Ukraine-Update: Die Sicht der Bundesregierung (mit Nachträgen)
Zum Thema Ukraine war es hier im Blog in den vergangenen Wochen sehr ruhig, auch wenn es im Osten der Ukraine selbst keineswegs ruhig war. Deshalb ein Update – aus gegebenem Anlass: Außenminister Frank-Walter Steinmeier wird in den nächsten Tagen in die Ukraine reisen, und zwar nicht nur nach Kiew, sondern auch in den Osten des Landes. In den Teil, der unter Kontrolle der Zentralregierung ist.
Die ausführliche Reiseankündigung machte Steinmeiers Sprecher Martin Jäger am (heutigen) Mittwoch in der Bundespressekonferenz, dazu gab es Fragen und Antworten. Im wesentlichen: Die Bundesregierung setzt weiterhin auf das Abkommen von Minsk und sieht in den anhaltenden Kämpfen nur Auseinanderseitzungen von lokalem Charakter, aber noch keine regionale Ausweitung und damit keine militärische Eskalation, die auch zu einer politischen Eskalation führen könnte.
Die Aussagen Jägers sowie von Regierungssprecher Steffen Seibert und Oberstleutnant Uwe Roth vom BMVg (wegen des weiterhin bestehenden deutschen Angebots, einen Waffenstillstand mit Luna-Drohnen zu überwachen) zum Nachhören:
(Das Eingangsstatement Jägers und die spätere Frage-und-Antwort-Runde habe ich mit einem kurzen Signalton getrennt. Wenn die Abschrift vorliegt, stelle ich sie hier ebenfalls ein.)
Nachtrag: Passend zu dem Thema: Der vom ermordeten russischen Oppositionsführer Boris Nemzow initiierte Bericht über die russische Beteiligung am Krieg in der Ostukraine liegt jetzt auch in englischer Übersetzung vor.
Nachtrag 2: Die Nachrichtenagentur Reuters hat einen Bericht und eine Bilderserie zu einem Aufmarsch russischen Militär-Großgeräts an der Grenze zur Ukraine veröffentlicht: Russia masses heavy firepower on border with Ukraine – witness, und die Bilderserie hier:
Russia’s army is massing troops and hundreds of pieces of weaponry including mobile rocket launchers, tanks and artillery at a makeshift base near the border with Ukraine, a Reuters reporter saw this week.
Many of the vehicles have number plates and identifying marks removed while many of the servicemen had taken insignia off their fatigues. As such, they match the appearance of some of the forces spotted in eastern Ukraine, which Kiev and its Western allies allege are covert Russian detachments.
The scene at the base on the Kuzminsky firing range, around 50 km (30 miles) from the border, offers some of the clearest evidence to date of what appeared to be a concerted Russian military build-up in the area.
Nachtrag 3: Das Transkript des obigen Audios aus der Bundespressekonferenz:
Schäfer: Der Außenminister ist derzeit auf einer Reise nach Portugal, um dort mit der portugiesischen Staatsführung über europäische Angelegenheiten und die bilateralen Beziehungen zu sprechen und insbesondere auch die Reformerfolge der letzten Jahre in Portugal zu würdigen.
Das ist aber eigentlich nicht das, was ich Ihnen sagen wollte, sondern ich möchte Ihnen sagen, dass Herr Steinmeier am Freitag auf eine fünftägige Reise gehen wird, die ihn zunächst am Freitag und Samstag in die Ukraine führen wird. Er wird dort am Freitag, dem 29. Mai, mit der ukrainischen Staatsführung zusammentreffen und dann am Samstag in die Ostukraine weiterreisen, und zwar nicht in die Ostukraine-Separatistengebiete, sondern in die Stadt Dnipropetrovsk. Dort wird er unter anderem – so ist es jedenfalls geplant – auch mit Vertretern der zivilen Beobachtermission der OSZE zusammentreffen, die sich tagtäglich um die Beobachtung der militärischen und tatsächlichen Lage im Krisengebiet kümmern.
Wir wissen um die schwierige politische Lage, in der sich die Ukraine und auch die ukrainische Regierung befinden. Es geht darum, den Reformkurs bei einer wirklich schwer eingebrochenen wirtschaftlichen Lage unbeirrt fortzusetzen – und das alles vor dem Hintergrund einer immer noch schwelenden Krise in der Ostukraine. Deshalb ist es aus Sicht von Herrn Steinmeier sehr wichtig, den Dialog mit der ukrainischen Staatsführung fortzusetzen und zu pflegen. Das hat er zuletzt in der letzten Woche beim Außenministertreffen der Nato in Antalya getan, wo es zu einem langen bilateralen Gespräch mit dem Außenminister Klimkin gekommen ist, das er jetzt fortsetzen wird.
Wir sind in ernster Sorge um die Lage in der Ostukraine, denn dort ist es immer noch nicht gelungen, den Waffenstillstand wirklich nachhaltig und belastbar zu festigen. Es besteht immer noch, so glauben wir, vor allen Dingen an den Hotspots bei Mariupol und auch am Flughafen von Donezk die Gefahr einer erneuten militärischen Eskalation. Vor dem Hintergrund der bereits angesprochenen schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Ukraine soll natürlich auch dieser Besuch ein Signal der Unterstützung und der Ermutigung der ukrainischen Staatsführung für den ja inzwischen eingeschlagenen, wirklich sehr rigorosen Reformkurs sein, den sich die Regierung vorgenommen hat. Schließlich geht es drittens darum, auch die bilateralen Aktivitäten Deutschlands zur Unterstützung dieses Reformkurses – wir nennen das unseren „Aktionsplan Ukraine“ – mit der ukrainischen Staatsführung zu besprechen, damit die deutschen Hilfsangebote so optimal wie möglich genutzt werden können, damit die Ukraine auf dem schwierigen Reformweg vorankommt.
Die Reise von Herrn Steinmeier führt ihn dann am Samstag weiter in den Nahen Osten. Er wird nach Israel reisen, um dort mit der neuen israelischen Regierung – mit Ministerpräsident Netanjahu, der ja auch amtierender Außenminister ist, und anderen Vertretern der politischen Führung – sowie anderen Politikern in Israel das Gespräch zu suchen. Genauso wird er am Sonntag und am Montag mit der politischen Führung in den Palästinensischen Gebieten Gespräche führen.
Ziel der Reise – das können Sie sich denken – ist es, nach der Bildung einer neuen israelischen Regierung in einer ganz neuen politischen Lage auszuloten, welche Perspektiven es für den Nahost-Friedensprozess geben kann. Dabei steht für den Außenminister die Situation in und um den Gaza-Streifen im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Die Reise endet am Dienstag, dem 2. Juni, in Paris.
In Paris hat der französische Außenminister zu einem Treffen der Anti-ISIS-Koalition eingeladen. Dabei wird es darum gehen, nach neun Monaten der Aktivitäten dieser Koalition eine vorläufige Bilanz der Erfolge, aber auch der Herausforderungen, die es im Kampf gegen ISIS gibt, zu ziehen.
(…)
Frage: Herr Schäfer, ich habe eine Frage zur Reise des Bundesaußenministers in die Ukraine. Sie hatten schon gesagt, dass Sie sehr besorgt sind. Können Sie eine Beurteilung abgeben, wie sich die Lage in der Ostukraine genau entwickelt? Es gibt widersprüchliche Berichte, ob die Zahl der Toten aufgrund der Kampfhandlungen steigt und diese Kampfhandlungen im Vergleich zu der Situation vor zwei, drei Wochen ansteigen.
In dem Zusammenhang: Wird bei diesen Gesprächen möglicherweise auch das Verhältnis zu Russland angesprochen? Gibt es Neuigkeiten von der vermuteten „schwarzen Liste“ deutscher Politiker, die im Kreml für diejenigen existiert, die nicht mehr einreisen dürfen?
Schäfer: Ein weites Feld, Herr Rinke. Wenn ich eine Frage vergessen haben sollte, dann mahnen Sie das bitte an.
Vielleicht erst einmal zur Lage in der Ostukraine: Der Waffenstillstand ist nun bei Weitem nicht alles, was in Minsk vereinbart worden ist. Ich denke, ohne einen nachhaltigen und belastbaren Waffenstillstand ist alles nichts. Denn das ist letztlich die Voraussetzung dafür, dass durch alles andere, was in Minsk vereinbart worden ist – bis hin zu der Durchführung von Wahlen, bis hin zu dem politischen Prozess, bis hin zu einer Verfassungsreform in der Ukraine -, auch die Sicherheit der zivilen Beobachtermission überhaupt sichergestellt werden kann.
Es ist beharrlich seit Monaten so, dass an manchen Stellen – bei Mariupol, am Flughafen von Donezk, auch an manchen anderen Stellen um Lugansk herum – schlicht und ergreifend die Kampfhandlungen nicht eingestellt werden. Das ist für uns und auch für die OSZE ernster Anlass zur Sorge. Minsk ist inzwischen nicht ganz vier Monate alt. Minsk sieht einen strengen Zeitplan für den politischen Prozess vor, der über Wahlen auch zu einer Rückübernahme der Grenzkontrollen durch die ukrainischen Behörden an der russisch-ukrainischen Grenze führen soll. Deshalb wird es ganz sicher bei den Gesprächen von Herrn Steinmeier auch darum gehen, wie man auf beiden Seiten darauf hinwirken kann, dass die Kampfhandlungen wirklich zum Stillstand kommen.
Es ist sehr schwer zu sagen, Herr Rinke, wie da die Kurve verläuft. Wird es mehr, wird es weniger? Das ändert sich von Tag zu Tag, glaube ich, und hat auch damit zu tun, dass es mindestens auf Seiten der Separatisten unterschiedliche militärische und politische Befehlszentren gibt, die ganz offensichtlich nicht mit einer Stimme sprechen und vielleicht auch unterschiedliche politische Interessen verfolgen.
Wenn man in die Ukraine reist, dann kommt man, glaube ich, gar nicht drumherum, auch die eigenen Gedanken und Überlegungen zu den Beziehungen zu Russland mit im Gepäck zu haben. Das alles spielt natürlich eine Rolle, weil eine Beilegung der Krise in der Ostukraine ohne die Mitwirkung Russlands nicht denkbar ist. Nicht zuletzt deshalb ist Russland eine der Parteien gewesen, die in Minsk mitgewirkt haben. Aber auch bei dem Versuch der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilisierung der Ukraine spielt Russland eine wichtige Rolle. Ich erinnere einfach nur an den Kredit von drei Milliarden US-Dollar, den die Russische Föderation noch in den späten Tagen des Präsidenten Janukowitsch der Ukraine gewährt hat und der Teil eines Pakets an finanziellen Forderungen ist, denen sich die ukrainische Regierung gegenübersieht, in dem zurzeit betriebenen Versuch, eine Umschuldung hinzubekommen, die dem Land die Luft zum Atmen gibt, um den wirtschaftlichen Abwärtstrend umzukehren und im Gegenteil mit Reformen in ein Positivum – in Wachstum und Entwicklung – umwandeln zu können.
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich alle Ihre Fragen beantwortet habe.
Zusatzfrage: Die Frage zur „schwarzen Liste“ für deutsche Politiker haben Sie nicht beantwortet.
Schäfer: „Schwarze Liste“ ist ein politisches Schlagwort, das ich mir jetzt einmal nicht zu Eigen machen will. Aber wenn Sie damit eine Liste von Personen meinen sollten, denen die Einreise in die Russische Föderation verwehrt würde, die uns nicht bekannt ist, dann würde das, glaube ich, den Punkt ganz gut beschreiben.
Das ist ja nicht das erste Mal, dass einem Abgeordneten oder einer Abgeordneten die Einreise in die Russische Föderation vor Ort an der Grenze verwehrt worden wäre. Ich habe den Zeitpunkt nicht mehr ganz im Kopf. Aber ich meine mich zu erinnern, dass im Herbst des letzten Jahres bereits die Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Rebecca Harms, an der Grenze gesagt bekam, nicht in die Russische Föderation einreisen zu können.
Ich verweise auf die Stellungnahme des Auswärtigen Amtes vom Sonntag, mit der wir die Entscheidung, Herrn Wellmann die Einreise in die Russische Föderation nicht zu gestatten, als unverständlich und inakzeptabel bezeichnet haben. Ich will das auch gern erläutern.
Richtig ist, dass es auch von Seiten der Europäischen Union Maßnahmen gibt, die vorsehen, dass bestimmte Staatsangehörige der Ukraine oder der Russischen Föderation keine Einreiseerlaubnis bei uns bekommen. Insofern mag das wie eine Reaktion darauf daherkommen. Aber ich weise darauf hin, dass erstens diese Entscheidungen der Europäischen Union öffentlich sind. Die Namen sind bekannt. Vor allen Dingen sind sie justitiabel. Da haben wir ja in den letzten Wochen gesehen, etwa bei der Frage des Umgangs mit führenden Köpfen der „Nachtwölfe“, dass diejenigen, denen von Seiten der Europäischen Union die Einreise in den Schengen-Raum verweigert worden ist, unmittelbar Zugang zur deutschen Gerichtsbarkeit gewährt worden ist. Wir können nicht erkennen, wie das bei einer Liste, auf der Namen stehen, die öffentlich nicht bekannt sind und für die auch Rechtsmittel nicht vorgesehen sind, gelingen kann. Insofern mögen Sie daraus ersehen, weshalb wir der Meinung sind, dass das Verhalten gegenüber dem Abgeordneten Wellmann sowohl unverständlich als auch inakzeptabel ist.
Ich kann hinzufügen: Das Auswärtige Amt jedenfalls – ich nehme an, da spreche ich auch für die Bundesregierung – hat keine Kenntnis über weitere Namen, die sich auf irgendwelchen solchen, von Ihnen angesprochenen Listen befänden.
StS Seibert: Obwohl jetzt das Meiste von Herrn Schäfer gesagt ist, möchte ich trotzdem noch einmal zwei Vorgänge im Verhältnis zu Russland ansprechen.
Das Eine ist tatsächlich die Einreiseverweigerung gegenüber dem Bundestagsabgeordneten Wellmann, die die Bundesregierung insgesamt als völlig unangemessen, als unbegründet und als einen Schritt in die falsche Richtung empfindet. Solche russischen Einreiseverweigerungen – der Sprecher des Auswärtigen Amtes hat das ja gerade auch sehr klar gesagt -, die noch dazu nicht transparent gemacht werden, sind geeignet, die Beziehungen weiter zu belasten. Das gilt umso mehr, wenn dadurch die Möglichkeit zu Meinungsaustausch erschwert wird. Wir appellieren daher an Russland, diese Praxis einzustellen.
Das andere Thema, das ich ansprechen möchte, ist das am Wochenende von Staatspräsident Putin unterzeichnete Gesetz, das sich gegen sogenannte „unerwünschte Organisationen“ richtet. Es eröffnet den russischen Behörden die rechtliche Grundlage, die Aktivitäten von noch zu bezeichnenden ausländischen und internationalen Organisationen zu sanktionieren und richtet sich zudem gegen russische Staatsbürger, die mit diesen Organisationen zusammenarbeiten. Dieses Gesetz ist nach den Vorschriften über sogenannte ausländische Agenten ein weiteres Element, um die kritische Zivilgesellschaft in Russland zu isolieren und zu diskreditieren und um Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg zu verhindern. Das verstärkt das Gefühl von Unsicherheit und Angst, das ohnehin schon in der kritischen russischen Zivilgesellschaft herrscht und das durch den Mord an Herrn Nemzow noch verstärkt wurde.
Diese beiden Punkte wollte ich hier für die Bundesregierung noch einmal angesprochen haben.
Frage: Herr Schäfer, nur zwei kurze Fragen: Zum einen bekomme ich zwei Aussagen von Ihnen nicht übereinander. Sie sagten, die Kampfhandlungen seien teilweise nicht eingestellt worden, und eingangs sagten Sie, es bestehe die Gefahr einer erneuten Eskalation. – Die Kampfhandlungen laufen weiter. Aber das ist keine Eskalation? Vielleicht können Sie das ein bisschen einordnen.
Die andere Frage – ich muss sie leider stellen -: Steht weiterhin das deutsche Angebot, mit Drohnen einen Waffenstillstand zu überwachen?
Vielleicht ergänzend die Frage an Herrn Roth: Halten sich weiterhin dafür Einheiten in Verfügungsbereitschaft oder sind in Stand-by?
Schäfer: Ich glaube, einen möglichen Widerspruch vermag ich durchaus aufzuklären; den gibt es auch nicht.
Das, was wir zurzeit erleben, sind militärische Kampfhandlungen, Scharmützel, die lokalen Charakter haben, die aber zum Glück seit den Tagen nach Minsk nicht flächendeckend zu beobachten sind. Eine militärische Eskalation wäre eine Situation, in der aus lokalen Scharmützeln regionale werden – wie wir das etwa im August letzten Jahres und auch Anfang dieses Jahres erlebt haben. Das wären sozusagen breit angelegte regelmäßige Kampfhandlungen, die ein Ausmaß hätten, das mit dem, was wir zurzeit erleben, nicht – auch nur ansatzweise – zu vergleichen wäre und dann wieder die jetzt bereits nicht zur Seite zu schiebende Möglichkeit einer neuen politischen Eskalation mit sich brächte.
Was das Drohnenangebot betrifft: Ja, das liegt noch auf dem Tisch. Aber die Probleme, die bereits am Anfang, also im Herbst letzten Jahres, bei den Beratungen der OSZE von beteiligter Seite erhoben worden sind, sind nicht ausgeräumt. Die OSZE hat sich ja auch nicht etwa nur auf das deutsch-französische Angebot verlassen und sonst gar nichts gemacht, sondern hat daraus die Konsequenz gezogen, dass man bei dem offensichtlichen Bedürfnis, Aufklärungsinformationen über die militärische Lage in der Ostukraine zu erhalten, auf andere Ressourcen zurückgreift. Da gibt es eigene Drohnensysteme, die die OSZE geleast oder gemietet hat und deshalb nutzen kann. Obendrein gibt es andere Formen von Aufklärung und Informationen, die die Mitgliedstaaten der OSZE angeboten haben. Dazu gehört auch die Bereitschaft Deutschlands und Frankreichs, eigene Satellitenaufklärung und entsprechende Informationen der OSZE zur Verfügung zu stellen.
Roth: Ich denke, Herr Schäfer hat das umfänglich beantwortet. Da brauche ich jetzt nichts mehr zu ergänzen.
Zusatzfrage : Ich präzisiere es gerne. Hält die Bundeswehr weiterhin im Sinne dieses Angebots für diese Aufgabe Truppen in Stand-by?
Roth: Es gibt keinen Bereitschaftsgrad, den Personal der Bundeswehr hat, um quasi diesem Angebot, wenn es denn abgerufen werden sollte, nachzukommen.
(Foto mit freundlicher Genehmigung von Jeroen Akkermans)
Die Welt berichtet über die Verlegung von Gerät (Panzer, LKW etc.) der russischen Armee ohne Kennungen an der Ostgrenze, nahe dem abtrünnigen Territorium (konkret in Matveev Kurgan ).
Das Spiel wird wohl weitergehen, bis der ganze Süden der Ukraine zu Russland gehört!
Aber was wollen wir machen? Waffen senden? Davon hat Russland mehr! Truppen senden? Das wäre WK III! Und Putin kann sicher sein, dass in ein paar Jahren, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, die Sanktionen auch wieder aufgehoben werden!
Wir bieten also die Überwachung eines nie zustande gekommenen Waffenstillstands mit UAS an, die für den Betrieb gesperrt sind.
Danke. Sicherheitspolitik wird wieder gelebt…
pi
Derweile wurde in Moldawien das Sprengstoffdepot einer russischen Terrorzelle ausgehoben:
http://www.ipn.md/en/societate/69659
Hm, der Bericht gibt die Aussage ‚russische Terrorzelle‘ aber so nicht her. Trotz der Indizien, die dort genannt werden.
@all
Habe oben nicht nur das Transkript der Bundespressekonferenz nachgetragen, sondern auch den Hinweis auf eine Reuters-Geschichte über russisches Großgerät nahe der ukrainischen Grenze.
Das ost-ukrainische Dnjepropetrowsk ist heute zweimal in medialer Erwähnung.
Einmal stand der örtliche Fußballklub in Warschau gegen den FC Sevilla im Endspiel um den Euroleague-Titel (2:3 übrigens). Gut, dass dies Endspiel in der Heimat des Klubs nicht stattfinden durfte, wäre auch unmöglich gewesen, da das Stadion als Flüchtlingscamp genutzt wird.
Zum zweiten weist der Tonmitschnitt der BPK aus, dass unser Außenminister sich zwei Tage dort aufzuhalten gedenkt, um politische Gespräche zu führen.
Das besondere an der Stadt ist ihre Lage unmittelbar an der fiktiven Grenze zu dem, was inzwischen wieder als „Noworossija – Neurussland“ unrühmlich bekannt wurde.
Als „Neurussland“ bezeichnet der Kreml russisch-geprägte Gebiete in der Südostukraine. Unter Verweis auf eine Zarenprovinz gleichen Namens im 18. und 19. Jahrhundert begründet der Moskau heute Ansprüche, Einfluss auf das Schicksal der Südostukraine zu nehmen. Putin will „russische Bürger“ in der Ukraine verteidigen. Im Südosten des Landes sprechen zwar fast alle im Alltag russisch, als russischstämmig bezeichnet sich aber nur eine Minderheit.
Der auch als Donbass bekannte Raum zeichnet sich folgendermaßen aus,
– er ist das industrielle Zentrum der Ukraine
– eine Mehrheit spricht russisch und
– schreibt kyrillisch sowie
– ist orthodoxen Glaubens.
– war historisch stets nach Osten, also Moskau orientiert.
Der Westen und die Zentralukraine hingegen
– sind agrarisch orientiert
– sprechen ukrainisch
– schreiben lateinisch
– sind katholisch und
– waren historisch nach Westen (Österreich-Ungarn, Polen, Deutschland) orientiert.
Putin macht sich diese innerstaatliche, bipolare Lage zunutze, indem sein Handeln ausdrückt, ‚ich hole Euch heim zu Mütterchen Russland‘.
Die Separatisten (eigentlich nur eine halbstaatliche Mörderbande) sehen sich also historisch, kulturell, ökonomisch auf dem richtigen Weg und sind sich Putins Unterstützung sicher, zumal es ja auch gegen „den Westen“ geht.
Das Minsker Abkommen, wesentlich durch die Kanzlerin mit ausgehandelt, dokumentiert den einzig gangbaren Weg, einen europäischen Waffengang irgendwie zu verhindern. Es nennt sich zwar Waffenstillstand, verhindert jedoch faktisch kein absolutes Schweigen der Waffen nur, wir haben nichts Besseres. Sicher bin ich auch, wir werden nichts Besseres aushandeln können, es sei denn Putin diktiert und die Kanzlerin paraphiert.
Das ganze kann belächelt, geringschätzend kommentiert werden, es ist jedoch, ich gestatte mir zu sagen „alternativlos“.
Herr Steinmeier handelt im erwartbaren Rahmen, ihm ist viel Glück zu wünschen. Und ein Letztes an dieser Stelle,
– es wird kein Gras über die Annexionen wachsen,
– die Sanktionen bleiben, sie sind auch erfolgreich, Putins spürt es und
– erst NACH Putin wird – vielleicht – Vernunft Einzug halten.
PS: Dass wir dies hoffentlich zum Anlass nehmen unsere SiPo einschließlich Rüstung in Schuss zu bringen, ist zu begrüßen.
Kleiner Hinweis: Wenn die „Separatisten“ seit Beginn des Konflikts gebetsmühlenartig wiederholen, daß sie keine Separatisten sondern großrussische Soldaten und Freischärler auf Eroberungsfeldzug sind, dann sollte man das vielleicht endlich mal zur Kenntnis nehmen, statt sich in Paralleluniversen zu flüchten.
Minsk 2 ist Politisch in der Ukraine in allen Punkten gescheitert. Minsk 2 ist nicht nur tot, sondern schon vollständig verwest.
– statt ein Gesetzt zu Autonomie des Donbasses zu verabschieden, hat die Rada ein Gesetz verabschiedet, dass quasi die Kapitulation der Seps verlangt
– die Ukraine kämpft in einen Vorort von Mariupol der nach Minsk 2 Sep Gebiet ist
– schwere Waffen wurden auch nur verschoben aber nicht abgezogen
Poroschenko hat da etwas in Minsk unterschrieben, was er gegen die Westukrainischen Rechtsextremen Kräfte nicht durchsetzen kann. Die Seps wollten Minsk 2 noch nie, aber die machen sowieso was Putin denen sagt. Ergo bleibt der Konflikt heiß, bis einer der beiden Parteien seine Niederlage eingestehen muss, und die Kampfhandlungen einstellen muss. Putin wollte den Donbass nie in sein Reich holen. Der will mehr, dass der Donbass mehr Autonom wird im Politischen System der Ukraine wird und dass er dann über den Donbass maßgeblichen Einfluss in der Ukrainischen Politik bekommt. Auf der anderen Seite sehen einige Mächtige in der Ukraine einen Dauerkonflikt im Donbass als Geschäftsquelle an.
„Roth: Es gibt keinen Bereitschaftsgrad, den Personal der Bundeswehr hat, um quasi diesem Angebot, wenn es denn abgerufen werden sollte, nachzukommen.“
Lüge.
In Eutin sind die Masse der deutschen LUNA Systeme (materiell) zusammengezogen und die Kräfte halten sich bereit.
Das wurde auch medial bereits kommuniziert.
pi
@Klaus-Peter Kaikowsky:
Zur Ergänzung der aus meiner Sicht weitgehend richtigen Kurzbeschreibung bezüglich der Sprache.
Russisch ist so allgegenwärtig, dass selbst in den Ministerien und nachgeordneten Behörden eher Russisch als Ukrainisch gesprochen wird, und das selbst in der Westukraine. Dies weiß ich, weil ich in den letzten drei Jahren regelmäßig in der Ukraine war und diese Erfahrung machen konnte. Russischsprachige Kollegen aus dem Baltikum sind nirgends, auch nicht in der Westukraine mit ihrem Russisch auf Ablehnung gestoßen.
Aber, auch wenn das Russische in der Ukraine allgegenwärtig ist, versteht sich nur ein ganz geringer Teil der Ukrainer als Russe und möchte heim zu Mütterchen Russland.
Bezüglich der militärischen Präsenz sind neue Gedanken von den. U.S- Marines zu hören.
http://www.informationdissemination.net/2015/05/the-use-of-marines-in-europe-for.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter
Die bisherige “ Black Sea Rotational Force“ mit etwa 500 Soldaten sollte, so die Absicht, zu einer doppelt starken Truppe mit festem Stationierungsort in Rumänien aufgebaut werden.
Wesentliche Leistung des „full battalion combat team“ wäre die Fähigkeit zur Führung des Gefechts der verbundenen Kräfte. Dazu ist vorgeschlagen das Bataillon zu verstärken. Benötigt werden: „a reconnaissance platoon, light armored vehicle platoon/company, tank platoon, amphibious assault vehicle platoon, artillery battery, aviation combat element, and logistics combat element“.
Sollten diese Fähigkeiten tatsächlich abgebildet werden können, ist dies zwar nicht qualifiziert, Putin Sorgen zu machen, ist aber auch nicht der Zweck. Jedoch wird den osteuropäischen NATO/EU-Partnern ein nicht nur verbales Zeichen von Bündnissolidarität gegeben. Bedeutsamer, mit nicht zu übersehender Tragweite ist jedoch der ebenfalls ins Auge gefasste Weg eine „Marine Expeditionary Unit (MEU) to be assigned to 6th Fleet at all times“ zu realisieren. Die 6. Flotte, mit Verantwortungsbereich u.a. Mittelmeer und Schwarzes Meer mit einer MEU zusätzlich zu befähigen, bedeutete für Südosteuropa eine neue Qualität, die mit Ausrufezeichen zu versehen wäre und bei einem Kampfkraftvergleich die Waagschale zugunsten NATO auspendeln ließe.
Die 6.Flotte und eine MEU im Mittelmeer…….das klingt nach Zypern-Krise 1974 – als ich auf der USS Waccamaw (AO-109) als frisch gebackener LtzS mit einem lieben Kameraden zwischen Sizilien und Zypern hin und her „gedüst“ bin, um die US-Task Force inkl. MEU mit allerlei verbrennbaren Säften zu versorgen. Da sagt noch einer Geschichte wiederholt sich nicht ;-) Kann schon verstehen, warum die Marines lieber an Land als an Bord stationiert sein wollen bei einer längeren Krise…..
Die http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Waccamaw_%28AO-109%29 hatte eine dampfgesteuerte Dampfkolbenruderanlage, wenn man da als WO „Steuerbord 10“ befahl konnte man erst mal in Ruhe ein 3-gängiges Menü vertilgen bevor der Dampfer anfing zu drehen ;-)
@pi: In Eutin sind die Masse der deutschen LUNA Systeme (materiell) zusammengezogen und die Kräfte halten sich bereit.
Das ist allerdings auch nicht mehr richtig. Die Verantwortung wurde bereits im Fruehjahr 2015 an die Division Sued uebertragen.
@Klabautermann
Man sollte TW überzeugen einen Thread „Klabautermann’s Back“ aufzumachen für solches Seemannsgarn ;)))
Das mit den Russischen 3 Mrd. Kredit und der Umschuldung ist auch eine spezielle Sache. Die Ukraine will nur Staatsschulden von nicht Staatlichen Gläubigern strecken oder zum Teil erlassen bekommen. Der 3 Mrd Kredit kommt vom Staatlich Russischen Sozialfond und kann man daher auch als Kredit von einen Staatlichen Gläubiger sehen. Die EU alleine hat 11 Mrd an direkten Kredite an der Ukraine vergeben, die bei einer Staatspleite in akuter Gefahr währen. Die EU kann sich Politisch keine Staatspleite der Ukraine erlauben. Daher werden die Privaten Gläubiger auch keine Zugeständnisse machen.
Die Frage ist, ob sich die Staatspleite überhaupt verhindern lässt, da unter Poroschenko die Ukraine die gleiche Oligarchische Kleptokratie geblieben ist, wie unter seinen Vorgänger. Real hat selbst ein (Pro West) Oligarch Kontrolle über den Staatlichen Gasversorger behalten und greift da sicherlich beherzt in die Kasse zum Schaden der Bevölkerung. Um u.a. dies auszugleichen wurden jetzt die Gas, Strom und sonstigen Gebühren so erhöht, dass es dagegen lautstarke Proteste gibt. Den Ukrainern geht es jetzt sehr viel schlechter als vor den Euromaidan und die Korruption ist dazu noch gestiegen. Ob das lange gut gehen wird, muss sich erst zeigen. Aussicht auf Besserung gibt es unter der Führung keine.
@JCR
Seemann’s Garn ist kein Seemannsgarn ;-)
Na gut, nun eben mal ernsthaft:
Dem geneigten Krisenbeobachter wird doch wohl aufgefallen sein, dass in der NATO und auch in den USA zwei „Strategien“ in Sachen Rußland aufeinanderprallen:
Da ist zum einen die Falkenfraktion, die NATO-Großverbände „im Osten“ stationieren und die die NATO-Rußland-Akte ad acta legen wollen….diese Fraktion wird sehr prominent vertreten durch Herrn Breedlove, der zufälliger Weise auch SACEUR und US EUCOM ist. Die andere Fraktion will das eben nicht und diese Fraktion wird in erster Linie von Deutschland geführt. Der gute Obama sitzt also national und NATO/EU geo-politisch zwischen zwei Stühlen. Also schlägt er 2 Fliegen mit einer Klappe: er gibt der NATO/ Breedlove mehr Kohle, allerdings nicht, um wirklich großere US-/NATO-Truppengebinde dauerhaft in Osteuropa zu stationieren, sondern um Übungs- und Unterstützungsaktivitäten unter Beteiligung von US-Forces in Osteuropa hochzufahren….wie z.Bsp. diese road-shows oder die gaaaaanz dolle cyber-war Kooperation nun mit Rumänen….usw.
Die Breedlove Fraktion will natürlich mehr, also kommt man mit solchen Vorschlägen wie eben das USMC mit der Stationierung eines “full battalion combat team” in Rumänien. Gleichzeitig kündigt Kiew das Transitabkommen mit Moskau in Sachen Transnistrien, kündigt an seine Schulden an Rußland nicht zu bezahlen, die Kokserei und Stahlproduktion im Donezk wird endgültig platt gemacht und prompt berichtet Reuters, dass die Russen mal wieder massiv an der ukrainischen Grenze aufmarschieren……und Steinmeier fährt in die Ukraine und versucht die Oligarchen zu überreden, die abgesahnten EU-/IWF-Mittel doch bitte im Land zu lassen und nicht in solche chinesischen Geschäfte zu investieren wie das von Herrn Wang mit seinem chinesischen Kanal in Nikaragua……;-)
….ich meinte natürlich „Kokerei“ und nicht „Kokserei“, da muß ich mal wieder unbewußt den Vater mit dem Sohn verwechselt haben…….
Ich poste den Link mal hier:
http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1036365.html
Was bedeutet das für uns?
Kann mir ein Kenner der Materie das erklären?
Das ist ein Deal zwischen Schmarotzern, pardon, Oligarchen. Der eine hat sich bei Putin bereits ’ne blutige Nase geholt, der andere ist dabei ihm zu folgen und lässt sich über den besten Weg zum Ziel beraten.
Im Ernst, was für ein Staatsverständnis? Ein ehemaliger – ausländischer – Staatspräsident wird Gouverneur in der UKR, einfach mal so!
Und mit so was müssen wir zusammenarbeiten!
@ Crm-mod
saakashvili hat es geschafft in der ukaine als repäsentant des westens zu gelten obwohl er tatsächlich eher persona non grata is (einerseits wegen korruption andererseits wegen des etwas impulsiven vorgehens im georgienkonflikt).
die ukraine hofft vermutlich sich mit saakashvili als goeverneur mehr einfluss im bzw. unterstützung durch den westen.
für dies osteuropäer mag das noch hinhauen, für alles was weiter westlich liegt ist es vermutlich eher kontraproduktiv
Danke die Herren!
Ich hab da auch nur den Kopf drüber geschüttelt und wundere mich…….
Saakaschwily kennt sich in der Ukraine gut aus, hat dort auch studiert. Aber vor allem hat er Erfahrung im Regieren und mit Machtkämpfen zwischen Mafiastrukturen. Es gibt nicht so viele, die Poroschenko gegen Kolomoisky postieren könnte, um den Odessa Oblast zu sichern.
Wenn Saakaschwily das hinkriegt, war die Entscheidung richtig.
Die USA halten übrigens immer noch eine schützende Hand über ihn und haben die Korruptionsermittlungen in Georgien mehrfach heftig kritisiert.
Es könnte also auch sein, daß sich Poroschenko gezielt einen Vertreter der Amerikaner nach Odessa geholt hat.
Stimmt, Saakaschwily hat Erfahrung im Regieren und mit Machtkämpfen zwischen Mafiastrukturen, aber nur, weil er Teil davon ist.
Darauf wollte ich hinaus. Er wird gegen Kolomoisky in Stellung gebracht, nachdem dieser sich immer mehr zu einem Risiko entwickelt.
Und wie kommt ein Georgier in der Ukraine an, einer der aufgepropft wird, in die Führungsetage aufsteigt?
Genauso wie ein Russe oder wie ein Georgier als Chef der Sowjetunion. Bis jetzt ist Kolomisky der einzige, der ernsthaft verschnupft reagiert.
Müllner und Suder dürfen nicht nach Russland einreisen.
Spon
Kolomoiskis Rechte Söldner sollen für dass Odessas Massaker mit Verantwortlich sein. Zufällig hat Poroschenko nach den Massaker einen Kolomoisky Verbündeten zum Gouverneur von Odessa gemacht wurde. Da geht es auch nicht um Sicherheit, sondern um Mafiageschäfte. In Odessa Kontrolliert Kolomoisky mit seinen Rechten Söldnern mittlerweile den größten Ukr Hafen und die einzige Ölraffinerie. Kolomoiski soll Öl dem Staat geklaut haben und Treibstoff zu überhöhten Kosten der Armee verkauft haben. Im Hafen soll der Schmuggel blühen und es sollen Extra Gebühren verlangt werden. Mit so welchen „Geschäften“ finanziert der Mafiosi Kolomoiski seine Rechten Söldner. Saaka will Kolos Söldner vertreiben und damit sind für Kolo die Geschäfte vorbei. In Mafia Geschäfte sind inzwischen alle sehr tief verstrickt. Kolomoisky hat das mit den Illegalen Geschäften übertrieben und diese zu sehr auf Staatskosten, der kein Geld mehr hat, betrieben. Ohne die Kohle aus Odessa wird sich Kolomoisky seinen Söldner nicht mehr leisten und damit verliert er seine Macht. Mal sehen, ob Kolomoisky das mit sich machen lässt.
Die Tea Party Fraktion will Alljährlich den US Wehretat kürzen. Ohne Budgetsicherheit wird die US Armee mit Sicherheit keine neuen Festen Basen mit hohen Langzeitkosten in Osteuropa sich ans Bein binden.Vor den US Präsidentenwahlen 2016 wird es keine Budgetsicherheit geben.
Der entscheidende Appeaser ist VP Biden und nicht die Luftnummer Merkel. Biden hat dafür gesorgt, dass die US Diskussion den Ukrainern Waffen zu liefern ins leere gelaufen ist. Der Masterplan ist mehr den Konflikt runter zu kühlen, um dann möglichst die Ukraine wieder aus der Öffentlichkeit raus zu bekommen, so dass keiner im Westen merkt was Poroschenko und Jazenjuk für ein Desaster in der ganzen Ukraine angerichtet haben. In der EU ist man immer weniger bereit die Ukraine zu finanzieren.
Faz.net „Kampf gegen den Paten von Dnipropetrowsk“
„Die Regierung lohnte Kolomojskij seinen „patriotischen“ Einsatz außerdem, indem sie ihm in zwei wichtigsten Verwaltungsgebieten hochkonzentrierte administrative Macht gab. Seine zweite Bastion wurde Odessa, wo ein mit ihm verbundener Manager, der Millionär Ihor Palizja, das Gouverneursamt erhielt. Dass Kolomojskij jetzt nach der Ernennung Saakaschwilis auch noch den Zugriff auf Odessa verliert, ist ein weiterer Schlag gegen seine Macht. Die Hafenstadt gilt seit jeher als Hochburg des Schmuggels. Wer hier das Gouverneursamt beherrscht, kann unübersehbare Warenströme von den Weltmeeren unverzollt und unversteuert auf den ukrainischen Schwarzmarkt leiten.“
Odessa ist eine Pro Russen Hochburg. Saaka dürfte sich nur mit den Russischen Einfluss beschäftigen und dann keine Zeit mehr haben, um gegen Kolomojskis Einfluss zu kämpfen.
„Saakashvili (and whatever team he appoints around him) will have several difficult battles ahead – the most obvious being with the notoriously corrupt customs at Yuzhny, Illichivsk and Odessa ports,” „”By extension, that will also bring him head to head with organised crime and the Odessa mafia, as well as some other nefarious vested interests within the ports,“ he added.”
““It shows how empty Petro Poroshenko’s bench is, how little he trusts Ukrainians, and how he’s running out of options,“ said one Western analyst, who asked not to be identified, because of the sensitivity of the subject.” http://www.bbc.com/news/world-europe-32975794
In Sachen Korruptionsbekämpfung ist Saakaschvili die Falsche Option:
„Die Berichte über den verschwenderischen Regierungsstil Saakaschwilis sind Legion: Der Bau von Saakaschwilis Präsidentenpalast in Tiflis soll Berichten zufolge mehrere hundert Millionen Euro verschlungen haben. Alleine die nächtliche Beleuchtung gläsernen Kuppel kostete 372.000 Euro jährlich“ „Es dürfte dem Präsidenten im eigenen Land an einer Machtbasis mangeln, zu einflussreich ist seine Oligarchenkonkurrenz.“ „Saakaschwili dient Poroschenko ganz offensichtlich als Provokation für Moskau“
http://derstandard.at/2000016734367/Das-Schweigen-der-Poroschenkoversteher
Mit den Gehalt in Odessa wird Saaka seinen Lebensstil nicht finanzieren können. Der Rest wird die Odessa Mafia wohl sponsern. Dazu noch ein paar Spenden an die Georgische Opposition. Der Bevölkerung dort wird das nix nutzen. Derweil ist das Lohnniveau der Ukraine schon unterhalb vom reinen Agrarland Moldawien gerutscht. Und das BIP soll 2015 noch ganze 9% schrumpfen. Das ist natürlich kein Thema bei Poroschenko, Jazenjuk oder ihren Westfreunden. Alle hoffen das dies nur lange genug gut gehen wird.