Bundeswehr-Personalstärke Februar 2016: So wenig Berufs/Zeitsoldaten wie noch nie
Nein, das ist kein Tippfehler in der Überschrift: Mit einiger Verspätung hat die Bundeswehr ihre Übersicht über die militärische Stärke für den Monat Februar 2016 veröffentlicht – mit Datum 23. März, und wie üblich unter dem gleichen, stets aktualisierten Link (damit man die früheren Angaben nicht nachlesen kann?). Aber dafür werden sie ja auf Augen geradeaus! gesammelt; bislang hier und hier.
Auffällig an der neuen Statistik: Die Bundeswehr hat mit 167.670 die bislang niedrigste Zahl an Berufs- und Zeitsoldaten.
Die militärische Stärke im Februar:
178.171 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 953
Streitkräftebasis: 41.882
Zentraler Sanitätsdienst: 19.738
Heer: 59.804
Luftwaffe: 28.431
Marine: 16.200
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 948
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.775
Bereich Personal: 6.938, davon 4.188 Studierende an den Bw-Universitäten
Sonstige: 1.502
Die Bundeswehr umfasst aktuell 167.670 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.501 Freiwillig Wehrdienstleistende (Jahresdurchschnitt 2015: 9.964).
Zur Bundeswehr gehören 19.467 Soldatinnen.
Stand: 29. Februar 2016
Das ist weniger als im Januar dieses Jahres, aber immer noch mehr als im Dezember 2015. Und wenn ich nicht was übersehen habe, ist es die bislang geringste Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten in der Bundeswehr.
(Danke für den Leserhinweis!)
Es ist also weiterhin ein Abwertstrend beim Umfang der Bundeswehr im Personalbereich deutlich erkennbar.
Somit frage ich mich, wo denn das angkündigte zusätzliche Personal (185000 Soldaten +7000+3000), das ja im April von Fr. UvdL so wohl festgeschrieben werden soll, denn herkommen wird?
Es werden ja noch nicht einmal die Soldaten für das PSM 185000 Soldaten generiert.
Sofern das BMVg nicht nur „langfristig“ etwas ändern will, dann hat man auch nicht mehr den ganzen April Zeit.
Siehe hierzu die Kabinettsvorlage zu den Eckwerten des Haushaltes:
„Das Bundesministerium der Finanzen wird unmittelbar nach dem Kabinettbeschluss ein Rundschreiben zur Umsetzung des Eckwertebeschlusses an die Bundesministerien ver-
senden. Die jeweiligen Bundesministerien sind dazu aufgefordert, dem Bundesministerium der Finanzen für die Umsetzung des Eckwertebeschlusses die Anmeldungen zum Personalhaushalt bis zum 15. April 2016 und die notwendigen Unterlagen zum Sachhaushalt bis zum 29. April 2016 vorzulegen.“
Danach hat man dann bis Anfang Juni 2016 Zeit für Verhandlungen mit dem BMF.
Wenn das BMVg also noch vor der Wahl aus einem Personalkonzept echte Veränderungen ableiten will, dann bleiben nach Ostern nur noch ein paar Tage.
Aber aus der Sicht von Herrn Flosdorff gibt es da ja eh keine haushalterische Relevanz.
Ich hab das jetzt drei mal gelesen und zweifle an meiner Auffassungsgabe. Wenn es mehr ist als im Dezember 2015 ist, wie kann es dann die bislang geringste Zahl sein?
*verwirrt*
Es ist die niedrigsten Zahl an Berufs- und Zeitsoldaten seit der Aufstellung der BW und vor allem fällt die Zahl jeden Monat weiter. Von der angeblich guten Bewerberlage nichts zu erkennen.
Bei den FWL dürfte die Zahl der Wehrdienstleistenden durch Abbruch des Dienstes oder reguläres Dienstende um 170 gesunken sein. Wobei es interessant wäre zu wissen, wieviele abgebrochen haben und wieviele davon wg. nomalem Dienstende ausgeschieden sind.
Zum Nachtrag aus dem letzten Monat ist mir noch aufgefallen, daß bei den dort veröffentlichten Dienstgruppen auffällt, daß die Streitkräftebasis zwar 1/3 weniger Soldaten umfasst als das Heer, mit 67 Generalen und Admiralen aber 50 % mehr Generale und Admirale braucht als das Heer. Entweder ist die SKB damit kopflastig oder es werden dort überlüssige Generalsstellen als Versorgungsposten betrieben.
@ closius
eventuell mal gucken, ob die sich im BmVG verstecken ;-)
@Closius
In der SKB sind truppendienstlich/administariv alle „Ausländer aufgehängt“, will sagen: die gesamten Auslands- Dp sind in der SKB (Streitkräfteamt) gebündelt. Da kommt schon einiges zusammen. Ein prozentualer Vergleich mit den TSK-Dientsgradstrukturen „hinkt“ da ein wenig ;-)
@Funnix
Die Gesamtzahl ist mehr als im Dezember 2015, aber die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten ist niedriger.
