Deutscher Kampf gegen ISIS: Tornados, Fregatte, Luftbetankung – und nächste Woche ins Kabinett
Im Kampf gegen die ISIS-Terrormilizen will Deutschland an der Seite Frankreichs aktiv in den Kampf eingreifen. Die Bundesregierung verständigte sich dafür am (heutigen) Donnerstag auf ein Paket, dass bereits zuvor bekannt gewordene Teile wie die Entsendung von Kampfjets zur Aufklärung enthält. Zugleich wurde ein sportlicher Zeitplan vereinbart: Bereits am kommenden Dienstag soll das Kabinett dafür ein Mandat beschließen und noch am gleichen Tag den Bundestagsfraktionen zuleiten. Wesentliche Details der geplanten Bundeswehrmission sind allerdings noch offen; insbesondere steht noch nicht fest, unter wessen Kommando insbesondere die deutschen Tornado-Jets gestellt werden.
Das unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammengestellte Paket, so erfuhr Augen geradeaus! aus Koalitionskreisen, sieht im Wesentlichen so aus:
• Aufklärung: Vier bis sechs so genannte Recce-Tornados (Reconnaissance, englisch für Aufklärung) sollen die französischen Luftangriffe gegen ISIS unterstützen; sie dürften vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 Immelmann aus Jagel in Schleswig-Holstein kommen. Ihre Recce Pods erlauben Digitalaufnahmen und auch die Direktübertragung. Noch ist nicht festgelegt, wo die Maschinen stationiert werden – sowohl die Türkei als auch Jordanien oder ein Stützpunkt auf der griechischen Insel Kreta sollen infrage kommen. Zusätzlich sollen Aufklärungsergebnisse der deutschen Aufklärungssatelliten SAR Lupe geteilt werden; allerdings findet das mit den Franzosen ohnehin schon statt (und muss in der derzeitigen Situation wohl noch mal betont werden).
• Flugabwehr: Eine Fregatte der Deutschen Marine soll dem Verband um den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle zugeteilt werden, der im östlichen Mittelmeer liegt und als Plattform für französische Luftangriffe in Syrien dient. Dafür kommt dann nur eine der modernen Fregatten des Typs F124 infrage; interessant wird zu sehen, wie die Marine mit ihrer ohnehin angespannten Materiallage einen Einsatz mit Abstellung eines zusätzlichen Schiffes bewältigt oder ob dafür ein anderer Einsatz aufgegeben werden muss.
• Luftbetankung: Ein Multirole-Transporter-Tanker der Luftwaffe, Airbus A310, soll zur Betankung von französischen Kampfjets bereit gestellt werden. Die entsprechenden Verfahren und die Zusammenarbeit wurden bereits beim Mali-Einsatz Frankreichs erprobt; die deutschen Tankflugzeuge wurden damals als Teil der UN-Mission eingesetzt. Auch hier ist noch offen, wo und für welche Region die deutschen Flugzeuge zum Einsatz kommen sollen.
• Rechtliche Grundlage: Die Bundesregierung will offensichtlich kein weiteres Mandat des UN-Sicherheitsrats abwarten, sondern stützt sich auf die von Frankreich in den vergangenen Tagen eingebrachte und vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Resolution nach den Terroranschlägen von Paris, die allerdings keine robuste Einsatzermächtigung nach Kapitel VII der UN-Charta enthält. Diese Resolution zusammen mit dem Selbstverteidigungsrecht in Artikel 51 der UN-Charta und der von Frankreich angerufenen Beistandsklausel in Artikel 42,7 des EU-Vertrags soll die rechtliche Grundlage für das deutsche Mandat bilden.
Da ist noch einiges offen oder unklar. An erster Stelle die Kommandostruktur, in die die deutschen Einheiten eingebunden werden – ist es eine Kooperation mit Frankreich? Ein Einsatz in der (US-geführten) Anti-ISIS-Koalition, Operation Inherent Resolve? Oder Teil einer noch größeren Allianz gegen ISIS, womöglich mit Russland, die Frankreich derzeit zu schmieden versucht?
