EU soll mit gemeinsamem Rüstungsfonds „strategische Autonomie“ erreichen

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Die EU-Mitgliedsländer sollen in den nächsten Jahren mit einem gemeinsamen Rüstungsfonds die Verteidigungsanstrengungen der Union erhöhen und sich damit auch unabhängiger von den USA machen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker stellte am (heutigen) Mittwoch in Brüssel den Plan vor, der langfristig ein Volumen von fünf Milliarden Euro in diesem gemeinsamen Fonds vorsieht:

The European Commission proposes a European Defence Fund and other actions to support Member States‘ more efficient spending in joint defence capabilities, strengthen European citizens‘ security and foster a competitive and innovative industrial base.

(…)
European Commission President Jean-Claude Juncker said: “To guarantee our collective security, we must invest in the common development of technologies and equipment of strategic importance – from land, air, sea and space capabilities to cyber security. It requires more cooperation between Member States and greater pooling of national resources. If Europe does not take care of its own security, nobody else will do it for us. A strong, competitive and innovative defence industrial base is what will give us strategic autonomy.“

(Die Mitteilung der Kommission dazu hier; mit zahlreichen Links zu ergänzenden Dokumenten)

Rund 80 Prozent der militärischen Beschaffungen, so rechnet die Kommission vor, erfolgten in der EU derzeit auf rein nationaler Basis – was zu erheblichen unnötigen Doppelausgaben führe. Die Kosten der mangelnden Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten würden auf jährlich 25 bis 100 Milliarden Euro geschätzt.

Der Pläne für den Fonds sollen jetzt von den Mitgliedsstaaten debattiert werden; eine erste Diskussion im Kreis der Staats- und Regierungschefs ist für Mitte Dezember vorgesehen.

(Grafik: EU-Kommission, aus diesem fact sheet)