Wenn man die bisher diskutierten Personalanhebungen mit den Bedarfen der Bundespolizei vergleicht (http://www.gdpbundespolizei.de/2016/03/gdp-eckwertebeschluss-der-bundesregierung-zur-sicherheitsfinanzierung-noch-nicht-ausreichend), dann sieht man erst wie groß das Delta bei den Sicherheitsbehörden des Bundes insgesamt ist (dazu noch BKA, BfV, BND, Zoll).
Umso wichtiger ist es, dass der DBwV bald ein ähnliches – aktualisiertes – Papier wie die GdP vorlegen will (schlagkräftige Bundeswehr 2020 plus)
Closius | 25. März 2016 – 14:56:
“ … Zum Nachtrag aus dem letzten Monat ist mir noch aufgefallen, daß bei den dort veröffentlichten Dienstgruppen auffällt, daß die Streitkräftebasis zwar 1/3 weniger Soldaten umfasst als das Heer, mit 67 Generalen und Admiralen aber 50 % mehr Generale und Admirale braucht als das Heer. …“
Ergänzend zum Hinweis von Klabautermann sollte auch nicht aus dem Auge verloren werden, dass (zumindest meiner Wahrnehmung nach) ab der Struktur NHNA beginnend die Alimentation der Generalstabsoffiziere mit quantitativ auskömmlichen Karrieremöglichkeiten hoch priorisiert wurde.
Hans Schommer
Ich war vor weniger als zwei Wochen beim ACFüKrBw in Köln. Dort wurde uns nochmal schön vorgerechnet, dass von den als geeignet festgestellten Bewerbern (also denen, die das Bewerbungsverfahren bereits mit Erfolg durchlaufen haben!) am Ende stets nur etwa die Hälfte eingestellt wird, weil man nur die Besten will. Ist also die Laufbahngruppe der Offiziere von dem Problem des mangelnden Nachwuchses nicht betroffen, und deshalb kann man es sich an dieser Stelle leisten, oder wieso macht man das?
Ja. geeignete Häuptlingsanwärter gibt es wohl genug – bei den Indianern hapert es wohl (qualitativ).
Hans Schommer
Ganz einfach wird die Bundeswehr die Anzahl an aktiven Soldaten erhöhen und zwar indem sie die besondere Dienstaltersgrenze „aufhebt“ und nur noch mit erreichen der allgemeinen Altersgrenze in den Ruhestand versetzt.
BAPers hat das zumindest in vereinzelten Persgesprächen von Kameraden bereits so angedeutet. Und wenn dann weiterhin „normal“ eingestellt wird aber weniger Aktive in den Ruhestand gehen, dann hat man schnell Personal generiert.
@Sven | 25. März 2016 – 15:59
„Ganz einfach wird die Bundeswehr die Anzahl an aktiven Soldaten erhöhen und zwar indem sie die besondere Dienstaltersgrenze „aufhebt“ und nur noch mit erreichen der allgemeinen Altersgrenze in den Ruhestand versetzt.“
Das kann ich mir so nicht vorstellen, denn dadurch würden einerseits erhebliche Strukturprobleme geschaffen (Verstärkung Wasserkopf, mangelnde Fördermöglichkeiten A14/A9) und andererseits das Problem der fehlenden „jungen Spezialisten“ (Mannschafter, UoP und Fw/OFw/HptFw) nicht gelöst werden.
Wenn es so werden würde, dann wäre das eine ganz, ganz schlechte Lösung.
Das spricht übrigens nicht dagegen, dass man ggf. in bestimmten Verwendungen/Laufbahnen und zudem bei Spezialisten die tatsächlich Pensionierung über die gesondertes Altersgrenze hinaus aufschiebt.
@Gramm | 25. März 2016 – 15:39
Jepp. Uns fehlen Spezialisten und ausreichend gute Bewerber für Landser (derzeit muss ja quasi jeder genommen werden ca. 0,5 ist da derzeit glaube ich der Faktor).
Je höher der Bildungsstand und die angestrebte Laufbahn, desto mehr Bewerber.
Und übrigens: je kampftruppennäher desto mehr Bewerber… Um es mal am Heer zu verdeutlichen: Bewerber für grüne Litzen und rosa Litzen gibt es über alle Dienstgrade hinweg reichlich.
@T. Wiegold: Danke
@Sven: die allg. Altersgrenze als „Lösung“ ist nach einem Gespräch mit BMin vdL lt. DBwV (erstmal?) vom Tisch.
Wie gesagt, das war ein Zitat eines Personalführers für Offiziere aus dem BAPers.
@Funnix: Ich hoffe das stimmt aber solch ein Statement der Ministerin oder des DBwV habe ich leider noch nicht gelesen.
@Koffer: Das stimmt, u.a. das Problem des Beförderungsstaus wird dadurch nicht besser aber man wollte das stufenweise anheben, vor allem die Jüngeren würde das dann treffen.
Eine Anhebung der Altersgrenze pauschal bzw. ausschließlich für Mangelverwendungen fände ich persönlich etwas ungerecht.
Ich habe mir mal erlaubt die vorhandenen Daten in eine Google Docs Tabelle zu übertragen:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1J6jiItyYFJ9Fb_7F6w4IDDNHdSJrwAVJhnMvTTVLkXY/edit?usp=sharing
Interessant: Der Frauenanteil ist in drei Jahren um 11% angehoben worden – zumindest in diesem Bereich sind also Fortschritte erkennbar. Auch in absoluten Zahlen konnte die Bw knapp 1.000 Frauen gewinnen.
