Syrien-Sammler: Luftangriff auf Krankenhaus, Kanzlerin für Flugverbotszone
UPDATE #Syria: At least 7 killed & 8 missing in the MSF-supported hospital attack in #Idlib https://t.co/FXTjNmAw8h pic.twitter.com/8IZREgifvE
— MSF International (@MSF) February 15, 2016
Nachdem der vorangegangene Sammelthread zum Thema Syrien noch vom Optimismus der Einigung bei der Münchner Syrien-Konferenz getragen war, sieht es keine drei Tage später deutlich anders aus: In der Woche, an deren Ende eine Waffenruhe im Land stehen soll, treffen Luftangriffe ein Krankenhaus und andere zivile Einrichtungen, die Türkei beschießt mit Artillerie von Kurden eroberte Gebiete. Die Lage ist hinreichend unübersichtlich; ich starte die Sammlung mit diversen Einzelmeldungen:
• Angriff auf ein Hospital in Idlib/Syrien – aus der Pressemitteilung von Ärzte ohne Grenzen vom (heutigen) Montag:
At least seven killed and eight missing in another MSF-supported hospital attack in Idlib province -Syria
Gaziantep/Paris – 15 February 2016 – At least seven people were killed, and at least eight are missing, presumed dead, after a Médecins Sans Frontières (MSF) -supported hospital in Idlib province in northern Syria was destroyed in an attack on Monday morning, the medical humanitarian organisation said.The hospital in Ma’arat Al Numan was hit by four missiles in two attacks within a few minutes of each other, according to staff from the hospital. Around 15 other houses and structures located in populated zones were struck in the area, including reports of another non-MSF-supported hospital during Monday morning.
“The destruction on the MSF supported facility appears to be a deliberate attack on a health structure”, denounces Massimiliano Rebaudengo, MSF’s Head of Mission.
Five patients were killed, as well as one caretaker. In addition, a hospital guard was killed and eight members of staff are missing, presumed dead. Other patients are still missing, but their numbers are currently unknown.
“The destruction of the hospital leaves the local population of around 40,000 people without access to medical services in an active zone ofconflict,” Massimiliano said.
There were also reports on Monday morning of another two hospitals in Azaz city being attacked. These facilities were not supported by MSF.
The 30-bed hospital in Ma’arat Al Numan had 54 staff, two operating theatres, an outpatient department and an emergency room. The outpatient department treated around 1500 people a month, the ER carried out an average of 1,100 consultations a month, and around 140 operations a month, mainly orthopaedic and general surgery, were carried out in the operating theatres.
Wer für diesen Luftangriff verantwortlich ist, ist umstritten – und wie in den vergangenen Tagen schon einmal gab es gegenseitige Vorwürfe von Seiten Russlands und der US-geführten Operation Inherent Resolve:
Not factual, @jamietarabay. Not even close to where we are operating. https://t.co/4UI8iPcZIN
— COL Chris Garver (@More_B4_9AM) 15. Februar 2016
(Allerdings gehört dazu auch die Anmerkung: US-Streitkräfte haben schon mal, bislang unwidersprochen vorsätzlich, ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen angegriffen – in Afghanistan.)
• Kanzlerin schlägt Flugverbotszone vor: In einem Interview der Stuttgarter Nachrichten (Link aus bekannten Gründen nicht) sagte Angela Merkel:
In der jetzigen Situation wäre es hilfreich, wenn es dort ein Gebiet gäbe, auf das keine der Kriegsparteien Angriffe fliegt – also eine Art Flugverbotszone. Mit den Terroristen des IS können wir nicht verhandeln. Aber wenn es gelänge, zwischen der Anti-Assad-Koalition und den Assad-Unterstützern eine solche Vereinbarung zu treffen, wäre das hilfreich.
Was die Kanzlerin nur indirekt sagt: eine Vereinbarung mit den Assad-Unterstützern müsste eine Vereinbarung mit Russland sein.
• Denn die russische Luftwaffe kontrolliert den Himmel über Syrien, wie auch die deutsche Luftwaffe bei ihren Aufklärungsflügen zur Bekämpfung der ISIS-Terrormilizen regelmäßig beobachten muss:
Die deutschen „Tornado“-Aufklärer werden nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ bei ihren Einsätzen über Syrien regelmäßig von russischen Jagdflugzeugen beschattet. Wie der Kommandeur des Zentrums Luftoperationen der Bundeswehr, Generalleutnant Joachim Wundrak, der Redaktion bestätigte, will Moskau mit den Begleitaktionen die Auffassung verdeutlichen, „dass die russischen Jets im Gegensatz zu der internationalen Anti-IS-Koalition auf Einladung der legitimen syrischen Regierung unterwegs sind“. Die „Tornados“ seien aber nicht Ziel eines Abfangmanövers oder würden aus dem syrischen Luftraum abgedrängt, sagte Wundrak der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Deutschland unterstützt seit Anfang des Jahres mit sechs „Tornado“- Aufklärungsflugzeugen die internationale Militärkoalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.
(In dem Bericht der Rheinischen Post, der umfangreicher ist als die obige Pressemitteilung, sagt Wundrack auch: Die deutsche Luftwaffe konzentriert sich bei ihrer operativ-taktischen Aufklärung auf die hochauflösende Abbildung. In dieser Qualität besitzen die meisten anderen Nationen diese Fähigkeit nicht. Erst das ermöglicht vorweg sorgfältig geplante, sehr präzise Angriffe, wie sie angesichts der verworrenen Lage in Syrien nötig sind. – daran sollte man sich erinnern, falls die Bundesregierung wieder mal versucht, zwischen der deutschen Aufklärungsrolle und den Luftangriffen anderer Mitglieder der Koalition zu differenzieren.)
