Kampf gegen ISIS: USA dringen auf formale Beteiligung der NATO
Dass die NATO sich als militärisches Bündnis am Kampf gegen die ISIS-Terrormilizen im Irak und in Syrien beteiligen soll, haben die USA schon seit geraumer Zeit immer wieder verlangt – bislang gibt es eine Koalition zahlreicher Staaten, darunter auch Deutschland, die sich an diesen Einsätzen beteiligen, aber eben keine direkte Beteiligung der NATO. Da erhöhen die USA offensichtlich den Druck, wie der Spiegel am (heutigen) Freitag berichtet:
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump drängt, dass sich die Nato künftig am Kampf gegen die IS-Terroristen in Syrien beteiligt. Nach SPIEGEL-Informationen beantragten die USA beim Treffen der Nato-Botschafter am vergangenen Mittwoch in Brüssel, dass die Allianz der Anti-IS-Koalition formell beitreten solle.
(…)
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt im Gespräch mit dem SPIEGEL ebenfalls eine stärkere Rolle der Allianz am Anti-Terror-Kampf in Aussicht. Er könne sich vorstellen, die Zahl der Nato-Soldaten aufzustocken, die seit Januar im Irak Anti-IS-Kämpfer ausbilden: „Das Training von lokalen Kräften – wie im Irak und in Afghanistan – ist aus meiner Sicht die beste Waffe, den Terror zu bekämpfen“.
Außerdem regt er an, die Flüge der „Awacs“-Aufklärungsflugzeuge der Allianz nicht nur zur Aufklärung, sondern auch dazu zu nutzen, die Flugzeuge der Koalition im syrischen Luftraum besser zu dirigieren.
Nun ist die NATO durch den seit dem vergangenen Jahr laufenden Einsatz der AWACS-Luftraumüberwachungsflugzeuge faktisch schon in den Kampf gegen ISIS, die Operation Inherent Resolve, eingebunden – allerdings nur im Luftraum über der Türkei oder im internationalen Luftraum, und formal ist das Bündnis kein Mitglied der Koalition und US-Führung.
Die interessante Frage wird, neben einer Ausweitung der AWACS-Mission, ob sich aus einem formalen Beitritt der NATO zu dieser Koalition auch weitere Forderungen an die Bundeswehr ergeben.
Dazu gibt es eine, noch recht vage, Andeutung: Nach dem gemeinsamen Training von Joint Terminal Attack Controllern (JTAC) von Bundeswehr und U.S. Air Force kürzlich in den USA (Calling Close Air Support: Amerikanisch-deutsches Training) hat der Kollege Björn Müller bei der Luftwaffe nach Hintergründen dieses Trainings gefragt. Aus der offiziellen Antwort zitiert er den interessanten Satz:
Die Teilnahme der Luftwaffensoldaten an der CAS Übung auf der Moody Airforce Base erfolgte im Rahmen der routinemäßigen Ausbildungskooperationen der NATO. Die Weiterbildung des an der FRA/DEU AGOS eingesetzten Ausbildungspersonals wurde als Ziel verfolgt. Die mögliche (und geplante) Teilnahme an Inherent Resolve dient ebenfalls diesem Ziel und würde die Zusammenarbeit auf eine stetige Basis stellen.
Da schauen wir mal, was noch kommt.
(Archivbild: Luftwaffen-Tornado auf der türkischen Airbase Incirlik im Dezember 2015 – Bundeswehr/Falk Bärwald)
Die NATO-Absicht konterkariert die Auffassung in Berlin, wonach zusätzliche Truppen eskalierend wirkten. (SARC: Im Umkehrschluss, weniger an (westlichen) Truppen, stabilisieren also? Stimmt, wenn Putin sich mit Assad den Braten teilte, herrschte Ruhe, deren Ruhe).
Gestern einigten sich RUS_IRN_TUR auf Einrichtung und Durchsetzung von VIER
Sicherheitszonen.