@Sven | 25. März 2016 – 18:39
„Eine Anhebung der Altersgrenze pauschal bzw. ausschließlich für Mangelverwendungen fände ich persönlich etwas ungerecht.“
Optimal wäre das sicherlich nicht! Freiwilligkeit (bei dienstlichem Bedarf!) wäre da natürlich viel besser.
Wenn man es gezielt nach dem Bedarf machen würde (also abhängig von Mangelverwendungen etc.) könnte man negative Auswirkungen wie Beförderungsstau etc. verhindern.
Die Amis kennen das Konzept – ohne Freiwilligkeit – in wesentlich heftigerer Form ja mit dem Prinzip „stopp loss“
Dienen ist nun einmal kein Wunschkonzert ;)
@Sven: wir DBwV-Mitglieder haben die Info am Standort per Mail bekommen. Auf der Webseite des DBwV im internen Bereich soll das auch stehen.
Ich bin sicher, spätestens in der nächsten Print-Ausgabe des DBwV-Magazins wird es auch veröffentlicht.
@Sven: Korrektur. Nicht im internen Bereich
Nach Suche von „DBwV“ und „Altersgrenze“ kommt man sofort auf den Artikel.
Zitat: “ Allem Anschein nach hat dieses Gespräch gefruchtet: Nur wenige Tage danach sprachen alle im BMVg beim Thema „Dienen über die besonderen Altersgrenzen“ hinaus über die besondere Bedeutung der Freiwilligkeit.“
@Funnix: Danke.
Bei den Spezialisten (Elo, IT) ist die Lage auf PUO-Ebene in der Marine offenbar mittlerweile so ernst, dass die kurz vor der (besonderen) Altersgrenze stehenden BS fast ausnahmslos persönlich angesprochen werden, ob sie nicht länger dienen könnten.
Die Regenerationsquote ist in diesen Laufbahnen äußerst klein. Es kommt nichts nach.
Aus meiner Sicht wird es sehr sehr schwierig werden. Und die SAZV hat nicht wirklich zur Attraktivität der Seefahrt beigetragen – gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Auf Lösungsversuche bin ich gespannt.
Wer kommt heute noch zur BW!? 1. Abschaffen der SAZV wäre ein Schritt in die richtige Richtung. 2. Wehrdienst wieder einsetzen.
@frieslandjogger: ….nicht nur bei der Marine, auch im Bereich AIN.
Stichwort Freiwilligkeit: wo liegt der Vorteil eines OSF zu verlängern, wenn er seine Pensionsjahre voll hat und er für mehr Geld eher eine Wehrübung macht? Ich sehe mal keinen….
@frieslandjogger:
Die langjährige Realitätsverweigerung – nicht nur in der Personalplanung – läßt nun eben nur noch Aktionismus zu.
Die aktuelle Ministerin geht die drängenden Probleme nicht an.
Auch bei der SAZV ist kein Umdenken erkennbar.
Der Kern der Agenda Attraktivität wurde zum Anti-Attraktivitätsprogramm. Anstatt das Thema in den Durchfuhrungsbestimmungen sinnvoll auszugestalten, wird es hierdurch noch praxisferner und unattraktiver.
Der zuständige Sts Hoofe war bei der letzten GVPA-Tagung sogar der Ansicht, dass notwendige Entscheidungen auf seiner Ebene zwar beschleunigen könnten, aber die Probleme zu komplex seien um echte Verbesserungen zu erzielen.
Selten wurde der fehlende Gestaltungsanspruch der Leitung so offensichtlich.
Man rettet sich durch viel Berater- und Polit-Aktionismus bis zur Wahl.
Konzeptionell, haushalterisch, personell, infrastrukturell und materiell gibt es weiterhin keine echten Fortschritte.
Aber bald kommt ja das Weißbuch. Dann wird man wieder viele Schlagzeilen produzieren – und das war es dann auch schon.
Führt wieder die Wehrpflicht ein
Mit den NATO Tagung wird Bw wahrscheinlich viel mehr Zeigen wie BRD will
Die Datei die Christoph Engelhardt hochgeladen hat zeigt, dass kein Soldat ab 2015 im BFD ist. Wie geht das? Schließlich sind einige Soldaten nach dem alten BFD Recht als aktiver Soldat im BFD. Stimmt die Statistik?
Gibt es eine andere Erklärung?
@Alarich
Vergiss es, wir haben 1,4 Mio Soldaten im Europa!
….wenn uns was fehlt ist es Mat und und Mun, nicht Pers!
Das Desaster nimmt seinen Lauf!- Interessant ist wieder einmal, dass man/frau seitens des BMVg auch „die Botschaft der desaströsen Werbekampagne der Bw“ überhaupt nicht zur Kenntnis genommen zu haben scheint!
