Ausbildungsmission in Mali: Künftig bis Timbuktu, Mentoring ausgeschlossen

20160126_EUTM_Mali_Bw_Sandkasten_crop

Das Bundeskabinett hat, wie angekündigt, am (heutigen) Mittwoch eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Ausweitung der EU-Ausbildungsmission in Mali beschlossen. Nach dem Mandat, das dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt wird, sollen die europäischen Ausbilder und damit auch die deutschen Soldaten die Streitkräfte des westafrikanischen Landes nicht mehr nur in Koulikoro (Foto oben) im vergleichsweise sicheren Süden des Landes ausbilden, sondern auch im deutlich gefährlicheren Norden

Die Ausweitung hatte der Europäische Rat, also auch mit der Stimme Deutschlands, bereits im März beschlossen: Die EU-Trainingsmission Mali (EUTM Mali) soll danach künftig bis zur Flussschleife des Niger einschließlich der Gemeinden Gao und Timbuktu tätig werden können.

Allerdings, so betonte die Bundesregierung, sollen die europäischen Ausbilder ihre malischen Schützlinge/Schüler nicht ins Gefecht begleiten:

Eine Begleitung oder direkte Unterstützung der malischen Streitkräfte bei Kampfeinsätzen („Tactical Mentoring„) sowie eine entsprechende Unterstützung von Minusma durch EUTM bleibt ausgeschlossen.

Die Obergrenze für die deutsche Beteiligung an der EU-Trainingsmission wird zudem mit dem neuen Mandat geringfügig von 350 auf 300 verringert. Grund ist die bevorstehende Übergabe der Führung der Mission von Deutschland an Belgien.

Die Bundeswehr ist außer an der EU-Mission auch an der UN-Mission in Mali beteiligt. Die Soldaten für MINUSMA sind allerdings von vorherein in Gao im Norden des Landes stationiert; sie sollen langfristig Aufklärungsergebnisse liefern, die sie am Boden und mit Drohnen gewinnen.

Wie problematisch die Sicherheitslage ist, zeigte erst am (gestrigen) Dienstag ein Anschlag, bei dem drei französische Soldaten ums Leben kamen: Auf dem Weg von Gao nach Tessalit war ihr gepanzertes Fahrzeug an der Spitze eines Konvois auf eine Sprengfalle gefahren.

(Archivbild Januar 2016: Ausbildung EUTM Mali in Koulikoro – Foto EUTM Mali)