Bundeswehr übernahm dritten A400M
Damit’s nicht untergeht am Freitagnachmittag: Die Bundeswehr hat heute ihren dritten Airbus A400M übernommen. Am Airbus-Fertigungsort Sevilla in Spanien fand der Transfer of Title der Maschine mit der Seriennummer MSN029 statt, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Das Flugzeug soll Anfang kommender Woche auf seinen künftigen Heimatflughafen Wunstorf bei Hannover überführt werden. Damit ist der – deutlich geschrumpfte – Zeitplan eingehalten worden, nach dem die Bundeswehr in diesem Jahr zwei der neuen Transportmaschinen erhält. Das erste Flugzeug war im vergangenen Jahr, das zweite am 10. Dezember in Wunstof angekommen. Ursprünglich war bis zum Ende dieses Jahres die Auslieferung von insgesamt acht Maschinen geplant.
Na gut. Dann haben wir jetzt schon 3 (in Worten DREI) Lfz zum (Air-) Bus-Fahren. Weil mehr können sie ja leider noch nicht. EInsatztauglich, das wissen wir hier ja schon, sind sie lange nicht. Hoffen wir das dies so schnell wie möglich passieren, denn der früher mal hochgelobte Lufttransport der deutschen Luftwaffe ist leider nicht das was er mal war.
Der 3 Airbus A 400 M ist eine gute Nachricht für die BW.
Das Hauptproblem ist doch die BW-Führung, welche es nicht fertig bekommt ein andere Transportflugzeug zu leasen oder zu kaufen, wie Frankreich mit der Herkules und der Spartan, um die Lücke zu schließen bis der A 400 wirklich voll einsatzfähig ist.
@Closius
„… bis der A 400 wirklich voll einsatzfähig ist.“
Es scheint mir ein allgemeines Phaenomen zu sein, dass neu Entwickelte Luftfahrzeuge (Lfz) lange brauchen von einer ersten Auslieferung, zu teilweisen und schlussendlich (if ever) vollstaendiger Einsatzreife.
Bei Lfz wie C-27, CN 235, oder C-130 faellt mir auf, dass es Weiterentwicklungen und davon abgeleitete Entwicklungen gibt. Damit lassen sich vermutlich einige der Zulassungs- und Qualifizierungs-Huerden leichter nehmen.
Bei den deutschen und multinationalen Entwicklungen scheint das aber nicht so oft der Fall zu sein. Es gibt zB. keine Transall 2, Tornado 2, die Entwicklung eines EF 2 muesste ja auch jetzt begonnen werden. Vergibt man damit nicht sozusagen die Ernte, fuer das was man Aufwaendig gesaeht hat?
Ist mein Schluss abwegig? Falls nein, wieso funktioniert es nicht?
Ich hoffe mal, dass wir diese Maschinen auch im Bestand behalten können und sie nicht wie die MSN01 direkt wieder an die Industrie abgeben, natürlich nachdem die Zahlungen geflossen sind.
Wenn man es positiv sehen will: Es geht voran.
re: sd
Offensichtlich stellt die Vertragsgestaltung zwischen dem BMVg und dem Lieferanten nicht auf eine „Einsatzfähigkeit ab“!?
Vermutlich reicht der „Transfer of Title“ aus, um eine Rechnung stellen zu können und Geld fließen zu lassen!
Und dem Anschein nach hat das BMVg auch nichts gegen den Lieferanten in der Hand, um den Zeitplan zur „Herstellung der Einsatzfähgkeit“ zu beschleunigen!?- Man/frau hat immer den Eindruck hier waren bei der Vertragsgestaltung seitens des BMVg Dilettanten am Werk!