Und folgt man/frau dem Trend, und der Hilf- und Ratlosigkeit in der BMVg-Spitze, gilt der Satz: „Und als alle dachten es könnte nicht mehr schlimmer kommen, ….“
Frage: Wann wird sich der zuständige Ausschuss im Deutschen Bundestag denn mit der aktuellen Zahlenlage zur Personalstärke auseinandersetzen!?
re: Memoria (Zitat: „Selten wurde der fehlende Gestaltungsanspruch der Leitung so offensichtlich.“)
Hier geht es den Fakten nach nicht um „fehlenden Gestaltungsanspruch“, hier geht es schlichtweg um Unvermögen!
Und solange nicht „top-down“ eine angemessen Optimierung des Führungspersonals im BMVg erfolgt, wird es auch keine Verbesserungen geben!
Das was sich hier seit Jahren vor aller Augen abspielt, ist schlichtweg einer Führung im BMVg geschuldet, die mit ihren Talenten und Fähigkeiten nicht der übernommenen/zugewiesenen Aufgabe entspricht!
Wie heißt es so schön: ‚Der Fisch stinkt immer vom Kopf her!‘- Aber offensichtlich mangelt es der politischen Führung in diesem unserem Lande an der Einsicht (oder an der Fähigkeit?), mit dieser Erkenntnis aktiv umzugehen!
So gesehen kann man/frau nur auf die nächste „Katastrophenmeldung“ aus der Bw warten- Und diese ist so sicher wie „das Amen in der Kirche“ …
re: Memoria
Die positive Beschäftigungssituation ins Deutschland befördert ohnehin die negative Ausgangslage für die Anwerbung von Personal für die BW!
Dazu kommt jetzt zusätzlich, dass die Sicherheitsbehörden (Land/Bund) untereinander bereits einen Wettlauf um die qualifiziertesten Bewerber für sich begonnen haben!
D.h., dass die Bw jetzt zusätzlich noch unter Druck kommt, weil sich die Arbeitsmarktlage noch weiter „zu Ungunsten der Bw“ verbessert hat ….
Ich sage immer wieder: „Wieder Einführung der Wehrpflicht!!! Und ich möchte anmerken ich bin 17 Jahre alt und sehe das so! Keiner Sau schadet es sich 6 Monate anzustrengen!
@audio001 | 26. März 2016 – 8:11
Was ist denn mit „die Botschaft der desaströsen Werbekampagne der Bw“ gemeint?
Es ist wie es immer ist, schönreden / rechnen, wegignorieren, Führungsschwäche.
Aber „Wir schaffen das“
Zimdarsen | 26. März 2016 – 3:42
Wenn die IS auf dem Balkan Zuschlägt fehlt alles kein Personal kein Gescheides Material und nicht Vorbereitet
v.d.l geht lieber von Torkschau zu Torkschau da ist die Bw das 5te Rad am Wagen
re: Koffer (Zitat: „Was ist denn mit „die Botschaft der desaströsen Werbekampagne der Bw“ gemeint?“)
…. ein einziger fomidabler Flop, von Anfang an! (Übrigens auf Kosten des Steuerzahlers!)
@Jakob | 26. März 2016 – 9:54 Ich sage immer wieder: „Wieder Einführung der Wehrpflicht!!! Und ich möchte anmerken ich bin 17 Jahre alt und sehe das so! Keiner Sau schadet es sich 6 Monate anzustrengen![…]
Sechs Monate ist sehr wenig Zeit, das reicht doch nicht bis Combat Ready, nicht zur Handlungsicherheit, sechs Monate, dass ist Schnellbesohlung bei Marschtritt, da kann man Büroboten ausbilden oder Kaffeekocher, Telefonposten, Dauer-GvD.
Ich fing an als W18, hielt W15 bei uns(Flarak) schon für zu kurz, W23 wäre gut gewesen.
Ob uns das heute aber aus dem Dilemma hülfe?
Ja die Abstimmung mit den Füßen war und ist schon immer ein unbestechlicher Gradmesser für den inneren Zustand einer Organisation. Da hilft kein schönreden, kein Attraktivitätsprogramm und Sonstiges.
Zur Abhilfe gehört als Erstes eine ehrliche Beurteilung der Lage. So lange man nicht bereit ist dies zu tun, ist jede daraus abgeleitete Maßnahme nur mehr oder weniger zufällig erfolgreich oder auch nicht erfolgreich.
Das Problem ist nur wenn die eigene Führungsmannschaft (Stabsoffiziere und Generäle) mit zunehmenden Dienstgrad schon immer stärker der Realitätsverweigerung unterliegen, wie sollen dann die Politiker richtige Abhilfemaßnahmen treffen? Entscheidungen aufgrund welcher Beschlussempfehlungen der Generalität ?
Die, die den größten Publicity-Erfolg für die Ministerin beinhaltet und dabei möglichst wenig kostet, oder die die Probleme an der Wurzel anpackt und selbstverständlich erheblich mehr Geld kostet ?
Die gegenwärtige Sicherheitslage (terroristische Anschläge, Flüchtlingsproblematik, usw.) unterstüzt die Forderung der Polizeien nach mehr Geld für die innere Sicherheit.
Im Verteilungswettkampf der Organisationen mit Sicherheitsaufgaben hat die Bw eben nicht so viele Argumente wie die Polizei – das sieht man dann eben auch an der Personalbewerberstatistik für die Bw.
