„Operation Counter Daesh“: Erste Tornados für Syrien nicht tauglich
Die ersten zwei Tornado-Kampfjets der Bundeswehr, die in der vergangenen Woche unter großem öffentlichen Interesse in den deutschen Einsatz gegen die islamistischen ISIS-Milizen gestartet waren, werden keine Aufklärungsmissionen über Syrien fliegen. Die beiden Maschinen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 Immelmann aus Jagel seien technisch nicht dafür ausgerüstet, die elektronischen Kameras zu tragen, bestätigte ein Luftwaffensprecher am (heutigen) Montag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Die beiden Flugzeuge sollten im Januar durch andere Tornados ersetzt werden. Die deutsche Mission hat unterdessen auch einen Namen: Das Verteidigungsministerium entschied sich für die Bezeichnung Counter Daesh.
Dass die zwei Tornados, die am vergangenen Donnerstag in Jagel abhoben, den Recce Lite Pod mit der Aufklärungstechnik nicht tragen können, hatten Leser von Augen geradeaus! wegen der Kennung der Maschinen und nach genauer Untersuchung der Fotos bereits vermutet. Hintergrund ist die Avionik und Elektronik der Maschinen: Es handelt sich um Tornados in der ECR-Version (Elecronic Combat Reconnaissance). Dieser Typ kann nur dann diese Aufklärungstechnik verwenden, wenn Hard- und Software auf den neuesten Stand ASSTA 3 aufgerüstet wurden, bislang ist das aber nur bei einem Teil der Flugzeuge des Geschwaders in Jagel der Fall – und eben nicht bei den beiden Maschinen, die vergangene Woche auf die türkische Luftwaffenbasis Incirlik verlegten.
Allerdings gehe es zunächst darum, die fliegerischen Verfahren in der Türkei abzustimmen und zu erproben, sagte der Luftwaffensprecher. Dafür sei unerheblich, ob die Maschinen bereits die für den Einsatz nötige Konfiguration hätten. Erst bei den für später im Januar geplanten Einsätzen über Syrien würden Tornados gebraucht, die auch tatsächlich mit der Aufklärungstechnik fliegen könnten. Neben entsprechend aufgerüsteten ECR-Tornados aus Jagel sollen dazu auch Jagdbomber des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 aus Büchel nach Incirlik verlegt werden.
Die Bezeichnung des deutschen Einsatzes als Operation Counter Daesh ist für Deutschland etwas Neues: erstmals wird damit im offiziellen Sprachgebrauch der in der Arabisch sprechenden Welt gebräuchliche Name Daesh für ISIS verwendet. Frankreich bezeichnet den selbst ernannten Islamischen Staat schon länger mit diesem Begriff, während in englischsprachigen Ländern die Bezeichnung ISIL (bisweilen auch ISIS) üblich ist. Im Mandat des Bundestages ist dagegen noch vom Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verhütung und Unterbindung terroristischer Handlungen durch die Terrororganisation IS die Rede. Mit der Bezeichnung will die Bundesregierung möglicherweise auch die formale Abgrenzung zu den Luftangriffen der US-geführten Anti-ISIS-Koalition deutlich machen: Die trägt den Namen Operation Inherent Resolve (OIR) – aber die Anforderungen des gemeinsamen OIR-Oberkommandos an deutsche Aufklärungsflüge müssen erst von einem Bundeswehroffizier auf Vereinbarkeit mit dem deutschen Mandat geprüft und gebilligt werden, ehe die Bundeswehr-Maschinen starten.
(Zur Ergänzung, auch wenn es hier nur mittelbar hingehört: Die Webseite airwars.org liefert interessante Übersichten über die Luftschläge gegen ISIS – unter anderem den Hinweis, dass es bei diesen Missionen, verglichen mit Afghanistan, an Aufklärungsmitteln mangelt.)
(Foto: Ein Tornado des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 Immelmann startet am 10.12.2015 vom Fliegerhorst Jagel in den Syrien-Einsatz, am 10.12.2015 – Bundeswehr/Jane Schmidt)
@Martin
Alles andere als Neusprech, sondern verbunden mit „Kopfabandrohung“ im „Kalifat“.
Diejenigen, die aufgrund ihrer kolonialen Vergangenheit in Maschrek und Maghreb sich der Brisanz der Unterschiede von Daesh und „Isis/Isil/IS“ wie die Franzosen, bewusst sind, verwenden von Beginn des Auftretens an „Daech“ (gemäß französischer Phonetik).
http://augengeradeaus.net/2015/12/luftwaffe-in-den-anti-isis-einsatz-gestartet-2x-tornado-2x-airbus/comment-page-1/#comments
10. Dezember 22:50
@mil FKr
nö, hab ich nicht. jeder gibt Interviews wie er will.
Und auch ich habe eine Meinung-
Erkenntnisse? haben wir wohl beide, wenig?
Wollen wir es dabei belassen?
Irgendwann, werde ich meine fatalistische Ahabader erläutern – ein Versprechen!
@AoR
wen meinen Sie bitte mit investigativ?
Soll t.w. jetzt einen „Diensttitel“ bekommen um „Erkenntnisse“ zu gewinnen?
Bitte um Erklärung.
@Martin „Warum das die IS Leute stören soll, wenn man sie in ihrer Muttersprache „islamischer Staat“ nennt konnte mir noch keiner beantworten.“:
Dazu habe ich folgenden Artikel einer Übersetzerin gefunden:
Decoding Daesh: Why is the new name for ISIS so hard to understand?
Ein Kommentator ergänzt noch einen anderen Blickwinkel:
@Wait&C „sondern „Trampler“ oder „Spalter“ nennen denn das bedeutet Daesh.“:
Laut obigem Artikel ist das etwas anders:
@Juergen
Das Flir ist kein Aufklärungsmittel und hat mit dem R in ECR nichts zu tun.
Es hilft lediglich dem Piloten bei der Orientierung über das HUD und der WSO kann sehen was der Pilot sieht.
