G36-Sammler: Warten auf den Bericht, und neue Vorwürfe
Auch wenn der für den (heutigen) Freitag angekündigte zusammenfassende Bericht des Verteidigungsministeriums zu den Problemen beim Sturmgewehr G36 bis zum frühen Abend noch nirgendwo aufgeschlagen scheint – es gibt auch genügend anderen Stoff. Oder, um eine Twitter-Äußerung zu zitieren: Popcorn bereithalten!
Erstmal zum grundlegenden Verständnis: Die Vorgeschichte habe ich für die Krautreporter aufgeschrieben: Die Braut, der man nicht traut
Zum Bericht hat der Sprecher des Verteidigungsministeriums heute in der Bundespressekonferenz schon mal vorab ausführlich Stellung genommen. Wichtigste Aussage: Nach derzeitigem Stand gibt es keine Grundlage für Schadenersatzansprüche gegen den Hersteller.
Und weiter gehts:
Die Vorschriften für die Qualitätskontrolle beim G36-Hersteller Heckler&Koch sollen jahrelang missachtet worden sein, berichtet der Spiegel:
In der Affäre um das Bundeswehr-Sturmgewehr G36 legen interne Dokumente des ehemaligen Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) den Verdacht nahe, dass BWB-Beamte und Mitarbeiter der Waffenschmiede Heckler & Koch bei der Qualitätskontrolle des Problemgewehrs G36 über Jahre Vorschriften missachtet haben.
Im Dezember 2006 meldete ein Ingenieur des BWB-Bereichs „Qualitätssicherung Waffen“ der BWB-Spitze, Heckler & Koch verfüge im Werk – gegen alle Vorschriften – über eine Lasersoftware mit dem amtlichen Prüfsiegel, mit dem das Unternehmen seine Waffen selbst als amtlich geprüft markieren könne. Die Firma führe somit „diese ‚Hoheitliche Maßnahme‘ mit eigenen nachgemachten Siegeln“ aus.
Spiegel Online hatte zuvor gemeldet, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sei bereits im März 2014 über einen geplanten Bericht des Bundesrechnungshofes informiert worden, in dem die Treffer-Probleme aufgelistet wurden. Dazu hat die Sächsische Zeitung weiter gehende Informationen – eine hochrangige Besprechung dazu habe es schon im November 2013 gegeben:
Bereits im November 2013 plante das Verteidigungsministerium eine Verbesserung des Sturmgewehrs G36. Doch die spätere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verfolgte dieses Vorhaben nicht. Das berichtet die in Dresden erscheinende „Sächsische Zeitung“ (Samstag) unter Berufung auf Militärkreise.
Nach Informationen der Zeitung war Mitte November 2013 die gesamte militärische Führung aus Ministerium und Bundeswehr zusammengekommen, um über mögliche Probleme mit dem G36 zu sprechen. An der Sitzung nahmen die beiden beamteten Staatssekretäre [Rüdiger Wolf und Stéphane Beemelmans, T.W.], der Generalinspekteur [Volker Wieker, T.W.], der Inspekteur des Heeres [Bruno Kasdorf, T.W], die drei Leiter der militärischen Abteilungen im Ministerium, der Präsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr [Harald Stein, T.W.], der Präsident des Amtes für Heeresentwicklung und mehrere hochrangige Mitarbeiter teil. Die 20-köpfige Gruppe kam überein, dass es keine belastbaren Berichte über Unzuverlässigkeiten des Sturmgewehrs aus dem Einsatz gebe.
Generalinspekteur Volker Wieker und General Markus Kneip, Abteilungsleiter Einsätze, bestätigten dies. Zudem hatte ein Probeschießen des Ernst-Mach-Instituts in Freiburg ergeben, dass Unzuverlässigkeiten nur bei Verwendung fehlerhafter Munition auftraten. Gleichwohl erging ein Auftrag an das Amt für Heeresentwicklung, zu prüfen, ob es einen Bedarf gibt, das G36 angesichts veränderter Einsatzszenarien zu ertüchtigen. Sollte dies der Fall sein, müsse ein Beschaffungsverfahren gestartet werden.