@audio001 | 26. März 2016 – 11:14
„…. ein einziger fomidabler Flop, von Anfang an! (Übrigens auf Kosten des Steuerzahlers!)“
1. Warum war sie (von Anfang an) ein Flop?
2. Auf wessen Kosten sollten den eine Werbekampagne für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr ansonsten gehen, wenn ich auf die des Steuerzahlers?
@Georg
Tja, das ist ja genau das „systemische Dilemma“, wie ich es in dem HH-Faden genannt habe. Dass die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt wird, hat sich als illusorisch herausgestellt, und jeden Tag lesen Otto und Emma Normalverbraucher neue Horror-Meldungen über Terrorismus mitten in oder unmittelbar vor den Mauern Europa’s. Und dann lesen O&E.N auch noch jeden Tag neue Meldungen darüber, wie unterfinanziert, unzureichend ausgerüstet, überfordert und subsidiär eingesetzt die Truppe der BW eigentlich ist. Wenn sich O&E.N also für eine Tätigkeit im Bereich „Sicherheit“ entscheiden, dann ist ein Teil von „Attraktivität“ sicherlich die Möglichkeit, ganz konkret, aktiv und effektiv auch etwas für die Sicherheit Deutschlands tun zu können. Also schaut man sich bei Polizei, Justiz, Not-und Rettungsdiensten, THW, Berufsfeuerwehr, private Sicherheitsfirmen etc. um, und wenn es da freie Stellen und Ausbildung gibt, dann ist imho das rifleman-in-being Angebot der BW eben nicht attraktiv genug.
@MiTa
1. Abschaffen der SAZV wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Eine SAZV ist nicht das Problem, denn man muss die Arbeitszeit immer irgendwie regeln.
Das Problem ist, wie regelt man sie und wie wird sie vergolten!
Wenn es bei der SAZV Nachsteuerungsbedarf gibt (GVPA und DBwV haben gute Vorschläge gemacht) dann muss man ihn eben durchführen.
Dass was die mili Führung gerade macht ist eher ein Armutszeugnis.
2. Wehrdienst wieder einsetzen.
Das würde unser Personalproblem noch mehr verschärfen. Fachleute würde man wieder in die Ausbildung und Betreuung der Grundwehrdienstleistenden stecken.
Wir brauchen keine Angebrüteten uns fehlen Fachleute.
Eine Digitalisierung der Urlaubsanträge und Vereinfachung der Bürokommunikation würde mehr Personal freisetzen als wir benötigen.
@Zimdarsen | 26. März 2016 – 13:55
„Wenn es bei der SAZV Nachsteuerungsbedarf gibt (GVPA und DBwV haben gute Vorschläge gemacht) dann muss man ihn eben durchführen.“
Was für Vorschläge denn?
Ich bin ja grundsätzlich beiden Organisationen gegenüber äußerst kritisch, aber bei der von mir noch mehr kritisierten SAZV setze ich tatsächlich in die beiden mehr Hoffnung als in die militärische Führung :(
Bzgl. Wehrpflicht
Eigentlich bin ich ein ganz großer Anhänger der Wehrpflicht (sowohl aus gesellschaftspolitischen Gründen, als auch aus Gründen der Nachwuchsgewinnung), aber um eine allgemeine Wehrpflicht zu haben und gleichzeitig für Auslandseinsätze geeignete Streitkräfte müssten wird deutlich größer werden als 185.000 und dann würde uns noch mehr fehlen, als es eh schon heute tut :(
Digitalisierung der Urlaubsanträge bringt glaube ich nichts (schauen Sie mal um wieviel komplizierter der Sport/IGF Nachweis geworden ist, nachdem man vom papierhaften Sportleistungsblatt des KTF und der Ausbildungsübersicht des TE-Fhr auf die Ausbildungspassdatenbank übergegangen ist :(
„Vereinfachung der Bürokommunikation“
Aber das würde in der Tat einiges erleichtern! Sowohl für die Geschäftszimmer, als auch für die Stäbe.
Ginge natürlich nur, wenn man auch der untersten Ebene (Kp/Btl) wirklichen Entscheidungsspielraum gewähren würde. Denn in dem Moment, wo es an eine der drei oberen Bundesbehörden oder eines der FührungsKdo übergeben werden muss, wird es ja nur unsäglich kompliziert :(
@Koffer
Doch, genau das sind die Kleinigkeiten, die die heutige Generation haben will. Wenn Sie heute einen jungen IT-Spezialisten aus dem Geschäftszimmer jagen weil er den, von Hand auszufüllenden, weil ja mal wieder gesperrten, Urlaubsschein vom Vormonat genutzt hat wo man diesen Monat ein zusätzliches Feld eingefügt hat, was er ohnehin nicht braucht, dann vergrätzen Sie den ohne jede Not. Das geht heutzutage auch anders. Vom elektronischen Workflow bis zur Buchung. Soll übrigens demnächst als COTS Software umgesetzt werden.
Nicht zu vergessen die Vorteile für den einzelnen Soldaten. Mich hat es zwar nicht gestört, das erste Mal meine LoNo Signatur in HTML zu schreiben, das Wappen in der Größe anzupassen und meine persönlichen Daten einzupflegen (ja ich weiß, geht heute auch schon einfacher, ist aber immer noch für den durchschnittlichen Nutzer viel zu kompliziert.)