Na gut, war vielleicht ist das etwas überspitzt formuliert!- Sagen wir mal: „Die Vertragsgestaltung scheint nicht konsequent auf die uneingeschränkte Einsatzfähigkeit des gekauften Rüstungsproduktes, in der notwendigen Menge und in einem verbindlichen Zeitrahmen, aus Sicht des Nutzers, abgehoben zu haben!“
Und läge hier ein Verschulden des Lieferanten (aus Sicht des Vertrages) vor, dann wäre er doch eigentlich der Lieferant gefordert eine Ersatzgestellung respektive Schadensersatz zu leisten!- Insoweit wäre z.B. das Leasing von von C-130 oder die Gestellung von Transportkapazitäten durch einen Dritten kostenneutral!
Wäre der Vertrag nicht zu Gunsten des Lieferanten ausgehandelt worden;- was wir natürlich nicht wissen!- Bundesrechnungshof, übernehmen Sie bitte …
Nachdem unsere hochkompetente Führung ja nur 40 der 53 bestellten Maschinen betreiben will, denke ich dass man nach Zulauf der letzten Maschinen die zuerst gelieferten ausser Dienst stellen wird. Einen Käufer für 13 Neuflugzeuge werden wir bei den Mondpreisen und der weltweiten Wirtschaftslage kaum finden. Also muss man wohl entweder die ältesten Maschinen, bei denen sich die Nachrüstung fehlender Fähigkeiten nicht lohnt als Gebrauchtflugzeuge mit entsprechendem Preisrabatt verkaufen, oder sie ausschlachten oder der Industrie übergeben. Wir.Habens.Drauf.
@sd
Die Trall 2 ist der A400m und der Tornado 2 ist der EF.
@ Wolfsmond
Ihr Sarkasmus ist nicht angebracht. 1. Auch Spanien und UK haben nachträglich ihre Order reduziert. 2. Wenn sich die Situation ändert, muss man sich den Gegebenheiten anpassen. Der A400M wurde vor 13 Jahren (unter R. Scharping) geordert. In der Zwischenzeit musste die BW zwei Reformen ertragen. 3. Ich halte selbst 40 A400M für zu viel. Meiner Meinung nach bedarf es einen Flottenmix aus 30-36 A400M und der gleichen Anzahl von kleineren Typen wie z.B. der C-27J Spartan. Diese könnte man wegen der Platzgröße in Penzing belassen und nebenbei die Springerausbildung in Altenstadt direkt mitbedienen. Haben die USAF/USSOCOM nicht überzählige Maschinen günstig abzugeben? Den strategischen Airlift haben wir derzeit outgesourcet. Das ist gut. Eine C-17 ist daher nice to have, weil viel zu teuer im Betrieb.
@ agendasetter
Ihr Ansatz ist richtig! Wir benötigen einen kleineren Transporter!
Schon aus wirtschaftlichen Gründen, um nicht ein paar Soldaten oder ein Ersatzteil von A nach B zu fliegen ( mit A400 M )
Penzing sollte schon wegen der Springerausbildung offen gehalten werden und mit CN 235 oder C-27 belegt werden. Aber es werden ja lieber ein paar Flieger angemietet.
Hat nicht auch Frankreich die Anzahl seiner A 400 M reduziert??
Würde ja Sinn machen, da FR wie schon angesprochen noch andere Muster fliegt und bestellt hat.
Schön, dass die Übernahme der dritten A400M durch die Bundeswehr offenbar auch eine schlechte Nachricht ist.
Wie sagte Berti Vogts doch einst so schön: „Wenn ich über’s Wasser gehen würde, würden sie sagen: da, schau, nicht mal schwimmen kann er!“ ;-).
Wünsche in diesem Sinne allerseits schöne Festtage :-)!
@agendasetter
Der Planlosigkeit in politischer wie militärischer Führung kann man mittlerweile nur noch mit Sarkasmus begegnen. Im übrigen stimme ich mit Ihnen voll überein – niemand braucht 40 A400M, geschweige denn 53. Ich habe hier und an anderer Stelle schon zur Genüge kundgetan dass ich eine „hausinterne“ Kompensation mit Airbus auszuhandeln für die einzig tragbare Lösung halte, also die Abbestellung einer Anzahl A400M bei gleichzeitiger Bestellung eines kleineren, marktverfügbaren Musters vom gleichen Hersteller. Letzteres, um Konventionalstrafen aus dem Weg zu gehen, und da es sich bei den dort produzierten C235/C295 um zeitnah verfügbare, ausgereifte und durchweg brauchbare Muster handelt.
