Vermutlich keine Korvetten-Entscheidung vor der Wahl
Über die geplante Beschaffung von fünf weiteren Korvetten für die Deutsche Marine wird voraussichtlich nicht mehr vor der Bundestagswahl entschieden. Das Verteidigungsministerium teilte den Berichterstattern im Bundestags-Haushaltsausschuss am (heutigen) Dienstag mit, dass die Behandlung dieses Vorhabens im Parlament bis zur Sommerpause nicht sicher sei.
Als Grund nannte der Parlamentarische Staatssekretär Ralf Brauksiepe, dass die Kieler Werft German Naval Yards (GNY), die an dem Auftrag für die neuen Kriegsschiffe nicht beteiligt werden sollte, ein Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer des Bundes angestrengt habe. Das war absehbar, GNY hatte zuvor schon das Vergabeverfahren formal gerügt.
Nach Informationen von Augen geradeaus! ist zudem derzeit generell unklar, welche Beschaffungsprojekte der Bundeswehr noch vor der Wahl vom Parlament gebilligt werden sollen. Die für den (morgigen) Mittwoch geplante Behandlung der Serien-Ausstattung des Kampfhubschraubers Tiger für den Einsatz in heißen Klimazonen sowie die ersten Schritte zur Ausstattung von Gefechtsfahrzeugen mit Digitalfunk wurden vorerst abgesetzt.
Dazu werden wir heute bestimmt noch mehr hören, weiter nach Entwicklung.
„Nach Informationen von Augen geradeaus! ist zudem derzeit generell unklar, welche Beschaffungsprojekte der Bundeswehr noch vor der Wahl vom Parlament gebilligt werden sollen.“
Die Absetzung von eigentlich unkritischen (?) Vorhaben legt den Verdacht nahe, dass hier irgendwas dahinter steckt.
Was steht denn noch als prominentes Vorhaben vor der Wahl an?
@memoria:“Die Absetzung von eigentlich unkritischen (?) Vorhaben legt den Verdacht nahe, dass hier irgendwas dahinter steckt.“
Wird heimlich still und leise versenkt um Geld zu sparen.
Memoria | 16. Mai 2017 – 11:50
Dahinter steckt, mit Rüstungsdeals ist angesichts von Illkirchen ff kein Wählerblumentopf zu gewinnen: Im mir zugänglichen Umfeld „was ist los bei Euch, warum seid Ihr rechts, …?
(Oder) glauben Sie im Ernst, um bei meinem Metier zu verbleiben, Beschaffung von xyz-100 Leopard 2 A7V bringt Stimmen.
Da bleibt die Sparflamme.
Gestern, bzw. heute war/ist im Netz gepostet, Uboot-Deals mit Indonesien [(dieser sogar im joint venture mit ausgerechnet TUR (!)] und Singapur.
Groß dargestellt als z.B. Sicherung von Arbeitsplätzen? Nein!
Zwei eminent wichtige Beschaffungsthemen einfach mal so von der Tagesordnung gewischt. Das hat, wie Memoria schon so richtig sagte, ein ziemliches Geschmäckle.
@ Memoria
Wie im Artikel doch bereits erwähnt, war die Ruck-Zuck-Beschaffung der Korvetten eben nicht ‚unkritisch‘, sondern rechtlich gelinde gesagt fragwürdig. Dass da mehr ‚dahintersteckt‘ als die vermutlich berechtigte Befürchtung, GNY (ex-HDW) könnte den Klageweg – zumal über ein internationales Schiedsgericht – gehen und dem Bund erhebliche Summen aus dem Kreuz leiern, sehe ich nicht.
@TobyR:
Mir ging es nicht um die Korvette, da gilt eben wenig überraschend: wer nicht hören will…
Mir geht es um die oben erwähnte Absetzung anderer Vorhaben:
„Die für den (morgigen) Mittwoch geplante Behandlung der Serien-Ausstattung des Kampfhubschraubers Tiger für den Einsatz in heißen Klimazonen sowie die ersten Schritte zur Ausstattung von Gefechtsfahrzeugen mit Digitalfunk wurden vorerst abgesetzt.“
@KPK u Sommerbiwak
Dabei geht es aus meiner Sicht um Geldsparen oder die aktuellen Skandale der Bundeswehr.
Manchmal steckt hinter so etwas ein anderes Ziel, dass haushalterisch abgesichert werden soll.
Oder die SPD setzt nun auf Blockade, da man von der Leyens bereits magere Bilanz noch weiter drücken will.
Die wäre aber Herr Kahrs wohl der falsche Kronzeuge – siehe Korvetten.