Bei vielen zivilen Firmen kommt man an, bekommt ein Initialpasswort und findet einen fertig eingerichteten Rechner mit allen benötigten Programmen, Signaturdatei für Email und mehr als den sagenhaften 250 MB Emailspeicher von denen ca. 70 MB für die Schablone drauf gehen, vor. Und selbst für LoNo gibt es Programme, die vollautomatisch Signaturen aus einer zentralen Datenbank erstellen. Aber wir lassen ja lieber jeden Soldaten alles selbst machen. Und wenn ich dann die teilweise bis zu 40! seitigen Powerpointdateinen für Signaturerstellung, Schlüsseleinbinden, Laufwerkfreigabe usw. mit „Schritt für Schritt Anleitungen“ sehe, dann wird mir übel.
Meine Erfahrung mit der Ausbildungspassdatenbank ist übrigens eher die, dass unser GeZi damit sehr zufrieden ist. Ich sehe keinen Vorteil bei einer Führung durch den Teileinheitsführer. Außerdem gibt es jetzt viel weniger „Gemauschel“
Wenn wir mehr Personal haben möchten, dann müssen wir auch zeitgemäße IT bieten. Vor kurzem hatte ich einen PUO der nach über drei Jahren bei der Bw noch keine LoNo Adresse hatte weil die Stammeinheit das nicht beantragen wollte bevor er fest da ist. Als Begründung wurden ihm die hohen Kosten für die Einrichtung einer Emailadresse genannt. ;-)) Erst jetzt, wo fast alle mit SASPF arbeiten müssen (und das ohne LoNo halt nicht geht) bessert sich das langsam. Also für mich lieber mehr IT und dann auch so benutzerfreundlich, dass jeder das hinbekommt. Ich würde sogar Diensthandys in meine Wunschliste mit aufnehmen.
@Schnuckel | 26. März 2016 – 17:57
„Doch, genau das sind die Kleinigkeiten, die die heutige Generation haben will.“
Oh, da bin ich bei Ihnen! Wen es um Attraktivität geht, dann ist die elektronische Urlaubsabrechnung ganz angenehm. Wir ja auch teilweise schon in der Bw praktiziert nur nicht übergreifend…
Aber die Ausgangsthese von @Zimdarsen sprach nicht von Attraktivität, sondern von „Personal freisetzen“ und ich behaupte, dass es nur ganz, ganz, ganz wenige Dienstposten einsparen würde.
„Meine Erfahrung mit der Ausbildungspassdatenbank ist übrigens eher die, dass unser GeZi damit sehr zufrieden ist. Ich sehe keinen Vorteil bei einer Führung durch den Teileinheitsführer. Außerdem gibt es jetzt viel weniger „Gemauschel““
Dann versuchen Sie mal ein verlustfreien Transfer von Daten bei Kommentierungen und Versetzungen bei Einheiten mit hoher Fluktuation hinzubekommen. Fast unmöglich.
Papier funktioniert immer.
Und warum beim TE-Fhr? Weil es seine Aufgabe ist einen Überblick über den Ausbildungsstand seiner Männer zu haben und mit geeigneten Mitteln diesen herbeizuführen.
Was ist denn das Ergebnis dieser formidablen Ausbildugnspassdatenbank? Das sich die TE-Fhr illegale Zusatzübersichten erstellen…
Und in Bezug auf IT: ja sehe ich grundsätzlich auch so wie Sie, aber weniger enthusiastisch. DAMIT bekommen wir m.E.n. nicht mehr Nachwuchs. Es macht nur für die in der Bw befindlichen mehr Spaß ;)
@ Koffer
Zitat: „Was ist denn das Ergebnis dieser formidablen Ausbildugnspassdatenbank? Das sich die TE-Fhr illegale Zusatzübersichten erstellen…“
Da sind wir wirklich mal 100 % einer Meinung !
Dies geht übrigens mit allen zentralisierten Datenbanken so, dass derjenige der die Datenbank befüllt und eigentlich für seine Aufgaben braucht, sie nicht auswerten, nicht abfragen kann.
Das Ergebnis ist eine parallele Excel-Liste für den TE-Führer, mit der er alle Sachen mitplottet, die dann bei SASPF auf nimmer Wiedersehen eingegeben werden.
Solange die Bw-IT selbst gestandene Offiziere „als Vollzugsgehilfe einer Checkliste“ behandelt, braucht man sich nicht wundern, wenn die Akzeptanz der Systeme an der Basis nicht gegeben ist. Früher gab es Datentypistinnen zur Eingabe von Buchungsdaten, Materialanforderungen, Urlaubsdaten, Beurteilungsdaten usw in das IT-System. Heute gibt es dazu Feldwebeldienstgrade und Offiziere !
Das Problem das hinter dieser Vorgehensweise steckt, geht jedoch noch viel tiefer in die Kultur von Streitkräften als oberflächlich ersichtlich.
Früher ging ein Chef zu einem Zugführer, wenn er über einen Soldaten etwas wissen wollte. Eine Kdo-Behörde sendete eine Anfrage an den Verband um eine Sachstandsabfrage zu erhalten. Heute meinen clevere Stabstäter man kann Knöpfchen drücken, bekommt von dem IT-System die Antwort und braucht die Verantwortlichen auf den drunter liegenen Ebenen nicht mehr fragen, wenn man etwas wissen will.
