1.225 Personenjahre externe Beratung? BMVg stoppt Ausschreibung
Das Verteidigungsministerium hat vorerst den Plan des Bundesamtes für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) gestoppt, bei einem externen Dienstleister en bloc 1.225 Personenjahre Beratung beim Management von Rüstungsprojekten einzukaufen. Die entsprechende Ausschreibung für einen Rahmenvertrag über bis zu 240 Millionen Euro werde aufgehoben, teilte ein Ministeriumssprecher am (heutigen) Freitag auf Anfrage von Augen geradeaus! mit:
Der Rahmenvertrag wird in der Form – das heißt so wie jetzt ausgeschrieben – nicht geschlossen werden. Die laufende Bewertung der bereits eingegangenen Nachfragen – beim BAAINBw allein ca. 50 Anfragen per E-Mail – zeigt Nachsteuerungsbedarf auf. Insbesondere eine mögliche Aufteilung des Auftrags in Lose wird noch einmal geprüft. Die jetzige Ausschreibung wird deshalb aufgehoben.
Das Bundesamt hatte per EU-weiter Ausschreibung nach einem Anbieter gesucht, der Beratungs- und Unterstützungsleistungen für das Projektmanagement im BAAINBw erbringen sollte. Die Leistungen sollen in unterschiedlichen Bereichen und für verschiedene Maßnahmen genutzt werden. Das Leistungsspektrum hat
bestimmte Themenfelder des Projektmanagements zu umfassen, hieß es in der im Internet veröffentlichten Bekanntmachung (da die nach Aufhebung vermutlich aus dem Netz verschwindet, das Dokument zum Nachlesen hier).
Die zahlreichen Nachfragen kamen nach meinen Informationen zwar auch von Abgeordneten und Medien, vor allem aber aus der Wirtschaft. Und da von Unternehmen, die vermuteten, dass mit einer solchen Vergabe über fast eine Viertelmillionmilliarde Euro ein Wettbewerber den Gesamtzuschlag bekommen sollte. Ganz verzichten wollen Ministerium und Bundesamt ja auch nicht auf diese externe Beratung, mit der faktisch mehr als 1.000 externe Beraterstellen in einem Jahr abgedeckt werden:
Unverändert bleibt jedoch: Die beschriebene externe Unterstützung ist für das Rüstungsmanagement wichtig und die vergleichsweise hohe Investition mit Blick auf das Volumen des Rüstungswesens mit ca. 96 Mrd. € – geschätzte Gesamtkosten für Entwicklung und Beschaffung von Projekten in der Realisierungsphase ohne die IT-Projekte SASPF und HERKULES – auch lohnend und angemessen. Eine neue Ausschreibung erfolgt deshalb in Kürze.
hieß es aus dem Ministerium dazu.
Grundsätzlich, so machte das Ministerium auch in seinem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Bericht zu Rüstungsangelegenheiten deutlich, wird das BAAINBw mehr Personal brauchen – und kurzfristig dafür externe Dienstleister einkaufen müssen:
Bereits das Gutachten vom Herbst 2014 „Umfassende Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte“ zeigte deutlich, dass nicht ausreichende oder eingeschränkte Personalressourcen für viele der betrachteten Rüstungsprojekte relevante Risiko- oder Problembereiche waren. (…)
Um kurzfristig auf Personalengpässe reagieren zu können, wird jedoch auch der Einsatz externer Unterstützung erwogen.
Nachtrag: Was ich nicht wusste: Das BMVg hat die Ausschreibung einzig und allein und ausschließlich nur gestoppt, weil der Spiegel nachgefragt hat. Sagt der Spiegel.
@Georg,
ähnlich gelagert im Rahmen der derzeitigen Flüchtingssituation. Da wird das m.W. BMI oder BAMF durch Berater unterstützt.
Da falle ich jedesmal aus den Wolken, bei etlichen Prädikatsjuristen im BMI, Sachverstand bei THW und auch! Bundeswehr und etlichen fähigen, erprobten Verwaltungsleuten in Bund, Länder, Kommune. Warum wird nicht intern nach Kandidaten für Projekte gesucht, diese zeitlich freigestellt und eine Unterkunft gestellt? Billiger als externe Beratung müsste dies allemal sein.
@Greg
Danke für die Info!
Manager sind so gut das nicht mal 500 Mio Ausgegeben wird wohl alles fehlt
@klaubautermann: Och, Sie sind ja schon wieder so sarkastisch. Den Auftrag sollte doch http://www.horvath-partners.com/de/ueber-uns/unternehmen/aufsichtsrat/ bekommen.
Die sind nämlich
1. Spitze,
2. nicht so stromlinienförmig wie wxyz,
3. hätten gleich die Untersuchung und den Bericht von wxyz wiederholt,
4. haben aber leider schon beim ersten Durchgang in 2014 dankend abgelehnt, wie die Vöglein zwitscherten,
5. weil mit der reinen Interview-Methode wie seinerzeit durch KPMG erfolgt, angebllich apriori nicht einverstanden,
6. Was K.S. sofort eingeleuchtet haben soll (!!!!),
7. Aber der Chefin und bestimmten Herren angeblich nicht in den Kram gepasst habe.
Das es bei der Beschaffung und Einführung von erprobten Gerät (also Comercial of the Shelf; COTS), allerdings mit kundenspezifischen Anpassungen auch anders geht, zeigt die Beschaffung und die Einrüstung des Nachfolgers für das MPR-Radargerät, des Globemaster GM 406 von Thales.
2010 der Vertrag abgeschlossen, zum 01.07.2015 die sechste und letzte Radarstation umgerüstet.
siehe: https://bw2.link/1sUrH
Dabei ist es interessant, dass man sich auf die Expertise von insgesamt 15 Dienststellen der Bw abgestützt hat und die Lw eine eigene „Schnelle Eingreiftruppe Personelle Projektunterstützung, SEPP“ aufgestellt und zur Einführung des neuen Radargerätes beigestellt hat.
Zitat: „Mit Aufstellung der Schnellen Eingreiftruppe Personelle Projektunterstützung (SEPP) wurde der Projektleitung die umfassende Fachexpertise der Luftwaffe zur Verfügung gestellt, die als Konstante im Einsatzführungsdienst nicht nur beim Projekt ARED tatkräftig unterstützt.“
Das klingt mir schon ziemlich nach den ehemaligen „Rüstungsdezernaten“ im WaSySKdo Lw und beim LogABw, die nach deren Auflösung formell zum BAINBw gewechselt haben sollten.
PS: Streiche: Globemaster
Setze: Groundmaster
Globemaster ist halt doch etwas anderes ;-)
Diese Bw ist zum eigenständigen Grundbetrieb nicht mehr Fähig.
Erfahrungsträger der Bw werden ignoriert, Beteiligungsgremien und Vertrauenspersonen werden mit Antworten welche die Situation rechtfertigen ruhig gestellt.
Besser wäre die Gremien als Ratgeber zu betrachten und deren Fragen als Hinweis auf Probleme und deren Anmerkungen als Lösung zu betrachte.
Wir benötigen keine Berater von außen, erst recht nicht wenn sie vom Staat Pension beziehen (können ja als Reservisten ihren Dienst anbieten).