Im März 2014 legte das Amt für Heeresentwicklung den im November geforderten Bericht vor. Die „Süddeutsche Zeitung“ hat darüber berichtet. In dem Vermerk des Amtes für Heeresentwicklung wird eine Fähigkeitslücke beschrieben und eine Anpassung des Gewehrs an aktuelle und künftige Einsatzerfordernisse empfohlen. Ministerin von der Leyen folgte jedoch dieser Empfehlung nicht, sondern gab drei Monate später eine erneute Untersuchung des Gewehrs in Auftrag.
(Zur Einordnung noch mal der Hinweis auf eine Besprechung zum Thema im August 2013 beim BAAINBw.)
Übrigens hatte ich ganz vergessen (danke für den Leserhinweis in den Kommentaren), dass es 2013 noch eine interessante Geschichte gab, bei der es aber nur nebulöse Informationen gab – ob das mit der aktuellen Debatte in Verbindung stand, kann ich nicht belegbar sagen.
Weiter nach Entwicklung.
(Eine erste, natürlich unvollständige Übersicht über die Ereignisse seit April 2012 hatte ich hier schon mal veröffentlicht, die muss ich wohl demnächst neu zusammenstellen. Alle Einträge zum Thema G36 auf Augen geradeaus! hier.)
(Archivbild Januar 2010: Deutsche Feldjäger mit G36 auf Patrouille im Marmal-Gebirge bei Mazar-e Sharif – Timo Vogt/randbild.de)
Ich finde den Artikel auf Krautreporter über „Die Braut, der man nicht traut“ sehr gut und verständlich auch für diejenigen, die keine AG Leser sind.
Aber nachdem auf der BW-Seite nur verkündet wird, daß die Kommission zur Untersuchung des Einsatzes des G 36 erst am 1. Juni zusammentritt
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE7EVLZWFRILAwMQtrSNIqPGqYxTFj6eZOBOesM9HT6xlv1O0Stl9is-0M10nD4wpT3CKxepKyRiemsQKgnv7bMEmDMHbdTASpVRvGaBLYuuzRSRaoAWdMaOg7HmH_vtbpdT78yhG8_DFbeU-h_cMQq4/
soll der Bericht ja wohl heute nicht mehr veröffentlicht werden und wenn Info-Radio RBB Recht hat, dann soll der Bericht ja erstmal geheim gehalten und intern ausgewertet werden und ich frage mich natürlich, was das Ziel davon ist, den Bericht heute nicht vorzulegen, wenn es nicht darum geht, den Bericht zu frisieren oder zu entschärfen für das Ministerium?
Bei welt.de werden – Bezug nehmend auf ag.net – die Thesen von Vtg-Amtmann zum Kunststoff aufgegriffen: „Für zehn Euro mehr wäre das G36 kampftauglich“
Abseits von den G36-Details scheint die Müller-Kommission der nächste Schritt zur erneuten Reformierung des Rüstungsbereiches zu sein nach der Weise-Kommission und dem Rüstungsgutachten wird wohl wieder das Thema Rüstungsagentur eine zentrale Rolle spielen.
Aber durch neue Kästchen entsteht noch eine neue Kultur.
Die Anreize in der schnellebigen und auf medialen Effekt ausgelegten Politik (siehe G36) sprechen jedoch gegen eine echte Agentur (Haushaltsausschuss ohne Mitsprache bei Einzelprojekten?) und eine grundlegend andere Kultur.
Es bleib spannend und bis zum Abschluss der Kommissionsarbeiten wird sicher noch die ein oder andere Sau durchs Dorf getrieben. Die Presse scheint so langsam im G36 den EuroHawk von Frau von der Leyen zu wittern.
Vielleicht ermöglicht die Müller-Kommission ja eine umfassende Darstellung der Arbeitsweise des BMVg. Das wäre ja schonmal einiges!
@Peter Pan (http://augengeradeaus.net/2015/04/g36-noch-kein-bericht-heutiger-stand-keine-schadenersatzansprueche/comment-page-1/#comment-191384):
Ich hatte oben noch den link zu einem echten Experten vergessen:
http://augengeradeaus.net/2013/05/und-jetzt-noch-korruption-beim-gewehr-lieferanten/comment-page-2/#comment-66368
Ich meinte das G26 (5,56) – es kam wohl nie zu einer Auswahl?
Daneben gibt es ja das G27 (HK417).
Bis zur Pressemitteilung von HK hatte ich es auch immer so verstanden, dass das G26 eher eine Präzisionswaffe werden soll.
Aber da hab ich wohl den Überblick verloren – und lerne deswegen gerne dazu.