Wenn man so will, steckt in dem „Zentralisierungswahn“ der jetzigen Bundeswehr, der Grundstein der Abschaffung der Auftragstaktik, mithin ein wesentliches Element der Inneren Führung.
@Koffer
Es spart zwar in keinem einzelnen GeZi Dienstposten ein, lässt aber denSoldaten in der Summe Zeit für andere Aufgaben. Es ist doch Wahnsinn, was der einzelen Soldate inzwischen an Zeit für Anträge auf DzA, DzuZ, Trennungsgeld, Urlaub usw. vergeudet.
Ganz ehrlich: Das sehe ich kein Problem. Ich kenne von allen mir unterstellten Soldaten den Leistungsstand im Kopf und wenn sie versetzt werden, dann bekommen die alle erbrachten Leistungen (DOSB, PFT) in der Personalakte mit. Alles was darüber hinausgeht (wie früher das Bleistiftkreuz des Spieß auf der Personalakte für „besondere Typen“) sehe ich vor dem Hintergrund des Datenschutzes ohnehin kritisch. Und wenn sich meine Teileinheitsführer auf das verlassen würden, was die Soldaten von der letzten Dienststelle mitbekommen haben, dann würde ich denen aber ganz gehörig das Horn scheuern! Hier hat sich jeder Vorgesetzte selbst ein Bild zu bilden!
Keine Frage, das sehe ich sogar bei Luftfahrzeugen so. Selbst ohne SASPF kann ich mit Papier und Bleistift ein (älteres) Luftfahrzeug ziemlich lange betreiben. Aber die Zeiten ändern sich halt. So wie heute niemand mehr einen gerissenen Keilriemen mit einem Damenstrumpf repariert, so will auch niemand mehr zwei Datenbanken parallel führen. Und wenn es elektronische Möglichkeiten gibt, dann sollten wir sie auch nutzen. Zumindest solange, wie wir uns nicht davon abhängig machen.
Vielleicht bekommen wir dadurch nicht mehr Nachwuchs, aber vielleicht ein paar mehr Weiterverpflichtungen… Und ganz ehrlich: Mehr Spass für das Bestandspersonal wäre doch auch nicht so schlecht. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir ja auch irgendwie Multiplikatoren sind ;-)
Sind wir hier nicht vom Thema
keiner Kommt wegen IT System
Zu dem das jede große Firma sein System hat
Abschreckend ist der oldheimer Fuhrpark , schlechte Ausrüstung , zu viel Einsätze für keine Wertschätzung
Zeitsoldaten von Heute ist Heimat Nahe sehr wichtig
Das Leute anders denken ist in Berlin vollkommen entgangen
Zu dem das andere Btl in der Nähe wahren wo man nach 3 Jahre hinzielen konnte
@Alarich
Das ist m. E. Ansichtssache. Keiner kommt wegen einer speziellen IT, aber Leute gehen wieder wegen einer historischen IT.
IT ist heute ein Teil der Ausrüstung! Der Kämpfer will nicht 10 Kg IT am Körper tragen, wenn sein 200 Gramm Handy mehr Funktionalität bietet. Und der Lfz Techniker will nicht von Hand hundert Datensätze durchsuchen bis er „sein“ Lfz für einen einfachen Teiletausch gefunden hat. Und der Spieß oder das Lehrgangsbüro wollen nicht monatelang auf Lehrgang gehen, damit sie ein System bedienen können, das weniger kann als ihre Plexiglastafel. Hier besteht akuter Nachholbedarf, vor allem was die Bedienerfreundlichkeit angeht.
Der Fuhrpark hat m.M. nach übrigens nur deshalb so lange überlebt, weil alle „alten“ das vorherige noch System kannten und sich jetzt über einen Fabia freuen weil sie vorher mit dem Astra ohne Radio und Klima durch die Republik gefahren sind. Heutzutage lockt das aber wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen vor. Und genau das wird sich langfristig rächen.
@Georg | 26. März 2016 – 18:45
„Wenn man so will, steckt in dem „Zentralisierungswahn“ der jetzigen Bundeswehr, der Grundstein der Abschaffung der Auftragstaktik, mithin ein wesentliches Element der Inneren Führung.“
Sehe ich genauso :( Und neben den von Ihnen beschriebenen Problemen entsteht dadurch auch „nebenbei“ noch der Ämter- und KdoBeh-Wasserkopf, der wiederum für unsere Einsatztauglichkeit ein Problem darstellt, denn jeder DP, der in der Rheinschiene Akten verschiebt steht ja als DP nicht in den Btl nicht zur Verfügung :(
Darüber hinaus führt es zu einer „Altersverschiebung“ weg von den jungen Soldaten an der Basis hinzu alten Stabstätern im Amt…
@Schnuckel | 26. März 2016 – 18:46
„Ganz ehrlich: Das sehe ich kein Problem. Ich kenne von allen mir unterstellten Soldaten den Leistungsstand im Kopf und wenn sie versetzt werden, dann bekommen die alle erbrachten Leistungen (DOSB, PFT) in der Personalakte mit.“
?!?!