• Zur Lage in Syrien selbst gibt es viele verschiedene, teils widersprüchliche Meldungen – an dieser Stelle und um diese Uhrzeit deshalb nur der Hinweis auf eine AP-Analyse aus Moskau:
Moscow joined the fight in Syria to return to relevance in international diplomacy. It has succeeded by anyone’s measure — and Russia hopes to use its air power to dictate the terms of a cease-fire and prospective peace talks.
Russian warplanes have helped the Syrian army make broad advances and close in on the country’s biggest city, Aleppo. Meanwhile, the Western-backed opposition is fractured and weakened.
So as talk turns to a cease-fire, Syrian President Bashar Assad, Moscow’s sole ally in the region, is in a stronger position than he has been in years. What’s more, Russia has cast itself as an indispensable global player that holds the key to the settlement of a nearly five-year conflict that has flooded Europe with refugees.
Weiter nach Entwicklung, zur Lage am Boden sinnvollerweise am (morgigen) Dienstag. Und gerne in den Kommentaren.
„…die geltende Rechtslage“ bedeutet nicht, dass jeder „Spekulant“ berufen ist, ein Urteil zu fällen……..
Dieser Bürgerkrieg, wie alle Kriege, ist sehr häßlich………..und damit muß man eben umgehen lernen. Hat wenig Sinn sich hier im Blog zu zerfleischen über Vorgänge, die in keinster Weise wirklich neutral und objektiv aufgearbeitet sind.
@Klabautermann: Statistisch gesehen ist der Bürgerkrieg im vorletzten Jahr…
Gute Nachrichten:
Russia warns Assad not to snub Syria ceasefire plan
http://uk.reuters.com/article/uk-mideast-crisis-russia-syria-idUKKCN0VR287
Parallel hierzu soll es eine diplomatische Ausseinandersetzung zwischen Moskau und Teheran gegeben haben, wonach, man kann es nicht anders sagen, Theheran den Prozentsatz der besiegten bewaffneten Assad-Gegner immernoch bei 100% sah.
Um die SDF besser zu verstehen hilft der Artikel, vor allem im Hinblick auf die Frage, was die YPG in den gemschten arabisch-kurdischen Gebieten will:
Why Turkey is losing hope in Syrian border town of Azaz
Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2016/02/turkey-syria-hopeless-azaz-battle.html#ixzz40YsYAKwQ
Miene Spekulation: Zurück zu Assad gehen die alle nicht. Shamalistan kommt :)
Und delivery to @Klabautermann:
While Kerry Talks Ceasefire, US Allies Secretly Ship Grad Missiles to Syria Rebels
http://ronpaulinstitute.org/archives/peace-and-prosperity/2016/february/12/while-kerry-talks-ceasefire-us-allies-secretly-ship-grad-missiles-to-syria-rebels/
P.S: Den Eindruck hatte ich mehrfach, z.B in Mare: Die SDF treibt offiziell die Al-Nusrah da raus und binnen kurzer Zeit kommt Ahrar-As-Sham zurück. Damit hat die Türkei einen Case geliefert, dass die Ahrar-As-Sham aus dem Waffenstillstand fliegt. Message: Türkei hat kein Interesse am Waffenstillstand. Mal sehen ob Washington die Türkei genau so anfasst, wie Moskau Teheran seinerseits.
@ Zyme
Ich sage es ungern in dieser Direktheit, aber in Ihrer Einschätzung und Interpretation des Völkerrechts liegen Sie grundsätzlich falsch. Das Völkerrecht zielt nicht darauf ab, den Staaten „die Ausübung des eigenen Willens“ zu untersagen oder Handlungsweisen vorzuschreiben. Mit einer solchen Wirkungsweise ausgestattet wäre es nie von den vielen auf eigene Souveränität bedachten Staaten unterzeichnet worden. Der Sinn des Völkerrechts ist es, eine „Obergrenze“ für die Grausamkeiten in kriegerischen Konflikten einzuziehen. Das impliziert aber auch, dass bis zu dieser Grenze Kriegshandlungen von allen Seiten als akzeptabel betrachtet werden, also nicht an sich verboten sind.
Das Völkerrecht ist auch nicht von jetzt auf heute entstanden. Es ist zum einen die Antwort auf die zunehmend technisierte und industrialisierte Kriegsführung, zum anderen auf den damit möglich gewordenen Einbezug der Zivilgesellschaft als effektives Angriffsziel – was sich in der vermehrten Anwendung von systematischen Genoziden äussert. Es zielt also in erster Linie darauf ab, eine Gleichwertigkeit der Mittel zu etablieren, und Unbeteiligte vor Kampfhandlungen zu schützen. In diesem Sinn stellt es einen allgemeingültigen Wertkontext dar, der nicht alle fünfzig Jahre an sich in Frage gestellt werden darf, aber vielleicht gelegentlich um neue Bedrohungen (wie Kampfdrohnen) erweitert werden sollte. Eines unserer größten Probleme ist nicht das Völkerrecht – sondern seine oft einseitige Erweichung und die daraus resultierenden Verrohungen auf allen Seiten.
Frage: Kann mir bitte wer erklären, warum die dpa und gar der Spiegel von der YPG als bewaffneten Arm der PKK spricht? So auf einmal?
KRG – Peshmerga
PYD – YPG
PKK – HPK
Wird langsam ehrenrührig aus Sicht der PYD. Hat das was damit zu tun, dass heute Nacht die AFRIN PYD der Türkei den Krieg erklärt hat?