Penzing dürfte nicht zu retten sein, aber die Bw leistet sich mit Lechfeld einen riesigen, leer stehenden Geisterflugplatz, dessen Infrastruktur für alle zukünftig zu beschaffenden Muster alle Möglichkeiten offenlässt. Das LTG 61 hier mit C295 neu aufzustellen würde die meisten unserer Probleme im Lufttransport mit einem Schlag beseitigen – wäre da nicht der Herr Inspekteur Lw mit seinem fast schon manischen Festhalten an der Eintypenflotte.
re: Jens Schneider
Sie wollen doch wohl nicht allen Ernstes, die seit mehr als einem Jahrzehnt gepflegte „Eintypen-Strategie“ der BMVg-Führung (Luftwaffen-Führung?) in Frage stellen!
Wo kommen wir denn da hin, wenn jemand jetzt auf die Idee kommt zu fordern: „Lass uns doch die Beschaffung der Flugzeugtypen nach der wahrscheinlich benötigten Transportkapazität, in Abhängigkeit zu den möglichen Einsatzerfordernissen planen!” (Man/frau kann doch mit logischer Überlegung nicht einfach ein anderes Konzept fordern, nur weil sich das alte (für alle!) erkennbar längst überholt hat!)
Da könnte ja möglicherweise auch rauskommen, dass der Haus- und Hoflieferant der Luftwaffe gar nicht über die tatsächlich benötigten Flugzeugtypen verfügt!- Und man/frau durch eine einfache Ausschreibung die (selbst geschaffenen) Transportlücken mit im Markt vorhandenem Fluggerät in einem zudem vertretbaren Aufwand zeitnah schließen könnte .…
Nee, so was will man/frau nicht!- Fehler werden keine gemacht (schon gar nicht zugegeben!) und werden ggf. auf andere Weise (sagen wir mal) „geheilt“ (ich ergänze: Koste es, was es wolle)!
Da wartet man lieber noch ein Jahrzehnt auf die “uneingeschränkte” Einsatzfähigkeit und den Zulauf der “restlichen“ A400M!- Und alles wird gut ….
Selbst von man von den momentan vertraglich festgehaltenen 53 Maschinen auf 48 Stück reduzieren würde…könnte man von dem Geld das man für die 5 Maschinen einspart immerhin 24 Stück C295 kaufen…
Airbus würde hier vllt sogar mit einer Verrechnung Entgegenkommen und man müsste die Maschinen nicht selbst versuchen weiterzuverkaufen
So wäre man deutlich vielseitiger aufgestellt…
Die Anzahl von 40 A400M halte ich jedoch für die Mindestanzahl…da hiervon ja mindestens 8 Stück als MRTT und noch weitere als Lazarett genutzt werden sollen…
Konventionalstrafen sind übrigens kein großes Problem wenn der Verkäufer in Tausend Einzelpunkten vom ursprünglich vereinbarten abweicht.
@ audio001
Ihre Stellungnahme könnte etwas abgewandelt aus dem Hause UvdL oder aus Gatow von Hr. Müllner kommen.
Verstehe nur nicht, warum die fundierten Aussagen zum Thema Lufttransport nicht an der Spree ankommen und endlich in die richtige Richtung gegengesteuert wird.
Sind die in Berlin so unflexibel oder wollen die Politiker die gesamte Bundeswehr absichtlich komplett an die Wand fahren?
Kommt mir jedenfalls langsam so vor.
Dieser Blog muß zur Pflichtlektüre im BMVg werden, damit wenigstens einige gute Ideen in Berlin ankommen.
@ Obibiber
Auch Ihre Vorstellung ist absolut realistisch.
Aber in Berlin macht man/frau lieber weiter ANKÜNDIGUNGSPOLITIK, um von den akuten Problemen abzulenken.