Wie soll das denn gehen? Eine durchschnittliche TE in der Kampftruppe hat 30 Sdt (+10 in der Inf -10 in der PzTr), für jeden müssen die Schießdaten, die Sportdaten, die Impfdaten etc. etc. überwacht werden, dass sind dutzende Einzeldaten pro Person und nur wenn alles erfüllt ist, ist ein Sdt „combat ready“.
Ohne Übersichten beim TE-Fhr geht da gar nix…
Und wenn ich das Wort Datenschutz in diesem Zusammenhang höre, wird mir schlecht! Hier handelt es sich um eine dienstlich notwendige (!) Datensammlung. Nur durch die aktuelle Situation werden die TE-Fhr in die Illegalität gezwungen. Denn es geht nun einmal nicht ohne und die durch die Bw Angebotenen Lösungen funktionieren nicht.
D.h. wir haben eine legale, funktionierende Lösung durch legale nicht funktionierende Lösung ersetzt und zwingen die Ebene der HptFw/OLt daher dazu eine illegale funktionieren Lösung zu praktizieren.
Das ist doch schizophren :(
„Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir ja auch irgendwie Multiplikatoren sind ;-)“
Da möchte ich Ihnen allerdings gar nicht widersprechen. Der beste Nachwuchsgewinner sind die aktiven und ehemaligen Soldaten, die in ihrem Umfeld für den Dienst in den Streitkräften werben.
Und mit einigen wenigen und gar nicht aufwendigen Punkten könnte man viel attraktiver werden (WLAN Hot-Spots z.B.).
@Koffer
Das ist seit Langem mein Reden: Ich soll Soldaten justiziabel bewerten, aber ich darf auf dem Dienstrechner (außer in SASPF) keine Übersichten führen die mehr als drei Datenfelder haben. Das erinnert mich an die Kennwörter: Die müssen regelmäßig geändert werden, dürfen aber nicht aufgeschrieben werden. Deshalb druckle ich sie mir immer aus ;-)) Glücklicherweise habe ich derzeit nicht so viele Soldaten zu führen.
Allerdings sehe ich bei maximal 30 Soldaten (wenn sie denn nicht quartalsweise versetzt werden) noch kein so großes Problem, zumindest was die zulässigen Daten angeht. „Hunderte von Daten“ finde ich übrigens etwas übertrieben. Vielleicht können sie das ja noch etwas konkretisieren, zumindest was die zulässigen Daten angeht.
Aber wo sie gerade die Impfdaten erwähnen: Ich laufe jedes Jahr im Januar zum Sani um meinen Impfstatus feststellen zu lassen. Das ist doch pervers! die Impfen mich und ich muss im Januar hin um meinen Impfstatus festellen zu lassen ;-(
Erstens war die frühere Lösung nicht legal (Bundesdatenschutzgesetz) und zweitens bringen illegale Lösungen nichts. Ich behaupte sogar sie sind kontraproduktiv!
Solange es läuft, sieht auch keiner ein Problem. Ich glaube das ist eins unserer Hauptprobleme. Von „oben“ sieht man dann nur: Es läuft doch. Erwarten Sie dann wirklich, dass jemand sich des Problems annimmt? Es geht doch. Und selbst wenn die arme Sau von HFw irgendwann bei einer Sicherheitsüberprüfung auffällt: Wer nimmt den armen Kerl denn in Schutz? Aber solange es geht, wird sich wohl leider auch keiner Gedanken darüber machen.
Der Chef will, dass es geht und wenn der TEF keinen Überblick hat, dann ist er wohl falsch am Platz. Wenn der TEF aber gegen das BDSG verstößt um auf Stand zu sein und dafür belangt werden soll, dann hält man ihm nur die Gesetze vor ;-(
@Schnuckel | 26. März 2016 – 19:42
In Bezug auf die Schutzpflicht gegenüber dem TE-Fhr (HptFw/OLt) bin ich bei Ihnen. Es ist unredlich vom Dienstherren, so vorzugehen.
In Bezug auf die zu überwachenden Daten habe ich es nacheditiert, jetzt sind es „dutzende Einzeldaten pro Person“, dass ist glaube ich zutreffender ;) Trotzdem: selbst wenn es nur 50 pro Person sind, multipliziert mit 30 ist das mehr als man im Kopf behalten kann.
In Bezug auf das BDSG widerspreche ich Ihnen: Natürlich war es legal!
Der Zweck der Datensammlung war zulässig (dienstlich bedingte Überwachung dienstlich benötigter Daten), es handelte sich auch um eine berechtigte Person (durch Vorschrift war der TE-Fhr dazu nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet), besondere Schutzbereiche waren nicht betroffen (z.B. waren keine konkreten Gesundheitsdaten in den Übersichten gestattet) und eine Weitergabe an unberechtigte oder eine inhaltlich unberechtigte Nutzung war nicht vorgesehen.
Natürlich hat der eine oder andere die Schutzpflichten zu lax gehandhabt (und die Daten nicht wie eigentliche vorgesehen in einer Liste geführt, sondern auf einer großen Übersicht an der Wand), aber das hätte man ja lösen können. Statt dessen hat man das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet :(