses nach knapp 4 bis 5 Jahren Vorbereitung im Sommer 2010 erlassen wurde, konnte auf kaum einer StoSchAnlg geschossen werden, weil, Trommelwirbel, diese erst umgebaut werden mussten und Infra beim Bund halt dauert. Erst ab 2012/13 waren die Anlg mit Masse verfügbar. Heute stehen wir wieder, wo wir 2008 bis 2010 standen.
@Elahan: Jedenfalls sind die in Mali festsitzenden Soldaten ziemlich sauer, denn BW Soldaten, die in Uniform den Stinkefinger zeigen, wie bei einem gewissen Boulevardblatt zu sehen ist, habe ich noch nicht gesehen. Bei Fußballern ist dies ja normal….
Und dies ist verständlich, nachdem es wohl auch auf dem Flug von Gao nach Bamako schon Probleme mit der Transall gab, mit 7 Stunden Verspätung…..
Die Informationspolitik der BW für die betroffenen Soldaten soll mal wieder unterirdisch sein. Und die Angehörigen müssen ihre Hotelaufenthalte in Köln ungeplant verlängern….
Und ein schöne Aussage zum BW Zustand eines Soldaten ist auch vorhanden(dieses Goldrandproblem der BW haben wir schon oft in AG diskutiert)
„Es ist ein generelles Problem in der Bundeswehr, dass alles totgewirtschaftet wird. Dann kommt entweder gar nicht Neues, oder es wird dann nicht das genommen, was auf dem Markt ist. Stattdessen muss immer irgendetwas eigenes erfunden werden, das dann doch nicht funktioniert.“
@closius | 17. Februar 2018 – 13:11
„Soldaten, die in Uniform den Stinkefinger zeigen, wie bei einem gewissen Boulevardblatt zu sehen ist, habe ich noch nicht gesehen. Bei Fußballern ist dies ja normal….
Und dies ist verständlich, nachdem es wohl auch auf dem Flug von Gao nach Bamako schon Probleme mit der Transall gab, mit 7 Stunden Verspätung….“
Natürlich weiss man nicht, unter welchen Rahmenbedingungen das Photo entstanden ist (ich vermute mal, dass die Kameraden für einen Kameraden „posiert“ haben und dieses Photo bestimmungswidrig an die BILD ging.
Aber grundsätzlich empfinde ich so etwas als keinesfalls „verständlich“. Sondern vielmehr als unangemessen.
Und darüber hinaus geht jetzt mal wirklich auch nicht die Welt unter, wenn man ein paar Tage länger im Einsatz bleiben muss. So etwas passiert halt…
Problematischer ist hier, dass es wohl nicht das erste mal in den letzten Wochen ist und so mEn in der Tat ein Schlaglicht auf die technischen und organisatorischen Mängel der Bw geworfen werden :(
@ Grashüpfer | 17. Februar 2018 – 9:55
Lasst uns, zivile und militärische, am Montag anfangen. …
Das ist die Lösung, Mensch warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen …
Allerdings ist es etwas schwieriger, wenn man nicht nur alleine die Arbeit von 4 Soldaten mit übernehmen soll, sondern tatsächlich zeitintensive Arbeiten zu erledigen hat.
Es ist eben nicht mit dem Weiterleiten einer Mail erledigt, kleiner Zusatz alla „Machen sie mal …“ und das Arbeitspensum ist erledigt.
Weil. irgendeiner muss dann tatsächlich etwas tun und genau bei diesen Kameraden, die etwas dann auch wirklich tun müssen, bei denen und an denen fehlt es.
Solange sich die Allheilmittel auf der Arbeitsebene nicht auswirken, ist das Scheitern Systemimmanent.
Ein Kampfpanzer besteht halt aus vier Soldaten Besatzung, jeder hat seine Aufgabe und wird gebraucht. Fehlt einer, dann ist das System nicht einsatzfähig.
Was da leicht verständlich erscheint, gilt eben auch in Bereichen, die sich nicht so klar darlegen lassen. Und demjenigen, der darauf hinweist, weil betroffen, dem wird nicht geglaubt. Da hört man dann: „Sie haben nicht zu viele Aufgaben, sie arbeiten zu langsam.“
Das schöne an unserer Hirachie ist, man kann die Verantwortungsstränge klar verordnen.
Entschuldigen Sie, wenn ich das mal so drastisch ausspreche, aber das ist doch dummes Gerede von Schreibtischtätern. Wer ist denn genau verantwortlich wenn von 5 Dienstposten nur einer auch wirklich morgens zum Dienst erscheint?