Siehe:Drohnen- Zwischenlösung zum x-ten Mal verschoben und seit heute Ankündigung des Tornado Nachfolgers mit europäischen Partnern. AIRBUS ist schon in den Startlöchern. Damit das nächste Desaster in greifbare Nähe rückt?
@obibiber:
Die Verwendung als MRTT ist noch keineswegs sicher, da selbst der Hersteller mittlerweile zugibt, mit derart schweren, von den Tragflächen (nicht Motoren !) erzeugten Turbulenzen nicht gerechnet zu haben. Die Betankung von Hubschraubern ist schon ad acta gelegt, ob das mit Jets funktioniert muss sich noch zeigen. Man denkt sicher nicht ohne Grund über eine multinationale A330 Tankerflotte nach.
@chris:
Bei normalen Verträgen zwischen Industrie und Abnehmer wäre das so, aber entweder sind die Veträge mit der Bw so legendär schlecht zuungunsten des Auftraggebers ausgestaltet, oder die verantwortlichen Beamten sind nicht in der Lage die enstprechenden Maßnahmen einzuleiten. Die bisher zugestandenen Kompensationen sind angesichts der Programmverzögerung schlicht lächerlich, auch wenn das seitens der Politik natürlich anders verkauft wird.
re: Jens Schneider
Ich denke die Strategie ist eine ganz andere und bedarf einer anderen Perspektive!
Die Unternehmen im Rüstungsbereich versuchen das Standbein der „Dienstleistung“ weiter auszubauen (gilt übrigens praktisch für alle Rüstungsbetriebe, egal was an Waffen oder Gerät hergestellt wird!), um aus der Abhängigkeit der einzelnen Beschaffungsvorgänge herauszukommen und sich langfristig Umsätze „aus diesem Geschäft“ (der Dienstleitung) zu sichern! (Nehmen Sie, als ein anderes Beispiel einer gelungenen Diversifikation, die Druckerhersteller: Die machen ihr Geschäft auch nicht mehr mit dem Drucker, sondern mit der Tinte!)
Auf der andern Seite steht eine unter (künstlichen,- siehe völlig fehlgeleitete diversen „Reformen der BW“) Kostendruck gesetzte Organisation des BMVg, an bestimmten Veränderungen (siehe Interessen der Unternehmen im Rüstungsbereich) interessierte politische Kreise und irgendwelche externen „Einflüsterer“ (Berater) die der (politischen?) Führung im BMVg den Stein der Weisen verkauft zu haben scheinen: „Outsourcing“!
Für die BMVg-Führungsebene war es einfach dieses zu adaptieren,- weil ja „top-down“ angesagt und (vordergründig,- wenn man/frau kurzfristig denkt!) kostenentlastend!- Insoweit mußte man/frau sich auch nicht mehr selber den Kopf machen oder über die möglichen (negativen) Konsequenzen nachdenken!- Hat man/frau offensichtlich auch nicht getan, und verdrängt diese immer noch!
Für die Unternehmen im Rüstungsbereich (jetzt könnten wir u.U. noch die Frage stellen, für wen die „Einflüsterer“ möglicherweise noch tätig warenoder sind?), war dieses (offensichtlich kritiklos) adaptierte Vorgehen des systematischen Outsourcing von (letztendlich) Kernfähigkeiten der BW wie ein „Sechser im Lotto“!
Damit war praktisch eine Teilprivatisierung der BW eingeleitet! (Und das hat der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages offensichtlich völlig verpennt!)- Aus der (Teilprivatisierung) es faktisch, aufgrund des damit einhergehenden Know-How Verlustes bei der BW, auch kein Zurück mehr geben kann!
Mithin haben sich die Unternehmen im Rüstungsbereich einen nicht unwesentlichen Anteil am Budget des Bundesverteidigungsministerium zusätzlich sicher können!- Und keiner hat’s gemerkt!– Chapeau …
re: Jens Schneider
Ich vergaß!- In einem derartigen konzeptionellen Ansatz, des sich Bindens an einen Haus- und Hoflieferanten über konsequentes Outsoucing („Alles muss raus!“), wird es jetzt plötzlich hochkompliziert z.B. einen anderen Flugzeugtyp eines anderen Herstellers einzubringen!
