Platz für Flüchtlinge: Reservisten-Meisterschaft abgesagt
Die Deutsche Reservistenmeisterschaft, die in knapp zwei Wochen in Roth in Franken stattfinden sollte, ist offensichtlich kurzfristig abgesagt worden, um weitere Unterkunftsmöglichkeiten für Flüchtlinge in Kasernen der Bundeswehr zu schaffen. Die Gebäude würden benötigt, um Platz für rund 1.000 Flüchtlinge in Infastruktur, also in festen Gebäuden, zu bekommen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Sonntag in Berlin. Mit der Nutzung der Kaserne in Roth stell die Bundeswehr nach Angaben des Ministeriums dann deutschlandweit Unterkünfte für rund 20.000 Flüchtlinge zur Verfügung.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte in einem Interview des Spiegels betont, die Bundeswehr werde ihre Hilfe bei der Bewältigung des Zustroms von Flüchtlingen so weit wie möglich ausdehnen: Was personelle Hilfe angeht, haben wir noch Luft nach oben. Das Motto lautet: maximale Kulanz. Allerdings müsse der Ausbildungs- und Übungsbetrieb weiterlaufen, denn wir haben Verpflichtungen in den Einsätzen und in der NATO.
Die regelmäßig stattfindende Reservistenmeisterschaft wird von der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Verband der Reservisten veranstaltet (für den Verband dürfte diese Absage allerdings recht überraschend gekommen sein). Dabei müssen Aufgaben wie Schießen mit dem Gewehr, Überwinden von Hindernissen oder Orientierungsmärsche von den Teilnehmergruppen bewältigt werden. (Bilder und Informationen zur Reservistenmeisterschaft 2013 hier und hier, Infos des Reservistenverbandes zur geplanten Meisterschaft 2015 hier.)
Nachtrag: Tweet vom Reservistenverband:
? BREAKING: Reservistenmeisterschaft #DRM15 im bayerischen #Roth abgesagt – damit werden 1000 weitere Plätze für Flüchtlinge frei
— Reservistenverband (@DieReserve) 13. September 2015
(Bei diesem Thema bleibt die Kommentarfunktion auf moderiert.)
(Grafik: Reservistenverband)
@politisch inkorrekt
Die Flüchtlingshilfe der Bundeswehr (als Amtshilfe!) wird bundesweit durch das BMVg koordiniert und geführt. Dementsprechend können die Landeskommandos nicht freidrehen, wie Sie vermuten.
Ich versteh das mit Roth eh nicht. Zu Spitzenzeiten hatte die Kaserne 3500 Dienstposten 7-9 Ausbildungskompanien.
Lfz Hallen so modern und groß das man sich drinnen verläuft. Da passen doch weit mehr als 1000 Res. und Asylbewerber mit rein. Ich war selbst über 10 Jahre ala BS in dem Laden in Roth
(Dopplung zum Bällebad)
wg. Grenzkontrollen: Noch bevor ich die aufgelaufenen Kommentare freischalte, habe ich den diensthabenden Sprecher des BMVg angerufen und gefragt, was es mit der ‚Unterstellung von Bundeswehrsoldaten als Hilfspolizisten‘ zur Grenzsicherung auf sich habe. Seine Aussage; 22.35: davon ist nichts bekannt.
Ich würde das erst mal als Dementi verstehen.
Hey Kameraden,
es ist traurig dass die DRM abgesagt wurde!
Ich habe mich auch drauf gefreut.
Unzulänglichkeiten der Politik, auf Kosten der Reservisten.
Wie immer in den letzten Jahren!
Dass die Flüchtlinge ein Dach über den Kopf benötigen, ist auch klar.
Wilkommen in der EU.
Äh, helft mir mal, wie viele Staaten hat die EU?
Schade !
@ TW.
„wg. Grenzkontrollen:“
schön das Sie da am Ball bleiben.
Trotzdem meine ich das die Debatte jetzt zulässig sein sollte auch wenn die Maßnahme zunächst vielleicth nicht implementiert wird.
Die Bundespolizei hat schlicht nicht die kapazitäten die Grenze dauerhaft (zunäächst bis zur 6 monatsgrenze gem. Schengen) in toto adäquat zu sichern
Ja nun, die diesjährigen „Spiele ohne Grenzen“ für die Reservisten fallen aus – schlimm? Nein!
Das ist eine der über flüssigsten Funveranstaltungen , die mir bekannt sind, zumal auch noch Truppe mit zur Unterstützung beitragen muss! Ebenso ueberfluessig wie RSU als Auffangbecken für „wichtige“ Reservisten.
Ich würde es bevorzugen, wenn diese Herren sich WUE auf Dienstposten stellen würden!
@ wacaffe:
Na ja, es scheint, daß es niemanden mehr gibt, der die „Kapazitäten“ besitzt, die „Grenzen“ der BRD zu „sichern“. Nach den Ereignissen der letzten Tage, die – was die Handlungen der politischen Klasse, sowie deren mediale Begleitung betrifft – eher an die Wiedertäufer zu Münster erinnern, stellt sich die Frage, wie man denn bei Grenzkontrollen gegen die inzwischen recht dreist und aggressiv antretenden „Flüchtlinge“, „Migranten“, „Asylanten“ oder was auch immer, vorgehen will/kann? Man kann erwarten, daß Bundespolizisten bei entsprechendem Handeln von den eigenen Medien als „Pack“ angeprangert werden. Eine bemerkenswerte Situation. Am Ende bleibt vermutlich nur, daß die deutsche Politik bei den entsprechenden Stellen der Türkei um eine Kampagnenpause bis zum nächsten Frühjahr bittet.
sorry leute schlaft ihr, die truppen werden mobilisiert und die aktiven kräften sollen ja geschont werden desweiteren monate arbeit für die drm im arsch, die nächsten die angefordert werden um inlandsdienst und auffanglager zu stellen sind die ressi sorry das geht gar ned, wir haben alle jobs und viele mehrere als einer !!! in erster Linie haben wir in der bw persüberhang und somit jeden mann zu nutzen der aktiv als soldat auf zeit dient sowie die bs soldaten fetter werden is nicht drin:)))
@ KlausK | 13. September 2015 – 23:00
Ich wünsche Ihnen einen Post wie den Ihrigen nicht, sollte es einmal um eine Herzensangelegenheit von Ihnen gehen. Mal ganz unabhängig davon, ob man die Absage begrüßt oder nicht und aus welchem Grund die Veranstaltung nun tatsächlich abgesagt wurde.
P.S.: Auf der Facebook Seite der DRM haben zumindest die Teilnehmer aus M-V posten lassen, ihre RDL – Tage der Migrantenhilfe gern zur Verfügung stellen zu wollen. Meinen Sie tatsächlich, dass solche Menschen Häme und Spott verdienen?
Und nein: Veranstaltungen wie die DRM sind meine Sache nicht. Ich schließe mich aber der Forderung an, dass die RSU-Kr kein Sammelbecken für „wichtige Menschen“ sein darf, sondern von den Landeskommandos wie jede andere militärische Dienststelle geführt und ausgebildet werden müssen.
@ TPI | 13. September 2015 – 21:33
Vielen Dank für die Info, dass das BMVg selbst die Koordination übernommen hat. Leider ließ sich diese Information bisher nicht recherchieren.
Viele Bundeswehrdienststellen und -angehörige, ganz gleich welchen Status‘, helfen, tlw dienstlich, tlw privat. Es ist zwar etwas mühsam, weil man sich größtenteils durch die Lokalpresse arbeiten muss, aber man kann das finden.
Ich wünsche den eingesetzten Frauen und Männern viel Glück, die Herausforderungen zu meistern und der Bundesregierung Kraft, Möglichkeit und Wille ein effektives Migrationsmanagement, bei dem koordinierte Aufnahme das eine und langfristige Betreuung das andere sind, zu implementieren-unter wessen Federführung auch immer.
@ KlausK
Es gibt viele Kameraden im Kreis der Reserve die gerne Wehrübungen auf einem Dienstposten leisten würden. Leider hat, wer nicht im öffentlichen Dienst angestellt ist, hierbei schlechte Karten, da er vom Gesetzgeber nicht richtig unterstützt wird. Wenn man sich zwischen dem Dienst und seinem Arbeitsplatz entscheiden muss, ist die Wahl recht einfach.
Der Notstand ist real, das kann ich allen hier Anwesenden versichern, die nicht aus dem Raum München kommen. Ohne die vielen Hunderten freiwilligen Helfern – die sich u. a. regelmäßig aufgrund mangelndem Wissen um Infektschutz selbst gefährden – wäre hier in der Landeshauptstadt das System längst kollabiert. Dieser Ansturm ist auch für die Hilfs- und Katastrophenschutzorganisationen einer Millionenstadt schlichtweg nicht mehr zu betreuen. Für viele Helfer der Organisation galt fast zwei Wochen lang die 7-Tage-Woche im Schichtbetrieb – in der Masse ohne jegliches Recht auf Freistellung, weil die Gesetze in Bayern dies für den Fachdienst Betreuung nicht vorsehen. Im Gegensatz zu den Bildern in der Zeitung lächeln die Menschen, die aus den Zügen steigen aus kaum. Man sieht ihnen deutlich an, dass sie am Ende ihrer Kräfte stehen, die mitgeführten Kinder kann man bereits getrost als traumatisiert bezeichnet.
Mit Fug und Recht kann man die Flüchtlingsschwemme als humanitäre Katastrophe bezeichnen, die München bereits hart an die Grenze gebracht hat und auch die ganze Bundesrepublik auf das äußerste fordert. Und vor allem: wir reden von Menschen. Egal, aus welchen Gründen sie ihr Land verlassen haben, aus welchen Motiven sie gekommen sind, nun sind sie hier. Und sie benötigen Hilfe. Unseren Häftlingen muten wir nicht zu, bei 10 Grad in unbeheizten Zelten zu schlafen. Wieso dann Flüchtlingen, gleich jeglicher Couleur? Die vorhandenen Infrastrukturen reichen für diese Situationen schon lange nicht mehr aus. Insofern begrüsse ich die Nachricht, dass wieder 1.000 Flüchtlinge ein festes, wintersicheres Quartier finden konnten, auch wenn dies Einschränkungen in anderen Bereichen bedeutet.
Hand aufs Herz: ich habe bereits Landes- und Bezirkswettkämpfe gesehen. In Anbetracht der dort gesehenen Darbietungen halte ich die DRM (wie ziemlich jeden anderen Wettkampf) für ein „nice to have“-Gadget, das man machen kann, solange die Rescourcen dafür da sind. Und im Moment geht es einfach nicht. Ein gewisses Maß an Enttäuschung ob der vergeblichen Vorbereitungen mag ich verstehen. Der ehrenamtliche Sanitäter, der bereits mehrere Tage hintereinander Flüchtlinge in einer alten Industriehalle auf Krätze und Infektionskrankheitn untersucht, mag dies vielleicht jedoch anders sehen.
Frage: wie viele der Teilnehmer an der DRM sind beordert?
Es kann mir doch keiner erzählen, dass das Absagen von solchen Veranstaltungen das Allheilmittel ist. Das ist keine Veranstaltung die 100 Tage dauert. Also mal Butter bei de Fische.
Das Problem ist doch die Verteilung innerhalb Deutschlands und der EU. Und wenn die Flüchtlinge sich nicht damit zufrieden geben , in einem sicheren EU-Land untergekommen zu sein, sondern auch noch Wunschziele wie (zum Großteil) Deutschland, weil es ihnen da am „Besten“ geht, dann kann da eindeutig etwas nicht funktionieren!
Pelka, HFw | 14. September 2015 – 2:38
Sie haben ihren Post um 2:38h geschrieben und gefragt: „schlaft ihr?“ … Welche Antwort erwarten sie um diese Uhrzeit?
Aber im Ernst, sie sind Hauptfeldwebel der Bundeswehr (?) und erkennen die Lage nicht? Es ist jetzt keine Zeit für „Freizeizspielchen“ … das „Herrwerden“ der Flüchtlingssituation ist ein „scharfer Einsatz“ des zivilen Krisenmanagements bei der das BMVg Amtshilfe leistet.
Franz S. | 14. September 2015 – 9:22
Sehr schön, was sie über die Kindern geschrieben haben, die vermutlich, wie sie schrieben, alle traumatisiert sind.
Ich bin gestern Abend mit meinen Kindern (3 und 6) mit dem Zug von Strasbourg nach Hannover gefahren. Die Kinder waren nach der (recht konfortablen) Fahrt einfach nur Müde und „kaputt“. Ich mußte wärend der Fahrt sehr viel an Flüchtlingskinder denken, wie es denen geht; denn sie sind seit Tagen bzw. Wochen unterwegs … unter ganz anderen Bedingungen.
Inhalt der DRM, Disziplinen/Wettbewerbe?
Forderungen:
– Individuelle Grundfertigkeiten (IGF),
– der Absicherung von militärischen Liegenschaften,
– Hilfeleistung im Hochwassereinsatz,
– Hilfeleistung bei der Bekämpfung von Bränden und Unglücksfällen,
– Orientieren im Gelände bei eingeschränkter Sicht,
– Fußmarsch unter physischen und psychischen Belastungen und
– Umgang mit Medien.
Erste gemeinsame Ausb ausgerichtet auf:
• Befähigung des Schlüsselpersonals in der Führung ihrer Teileinheiten
• Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit
• Überprüfung der Fertigkeiten im Schießen mit Handwaffen
• Durchführung von Wach- und Sicherungsaufgaben
• Orientieren bei eingeschränkter Sicht sowie
• Selbst- und Kameradenhilfe
Liest sich ja alles recht glatt, trotzdem drei Lernfragen
– wie sehen die „psychischen“ Belastungen beim Fußmarsch aus,
– „Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit“, kann doch wohl nicht ernst gemeint sein. An einem Wochenende kann ich die Leistungen überprüfen, die Erhöhung/der Erhalt ist ein 24/7-Individualauftrag, 365.
– was läuft ab bei „Befähigung des Schlüsselpersonals in der Führung ihrer Teileinheiten“?
Eine kurze Info, soweit verfügbar, wäre nett.
Zu guter letzt: Schaut der ResVbd zur National Guard, was dort so gefordert/gefördert wird? Mir fehlt insgesamt der Gefechtsbezug.
Österreich beginnt mit Grenzkontrollen zu Ungarn, mit Einsatz Bundesheer, und leitet nicht mehr automatisch weiter nach DEU. (N24)!
Natürlich ist die Lage der Reserve suboptimal. Wettkämpfe wie die DRM sehe ich eher als Highlights, auf die gezielt hin trainiert wird. Man sollte dies würdigen. Generell sollte der Reserve mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Hier kann mit wenigen Mitteln oft viel erreicht werden.
Zur diesjährigen DRM: Ich weiß, dass es ambitioniert ist, aber hätte man die Veranstaltung nicht in das nahe Tschechien verlegen können? Meines Wissens nach ist die Lage dort anders und die TrÜbPl liegen vorwiegend an der Grenze. Wenn man dies in dieser Zeit hin bekommen würde, wäre es auch ein Zeichen des politischen Willens auch hinsichtlich des Bündnisses…
@ alphabravo0815 | 14. September 2015 – 9:00
Es gibt viele Kameraden im Kreis der Reserve die gerne Wehrübungen auf einem Dienstposten leisten würden. Leider hat, wer nicht im öffentlichen Dienst angestellt ist, hierbei schlechte Karten,…
Letzteres ist leider nicht mehr so.
Zum einen ist das Verständnis von Vorgesetzten im ÖD, vielleicht mit Ausnahme Bayerns, ggü Reservedienstleistungen nicht größer als in der freien Wirtschaft.
Zum anderen folgt das auch im ÖD demographischen Sachzwängen, die dazu führen, dass immer mehr Kommunalbeamte und -angestellte konditioniert eingestellt werden, sprich nur nach Einplanung für die FFw (oder den NGO’s vor Ort) das Beschäftigungsverhältnis offeriert/begonnen bzw. fortgesetzt wird-natürlich bei Vorliegen der gesundheitlichen Voraussetzungen.
Ein dritter Aspekt: der Anteil an ungedienten Mitarbeitern (sprich Mitarbeiter, die Ersatzdienst ableisteten oder befreit waren obgrund des Geschlechtes) ist höher als noch in den 1980er/1990er Jahren. Für diesen Personenkreis ist es einfach naheliegender in der FFw bzw. in einer NGO vor Ort sich zu engagieren. Das hat unterschiedliche Gründe, von denen ich keinen kritisiere.
Seit Aussetzen der Wehrpflicht erreichen wir immer weniger vor allem junge Menschen. Hinzu kommt, dass wir das Engagement im Ehrenamt jahrzehntelang als Integrationsriemen unterschätzten-insbesondere auch ggü EU Bürgern. Mit „wir“ ist bitte der gesamte Ehrenamtsbereich gemeint.
Fakt ist: als Gesellschaft gehen uns die Ehrenamtler-Reservisten subsumiere ich der Einfachheit- aus, noch dazu die Organisierten. Auch das eine bittere Lektion, die wir dieser Tage als Gesellschaft zu lernen haben.
Nun muss man daraus keine kritische Lage für die Bundesrepublik skizzieren, kann man aber wenn durch die Bank von „man ist am Anschlag“ spricht. Und diese Feststellung habe ich mir ja nicht ausgedacht.
Franz S. | 14. September 2015 – 9:22
„Der Notstand ist real, das kann ich allen hier Anwesenden versichern, die nicht aus dem Raum München kommen.[…..] Mit Fug und Recht kann man die Flüchtlingsschwemme als humanitäre Katastrophe bezeichnen, die München bereits hart an die Grenze gebracht hat und auch die ganze Bundesrepublik auf das äußerste fordert. “
Danke! Aber ich glaube mir [und vielen anderen] war das schon länger klar. Ich habe hier schon vor langer Zeit nachgefragt, warum man das nicht als Flüchtlingskatastrophe bezeichnet. Aber nun soll es plötzlich eine sein?
Brauchte es dafür ein Amtssiegel? Von den selben Institutionen, die die ganze Zeit verharmlosend von „Herausforderung“ etc. reden und den Ansturm befeuert haben? Auch die Medien spielen seit Wochen dieses unerfreuliche Spiel um die Deutungshoheit – wo die liegt dürfte jedem klar sein – mit.
Und dann stellt sich TdM staatstragend vor die Kamera und macht einfach Rolle rückwärts. Ich weiss, was die Tage auf dem Balkan/Türkei passieren wird.
WIR ALLE WISSEN DAS!
Die Zeit der richtig hässlichen Bilder wird noch kommen.
Wichtig und Richtig, dass der Zustand/die Möglichkeiten der Bw/Reserve durch diesen Katalysator aufgezeigt werden.
Ich wundere mich ehrlich über einige der Posts hier. Besonders von einigen, bei denen ich annehme, sie haben mal gelobt/geschworen das Recht tapfer zu verteidigen. Besonders tapfer wirkt es jedenfalls nicht, über eine abgesagte Veranstaltung so zu jammern. Nichts ändert sich so schnell wie die Lage, und die der meisten Reservisten dürfte noch recht komfortabel sein im Vergleich zu den Flüchtenden, die in einigen Bundesländern unter freiem Himmel schlafen. Ganz zu schweigen von denen in Ungarn.
Und jetzt kommen wir auf den Teil mit dem Recht. Da wird dann gern die Bundeskanzlerin bewusst (? in Zeiten von copy&paste anzunehmen) falsch zitiert (immerhin ein Verfassungsorgan, das für die BW auch nicht ganz unwichtig sein sollte) mit „keine Obergrenze für Migration“. Sie sprach vom Recht auf Asyl, dass keine Obergrenze hat. Es ist die Fortsetzung von Artikel 1 GG, und hat auch Verfassungsrang. DUnd das sollte uns allen ein bisschen mehr Wert sein, als Sporthallen und eben Reservistenmeisterschaften.
Nur so zur Erinnerung: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (!!!)
Die Bundeswehr dient Deutschland und dies immer innerhalb der Kommandokette. Wenn da was von oben runter kommt, das so gar nicht passt, dann wurde vielleicht der falsche Beruf gewählt.
Ist ja auch nicht so, dass gerade systematisch und strukturell durch ein abgesagtes Schießen und die laufende Hilfe der BW die Verteidigungsfähigkeit eingeschränkt wäre. Ich glaube da muss man mal in anderen Ecken kehren.
In meinen Augen sollte man die Gunst der Stunde nutzen und die DRM grundsätzlich einstampfen da es eine reine Show-Veranstaltung für die Amtsträger aus dem Bereich der Reservistenarbeit und des VdRBw ist.
Bei der DRM wird lediglich Unmengen an Geld verbrannt wie in der ganzen beorderungsunbahängigen Res-Arbeit, den VdRBw, die beorderungsunbahängigen Res-Arbeit und die DRM braucht kein Mensch.
Aktuelles aus Roth: In der Zeit bis zur DRM werden definitiv keine Flüchtlinge in der Otto-Lilienthal-Kaserne untergebracht werden. Geplant ist vielmehr weitere Gebäude an die ZAE Roth abzugeben. Dazu müssten aber zunächst der Zaun umgebaut sowie eine Straße gebaut werden. Soviel zur Abwägung DRM vs. Flüchtlingshilfe. Das wurde der Presse und den Reservisten zwar so verkauft, reell sieht die Lage völlig anders aus.
In unserer Wettkampfmannschaft sind einige beordert. Wir haben uns intensiv vorbereitet, letzten Samstag das letzte größere Training gehabt. Jeder hat Familie, Freunde, Job zurückgestellt. Jeder hat Freizeit geopfert und auch viele Unkosten getragen weil man von der BW nicht unterstütztützt wird und nicht erstattet werden.
Der Wettkampf wäre der Lohn für diese monatelangen Entbehrungen gewesen, das Ziel worauf ein Wettkämpfer hineifert, das was er im Auge hat.
Von heute auf morgen alles was seit Monaten geplant wurde abzusagen und das in einer Email mit ein paar Zeilen wo man um Verständnis für die Situation bittet ist wie ein KO Schlag von Klitschko.
Das ist absolut unwürdig und dreist. Es ist derzeit für mich kein Grund da sich dieses Drama nochmals anzutun in Zukunft.
Es gibt so klasse zivile Wettkämpfe die von erfahrenen Leuten geplant werden und dann auch stattfinden.
Es ist absolut schade das das normale Volk, bzw. in diesem Falle Reservisten für die Fehler einstehen müssen die hochgradige Politiker unüberlegt aussprechen und damit verursachen. Von Spitzenpolitikern hätte ich mir einen weitreichenderen Gedankenhorizont erhofft. Manche denken aber scheinbar nur 5 Minuten weit in die Zukunft.
Die Diskussion geht ja munter hin und her, schade dass Meinungen überwiegend ohne Kenntnis der Sachlage ausgetauscht werden:
1. die DRM hat 2 Veranstalter: BW (im Lead) und VdRBw. Ohne BW kann der Verband diese DRM nicht durchführen.
2. Die DRM ist keine Spassveranstaltung. Die Inhalte der Stationen sind Ausschnitte aus der streitkräftegemeinsamen Ausbildung.
Bei der DRM 2013 in LEHNIN gab es eine Generalprobe mit aktiven Soldaten aus Verbänden aus ganz Deutschland. Diese Soldaten haben, obwohl aktiv und deutlich jünger als die Reservisten, die Aufgaben als herausfordernd beurteilt.
3. Die Veranstaltung in Wettkampfform dient der Motivation der Teilnehmer. Ebenso der abschließende Kameradschaftsabend. Motivation der Teilnehmer ist kein Selbstzweck, sondern sichert den Erfolg.
4. Die Enttäuschung über die Absage der DRM ist verständlich. Aber Wesensmerkmal des Militärs sind schnellwechselnde Lagen und das Handeln ins Ungewisse.
Unterstellt, es ist ein wenig wie „Einsatz im Innern“, was faktisch und juristisch nicht zutrifft, so ist festzustellen, das einzig sichere im Einsatz ist die Unsicherheit.
Die Kanzlerin hat Flexibilität angemahnt, dass ist immer noch Charakteristikum des Soldatenberufs!
Es wurden „Opfer“ an Freizeit gebracht, doch wohl freiwillig, oder? Womit ich das Engagement ausdrücklich anerkenne. Es geht aktuell aber um die Handlungsfähigkeit staatlicher Exekutive, dem ist alles unterzuordnen.
Die erbrachten Mühen der Vorbereitung sind auch keinesfalls vertane Zeit, die individuelle Leistungssteigerung steht, wird im Wettkampf zwar nicht nachgewiesen können, aber sie steht.
Opfer haben diejenigen erbracht, die an unsere Grenzen branden, warum auch immer.
Argumentiere also bitter niemand mit Freizeit als „Opfer“!
Daher bitte auf dem Teppich bleiben, die Damen und Herren in Vorbereitung auf die DRM.
Es gilt, Befehle auszuführen, ohne Lamento – und zu gehorchen.
@C. Fromm +1
Ich wollte die persönlichen Erfahrungen und Enttäuschungen auch nicht herabwürdigen. Habe im Dienste einer scharfkantigen Argumentation auf entsprechende Hinweise verzichtet. Es ist eine weitere Leistung im Wettbewerb mit dessen Absage umzugehen (Lageänderung), evtl. die schwerste.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Zustimmung.
Jetzt bekommen Soldaten einen Auftrag/Befehle und dies mit dem Anspruch auf Gehorsam.
Die Aufgaben der Soldaten sind sinnvoll und zumutbar.
Auf allen Ebenen müssen die Ursachen, Umstände und Folgen des Asyldrucks angegangen werden.
Welche langfristigen Folgen dies für die Bw haben wird, ist wohl noch nicht absehbar.
….aber es wird welche geben (Personal, Bauunterhalt, Standorte, Ausstattung, Reserven uem).
Tagesbefehl des Generalinspekteurs zum Ausfall der Deutschen Reservistenmeisterschaft
http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5NjU2YjM5NmQ2MzMwNzgyMDIwMjAyMDIw/TagesbefehlGenInsp140915.pdf
@sachlicher, alphabravo 0815
Ich hatte ueberwiegend positive Erfahrungen während meiner Dienstzeit solange es sich um beorderte Soldaten handelte, am besten inTE oder ganzen Einheiten.
DRM ist und bleibt eine Spassveranstaltung, für die aktive auch noch die Arbeit machen sollen. Dann noch ein wichtiger OdR, der die Aktiven rumkommandieren möchte!
Wer sich mal die DGStruktur einer RSU anschaut, fragt sich, was das soll!
Ich kenne mehrere Reservisten, die sich nur auf DP beordern lassen!!!
Tagesbefehl des Generalinspekteurs zum Ausfall der Deutschen Reservistenmeisterschaft.
https://bw2.link/6G3j5
Endlich reagiert, nach „Aufforderung“ durch Betroffene, auch hier auf AG?
@ Thomas Melber | 13. September 2015 – 15:01
„Warum gehen die Bürger davon aus, daß die Bw im Grundbetrieb nichts zu tun hat und sich im wesentlichen mit sich selbst beschäftigt? Das mag in Hochzeiten der Wehrpflichtarmee der Fall gewesen sein, heute stimmt das nicht mehr.“
Weil es die Wahrheit ist???
Der Auftrag im Grundbetrieb lautet „Herstellen und Erhalten der Einsatzbereitschaft“ – das ist doch im Endeffekt „mit sich selbst beschäftigen“, oder nicht?
„Und: welche Aufgaben sollte die Bw denn nun übernehmen?“
Alles was derzeit Hilfsorganisationen und freiwillige Helfer machen kann die Bw potentiell tun – einzig bei Polizeiaufgaben (Ausüben staatlicher Gewalt) wird’s wie bekannt kritisch. Bleibt also ein weites Betätigungsfeld!!!
„Bzgl. BaWü: da sind wir fein ‚raus weil es da hier nur noch wenig Truppe gibt. Im übrigen muß auch Truppe, die standortfern eingesetzt wird, untergebracht und verpflegt werden.“
Ich erinnere mich an Hochwassereinsätze, da war die Unterbringung die Zeltbahn und die Verpflegung das EPa respektive der Küchentrupp. Einzig die Eigenbeweglichkeit war wegen Sperrung der 2to Sitzmodule auf angemietete Zivilbusse reduziert.
Das war eigentlich auch immer die Stärke der Bw gegenüber zivilen HiOrgs – dass die Frauen und Männer dazu ausgebildet und ausgerüstet waren autark zu sein und damit flexibler als die meisten HiOrgs. Oder sind die Zeiten auch schon vorbei, brauchen wir inzwischen überall ein festes Feldlager mit Duschcontainern und Betreuungseinrichtung?
Zur Absage DRM:
Leider zählen die Reservistenwettkämpfe m.E. zu genau den Veranstaltungen die weniger etwas mit Militär und eher mit Sportfördergruppe zu tun haben. Und die mich als Veteran nach wie vor stark mit der „Resiwelt“ fremdeln lassen.
Insofern: Mein Mitgefühl für diejenigen die sich monatelang vorbereitet haben, aber wie schon mehrfach angesprochen ist die wesentliche Leistung der Armee das Leben in ständig wechselnden Lagen. Isso.
Bei bundeswehr.de ist jetzt der Tagesbefehl des Generalinspekteurs zum Ausfall der Deutschen Reservistenmeisterschaft online.
35 Stunden nach augengeradeaus kommt die Info also auch offiziell von der Bundeswehr: reagieren statt agieren. Warum nicht schon eher? Auch (interne) Kommunikation ist wichtig für Motivation im allgemeinen und das Verständnis für einzelne Entscheidungen im besonderen.
Herr oder Frau Fromm:
Sie sind eindeutig Verbandsmeier und Hurraparolenverbreiter.
Sofern es in Ihrem Inneren und in Ihrer Überzeugung exakt so aussieht: Glückwunsch, denn so lässt sich die Realität natürlich besser lateral passieren.
Aus der Tunnelperspektive sind DRM eine tolle Sache. Klar, sind ja auch opulent organisiert und ausgestattet. Und jeder noch so kleine Erfolg wie etwa Motivation Einzelner und die Präsentation der Mandatsträger und Hauptamtlichen rechtfertigt diesen Bohei.
Nicht.
Es gibt in Hilfe, Innerer Sicherheit wie auch bei der ernsthaften Landesverteidigung auf jeden Fall sinnvolleren Kräfteeinsatz.
Nach einem Bericht der Bildzeitung soll zur Finanzierung der Flüchtlingskrise in diesem Jahr noch eine globale Minderausgabe von 500 Mio. erwirtschaftet werden.
Wenn man sich die ersten Schätzungen der Mehrbedarfe u.a. der Kommunen und des BMAS für kommendes Jahr anschaut, dann wird klar, dass man in den laufenden Haushaltsberatungen für 2016 eine globale Minderausgabe im Milliardenbereich benötigt.
Aufgrund der Haushaltssystematik sind 2 Ressorts bei er Bildung globaler Minderausgabe meist überdurchschnittlich beteiligt: Bauwesen/ Verkehr und Verteidigung.
Da wird man dann wohl wieder zugreifen, da dort Geld recht kurzfristig verfügbar ist.
Die Ministerin hat ja am Wochenende auch erklärt,dass Luftangriffe auf den IS eine Aufgabe „für andere“ sei.
Da ist es ja schon fast konsequent im investiven Bereich und den Betriebskosten des EPl. 14 noch mehr zu sparen.
Für THW in Flecktarn reicht das Geld allemal.
Die Haushaltsberatungen werden sicher noch spannend.
Es ist ja löblich das sich einzelne Kameraden/ Teams auf die DRM vorbereitet haben, wenn sie dabei aber nicht durch die Landeskommandos unterstützt werden zeigt es doch den wirklichen Stellenwert dieser Veranstaltung. Teilweise haben die Landeskommandos ja schon Probleme die gewünschte Anzahl an Mannschaften zu stellen weil selbst die RSU-Kräfte kein Bock drauf haben.
Darüber hinaus stellt sich die Frage wo die Vergleichbarkeit ist, da es ja schon seit Jahren keine Ausscheidungswettkämpfe auf Landesebene gibt und sich somit jeder dort melden kann.
Das wie beschrieben 2013 aktive Kameraden „die Aufgaben als herausfordernd beurteilt.“ haben kann ja durchaus sein aber wo ist da die Aussagekraft?
Für einen Großteil der Bundeswehr sind diese Aufgaben eben nicht Tagesgeschäft und die Zahl der Wettkämpfe in der aktiven Truppe geht auch gegen Null.
Von der Aktualität der Inhalte möchte ich nur Generalleutnant Vollmer zitieren:
„Wer Feldposten und Alarmposten beherrscht, der kann auch „Checkpoint“; Spähtrupp zuerst und erst deutlich später Patrouille. Es gilt: Wer das Handwerkszeug seiner Truppengattung beherrscht, ist für alle möglichen Einsatzszenarien gut aufgestellt. Die situationsbedingte Ausnahme kann immer nur das „Add-on“ ganz zum Schluss sein.“
Bis das in der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit angekommen ist, werden wieder Jahr vergehen, es ist halt einfacher Konzept A, B oder C aus der Schublade zu ziehen.
@memoria
„Die Ministerin hat ja am Wochenende auch erklärt,dass Luftangriffe auf den IS eine Aufgabe „für andere“ sei.“
Danke für diesen Hinweis – habe ich wohl verpasst. Wo war denn das zu lesen?
Ursachenbekämpfung einer humanitären Katastrophe, Sicherungs- und Schutzaufgaben mit evtl.Waffeneinsatz auch ausserhalb des NATO-Gebiets sind originäre Aufgaben der Streitkräfte. Flüchtlinge werden gezwungen zu gehen, aber statt diesen Zwang zu reduzieren, werden Anreize geschaffen, die Lager vor Ort zu verlassen. Dass dies etliche Länder unserer Gemeinschaft ebenso sehen wie ich, beruhigt mich nicht wirklich. Ich verstehe unser Land nicht mehr.