Aber auch: Wie sehen die Befugnisse und die Rules of Engagement für die Bundeswehr aus? Dürfen und sollen die Tornados nur Bilder machen, oder gegebenenfalls auch Bomben werfen? Gegen welchen Gegner organisiert die deutsche Fregatte eigentlich die Verbandsflugabwehr rund um den französischen Träger?
Mehr Einzelheiten, wenn sie vorliegen…
Nachtrag: Zu der geplanten Unterstellung der Einheiten gibt es bei der Süddeutschen Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht) noch Details:
Nach den Plänen der Bundesregierung wird die Fregatte als bilaterale Hilfe direkt die französische Marine unterstützen. Die vier Recce-Tornados, die Tankflugzeuge und der Aufklärungssatellit dagegen sollen offenbar dem Hauptquartier der von den USA geführten Allianz in Kuwait unterstellt werden.
Das wird interessant – die Aufklärungsflugzeuge und der Tanker kommen damit in den großen Topf der Operation Inherent Resolve. Das impliziert, dass sie keineswegs nur zur Unterstützung französischer Einsätze zur Verfügung stehen, sondern von der ganzen Anti-ISIS-Allianz genutzt werden können (im Falle des Tankers: so weit das technisch möglich ist). Eine Unterstellung der deutschen Satelliten unter ein internationales Hauptquartier, noch dazu eine vergleichsweise lose Allianz und nicht die NATO, ist dagegen schwer vorstellbar – intelligence assets sind nationale Angelegenheit. Vermutlich ist gemeint, dass die Ergebnisse der Erkundung mit der deutschen SAR-Lupe nicht nur, wie bisher, bilateral den Franzosen zur Verfügung gestellt werden, sondern wiederum auch der gesamten Koalition gegen ISIS.
Nachtrag 2: Außenminister Frank-Walter Steinmeier hält die rechtliche Basis für solide:
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat erst vor wenigen Tagen zum Ausdruck gebracht, dass ISIS und Al-Nusra eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit weltweit sind, hat dazu aufgerufen, mit den Mitteln und Möglichkeiten die wir haben, die Aktivitäten von ISIS und Al-Nusra einzuschränken und ISIS und Al-Nusra aus den Territorien, in denen sie sich breitgemacht haben, möglichst zurückzudrängen. Insofern sehen wir uns mit unseren Möglichkeiten, die wir Frankreich zur Unterstützung bereitstellen und bereitstellen können, auf sicherem rechtlichen und völkerrechtlichen Boden.
Nachtrag 3: Das Statement von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen:
(Archivbild November 2010:Rückkehr von Aufklärungs-Tornados der Luftwaffe aus dem Afghanistan-Einsatz nach Jagel – Bundeswehr/S.Wilke)
Bei allen Bedenken, welche ich tw. auch trage, was die mil. Mittel in diesem Konflikt angehen, ist genau dieser Mix der richtige Schritt. Diese Hilfe hätte aber auch aus eigener Kraft kommen können.
Wie kann man nur ohne Vorraussicht, ohne international abgestimmten Plan, ohne Konzept, aus purem Aktionismus Tornados nach Syrien schicken wollen? Weiss das Parlament denn, wie und ob welche Fähigkeiten verfügbar sind? Oder ob Tornados grundsätzlich das richtige Mittel sind? Wie der Einsatzklarstand aussieht?
Ohne UN Mandat sollte ebenfalls erst einmal nichts passieren.
Falls wir Tornados in den Einsatz schicken, was ist dann das Ziel derselben? Nur der IS? Daesh? Die Infrastruktur? Strategisch wichtige Orte? Oder doch „nur“ RECCE Tornados entsenden und fotografieren, was andere schon erledigt haben?
Bevor irgendetwas beschlossen wird, und vor allem, bevor wir dort militärisch mitmischen, sollten sich Ost und West einmal an den selben Tisch hocken und zum selben Schluss der Akte Syrien kommen. Ansonsten kann das nur schief gehen.
Ein Syrien ohne mehr oder minder stabile Regierung, führt zum 2. Libyen. Ein bisschen Krieg gibt es nicht. Wenn es dennoch sein muss, dann bitte auch sicher gehen, dass die richtigen [Interessen?] geschützt werden.