Vor hier weiter mit Fachbegriffe Bombardiert wird
ein kleines Land kann das die können schon bis 2020 Planen und heben es auch Veröffentlicht
http://www.watson.ch/Schweiz/Armee/183073305-Das-steht-auf-Ueli-Maurers-geheimer-Einkaufsliste
aber bei uns werden die LKW Nachträglich bestellt das man noch 2016 anfangen kann wohl es schon 2014 bekannt war das die kommen
Der Bericht des BMVg zu Rüstungsangelegenheiten / Projektstatusberichte (PSB) ist wie schon die vorige Version wertlos, da wider nur Phantasie Angaben gemacht wurden, die absolut mit der Realität nichts zu tun haben.
An Beispiel A400M
Nach dem A400M Rahmenterminplan sollte Frankreich das erste Luftfahrzeug mit dem vollständigen Fähigkeitsumfang 2007 bekommen. Unsere erste Maschine sollten dann in Jahr 2008 zulaufen.
@ Stimme der Vernunft | 09. Oktober 2015 – 19:10
Also 8 Jahre Verzögerung und nicht 5 !
Gesamt Verzögerung bei der Beschaffung unseres neuen Transportflugzeug beträgt mindestens 255 Monate, da die Ursprüngliche Bezeichnung nämlich FLA ( Future Large Aircraft ) ist.
Schon Anfang der 1980er-Jahre wurde der Bedarf erkannt und Ziele
formuliert, sowie die ( FIMA Future International Military/Civil Airlifter-Konsortium )
gegründet.
Die gemachten Angaben zu den Finanzen sind absolut aberwitzig !
Nur ein plus von 1.47 Mrd. € oder 18 Prozent Abweichung von den ursprünglichen Beschaffungskosten beim A400M ! ( Seite 87 )
Ursprünglich haben wir 73 Maschinen von Typ A400M zu einen Festpreis von 10 Mrd. DM ( rund 5. Mrd. € ) bestellt. Heute liegen die Kosten für 53 Maschinen von Typ A400M bei ca. 12.-18.Mrd. € !
Fazit : die BAAINBw umgehend auflösen und durch eine unabhängige Beschaffungsagentur ersetzen !
@Milliway
….politisch unabhängig analog zu Modell der Bundesagentur für Arbeit……..könnte hinhauen, wenn diese Agentur dezentral organisiert ist.
Speziell der A400M ist ein Beispiel, dass es auch anders hätte laufen können.
Zum ersten Mal in der Geschichte (meines Wissens) wurde ein Festpreisangebot für die Entwicklung und Beschaffung eines Waffensystems vergeben. Man vertraute darauf, dass die Industrie (EADS, Airbus und andere) so ein Flugzeugprojekt eigenständig entwickeln können.
Wie sich dann die Probleme mit der Festpreisgarantie herausstellten, hätten die beteiligten europäischen Regierungen einfach auf der Festpreisbestellung bestehen müssen. Angeblich wäre EADS und Tom Enders bereit gewesen, das Projekt platzen zu lassen, da zu dem Festpreis nicht zu erstellen. Wenn dieses Projekt tatsächlich geplatzt wäre und die europäischen Nationen ein amerikanisches Modell eingeführt hätten, wäre dies für die europäische Wehrindustrie mit der Lehmann-Pleite vergleichbar gewesen. Dies wollten die beteiligten Regierungen aus politischen Gründen nicht riskieren.
Also unabhängig von dem BwB bzw. jetzt BAINBw ist das A400M Projekt von Anfang an ein politisch gewolltes Desaster gewesen und keine zivile Beschaffungsagentur der Welt hätte diese politisch gewollte Achterbahnfahrt verhindern können.
Ach ja, jetzt ist die Zentralisierung schuld – nachdem das vorherige System so dezentralisiert war, dass es bei drohender Verantwortung selbst auf atomarer Ebene diffundieren konnte. Aber so lange man hier weiter so schön ideologische Grabenkämpfe führen kann/darf, braucht man sich auch nicht mit so fürchterlich trockenen und langweiligen Sachthemen beschäftigen.
Daher stelle ich nur zwei Fragen:
• Hat das System BW bei zumindest einem größeren Projekt eine vollständige Kostenübersicht bzw. kann es die exposure quantitativ beziffern?
• Wie hedged/managt das System BW seine Wechselkurs-/Inflationsrisiken?
Ja, ich weiß – die Buchhalterseelen eben – nur leider sollte niemand mit viel Geld (im Milliardenbereich) hantieren dürfen, sofern auf diese beiden Fragen nicht sehr präzise Antworten folgen.
Hallo Bang50
Es freut mich, dass Sie sich zu dem Thema äußern, ich hatte schon auf ihren Beitrag gewartet.
Auf die gestellten Fragen kann ich leider keine Antwort geben, aber gemäß der oben verlinkten Ausschreibung wurde keine Kostencontroller und Währungsspezialisten gesucht, sondern alle Bereiche (Aufzählung a – h) gibt es auch im BAINBw selber, also entweder eine Doppelung oder Ergänzung der Personalressourcen.
http://augengeradeaus.net/2015/10/1-225-personenjahre-externe-beratung-bmvg-stoppt-ausschreibung/comment-page-1/#comment-212608
Hallo Bang50: Ihr Ansatz ist völlig richtig, nur leider nicht realisierbar.
Was halten Sie denn davon – um mal im Stile eines Schiffsgespenstes mit gelebe Zähnen zu sprechen – wir machen aus der Bw eine AG, so mit allem Komfort und auch mit Belegschaftsaktien – und die Aktionäre bestimmen letztendlich den Vorstand und den Aufsichtsrat?
Als Arbeitsdirektor darf ich schon einmal Herrn R.K. (O d.R.) vorschlagen. :>)))
Selten ist der Spiegel und sind auch die Kommentare hier so weit am Problem vorbei geschlindert. Das Amt in Koblenz wurde in den letzten gefühlten 10 „Umorganisationen“ (vulgo: Kürzungsrunden) bis zur Disfunktionalität zusammengestrichen. Das hat jetzt (Fr. Sts’in Dr. Suder und Herrn Dr. Scherf sei Dank) auch das BMVg gemerkt. Deshalb sollten Leute eingekauft werden, die in den Projekten mitarbeiten (KEINE Berater). 300 Personen pro Jahr wäre ein erster Anfang gewesen. Diese Idee war natürlich mit dem BMVg abgesprochen. Aufgrund eines Telefonanrufes vom Spiegel hat da jetzt ein Ministerialer kalte Füße bekommen. Schade um die verpasste Gelegenheit.
@Bang50:
Die aktuelle Kostenübersicht für Großprojekte des BMVg:
http://tinyurl.com/nt22593
Wobei das natürlich keine betriebswirtschaftlichen Vollkosten sind (das geht in der Kameralstik nicht wirklich).
Dabei ist für die Diskussion hier besonders interessant wie sehr mans eit dem ersten Bericht die Datenbasis verändert hat.
Im ersten Bericht hat man nicht die jeweilige 25-Mio-Vorlage (also endverhandelter Vertrag) als Basiswert genutzt, sondern ältere Kostenschätzungen.
Daraufhin gab es im Frühsommer all die Schlagzeilen zu Kostenexplosionen.
Selbst verschuldeter PR-Gau.
Wenn man so verpeilt ist, dann helfen eben auch keine Berater für ne Viertel Milliarde (wobei man bei Durchsicht des Berichtes merkt, dass die 240 Mio relativ betrachtet „im Rauschen“ untergehen).
