Militärische Personalstärke der Bundeswehr: Gleichbleibend auf niedrigem Niveau
Die Zahlen für die Personalstärke der Bundeswehr im August liegen jetzt vor, wie üblich unter dem gleichen, stets aktualisierten Link veröffentlicht: Im Vergleich zum Juli ist die Gesamtzahl der Soldatinnen und Soldaten leicht gesunken, von 176.841 auf 176.509. Die weit wichtigere Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten dagegen stieg gaaanz leicht, von 167.462 im Juli auf 167.507 im vergangenen Monat – aber immer noch deutlich entfernt von der angepeilten Zahl von 170.000. Und die soll ja bis zum Jahresende erreicht werden, ehe es darauf noch weitere Steigerungen der Personalstärke geben soll.
Die aktuellen Zahlen mit Stand Ende August 2016:
176.509 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 951
diesem unmittelbar nachgeordnete Dienststellen: 1.435
Streitkräftebasis: 41.064
Zentraler Sanitätsdienst: 19.661
Heer: 59.544
Luftwaffe: 28.264
Marine: 16.087
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 940
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.765
Bereich Personal: 6.789, davon 4.051 Studierende an den Bw-Universitäten
Die Bundeswehr umfasst aktuell 167.507 Berufs- und Zeitsoldaten und 9.002 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis August: 9.968).
Zur Bundeswehr gehören 19.737 Soldatinnen.
Stand: 31. August 2016
Wie üblich (und nur bei Augen geradeaus!) die Vergleichszahlen:
(Archivbild: Soldat der ABC-Abwehrtruppe beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Bruchsal am 10. August 2016 – Bundeswehr/Björn Trotzki)
9.002 Freiwillig Wehrdienstleistende (Durchschnitt Januar bis August: 9.968).
Im letzten Monat stand hier noch ein Durchschnitt von 11790 .
Scheinbar ist die Zahl von August nicht korrekt. Oder habe ich irgendwas verpasst?
Das erklärt dann wohl auch die immer besser werdenden Angebote aus Köln… Langsam beginnt unsere Personalführung zu verstehen wie man Personal hält und/oder bindet.
Wenn man bis 170.000 bis zum Jahresende erreichen will wird es bestimmt irgendwelche buchhalterischen Tricks geben, wie man das hinbekommt, sollte es nicht auf dem normalen Weg gehen. Und danach sieht es ja nicht aus. Wie das geht macht man ja bei den Drehflüglern vor.
@Stefan
100% richtig ! Aber es gibt keinen Thread mehr um sich da auszutauschen leider …
@rr: Die Zahl von 11.790 FWL als Durchschnitt vom letzten Monat ist falsch, weil in keinem Monat im Jahre 2016 gab es 11.790 FWL, sondern war in jedem Monat niedriger, so daß diese Durchschnittszahl nicht stimmen kann. Der tatsächliche Durchschnitt dürfte 1.000 – 2.000 FWL niedriger gewesen sein im letzten Monat(ohne exakt nachzurechnen).
Die 176.509 Soldaten ist die zweitniedrigste Soldatenzahl in der Geschichte der BW(abgesehen von den Aufstellungsjahren).
Daß die BW Stärke von 185.000 Soldaten bis zum Jahresende, oder wenigstens von 182,500 Soldaten erreicht werden kann, ist demnach ausgeschlossen. Es fehlen 3.500 FWL und 2.500 Berufs- und Zeitsoldaten. Diese Lücke ist bis zum Jahresende mit keinem Trick zu schließen, weil man offensichtlich nicht genug FWL findet und auch Dienstzeitverlängerungen von Zeitsoldaten werden nicht reichen, um 2.500 Soldaten mehr zu gewinnen oder zu halten bis zum Jahresende.