@jürgen
flir- forward looking infra red
und was wollten Sie damit sagen, das alles was das hat auch nachts gut unterwegs ist?
Immer wieder muss man „Bilder“ lesen können.
Ich habe leider in der Vergangenheit oft erleben müssen, das „junge“ Leute denken, hier steht N, deshalb ist da auch N.
, und in die Pier gedengelt.
@all
völlig überraschend wird ein „Liason“ für den FRA Träger gesucht- FRA sprechende Reservisten wenden sich bitte an das beste Mutterhaus der Welt in HRO.
Trägererfahrung kann, fra muss, irgendeine Fregatte gefahren- gut.
@QuiGon
Woher wissen sie, dass die beiden Tornados nach Syrien oder in den Irak fliegen?
Nein, das ELS analysiert nichts, es gleicht ab und lokalisiert.
@Les Grossmann: Verstehe nicht. Der Gedanke ist, dass die Tornados ein toller Aufhänger sind, die Geschehnisse in geopolitischer und politökonomischer Gesamtheit darzustellen. Wo sind die Interessen, wer versucht wie, an welcher „Front“ welche Ergebnisse zu begünstigen.
Und da steht es, das kleines D, unter all den wilden Kerlen. / SCNR
P.S: Was Herr Wiegold und Diensttitel damit zu tun haben, Bitte um Erklärung?
@Ein Leser: Das Akronyme verboten wären wäre mir neu, sie basieren auf Kalligrafie. Die Karikatur des Orient ist so das Akronym, die Versinnbildlichung einer Aussage, auch politischer Natur.
Je mehr Erklärungen mit dem selben Akronym erreicht werden können, desto besser das Akronym. Vgl. Die Bedeutung des „doppelten Bodens“ etc.
vielleicht sollten sich einige die hier krampfhaft linguistische korrektheit praktizieren wollen noch mal en detail mit der genesis des militanten islamismus (und zwar nicht erst seit Rennaissance unter Hasan al Banna) beschäftigen bevor dem islamischen Staat das etikett „islamisch“ in toto abgesprochen wird.
Salafismus(zumindest faktisch)/Wahabismus sind als Unterströmung der hanbalitischen Rechtscshule integraler Bestandteil der sunnitischen Konfessionsrichtung und somit teilmenge, wenn auch nicht identisch, „des“/mit „dem“ islams.
wer was anderes behauptet könnte auch evangelisch Reformierten das attribut „christlich“ verweigern.
wer nicht anerkennen will das „der islam“ ein abgrenzungsproblem zu SEINEN weltanschaulichen Subströmungen hat wird dem Problem IS m.E. nicht gerecht.
man kann sich gerne rhetorisch auf „Daesh“ einigen, solange man diesen konnex nicht verschleiert.
———-
zum wiederholten male sei auf das folgende essay verwiesen:
http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/03/what-isis-really-wants/384980/
@AoR
da sind sie wieder, die vielen Seiten einer Nachricht.
Ich habe den „investigativen“ Ruf als solchen an t.w, verstanden – und das kann nicht ernst gemeint gewesen sein.
Wenn „investigativ“ dann die community, da sind wir einig?
Das der Aufhänger eine „Arbeit wert ist“, einverstanden.
Schreiben sie mir einen schönen, nicht ablehnbaren Titel im Sinne von: “ Die nachfolgende … dient dem Nachweis/Herleitung von… und ist auf max. 15 Seiten angelegt“.
Mal sehen, was so geht…
@Zimdarsen
Ich habe nie gesagt, dass sie dafür nach Syrien oder in den Irak fliegen. Das müssen sie auch gar nicht unbedingt.
Das ELS analysiert in der Tat nichts, weshalb ich auch von „anschließender Analyse“ sprach, sprich die Auswertung erfolgt nach dem Flug mit entsprechenden Systemen. Das das nicht mehr Aufgabe des ELS ist hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen, ist aber auch nicht der Punkt.
Mir ging es lediglich darum, dass die ECR-Tornados dort unten vermutlich bereits Aufklärungsflüge durchführen, nur halt etwas andere als angekündigt (SIGINT), die aber der Vorbereitung der eigentlichen IMINT-Flüge dienen.
OK, mittlerweile ist die Meldung also auch in den Mainstream Medien angekommen, wurde aber auch bereits hier in den Kommentaren zuvor fleißig festgestellt, dass die entsandten Tornados nicht RECCE tauglich sind.
Muss aber auch nicht immer „organisatorisches Versagen“ der BW sein, sondern kann gewollt sein.
Daraus einen „Aufreger“ zu bauen (was ich nicht dem Hausherren, wohl aber einigen Kommentatoren unterstelle) halte ich jedoch für verfehlt. Das Statement der Luftwaffe ist natürlich bedingt sinnvoll. Allerdings stellt sich auch die Frage, wie viel tatsächlich hinter dieser Aussage steckt oder wofür das die „Coverstory“ ist. Alles legitim – so lange es nicht dem Bundestagsmandat widerspricht.
@AoR
In wie weit bedroht das RUS / SYR Rader z.B. TUR Flieger, die sich „korrekt“ verhalten, also in ihrem Luftraum bleiben (Staatsgrenze), aber auch von dort nicht wirken?
Um fliegerische V>erfahren in der Türkei zu erproben brauche ich keinen Jet verlegen !
Die procedures sind fest und folgen internationalen und militärischen Standards !
Wer jetzt noch dazu medienwirksam A400 und MRTT vorbeifliegen lässt will nur einen tollen PR-Effekt … Schnell und entschlossen will er dastehen und zeigen das er kann !