@TW – Bitte um Löschung des Kommentars im vorrausgehenden Thread/oder Verschiebung
habe ich es doch gewusst…eine fregatte zum schutz des französischen trägers im mittelmeer…
Frankreich, Deutschland steht hinter Euch – und bleibt da auch…
Toi, toi, toi!
Ich bin mir ja sicher, dass die Damen und Herren in den Ministerien sich vorher immer ganz genau überlegen, ob das, was angeboten wird auch realisierbar ist.
Also, welche hätten sie denn gerne?
Die Hamburg, die den deutschen Admiral, der die SNMG (erstaunliche 2 Schiffe) zur Zeit führt, gerade zur See trägt? Stimmt, danach hat sie Zeit… war ja gerade mal 6 Monate weg….
Die Sachsen, die sich gerade in der Hardwareregeneration befindet… mit mittelgewissem Ausgang?
Oder doch die Hessen, die noch bis Mitte 16 in der Werft liegt?
1, 2 oder 3… Letzte Chance…
Nun mal los, mit der Fregatte, erst vor eingen Tagen hat der InspM und der BefhFlotte mit voller Ueberzeugung erklaet, dass die Marine gut aufgestellt sei…
Vielleicht noch ein UBoot zur UAbwehr des Traegerverbandes?
Ohne UN-Mandat läuft eh erstmal garnix. Gut, für die Tornados böte sich dann RAF Akrotiri auf Zypern als Base an, das ist fast vor der Haustür.
@Widder 80
Es muss ja keine 124er Fregatte sein, wir haben auch noch andere. Nicht immer alles nur ins Negative ziehen.
Nun, nachdem sich die USA und auch die NATO immer mehr aus der operativen Verantwortung stehlen in Syrien, aber natürlich den Russen politisch so viele Knüppel als möglich zwischen die Beine werfen, kommt es nun auf Frankreich an wie die sich strategisch positioniern. Operativ entscheidend ist: was machen die Franzosen mit der GAN ? Bleibt die im Mittelmeer oder geht sie mit der US-Trägergruppe in den Golf ?
Assad hat gerade die Russen offiziell „gebeten“ den syrischen Luftraum zu verteidigen….den gesamten !
Nachdem sich Hollande in USA (mehr oder weniger) eine Abfuhr abgeholt hat in Sachen Koop mit Rußland, kommt es nun darauf an, wieviel Rückrat er zeigt. Die deutsche Zusage nun deutet für mich darauf hin, dass Merkel ihm den Rücken stärken wird falls er mit Putin zu einem „technical agreement“ in Sachen Kampf gegen IS in Syrien kommt.
Warten wir es ab……….
Ich denke doch mal, die von der Bundesregierung vorgesehenen Einsätze sind mit der Regierung Frankreichs abgestimmt, die Ergebnisse der deutschen Luftaufklärung werden von Frankreich tatsächlich benötigt und es wird nicht für den Schredder geflogen. Seltsam erscheint mir das Erwähnen der Ergenisse der Sat-Aufklärung, da diese sowieso schon geteilt werden. Gegen wen und was soll die Fähigkeit Luftverteidung der Fregatte benötigt werden, was habe ich da nicht mitbekommen? Wen soll A-310 in der Luft betanken, die französischen Flieger oder die deutschen Recce-Tornados?
Wieviel Recce-Tornados stehen denn zur Verfügung? Jagel hat doch jetzt überwiegend ECR, wobei mir nicht klar ist, wieviele davon z.Zt. (oder in absehbarer Zeit) RecceLite-fähig sind.
@Widder80
Sinn macht nur die HAMBURG. Wie gesagt: aller hängt davon ab, was Frankreich mit seiner GAN macht.
Widder80 | 26. November 2015 – 15:54
So eine Planung denkt sich doch nicht nur BMVg aus. Gehen Sie nicht davon aus, dass die TSK beteiligt waren? Die haben doch bestimmt ein genaues Lagebild. Fregatten, Tornado etc.
BMvg macht hoffentlich eine strategische Planung. EinsFüKdo wird wohl schon Notfallplanungen z.B. CSAR machen müssen.
Oder sollte doch Aktionismus ein Planungsparameter im BMVg sein?