@Rüstungsfritze
So wie Sie es darstellen, war es der Versuch, kurzfristig 300 zusätzliche Stellen zu schaffen – an den Haushaltsmechanismen, dem Finanzministerium und dem Parlament vorbei?
@TW
Es war der Versuch, etwas ganz normales zu tun, nämlich Unterstützungsleistungen einzukaufen, damit die Projekte, in denen Personalmangel herrscht (und das sind fast alle) wieder zu halbwegs normalem Arbeiten zurückkehren können. In den USA heißen die Contractor. Da das Geld dafür aus dem Haushalt kommt und eine 25Mio€-Vorlage zu erstellen wäre, kann nicht davon die Rede sein, dass es am Haushalt, am BMF und am Parlament vorbei geplant war.
@Vtg Amtmann
Diese Beraterorganisationen gibt es für das BMVg doch schon lange nur nicht als AG, sondern als e.V. :-)
Die DWT wurde 1957 auf Initiative der Rüstungsabteilung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) gegründet. Heute zählt sie ca. 270 Fördernde und etwa 870 Persönliche Mitglieder.
Die Gewährleistung von Sicherheit und Frieden bedarf einer leistungsfähigen und einsatzbereiten Luftwaffe. Um all denjenigen, die sich unserer Luftwaffe heute und in Zukunft verpflichtet fühlen, ein Forum zum Austausch von Informationen und Argumenten zu geben, wurde die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe (IDLw e.V.) am 25. Oktober 2010 mit Sitz in Berlin gegründet.
AFCEA Bonn e.V. hat sich der Zielsetzung verschrieben, seinen Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit ein Spezialforum moderner Informations- und Kommunikationstechnologie zu bieten.
Der Förderkreis Deutsches Heer e.V.
Der FKH will all denjenigen ein Forum für Kommunikation, Argumentation und Interessenausgleich bieten, die sich umfassend und aktiv der Bundeswehr und hier vor allem dem Deutschen Heer verpflichtet fühlen.
In diesem Verständnis will der Förderkreis alle Kräfte aus Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit, Armee, Wirtschaft, Beschaffung sowie Forschung und Lehre zusammenführen, die sich in besonderer Verantwortung für die bei allen multinationalen und streitkräftegemeinsamen Friedensmissionen im Schwerpunkt stehenden Landstreitkräfte sehen.
Zweck des Vereins ist die Förderung gemeinschaftlicher Interessen der Mitglieder gegenüber Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sowie deren Vertretung gegenüber nationalen und internationalen Organisationen und Stellen.
Dies schließt das gemeinsame Bemühen um eine leistungsfähige nationale Industriebasis für die Ausrüstung des Deutschen Heeres und der deutschen Landstreitkräfte insgesamt mit ein.
auch für Marine, San, Fallis uvm.
Evtl benötigen die ja nur eine Dachorganisation und könnten dann ihren Erfahrungsschatz ehrenamtlich dem BMVg zur Verfügung stellen :-)))
@Rüstungsfritze:
Zustimmung. Ich finde es auch sehr merkwürdig, wie vom BMVg (vdL, Sts S., etc.) fortlaufend eine Verbesserung des Projektmanagements propagiert wird und bei medialem Gegenwind alles gestoppt wird.
Die Ausschreibung wurde zweifellos auf Betreiben des BMVg eingeleitet (im oben verlinkten Bericht ist noch von „Maßnahmen zur Verbesserung des Projektmanagements“ die Rede).
Aber wenn es ernst wird, tut man so als habe sich das BAAINBw das einfach ausgedacht??
Gleichwohl hat das BAAINBw – aus meiner Sicht – erhebliche handwerkliche Fehler gemacht (keine Aufteilung in Lose).
Das ist eigentlich schon ironisch:
Die Ausschreibung zum Projektmanagement zeigt, dass es ein verbessertes Projektmanagmenent geben muss.
Ah, natürlich mußte das kommen: „Ach ja, jetzt ist die Zentralisierung schuld – nachdem das vorherige System so dezentralisiert war, dass es bei drohender Verantwortung selbst auf atomarer Ebene diffundieren konnte.“
Hochverehrter @Bang50: natürlich gibt es nicht nur eine „destructive centralisation“ sondern auch eine „destructive decentralisation“…..auf die richtige“Balance“ zwischen diesen beiden Extremen kommt es an. Und die erreicht man nicht, indem man an Symptomen rumdoktert wie angeblich nicht vorhandene Projektmanagement-Expertise im BAAINBw oder unzureichende Kostenkalkulations- und management-Expertise.
Solche Experten sind für diesen „Rüstungsmarkt“ auf dem freien Experten- Markt schlicht und einfach nicht verfügbar…..da hilft auch keine Ausschreibung. Man muß also an die auf-und ablauforganisatorische Wurzel dieses Beschaffungsübels ran…..
Ein „kleines“ PS zu klabautermann | 10. Oktober 2015 – 16:50
Quizfrage: wie kann eine nationale, zentralisierte, behördliche Bedarfsträger/-decker-Organisation ein volkswirtschaftlich relevantes Industrie-Segment (genannt Rüstungsindustrie) „in den Griff“ bekommen, das sich durch eine schon sehr weit entwickelte und zunehmende sowohl Produkt-Planungs- als auch Produktions-/Fertigungs-Dezentralisierung auf internationale Ebene auszeichnet ???
Indem man free-lance „Projektmanager“ in diese nationale Behörde „embedded“ ?
Wohl kaum. Es sei denn man verwechselt mal wieder Prozess- mit Projekt-Management.
Man sollte nur mal auf die Hompage schauen
Die Seite wurde seit 3 Jahren nicht überholt
Neues ab und zu das war es
Projekte sind seit 3 Jahre die gleichen
Die heben keinen Bock und Lust
In der Schweiz haben die einen Stolz weiter zu kommen , bei uns ist da nichts zu Spüren
@ Georg – ;-)
Bzgl. der Dopplungen – ich kenne die Personalsituation vor Ort nicht und kann somit auch nichts zu der Sinnhaftigkeit dieser Aktion sagen. Worum es mir geht und ich auch deshalb in diese Diskussion grätsche: Egal ob in der Privatwirtschaft, bei staatlichen oder privaten Institutionen – jedes System braucht eine minimale Funktionalitätsausstattung um die gestellten Aufgaben zu erledigen. Wenn nun ein System wie die BW Assets in Form von Panzern, Flugzeugen etc.. mit einem Wert von ca. 200 Milliarden besitzt, aber nicht den Bedarf an liquiden Mittel ermitteln kann um diese Assets entsprechend dem institutionellen Zweck zur Wirkung zu bringen, dann funktioniert diese Institution einfach nicht bzw. deren Funktionalität ist nur Zufall oder auf persönliches Engagement zurückzuführen.