@Memoria & all
Die Korvetten-Lage ist wie zitiert. Die anderen Dinge sind, das habe ich vielleicht unzureichend deutlich gemacht, noch nicht endgültig bestätigt. Ich gehe davon aus, dass wir heute dazu noch mehr hören werden.
@T.W.:
Danke. Denn auch bei Durchsicht der noch anstehenden Vorhaben (http://augengeradeaus.net/2017/03/geplante-ruestungsbeschaffungen-was-kommt-noch-bis-zur-wahl/) sehe ich noch nicht das Problem hinter der Absetzung der 2 Vorhaben. Aber wird sich sicher jemand was dabei gedacht haben. Ausgerechnet Hubschrauber und Funk.
Man könnte schon fast meinen: Schraube locker (http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-68073957.html).
Noch ein Gedanke zur Gessmtplanung:
Durch die Verzögerungen bei MKS 180 wurde ja – so die offizielle Version – Geld frei für K130. Wenn nun K130 auch später kommt – dann hätte man ja nun wiederum Geld verfügbar.
Nur für was? Ideen gibt es bestimmt genug. Aber das ist ja dann was für die neue (?) Leitung nach der Wahl.
Hier drängen sich doch zwei Fragen auf.
Erstens: wie naiv und ohne jede Vorabinformation ist das Ministerium in die Beschaffung gegangen!?
Klärt man nicht rechtzeitig ab, was eine Beschaffung in etwa kosten würde?
Zweitens: eine Preissteigerung von fast 100% innerhalb von knapp 10 Jahren ist schon mächtig. Wie kann ein Hersteller so etwas überhaupt rechtfertigen?
Ich weiß, eine K130 kann Schiffe bekämpfen, aufklären und bei Bedarf Minen verlegen und sich im Nahbereich selbst verteidigen.
(Was kostet eigentlich eine ausgerüstete FREMM Fregatte?
350 Millionen Euro?)
Tja
jetzt können wir wetten.Korvetten ja oder nein. Gebraucht würden sie und geld ist im priziep auch da. mal sehen.
Speziell die Frage nach dem Digitalfunk ist doch hochbrisant. Alles was ich zu dem Thema in jüngster Zeit gelesen habe, deutet doch auf hochgradige Dringlichkeit zur Beschaffung hin … und dennoch soll dieser Punkt gestrichen werden? Gibt es eigentlich eine Steigerung zu „Offenbarungseid“?
@csThor:
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben…
Das ist normale Taktik bei Verhandlungen um diese Themen.
@Sascha Vohwinkel 16. Mai 2017 – 13:07:
„Klärt man nicht rechtzeitig ab, was eine Beschaffung in etwa kosten würde?“
Da hatte man vielleicht gehofft, die Bundestagshaushälter hätten das bereits mit den Werften in ihrem Sprengel abgeklärt.
Aber die Haushälter hatten wohl nicht damit gerechnet, daß „ihre“ Werften eine Steigerung von fast 100% vom ersten zum zweiten Los für akzeptabel halten, siehe EGV..
Zum Preis der „FREMM“ finde ich gerade nichts, habe aber für die französischen Einheiten etwa 600 mio EUR und für die italienischen 550 mio EUR im Hinterkopf.
@ Memoria
Alle Artikel zu dem Thema haben die Dringlichkeit betont, weil in näherer Zukunft die alten analogen Funkgeräte auslaufen. Und wenn man international nicht miteinander reden kann (weil die BW keine modernen Kommunikationsmittel hat), dann kann der Laden eigentlich gleich daheimbleiben. Daher irritiert mich der Aufschub, wo doch so ziemlich jeder Autor darauf hingewiesen hat, daß eigentlich schon letztes Jahr hätte die Entscheidung getroffen werden müssen, wenn man in keine Obsoleszenzfalle tappen will.
Ich halte die offizielle Erklärung für plausibel. Der Zeitplan wird keine Reserven für eine Runde über die Vergabekammer enthalten haben. Und für BMF- und parlamentarische Behandlung reichts nun nicht mehr, das dauert min. zwei Monate.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht, die Küstengang war schon mal besser…
Wäre ganz einfach gewesen, GNYK ein angemessenes Stück von Kuchen abgeben, z.B. im Unterauftrag und gut wär’s gewesen.
So verhalten sich meine Kinder: Alle ziehen dran bis es kaputt ist. Schade.
Vorsicht beim Vergleich internationaler Preise: In DEU ist mit Mehrwertsteuer, anderswo ohne, andere haben mehr Beistellungen, so dass der nackte Preis geringer erscheint. Soll aber bitte keiner glauben, dass die Monopolisten im Ausland signifikant billiger sind.