@ P.Rombach
Sir haben Recht, dass hätte aus eigener Initiative von Berlin kommen MÜSSEN.
Aber endlich bewegt sich etwas und Fr. Merkel scheint ihre Versprechen einlösen zu wollen und das sogar relativ zügig.
Vielleicht erkennt man aber auch wie eng die Bw gestrickt ist ( siehe die auch von mir schon mehrfach favorisierte Fregatte für GAN ) und das Ruder wird an der Spree in die richtige Richtung, was unser Streitkräfte angeht, endlich herumgerissen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Allen Soldaten, die in den Einsatz müsssen wünsche ich schon jetzt viel Erfolg und vor allem eine gesunde Heimkehr!
„Aufklärung: Vier bis sechs so genannte Recce-Tornados (Reconnaissance, englisch für Aufklärung) sollen die französischen Luftangriffe gegen ISIS unterstützen; “
Hauptsache man macht sich nicht selbst die Finger schmutzig. Aufklärung, irgendwas mit Luftbetankung oder -Transport und ein Schiff. Das übliche also.
Und wer stellt das CSAR für möglicherweise ausgestiegene deutsche Piloten?
@goser: Laut Wikipedia verfügt das Taktische Luftwaffengeschwader 51 nur über 5 Aufklärungstornados. Die anderen sind ECR Tornados. Um 6 Aufklärungstornados zusammenzubekommen wird man also zusätzliche IDS Tornados aus Büchel benötigen.
Fragt sich nur, wie lange eine solche Umrüstung dauert und ob genug erfahrene Piloten für die Aufklärung zur Verfügung stehen? Denn der Einsatz in Syrien wird Monate, wenn nicht Jahre dauern….und wenn der Einsatz Sinn machen soll, dann wird man viel öfter fliegen müssen als in AFG.
@goser
@tiefflieger hatte dazu vorhin schon einmal was geäußert. ?
http://augengeradeaus.net/2015/11/unterstuetzung-fuer-frankreich-kampf-gegen-isis-die-entwicklungen/#comment-218510
Macht meiner Ansicht nach auch Sinn die Flugstunden auf die gesamte Flotte zu verteilen und nicht ein Geschwader übermäßig zu belasten.
Gegen alle Vernunft:
Wir machen uns also ein weiteres Mal auf in einen Einsatz.
Einen Einsatz …
… der keine klaren Fronten kennt. Mit einem wilden Bündnis aus mehreren Staaten rund um Frankreich, mit Russland, mit einer US-Operation, mit syrischen Rebellen gegen Assad, mit syrischen Regierungstruppen, mit Peschmerga und einer Türkei, bei der keiner weiß für was sie steht.
… der wieder keine klare Zieldefinition hat.
… der nicht mehr als ein Akt der Vergeltung zu sein scheint.
… der weder ein UN- noch ein NATO-Mandat hat.
Bin ich der einzige dem das verrückt vorkommt?
Die Frage sei gestattet: Warum pflegen wir seit Jahrzehnten eine Sicherheitsstruktur (NATO), den NATO-Russland-Rat, und ähnliche um sie bei offensichtlichen Bedarf nicht zu nutzen? NATO und NATO-Russland-Rat bieten doch die ideale Basis für ein strukturiertes und koordiniertes Vorgehen gegen den IS. Die Kommando-Strukturen sind klar. Die Politik definiert ein Ziel. Das Militär setzt dieses Ziel um.
Stattdessen beteiligen wir uns wieder am Chaos.
Es ist ein richtiger Schritt, obwohl die Franzosen weder eine Fregatte brauchen, noch Aufklärungstornados. Die Arbeit, die der Tornado leistet, kann jede halbwegs gescheite Drohne übernehemen (SEAD/DEAD ausgenommen). Das einzig halbwegs sinnvolle ist der Tanker. Jedoch kann dieser z.B. keine F-16 oder F-18 betanken. Da es aber wohl um einen EU Einsatz handelt sollte es möglich sein. Eins ist sicher: Deutschland musste ein Politisches Zeichen an Frankreich senden.
Welche Flugzeuge sollen denn die russischen Flugabwehrraketen vom Himmel holen, die angeblich gerade unterwegs sind Richtung Syrien?
@Edgar Leafgrün
Vorsichtshalber, falls Assad oder Putin sich umentscheidet…
ein doch so unplanmässiger einsatz für die marine zeigt doch, das der schrumpfkurs in den vergangenen jahren und derzeit ziemlich viele probleme bereitet, es stehen doch noch kaum schwimmende einheiten für einsätze zur verfügung, da hilft auch kein 2-besatzungskonzept, es sei den man schickt eine besatzung mit schiff in den einsatz…und eine besatzung ohne schiff !!! alles sehr sehr clever bedacht !!!
es gibt bei der marine ja jetzt schon bereits mehr unterstütungseinheiten als kampfeinheiten.
Wer in einem Team immer versucht, die Drecksarbeit auf die anderen abzuwälzen, der wird irgendwann nicht mehr respektiert.
Was genau ist die Begründung dafür, dass wir immer die „saubere, friedliche Unterstützung“ machen wollen und die anderen doch bitte das hässliche böse kämpfen und töten übernehmen sollen, wofür wir sie dann noch beschimpfen?
@closius
Da braucht nichts umgerüstet werden, die ECR’s tragen auch den Reccelite.
klabautermann | 26. November 2015 – 16:09
Die französische Regierung ist nicht dumm. Immer, wenn es drauf ankommt, werden Frankreich, England und die USA fest beieinanderstehen. Auf die unsicheren Kantonisten wie Deutschland oder erst Recht Russland wird sich Frankreich nie verlassen. Wenn man kooperieren kann, schön, aber sowohl Deutschland, als auch Russland haben gezeigt, dass sie mit Macht und Abhängigkeiten anderer nicht umgehen können, sie somit nie in eine strategische Machtposition gelangen dürfen. Im Gegensatz zu uns Deutschen können die Franzosen noch strategisch denken. Das zarte Pflänzchen Vertrauen, was noch unter Kohl und Mitterrand gezüchtet wurde, haben Schröder und Merkel leider verdorren lassen bzw. sogar zertreten.
Die Bundesregierung will alles mögliche für den kampf gegen die ISIS tun, damit sich sowas eie in Frankreich nicht wiederholt….aber ob das nur mit Aufklärung durch Tornados, luftbetankung oder einer Fregatte klappt? Da bin ich sehr skeptisch !!!
Für die AAW-Eskorte kommen doch nur die drei F124 in Frage. Davon ist „Hessen“ anscheinend gerade im Ausbildungsbetrieb und „Sachsen“ war eben erst in die Großübung Trident Juncture eingebunden. Bleibt eigtl. nur „Hamburg“, die gerade als Teil eines NATO-Verbandes im Mittelmeer ist. Oder sind die Daten veraltet?
Nebenbei bemerkt: Wie gut könnte ein APAR weit im östlichen Mittelmeer stehend russische Flugbewegungen und Operationen in Nordwest-Syrien verfolgen und ergäbe sich daraus ein Mehrwert gegenüber etwaigen aus zweiter Hand verfügbaren Daten von NATO-Partnern, die schon mit Schiffen oder AEW&C in der Gegend stehen?
„Assad hat gerade die Russen offiziell „gebeten“ den syrischen Luftraum zu verteidigen….den gesamten !“
Ich möchte gerne eine Quelle für diese Aussage haben.
wer zieht jetzt hier eigentlich gegen wen in den Krieg?
– „USA + diverse“ gegen „IS + Assad“
– „Assad + RUS“ gegen „alle, die gegen Assad sind“
– „F + RUS + D (+GB?)“ gegen „IS“ (auch gegen „Assad“?)
– „TKY“ gegen „Kurden“ und außerdem gegen „RUS“
Also wenn F ein Bündnis mit RUS und D schließt, zieht D gegen den IS (aber für Assad?) in den Krieg, ist gleichzeitig über die NATO mit USA verbündet, die gegen Assad sind – und gleichzeitig ist D über die NATO mit TKY verbündet, die gegen RUS sind. Habe ich das so halbwegs richtig verstanden? Vielleicht kriegen die Besatzungen von Tornados und Fregatte ja eine Taschenkarte mit, die alles erklärt. Die würde ich gerne mal sehen.
Hört sich danach an, als ob man sich da gewaltig zwischen alle Stühle setzen könnte.
Da fehlt doch noch was? Was wird am Boden gemacht? Wo sind die Landstreitkräfte?
Deutsch französische Brigade??
Man hört ,nach langem Suchen hat man ein altes Infanterieregiment (Musketiere) gefunden,welches 1918 verloren ging und sogar noch eine Dragonerschwadron dazu.
Man findet das toll, weil diese Krieger noch keine Hubschrauber brauchen,
erfahren und sehr bescheiden sind. Auch sind mit den Musketen keine Probleme zu erwarten. Signalaustausch mit der Luftwaffe durch Rauch- und Handzeichen.
Diese Krieger wollen noch Verantwortung übernehmen!
Der Einsatz wird von allen Generalen und Politikern als sehr wahrscheinlich angesehen.
@Bremer
Ich glaube nicht, das die EinsFltl 2, der ja die Fregatten gehören, gefragt wurde, ob es überhaupt möglich ist, noch ein Schiff abzustellen.
Ich sehe die Offze in der Einsatzplanung gerade vor mir, wie sie die Augen nach oben rollen und im Sessel zusammensacken…
Was den Fregattentyp betrifft, kann ich mich @Widder80 nur anschließen…
Arme Hamburg-Besatzung. Vielleicht knacken die ja die Rekordabwesenheit der Bayern nach 9/11
@RBruder
„…und „Sachsen“ war eben erst in die Großübung Trident Juncture eingebunden. …“
Hab ich da was verpasst !
Aber egal wie , nur die „Hamburg“ steht bereit !!
instruktive darstellung warum die UN resolution 2249 der franzosen nach ansicht einiger keine ausreichende Rechtsgrundlage darstellt.
http://www.ejiltalk.org/the-constructive-ambiguity-of-the-security-councils-isis-resolution/
(hybridwording mit Kapitel VII elementen ohne eindeutig Kapitel VII resolution zu sein)
letzlich ist die BuReg aber ausnahmsweise mal der richtigen rechtsauffassung gefolgt.
aus der Kumulation von EU Beistandsklausel, Kollektiver Slebstverteidigung für Frankreich und Irak und der Affirmation durch UNC Resolution 2249 ergibt sicht geradezu ein legitimationsoverkill.
insofern: bonne chance an unsere Besatzungen
das man mal wieder vor allem peng/bumm zurückscheut ist zwar beklagenswert aber wenig überraschend. das fregattenangebot dürfte bei den franzosen vermutlich für einige heiterkeit gesorgt haben.
Ich muss meine Aussage dass ECR Tornados auch Reccelite tragen dahingehend korrigieren, dass das nur die mit dem sog. ASSTA 3 Upgrade ausgerüsteten Maschinen betrifft. Das sind aber noch nicht alle. Sorry.
@Erzgebirgler
Sachsen war da als Teil ihres Funktionsnachweises.
Hardwareregeneration ist allerdings noch nicht abgeschlossen und die weitere Erprobung nach dem Toten am Wochenende auch erstmal gebremst.
Wozu brauchen wir ein UN Mandat um unsere Verpflichtungen gegenüber einem NATO und EU Mitglied zu erfüllen?
Soviel mir bekannt ist die Stärke der Luftwaffe Aufklärung und Bekämpfung von Luftabwehr.
Was ist also falsch daran, das sie genau diesen Job macht?
Ich gebe zu: Es riecht wieder nach „Bade mich, aber mach mich nicht nass“!
Der Einsatz von Tornados, ausschließlich als Aufklärer mag begründet sein, ist und bleibt aber erklärungsbedürftig!
@ Frank
„Der Einsatz von Tornados, ausschließlich als Aufklärer mag begründet sein, ist und bleibt aber erklärungsbedürftig!“
Feigheit vor dem eigenen Souverän?!
eine erklärung die relativ zeitlos ist was deutsche sicherheitspolitik, oder was man hier so dafür hält, angeht
Es ist schon Witzig
Man findet doch immer was das man dann doch schicken kann
Mali ah Sanis sind noch frei
und Luftwaffe hat auch noch was freies
aber kein Geld für die Bw das ist doch was
dafür wird Übungen und so was Gestrichen und wenn man was braucht ist auch kein Geld da
Tagesschau.de meldet das 4 – 8 Tornados angeboten werden sollen, statt 4 – 6 wie hier und auf den meisten anderen Seiten zu lesen ist. Sind die 8 ein Schreibfehler oder sollen doch mehr als 6 Maschinen aufgeboten werden?