Bzgl. der Katastrophenhilfe:
Diese ist eigentlich Ländersache! Beim Hochwasserschutz in Bayern sieht es sehr düster aus. Man hat damals versprochen, die Ausrüstung zu verdoppeln. Dies ist nicht geschehen. Zum Glück ist während der Flüchtlingskrise nichts passiert, denn dann wären nicht ausreichend Zelte vorhanden gewesen.
Hilfseinsätze sollten nicht zur Gewohnheit und zum Ersatz für einen richtigen zivilen Katastrophenschutz werden.
Es wird anscheinend nur auf Sicht gefahren, ähnlich wie bei der DB.
@Georg | 17. Februar 2018 – 10:55:
Ein solcher Kulturwandel muss natürlich von oben gewollt und gefördert werden.
Zunächst muss man erkennen, dass die Bundeswehr wirklich ein Hanltungsproblem hat. Jedoch nicht im Bereich Tradition, sondern in Sachen Fehlerkultur und Realismus in Meldungen.
Das Soldatengesetz (und eingeschränkt das Beamtengesetz) geben ausreichend Instrumente an die Hand, um gegen das fortlaufende Beschönigen von Meldungen vorzugehen.
Man muss es „nur“ ganz oben wollen.
Die letzte Woche zeigt, dass medial und politisch die Schonzeit für vdL vorbei ist.
Mal sehen, ob der Unterauschuss zur Einsatzbereitschaft wirklich eingerichtet wird. Dieser wäre ein sehr guter Rahmen, um herauszuarbeiten woran es in erster Linie krankt.
In Unterausschüssen ist es übrigens üblich auch die Truppe zu Wort kommen zu lassen.
Vielleicht ist diese Wahlperiode eine Trendwende in Sachen Haltung und Nullfehlerkultur?
Das Prinzip vdL scheint nicht mehr so funktionieren wie bisher.
Hallo Fehlbesetzung, ich kann Ihren Frust über unbesetzte Dienstposten aus eignen Erfahungen sehr gut nachvollziehen. Sie können mich nun für total durchgeknallt halten und für den letzten ehrlichen Vollidiot am Schreibtisch – die Gründe für unbesetzte Dienstposten sind ja in jedem Einzelfall verschieden, und genau diese Gründe kann man auf dem Dienstweg (Hierachie) in Erfahrung bringen. Man muss nur miteinander reden.
Gruß
Grashüpfer
Und das, geehrter Grashüpfer, das sehe ich eben anders, meine Aufgabe ist eine Andere. Nicht danach zu forschen, warum es mich gerade so trifft, sondern im Vertrauen darauf, dass die Zuständigen sich bemühen und mir Hilfe angedeihen lassen wollen, den Karren weiter ziehen. Nur wer bereit ist selbst zu tragen, der wird auch getragen oder manchmal auch ertragen.
Das verstehe ich unter „treuem Dienen“ und Kameradschaft.
Es geht doch bei dem Mangel nicht um Schuld, nicht an der Stelle, an der ich tätig bin. Es geht vielmehr darum aus dem Gegebenheiten das Beste Ergebnis zu erzielen, weil Kameraden darauf vertrauen, dass man selbst bereit ist mehr zu bewirken als zu erwarten war.
Weil es letztlich keine Rolle spielt warum Stellen nicht besetzt sind, was würde das Wissen darum denn ändern? Oder glauben sie wirklich dass es etwas nutzt, wenn jeder noch mit nicht Ebenen gerechten Anfragen die knappe Zeit verplempert?
Natürlich haben sie auch recht, wenn Jede/r seine/ihre Arbeit machen würde und die Umstände günstiger wären, dann könnte vieles besser werden.
Was mich umtreibt ist die Rat- und Rastlosigkeit im täglichen Dienst, sich drehen wie ein Brummkreisel, irgendwann fängt man auch tatsächlich an Geräusche zu machen.
Wir verzetteln uns in Kleinigkeiten und kommen nicht mehr zu dem was wirklich zählt. Es gäbe Möglichkeiten und es gäbe viel zu tun, aber geht ja nicht, ist ja gerade Haushaltssperre … noch so eine Zeitverschwendungseinrichtung.
Frei nach „die Ärzte“ (Deine Schuld), auch wenn du nicht Schuld bist, dass es ist wie es ist, könntest du schuldig werden, dass es bleibt wie es war.