Eben weil die notwendigen Wartungs- und Instandhaltungskapazitäten gar nicht mehr für einen selber disponabel existieren! (Und warum sollte ein Hersteller X sich anbieten die Wartung und Instandhaltung für ein Produkt des Herstellers Y zu übernehmen?)
Der Herr Müllner (das traue ich ihm zu!) in Gatow dürfte das Problem auch erkannt haben!?- Ob er damit aktiv umgeht und daraus die richtigen Konsequenzen zieht, steht auf einem ganz anderen Blatt …
@Wolfsmond
A400M als Tanker macht wenig Sinn, besser ist konsequent auf A330 zu setzen und je mehr wir ins EATC einbringen desto mehr können wir abrufen.
In Europa gibt es genügend Lufttransport, es ist eine Frage des Management und der Bereitschaft diese abzurufen.
Tut mir leid, aber ich kann dieses „Das EATC ist der Heilsbringer“-Gerede einfach nicht mehr hören. Das ist für mich nichts anderes als der Versuch, die uns von der Verfassung auferlegte Verantwortung zur Bereitstellung angemessener Verteidigungsmittel möglichst kostengünstig auf andere abzuwälzen. Wie gut dieser ganze Europäisierungswahn der letzten Jahre funktioniert, sieht man aktuell doch täglich in den Nachrichten, und auch der tägliche Dienstbetrieb wird durch europäisch-bürokratische Fallstricke immer mehr ad absurdum geführt. Für mich reduziert sich das alles auf eine einzige Frage: Entweder sind wir willens eine eigene Armee zu unterhalten die diese Bezeichnung auch verdient, oder eben nicht.
@Zimdarsen: die Luftwaffe hat keine A330 MRTT und wird auch keine bekommen ;-).
Wieso sollte es keinen Sinn machen, den A400M auch als Tanker nutzen zu können? Wir haben doch nur ne Handvoll A310 MRTT, da wäre das schon praktisch (technische Probleme, wie oben beschrieben, mal ganz außen vor gelassen).
@ Wolsmond
Sie bringen es auf den Punkt :
Aber Berlin eiert mit einer richtigen Armee solange rum, bis es zu spät ist !!
Dann sind auch die, die jetzt der Bundeswehr die nötige Finanzdecke etc. verweigern betroffen, und gucken dämlich aus der Wäsche nach dem Motto : Wer konnte diese Entwicklung vorausahnen.
Eine Feuerwehr, die nicht einsatzfähig ist und beim nächsten Einsatzfall nicht funktioniert ist genauso wertlos wie ein Armeechen, dass nicht funktioniert.
Nur in den Städten und Gemeinden wird dem entgegengewirkt. Ansonsten ist der Brandchef und Bürgermeister seinen Posten los.
Aber Berlin und Bendlerblock sind wohl außerirdisch und leben auf einem anderen Planeten.
@Christian
Hab ich nie behauptet aber wenn sie es schon tun, dann können sie mir bestimmt den Nachfolger des jetzigen MRTT nennen und ob dieser dann evtl ins EATC integriert wird ;-)
Keine Angst, es wird einen Nachfolger geben.
@Wolfsmond
Wer sagt denn das dass EATC der Heilsbringer ist?
Es ist das was unsere mili Führung im Moment bevorzugt, unabhängig von ihrem Wunsch.
Mit Sicherheit können sie einen Fall nennen wo das EATC etwas nicht gehalten hat.
Im Moment läuft es gut und Deu profitiert.
Wenn sie Kritik haben, dann bringen sie diese bitte sachlich vor.
Würd mich wundern wenn das EATC perfekt wäre ;-)
Mir fällt dazu eigentlich nur noch spontan der Johann Wolfgang von Goethe mit seinem „Erlkönig“ ein!