Ein neuer Tiefststand bei der Truppenstärke zum Jahresende erscheint mir viel wahrscheinlicher. Nicht nur die Entwicklung bei den Berufssoldatenzahlen ist negativ, sondern die BW ist von 11.000 FWL auf 9.000 FWL zurück gefallen, was zeigt, daß sie immer weniger freiwillig Wehrdienstleistende finden kann.
Ob man es nun Tricks oder anders geartet nennt, jeder Personalcontroller könnte noch diverse andere KPIs benennen, die ein anderes {realistisches?} Bild zeigen würden. Interessant wäre zum Beispiel mal die aussagekräftigere Zahl der FTE (Vollzeitäquivalente).
@ Bravo
Was gibt es denn da für Angebote aus Köln. Zu meiner Zeit, die noch nicht so lange her ist, hat Köln keinen Grund gesehen auch nur irgendetwas zu ändern oder gar anzubieten.
Da muss ich Retired leider zustimmen. Als Bestandssoldat wird man weiterhin unverändert nach Gutsherrenart geführt.
Ich selbst hab früher noch gerne aus Überzeugung im Freundes und Bekanntenkreis Werbung gemacht, für den Dienst an der Waffe. Nach nunmehr 25 Jahren Aktiv im Dienst ist das eher anders herum. Die Attraktivität für Bestandssoldaten ist doch recht bescheiden.
Dem Beurteilungssystem sei Dank, nicht ausreichend Haushaltskarten, schleppende Beförderungen usw… Von der erhöhung der Dienstaltersgrenze ganz zu schweigen.
Zumal ein Hauptfeldwebel Heute bei weitem nicht das gleiche ist wie vor 30 Jahren…
Ich vermisse heutzutage oftmal die damalige Grundeinstellung unsere Jungen Soldaten.
Das wird sich mit Lockangeboten kaum verbessern!
Feuer Frei zum Kommentar
170.000 Soldaten. Als ich im Januar 2001 zur Bundeswehr kam, waren es knapp 390.000 Soldaten. Bei der Wiedervereinigung waren wir bei knapp 770.000 Mann (inkl. NVA). Seitdem hat sich die Anzahl der Einsätze vervielfacht, das Personal aber reduziert. Bin gespannt, wann ein General in Berlin endlich sagen muss, das das nächste Kontingent nicht verfügbar ist.
Oberleutnant | 22. September 2016 – 16:06:
„Da muss ich Retired leider zustimmen. Als Bestandssoldat wird man weiterhin unverändert nach Gutsherrenart geführt.“
Was Sie mit „Gutsherrenart“ meinen, erschließt sich mir nicht. Sie werden in einem bürokra-tisch zentralisierten Apparat geführt, welcher den Masseschluss zu den Vorgesetzten der Großverbands-, Verbands- und Einheitsebene leider verloren hat. Neben dem inzwischen (m.E.) komplett an die Wand gefahrenen Beurteilungssystem erkennt man das schon daran, dass die Nachwuchsgewinnung für Unteroffiziere und Mannschaften den Truppenteilen aus der Hand genommen wurde.
Das sieht so aus: Es können ein GrpFhr, dessen ZgFhr, der Spieß und der Chef sowie auch der Kommandeur zu dem Schluss kommen, dass eine Frau oder ein Mann zur Weiterverpflichtung und zur Förderung taugt – es führt zu nichts. Stattdessen wird da noch eine Prüforganisation zuständig gemacht, die von Selbstüberschätzung strotzt und nicht einmal ansatzweise die Ansprüche erfüllt, die sie an andere stellt. Mit der Folge, dass nicht wenige der von all den vorgenannten Instanzen der Truppe für geeignet befundenen Bewerber „rausgeschossen“ wer-den. Zumeist durch die sog. „Wehrpsychologen“. Die hatten übrigens zu meiner Zeit als Kommandeur (1995 – 1998) nur eine beratende Funktion. Heute treffen diese Damen und Herren die Entscheidung darüber, wer verpflichtet werden darf und wer nicht.
Ein Irrweg sondergleichen – aber wen interessiert es?
