Vier Jahre EU-Ausbildungsmission in Mali (m. Nachtrag)

An diesem Wochenende ist es schon vier Jahre her, dass die Europäische Union ihre Ausbildungsmission im westafrikanischen Mali begonnen hat. Nach der französischen Militärinvention 2013, die die Kontrolle islamistischer Milizen über den abgelegenen und wüstenreichen Norden des Landes beenden sollte, hatte die EU die Unterstützung der malischen Armee gestartet (die UN-Mission, die eine deutlich robustere Stabilisierungsmission mit Kampfeinsatz ist, gab es erst deutlich später).

Eine vorläufige Bilanz dieser vier Jahre gibt es bei der EUTM Mali:

On 18th of February 2013, at the request of the Malian authorities and on the basis of UN Security Council Resolution 2085, the EU Member States started a training mission for the benefit of Malian Armed Forces (MaAF): EUTM Mali (European Union Training Mission in Mali).
Some figures to illustrate the work accomplished by EUTM Mali during these four years of existence:
9340 trained Malian soldiers.

8 trained GTIAs (Tactical Interarms Group) and 5 re-trained GTIAs.
4 Combined Mobile Advisory and Training Teams (CMATT) in Kati, Segou and Gao.
2 courses for liaison officers from the G5 Sahel.
3500 military personnel from 28 European countries have contributed in carrying out this mission.
In addition to this, numerous specialized courses (sniper, artillery, logistics, law of armed conflicts, leadership, etc.) have been organized by EUTM Mali, and the advisory mission has been carried out by the Advisory Task Force in order to benefit the MaAF Staff.

Die Bundeswehr war recht früh an dieser Mission beteiligt; am 28. Februar 2013 billigte der Bundestag den deutschen Einsatz. Derzeit sind rund 140 deutsche Soldaten in dieser Mission eingesetzt; ihr Aufgabenbereich wurde erst im April vergangenen Jahres auf Ausbildungsvorhaben auch im unruhigen Norden Malis ausgeweitet.

Die EU-Ausbildungsmission ist der kleinere Einsatz in Mali, deutlich mehr Soldaten, auch deutsche, sind an der UN-Blauhelmmission MINUSMA beteiligt.

Nachtrag: Das betrifft zwar nicht die EU-Mission, sondern MINUSMA, aber wirft erneut ein Schlaglicht auf die Lage in Mali – von der Bundeswehr-Webseite:

Am Sonntag, den 19. Februar, nahmen deutsche gemeinsam mit niederländischen Sanitätskräften auf Bitte der örtlichen Vertreter der Vereinten Nationen einen Teil von Verletzten eines IED-Anschlags auf und brachten die Verletzten in das zivile Krankenhaus nach Gao.
Der IED-Anschlag auf einen zivilen Bus ereignete sich zuvor in den frühen Morgenstunden auf der Straße von Gao nach Gossi. Die Verletzten wurden am Flughafen Gao aufgenommen und unter der Führung der deutschen Quick-Reaction-Force (QRF) zum zivilen Krankenhaus in Gao gebracht.
Die Aufgabe wurde ohne Zwischenfälle gelöst. Alle deutschen Kräfte sind wieder sicher in das Camp Castor zurückgekehrt.

(Archivbild September 2015: Ein Bundeswehrsoldat bei der Ausbildung malischer Soldaten an der Kalaschnikow – EUTM Mali)