So die IBUK nebst Unterbau mit goldenen Sternchen und auf politische Effekthascherei fokussiert ! Eine Erprobung oder Datensammlung ist völliger Humbug …
ZEK-Kenner sollten sowas auch wissen, aber die fragt ja wohl keiner … @Zimdarsen lag schon voll richtig das ELS abgleicht und lokalisiert, aber nicht analysiert ! Und was wird abgeglichen ? Das womit ein System gefüttert wurde …
@Wacaffe: Also die Frage was der Islam nicht mit dem Islam zu tun hat. Da haben sie Recht. Wo sie unrecht haben, ist was haben 1,7 Mrd Muslime mit Daesh zu tun? Bei Welt.de gibt es einen Artikel, der psychologisch argumentiert zu den Mustern/Mechaniken von politischem Terrorismus und Selbsmitleid. Er Argumetiert also in die Niche, die @KPK und @ SamirAwwad im Forum des Öfteren herausgearbeitet haben.
Ich bin auch überzeugt, dass wir den Anspruch vertreten sollten, aufklärerische und humanistische Erklärungen für Phänomene auszuarbeiten. Es ist m.E falsch, wenn gar fatal, auf einen Zug aufzuspringen, der Religion als Triebkraft der Realpolitik aus der Müllhalde unserer Aufklärung holt. Zwei Begriffe: Psychopath, Selbstmitleid jew. auf klinisch relevantem Niveau.
Auf die Antwort warum sich diese Phänomene gerade auf islamisch geprägte Regionen konzentrieren, schauen sie sich die letzten zwei Jahrhunderte an, hören sie Navid Kermani gut zu wenn er die 1920er vermisst.
„If u think its worth to kill in the name of your Konfession, start with yourself“ Revelations of the Great Spagetti Monster /SCNR
@Les Grossmann: Ja sind wir, daher reden wir so weinig ;)
Je nach Gewichtung der Inhalte Mil/Ökonom/SiPo/GeoPol
„Deutschland bei den Wilden Kerlen,
das (Great Game/Buhlen) um die europäische Erdgasversorgung (geht in eine kritische Runde/fordert militärischen Beitrag) (der Bundeswehr/des umworbenen Endkunden)
@Thomas Melber
Bedrohen oder Bedrohen? Show of Force ist da, geostragtegisch muss geantwortet werden. Ich wiederhole immer wieder den Begriff Psyops, Putins Trollen. Auch wir trollen btw. Und Aufgeklärt werden/ Spionage etc … ?!
Daher haben sie in einem ganz wichtigen Zusammenhang recht. Keiner will die Eskalation, sondern die Erdgasrechnung mit seinem Absender versehen ;) Ich finde es so wichtig was @Zimdarsen. @Closius, @Memoria im Bezug auf D Positionierung hier herausgearbeitet haben.
Wie hatten hier früher mal, ich meine mich zu entsinnen @BotG, @Wait&C, @Klabautermann @ KPK die Erörterung der frage ob der Konflikt dort als spieltheoretische 2-Parteienoptimierung verstanden werden kann. Ich habe damals dagegengehalten da verfrühte Sichtweite. Ich revidiere solangsam. PYD soll unter russischem CAS Schutz vorrücken, s. RealClearWorld Newsletter heute.
If there are many difficulties to obtain intelligence information with just two planes, do not be simpler to refer to the Germany friendly to Israel? Girls operators IDF sitting at the big screen, even distinguish the faces of people on the streets of Damascus and its suburbs … German colleagues could join them with comfort and coffee. No problems! Space, air, land, sea and IT detection Israel are working around the clock throughout Syria in real time and see just about anything! I admit that such a simple way to act would be „not fair“ to the coalition allies … Sincerely …
Und wenn die ersten beiden Tornados nur der Außenwirkung halber oder um sich durch umgehende Aktivität Posten in einer Kommandostruktur zu sichern oder (Flug) Plätze zu besetzen oder oder usw. in das Einsatzgebiet geflogen wären: Das machen Partner wie UK oder FRA genauso! In Anlehnung an „Tue Gutes und rede darüber!“ gilt auch: „Trommeln gehört auch zum Geschäft!“ Und wenn es dann auch operativ noch ein klein bißchen Sinn macht, gerne mitgenommen.
Schon mal daran gedacht, dass es viel Gründe gibt politische, mediale, verfahrenstechnische (Einweisung Flugplatzfeuerwehr und andere Rettungskräfte am Lfz) Stellproben, fliegerische in der Türkei (einschl. Flugsicherung uvm welche nichts mit einem unmittelbaren Einsatzflug im Einsatzgebiet zu tun haben.
Wer schon mal bei einem Vorkommandoin der Türkei dabei war, weiß wie wichtig Orginalgerät vor Ort sein kann um festzustellen was geht und was nicht.
So kurzfristig hat die Lw noch nie eine Staffel, an einen Ort verlegt. 10 Jahre Vorwarnzeit sind eben Geschichte und hoffentlich versteht es wenigstens der Verteidigungsausschuss.
Der Einsatz beginnt für die Tornados im Januar und spätesten dann sollte alles klappen.
Aus anthropologischer Sicht lautet die Frage zur Erfassung der religiösen Zuordnung nicht, wie heißt Dein Gott, Prophet, wo steht Eurer heiliger Schrein. Es erfordert die Frage, woher stammt Deine Familie, Sippe, Clan, Volk? Wer waren, sind Eure Nachbarn gegen die Ihr Euch behaupten, durchsetzen musstet, zur Erhaltung Eures Territoriums, Eures Bestandes, zur Sicherung der Nahrungsgrundlage.
Es gab nicht erst einen Gott und dann seinen Propheten, vielmehr lebt(e) eine Ethnie in definierter geographischer Größe und setzt sich durch, überlebte, oder verging. Der erfolgreiche Stamm huldigt seiner Gottheit, verehrt den siegreichen, der dann der einzig wahre ist.
Mohamed hatte erst Erfolg nachdem er, ursprünglich aus Mekka vertrieben, zusammen mit den Medinaern die Mekkaner in der Schlacht niederrang.
[Die Schlacht von Badr fand am 17. März 624 im Hedschas im Westen der arabischen Halbinsel statt, Schlüsselereignis im jungen Islam. Nebenbei, aus dem Hedschas heraus vertrieben die Araber ab 1915-17 auch die Türken unter Führung von „Lawrence“ aus Palästina].