Hans Schommer
@Tobias,
Da können Sie so lange gespannt bleiben – bis Sie krumm sind. Ebenso biegsam ist man bei der ehrlichen Betrachtung der personellen Situation.
@ Hans Schommer
zu 100% gekauft.
Und der entgegengesetzte Ansatz ist noch viel schlimmer:
Ein Soldat will sich weiterverpflichten (aktuell ganz heisses Thema von SaZ x auf SaZ 25, zumindest bei denen die max. Mittelmaß sind und damit Sozialflucht vor dem „ich weiss nicht was ich dann machen soll/kann“ begehen wollen), Chef sagt nein, ich als Kommandeur sage nein -> hat keinen Einfluss, wird trotzdem genommen und aktuell mit dem drohenden Zeitablauf 31.12. sowieso.
D.h., die truppDstlichen Vorgesetzten werden formal gefragt (steht so in der Regelung / auf dem Formblatt), aber inhaltlich ignoriert.
Zentralisierte Fürung der Mannschaften aus Köln… Mit einem PersFührer usw….
Frage mich immer, was soll der denn führen, was die PersFw in den Einheiten nicht längstens besser konnten/können. Ein riesiger Aufwand auf Verbandsebene, alleine das Vorbereiten der Akten zur Übergabe. Und dann klappt ne Menge davon nicht (ja ist vieles noch in den Kinderschuhen, weiss ich, aber wozu?)..
Wenn Köln uns zukünftig auch noch sagen will, welcher Mannschafter in der Einheit/ im Verband auf welchem Dienstposten mit welcher Ausbildungsplanung und welchen Verpflichtungen Dienst tut oder warum auch nicht, wird es den Bach vollends hinuntergehen, da jegliche Bindung aufgesprengt wird.
Ich will den PersFührern in Köln um Gottes willen nicht unlauteres unterstellen, ich kenne viele und es sind sehr oft sehr gute Leute. Aber zum einen stehen sie eben auch untern ernomen Zwängen des Faktischen, zum anderen wissen wir ja doch alle sehr genau, das Führen aus der Entfernung nicht funktioniert. Und wenn der Führer vor Ort z.T. nur zum Alibi-Beauftragten verkommt, ist es so, als wäre er nicht dort. Was früher deutlich meistens durch direktes Richten mit dem PersFhr planbar, lösbar und dealbar war, ist heute um Länge schwieriger (auch aus vielen anderen Gründen wie zB Justiziabilität).
@NATO Guy
Es ist ein Problem der BW, das sie jetzt vielleicht auf die Einstellung der Neuen vor 30 Jahren vorbereitet ist, vor 25 Jahren war sie es nämlich nicht.
Machen sie sich keine Illusionen, die Neuen werden erwarten das die BW ihren Ansprüchen entspricht und das mit Rech, es in ihre Verträge aufnehmen lassen etc.
Die Zeiten wo Wohnen vor Ort, Öffentliches Auftreten zum Volkstrauertag in Uniform, Zusätzliche Arbeit übers Wochenende, sich Volunteeren lassen etc. pp. einfach so akzeptiert wurden sind vorbei.
Vor 30 Jahren haben sich auch viele Wehrpflichtige gedacht, nach X Monaten ist der Sinnlose Unsinn vorbei
@Flieger
Wenn Mangel an Soldaten bestand, haben Streitkräfte ihre Ansprüche immer gern nach unten korrigiert
@ThoDan
„Wenn Mangel an Soldaten bestand, haben Streitkräfte ihre Ansprüche immer gern nach unten korrigiert“
Man muss im Moment die Ansprüche nicht nach unten korrigieren, denn es würde genügen die Ansprüche (Fähigkeiten/Potentiale) tätigkeitsentsprechend zu definieren, fähigkeitsorientiert zu fördern, ausgebildetes und erfahrenes Personal zu halten.
Nicht jeder Mensch in Uniform muss Soldat/Kämpfer und Vorgesetzter sein.
Bevor eine Spezialistenstelle unbesetzt bleibt, ist es mir lieber es sitzt ein Spezialist auf der Stelle als ein Kämpfer.
Wir schaffen bei den SaZ und BS eine Steigerung von sagenhaften 45 Soldaten ! und das obwohl wirklich jeder (ob geeignet oder nicht) gefragt wird, ob er verlängern möchte. Das sagt einiges über die Zufriedenheit mit der Bundeswehr aus. Da kann Frau Ministerin sich von 170000+ wohl verabschieden.
Daher befürchte ich, das nach der nächsten Wahl eine Verlängerung der Dienstzeit bei den BS, über die besondere Altersgrenze hinaus, nicht mehr freiwillig sein wird.
Es heisst doch immer so schön: Die Bundeswehr sei ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn die Gesellschaft vergreist, ist es doch recht und billig, ja geradezu angezeigt, dass die Bundeswehr diesem „Trend“ folgt.
Ich kann mich nur wiederholen: Wenn ein Land mit 82 Millionen Einwohnern nicht mehr als 170.000 Soldaten generieren kann oder möchte, sollte man sich ernstlich überlegen, ob man diesen „Posten“ im Bundeshaushalt noch länger aufrechterhalten sollte, oder ob man das nicht günstiger haben kann. Vielleicht einen Vertrag mit Polen abschließen. Wir geben das Geld, sie kaufen sich davon schicke Panzer (aus deutscher Produktion) und alles ist schicko lacki. Klassiche Win-Win-Situation…
Die strukturelle Antwort auf fehlendes Personal in den Streitkräften bei gleichzeitig steigenden sicherheitspolitischen Anforderungen nennt sich: Wehrpflicht!
Die Luftwaffe muss jetzt erstmal ihren personellen Überhang abbauen.
Auch das kann man als Trendwende bezeichnen und dann sind da noch die unzähligen DiPäK.
Den Personalumfang der Bw ohne die ziv Dipo zu betrachten ist nichts wert.
Die Schlagkraft einer Armee ergibt sich nicht nur aus der Anzahl der Soldaten sondern aus der Leistung, Befähigung, Eignung und Verfügbarkeit von Fähigkeiten.
Würde die Bw nur aus KSK Soldaten bestehen, wäre sie wohl die schlechteste Armee der Welt.
Ach was. Dieses Themas hat sich doch der Heiland Karl-Theodor-Sylvester etc. zu Guttenberg abschließend und erschöpfend angenommen.
Man kann in der Tat die Frage stellen: Wozu eine Wehrpflicht, wenn es de facto keine Reserve mehr gibt, die eine Aufwuchsfähigkeit ermöglicht – bzw. regelmäßiges Wehrüben, äh, Reservedienstleisten, außerhalb von „Spiegeldienstposten“ oder in den RSU-Kp. Ach ja, wir haben ganz viele nicht-aktive Bataillone – ohne Material.
Wobei eine Wehrpflicht keine zwingende Voraussetzung für eine Reserve darstellt, die ihren Namen auch verdient, siehe USA oder GBR.
Und was war nun so schlecht daran, dass früher die Zugführer in Verbindung mit dem Spieß gute, willige Soldaten weiterverpflichtet und ggf. sogar zum BS gemacht haben?
Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, wo ich mir die Gruppenführer selbst ausgesucht und nachgezogen habe, so dass mein Auftrag im Sinne der übergeordneten Führung stets zufriedenstellend erreicht wurde.
Die Leute, die mir dann später zugewiesen wurden, waren bis auf wenige Ausnahmen schlicht „unbrauchbar“. Kaum oder gar nicht fachlich, militärisch oder charakterlich zur Auftragserfüllung einsetzbar. Die Einflußebene des Führers vor Ort auf „vernünftigen“ Nachwuchs wurde dermassen kastriert, dass man sich nicht zu wundern braucht, wenn das Bild in der Öffentlichkeit so ist, wie es ist.
Die Verlagerung der Personalführung der Mannschaftssoldaten vom Verband zum BAPersBw nach Köln ist ja kein einzelnes Ereignis, sondern nur ein kleiner Mosaikstein in einer langen Kette von Umorganisationen.
Immer ging es darum die Schlagkraft und die Improvisationsmöglichkeiten des Führers vor Ort einzuschränken zugunsten einer Aufblähung von zentralen Organisationselementen, oftmals verbunden mit einer Höherdotierung des Leiters des zentralen Organisationselementes und einer Ausweitung der Stabselemente des zentralen Org-Elementes.
Beispiele gefällig ?
– Ausgliederung der Lw-Feuerwehren von den Verbänden zum Feuerwehrzentrum nach Sonthofen
– Auflösung des LwMatKdos und Integration der Nutzungsanteile ins BwB, bzw jetzt BAAINBw
– Auflösung der Truppenverwaltungen und Integration in die BwDLZ
– Auflösung der Rechnungsführerposten für die Abrechnung von Dienstreisen und Zentralisierung in Kiel
– Auflösung von SdL, SdM und SdH und Gründung von BAPersBw. Immerhin arbeiten jetzt im Bereich Personalverwaltung und Gewinnung 2738 Personen, wenn man von den o.g. 6789 Personen die 4051 studierenden Soldaten an den BwUnis abzieht.
– Verlagerund der Personalführung der Uffz o.P. nach Köln vor einigen Jahren.
Wenn man will kann man die Gründung des zentralen Sanitätsdienstes, die Gründung der Streitkräftebasis von 15 Jahren, die Auflösung der Wehrbereichsverwaltungen 2013 und die Gründung der drei Bundesämter im zivilen Bereich als dessen Nachfolgeorganisationen zu diesen Zentralisierungsmaßnahmen dazuzählen.
Durch diese Zersplitterung der Zuständigkeiten werden enorme Schnittstellenprobleme mit einem hohen personellen und organisatorischen Aufwand geschaffen, der selbst bei besten Kommunikationsbedingungen im Friedensbetrieb erhebliche Abstimmungsprobleme verursacht. Diese Organisationsstruktur ist diametral entgegengesetzt zu einer schlagkräftigen, schnell einsatzbereiten, autonom auf sich gestellt operierender Einsatzarmee. Statt dessen werden bürokratische Monstren geschaffen, die sich schwerfällig gegenseitig blockieren, bzw. behindern.
Wer will kann ja mal untersuchen, wieviel Organisationselemente mit dem Namenszusatz „Zentrum“ in den letzten 15 Jahren erfunden und installiert wurden. Mann kann in erster Näherung davon ausgehen, dass der Leiter eines Zentrums mindestens nach A16 besoldet wird, unabhängig von dem personellen Umfang des Zentrums. Auf die Art und Weise hat man sich die personelle Unterstützung der höheren Stabsoffiziere und Beamten im höheren Dienst gesichert, damit die bei den Umbaumaßnahmen der Bw in den letzten 15 Jahren nicht laut aufgeschriehen haben !
Insider:
„Wir schaffen bei den SaZ und BS eine Steigerung von sagenhaften 45 Soldaten ! und das obwohl wirklich jeder (ob geeignet oder nicht) gefragt wird, ob er verlängern möchte.“
Zimdarsen:
„Die Luftwaffe muss jetzt erstmal ihren personellen Überhang abbauen.
Auch das kann man als Trendwende bezeichnen und dann sind da noch die unzähligen DiPäK.“
Hier finde ich mich wieder. 6 Wochen vor Ausscheiden befragt, 2 Wochen vor Ausscheiden formal verlängert. Von DPäk auf DPäK am Wunschort und für die gewünschte Dauer.
Problem DPäk? Überhang abbauen (müssen)? Offensichtlich nicht …
Kleiner Einblick woher so zum Beispiel die Unzufriedenheit kommen kann:
Ich war 3 Monate im BFD, und kam dann für die restlichen 21 Monate zurück in die Einheit. Dann aber leider auf DPÄK. Obwohl ich mit meiner Beurteilung gut dabei war wurde ich nicht befördert. Kameraden die in der Beurteilungsreihenfolge hinter mir lagen wurden aber HFw. Auf Nachfrage wieso das so sei wurde mir gesagt, das wenn man auf DPÄK sitzt nicht befördert wird, denn es sei gemäß Vorschrift eine Mindestnutzungszeit von 6 Monaten auf Dienstposten erforderlich. Auch das ich nochmal in AFG war hat nicht geholfen.
So hat mich die Bundeswehr mit ihrem Tun um mehrere 1000€ gebracht was die BFD Gelder angeht. Hab dann 10 Monate vor DZE verkürzt.
Wer so mit seinem Personal umgeht bewirkt, das ich jetzt eher vor der Bw warne als Werbung dafür zu machen.
Man möge es mir verzeihen, wenn das ein wenig neben dem Thema ist.
1) Es geht nicht um die Generierung einsatzbereiter Streitkräfte !
2) Es geht NUR um eine Zahl von Personen zur Bestätigung der Ministerin am Jahresende !
3) Es geht um Zentralisierung obwohl untauglich !
4) Es geht auch um Verlängerung von Piloten weil der Nachwuchs nicht kommt !
5) Es geht um Gelder die fehlen zur Beförderung weil andere verlängern !
6) Es geht um eine totale Katastrophe und ein entkoppeltes System Kopf-Körper !
In Wahrheit haben wir formvollendet fertig …
@SER
Das „Leib-Seele-Problem“ steht im Zentrum der Philosophie des Geistes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Geistes
Bezogen auf die Personalführung der Bundeswehr vermute ich, dass hier eine Spielart des nichtInteraktionistischen Substanzdualismus vorzuliegt:
Geist und Körper sind zwei verschiedene Substanzen.
Die beiden Substanzen wirken jedoch nicht aufeinander.
;-) Nicht ganz ernst gemeint,,,,,,allerdings……….
@SER
Kleine Ergänzung. Alle iGler aka Füakianer glauben ja fest an Clausewitz und Mens agitat Molem = Der Geist bewegt die Materie! Vielleicht sollten die neben Clausewitz auch einmal diese philosophische Überzeugung in Frage stellen ;-))
@ Klabauter
Wie herrlich :-))))))
@Stefan
Darf ich fragen wie sie darauf reagiert haben?
@Udo
Verstehe ich das richtig: Sie waren auf DPäK, haben jetzt verlängert an einem Dienstort den Sie wollten und sind dort auch wieder DPäK für die gesamte Zeit der Verlängerung? Unabhängig davon ob an diesem Dienstort Bedarf ist oder nicht ?
@ThoDan
Wir haben es mit einer bürokratisierten Missgunstarmee zu tun !
Dank der Bürokratie kann man sich gut verstecken um die Missgunst zu verdecken …
Man sieht es von Personalien bis zur Struktur, und es ist klar wo die Profiteure sitzen …
@Zimdarsen
Nicht nur Ansprüche an Kämpfer und Führer können sinken, auch an Spezialisten oder Versetzbarkeit
@ Stefan | 23. September 2016 – 13:48
Und Sie selbst hatten keinerlei Anteil an dem von Ihnen hier dargestellten „Strömungsabriss“ bei Ihrer Karriere? Sorry, das kauf ich Ihnen nicht ab.
Und will zugleich nicht verhehlen, dass ich mehr als einen Ausbläser in meinen Einheiten und später als Kommandeur im Verband „ausgebremst“ habe. Das wurde von den anderen Kameraden, die sich durch treue Pflichterfüllung ausgezeichnet haben, stets und ausnahmslos begrüßt.
Hans Schommer
@ ThoDan
Die Anforderung an die Spezialisten sinken sowieso mangels Qualität der Bewerber und „brain drain“ durch die Masse der ausscheidenden langjährigen Spezialisten.
Die Ansprüche an Versetzbarkeit betreffen meistens nur noch Berufssoldaten, da Zeitsoldaten bei der Unterschrift zu SaZ 12 mehr oder weniger garantiert bekommen von dem vorgesehenen Standort nicht mehr versetzt zu werden (außer bei StO-Auflösungen und ähnlichen Dingen).
ERGO: Weiterverpflichtung mit StO-Wechsel und Antrag auf Berufssoldat mit uneingeschränkter Versetzbarkeit wird für qualifizierte Spezialisten unattraktiver mit dem Resultat einer sinkenden Personalstärke von Spezialisten in der Bw.
@Georg
Ich frage mich bei sowas immer wieder , ob das Qualitätsproblem nicht woanders zu verorten ist.
Auch bei Berufssoldaten und SaZ <12 erwarte ich in Zukunft keine unbedingte Versetzbarkeit mehr auch nicht bei StO Auflösungen u.ä. Anlässen.
Ich erwarte auf lange Sicht sozial/arbeitspplatzmässig vernünftig liegende Standorte in der Nähe von Großstädten mit guten Verkehrsanbindungen betreffs Bahn, Autobahn und Flughäfen.
@ThoDan 19:06
Aber nur dann, wenn die Bw nicht weiter als „Förderung“ wirschaftlich schwacher Regionen und zur Besänftigung von „Regionalfürsten“ in ihrem Wahlkreis missbraucht wird.. oh, und natürlich die lockenden Erlöse (meist in völlig überzogener Erwartung) für die Bundeskasse beim Verkauf von Liegenschaften in attraktiven Lagen nicht zu vergessen…..
Versetzbarkeit ist in einigen Teilbereichen unverzichtbar. Ich denke da primär an die Truppenschulen – heute (also derzeit, im Moment) heißt das wohl Ausbildungszentren. Da ist es zwingend erforderlich, dass Ausbilder aus der Truppe zum Einsatz kommen. Und ein gesteuerter Austausch stattfindet. Wir haben das bei der HFlaTr Mitte der 80ger mit viel Überzeugungsarbeit und auch Druck (BS-Kriterium) durchsetzen können. Dennoch waren insbesondere die von den Verbänden zuversetzten Feldwebel nicht begeistert.
Mein Vater hat da andere Erfahrungen gemacht. Der wurde während des Krieges abgefragt, zur Nachrichtenschule nach Metz zu gehen. Mit einer fetten Gehaltszulage. Und hat das auch gemacht.
So etwas würde ich mir auch für unsere Schulen wünschen.
Hans Schommer
@ NATOGuy und andere..
NATOGuy, da gebe ich ihnen leider Recht!
Auch ich kann nach einer langen Dienstzeit nicht mehr die Werbetrommel rühren. Nach nunmehr 32 Dienstjahren ernüchtern ein paar Altgediente Kameraden und ich, vor den ganzen Strategen die uns im täglichen Dienstbetrieb mit ihren visionären Ansichten langweilen!
„Qualität statt Quantität“ ist meist kein Anlass mehr, den dauerhaften Fremd und Innengesteuerten Nachwuchswerbungsattacken entgegenzuwirken. Manchmal komme ich mir vor als wäre ich in einer Show-Tanz und Unterhaltungstruppe gelandet.
Manchmal fragen wir uns, was uns damals dazu bewegt hatte Zeit-und später Berufssoldaten zu werden.
Als damals Wehrpflichtiger war es nicht die Stehlampe, der Flachbildfernseher oder eine Designerausstattung mit Dusche. Sicher haben sich die Ansprüche geändert, aber TV,Stehlampe und Kühlschrank dienen nur sekundär zur Ausbildung der Soldaten. Und da gehört der Fokus hin….denn die Männer und Frauen wollen in Masse Abwechslung, vernünftige Ausrüstung und einen Auftrag der sie in der Ausbildung, Übung und Einsatz fordert! Von Beruf und Berufung möchte ich heute nicht mehr so viel reden. Für die meisten findet der eh nur noch in der Kernzeit der EUAZR statt.