Gemäß Tagesschau hat die Vergabekammer des Bundes im übrigen für GNYK entschieden.
Wie bereits in mehreren Kommentaren zum Thema kommentiert: Das war abzusehen, weil da Beschaffungsrecht solche „Kunststücke“ halt nicht vorsieht.
* http://www.tagesschau.de/inland/auftrag-korvetten-101.html
https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-ruestungsprojekte-103.html
Offensichtlich ist die F125 zu schwer. Sie hat nur noch eine Gewichtsreserve von 12,5 Tonnen für künftige Nachrüstungen. Wenn Sie für einige Werften die Grundlage für die MKS180 ist, kein gutes Vorzeichen. und jetzt werden die Korvetten auch noch geschoben. Vielleicht doch besser eine Ausschreibung für Fregatten ohne Landbekämpfungsoption?
2,9 Mrd?! das wären 580 Mio pro Stück gewesen.
Selbst bei 2 Mrd sind das 400 Mio für so eine Seegurke!
Bei den Meko 200 Für Algerien war schon von 2,1 Mrd für 2 Schiffe die Rede!
Was jemand was genau die Bundespolizei für ihre 3 Schiffe zahlen wird?
Die Schiffe liegen irgendwo zwischen OPV80 und 90 und das Budget im Haushalt beträgt 165 Mio Euro… 55 mio pro Schiff!
Selbst mit einer überholten 76mm, MLG27 / Millenium Gun, einem ordentlichen 2D Radar und einem neuen AW159 als Boardhubschrauber kosten die Schiffe quasi nix im Vergleich zu den Korvetten.
Zu der F125 Katastrophe:
„Außerdem ist das Schiff offenbar zu schwer, die Reserve für noch einzubauende Technik liegt nur noch bei 12,5 Tonnen.“
Wie war das noch mit der Baureserve für ein VLS am Bug und eines Mittschiffs?!
2 x 1 Zelle wird ja mit Flugkörpern schon eng.
Zur FREMM, vom Französischen Senat (Google Übersetzung):
„Dieses Programm wird im Rahmen der Gemeinsamen Organisation für Rüstungskooperation (OCCAR), in parteiübergreifenden Zusammenarbeit mit Italien durchgeführt. Die Anordnung Rahmen dieser Kooperation im Jahr 2005 unterzeichnet wurde , umfasst die Definition, Design, Entwicklung, Konstruktion und Unterstützung von Fregatten. Die Kosten des Programms beliefen sich auf knapp über 9,5 Milliarden Euro auf die wirtschaftlichen Bedingungen von 2014 und die Stückkosten eines FREMM, ohne Berücksichtigung einmaliger Entwicklungskosten und anfängliche Logistik, auf 670 Millionen“
Stand 2014
http://www.senat.fr/rap/a14-110-8/a14-110-819.html#toc308
Man könnte ja meinen, dass sich die Katamaran- oder Trimaran-Bauweise international durchsetzen würde:
HSV-2 Swift als Prototyp; die Independence-Klasse oder das chinesische Typ 22: 38 bis 47 Knoten ggü. gerade mal 26 Knoten der K130 sprechen dafür.
@SvD: Wo haben Sie das mit der Baureserve für VLS her bei der F125, gibt es dafür eine mehr oder weniger offzielle Quelle? Ansonsten ist das Märchenland.
Im übrigen: Anschaffungskosten sind das eine, Kosten für Betrieb und Wartung für 25-30 Jahre jedoch wesentlich relevanter. Der Preissprung im Vergleich zum ersten Los ist allerdings schwer verdaulich, auch wenn Stahl heute mehr kostet als damals.
@Alex: Für jede Aufgabe das passende Werkzeug. Monohulls haben ihre Berechtigung, und sind nicht ohne Grund seit Jahrhunderten die vorherrschende Rumpfform im Schiffbau. Die K130 soll weder eine schnelle Fähre sein, noch ein Schnellboot mit kurzen Beinen für das Küstenvorfeld. Die Indepence-Klasse wiederum hat die doppelte Größe, ist für den grossen Pazifik vorgesehen und hat sich bislang nicht sonderlich rühmlich hervorgetan.
@Alex
Die US Projekte, die sie da ansprechen sind eine Farce. Aluminiumrümpfe voller Risse, kein klares Einsatzkonzept usw.
Die ehemalige Swift, würde im Yemenkrieg übrigens zerstört.
http://www.thedrive.com/the-war-zone/5448/images-show-a-badly-damaged-hsv-2-swift-following-attack-off-yemeni-coast?iid=sr-link1
Die aktuellen Hochgeschwindigkeits-Transportschiffe sind die Spearhead-class Expeditionary Fast Transport Ships.