Fortan folgten ihm, Mohamed, auch die Quraisch, sein (angeblicher) Heimatstamm aus Mekka.
Religion ist also im Ursprung, von Beginn an territorial zu begreifen. Daraus folgt sofort, nahezu zwangsläufig, die Militanz von Religion, denn ich muss natürlich mein Territorium gegen „die Anderen“ verteidigen. Eigentlich unlösbar werden dergleichen Konflikte, sofern die widerstreitenden Überzeugungen monotheistisch sind, weil es nur den EINEN, WAHREN GOTT MIT ALLEINVERTETUNGSANSPRUCH geben kann (darf).
Die fatale Ansammlung monotheistischer Auffassungen im Nahen- und Mittleren Osten, auf muslimischer Seite potenziert vertreten in Formen von Schia und Sunna, ist solange unauflösbar, wie Religion und Glaube als Kampfinstrumente zur Machterhaltung der Herrschenden missbraucht werden. Nach meiner persönlichen Auffassung, die aber Andere vor mir höchst qualifiziert dargeboten haben (Hamed-Abdel Samad u.a.), fehlt im Islam die Aufklärung, die humanistische Phase, -zumindest noch. Denn ich glaube (allen Ernstes) die aktuelle Lage im Orient entspricht dem europäischen 30-jährigen Krieg. Das „Osnabrück-Münster-Peace-Agreement“, der westfälische Friede, wird kommen.
Die akute Flüchtlingswelle kann gespiegelt mit der Flucht von protestantisch Gläubigen im 17/18 Jahrhundert in das weltliche Amerika verglichen werden.
Belegt sehe ich mich durch die heute bekannt gewordene muslimische „Koalition der 34” unter saudischer Führung. Vertretung der Schia, FEHLANZEIGE!
Um mich zu wiederholen, es geht nicht um die „wahre“ Konfession innerhalb der Umma. Objekt ist allein, Macht und Einfluss in der Region mittelfristig, die Mitbestimmung im Irak und in Syrien kurzfristig, bei Neuverteilung der Macht in der „nach-Assad-nach-Daesh-Phase“ durchzusetzen.
Gesucht wird also das orientalische Jalta, nur darum positionieren sich die Saudis.
Sorry, @KPK,
wie aus anthropologischer Sicht die Frage zur Erfassung der religiösen Zuordnung lautet, ist sicherlich interessant, sprengt aber hier bei weitem den Rahmen. Und ich wiederhole mich: Das kann hier nicht zum Forum für alle Aspekte werden, die bei diesem Thema von Bedeutung sind. Wäre nett, wenn das berücksichtigt würde.
@T.W.
Ja, OK.
Absicht ist gewesen, auf AoR | 15. Dezember 2015 – 19:29 zu antworten: „…Also die Frage was der Islam nicht mit dem Islam zu tun hat. …“
Exakt die treffende Frage, denn, – letzte Anmerkung an dieser Stelle -, die Handlungen auf der arabischen Halbinsel, demnächst in Libyen und Mali ausschließlich machtpolitisch/territorial zu erklären sind.
@K-P.K
Sie stecken in der „overanalyzing-trap“…..typisch deutscher „Reflex“.
Die neueste Initiative von KSA ist nichts anderes als ein „Thronfolge-Pissing-Contest“ zwischen Muhammad Bin Nayef und Muhammad Bin Salman.
Just that simple.
Mir ergibt sich folgendes Bild.
Zwei Tornado werden Medienwirksam verabschiedet und fliegen in die Türkei. Das was Einsatzziel ist können sie nicht durchführen. Als das rauskommt wird das damit begründet um verfahren usw zu erproben. Ich dachte das es genau aus diesem Grund NATO Standards gibt und das genau aus solchem Grund Übungen und Manöver abgehalten werden.
Mehrfach wurde im Blog angemerkt, das es zumindest bis zum neuen Jahr nicht so einfach sein könnte, tatsächlich Flugbetrieb sicherzustellen, aufgrund der SAP Problematik.
Dagegen wird in den Kommentaren angemerkt, das es sein könnte das diese Maschinen dort sind um „Radardaten“ zu sammeln.
Bestimmt eine realistische Möglichkeit.
Aber es heißt doch immer, das die einfachste auch die wahrscheinlichste Möglichkeit ist. Und dann denke ich tatsächlich, mit Hinblick auf das Verhalten der BW-Führung (Pleiten Pech und Pannen) im letzten Jahr, das die wahrscheinlichste Erklärung ist, das man einfach einen PR-Erfolg verbuchen wollte. Das die Bundeswehr vorausschauend, zwei ECR Tornado in die Türkei schickt um Daten zu sammeln, widerspricht ganz grundsätzlich dem Verhalten, das ich in der jüngeren Vergangenheit von der Bundeswehr (subjektiv) in den Medien und hier, vermittelt bekommen habe.
Letztlich kann ich mir nicht vorstellen das es in der Türkei keine Spotter gibt. Also müsste sich ja unter Umständen feststellen lassen ob die Maschinen dort bis Januar stehen oder tatsächlich auch fliegen.
@klabauterman, @AoR:
Im Endeffekt bleibt, dass die Saudis durch ihre Führungsrolle in der Allianz gegen den Terror sowie die ihnen im Wiener Prozess zugesprochene Rolle Oberwasser haben. Wenn man so will, Helfen sie jetzt dabei Probleme zu lösen, an denen sie nicht ganz unschuldig sind und werden darauf versuchen Kapital in ihren eigenen Bestrebungen schlagen wollen. Das ist mitnichten ein lang gehegter Plan, die strategische Ausrichtung der Außenpolitik schafft aber diese Möglichkeiten und man ergreift diese jetzt.