@ AoR
Ich wäre dankbar für eine Erläuterung der Abkürzungen, die Sie in ihren Beiträgen verwenden. Ich habe im „Glossar“ des Blogs nachgeschaut, aber dort sind sie leider nicht enthalten. Wenn man sie auf Google eingibt, dann kommt bei SCO z.B. Shanghai Corporation Organisation u.ä. Dinge heraus.
Ihr letzter Beitrag um 12:23 hat jetzt den endgültigen Anstoss zu dieser Bitte gegeben.
Mal eine Karte, um ein bißchen Überblick zu gewinnen über die Situation:
http://zierke.com/tmp/Feb-16.png
(grüngelbe Punkte sind Orte, die von Kurden und anderen Rebellen gemeinsam verwaltet werden)
Rechts sieht man den kurdischen Brückenkopf, der das Ergebnis der kurdischen Weihnachtsoffensive via Tishrin Damm ist. Bei dieser Offensive hatten die Kurden Unterstützung der USA oder anderer Verbündeter, jedenfalls gab es zeitgleich Luftangriffe bei Manbij.
Das war natürlich eine prima Gelegenheit, ISIL auf freiem Feld anzutreffen beim Versuch, Verstärkungen heranzuführen – normalerweise lebt ISIL mittlerweile in Tunneln, die beim kurdischen Vormarsch massenweise entdeckt wurden.
Erdoğan dürfte getobt haben, schließlich hatte die türkische Regierung finsterste Drohungen ausgestoßen für den Fall, daß die YPG westlich des Euphrat vorrückt. Es war aber eine unerfreuliche Situation für Erdoğan – Kampfbomber hinschicken konnte er nicht mehr, weil sich die Russen darüber gefreut hätten. Türkische Artillerie hätte dort noch hinschießen können, reichweitengesteigerte 155mm-Munition für ca. 40 km ist vorhanden. Aber so ganz ohne Beobachter am Ort des Geschehens ist das keine übermäßig effektvolle Vorgehensweise.
(Natürlich hätte die türkische Armee dorthin vorrücken können, allerdings mit einem von zwei Problemen:
1) Man hätte einen Deal mit ISIL machen können. Sicherlich möglich, aber GANZ SCHLECHTE PR gegenüber dem Rest der NATO. Die ganzen Schutzbehauptungen, nein nein, man habe diese Leute NIIEEE unterstützt, wären noch weniger glaubhaft gewesen.
2) ISIL bekämpfen auf dem Weg. Theoretisch geht das, praktisch aber diente ISIL immer nur als Vorwand. (Ausnahmen: Nach Bombenanschlägen in der Türkei durch ISIL gab es beim ersten Mal einige Luftangriffe und beim zweiten Mal (Istanbul) einen richtig ernsthaften grenznahen Artillerieeinsatz.)
Also scheint man sich bitterlichst bei den USA beklagt zu haben wegen der Luftunterstützung, und die YPG hat dann auch brav angehalten und sich eingegraben. (Derzeit wird sie dort von ISIL in einer Gegenoffensive attackiert.)
Anfang Februar erreichte die Hisbollah dank russischer Luftunterstützung die überwiegend von Schiiten bewohnte Stadt Nupl, die seit 2012 auf dem Luftweg versorgt wurde. Dabei wurde die Hauptversorgungsroute Türkei – „Rebellen in Aleppo“ unterbrochen
Die räumlich isolierte YPG in Afrin, die scheinbar keinen engen Kontakt zu den USA unterhält, hat dies offensichtlich als prima Gelegenheit angesehen, und ist mit russischer Luftunterstützung nach Osten vorgerückt, bis an die Grenze des Einflußbereiches von ISIL. Dabei wurde sie von türkischer Artillerie beschossen – was angesichts der viel geringeren Entfernung deutlich leichter fiel. Am Vormarsch der YPG hat es nichts geändert.
Die neue Lage ist also, daß die Afrin-YPG nun ebernfalls Fühlung mit ISIL aufgenommen hat. Da ein Vorgehen gegen ISIL durch Waffenstillstandsvereinbarungen nicht ausgeschlossen ist, könnte die Afrin-YPG fröhlich und ungehemmt auch weiterhin in östlicher Richtung vorgehen.
Damit steckt Erdoğan wieder in der Zwickmühle, denn die YPG könnte dabei einen Abstand zur türkischen Grenze einhalten, der keinen wirklich erfolgreichen Artillerieeinsatz erlaubt. Erdoğan müßte offen für ISIL Partei ergreifen, um dagegen etwas zu unternehmen.
Die beiden Kurdengebiete liegen jetzt noch 90 Straßenkilometer auseinander. Handelt Erdoğan nicht, könnte eine seiner schlimmsten Befürchtungen wahr werden: ISIL wäre von seiner Versorgungsbasis Türkei abgeschnitten.
Es ist deshalb davon auszugehen, daß nunmehr angestrengt nach einem Grund für einen türkischen Einmarsch gesucht wird – gut genug, um andere NATO-Länder zu überzeugen, die türkischen Truppen bei ihrem Vorgehen gegen die YPG innerhalb Syriens vor Rußland zu beschützen.
Problem dabei: Angesichts der nun geschaffenen Lage kann eigentlich kein NATO-Land mehr übersehen, daß es sich dabei um eine offene Parteinahme für ISIL handelt. Man müßte schon sehr angestrengt in eine andere Richtung gucken, damit dies verborgen bleibt.
@Hans-Joachim Zierke: Vielen Dank für die sehr ausführliche und verständliche Erklärung!
@Hans-Joachim Zierke
Sehr treffend auf den Punkt gebracht.
pi
@Hans-Joachim Zierke
Danke für die verständliche Erklärung und auch für die verlinkte Karte.
In der Quintessenz gilt also nach wie vor, das die Türkei offen und verdeckt den IS massiv unterstützt.
Die Frage wird jetzt sein, ob die westlichen Koalitonäre den Wunsch nach einem eigenen Staat für die Kurden in Syrien mittragen werden oder sich dagegen stellen und damit ihren Hauptverbündeten in Syrien, den Kurden in den Rücken fallen. Falls dies so kommt, könnten sich die Kurden auch mit den Russen verbünden für ihr Ziel eines eigenen Staates. Ich denke die Russen haben mit einem autonomen Kurdistan oder zumindestens einer weitgehend autonomen Provinz Kurdistan in Syrien weniger Probleme als die Türken und / oder der Iran.
Also werden die westlichen Staaten es tolerieren, wenn Erdogan in Syrien für den IS Partei ergreift, indem er die Kurden mit einem Feldzug in Syrien bekämpft ?
Und werden die Russen diese Gelegenheit nutzen um die türkischen Armee auf den Vormarsch innerhalb von Syrien angreifen ? Schließlich haben die Russen mit der Türkei noch eine Rechnung offen.
Die Frage ist, ob die Türkische Armee einen Einmarsch in Syrien noch mittragen würde. Da kämpfen die ganz schnell gegen den wohl vom Türkischen Geheimdienst Unterstützten IS. Für den IS ist die Türkei ein großer Rückzugraum geworden. Bei einer Bodenoffensive auch gegen den IS, dürfte dieser den Kampf ganz schnell auf die gesamte Türkei ausweiten. Den Kampf kann die Türkische Armee nicht gewinnen. Die Geister die Erdogan mit aufgebaut hat, wenden sich jetzt gegen ihn.
Die Huffington Post hat über den Freedom of information act von der britischen Regierung Informationen über die RAF Luftangriffe gegen ISIS in Syrien eingeholt:
http://www.huffingtonpost.co.uk/2016/02/18/syria-bombing-brimstone-raf-isis-killed-_n_9261278.html?utm_hp_ref=uk-politics&ir=UK+Politics
Die Resultate sind …bescheiden.
Von den über 9 eingesetzten hochmodernen Brimstone Luft-Boden-Lenkwaffen hat keine einen ISIS Kämpfer verwundet oder gar getötet. Zerstört wurde lediglich diverses Gerät. Kostenpunkt einer Brimstone: 100.000 GBP.
Nach britischen Angaben hat man im Dezember und Januar 7(!) ISIS Kämpfer verwundet oder getötet, mit Paveway (vom Tornado) oder Hellfire (von Drohne).
Begründung des britischen Verteidigungsministeriums: Vorrang hat die Vernichtung der ISIS-Infrastruktur.
Meine Kommentar:
Bei dem Operationszyklus ist GB pleite, ehe sich bei ISIS irgendeine Knappheit an Kampftruppen bemerkbar macht. Will GB überhaupt ernsthaft ISIS bekämpfen oder handelt es sich bei dem Einsatz lediglich um verdeckte Subventionen für die britische Verteidigungsindustrie? DIe EU sollte das mal auf ihrer aktuellen Tagung thematisieren.
@ Benedilkt
ich glaube nicht, dass Erdogan gegen den IS in Syrien kämpfen würde, sondern ausschließlich gegen die Kurden.
@ es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
Ich respektiere Ihr Einschätzung, auch wenn (wenig überaschend) ich diese nicht vollumfänglich teilen kann.
Darauf hinweisen möchte ich, dass ich mich weniger auf Detailregelungen zur Legitimation einzelner Kampfhandlungen bezog, die durchaus Sinn ergeben können.
Vielmehr richtete ich mich gegen (Nationen tatsächlich einschränkende) Regelungen wie z.B. das Verbot des Angriffskrieges.
Letzteres zwingt Nationen zur Vorspiegelung haarsträubender Tatsachen, um am Ende jede Offensivhandlung als Verteidigungsakt zu rechtfertigen – womit niemandem gedient ist, wie ich finde. Jüngstes Beispiel dürfte die Vorgehensweise Russlands in der Ukraine sein.
Hier wird also zum Beispiel rechtlich schwerwiegend eingegriffen in die Handlungsfreiheit jeder Nation, oder sehen Sie das nicht so?
Also beim letzten Anschlag in Ankara steht bei mir die Culprit-Quote PKK : DAESH bei 40 : 60 wobei ich DAESH mittlerweile auch gerne unter False Flag laufen lasse. Die Möglichkeit, dass sich die PKK hinter der AFRIN – YPG in Form einer False Flag verbirgt, ist ähnlich hoch.
Was passiert: Die PKK würde zum Volkloreverein degradiert entschiede sich die PYD für den Weg Barzanis.
@Hans-Joachim Zierke: Haben Sie vielen Dank für die Zusammenfassung. Mir laufen mir hier in meiner Area of Responsibility (AoR) die Entwicklungen davon.
Zur Zeit scheint Erdogan Herrn Obama zu erpressen zu ersuchen, indem er ihn von Incirlic zu vertreiben droht. Die Russen unterstützen zunehmend die Autonomiebewegung im Norden Syriens seitens des SDF. Dabei entsagt die NATO der Türkei zunehmend den Schutz im Falle einer Konfrontation zwischen Russland und der Türkei.
@Georg: Danke für den Wink, reicht eine Liste an Hintergrundartikeln „Lagebilder Global-Eurasien-Naher Osten“ in denen die einzelnen Parteien genannt werden? Da ich am Smartphone schreibe ist es schwierig ständig Links zu kopieren, und ich bin halt Bürger mit n bissle Schlechter Erfahrung in der Region und kein Troll der bezahlt wird.
Ich meine übrigens wirklich die „Anti-Nato“ Shanghai Kooperationsrat. Man konnte in den letzten fünf bis sieben Jahren zum Beispiel sehr gut beobachten, wie der Iran ein Mitglied der Organisation wurde und die Türkei vor allem im Handels- und Rüstungssektor zwischen den großen „Blöcken“ hin und her lavierte. Erdogan spricht auch zunehmend davon: „Der Westen müsste sich entscheiden“
Vergessen wir Fiction, das da draußen ist Realität, und kein Roman ist so spannend, denn: @Zimdarsen, @Klabautermann
KGB Propaganda Ghost: What is Germany Scared Of?
Read more: http://sputniknews.com/europe/20160219/1035047662/germany-scare-russia-propaganda.html#ixzz40dEWTolU
@Georg
„In der Quintessenz gilt also nach wie vor, das die Türkei offen und verdeckt den IS massiv unterstützt.“
Hmmh … hmmh … zuerst einmal nicht „die Türkei“. Beispielsweise haben Polizisten und Soldaten einen Sattelzug des Geheimdienstes mit einer Waffenlieferung angehalten, sehr peinlich für die Regierung.
Die Polizisten wurden inzwischen angeklagt, und Journalisten, die über das Gefundene berichteten, sitzen jetzt im Gefängnis.
Auch diese Polizisten und Journalisten gehören zu „der Türkei“, das sollten wir nicht vergessen. Insbesondere, weil es in Deutschland ungleich komfortabler ist, ein gesetzestreuer Polizist oder ein wahrheitsliebender Journalist zu sein, sollte dies nicht unter den Tisch fallen.
Hinzu kommt: Nein, ich glaube nicht, daß ISIL bei der türkischen Regierungspartei AKP helle Begeisterung auslöst. Es ist wohl nur so, daß man ISIL in AKP-Kreisen diesen widerlichen Häreten (Schiiten, Aleviten) vorzieht.
Insbesondere seit dem Bombenanschlag in Istanbul geht man _innerhalb_der_Türkei_ sogar wirklich und tatsächlich gegen ISIL vor.
„Die Frage wird jetzt sein, ob die westlichen Koalitonäre den Wunsch nach einem eigenen Staat für die Kurden in Syrien mittragen werden oder sich dagegen stellen und damit ihren Hauptverbündeten in Syrien, den Kurden in den Rücken fallen.“
Immer langsam mit die jungen Pferde! Die PYD würde sicher gern einen Staat begründen, aber redet aus wohlerwogenen Gründen nur von einer Autonomie innerhalb eines demokratischen Syrien. (Was natürlich eine Hintertür offen läßt für den nicht gar so unwahrscheinlichen Fall, daß sich in Syrien kein demokratischer Staat entwickelt.) Daß die syrische Armee die von den Kurden eroberten Gebiete nicht anrührt, liegt erstens genau daran, zweitens an den nicht verteidigungsfähigen Enklaven des Regimes mitten im Kurdengebiet, und ist drittens der Tatsache geschuldet, daß sich mindestens 100000 von Assads Rekruten in Deutschland, Österreich und Schweden befinden – ein Beispiel für „friedliebend mangels Masse“. Schon die jetzigen Operationen sind nur noch dank der Iraner und der Hisbollah möglich.
Ich halte es für außerordentlich wenig zweckdienlich, das fragile Stillhalten zwischen Assad und PYD in Frage zu stellen. Es ist schließlich das einzigste, das in einigen Regionen Syriens noch eine Jeder-gegen-jeden-Barbarei verhindert.
„Falls dies so kommt, könnten sich die Kurden auch mit den Russen verbünden für ihr Ziel eines eigenen Staates. Ich denke die Russen haben mit einem autonomen Kurdistan oder zumindestens einer weitgehend autonomen Provinz Kurdistan in Syrien weniger Probleme als die Türken und / oder der Iran.“
Herr Kerry war nicht zu beneiden, als er im Interesse von guten … emmh, korrigiere: von nicht völlig destruktiven Beziehungen mit der Türkei die Nichtteilnahme der Kurden an den Friedensgesprächen gegen ein Rußland verteidigen mußte, das dafür eintrat. Manchmal müssen eben auch Diplomaten sehr tapfer sein.
„Und werden die Russen diese Gelegenheit nutzen um die türkischen Armee auf den Vormarsch innerhalb von Syrien angreifen ? Schließlich haben die Russen mit der Türkei noch eine Rechnung offen.“
Ich bekenne mich dazu, eine russische Invasion der Krim für nicht denkbar gehalten zu haben. Deshalb bin ich offensichtlich disqualifiziert, um das Vorgehen Rußlands vorherzusagen.
Sehr sicher bin ich, daß türkische Bomber in Syrien mit dem Abschuß rechnen müßten. Man muß das ja nicht einmal per Kampfflugzeug tun, stattdessen könnte man demonstrativ einen syrischen Offizier die S-400 zünden lassen, und ein Video davon veröffentlichen. Da kann Erdoğan dann strampeln, wie er möchte, da wird kein Artikel 5 daraus.
Was Rußland bei einer türkischen Bodenoffensive täte?
Da sollte man berücksichtigen, daß es mehr als eine Option gibt, also mehr als „bombardieren oder nicht bombardieren“. Es wäre auch vorstellbar, die YPG in massiver Form mit schweren Waffen zu beliefern – beide PYD-Gebiete haben einen Il-76-tauglichen Flugplatz.
Fri Feb 19, 2016 | 1:07 PM EST
U.S.-backed fighters capture Islamic State-held town in northeast Syria: monitor
http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0VS29A
Raqqa wird zunehmend von Kurden eingekreist. Vor Mosul stehen 15.000 Kurden. Die Kampagne zeichnet sich ab… Durch die türkische Politik fehlen den Kurden ca. 2 bis 5 tsnd Kämpfer. Allein 2,5 tausend der YPG sind wohl bei Azaz gebunden. Die HPK (militärischer Arm der PKK/Terroristen) ist nicht einzuschätzen wegen den Ereignissen in der Türkei.
TAK, ich nenne sie mal die PFLP der PKK, bekennt sich: http://www.tagesschau.de/ausland/anschlag-ankara-103.html
Als würden sich die Dämonen des kalten Krieges wieder erheben.
@Mitleser
Es ist nicht überraschend, wenn im ISIL-Gebiet nur wenig Ziele gefunden werden. ISIL hat das gleiche getan wie schon der Việt cộng im Vietnamkrieg: Geschaufelt.
Dies ändert sich genau dann, wenn Bodenoffensiven erfolgreich sind, also beispielsweise Kurden vorrücken und ISIL nichts anderes übrig bleibt, als Verstärkungen heranzukarren. Diese Verstärkungen sind dann beliebte Ziele.
Bei statischem Frontverlauf hingegen ist ISIL nicht dumm genug, um ein gutes Ziel zu präsentieren. (Irgendwer sollte dies den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten zuflüstern, die mit „bomb them, bomb them“ Wahlkampf machen.)
Der erfolgreichste Luftangriff scheint aus zwei Bomben auf den ISIL-Geldspeicher bestanden zu haben. Die Zuwendungen an die Kämpfer wurden auf die Hälfte reduziert. Meiner Ansicht nach wird dies die Zahl der Kämpfer weit effektiver reduzieren, als wenn man sie hätte töten müssen.
„Krieg in Syrien: Saudi-Arabien will Rebellen mit Boden-Luft-Raketen ausstatten“
meldet SPON. Ob das die USA zulassen werden?
„… – und dadurch die Machtverhältnisse in Syrien „so verändern, wie sie sie seinerzeit in Afghanistan verändert haben“.“
Wie das dann ausgegangen ist, wissen wir, und daran knabbern wir noch heute.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-saudi-arabien-will-rebellen-mit-boden-luft-raketen-ausstatten-a-1078295.html
@HJZ
Auch die YPK / Kurden haben Finanzprobleme, was die Schlagkraft bereits reduziert hat.
@ Hans-Joachim Zierke
Danke für die ausführliche Antwort !
@ AoR
Ja, eine Liste wie erwähnt, würde reichen. Noch besser ist natürlich die Schreibweise:
“ HPK (militärischer Arm der PKK/Terroristen) „. Dann weiß man sofort wer gemeint ist.
Danke
Eiltreffen des Sicherheitsrates auf Antrag Moskaus zu möglichem Einsatz TUR Bodentruppen in Syrien.
http://news.yahoo.com/turkish-intervention-syria-risks-turkey-russia-war-hollande-182646388.html?soc_src=mediacontentstory&soc_trk=tw
„Kanzlerin schlägt Flugverbotszone vor:“
…hat die zu erwartende Antwort gefunden:
http://syrianobserver.com/EN/News/30582/Damascus_Rejects_Merkel_Calls_No_Zone
„The ministry said that it “completely rejected” Merkel’s statements as they constitute a violation of Syria’s sovereignty and territorial integrity and contravene the rules of international law and the UN Charter, the source said.“
Das ist okay so. Merkel’s Vorschlag war offensichtlich dafür bestimmt, Erdoğan zu streicheln, ohne dem irgendetwas Praktisches folgen lassen zu müssen.
Die Frage ist, ob der Einfluß der USA, die durch ihre Politik das Chaos in Syrien und dem Irak wesentlich versursacht haben, noch genug Einfluß auf SA haben, um die Lieferung von Boden-Luft Rakten zu verhindern?
Selbst wenn es nur Boden-Luft Raketen mit begrenzter Reichweite wäre, würde damit der Einsatz von russischen Kampfhubschraubern zurückgedrängt oder verhindert werden.
Aber natürlich könnten diese Raketen auch in die Hände der ISIS fallen und dann wären auch deutsche Tornados gefährdet, die zum Zwecke der Aufklärung nicht so hoch fliegen können, wie russische Bomber.
Ich glaube diejenigen, die Boden-Luft-Raketen nicht liefern wollen, haben weniger Angst um Tornados in Syrien als um A380 in Frankfurt.
Zum Thema „manpads“ für „gemäßigte Rebellen“ und USA/Rußland werfe ich mal diesen Link in den Faden:
http://2001-2009.state.gov/r/pa/prs/ps/2005/42647.htm
„…….This Arrangement also will allow the two countries to share information about MANPADS sales and transfers to third countries………“
Da müssen wohl wieder chinesische Raupkopien ran….aber die sind in Syrien nicht so beliebt, jede 2. fliegt dem Schützen um die Ohren/cyn
Nach noch unbestätigten Meldungen haben Regierungstruppen den ISIS-Frontvorsprung zwischen Kweires Airbase und Aleppo erfolgreich durchbrochen und einen Kessel gebildet, in dem sich mehr als 800 ISIS Kämpfer befinden sollen.
Breaking:
Machtwort Merkels:
http://www.atlanticcouncil.org/blogs/natosource/nato-concerned-over-possible-russia-turkey-hostilities
Zudem bekommen wir bald wohl die Meldung, Russland und USA haben sich auf einen Waffenstillstand geeinigt.
http://de.radiovaticana.va/news/2016/02/13/syrischer_bischof_christen_begr%C3%BC%C3%9Fen_treffen_papst-kyrill/1208226
„…Apostolische Vikar von Aleppo erläuterte die aktuelle Lage so: „Die syrische Armee ist mit Unterstützung der Russen auf dem Vormarsch und in den befreiten Teilen der Stadt gibt es wieder Wasser und Strom. Die Schulen werden wieder geöffnet. An vielen Orten finden Initiativen der Aussöhnung mit den Syrern statt, die sich den Rebellen angeschlossen hatten. Die sogenannten ‚Kämpfer‘ werden aus dem Ausland kontrolliert und leisten weiterhin Widerstand. Unter der Bevölkerung hingegen überwiegt die Zustimmung zum Vorgehen Russlands“.
Nur damit nicht vergessen wird, dass es auch Christen in Syrien gibt…….und die haben offenbar auch eine Meinung.
Strike update vom 19feb16 für CJTF OIR
http://www.centcom.mil/en/news/articles/feb.-19-military-airstrikes-continue-against-isil-terrorists-in-syria-and-i
Syria
* Near Abu Kamal, one strike destroyed an ISIL workover rig.
* Near Al Hasakah, four strikes struck two separate ISIL tactical units and destroyed five ISIL vehicles and two ISIL fighting positions.
* Near Al Hawl, one strike struck an ISIL tactical unit and destroyed an ISIL vehicle.
* Near Ar Raqqah, one strike struck an ISIL tactical unit and destroyed an ISIL vehicle.
* Near Manbij, two strikes struck a large ISIL tactical unit and destroyed an ISIL vehicle.
Iraq
* Near Al Baghdadi, one strike destroyed eight ISIL rocket rails.
* Near Albu Hayat, one strike destroyed 13 ISIL rocket rails.
* Near Hit, one strike struck an ISIL tactical unit.
* Near Mosul, four strikes struck an ISIL tactical unit and an ISIL weapons storage facility and destroyed 12 ISIL fighting positions, an ISIL excavator, and an ISIL vehicle.
* Near Ramadi, four strikes struck two separate ISIL tactical units and destroyed four ISIL staging areas.
* Near Sinjar, two strikes struck an ISIL tactical unit and suppressed an ISIL rocket position.
Strike assessments are based on initial reports. All aircraft returned to base safely.
A strike, as defined in the CJTF releases, means one or more kinetic events that occur in roughly the same geographic location to produce a single, sometimes cumulative effect for that location.
Eindeutige Schwerpunktbildung nicht erkennbar. Fehlt eigentlich nur noch die tägliche Auflistung für Libyen!
@ Klabautermann: diese Aussage des apostolischen Vikars ist doch nur ein weiterer Hinweis darauf, wie erfolgreich Putins Desinformationskampagne ist :-)
@Nikom
Natürlich ;-) Der hat jetzt sogar den Vatikan „im Sack“.
@ Nikom, @ Klabautermann
Der Apostolische Vikar von Aleppo vertritt die Interessen der Christen in Syrien und ist nicht das Sprachrohr der russischen Propaganda !
Vor Beginn des Bürgerkrieges lebten rund 500 000 Christen in Syrien. Die standen unter dem Schutz von Präsident Assad. Folgedessen stützen sie auch den Präsidenten.
Christen wurden und werden im Nahen Osten nur in Diktaturen geschützt !
Als die Muslim-Brüder in Ägypten an der Macht waren, hatten die Christen in Ägypten keine Bürgerrechte mehr. 2015 mussten die Christen in dem von ISIS besetzten Gebieten einen neuen Unterwerfungsvertrag mit dem IS abschließen und eine besondere Kopfsteuer (Dschizya) bezahlen, damit sie nicht abgeschlachtet wurden. Die offiziellle Begründung dafür ist, weil man als Christ nicht am heiligen Krieg, am Dschihad teilnehmen darf. Der letzte bekannte Unterwerfungsvertrag von Christen unter muslimische Herrscher wurde 1852 in der heutigen Türkei, im damaligen osmanischen Reich abgeschafft.
Damit sollte klar sein, dass die Christen in Aleppo nicht der russischen Propaganda erlegen sind, sondern aus reinem Überlebenstrieb diese Erklärung veröffentlicht haben. Insbesondere weil, wie wir hier ja schon öfters festgestellt haben, es keine wirklich moderaten, demokratieorientierte islamische Rebellen in Syrien gibt.
@Georg
Sorry, aber mein Kommentar zu Nikom war ironisch gemeint
@ Klabautermann
Okay, hatte ich missverstanden ;-)
Aber zu der Position der Christen in Syrien und im Nahen Osten allgemein sollte nichtsdestotrotz auch mal etwas gesagt werden.
Daß sich USA und Rußland sich angeblich über Bedingungen für eine Waffenruhe geeinigt haben melden Spon und Tagesschau.de z.B.
Die Frage ist nicht nur, ob es stimmt, sondern vor allem wann die Waffenruhe in Kraft tritt und ob diese tatsächlich für alle gilt oder ob wegen Ausnahmen die Waffenruhe nur ein PR Trick sein wird und ob diese überhaupt eingehalten wird oder ob z.B .die Türken nicht weiter auf die Kurden in Syrien schießen…..?
Die Minderheiten, besonders die Christen, leiden besonders unter der verlogenen Heuchelei der Muslimbruderschaft gegenüber dem Westen. Man wollte Demokratie ohne Minderheitenrechte. Gleiches Spiel in Syrien. Zu Beginn der Arabellion in Ägypten war da noch traute Einigkeit.
Plötzlich machten die Muslimbrüder einen Vertrag mit den Militärs und die Christen waren egal. Der harte Kern der Bruderschaft, die Radikalen begannen dich durchzusetzen. Danach waren die Frauen dran.
@Georg: „Christen wurden und werden im Nahen Osten nur in Diktaturen geschützt !“ Falsch, sie werden vom Laizismus geschützt, eben wie die Muslime und Juden in der westlichen Welt.
@ AoR
Wo gibt es im Nahen Osten Laizismus außer in Diktaturen ?
@ AoR
Wobei auch vor Erdogans Zeiten in der Türkei waren die Christen in der Türkei nicht wirklich geschützt. Sie wurden mehr oder weniger unterdrückt und marginalisiert. Die Türkei war damals zwar laizistisch, aber mit einem starken Militär im Hintergrund und laizistischer Staatseliten im Vordergrund.
Heute, zur Zeiten der AKP, mit seinem islamischen Programm schaut es für die wenigen verbliebenen Christen in der Türkei (ca. 0,15 Mio in der Bevölkerung) noch schlechter aus.
Die Meldungen bei Tagesschau und SPON stimmen selbstverständlich, wenig mehr bei
http://www.telegraaf.nl/buitenland/25242332/___Voorlopige_deal__Syrie__.html?utm_source=t.co&utm_medium=referral&utm_campaign=twitterfeed
Kerry und Lawrow haben demnach in groben Zügen vorläufig vereinbart
– Waffenstillstand „in kommenden Tagen“ (nicht Begriff „Feuereinstellung“)
– Obama und Putin werden dazu noch miteinander sprechen
– Assad hat sein Einverständnis bekanntgegeben (zu unterstellen, Putin hat ihm den Text diktiert)
– betroffen sind die syrischen Oppositionsgruppen, die in den Genfer Verhandlungen mit am Tisch saßen
– angestrebtes Übereinkommen wird nicht gelten im Kampf gegen Daesh, al-Nusra sowie syrisch/kurdische YPG.
@Georg: Gar keine. Das ist ja das Problem.
@ AoR
Selbst in Indonesien, im größten muslimischen Land, einer Demokratie mit 240 Mio Einwohner und einer ca. 10 % christlichen Minderheit gibt es immer wieder Berichte über systematische Christenverfolgung, bei der die Staatsgewalt wegschaut.
Also zumindestens für den Nahen Osten gilt, Christen werden nur in Dikaturen geschützt.
Und wie wir sehen sind die einzigen Laizisten, die Kurden gerade zum Abschuss freigegeben worden. Warum, damit sie der SAA die Treue schwören.
SAA Syrische Assad Armee ?
Dann würden die Kurden die Seiten wechseln, weil sie von den USA im Stich gelassen werden ?
Eben, Syrisch Arabische Armee…. und weil Putin das will. Im Endeffekt haben wir gerade auch Barzani fallen gelassen, wissen es nur noch nicht. Oder wollen es nicht wissen.
Die Kurden haben auch die Christen bewaffnet und ausgebildet.
Die UN plant Versorgung von syrischer Zivilbevölkerung aus der Luft:
http://video.aljazeera.com/channels/eng/videos/un-plans-air-drops-to-besieged-syrian-city/4763607832001
Einige der Lufttransporte soll ein russischer Dienstleister durchführen.
@KPK: Würden Sie mir mit ihrem Weltverständniss erklären warum die YPG jetzt in einer Zeile mit Daesh und Al-Kaida genannt wird?
@AoR
Nicht mein „Weltverständnis“ sein Sie sicher. Ist lediglich im NLD Originaltext in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen aufgezählt, hier nochmal:
Als er een akkoord komt, is dat sowieso niet van toepassing op terreurbeweging IS. De jihadisten van al-Nusra en de Syrisch-Koerdische YPG zijn eveneens niet bij de onderhandelingen betrokken.
Die Begriffe, FETT durch mich, sprechen für sich, zumal in der Schreibweise nahezu identisch.
Die YPG als Gegner wird sich Putin sicher auch nicht wegverhandeln lassen.
@AoR
Es ist wohl das eingetreten, was ich vorhergesagt habe: die YPG ist mit ihrem „3.Weg“ gescheitert…..also haben die großen Buben sie fallen lassen. Ganz nüchtern betrachtet haben sie jetzt nur noch die Möglichkeit sich entweder mit der „Opposition“ oder mit Assad politisch/militärisch zu einigen: der 3.Weg = autonomes/unahängiges kurdisches Nordsyrien/syrisches Kurdistan ist nun kaum noch erreichbar. Das war – wie gesagt – zu erwarten. Meine Vermutung ist, dass sie sich mit Assad einlassen werden, denn in Genf wollte die „Opposition“ sie ja nicht am Tisch mit dabei haben.
Dann ist es so… die Kurden werden Teil der Russia-Iran-Syria Axis und der Rammbock gegen ein NATO Mitglied. Katastrophe!
Die Opposition? Die Türkei meinen sie?