Bundeswehr übernahm 4. A400M, Getriebeproblem scheint teilweise gelöst

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Die Bundeswehr hat in der vergangenen Woche ihr viertes Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M vom Hersteller übernommen. Zugleich soll durch eine vergleichsweise einfache technische Änderung am problembehafteten Propellergetriebe ein weitgehend normaler Flugbetrieb mit deutlich längeren Wartungsintervallen möglich werden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom (gestrigen) Samstag.

Die vierte Maschine für die Luftwaffe wurde nach Angaben des Sprechers bereits am vergangenen Donnerstag formal vom Hersteller am Fertigungsort Sevilla übergeben. Der Überführungsflug auf die deutsche Basis in Wunstorf bei Hannover ist für die kommende Woche geplant. Bislang hatte die Bundeswehr drei A400M, von denen derzeit zwei wegen Problemen mit dem Propellergetriebe am Boden bleiben müssen.

Entscheidend für die weitere Nutzung aller dieser Maschinen, sowohl bei der Bundeswehr als auch bei den anderen Nutzernationen, ist eine technische Änderung: Der so genannte Pinion Plug (deutsche Bezeichung laut Ministerium: Axialsicherung) im Antriebsritzel der Propellergetriebe sei so verändert worden, dass die durch die bisherige Version aufgetretenen Getriebeschäden verringert oder vermieden werden könnten, sagte der Ministeriumssprecher.

Als Folge habe die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA die derzeit vorgeschriebenen Wartungsintervalle für die Maschinen deutlich erhöht. Bislang müssen die Getriebe aufwändig inspiziert werden, wenn die Maschine ihre ersten 100 Flugstunden erreicht hat, danach alle 20 Stunden. Dieser Zeitraum macht Flüge außerhalb Europas praktisch unmöglich. Nunmehr seien die Fristen auf 650 Stunden bis zur ersten Inspektion und folgend auf 150 Stunden heraufgesetzt.

Damit sei ein „fast uneingeschränkter Flugbetrieb“ möglich, sagte der Ministeriumssprecher. Diese neuen Intervalle seien allerdings nur für Getriebe gültig, in denen die neue Axialsicherung eingebaut sei. Airbus habe zugesichert, ab Ende Juli den geänderten Pinion Plug in alle Getriebe in Flugzeuge in der Fertigung einzubauen; bereits ausgelieferte Getriebe sollten nachgerüstet werden. Eine genaue Zeitplanung dafür gebe es noch nicht.

Das bedeutet allerdings auch, dass selbst die jetzt von der Bundeswehr übernommene Maschine noch nicht mit dem geänderten Bauteil ausgerüstet ist. Alle A400M der Luftwaffe werden deshalb bis auf weiteres die kürzeren Inspektionsfristen einhalten müssen und damit für lange Flüge nicht zur Verfügung stehen.

(Foto: Airbus A400M bei der Fähigkeitsdarstellung „Militärische Evakuierung“ der Luftwaffe während der ILA 2016 in Berlin-Schönefeld am 31.05.2016 – Bundeswehr/Carsten Vennemann)