Überanalyse ist nicht typisch Deutsch, die USA sind uns da um einiges voraus. Ähnliches ergibt sich im Übrigen in der Begründung von Interventionen, man findet eine tolle Begründung und selbst für den Fall, dass sie mal richtig ist und auch überzeugt, bleibt bei anderen Staaten die Botschaft hängen: „Wer kann, der kann.“ Klar werden da im Zweifel durch z.B. Putin dann Äpfel mit Birnen verglichen. Man muss sich aber vorwerfen lassen, das ermöglicht zu haben.
Zu den Tornados: Man sollte halt schon eine konsistente Geschichte verbreiten, selbst oder gerade dann wenn man nicht die Wahrheit oder die ganze Wahrheit erzählen will.
Zum einen ist so ein ECR Tornado sicher erforderlich, wenn man die Türkei noch besser abhören will (BND Einsätze sind schliesslich keine Bundeswehr Kampfeinsätze wo das Parlament zustimmen muss. Das kennen wir schon mit so einem Spionageschiff).
Zum anderen hat der ECR Tornado die Fähigkeit Radarquellen aufzuklären. Und Radarquellen haben leider nicht nur die Russen da unten. Hier sind Journalisten aus Raqqa (ja da gibt es noch Aktivisten die von dort unter Lebensgefahr berichten) die schreiben dass sich ISIS ein paar Ingenieure aus Russland geholt hat welche dann mal ein bischen was von zuhause nachgebaut haben:
http://www.raqqa-sl.com/en/?p=1580
„In previous times, ISIS was able to fly with planes over Raqqa and Deir al-Zour, and was also able to install radars to observe air traffic and then connect them with alarms to warn the members upon the entry of an aircraft into the field of air of Raqqa, to take the appropriate routines to avoid the bombing of aviation and survive their lives, as well as it managed in previous times to monitor the Internet in the city.“
Da bringt natürlich eine Fotokamera dann nix mehr. Die Bundeswehr schaltet wohl erstmal die Radaranlagen ab, und dann kommen die Typen mit dem Fotoapparat. An sich sieht das nach einer sinnvollen vorgehensweise aus.
Dieser Abschnitt des obigen Beitrages dürfte übrigens auch diese ganzen Tonnen an Flugabwehrraketen erklären die Russen und Amerikaner da aufgebaut haben:
„ISIS made a quantum leap after its production of ground to air missiles, which were seen on a military truck carrying on its back a large rocket launched vertically next to the rail in the city of Raqqa, before the truck went back to the camp.
Auch der Assad hat ja entsprechende Vehikel da die man erst aufspüren und im Auge behalten muss bevor man gefahrlos da fliegen kann:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/syrien-scud-rakete-trifft-wohnviertel-in-al-rakka-12685056.html
Sonst bekommt der IS noch zufällig so ein Teil und drückt dann ab ohne dass man weiss woher das jetzt kommt.
Das hier könnte übrigens ein weiterer Grund sein, warum da diese ganzen Staaten in Syrien operieren: Die wollen offenbar nicht dass ISIL diese Fabrik hier in die Hände bekommt
http://www.spiegel.de/international/world/evidence-points-to-syria-still-working-on-a-nuclear-weapon-a-1012209.html
Bei diesem Material hier haben sie ja auch versucht das zu verhindern dass dies an ISIL geht:
http://www.businessinsider.com/israel-bombed-a-secret-syrian-chemical-weapons-facility-2014-7?IR=T
Funktioniert hat es leider nicht so recht. Das Uran aus dem Iraq
http://uk.reuters.com/article/iraq-security-iaea-idUKL6N0PL1RM20140710
und ein bischen syrische Chemie hat der IS jetzt in seinem Besitz:
http://tass.ru/en/politics/832878
http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-usa-werfen-terroristen-senfgas-angriff-vor-a-1048106.html
In wenigen Monaten werden sie deswegen auch nach Libyen müssen, weil da das gleiche passiert ist:
http://northafricapost.com/7086-libya-unidentified-armed-men-attack-chemical-factory-fled-with-chemical-weapons.html
re: SER, Eike
Letztendlich zählt für den/die Handelnden doch nur die Anmutung in den Medien („Ein Bundestagbeschluss wird sofort umgesetzt,- die Fähigkeit solche Missionen stante pede auszuführen ist für die Bundeswehr jederzeit möglich!”- Und da fliegen sie auch schon!)
Oder anders ausgedrückt: „Es war (vermutlich ganz banal?) alles nur eine Inszenierung für die Medien …“ (Doof nur, dass man/frau (wieder) damit aufgefallen ist!)
Ich erlaube mir ergänzend auf eine Aussage in einem Artikel („Tornados können vorerst nicht in Syrien aufklären„) vom 15.10.2015 in der Hannoversche Allgemeine zu verweisen, Zitat:
„Die beiden „Tornado“-Jets der Bundeswehr, die vergangene Woche als deutscher Beitrag zum Kampf gegen den IS gestartet waren, können bislang keine Aufklärungsdienste leisten. Die Maschinen haben nicht die nötige Ausrüstung für elektronische Kameras.
Das bestätigte ein Sprecher von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Nach Angaben des Sprechers befindet sich die nötige Technik für die Tornado-Maschinen noch in Spanien, sie soll in der letzten Woche des alten Jahres zur türkischen Luftwaffenbasis Incirlik gebracht werden.“
und weiter
[Weiter erlaube ich Ihnen nicht, weil das die Grenzen des Zitatrechts ziemlich sprengt. Diese etwas merkwürdige Nachricht wurde gestern abend als „Exklusivmeldung“ des so genannten Redaktionsnetzwerks Deutschland vorab verbreitet. Was ihren Inhalt nicht wirklich verständlicher macht. T.W.]
Noch eine Variante mehr zu dem „Warum“ … (Im übrigen verweise ich auf meinen vorhergehenden Kommentar!)
Unglaublich was die Luftwaffe/Bundesregierung für einen Firlefanz von diesem Einsatz abzieht.
Gerade im Vergleich zu Dänemark, Niederlande, Belgien, Canada, Australien….
„Radarantenne“ sollten von den Partnern zu bekommen sein, wahrscheinlich schraubt man gerade hektisch die benötigten Tornados zusammen.