Wenn die BW durch Rüstungsprojekte mit mehreren Jahrzehnten Vertragsbindung inkl. Inflationsklauseln und mit mehreren Milliarden Euro z.T. auch Fremdwährungen wie US$ eine massive exposure/offene Flanke in Kauf nehmen muss – um eben den besonderen institutionellen Zweck zu erfüllen (Rüstungsgüter gibt es bekanntlich nicht auf Amazon und müssen oft erst teuer entwickelt werden), dann kann man nicht einfach resignieren und „Kameralistik“ sagen – weil A. Die Unternehmen die cash flows just in time benötigen (gerade bei Projekten mit Problemen) und nicht erst im nächsten Haushaltsjahr. Weil B. ein Auftragswert in Höhe X zum Zeitpunkt T auch immer eine bestimmte Kaufkraft zum Zeitpunkt T darstellt. Wenn diese Kaufkraft aber durch Inflation oder Kursschwankungen abgenommen hat, dann muss man entweder beim Bundestag nachkobern gehen oder liquide Mittel, die eigentlich für andere Projekte/Zwecke reserviert sind, umleiten. Im Endeffekt kommt es dann wieder zu völlig intransparenten Finanzierungsstrukturen und einer stotternden Beschaffung mit X Verdrängungseffekten.
Momentan sehe ich nicht (vielleicht bin ich da auch einfach nicht tief genug drinnen), dass man sich Gedanken macht, ob der Werkzeugkasten für die gestellte Aufgabe mit den richtigen Werkzeugen bestückt ist bzw. die richtigen Werkzeuge angewendet werden. Es scheint eher darum zu gehen, das jeweilige Lieblingswerkzeug als notwendige anzupreisen um damit alle Aufgabenstellungen zu bewältigen. Dabei will ich hier nicht auch noch meine Lieblingswerkzeuge anpreisen. Ich habe einfach zwei Beispiele/Problemstellungen herausgegriffen die ich wegen meiner beruflichen Tätigkeit relativ gut einschätzen kann und ohne deren Funktion, Investitionen im Milliardenbereich für die Privatwirtschaft fast unmöglich wären.
@ Vtg-Amtmann, @ Klabautermann
Es mag Sie verwundern, die BW ist bereits so eine richtige Ag mit Aufsichtsrat, Vorstand und Aktionären ;-) – nur nennen die sich eben Verteidigungsausschuss, Verteidigungsminister(in) und Bürger. Der Unterschied besteht im Grundbetrieb letztlich nur darin, dass ein Unternehmen Gewinne erzielen muss um nicht vom Markt bereinigt zu werden – anders ausgedrückt, der Zufluss muss den Abfluss übersteigen. Wenn jedoch der Abfluss den Zufluss übersteigt, macht das Unternehmen Verlust und die Bereitschaft die Grundprobleme zu beheben, steigt sprunghaft an. Eine solche rote Linie gibt es bei der BW-Ag leider nicht. Die Aktionäre der BW-Ag halten in Form ihrer Staatsbürgerschaft ein Papier, welches ein Versprechen auf physische Sicherheit ggü. äußeren Bedrohungen postuliert – aber nicht veräußerbar ist. Im Gegenzug sind die Aktionäre bei jeder Kapitalerhöhung der Ag uneingeschränkt beteiligt. Das ist blöd für die Aktionäre, den der Vorstand hat keinen Druck grundlegende Probleme zu lösen. Zusätzlich ist die BW-Ag nur Teil einer viel größeren Gruppe. Das macht es für die Aktionäre noch viel schwieriger abzuschätzen, ob die Kapitalerhöhungen sinnvoll eingesetzt werden oder ob das Unternehmen vom Vorstand gut geführt wird – denn leider ist es in dieser Firmengruppe gelebte Praxis, liquide Mittel aber auch Dienstleistungen für andere Gruppenmitglieder zu erbringen. Diese Struktur hat übrigens große Ähnlichkeit mit den gewaltigen/komplizierten Firmengruppen in den emerging markets. Für deren Aktionäre ist es meist unmöglich die Strukturen zu durchschauen. Wirklich gesteuert werden diese Monster von wenigen Insidern, welche innerhalb dieser komplizierten Geflechte ungestört Korruption, Bestechung, Missmanagement, Verluste verstecken oder Kapital zum eigenen Vorteil abschöpfen.
Jetzt habe ich etwas aus dem Nähkästchen geplaudert – *sry*
Aber vielleicht ist es verständlich geworden, warum es eigentlich nicht um „zentralisiert“ oder „dezentralisiert“ geht. Es geht im ersten/kleinen Schritt darum, innerhalb den Strukturen eine klare Mittelherkunft und Mittelverwendung zu haben, damit die Aktionäre/Bürger und der Aufsichtsrat/Verteidigungsausschuss überhaupt erst ihre Aufsichtsfunktion wahrnehmen können und Erfolg oder Misserfolg messbar und quantifizierbar wird – erst dann lassen sich große Organisationen auch halbwegs erfolgreich steuern ( z.B. lässt sich dann auch abschätzen, ob mehr Dezentralisierung im bestimmten Bereichen Vorteile oder Nachteile bringt. Schließlich muss jede große Institution ständig (Ideal wäre es in Echtzeit) das Niveau von Zentralisierung und Dezentralisierung justieren).
@ Memoria
Da haben Sie absolut Recht. Ich würde sogar behaupten, dass es selbst im Nachgang fast unmöglich ist (auch wenn das BMVg es wollen würde) die wahren Kosten der einzelnen Rüstungsprojekte zu beziffern. Das Problem der Kameralistik und der implizierten Verdrängungseffekte etc… ist jedoch hinreichend bekannt und wurde hier auch schon oft diskutiert. Der in der Privatwirtschaft übliche Lösungsansatz, Projektenkonten über die komplette Projektlaufzeit zu führen und die cash flows dieser Konten entsprechend zu überwachen/steuern ist (ob Fluch oder Segen) leider eine zwingende Notwendigkeit um bei multiplen und parallelen Milliardeninvestitionen die Kosten im Blick zu behalten und besonders die Projekte/Risiken zu steuern.
Für mich ist das eine dieser typisch trockenen Maßnahmen die niemanden Spaß macht – weil Regulatorik, Jurisdiktion und IT – aber eben ein konkretes Puzzlestück auf dem Weg die Dinge wirklich besser zu machen und nicht nur schöne ppt. zu erstellen.
Jetzt darf aber wieder aus ganzem Herzen auf die BWL/VWL Heinis geschimpft werden ;-)
Viel Licht und Schatten, genau wie im Amt
@PSB5:
Sie gehen irrtümlich davon aus, dass der Dienstpostenplan (ODP) in Struktur und Umfang den Aufgaben angemessen ist.
@KlausK, ONA:
Nein, die sollen unterstützen, nicht beraten. Mit allen Schwierigkeiten die sich daraus ergeben.
@Georg:
Genau da liegt der Knackpunkt. Es gibt doch auch keinen Externen der durch die Aufgaben wirklich durchschauen würde. Das Problem ist eher, dass den Mitarbeitern im BAAINBw nicht die Zeit für das auftraggeberseitige Projektmanagement gegeben wird. Dazu aber weiter unten mehr.
Und ja, die Personen die man sucht, und die dann auch noch Bundeswehrspezifika mitbringen sind … begrenzt.
8.000 – 10.000 Dienstposten ist inklusive WTDen sowie WIS und WIWeB. anteilig an den 55.000 Zivilisten eigentlich ein kleiner Teil.
@Tom Weinreich:
Mit welchem Personal und welchem KnowHow? Es gibt keine anderen Leute di Sie irgendwoher zaubern können. Wie chris achon sagte.
@inside:
Im höheren Dienst wird es auch schwerer werden. Aufgrund des großen Fehls an Personal im gehobenen Dienst wird versucht den höheren Dienst aufzustocken. Es mag wie ein jammern auf hohem Niveau erscheinen, aber viele werden dann ein Berufsleben lang Oberrat bleiben.