Wobei ich den Eindruck habe, dass die letzte Strophe des Gedichts (im übertragenen Sinne) schon längst für die Bundeswehr gilt!- Da kann die Politik gerne noch weiter durch die Nacht reiten und sich irgendwelchen Hoffnungen hingeben ….
Und unterm Strich bleibt (meiner persönlichen Meinung nach) nur die Feststellung: Es gibt offensichtlich nicht nur „Nieten in Nadelstreifen„, und offensichtlich ist es an der Zeit die Führungsebenen im BMVg mal nach der tatsächlichen Befähigung zu sichten und die bislang erreichten Ergebnisse als Maßstab für den Verbleib auf den jeweiligen Dienstposten heranzuziehen!?
Aus Sicht eines steuerzahlenden Bürgers ist doch das was sich offensichtlich im BMVg (weiter!?) abspielt, dass Verwalten eines selbst verursachten Desasters!- Und (meiner Ansicht) fehlt es offensichtlich den Führungsebenen im BMVg an der Fähigkeit dieses Desaster endlich aufzulösen!- Möglicherweise habe ich aber auch nur etwas übersehen!
Aber ich kann mich nicht erinnern, dass – außer Bestandsaufnahmen zum Desaster – es inzwischen ein Konzept gibt, das zu einer angemessenen “Verfügbarkeit von Waffen und Gerät” führt, dem notwendigen “qualifizierten Personalaufwuchs” Rechung trägt und die “Einsatzfähigkeit der Bundeswehr” im Ganzen wieder herstellt!
Insoweit ist das Thema „Transportkapaziät“ (am Beispiel der A400M) der Luftwaffe eigentlich nur ein Thema unter vielen!
Im Grunde genommen mangelt es an einem grundsätzlichen Konzept für die Bw, um den derzeitigen desaströsen Zustand final aufzulösen …
@Zimdarsen: Ihre Frage ist mit einem Wort zu beantworten: Sie. Sie fallen hier schon seit längerem auf mit der permanenten Beschwörung des EATC als Antwort auf alle offenen Fragen des Lufttransports. Als Resümee der bisherigen Arbeitsergebnisse des EATC würde ich diplomatisch ausgedrückt meinen, dass es eine sehr europäische Behörde ist. Vielleicht können Sie den Profit für Deutschland, den sie so oft und gerne hier anführen, etwas konkretisieren. Fakt ist, dass täglich erheblich mehr deutsche Luftfahrzeuge für die Partnernationen unterwegs sind, als umgekehrt. Momentan scheint das EATC eher eine Art miniaturisierte, militärische Version der EU zu sein, wo viele Mitglieder von wenigen Leistungsträgern profitieren. Den genauen Benefit für Deutschland am EATC konnnte ich bislang nicht erkennen, da mir vermutlich der globale Überblick fehlt. Daher lasse ich mich gerne durch die sachlichen Argumente die Sie selbst so gerne einfordern belehren. Einstweilen erlaube ich mir weiterhin bei meiner Meinung zu bleiben, dass die Installation solcher multinationalen europäischen Institutionen nur eine allzu willkommene Ausrede für die politische Führung dieses Landes ist, auf die unangenehme und teure Ausstattung der eigenen Streitkräfte mit dem notwendigen Material mit Hinweis auf die europäischen Partner zu verzichten.
@Wolfsmond
„Fakt ist, dass täglich erheblich mehr deutsche Luftfahrzeuge für die Partnernationen unterwegs sind, als umgekehrt.“
Ja die deutschen Lufttransportkapazitäten sind national nicht ausgelastet und diese können deshalb von den sechs Partnern des EATC auch genutzt werden.
@Cato: Nicht ausgelastet ? Entschuldigen Sie, wenn ich mir erlaube zukünftig Kommentare von Ihnen nicht weiter ernst zu nehmen.
@Wolfsmond
Ich propagiere das EATC eben nicht, sondern gebe die Position bezüglich Status Quo wieder.