Dann doch lieber logistisch helfen, das scheint ja reibungslos zu funktionieren.
@Woody
Rote Linien und Rattenlinien ;-)
Radarantenne=Radarantenne
Les Grossmann | 15. Dezember 2015 – 17:10
„@mil FKr
nö, hab ich nicht. jeder gibt Interviews wie er will.
Wollen wir es dabei belassen?“
Sind Sie eingeknickt?? Mich interessiert Ihre Meinung schon, warum das ein Armutszeugnis sein soll.
„Irgendwann, werde ich meine fatalistische Ahabader erläutern – ein Versprechen!“
Nett geschrieben, klingt irgendwie wie der Hintergedanke zu einer Antwort bei der BPK. Vielleicht ist am Rednerpult noch ein Plätzchen für Sie frei. ;)
Michael Lüders rügt im http://www.deutschlandfunk.de/anti-terror-allianz-saudi-arabien-verschaerft-den.694.de.html?dram:article_id=339900 die Bildung u d den Ansatz der saudischen geführten Koalition aus 34 Staaten gegen Daesh und – im Grundsatz – alle sonstigen Terrororganisationen.
“ Das Land wolle mit dem Bündnis lediglich seinen Führungsanspruch in der Region anmelden und den Einfluss des Iran einschränken“, sagte er im DLF.
Stimmt, nur was ist daran zu bemängeln, wenn ein Staat seine Interessen unterstreicht, die nicht zwangsläufig die unsrigen sein müssen, jedoch identische Zielverfolgung, Vernichtung Daesh haben. Dass das wahabitische, saudische Königreich sich in regionaler hegemonialer Konkurrenz mit der Türkei und dem Iran sieht, ist Fakt und zur Kenntnis zu nehmen. Gegenmaßnahmen, ausgerechnet durch uns, vor dem Hintergrund prosperierender ökonomischer Verbindungen, zu welchem Zweck?
Wenn jemand Einfluss auf die sunnitischen Führer im „Kalifat“ hat, dann die Saudis. Des weiteren, ein Ausgleich der Ansprüche der Schia im Libanon mit der Hezbollah und in Syrien mit der alawitischen Assad-Regierung muss in westlichem Interesse sein. Nebenbei, die Saudis wollen unübersehbar und nachhaltig ein gewichtiges Wort mitreden, wenn das neue Syrien serviert wird, in Wien und auf dem Gefechtsfeld des nördlichen Arabiens.
Der Libanon https://now.mmedia.me/lb/en/NewsReports/566371-lebanon-not-part-of-saudi-led-counterterror-coalition-minister?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter sieht sich zunehmend ins Hintertreffen gerückt, es ist nicht Teil der Koalition, das Kabinett soll nicht mal eingeladen geworden sein, teilzuhaben. Ohne Präsidentschaft, und das seit einem Jahr, wird das Land zersplittert in drusische, christliche und schiitische/Hezbollah Machtansprüche „behandelt“, kann nicht aktiv, selbstbestimmt handeln.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Falscher Thread? :-)
Es ging einfach etwas schnell mit dem Beschluss im Bundestag und die Lw ist eben nicht darauf vorbereitet, dass sie mal eben mit 6x 25/7 Lfz innerhalb einer Woche verlegt und dabei ist nicht das Personal der Engpaß. Es hat sich durch die schlechten Reformen eben viel geändert.
Auch Signale (schnell mit zwei Lfz verlegen) können politisch und militärisch sinnvoll sein.
@ KPK
„Religion ist also im Ursprung, von Beginn an territorial zu begreifen.“
„Es erfordert die Frage, woher stammt Deine Familie, Sippe, Clan, Volk? Wer waren, sind Eure Nachbarn gegen die Ihr Euch behaupten, durchsetzen musstet, zur Erhaltung Eures Territoriums, Eures Bestandes, zur Sicherung der Nahrungsgrundlage.“
Ähh… nun ja……..
metadekonstruktivismus in allen ehren aber ein gewisser realitätsbezug sollte vielleicht nicht verloren gehen.
der IS ist ein transethnisches staatsgründungsprojekt mit quasi universellem geographischen rekrutierungsgebiet.
es kämpfen dort tschetschenen, Uugiren, Tunesier, zivil gescheiterte Germanen, einträchtig neben Syrern, Irakern und Indonesiern.
Um „Sippe Clan oder Volk“ kann es hier also eo ipso nicht gehen.
neben erlebnisorientiertem gewalttourismus deorientierter junger Männer (aber eben auch Frauen) ist das verbindende element die religiös ideologische Weltanschauung der „Staates“ und seiner Anhänger.
hier muss jede counter narrative ansetzen.
das man daneben die säkular machiavellistische instrumentalisierung dieser Ideologien als rein realpolitisches Machtintrument durch KSA, Katar e tutti quanti nicht außer augen lassen darf ist dabei unbenommen
@Zimdarsen
Kann durchaus sein, falscher thread.
Leider bestehen derzeit min drei Wahlmöglichkeiten, Beiträge zu „Daesh und alles was damit in Zusammenhang steht“, zu posten.
Besser ist aus meiner Sicht ein zentraler Themenblock, der alle betreffenden Aspekte aufnimmt. Hätte auch den Vorteil, dass unterschiedliche Beteiligte nicht annähernd Gleiches unter synonymen Oberbegriffen einstellen und sich, meine Vermutung, wundern weil Vieles bereits angerissen wurde. (Beispiel: Die Verwendung der Begrifflichkeit „Daesh“ versus „ISIS/ISIL/IS“, von verschiedenen Herren an unterschiedlichen Orten besprochen, seit ca. 14 Tagen). Zudem ersparte solche Zentralverwaltung geeigneter Themen lästiges Hin- und Herspringen in den Pfaden.
@T.W. (!), was halten Sie davon?
@KPK
Davon halte ich gar nix, weil es eine laufende Entwicklung gibt und eshalb auch immer neue Einträge. Das passt nun mal nicht zu den Grundsatzdebatten, sorry. Aber mit diesen Grundsatzdebatten hab‘ ich ja ohnehin meine Probleme. Dann muss ich nicht auch noch meine Strukturen hier dem anpassen.
re: T.Wiegold
Berechtigter Einwand!- Für einen Kommentar war das „ein bißchen viel“ aus der Hannoversche Allgemeine!
Insoweit erlaube ich mir – ob all der Antworten über das „Warum“ der Verlegung der zwei technisch nicht für die Mission in Syrien ausgelegten Tornados – auf einen Artikel in der Leipziger Volkszeitung vom 16.10.2015 („Keine Aufklärung: Deutschen Tornados in Syrien fehlt die Technik“) ergänzend hinzuweisen!
Aus dem (Artikel) folgende bemerkenswerte Auskunft herauszulesen war, Zitat:“„Wir prüfen, ob die Betankung der Maschinen klappt und ob die Infrastruktur dort ausreicht, um die Maschinen regelmäßig zu warten“, sagte von der Leyens Sprecher.“
Unterstellt das die Erläuterung des Sprechers von Frau Dr. Leyen richtig wiedergegeben wurde (re: T.Wiegold; und da habe ich Vertrauen in das RND und den Matthias Koch), wäre dieses ein völlig neuer Erklärungsversuch für die Verlegung der zwei Tornados!
Insoweit darf ich die Kameraden der Luftwaffe bitten mal zu kommentieren, ob man/frau für die Prüfung des „Vorgangs des Betankens und der Wartung“ tatsächlich zwei Tornados vor Ort haben muss?- Oder geht das auch kostengünstiger …
@audio001
Sie sind ein Fuchs ;-)
Das sind natürlich Zitate aus dem gleichen Bericht, der wortgleich in verschiedenen Zeitungen dieses Redaktionsnetzwerkes erschienen ist… Aber gut, tun wir mal so, als hätten Sie aus zwei Medien zitiert ;-)
In der Tat ist die Erklärung interessant, die Kameratechnik sei noch in Spanien. Da höre ich anderes, und mindestes zwei Recce Lite Pods habe ich kürzlich in Jagel fotografiert. Insofern ist mein Vertrauen in diese Redaktion deutlich begrenzter als Ihres.
Die BW besitzt 8 RECCE Lite Pods. Ich glaube kaum, daß die BW alle 8 nach Spanien geschickt hatte.
Also gehe davon aus, daß mindestens die 2 Stück zur Verfügung stehen, die Herr Wiegold fotografiert hat. Ich könnte mir aber vorstellen, daß im Moment die BW nicht 6 RECCE Lite Pods zusammenbekommt für 6 Aufklärungstornados, weil noch welche in Spanien sind und deren Rücklauf es bedarf, damit jedenfalls 6 Stück zur Verfügung für den Einsatz stehen.
Stellt sich nur die Frage, ob 8 Stück wirklich ausreichend sind und ob die BW, mal einen Einsatz über Jahre in Syrien vorausgesetzt, nicht schleunigst noch ein paar RECCE Lite Pods nachkaufen sollte?
Was da noch in Spanien ist sind natürlich nicht die Pods sondern die Auswertestation.
Ich glaube auch nicht dass wir uns hier Gedanken darüber machen müssen ob denn im Jänner auch genügend Pods zur Verfügung stehen.
@Urmel: Sie erklären warum das Mandat so allgemein gefasst ist, aber nicht warum die „falschen“ Tornados da stehen. Ich bin immer noch gewillt, Jung&Naiv Ultras im Hintergrund zu spielen.
Im Endeffekt haben wir HARM Kapazität vor Ort. Ihre Argumentation erzwingt die Schlussfolgerungen, man wolle aktiv Radarstationen bekämpfen, um Recce Schutz zu garantieren. Also fliegen am Ende HARM und RECCE in Formation?
Nochmal, das Mandat gibt es her, aber dann ist es auch nach strenger Deutschfassung ein Kriegseinsatz. Die Unterscheidung ist wichtig, Frau Merkel ein Kriegskanzler.
@KPK: Dieser anthropologische Ansatz ist ein Darwinistischer. Das Modell war in der Retrospektive angesehen erklärend wertvoll. Der Ansatz konterkarrierte einst konfessionellen Einfluß auf Machtpolitik, ersetzte diesen, war grundlegend für Phänomene des Kolonialismus wie auch der Shoah. Was kam?
Weg von Rasse und Konfession hin zu Individuum und Charakter, Individualismus und Liberalismus.
@wacaffe hat schon richtig begonnen. Mobilität von Menschen wie auch Information unterzieht menschliches Optimierungsverhalten einer Evolution.
@Woody: Worin sehen Sie den Beitrag der Saudis? Weder dieser Allianzaufruf noch deren Geld werden die SiPo Interessen der Mitgliedstaaten konterkarierren.
Die Regime haben Angst um ihre Macht und wollen unsere Duldung ihrer Repression erkaufen und Schmackhaft machen.
Wir haben eine gängige Definition von Terror die dem Tatbestand der politischen Kriminalität in Tateinheit mit Mord gleich kommt. Deren Definition von Terror ist ein Tatbestand der freien Meinungsäußerung bei Twitter.
Die Gründungscharta sagt eindeutig, dass es keine Einsätze in den Mitgliedstaaten ohne deren ausdrücklichen Wunsch gibt. Was wollte @Samir Awwad hier anhand Erlebnisbericht mitteilen: Die Regime und meisten isl. Terroroutlets, zumindest deren polit-ökonomischen Enabler genießen beinahe Narrenfreiheit im machtpolitischen Modus Vivendi vor Ort.
Die geschwärzten Seiten des Al-Kaida Berichtes der USA liefern die Antwort. Die USA haben seit dem richtig schlechte Laune ;)
Hierzu die Analogien zum 30jährigen Krieg die hier im Forum des Blog herausgearbeitet wurde, über Wochen, liefert die Demaskerade zu KSA in Verbindung mit einschlägigen Äußerungen des BND.