@verteidigungsbeamter:
Neuausrichtung mit 55k Obergrenze für zivile Beschäftigte und auch Bologna Prozess.
@wildcat:
Absolut nicht vergleichbar.
@MikeMoltow:
Warum sollte jemand im BAAINBw persönlich dafür verantwortlich gemacht werden, bzw. das sein wollen, wenn er die Fäden des Handelns nicht in den eigenen Händen hält?
Richtigerweise gab es dazu die Idee der Zielvereinbarung, welche mit dem Abgang von AL AIN D.S. wohl eingestampft wurde. Das Problem ist nur: Dazu müsste das BMVg dann auch zu seinen Zusagen stehen. Kann es aber nicht. Das Parlament untscheidet über das Budget und die Ressourcen. Gleichzeitig wäre man bei der einführung eines solchen Prozesses mit der Administration der Zielvereinbarungen ohne zusätzliches Personal noch stärker überfordert. Schließlich ist das schon wieder nicht die eigentliche Arbeit.
@Alarich:
Die Minderausgaben sinnd ja größtenteil durch die bekannten Großprojekte geschuldet. Viel bemerkenswerter ist, dass das BMVg künstlich andere Ausgabenpositionen im Regierungsentwurf kleinrechnet. Diese Positionen sollen dann als Löcher dienen, um das Geld dorthin zu schieben. Das ist für diese Bereiche aber fatal, da sie eigentlich nicht mit den Geldern planen können, diese aber trotzdem ausgeben sollen. In der Haushaltsdebatte 2016 wurde das BMVg deswegen von der Opposition angezählt. Schießlich verstößt man damit gegen die Haushaltsgrundsätze (ja, es gibt Deckungszusagen im Haushaltsgesetz. Man sollte trotzdem versuchen bei Klarheit und Wahrheit zu bleiben.)
Mann lässt die Mitarbeiter nicht machen. Sie haben Ihren Stolz und identifizieren sich zum allergrößten Teil mit Ihren Aufgaben
@Bernd Fißwald:
Nunja, die weisten Kommentatoren haben eine Meinung. Das muss nicht immer mit Wissen einhergehen. Und die Meisten Leute innerhalb der Bundeswehr mil. als auch ziv. sind recht clever. Die Struktur und die Ressourcen lassen die Aufgabenerledigung aber oft nicht zu.
@klabauterman:
+1
@Stereopanzer:
:-D
Der steht in der Wehrtechnischen Studiensammlung und ist ein Prototyp aus alten Zeiten …. Prototypen, darf man sowas nach sagen in der Bundeswehr?
@Bang50, Rüstungsfritze, Memoria:
+1
@TW:
Wenn die Ressourcen nicht bereitgestellt werden, es aber auf anderen Wegen Möglichkeiten gibt die Ressourcen zu erlangen wird das halt versucht. Wasser fließt immer nach unten. Im kleinen ist das üblich. Der große Vertrag würde angeleiert, weil man damit Unterstützungsleistungen leichter abrufbar machen wollte. Der Amtsinterne Aufwand eine Unterstützungsleistung zu bekommen frisst diese zu einem guten Teil auf.
@Zimdarsen:
DWT und SGW sind gut um Veranstaltungen durchzuführen und Verantwortliche Zusammenzubringen. Denn selbst dazu ist die Bundeswehr (gewollt) nicht in der Lage. Als Beratungsgesellschaft würde ich die eher weniger sehen. Sie nehmen dem knappen Personal die Organisation der wichtigen Kommunikationsveranstaltungen ab. Sind sozusagen auch eine Unterstützungsleistung, die aber von außerhalb kommt. So ne Mischung aus Lobbygruppe und Verein der Freunde der Wehrtechnik.
@All:
Der Projektmanager managt im BAAINBw eben nicht nur auftraggeberseitig das Projekt. Meistens ist er mit anderen Sachen belegt: Personal, Vertretung für andere, sinnloser Kleinkrieg mit TSK oder Planungsamt oder BMVg, Vorlagen schreiben weil BMVg dazu Unterstützung braucht, Berichte verfassen, die gleichen Berichte 1 Woche später in SAP nochmal schreiben, sich in einem Bericht dafür rechtfertigen, dass zwischen Bericht und SAP-Bericht eine Diskrepanz herrscht, sich in einem Bericht dafür rechtfertigen, dass sich zwischen Bericht und SAP-Bericht innerhalb einer Woche keine Weiterentwicklung ergeben hat, warten auf Entscheidungen des BMVg, noch sinnlosere Kleinkriege innerhalb des BAAINBw (meist ausgelöst durch die Schieflage Auftrag/Ressourcen), auf Antwort der WTD warten (welche gerade erfahren hat, dass 10% Personal zur Bewätigung der Flüchtlingskrise abgestellt werden sollen), Managen von Heimarbeit, managen von Gesundheitsmanagement, … das ließe sich endlos fortsetzen.
@ Bang50 ; @ Woody
Danke für die ausführlichen Antworten.
Zitat: „jedes System braucht eine minimale Funktionalitätsausstattung um die gestellten Aufgaben zu erledigen.“
Sehe ich auch so, die sollte aber mit geschätzt 5000 Bediensteten beim BAINBw am Standort Koblenz gegeben sein.
@ Woody
War da nicht mal was, das der vorletzte Präsident beim BwB sich weigerte 1000 DP abzubauen, das Ministerium dann die Haushaltskarten sperrte und in der Konsequenz dann z.B. bei der Einführung des NH-90 kein Bodendienstgerät beschafft war ?
Die direkte Konsequenz war ja dann wohl, dass der Präsident des BWB, bzw. BAAINBw „politischer Beamter“ wurde, den man ohne Angaben von Gründen in den Ruhestand schicken kann.
Den Frust über SAP kann ich verstehen und nachvollziehen, es gibt vermutlich für die einzelnen Fachanwendungen bei der Bw kein DV-System auf der ganzen Welt was ungeeigneter wäre als SAP.
Aber sind denn mit der letzten Reform 2012 so viele Dienstposten beim BAAINBw gestrichen worden ? Es kam ja auch externe Verstärkung durch Soldaten vom WaSysKdo Lw, vom LogABw in St.Augustin, die bis dahin „Wehrmaterial, Waffensysteme in der Nutzung“ betreut hatten.
Wenn den Projektmanagern beim BAINBW nicht die nötige Arbeitszeit zur Erledigung ihrer Kernaufgabe von der Amtsspitze gewährt wird, dann läuft da etwas gewaltig verkehrt.
Es kann doch nicht, dass man schöne Stundenzettel ausfüllt und anderen Bürokram macht, aber die Industrie dann dafür ein Projekt kostenmäßig um 20 % überzieht.
Es tut mir leid, aber man bräuchte einen Herrn Weise wie bei der BA Arbeit, der es versteht eine Behörde auf Vordermann zu bringen.
@ Georg | 10. Oktober 2015 – 14:56
Politiker haben nach der Auftrags Erteilung generell nichts mehr mit der Beschaffung zutun. Die Beschaffungsagentur begleitet und überwacht den Fortschritt der Einzelnen Projekte und hätte bei Verzug des A400M sofort die Vertraglich festgelegte Verzugsentschädigung von 0,02% pro Tag / max. 6% / pro Maschine vom vereinbarten Festpreis eingefordert ! Hätte dann wohl das Aus für den A400M bedeutet.