@Memoria
Ah, danke für die Erinnerung an die Geschichte. Hatte ich doch glatt vergessen, und ich weiß gar nicht, was darauf geworden ist? Müsste man auch noch mal nachfassen…
Gerade bei welt.de gefunden…
Experten…
pi
Das G36 ist auch anderweitig ein aktuelles Thema:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/leipziger-malerei-student-merkel-bild-fuehrt-zu-ermittlungen-fotostrecke-125784-2.html
Wenigstens in der Kunst ist das G36A4 schon verbreitet.
Durch die aktuellen Diskussionen wird die Truppe auch in den nächsten Jahren das G36A1 nutzen müssen. Nur weil man Extremsituationen nicht gründlich auswertet und zum systembestimmenden Merkmal erhebt.
Nach der technisch überzeugenden Pressemitteilung von H&K (Dünneres Rohr = Schnellere Überhitzung.. Nein!Doch!Oh!) sollte das „breite Bündnis“ an „unabhängigen“ technischen Dienststellen der Behörden besser technisch überzeugende Beweise liefern, die belegen, dass die Unzulänglichkeiten nicht auf veraltete Spezifikationen zurückzuführen sind. Die man längst kannte, aber keine Konsequenzen daraus zog obwohl es von H&K ein Angebot zur Kampfwertsteigerung des G36, inklusive eines neues Rohres, gab.
Und um der Glaubwürdigkeit willen sollten sie das besser gleich machen statt den Bericht in gewohnt intransparenter Weise erstmal ein paar Wochen „aufzuarbeiten“.
@politisch inkorrekt; @Gerhard Hegmann Wirtschaftsredakteur (welt.de):
Das kommt davon, wenn man einfach nur bei AUGEN GERADEAUS „abkupfert“ statt komplett zu lesen und nachzudenken!
Man sollte schon zwischen den rein mengenabhängigen Material- bzw. Halbzeugkosten und den Produktionskosten (inkl. Fixkostenanteilen) als Wirtschaftsredakteur differenzieren können (vgl. vom 13. November 2013 http://augengeradeaus.net/2013/11/g36-das-baainbw-protokoll/comment-page-1/#comment-81627
und http://augengeradeaus.net/2013/11/g36-das-baainbw-protokoll/comment-page-1/#comment-81682)
Edit: Trete hiermit meine Forderung aus Beraterdienstleistung an @T.W. ab, oder ist diese Forderung gegenüber dem BMVg aus 2013 etwa schon verjährt?:-)
Das Warten hat ein Ende.
Der Süddeutschen liegt der Abschlussbericht bereits vor:
„G36 verfehlt Bundeswehr-Anforderungen“ (online vefügbar).
Interessant, dass offenbar neue Anforderungen die Bewertungsgrundlage bildeten – und auch die Grundlage der Aussagen der Ministerin. Das wurde in der BPK heute ja anders dargestellt.
Mein Kommentar bei Krautreporter hier mal ohne Paywall:
@Thomas Wiegold
Mehr als diesen Artikel hätte ich mir eine Information darüber gewünscht, was an den Vorwürfen überhaupt dran ist.
Für mich selbst stellen sich diese größtenteils als unbegründet, abstrus oder gar absurd dar. Da ich als eine Person, die noch nie eine Schusswaffe in der Hand hatte und ihr Wissen größtenteils aus Videospielen und Fachliteratur ziehe, jedoch erhebliche Zweifel an meiner Kompetenz habe, wäre ich froh darüber gewesen, wenn irgendein Journalist mit technischem Sachverstand der Sache angenommen hatte.
Meine Vorstellungen, bei denen ich mich gerne eines Besseren belehren lasse, sind die folgenden:
In der öffentlichen Diskussion entsteht für mich der Anschein, dass H&K mit dem G36 ein nach eigenem Gutdünken entwickeltes Produkt auf den Markt geworfen habe und nun angesichts der Mängel dieses verbissen zu verteidigen versucht, um seine Bilanz zu retten.
Auch in Ihrem obigen Text ist es für mich an manchen Stellen schwierig nachzuvollziehen, wer welche Entscheidungen getroffen hat.