Zum Thema BAPersBw und der umgang mit „Altlasten“ will ich aus eigener leidvoller Erfahrung nichts verlieren. Bei deren Ignoranz steigt nicht nur mein Blutdruck…..
@ThoDan: Durch die Verkürzung war ich 6 Wochen nach der Antwort raus. Wäre eh nix mehr passiert.
@HansSchommer: Natürlich ist meine Bewertung nicht ganz objektiv. Aber die Beurteilungen, Potenzialfeststellung, Vorverwendung im NATO HQ müssten eigentlich gemäß Aussage S1 nach „Aktensichtung“ reichen.
@Hans Schommer
Und gerade für Schulen u.ä. könnte eine gute Verkehrsanbindung an Bedeutung gewinnen.
Aber Schulungen etc. hatte ich nicht gemeint sondern Stationierungen.
@ Hans Schommer
Gucken sie sich bitte mal die Waffenschule an von den Drehflüglern … seit Jahrzehnten erstarrt und die vielen Fluglehrer völlig abseits der Einsatzrealität !
Ein Prinzip der Rotation entfällt völlig !
Von Idealisten gefordert, aber offensichtlich niemals umsetzbar …
Unsere Armee ist starr, nicht einsatzbereit und wird von falschen Köpfen (sprich unflexibel ohne Fokus auf Funktionalität) geführt …
Wer dem Primat des „es muß immer gehen, zumindest auf dem Papier“ folgt, der tut sich selbst einen großen Dienst, aber nicht der Eidesformel die er mal sprach …
SER | 24. September 2016 – 13:28:
„Gucken sie sich bitte mal die Waffenschule an von den Drehflüglern … seit Jahrzehnten erstarrt und die vielen Fluglehrer völlig abseits der Einsatzrealität !
Ein Prinzip der Rotation entfällt völlig ! …“
Rotation hat auch der HFlaS/AusbZ HFlaTr gut getan. Ich meine ja nur, dass es wirklich greifbare Anreize geben sollte, die besten Ausbilder an die Lehreinrichtungen zu holen. Das genau fehlt mir – ist aber ein wenig O.T..
Hans Schommer
@Insider
„Verstehe ich das richtig: Sie waren auf DPäK, haben jetzt verlängert an einem Dienstort den Sie wollten und sind dort auch wieder DPäK für die gesamte Zeit der Verlängerung? Unabhängig davon ob an diesem Dienstort Bedarf ist oder nicht ?“
1. Frage: ja.
2: Frage: Bedarf besteht trotz guter DP-Befüllung im Verband schon und musste auch nachgewiesen werden.
@Udo
Danke für die Info. Der DP sei Ihnen gegönnt.
Trotzdem kann ich so eine Personalplanung nicht verstehen. Wenn ich als Ü50 Fernpendler einen heimatnahen DP für die letzten Jahre haben möchte, beisse ich mir am PersAmt die Zähne aus. Da gibt es nicht mal einen Ansatz einer Lösung. Ich bin ja sooo wichtig für das Heer und mein PersFührer kann nicht auf mich verzichten. Förderung ist allerdings auch Fehlanzeige.
@Insider
Dank der sorgfältig ausgeplanten Neuausrichtung hätte die Truppe ohne DPäK ein großes Problem und deshalb reduziert zB die Lw ja 300 Dienstposten in der Soll-Org und nicht die DPäK ;-)
Stellenwahrheit – Stellenklarheit!
Trendwende Personal geht anders :-(
Ich denke, dass das nicht wirklich etwas mit Personalplanung zu tun hatte. Es ging wohl nur um Köpfe ;-)