@ Bang50 | 10. Oktober 2015 – 14:58
Auf die gestellten Fragen kann ich leider auch keine Antwort geben, aber vermutlich ist der Überblick gänzlich verloren gegangen.
Neben der Kostenübersicht mit den geschönten Zahlen, vermutlich wider von KPMG | P3 Group | TaylorWessing, für das dumme Volk, soll es noch eine zweit Version geben.
@Georg
zu den Reduzierungen 2012 im BAAINBw: BWB und IT-Amt hatten vor der Reform ca. 10.500 Dienstposten (incl. WTD etc.). Dann wurden Nutzungsaufgaben übernommen, die in den TSK von ca. 2.000 Leuten bearbeitet wurden. Für die bisherigen und die neuen Aufgaben hat das BAAINBw nach der „Reform“ noch ca. 9.600 DP. Das nennt man Synergie und erwartet, dass die Mitarbeiter das toll finden.
@MD (10. Oktober 2015 – 11:03)
Das ist ein Jagdpanzer-Prototyp: https://de.wikipedia.org/wiki/VT1_%28Panzer%29
@Georg:
Die Amtsleitung sitzt da vor einer unlösbaren Aufgabe. Das heißt nicht, dass ich alles toll finde was die machen. Modernes Leadership z.B. sieht anders aus.
Wobei auch hier gilt: Die sind voll mit Aufgaben. Einen richtigen Stab haben die nicht. Es gibt eine Abteilung die da nen bissel aushilft. Die Großprojekte sollten teilweise direkt an Suder/Scherf berichten. Leitung BAAINBw muss dann zuschauen was drin steht, bzw. Der Leitung nochmal schreiben was dem BMVg geschrieben wurde.
Es gibt monatelange Vakanzen auf Abteilungsleiterebene (Einsterner bzw./ gleichwertiger Zivilist)
Seitens Leitung BMVg und auch mil. Spitzenpersonal kann man damit wohl gut leben. Ob es an ner hidden Agenda mit weiteren Orgmaßnahmen liegt kann spekuliert werden. Es gibt zumindest Anzeichen dafür.
Als Mitarbeiter ist man da selbst unwissend. Nur wenn man sieht, dass man eine Cyber TSK plant, wobei laut Ministerin „keine Reform der Reform“ droht, macht man sich so seine Gedanken. Die Abteilung I hofft in Teilen ja, dass sie dann wieder raus aus dem BAAINBw können und Beschaffungsbehörde für die Cyber TSK werden können. Wie dann die ohnehin schon schwierige Integration der IT in die Plattformen gelingt ???
Nur mal so ein paar Beispiele über was Mitarbeiter so nachdenken.
@Milliway:
Die Verzögerungen und Kostensteigerungen bei A400M wurden doch Teilweise auf Ebene Geschäftsführung/Ministertreffen behandelt. Oder täuschen mich da meine Errinnerungen? Müsste so 2009 gewesen sein. Solange sowas läuft tut sich dazu parallle vertragstechnisch nicht viel, denke ich mal.
Soso, einfach mal x Mannjahre einkaufen und dann läuft’s? Wird nicht gehen, da es am bürokratischen Korsett nichts ändert und es selten Erfolg verspricht, in einem abschmierenden Projekt Personal nachzukippen.
Was hat denn Scharping gebracht? Wir kaufen nur noch COTS und die Wirtschaft hat eh die bessere Expertise, also darf der Rüster nur noch funktional ausschreiben. Ein grandioses Erfolgsmodell…
Was hat denn die Neuausrichtung gebracht? Die Nutzungsstrukturen auf militärischer Seite wurden 2012 zerschlagen, dabei Know-How vernichtet und das BWB als BAAINBw mit dem Nutzungsmanagement überrollt. Wurde das Nutzungsmangement 1:1 ins Amt überführt? Nein, das für Rüstungsaufgaben zuständige Personal durfte die Nutzung gleich mit übernehmen.
Mehr Aufgaben, weniger Personal, kaum Handlungsspielraum aufgrund x Vorschriften, kein Requirements-Management und zahnloser Tiger (da kein politischer Rückhalt) am Verhandlungstisch. An der Ausgangssituation werden auch Berater wenig ändern können…
@ Woody | 10. Oktober 2015 – 21:01
Es war Angenommen also Fiktiv das der A400M Seinerzeit über eine Beschaffungsagentur gelaufen wäre. ( War Teil einer Antwort @Georg)
Die Angaben über die Höhe der Verzugsentschädigung sind hingegen real. Das dass Projekt A400M an die Wand gefahren wurde, haben wir selbstverständlich in erster Linie unseren Politikern zu verdanken und nicht der BAAINBw.
@ Memoria | 10. Oktober 2015 – 15:33
Unter den gesetzten Link, Befindet sich leider keine aktuelle Kostenübersicht für Großprojekte des BMVg sondern nur die zweite verpfuschte Version des Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten !
So sind die Stammdaten nicht komplett oder einfach nur Falsch, insbesondere fehlen Angaben zu den geforderten Fähigkeit / Leistungsparameter.
Ferner Fehlen Angaben zum Kaufpreis / Einzelpreis / Zeitlinie / Rahmenterminplan / Test & Evaluation ……….
Wie man es Besser machen kann an Beispiel der USA, deren Aufträge werden in Haushaltsjahre ( FY2014 / FY2015 / FY2016… sind quasi Lose ) aufgeteilt und beschafft.
http://comptroller.defense.gov/Portals/45/Documents/defbudget/fy2016/FY2016_Weapons.pdf
Für die Buchhalter unter uns , dass Green Book
http://comptroller.defense.gov/Portals/45/Documents/defbudget/fy2016/FY16_Green_Book.pdf
Was hinter den Kulissen abgeht, Test & Evaluation
http://www.dote.osd.mil/pub/reports/FY2014/pdf/other/2014DOTEAnnualReport.pdf
@ Woody @ Rüstungsfritze @ Milliway
Danke für die Antworten
Man sieht wenn man Politiker die Arbeit von einer Beschaffungsbehörde machen lässt, dann geht es schief. Außerdem muss man auch eine gewisse Kontinuität nach einer Organisationsänderung anstreben, damit die neuen Strukturen sich entwickeln und effektiv werden können.
@ Nur 2 Cent
Was Sie geschrieben haben, dürfte der Kern der Probleme der Bw sein.
Funktionsfähige Strukturen sind 20 Jahre lang zerschlagen worden, anstatt eine vorsichtige evolutionäre Entwicklung der Strukturen anzugehen. Dabei sind dann Egoismen von Verteidigungspolitikern bedient worden (Standortentscheidungen) und kurzsichtige Vorteile von den Inspekteuren für die TSKs erhofft worden ( die teure Materialerhaltung für Hubschrauber durch TSK-Wechsel an die Lw zu übertragen usw.).
Zitat: „Mehr Aufgaben, weniger Personal, kaum Handlungsspielraum aufgrund x Vorschriften, kein Requirements-Management und zahnloser Tiger (da kein politischer Rückhalt) am Verhandlungstisch. An der Ausgangssituation werden auch Berater wenig ändern können…“
So ist es und deshalb haben die Politiker nach einer Beschaffungsentscheidung immer noch gehörigen Einfluss auf den Ablauf und die Kosten eines Rüstungsprojektes.