Sie schreiben, „das neue Sturmgewehr löste das mehr als 30 Jahre alte G3 ab: Eine leichtere Waffe mit einem Gehäuse aus stabilem Kunststoff, modular aufgebaut. Dank des kleineren NATO-Kalibers wurden auch die Munitionsvorräte leichter als beim G3 – und zudem den meist verwendeten Waffen der Verbündeten angepasst: Das kleinere Kaliber, so die Überlegung, würde bei Auslandseinsätzen den Nachschub für NATO-Truppen vereinfachen“ – ist das die Überlegung von H&K oder des Verteidigungsministeriums gewesen? Ich meine letzteres.
Wobei man auch diesem imho keinen Vorwurf machen kann. Ich bin wegen der „Killerspieldiskussion“ über Umwege zu dem Buch „Men Against Fire“ von S.L.A. Marshall gekommen, der hier behauptet, dass im (europäischen) Kriegsschauplatz 75 % der eingesetzten US-Soldaten nicht auf den Feind bzw. gezielt danebengeschossen hat. Er führt dies darauf zurück, dass es eine Tötungshemmung, die – durch besseres Training – überwunden werden müsse. Tatsächlich war es aber so, dass allein die mit halbautomatischen Karabinern ausgerüsteten Soldaten zurückhaltend schossen: Mit schweren Waffen ausgerüstete Soldaten, u. a. leichte Maschinengewehre, hatten keine Hemmungen. Von daher wird es von anderen als plausibler angesehen, dass ein Infanterist „schussfreudiger“ ist, wenn er eine voll- und nicht bloß eine halbautomatische Waffe hat. Bestätigt wurde dies durch das „Project Alclad“, das der Entwicklung neuer schusssicherer Westen dienen sollte. Hierfür wurde in Lazaretten untersucht, mit welchen Waffen Soldaten verwundet wurden. Wieder waren es die schwere Waffen, die überproportional vertreten waren. Verwendet wurden diese Erkenntnisse vom US-Militär im „Project SALVO“, das die Entwicklung einer neuen Standardwaffe der Infanterie zum Ziel hatte. Da – wie es die Schussbereitschaft und die Verletzungen zeigten – vollautomatische Waffen von Soldaten mehr eingesetzt werden, sollten alle solche bekommen. Eine weitere Feststellung der Studie war, dass gezieltes Schießen irrelevant für die Wirkung auf den Feind war. In Wikipedia heißt es hierzu: „ They also found that the chance of being hit in combat was essentially random; accurate „aiming“ made little difference because the targets no longer sat still. The number one predictor of casualties was the total number of rounds fired“. Mit anderen Worten: Allein die Anzahl der Geschosse und nicht deren Präzision war der maßgebliche Faktor. Um Soldaten zu ermöglichen, mehr Geschosse in die Luft zu bringen bzw. bei sich zu tragen, wurden die Kaliber und damit auch das Gewicht verringert, so dass der Soldat bei gleichem Gewicht mehr Patronen mitführen konnte. Dies mündete dann in die Entwicklung des M16-Sturmgewehr, das seit 1962 von den US-Streitkräften gebraucht wird und das (sinnvoll nur als halbautomatische Waffe zu gebrauchende) M14 ablöste. Im Vietnamkrieg zeigte sich dann ein kleines Problem. Wikipedia schreibt hierzu: „Ein weiterer Nachteil war der hohe Munitionsverbrauch, da das M16 im Gegensatz zum M14 einen geringeren Rückstoß hatte. Dadurch wurde die Waffe im Dauerfeuer kontrollierbarer, während das M14 mit vollautomatischem Abzug wegen seiner starken Munition in diesem Modus kaum kontrollierbar ist. Daher betrachteten viele Soldaten das M16 als „persönliches Maschinengewehr“ und feuerten maßlos. Dieses Problem wurde behoben, indem man ab der Version A2 die Dauerfeuerfunktion durch einen Feuerstoßmodus zur Abgabe von jeweils drei Schuss ersetzt“. Mit anderen Worten, das – militärisch unerwünschte – Dauerfeuer (Vollautomatisch) wurde beim M16 entfernt, da der „Salven“-Modus – drei Schuss pro Betätigung des Abzugs – als sinnvoller erachtet wurde.
Die vom Bundesverteidigungsministerium bei der Beschaffung des G36 gestellten Anforderungen waren also keine absurden Vorstellungen, bei dem es sich von H&K hat über den Tisch ziehen lassen, sondern Ergebnis verschiedenster Studien des US-Militärs, bei denen seit 1948 die im zweiten Weltkrieg gewonnen Erfahren ausgewertet wurden. Kleines Kaliber und vollautomatisches Waffe – wobei sinnvoll nicht als Dauerfeuer einzusetzen – sind dabei die maßgeblichen Eckpunkte gewesen.