Da wird es Zeit zu Antworten auf einige Fragen.
– Wer schützt die Zonen,
– Wer kommt hinein, lässt Assad Sunniten hinein
– Wer schützt,
– Wer versorgt
– Einbeziehung UN, denn, der Begriff ist tricky: In den Jugoslawienkriegen 1991 bis 1995 erklärten die UN-Schutzzonen, eine davon SREBRENICA. Mit der Einrichtung solcher Zonen käme das KVR/HVR mit ins Spiel, was die drei ASTANA-Vertragspartner kaum wünschen wollen.
Also im Grunde erheblicher Klärungsbedarf auf Seiten NATO und natürlich Deutschland.
Nur kann bei uns, von Presse abgesehen, nichts vernommen werden. Berlin demnach handlungsunfähig, gelähmt befasst mit Illkirch etc?
Die safety-areas sind zur Einrichtung ab Ende kommender Woche vorgesehen. Deren Existenz wird Einfluss auf CJTF OIR im Bereich interdiction haben, da sie mit Sicherheit mittels SA xxx geschützt sein werden. Die Operationsfreiheit der westlichen LuSK wird also zusätzlich (zur Anwesenheit der RUS mit S-400) eingegrenzt sein.
Trump „Soll“ diesbzüglich mit Putin gesprochen haben, nach einer Verstärkung der aktuell 500 GI, meist als SOF/JTAC/C4ISR verwendet, sieht es nicht aus.
Auffassung ist nämlich:
U.S. troops are already serving in a quasi-peacekeeping role, patrolling areas in Syria where rival factions might otherwise be fighting among themselves
http://www.washingtonexaminer.com/the-pentagon-isnt-planning-to-send-more-troops-to-enforce-trumps-syria-safe-zones-sources-say/article/2622032
Nahezu unbemerkt blieb zudem, die schiitische Hisbollah befindet sich offenbar angriffsweise mit Unterstützung iranischer Revolutionsgarden im Vorgehen auf al-Quneitra, auf dem Golan in BK-Reichweite zur israelischen Grenze.
Derweil richten sich die Gedanken bereits in die „nach-Daesh-Zeit“:
http://www.militarytimes.com/articles/iraq-us-troop-presence
„Mattis in talks to keep ‘several thousand’ US troops in Iraq after ISIS“
Zu spät entdeckt, noch passend, Stand 05. Mai 2017:
https://de.southfront.org/militarische-lage-in-syrien-am-5-mai-2017-kartenaktualisierung/
In dem von Björn Müller angesprochenen gemeinsamen „Calling Close Air Support: Amerikanisch-deutsches Training“ (http://augengeradeaus.net/2017/04/calling-close-air-support-amerikanisch-deutsches-training/) ergossen sich die Kommentare ja – leider – mehrheitlich zu NATO-DEU Taktiklingustik.
Es hätte im Nachhein erstaunen dürfen, dass U.S.-SOF auf einmal mit DEU JTAC in den Staaten üben, in diesem Umfang. – Jetzt wird ein Schuh draus -.
Und wenn diese Anstrengungen schon unternommen werden, bisher lief diese Ausb samt zugehöriger Übungen in FRA siehe oben, oder in den NLD an deren SGLS in Schaarsbergen bei Arnhem. Hat das Gründe? Eine „Einladung“ zur Ausb im CAS-Mekka hat was, eine Auszeichnung, eine Förderung, eine Forderung.
Abwarten, am Monatsende NATO-Gipfel, mit Trump.
Kampf gegen ISIS als Nato-Aufgabe ?
Das läuft nach dem gleichen Muster wie in AFG.
Für die langwierige Stabilisierungsoperationen nach einem Krieg braucht man die Nato. Um den Irak anzugreifen und ihn in das jetzige Chaos zu stürzen reicht die Koalition der Willigen aus USA und GB.