Genau wie die LCS sind das Schönwetterschiffe mit erheblichen Einschränkungen und Konstruktionsmängeln.
Wenn es um Geschwindigkeit geht, Japan plant eine Fregatte mit 40+ Knoten…
https://www.youtube.com/watch?v=1B-vNx_WUoQ
@Ottone
Ich meine das am Bug ein Fitnessraum den Platz für das VLS versperrt.
Allerdings braucht das Mk 41 VLS auch Strom und Wasser… die Versorgungsleitungen fehlen wohl.
Es würde einigermaßen Sinn ergeben, da TKMS bei Exportauftragen mit Entwürfen die auf der F-125 basieren mitbietet.
Da wo jetzt der RAM-Werfer sitzt, ist bei Exportkonzepten das 32er VLS.
Das CIWS, welches auch immer, ist dann auf die tiefere Erhöhung versetzt, so wie bisher üblich.
Mittschiffs ist dann eine weitere Erhöhung mit VLS Zellen.
So sah der Entwurf für Australien vor 1,5 oder 2 Jahren aus.
Aus der F-125 sollte das Basismodell A-400 werden, das im im Export (Kanada und Australien) mit dem MKS180 zu 80% baugleich ist.
Ich zitiere mal was von Oktober 2015:
„TKMS representatives explained to Navy Recognition at the show that their SEA5000 proposal shares the same hull and machinery as the F-125 Frigate which matches the basic requirements. With its CODLOG propulsion system, the vessel can reach up to 20 knots on electric propulsion (and keep a very low accoustic level). F-125 can accomodate up to 64x VLS cells. The proposal for the RAN has 32x cells forward and 16x more between the two masts. Based on CGI, the SEA5000 configuration includes an Oto Melara 127mm main gun, two Phalanx CIWS (forward and aft) and two hangars. At 7,200 tons the F-125 is large ship, which is TKMS says is necessary for the South Pacific Ocean.
TKMS SEA5000 proposal basic specifications:
Original design: F-125 (Baden-Württemberg class)
Length: 149.5 m
Max beam: 18.8 m
Displacement: 7,200 t
Accommodation: 110 (up to 190)“
http://www.navyrecognition.com/index.php/news/naval-exhibitions/pacific-2015-naval-show-daily-news/3162–pacific-2015-pictures-of-the-contenders-for-the-australian-navy-sea5000-asw-frigate.html
Darüber hinaus gibt es auch noch das Mk48 und Mk 56 VLS für ESSM, die auf Deck, halb oder ganz in das Deck versenkt montiert werden können. Dieses VLS benötigt nur Strom. Und das ExLS VLS gäbe es auch noch (die Stand alone Variante).
Das hat wohl eher etwas mit den Prioritäten zu tun, der Scheu vor einem Umbau usw.
Was mich bei der ganzen Sache erschreckt ist die Tatsache, dass der öAG immer dann gebraucht wird, wenn die Auftragsbücher leer sind. Sobald auf dem zivilen Sektor wieder eine ausreichende Auftragslage herrscht, werden militärische Aufträge nachrangig behandelt. Rechnet man noch dazu, dass regelmäßig die Zeitpläne nicht gehalten werden, die Kosten explodieren und der Funktionsumfang nur eingeschränkt abgedeckt ist, dann frage ich mich, wo hier die Staatsraison bleibt.
Die Anzahl der Aufgaben der Bundeswehr hat in den letzten 3 Jahren quasi exponential zugenommen, die Hauptlast trägt die Marine, wurde aber seit Jahren ständig reduziert. Jetzt bietet sich dem Inspekteur der Marine die Möglichkeit, nicht nur Flaggenstöcke zu erhalten, sondern einen in der Nutzung befindlichen Nachschlag – also Schiffe, die zügig tatsächlich auch einsetzbar sind. Und wieder wird auf dem Rücken der Marine(Soldaten) industriepolitische Politik betrieben. Die Lippenbekenntnisse seitens der Rüstungsindustrie ‚wir haben verstanden, dass wir besser zusammenarbeiten müssen‘ sind halt nichts anderes als solche – Lippenbekenntnisse.
Zu der 100% Preissteigerung sollte man bedanken, dass bei dem 1. Los z.B. die Bewaffnung vom Bund beigestellt wurde. Beim 2. Los soll jedoch alles durch die Werft abgedeckt werden.
Da kann man sich auch beschweren, dass der heutige Neuwagen doppelt so teuer wie der vor 10 Jahren ist nur weil ich diesmal einen Wohnwagen mitbestelle da ich keinen alten mehr auf dem Hof stehen habe.
Es scheint festzustehen, dass die Schiffe schwerer als vorgegeben sind. In welcher Größenordnung sich das aber bewegt?
Man sollte Schiffe der BPOL und der Marine keinesfalls miteinander vergleichen. Das passt überhaupt nicht.
Meine Prognose:
Es wird durch Verzicht auf Fähigkeiten und aktuelle Techki erst einmal für die Haushälter und damit das Parlament schön gerechnet. Später entsteht dann aufgrund technischen und vorher nicht absehbaren Bedarfs die unabweisbare Notwendigkeit der Aktualisierung, um den Verwendungszweck für die Aufgabe sicherzustellen. Das bedeutet vertragliche Veränderungen mit dem erforderlichen Kapitalbedarf. Also ganz einfach und oft praktiziert.
Bzgl. F125: Die Spekulationen über das VLS haben sich meiner Erfahrung lediglich aus a.) einem frommen Wunsch und b.) aus der Form der Aufbauten zwischen RAM und OTO gespeist. Letzte sind wohl ein Artefakt aus der Zeit, in der noch navalisiertes MARS als Effektor gegen Landziele im Gespräch war, was dann aber genau wie MONARC nichts geworden ist. Von der großen Anzahl Schlauchbootperforierwaffen und den Wasserwerfern (?) abgesehen, sind also die Innovationen bei den Effektoren nichts geworden, so dass bewaffnungsmäßig jetzt nur eine „Standardfregatte Minus“ übrig bleibt.
Das Bundeskartellamt hat den geplanten Kauf von fünf Korvetten für die Bundeswehr gestoppt. Dem Bundesverteidigungsministerium werde untersagt, auf Grundlage der vorliegenden Unterlagen den Zuschlag an das Werftenkonsortium um Lürssen und ThyssenKrupp zu erteilen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Gegen die Entscheidung sei innerhalb von zwei Wochen Beschwerde möglich. Quelle: Reuters 18.05.2017, 10.08 h
@Hubi & all
Das Bundeskartellamt mag das leider nicht bestätigen – es scheint wohl so zu sein, dass Reuters mit seiner Meldung zwar recht hat, aber die beteiligten Werften (und dasBMVg?) formal die Entscheidung noch nicht zugestellt bekommen haben. Deshalb bleibt es vorerst eine informelle Aussage, die allerdings seit paar Tagen kursiert.
Die F125 hätte ein VLS haben können, aber schon vor vielen Jahren hat die DEU Industrie da pures Desinteresse gezeigt. So berichtete es der ehemalige BWB-GB Wardecki mehrmals öffentlich. Also kein Wunder, dass niemand dieses Muster nochmals im Export angefragt hat. Ist wie TobyR schrieb eine Standardfregatte Minus.
Zum Digitalfunk: Das ist der Einstieg in das Riesenprogramm MoTaKo und das muss jetzt endlich kommen. Mit BSI-Zertifizierung und dem ganzen Geheimkram wird das eh noch zwei Jahre dauern, bis die Truppe was sieht. Und die steinalten analogen offenen Festfrequenzfunken sind nicht nur peinlich, sondern missionsgefährdend. Kein Wunder, dass man nun längst bei der WTD durchgefallene niederländisch-französische Zwischenlösungen in kleinen Stückzahlen für Mali oder VJTF einbauen möchte. Das ist aber wie ein Pflaster auf einer Amputationswunde – tröstet kaum, rettet gar nicht.
Den Abgeordneten im Ausschuss ist zuzutrauen, dass sie bis zu den Wahlen alles anhalten bzw. blockieren. Man lässt sie und es interessiert außer diesen paar Zirkeln und Foren auch kaum jemand. Und die Offiziere werden den Soldaten weiter sagen: kommt mit Lösungen, nicht mit Problemen.
Reuters hat die Agenturmeldung zurückgezogen.
hartpunkt: Das BMVg soll eine Klage gegen die Entscheidung der Vergabekammer vorbereiten, Zeitbedarf: Mindestens 6 Monate.
Hier die Originalmeldung des Bundeskartellamts:
http://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2017/18_05_2017_VK%20Korvetten.html
So ist nun mal, wenn das „House of Kahrs“, die sich wandelnde Werftenindustrie und die Agenda Rüstung aufeinander treffen.
Ob sich GNYK hiermit jedoch langfristig einen Gefallen getan hat bleibt – insbesondere mit Blick auf MKS 180 – abzuwarten.
Ah, danke. Heute morgen wollte das Kartellamt noch nicht…