@ woody
erwischt, ungenau formuliert :) Unterstützer wäre richtig – ist ja auch finanziell ne andere Kragenweite
woody & andere
weiß jemand, ob Teile oder gar alle dieser 300 Unterstützer schon längst da sind? Dann wäre die Ausschreibung ja auch deutlich anders zu lesen. Oder wären die alle neu und zusätzlich gewesen.
Milliway | 10. Oktober 2015 – 21:21 „[…] Das dass Projekt A400M an die Wand gefahren wurde, haben wir selbstverständlich in erster Linie unseren Politikern zu verdanken und nicht der BAAINBw.“
Ich denke mit dem Befund und seiner eigentlichen Ursache beerdigt sich automatisch jede Idee einer unabhängigen Rüstungsagentur. In Kürze zusammengefasst:
– Es gibt nur extrem wenig Möglichkeiten für die Politik direkt Steuergelder in die Wirtschaft zu steuern und der Einzelplan 14 ist eine dieser Möglichkeiten (und ein recht gut mit Euros gefüllte dazu).
– Es gibt ebenso nur extrem wenig Bereiche in denen die Zahl potentieller Auftragnehmer so gering ist und die Zahl der potentiellen Kunden eben dieser Auftragnehmer so klein.
– Es gibt on top praktisch keine Möglichkeit international zu arbeiten ohne mit politischen Interessen anderer Nationen und außenpolitischen Ambitionen deutscher Parteien zusammenzuprallen.
Was bedeutet das nun im Groben: Klitzekleiner Markt, d.h. Marktpreise sind normalerweise nicht zu erwarten. Hochpolitisches Parkett, d.h. Entscheidungen in politisch „sichtbaren“ Projekten werden niemals auf Arbeitsebene getroffen. Struktur und Personalkörper der „Beschaffer“ sind Spielfeld der Politik.
Alle tollen Ideen (die selbstverständlich jeder einigermaßen geradeausdenkende Projektleiter im BAAINBw ebenfalls schon gehabt hat) wie etwa Projektkonten über mehrere Jahre, Gesamtkostenrechnung (und sei sie auch noch so grob), verbindliche Zielvereinbarungen zwischen den Etagen (Ministerium mit Amt, Amt mit Abteilung, Abteilung mit Gruppe, Gruppe mit Referat…) und was sonst noch alles Klarheit in die Rüstung bringen würde… all das wird nicht kommen, egal welche Struktur man da einsetzt, weil es eben die Macht beschränken würde, die der gewählte Volksvertreter und der Wirtschaftslobbyist ausüben können.
Und wie immer genügt sich ein großer Teil der Öffentlichkeit und der Bundeswehr selber darin, auf die zu schimpfen, die selbst am meisten über diese Zustände fluchen. Dass ein nicht geringer Teil der Rüster nach Jahren in Frustration verfallen ist und nur noch tut „wofür er sich zuständig fühlt“ macht das Desaster perfekt.
Genau in diese Schiene passt auch diese Geschichte. Sicher könnte man an einigen Stellen extrem gut Unterstützung brauchen, weil ein mehr an Stellen politisches Tabu wäre. Aber ein Artikel, der politischen Gegenwind bedeuten könnte und die Unterstützung ist jenseits des Horizonts verschwunden…
@ONA:
Diese 300 sind sicherlich noch nicht da. Es sind aber natürlich bereits Berater/Unterstützer in der Bundeswehr aktiv.
Ich sage explizit Bundeswehr, da sich deren Einsatz eben nicht nur auf das BAAINBw bzw. AIN beschränkt.
Wenn Sie genaue Zahlen haben wollen: Informationsfreiheitsgesetz. Aber vielleicht hat der Hausherr ja auch schon eine entsprechende Presseanfrage gestellt (geht schneller).
Das Problem ist: Was muss die Bundeswehr selber können? Berater oder auch Studienverträge sind ja nichts neues. Die IABG z.B. arbeitet ja nicht erst seit Gestern für die Bundeswehr. Was wir jetzt sehen ist eine neue Qualität. Die Grenzen sind auch nicht stringent zu ziehen, da sie insbesondere bei Kooperationen und eingestuften Systemen nicht einfach die technische Expertise outsourcen können.
@Woody
„…… bei Kooperationen und eingestuften Systemen nicht einfach die technische Expertise outsourcen können…..“
Ach, endlich mal der „kleine, aber ganz feine Punkt“. German eyes-only payload system and US-licensed plattform-system…..wie soll das denn gehen ? z.Bsp. Eurohawk ?……eben: geht gar nicht ;-)
Q.E.D.
Wenn man sich den Spiegel Artikel durchliest bekommt man als Rüster natürlich das kalte Kotzen.
Die Ministerin strahlt, die Opposition pöbelt und natürlich ist an all dem derjenige Schuld, der die Suppe immer auslöffeln muss. Und die zentrale Frage ist: Was kommt beim Wahlvolk an:
Beamte faul und unfähig, Ministerin ist toll aber nicht zuständig, das Amt ist schuld. Aber nein, TdM hat alles richtig gemacht.
@Woody: Und dafür bekommen wir Beamte eben Schmerzensgeld^WAlimentierung. Irgendwer muss schuld sein, und der faule Sesselpupser ist seit jeher Sündenbock der Stammtischfraktion.
Trotzdem machen Soldaten, Beamte und Arbeitnehmer der Bundeswehr jeden Tag Unmögliches möglich (trotz Vorschriftendschungel, Mangelwirtschaft und vorsätzliche OrgÄnderung/Verkomplizierung).
Die Politik sollte sich fragen, warum der Laden überhaupt noch funktioniert. Da ist extreme Demotivation durch „ich kauf mir Berater, ihr könnt das ja nicht!“ nicht hilfreich…
Naja, man muss den Leuten die Ressourcen, die Verantwortung und die Kompetenz geben, die sie brauchen um ihre Aufgaben zu erfüllen. Wenn ein Projektleiter nur Postleitstelle/Router spielen darf ist schon etwas nicht ganz richtig.
@nur 2 Cent:
Der letzte Satz suggeriert, dass auch wenn eine gem. Thema geforderte Leistung eingekauft werden sollte, deren Effiktivität auf Grund potentiell unzureichender Beistellungen eher als gering einzuschätzen wäre.
Kurz: man will im BAAIN keine externen „Berater“/“Unterstützer“ sitzen haben? Die Ausschreibung ist nur vom BMVg gewollt?
@ Nur 2 Cent | 11. Oktober 2015 – 7:41
„Die Politik sollte sich fragen, warum der Laden überhaupt noch funktioniert. “
Dann muesste die Politik bei tragfaehiger Antwort ja zugeben dass 90% der Probleme politisch erzeugt wurden und nicht von innen kommen.
Noch ein bis zwei ergänzende Gedanken, die bisher in der Diskussion noch nicht betrachtet wurden:
Im aktuellen Rüstungsbericht wird darauf hingewiesen, dass auf externe Unterstützung zur Überwindung personeller Engpässe zurückgegriffen werden könnte. Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung soll hierzu Klarheit bringen.
Demgegenüber werden wohl ca. 500 Mio. EUR dieses Jahr aus dem Rüstungbudget nicht ausgegeben werden können; Details hierzu siehe u.a. bei
[Wie bekannt, werden hier deutsche Verlagswebseiten i.d.R. nicht verlinkt. T.W.]