Weiter behauptet die Tagesschau, daß die Union auch gerne ECR Tornados einsetzen wollte aber die SPD dagegen war.
Bleibt die Frage, die hier schon gestellt wurde in AG, aber noch nicht endgültig beantwortet worden ist, ob es über ECR Tornados überhaupt was zu tun geben würde in Syrien? Da die ISIS wohl keine radargestützte Flugabwehr hat oder könnten die ECR Tornados anderweitig sinnvoll eingesetzt werden oder sollten die ECR Tornados vielleicht wie eine Art Jagdflugzeug als Geleitschutz der Aufklärer fliegen(um die Türken abzuschrecken)?
Was kann der Tornado, was kein anderes Flugzeug auf der Welt kann?
Gibt es zur Aufklärung nicht Drohnen?
Und für was brauche ich dort eine Fregatte ? Gegen welchen Gegner? Oder schieße ich damit auch Raketen gen Syrien?
Als klares und eindeutiges Zeichen im Kampf gegen den IS sollten wir auch noch Verbandpäckchen schicken. Mehr Willensstärke kann man nicht zeigen.
@ wacaffe | 26. November 2015 – 18:47
@ Frank
„Der Einsatz von Tornados, ausschließlich als Aufklärer mag begründet sein, ist und bleibt aber erklärungsbedürftig!“
Feigheit vor dem eigenen Souverän?!
eine erklärung die relativ zeitlos ist was deutsche sicherheitspolitik, oder was man hier so dafür hält, angeht
Volle Zustimmung!
Es geht eben darum, den Spagat zu schaffen zwischen „Kein scharfer Schuss darf fallen“ (Das gäbe sonst daheim schlechte Presse) und der Leistung von „jedweder Unterstützung“. Die Bundesregierung tut so, als meinte sie es damit ernst und die französische Regierung tut so, als würde sie das glauben.
Da man ja den Präsidenten des „engsten“ Verbündeten nicht einfach mit leeren Händen im Elysee-Palast stehen lassen kann, gibt man die aus meiner Sicht wirklich vernünftige Zurückhaltung auf, sich nicht aktiv in das nahöstliche Chaos einzumischen. Aber da man ja in Sachen SiPo ohnehin keine Strategie hat, läßt man sich da mit reinziehen. Und bringt die Beiträge, die man glaubt, dem heimatlichen Publikum zumuten zu können (Es fehlt ja nur noch der Brunnenbohr-Zug, damit könnte man dem IS das Wasser abgraben *hust* …)
Des isch alles sooo blamabel ….
@Insider
Es geht nicht um Fähigkeiten sondern um das Dabeisein.
@ closius:
Wir wollen doch nicht hoffen, das die ECR die RUS S400 testen sollen :) …..
@ThoDan
Weder NATO noch EU zieht den der 42er geht mE nur über GVSP.
Auch wurde FR nicht von außen angegriffen.
Deshalb macht FR alles bilateral.
„…. und Bekämpfung von Luftabwehr“
Flugabwehr der IS????
@Closius
ECR TORNADOS vielleicht um die RUS S-400 u.a. zu stören?
@ wacaffe
nein darauf möchte ich nicht hinaus.
Für die Allianz und insb. Frankreich wird sich aber die Frage stellen, warum das System Tornado nicht in seinem vollen Spektrum von aufklären, identifizieren, wirken, bewerten zum Einsatz kommt.
Mann kann sich dann auch fragen wieso Deutschland Tankflugzeuge schickt. Etwa genau deshalb, weil das Luftfahrzeug, welches dem Tornado mit Effektoren folgt, extra versorgt werden muss?? Das mag zwar jetzt etwas zu sehr auf die bildliche Ebne herunter gebrochen sein, trotzdem zeigt es beispielhaft, wie widersprüchlich die Entsendung von reinen Aufklärung Tornados ist. Jedenfalls ist das meine Meinung.