Evtl haben sie das EATC noch nicht ganz durchdrungen. Die Bw hat kein Lufttransportkommando mehr und deshalb wird unser LuTrans durch das EATC geführt.
Wenn wir im Rahmen freier Kapazitäten und Ausbildungsflügen Frachtraum zur Verfügung haben, ist egal ob da Beton oder Paxe drin sind.
Die Bilanz der Credits kenne ich nicht, aber evtl können sie weiter helfen.
Noch immer haben sie keine sachliche Kritik am EATC geübt und ich lasse mich gerne überzeugen.
Mir wäre ein echter europäischer oder NATO-Transportverband (siehe Ungarn) lieber, aber das spielt im Moment keine Rolle.
@Zimdarsen: Mag sein dass Sie recht haben, und irgendwann alles gut wird. Ich kann eben nur die Momentaufnahme des EATC von heute beurteilen. Ich bitte um Verständnis wenn ich in der Öffentlichkeit keine Interna breit trete, aber die Zusammenarbeit ist zuweilen recht problematisch. Durchaus möglich, dass sich das mit der Zeit noch bessert. Wenn irgendwann ein vernünftiger Flottenmix mit A400M zur Verfügung steht, und die Vernetzungsprozesse besser eingespielt sind mag das durchaus zufriedenstellend funktionieren. Ich bin nur eben nach wie vor kein Freund der Strategie, in Jahrzehnten aufgebaute Fähigkeiten bedenkenlos aus der Hand zu geben, aber das betrifft ja nicht nur den Lufttransport. Ändern wird sich daran ohnehin nichts mehr.
@Wolfsmond
Da bin ich bei ihnen.
Leider gibt die Bw zu oft Fähigkeiten auf ohne wenigstens ein halbwegs funktionierendes EU back up zu haben.
Werden wohl demnächst noch mehr in der Lw aufgeben. Die Ironie ist dann noch wenn die Lw Führung nach Neuburg fliegen will und nicht kann weil der einzige nebelfreie Platz Penzing ist :-)
Hier noch einige Details zur Nutzungsdauerverlängerung der C-160 ESS bis 2021:
http://tinyurl.com/gs2wtce
Mir fiel besonders ein Absatz auf:
„Die Hälfte der 20 Transportflugzeuge auf dem Nato-Flugplatz sind mit Selbstschutzanlagen gegen Boden-Luft-Raketen ausgerüstet. Somit ist Hohn der einzige Standort in Deutschland, von dem aus zwischen 2018 und 2021 Einsätze in Krisengebiete geflogen werden können.“
Das heißt ja zusammengefasst:
Es stehen ab 2018 noch 10 C-160 ESS zur Verfügung und seitens der Luftwaffe rechnet man bis 2021 nicht mit einem funktionierenden Selbstschutz bei der A400M.
Sollte der nicht ab 2016 umgesetzt werden?
@ Zimdarsen:
Penzing – aber nicht mehr lange. Dann halt mit dem ICE bis Ingolstadt und von dort weiter mit dem Taxi.
@Memoria
Also tatsächlich zum Einsatz 2-3 Lfz verfügbar.
@Zimdarsen:
So wird es wohl werden. Aber die sind dann schon fast der Verfügungsbestand…
Die Fähigkeit Lufttransport, die international so oft „nachgefragt“ (vdL) wird in einem solchen Zustand. Wenn man in Penzing genauer hinschaut, dann wird man wahrscheinlich sogar merken, dass der Zustand noch früher eintritt.
Beeindruckender Fähigkeitsverfall innerhalb von einigen Jahren bei Starr- und Drehflügler.
A400M und CH-53GA werden wohl bis mind. zum Ende des Jahrzehntes für Einsätze in AFG, Mali, Syrien, Libyen, etc nicht geeignet sein.
Und das bei der Weltlage.
Wenn man MilEvakOp ernst nehmen würde, dann wäre wohl damit die C160 ESS-„Flotte“ ausgelastet.
In Mali unterstützt ja jetzt das Bundesheer mit einer C130.