@K-P-K 21:34
Deutsche FAC / JTAC nehmen seit Jahren bereits an diversesten Übungen AUCH in den USA, und AUCH mit U.S. SOF teil (unter „special operation forces“ versteht man dort im übrigen alles, was nicht „conventional warfare“ ist, darunter fällt auch, was wir z.B. als Mentoring und Liaison verstehen. Diese US Definition führt – dessen ist man sich dort teils auch bewusst – in weiten Teilen der Welt regelmäßig zur Verwirrung. Aber eingetretene Pfade zu verlassen, ist ja auch bei uns nicht einfach).
Ich hatte aus Ihren Kommentaren bis jetzt immer den Eindruck, dass Sie fachlich durchaus AUSBILDUNG (ja, hauptsächlich an der FRA/DEU AGOS, zum Teil in den Hochzeiten des AFG-Einsatzes aus Kapazitätsgründen auch an der NLD AGOS) und ÜBUNG (weltweit) auseinander halten können. Letzteres wird insbesondere für den jährlichen Statuserhalt der bereits ausgebildeten FAC / JTAC gerade auch bei Übungen anderer Nationen gemacht, weil man a) in Übungen regelmäßig qualitativ näher an Einsatzszenarien ist als an den Schulen, b) durch die Bindung eigener Luftfahrzeuge (z.B. DEU Tornado in der Türkei, Tiger in Mali oder FRA Lfz in Afrika) fliegende Ressourcen hier Mangelware sind und c) die Übungsplätze in DEU – insbesondere wenn es um den Abwurf von Einsatz-/Übungs-Munition geht – stark reglementiert sind (feste Anflugverfahren, zeitliche Beschränkungen, Lärmschutz, Anzahl von spezifischen Nutzungsarten pro Jahr, geringe Stehzeit über dem Übungsraum durch lange Anflugwege, Wetter usw.). Und by the way: Auch in den USA ist das Geld und die Flugstunden knapp, deren current zu haltendes Personal jedoch noch ungleich höher. So ist es nicht verwunderlich, dass man sich auch dort auf spezialisiere Plätze konzentriert, wo man unter Kosten/Nutzen-Betrachtung einen möglichst hohen Output an Runs produzieren kann.
Also ganz ohne Schuhe draus zu machen: daily business seit Jahren.
Dass man auf Hochwertübungen natürlich vornehmlich Personal schickt, bei welchen am Ende auch ein Mehrwert (hier z.B. Ausbilderpersonal) entsteht, sollte selbsterklärend sein.
Angesichts der offensichtlichen Neubewertung von Lage, Ansprüchen und Erwartungen in Syrien warnt der Kdr SOCOM, Gen. Raymond Thomas III, „wir können nicht alles, wir sind kein Allheilmittel“ vor dem „Senate Armed Services Committee“ am Donnerstag.
Eine Zahl die erstaunt: 8.000 SOF befinden sich gegenwärtig weltweit in Einsätzen, davon 500 Syrien und 200 im Irak.
Ob dies nun abgesprochen war, kann nur vermutet werden. Auf jeden Fall stützt eine Argumentation die da lautet „wir sind am Ende unserer Kräfte“ jegliche Forderung zur Beteiligung von NATO-Truppen, also vornehmlich von Europäern. Im Hinterkopf wird SOCOM natürlich hin und herschieben, dass die Entscheidung zur Verstärkung in AFG um 5.000 Mann so gut wie gefallen ist, auch hier wieder in erster Linie SOF.
http://www.militarytimes.com/articles/socom-increased-demands-concerns-sasc
Korrektur zu gestern, 19:50
ASTANA: Das von Russland, der Türkei und dem Iran vereinbarte
Abkommen über Schutzzonen einschließlich einer Waffenruhe innerhalb dieser, bezogen auf vier speziell vereinbarte Räume, ist bereits
Mitternacht in Kraft getreten. (Gem FAZ_Politik: Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin am Freitag in Moskau).
Während die USA die Bekämpfung von Daesh unverändert fortzusetzen gedenken, hat RUS vorsichtshalber sein Verständnis zum Sicherung der Schutzzonen deutlich gemacht als „Der Einsatz der Luftwaffe, vor allem von Kräften der internationalen Koalition, ist absolut nicht vorgesehen, …“ (gleichfalls bei FAZ_Politik).
Der Iran will nicht einmal U.S. Beobachter in den Schutzzonen zulassen, was mit dem eigentlichen humanitären Ansinnen nichts zu tun hat. Der Iran will einerseits seinen Liebligsfeind aus seinem Interessengebiet komplett heraushalten, andererseits unterstreicht Teheran damit seine Anspruch eines regionalen Hegemons .
Die offiziöse U.S. Sicht unterstellt, Daesh sei in diesen Räumen nicht mehr aktiv, sodass Konfrontation von Truppen CJTF OIR und solchen der ASTANA-Koalition ausgeschlossen werden kann.
Link zeigt die „de-escalation zones“, so die Debka Diktion.
– Idlib
– Homs
– Damaskus
– Golan/Grenze zu JOR
D.h.:
– der gesamte Nord-Osten/Osten, damit das Kurdengebiet und Raum ar-Raqqa, letzte Daesh-Hochburg, bleiben für Operationen verfügbar.
– Die Operationsfreiheit im kurdisch besiedelten Norden dürfte Erdogan sich in Astana ausgehandelt haben.
– die aus ökonomischen Gesichtspunkten zu beherrschenden Räume einschließlich Küste der Levante bleiben bei Assad&Co.
Wenn die bezeichneten Räume an seinen ostwärtigen Grenzen durch Nord-Süd-Grenzziehung verbunden würden, ergäbe sich eine saubere Aufteilung Syriens in den künftig sicher prosperierenden Westen und den Bereich der Habenichtse im Osten mit Resten von Daseh, um den sich die USA kümmern dürfen. Einzige Unsicherheit verbleibt dabei der kurdische „Besitz“ der nördlichen Ölquellen sowie die faktische Haltung Israels. Aber daum kümmert sich derzeit ja die Hezbollah, … siehe
http://www.debka.com/article/26038/Putin-Trump-discuss-Iranians-on-Israel%E2%80%99s-border
und
Ergänzung zu „al-Quneitra“.
Operative Absicht des schiitischen Vorstoßes enthält der Link, einschließlich israelischer Auffassung: keine Duldung Hezbollah an seiner Grenze.
http://www.debka.com/article/26026/Golan-tension-Pro-Iran-troops-move-on-Quneitra
Welchen Effekt hätte ein Beitrittvder Nato zu Counter-Daesh effektiv?
@KPK: So wie die Russen es verhandelt haben würden die Kurden nun Daesh besiegen und anschließend von Erdogahn massakriert werden? Wiederholt sich da gerade Geschichte?
Konzept mit vier weapon free zones, scheint bisher zu funktioniere. Kämpfe Rebellen vs Assad weitgehend eingestellt, was auch von Kdr der Rebellen bestätigt wird. (HAZ)
Angeblich, trotz vereinzelter Art Einschläge keine Gefallenen/ Opfer der Ziv Bevölkerung mehr.
Bleibt’s dabei, in kommenden sechs Monaten (Planungshorizont für die Gebiete), Putin=Friedensfürst.
Je erfolgreicher er in SYR ohne Kampf daherkommt, desto schwieriger wird ein NATO Engagement.
Kurden, wenn sie in ihren Interessengebieten verbleiben, können nicht (mehr) auf Daesh treffen.
U.S. – RUS airspace agreement für Syrien erneuert.
http://www.voanews.com/a/united-states-russian-generals-revive-agreement-syrian-airspace/3840803.html
Allerdings, was bislang nicht deutlich wurde:
Russian authorities (said the de-escalation zones in Syria went into effect at midnight Friday (2100 UTC), and) that those zones were now closed to aircraft from the U.S.-led coalition.
USA sind offenbar weniger wegen der RUS Aktivitäten rund um die Zufluchtsorte besorgt, vielmehr ist es der zunehmende iranische Einfluss, der eindeutig Assad orientiert daherkommt.
Die Kurden „träumen“ von Ausweitung ihrer territorialen Ansprüche in Nordsyrien und wollen dies den USA schmackhaft machen: Beteiligung an der Befreiung von ar-Raqqa gegen Zugeständnis eines „Wirtschaftskorridors“ von der Region Rojava über Aleppo/Idlib bis zur Küste westlich Aleppo (s. Karte im Link). Damit sähe sich der kurdische Siedlungsraum südlich der TUR Genze nahezu vollständig konsolidiert.
https://www.theguardian.com/world/2017/may/06/syria-kurds-raqqa-mediterranen
Dies wäre eine Entwicklung, die natürlich umgehend die Türkei auf den Plan riefe. Das kurdische Siedlungsgebiet erhielte bessere ökonomische Bedingungen, verbunden mit Stärkung der quasi Autonomie südlich der Grenze zur Türkei mit wachsender Attraktivität für Kurden nördlich der Grenze.
Da zudem U.S. Truppen im Raum Rojava grenznah zur Türkei stationiert wurden, zum Schutz der verbündeten Kurden, besteht die Gefahr der zunehmenden Annäherung RUS – TUR.
Irak, im Vorgehen auf Mossul:
BrigKdr 2nd Brigade Combat Team / 101st Airborne Division, Army Col. Brett Sylvia, beschreibt die Auftragstellung seiner Taskforce als
– 25% advising and assisting , aber
– 75 % route clearance, expedited communications, air and ground coordination, and logistics.
http://www.centcom.mil/MEDIA/NEWS-ARTICLES/News-Article-View/Article/1172473/task-force-commander-describes-assisting-iraqi-troops-in-drive-on-mosul/
Damit wird deutlich, der aktive „Kampfunterstützung/Einsatzunterstützungs“ – beitrag der U.S. Kräfte muss umfangreicher verstanden werden, als bisher angenommen. Zu Beginn des Deployments ging es zunächst um Sicherstellung der „precision strike capability“ zugunsten der IRK Kräfte, im wesentlichen um präzise Luftkriegsmittel und artilleristische Feueruntersützung. Im Einsatzzeitraum April ’16 bis Januar ’17 sind rund 6.000 Granaten abgefeuert worden.
https://www.defense.gov/News/Special-Reports/0814_Inherent-Resolve/
101st Airborne ist abgelöst worden von 82nd Airborne Division’s 2nd Brigade Combat Team.
Trotz türkischer Bedenken, ja offene Ablehnung verstärkt Trump seine Hilfe für kurdische Kämpfer.
http://www.tagesschau.de/ausland/usa-syrien-waffen-101.html
Donald Trump gab dem Verteidigungsministerium dafür grünes Licht, so Sean Spicer. Es handelt sich nach Angaben eines Pentagon-Sprechers um Handfeuerwaffen, Maschinengewehre, Munition und gepanzerte Fahrzeuge, die an die Kurdenmiliz YPG, resp. SDF.
Trump befindet sich zunehmend in einer Spagatlage: Gegen Daesh im Raum ar-Raqqa will (kann?) er auf die Kurden nicht verzichten, gleichermaßen braucht er TUR jedoch auch zum Einsatz der LuSK von Incirlik aus.
Ein ganz anderes Bild zeichnet DEBKAfile, danach sieht die Gesamtlage bei Daesh durchaus nicht hoffnungslos aus, dies gilt für Mossul/Irak aber angeblich auch ar-Raqqa.
http://www.debka.com/article/26045/New-ISIS-mobile-tactics-against-US-in-Syria-Iraq
Danach umfasst die Kalifatstruppe in Mossul nicht 300-400 Kämpfer sondern 3.000 – 4.000!
– Der Stand der Untertunnelung soll in Westmossul dermaßen groß sein, dass Kämpfer sich immer noch weitgehend unbehelligt verschieben können.
– Allein die „Gold Division“, als Elitetruppe geltend, soll in der Lage sein, Mossul insgesamt zu nehmen, ist dazu aber nicht stark genug, da die Div an mehreren Frontabschnitten landesweit verwendet wird. Die Linien-Großverbände sollen umfangreich abgezogen worden sein, nachdem sie erhebliche Verluste haben hinnehmen müssen.
– Daesh hat sich operativ überlegener Kampfkraft seiner Gegner angepasst. Nach den Niederlagen bei Ramadi, Tikrit and Fallujah, zwar nicht hinausgezögert, aber letztlich unvermeidlich auch bei Mossul und ar-Raqqa, hat sich die Führungsspitze in der Fläche aufgeteilt. DAS alleinige Daesh-HQ besteht nicht mehr. Neues Machtzentrum ist offenbar der Raum Al-Mayadin ostwärts Deir ez-Zor. Gleichzeitig wurde gelernt, im offenen Kampf, im symmetrischen Gefecht kann nicht (mehr) erfolgreich operiert werden.
– Sofern die DEBKA-Info zutrifft, geht es mittlerweile zwar nur noch um das reine Guerillagefecht, auf das Daesh zurückgedrängt wurde, die Lage wird dadurch aber eher verkompliziert. Mittel zur Umsetzung sind Lkw als VBIED in größerer geschlossener Zahl, in Begleitung von Selbstmordkommandos in der Summe von 10-15 Kämpfern. Als “crust mobile defense” sprechen U.S.- Kdr diese gegen IRK Armee durchaus erfolgreiche Taktik mittlerweile an.
Für die Bodentruppen der coalition forces, in erster Linie also irakische, bzw. kurdische Truppen wird die Operationsführung anspruchsvoller werden, begründet in aufgelockerter Dislozierung des Gegners: Es wird mehr Kampftruppe benötigt, eindeutige Schwerpunktbildung ist schwieriger zu entscheiden; Versorgungswege sind verzweigter zu betrieben, sie werden länger und somit gleichzeitig verwundbarer. Zudem, bei einem MEHR an aufzuklärenden/zu bekämpfenden Zielen, entwickelt sich auch das Targeting schwieriger.
@IRAQ_day
4 Std.vor 4 Stunden
#BREAKING
Counter Terrorism Units have stormed Al-Aslah Al-Zraae district west #Mosul. #Iraq pic.twitter.com/rXZc9Lpl0o
Counter Terrorism Units have stormed Al-Aslah Al-Zraae district west, (s. Karte von Westmossul im Link)
Wie die tatsächliche Lage um Mossul bestellt ist, weiter unklar. Wie DEBKAfile (s. 09. Mai 2017 – 23:23) gestern mitteilte, sieht es innerhalb der Stadt für Daesh gar nicht mal so übel aus.
Klarheit wird bestehen, wenn im Sommer gemeldet werden solle, Stadt genommen.
Massiver U.S., GBR und JOR Truppenzusammenziehung in ZARQA, in relativer Nähe (90 km) zur Südsyrischen Grenze.
http://www.militarytimes.com/articles/troops-syria-invasion-jordan
CENTCOM Sprecher Maj. Josh Jacques, wies darauf hin, „Die U.S. Truppen im haschemitischen Königreich bereiten keine Invasion vor …“
http://www.aljazeera.com/news/2017/05/jordanians-won-support-ground-intervention-syria-170509110657155.html weist auf den Übungscharakter von EAGER LION unter Beteiligung von insgesamt 20 Nationen hin.
Die heute begonnene Übung kann dennoch als Nachweis der Einsatzbereitschaft von Coalition Forces im Hinblick auf die Lage in Südsyrien gesehen werden. Das Königreich bietet ausreichen Raum zu Übungen an anderen Orten, als ausgerechnet mit Nähe zum nördlichen Unruhe-Nachbarn..