Die pods sind doch nur das front-end des Systems……ohne back-end (Boden/Auswertestation) ist das System nicht einsatzfähig…..und das ist höchst „sensible“ nationale Technologie. Könnte mir vorstellen, dass es da auch wieder „Zollprobleme“ gibt, zumal dies keine NATO-Operation ist und selbst dann sind die Türken durchaus schwierige Partner – man erinnere sich an das Theater bei der Stationierung der deutschen Patriots……..und da wir ja „öffentlich“ angekündigt haben, dass wir sehr kritisch „filtern“ werden, was die Weitergabe der Tornado-Aufklärungs-Ergebnisse anbelangt, könnte ich mir vorstellen, dass es recht lange dauern wird, bis der erste deutsche Tornado über Syrien fliegt……falls überhaupt. Die beiden ersten Tornado sind quasi eine militärpolitisch robuste fact-finding mission in Sachen Counter Daesh-Zusammenarbeit mit der Türkei. Das kann man natürlich aus Gesichtswahrungsgründen gegenüber der Türkei nicht so öffentlich kommunizieren, andererseits setzt man die Türkei mit dieser raschen Verlegung auch unter Druck.
@Fishman53: Und wieviele Auswertstationen haben wir? Gibt es da vielleicht nur eine einzige Auswertestation für die ganze BW oder wurden mehrere nach Spanien geschickt?
Eigentlich sind zu diesem Thema schon alle Aspekte geschrieben worden. Ich habe aber den Eindruck, dass die Argumente absichlich oder fahrlässig zerfasert worden sind.
Also die 2 ECR-Tornados sind höchstwahrscheinlich in der Türkei um all die vorbereitenden Maßnahmen für das Hauptkommando auszuführen. (SigInt, Verfahren üben, Instandsetzungsmöglichkeiten in Incirlik zu klären usw.)
Sie können ohne ASST A3 keine Recce-Lite Pods im Einsatz tragen. Die Auswertestationen sind noch im Rücklauf von der Übung in Spanien und das gesamte SAP-System der Bw mit über 45000 Nutzer steht ab 18. Dez. bis Anfang nächsten Jahres zur Aufspielung des Einzelplans 14.
Außerdem steht Weihnachten vor der Tür und das Personal des Hauptkontingents freut sich sicherlich, dass es erst nach Weihnachten / Neujahr in die Türkei verlegen muss.
Glaubt irgendjemand hier im Forum, ob es einen Unterschied macht, ob nach 1,5 Jahren der allierten Luftschläge gegen den IS die Aufklärungsarbeit der deutschen Tornados vor oder nach Weihnachten beginnt ?
Also wo ist das Problem bei der gewählten Vorgehensweise ?
@ K-P-K 08:24 Uhr, event. falscher Thread
Zitat: „Stimmt, nur was ist daran zu bemängeln, wenn ein Staat seine Interessen unterstreicht, die nicht zwangsläufig die unsrigen sein müssen, jedoch identische Zielverfolgung, Vernichtung Daesh haben. Dass das wahabitische, saudische Königreich sich in regionaler hegemonialer Konkurrenz mit der Türkei und dem Iran sieht, ist Fakt und zur Kenntnis zu nehmen. Gegenmaßnahmen, ausgerechnet durch uns, vor dem Hintergrund prosperierender ökonomischer Verbindungen, zu welchem Zweck?
Zu dem Zweck den weltweit von Saudi Arabien propagierten islamischen Extremismus einzudämmen. Saudi-Arabien ist Teil des Konflikts in Syrien. Es hat die sunnitische Bevölkerungsmehrheit in Syrien über 10 Jahre gegen die Assad-Regierung aufgehetzt.
In einem größeren Zusammenhang geht es in der gesamten Levante im Nahen Ostens um die Auseinandersetzung zwischen der städtischen, eher westlich orientierten Bevölkerung gegen die Fundamentalisten, Islamisten (Moslembrüder, Salafisten, Wahabiten) der saudischen Nomandenstämme.
Diesen Konflikt zu erkennen und den Westen dagegen in Stellung zu bringen ist höchst überfällig.
@Georg: Haben wir beide recht oder nur sie? ;)
@Georg: Moslembrüder sind urban nicht zwingend Aufklärungsresistent. Malikidisch, Hanafisch, im extremsten Fall Safawidisch.
@closius
Über die Anzahl kann ich nichts sagen. Zu Nassfilmzeiten bestand die eine Station aus mehreren 20′-Containern, wenn ich nicht irre. Ist lange her dass ich das mal gesehen habe. Diese ganze Anlage war natürlich verlegefähig. Möglicherweise ist die heutige Technik in den gleichen Containern untergebracht, das weiß ich leider nicht. Auf jeden Fall würde natürlich nur eine Station verlegt werden, selbst wenn es mehrere geben würde. Bei vier Auswerteplätzen reicht das ja auch allemal.
@ AoR
Natürlich haben Sie aus meiner Sicht mit ihren Äußerungen zu der Rolle von Saudi-Arabien und dem weltweiten Terrorismusexport recht.
Bedenklich finde ich nur, dass aus westlicher Sicht eine „Beißhemmung“ gegenüber Saudi-Arabien vorherrscht und dies seit spätestens 09/11 zuwenig publiziert wird.
Wenn der deutsche BND mal eine vorsichtige, kleine Pressemeldung rauslässt, dann dementiert Steinmeier sofort aus diplomatischen Gründen.
So wird sich dieser Konflikt nicht lösen lassen.
Man kann natürlich Saudi-Arabien alle Privilegien die sie beanspruchen zubilligen, aber dadurch wird der Kampf gegen ISIS und deren Idelogie nicht leichter sondern schwieriger.
Man muss auch den Brandstifter bekämpfen und nicht nur den Vasallen, der das durch ihn angestachelte Feuer entfacht hat !