Mal sehen, ob diese Murkserei sich noch bis zum Herbst 2017 unter den Tisch kehren lässt.
@Memoria
„Es stehen ab 2018 noch 10 C-160 ESS zur Verfügung …“
Kommen vielleicht noch C-160 ESS aus Penzing nach Hohn wenn der Platz geschlossen wird?
„… und seitens der Luftwaffe rechnet man bis 2021 nicht mit einem funktionierenden Selbstschutz bei der A400M.“
Persönlich glaub ich, dass die ersten Maschinen mit funktionierenden Selbstschutz 2017 ausgeliefert werden aber es 2-3 Jahre dauern wird bis das System final abgenommen, genügend Crews darauf geschult und ausreichend Flieger vorhanden sind um
„durchhaltefähig“ zu sein. Bis dahin steht eben die Trall zu Verfügung bis 2021 der Auftrag komplett auf die A400 übergeht.
@Memoria:
Die zehn ESS-Maschinen in Hohn stellen den aktuellen Verfügungsbestand dar. Nach der Schließung des LTG 61 kommen dessen Maschinen hinzu. Es darf davon ausgegangen werden, dass die ESS-Maschinen als letzte der Hochwertteilegewinnung zugeführt werden. Allerdings geht diese mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, so dass bis 2021 vermutlich nur noch ein halbes Dutzend C-160 aktiv sein dürften. Falls der A400M bis dahin über keine funktionierende Selbstschutzeinrichtung verfügt, müssen wir wohl mit der Bahn in den Einsatz.
@Wolfsmond:
Die Hoffnung besteht, aber wieviel ist davon belastbare Planungsgrundlage.
@Essener:
„…die ersten Maschinen mit funktionierenden Selbstschutz 2017 ausgeliefert werden..“
Das scheint mir optimistisch zu sein.
@Wolfsmond:
Und warum wird die Hochwertteilegewinnung nicht abgebremst?
Entweder man findet bald eine Lösung für den Selbstschutz A400M oder innerhalb von 5 Jahren ist der Lufttransport unter Einsatzbedingungen nur noch auf dem Niveau von Österreich möglich.
Das wird dann wohl spannend nächstes Jahr.
„Wolfsmond | 23. Dezember 2015 – 9:18
@Memoria:
Die zehn ESS-Maschinen in Hohn stellen den aktuellen Verfügungsbestand dar.“
Wo kommt eigentlich die Zahl „10“ her? M.W. wurden seinerzeit 16 Rüstsätze beschafft, die an jeweils klaren Lfz bedarfsgerecht eingerüstet wurden/werden. Es gibt keine „Transall ESS“, der Zusatz ESS weist lediglich auf das eingerüstete Erweiterte Selbstschutzsystem hin – ganz ähnlich wie beim Tornado „Recce“..
@Memoria:
Ein großer Teil der Maschinen ist abgeflogen und müsste nach und nach in die Grundinstandsetzung. Da diese weder vorgesehen noch machbar ist (mangels Ersatzteilen) muss man die Maschinen ausschlachten, um den Rest flugklar zu halten. Das ist bis 2021 möglich, dann sind alle noch vorhandenen Maschinen am Ende.
@Fishman53:
Die ESS-Maschinen sind nicht gleichmäßig auf die Verbände verteilt, es haben also nicht Hohn und Penzing jeweils 10 davon. Mal stehen mehr beim LTG 61, mal umgekehrt, je nach Auftragslage. Ich könnte aktuell nicht sagen, wer wieviele hat.
@Fishman53
„Es gibt keine „Transall ESS“, der Zusatz ESS weist lediglich auf das eingerüstete Erweiterte Selbstschutzsystem hin – ganz ähnlich wie beim Tornado „Recce“..“
Ihre Aussage ist so nicht richtig. Nicht an jeder Transall kann der Rüstsatz ESS eingerüstet werden. Liegt an zusätzlicher Verkabelung, Aufnahmepunkte für die Aussenlasten, Cockpit-Layout etc…