Und dieser Umstand ist wohl wie man hier sieht, offensichtlich.
Wieso stellt man sich dann nicht mit geradem Rücken hin und sagt ganz einfach: Das Einsatzszenar ist multinational koordiniert. Die Einsätze der „Allianz“ erfordern aber eine höhere Präzision. Es ist auch mit dem bisherigen Mitteln der Allianz grundsätzlich möglich mehr Sorties zu fliegen. Mehr Sorties sind somit aber nur nur dann sinnvoll, wenn es einen elementaren Aufwuchs an RECCE Kapazitäten gibt. Genau das kann die Luftwaffe qualitativ und quantitativ bieten. Genau das werden wir machen. Allerdings ist die Luftwaffe mit RECCE dann aber auch voll ausgelastet. Punkt.
Mit solch einer Erklärung währe die Entsendung reiner RECCE Tornados nachvollziehbar begründet und niemand müsste sich fragen wieso Deutschland einen dermaßen Eiertanz hinlegt.
Und genau dazu, das heißt einer nachvollziehbaren Begründung, ist man in Berlin nicht in der Lage. Und ich frage mich: warum ? Das ist mein Problem, als mündiger Bürger Deutschlands und Europas.
Da sind über 100 Kampfflugzeuge vor Ort. Jetzt kommen die Deutschen. Mit 6 Stück, davon 4 für den Einsatz. Dann wird ja alles gut.
Und die Fregatte muss man sich buchstäblich vom Mund absparen, ich will mir gar nicht ausmalen, was das für die Besatzungen in den nächsten Jahren bedeutet.
Wie ging das noch? Attraktiv.Anders? oder so?
Wann versteht Berlin endlich, dass man mit unseren Mitteln nicht bei den Großen mitspielen kann? Wir sollten das mit den Fähnchen machen. Und schlau von der Seitenlinie sprechen.
@ T.W.
Die zahlreichen Kommentare lesend, welche die Entscheidung zum militärischen Beitarg Deutschlands als nicht ausreichend kommentieren, kommt mir in Erinnerung, was sie mir gestern anreichten:
unter Nivau dieses Bloges, simplifizierend, nicht differenzierend.
Da ging es Ihnen sicher um Stil, angelegt zur objektiven Betrachtung der US Streitkräfte im konkreten Fall und sicher auch grundsätzlich.
Nun lese ich hier von Brunnenbohrerzug, Verbandspäckchen , „witzig“ uvm.
Schlimm genug, obwohl zahlreiche Experten den Beitrag als militärisch sinnlos empfinden, das es trotzdem gestellt wird. Noch schlimmer, dass sich zahlreiche Leser für Art und Umfang offensichtlich schämen. Kennen wir schon aus Zeiten des Irakkrieges und Libyen. Da haben sich auch viele Militärs geschämt. DieErgebnisse kennen wir, insbesondere Irak.
Herr T.W. es ist Ihr Blog, natürlich. Sie dürfen als Hausherr selektieren. Sie dürfen auch gern unterschiedliche Maßstäbe anlegen.
Ironie on: Ich erkenne deutlich wie ausgewogen, sachlich und differenzierend zu diesem Thema durch einige Blogger argumentiert wird. Simplifizierungen gibt es sicher nicht zu diesem Thema. Ironie off
Ich bin nicht für einen militärischen Einsatz, mir scheint jedoch dass BMVg ausgewogen und angemessen reagiert.
@ Zimdarsen
„Auch wurde FR nicht von außen angegriffen.“
hach ja……….
wenn die Kommandos eines im ausland belegenen proto-staates dort ausgebildet, instruiert, und mit einsatzbefehl ausgestattet wurden und sich dieser proto-staat ex post eindeutig zu seiner Urherberschaft bekennt dann dürfte eigentlich jedem klar sein das es sich hier selbstverständlich um eine „externe agression“ contra Frankreich handelt.
die staatsbürgerschaft der täter ist hier irrelevant.
sowohl sachlogisch als auch vrechtlich (wie aus dieversen vergleichbaren fällen bekannt)