Ist es nun unwahrscheinlich, dass diese Ausschreibung als „Ballon für die Wirtschaftlichkieitsbetrachtung“ dient – zumal so wie fast jedes Jähr bei der Bw im Herbst eines Jahres kurzfristig nach Alternativen für nicht benötigte Finanzen gesucht wird?
@TW:
Sorry, für den unzweckmäßigen Link – vielleicht ist dieser hier passender: http://www.tobias-lindner.de/themen-3000783/friedens-und-sicherheitspolitik/probleme-bei-der-ruestung-bestehen-fort-eine-halbe-milliarde-euro-bleibt-liegen.html
Kann mir mal jemand erklären, was es für einen Sinn ergibt 1000 Dienstposten bei einer Organisationsreform des Beschaffungsamtes einzusparen und dann versuchen 1225 Personenjahre externe Arbeitsleistung für 250 Millionen Euro wieder einzukaufen ?
Noch dazu wo es die Experten auf dem externen Arbeitsmarkt so nicht geben wird.
Kopflose Politik, oder ?
Wenn Airbus den zweiten A400M dieses Jahr nicht mehr abliefert, können wieviel Millionen nicht mehr ausgegeben werden ? 100 – 140 Mio ?
Das Gleiche dürfte auch für andere Großprojekte gelten, verzögerte Auslieferung, verzögerter Geldfluss, oder möchte hier jemand, dass man die Industrie im Vorgriff auf eine zu erbringende Leistung bezahlt ?
Es ist so schon schlimm genug mit der wehrtechnischen Industrie bezüglich Liefertreue usw.
In Anlehnung an den Banker-Spruch „Weg mit Schaden“ oder die Weisheit „Dem schlechten Geld kein gutes hinterherwerfen“ ist eine Verstärkung des BAAINBw m.E. nicht zielführend. Wenn denn eine Verstärkung durch Externe, die die notwendigen Kenntnisse eher nicht mitbringen, überhaupt möglich wäre …
Allenfalls als punktuelle Anticrash-Maßnahme, um Übleres zu verhindern, kommt das in Frage.
Im Übrigen kommen wir um einen (insgesamt wohl kaum billigeren, aber zielführenderen) gänzlichen Neuaufbau von Planung, Beschaffung und Nutzungsleitung nicht herum. Aber bitte nicht für alles gleichzeitig, sondern beginnend mit ausgewählten Projektbereichen. Die neuen Institutionen dafür befüllen mit den Beamten und Soldaten, deren Fachkenntnisse und Sachorientierung über Zweifel erhaben ist. Die durch falsche Anreize verzogenen Führungseliten – zivil wie militärisch – bitte draussen lassen und im Rahmen des rechtlich Möglichen abwickeln. Auch wenn es platt klingt: Wir haben in erster Linie ein Führungsproblem, von der Politik an ein paar Ebenen abwärts.
@ woody
Wenn Sie recht haben, dass die 300 noch nicht da sind, dann ist dies ein Hinweis auf ein anderes Problem:
BAAINBw & Dienststellen haben lt Bericht Rüstungsangelegenheiten derzeit rd 11.300 Mitarbeiter. Dies müssen teilweise die Falschen, genauer Mitarbeiter mit den falschen Qualifikationen sein, wenn man externe Untersützung in diesem Umfang zusätzlich braucht. Die Haushaltstöpfe, solche einzukaufen, sind ja schon heute recht üppig und m.W. wird zusätzlich (projektkostentreibend) auch auf die Projekttitel u.a. zugegriffen. Gibt es da ein manifestes Problem im Bereich Aus- und Weiterbildung / Laufbahnplanung? Es wurden in der Vergangenheit und werden vielleicht auch weiter die falschen Leute oder Leute für das Falsche qualifiziert? Neben Ihrer berechtigten Frage, was die Bw selbst können muss, ergäbe sich dann natürlich auch nur extern zu deckender Bedarf. Das müsste man dann mal im Detail diskutieren. Monokausal entstehen solche Probleme ja meistens nicht.
@Stimme der Vernunft,
Nein, mit dieser Ausschreibung kompensieren sie nicht die Minderausgaben. Gezahlt wird nach der Leistungserbringung.
Für die Folgejahre hilft der in der Haushaltsproblematik auch nicht. denn eine Bindung hat bereits planerische Verdrängungseffekte. Damit verschärft solch ein Vertrag die dortigen Probleme eher.
Woher dann auch wieder die ganzen Verpflichtungsermächtigungen für den Vertrag kommen sollen ist wohl auch wieder klar. Man zieht diese bei den Rüstungsprojekten selbst ein. Macht das Leben dort nicht einfacher. Nächster Verdrängungseffekt zu lasten kleiner und mittlerer Projekte.
@Georg:
Das macht keinen Sinn, ist aber das umsetzen der politischen Vorgaben.
@Nur 2 Cent:
Dass wir der Sündenbock sind ist uns doch klar. Das ist Teil des Deals zwischen Staat und seinem Diener. Nur war ein Teil des Deals auch, dass man irgendwie weiter arbeitet wie sonst auch und sich gegenseitig nicht unnötig wehtut.
@ONA:
Man hat nicht die falschen Leute. Die Mitarbeiter sind weder besser noch schlechter als das was sie an Humankapital in einem deutschen Großunternehmen finden. Ihre grundlegenden Qualifikationen sind nahezu identisch. Der Bund versteht es nur nicht, das Personal richtig einzusetzen. Und sie die richtigen Aufgaben machen zu lassen. Das liegt aber auch nicht am jeweils direkt Vorgesetzten, der versucht ja auch nur Aufträge abzuarbeiten, Termine einzuhalten.
Die an sich sinnvolle Personalrotation im höheren Dienst wird dann oft so durchgeführt, dass man in ein komplett fremdes Gebiet gesteckt wird. Solange man ausreichend Personal im gehobenen Dienst hat (Dienstposten und Besetzungsgrad) und man als höherer Dienst sich auf das Management der Arbeit konzentriert passt das. Wenn man dann aber auf einmal doch „Mädchen für Alles“ wird gibt es halt Probleme.
Personalgewinnung ist im höheren technischen Dienst nur ein kleines Problem, im gehobenen Dienst dafür jedoch gravierend. Man hatte bereits vor 6 oder 7 Jahren, in Kooperation mit UniBw sowie externen Hochschulen, einen eigenen Bachelorstudiengang anzubieten. Das generelle Interesse daran ist wohl gut, nur ist ein Eigengewächs mit Bachelor eben nicht das gleiche wie ein Dipl. Ing (FH). Dass das Angebot vereinzelt genutzt wird um ein bezahltes Studium zu erhalten und danach das Weite zu suchen ist unerfreulich, passiert aber wohl und lässt sich nicht gänzlich verhindern.
Aber ja, man hat Probleme in der Personalbewirtschaftung, Laufbahnplanung ist nicht wie im militärischen möglich. Das folgt aus der Art wie man Ausschreibungen durchführen muss, beurteil, auswählt.
Aus- und Fortbildung sind das kleinere Problem, Die Fortbildung war/ist größtenteils sogar gut bis sehr gut. Das BiZ bietet denke ich ziemlich gute Möglichkeiten.
Nur kann man natürlich niemanden in zwei Wochen umkrempeln. Hier ist dann wieder die Verbindung zur Personalbewirtschaftung. Dem man geht davon aus, dass der Beamte alles kann.