Wobei auch der Punkt „Dauerfeuer“ wieder so eine Sache ist. Wie H&K in der eigenen Untersuchung angemerkt hat, ist dieses militärisch sinnlos, von Sturmgewehren weder zu erwarten noch zu leisten und nicht definiert. Für Laien ist es offenbar unvorstellbar, dass ein Sturmgewehr kein Dauerfeuer schießen können, soll, doch militärisch – so meine Kenntnis – ist das selbstverständlich.
Es fängt bereits damit an, dass H&K vorgeworfen wird, die Grenzen der Physik nicht zu überwinden. Ein heißgeschossener Lauf funktioniert schlicht nicht mehr und durch Dauerfeuer wird ein Lauf heiß. Von daher wird nach meinem Wissen selbst mit Maschinengewehren wie dem MG3, bei denen der Laie ein Dauerfeuer wohl erwarten dürfte, regelmäßig auf ein Dauerfeuer verzichtet. In der allgemeinen Grundausbildung bei der Bundeswehr wurde zumindest nach meinen Informationen Wehrpflichtigen stets eingebläut, beim MG3 nur mit kurzen Feuerstößen zu schießen. Früher, im 1 Weltkrieg, mag das noch anders gewesen sein, als schwere Maschinengewehre mit Wasserkühlung verwendet wurden, die dementsprechend auch 23 KG wog. Das luftgekühlte MG3 ist mit 11,3 KG schon etwas leichter und das G36 als Sturmgewehr mit 2,9 KG natürlich außer jedem Verhältnis.
Als ich in Ihrem Artikel diese Zeilen gelesen habe – „Nach dem Verschießen von Patronen im schnellen Einzelfeuer oder in kurzen Feuerstößen (150 Schuss Dauerfeuer Gefechtsmunition bzw. max. 100 Schuss Manövermunition) muss bei starker Rohrerhitzung das Rohr (bei offenem Verschluß) auf Handwärme abkühlen, bevor weitergeschossen werden darf.“ – bin ich fast vom Stuhl gefallen. Dem G36 wird ernsthaft vorgeworfen, dass es nach 150 Schuss Dauerfeuer nicht mehr gebraucht werden kann? Zum Teufel, das ist ein Sturmgewehr und kein Maschinengewehr. Und selbst Maschinengewehre schaffen nicht wesentlich mehr. Das HK121, mit dem H&K den Nachfolger für das MG3 produzieren möchte, können nach 200 Schuss Dauerfeuer nur weitere 200 Schuss abgegeben werden, wenn der Lauf abgeschraubt, in Wasser abgekühlt, und wieder eingeschraubt wird. Hierzu gibt es eine Demonstration bei Youtube:
– https://youtu.be/IyC87Z8nojs?t=7m25s
Auch beim MG3 ist bereits nach 100 Schuss Schluss. Dann muss – bei Maschinengewehren ein ganz normaler Vorgang – der heißgeschossene durch einen Ersatzlauf ausgewechselt werden.
Weiter kommt beim G36 noch hinzu, dass es als „billiges“ bzw. preiswertes Gewehr für Wehrpflichtige konzipiert wurde. Führ die „echten“ Soldaten war das in Ihrem Artikel erwähnte G11 vorgesehen, an dessen Beschaffung des Verteidigungsministerium nach Ende des kalten Krieges aber kein Interesse mehr hatte.
Im Ergebnis sieht es für mich also so aus, dass H&K vorgeworfen wird, das – geforderte und bestellte – preisgünstige und leichte Sturmgewehr geliefert zu haben, das bei einem Gewicht 2,9 KG „bloß“ 150 Schuss Dauerfeuer schafft, wobei kein Sturmgewehr der Welt für Dauerfeuer konzipiert ist und selbst bei dafür „eher“ konzipierten Maschinengewehren mit 11, 3 KG Gewicht nach 150 Schuss der überhitze Lauf ausgewechselt werden muss. Mit anderen Worten – es ist grotesk.
Inwieweit der Streukreis sich beim G36 im heißgeschossenen Zustand verändern bzw. wie (berechenbar) der Haltepunkt wandert, geht aus der Berichterstattung nur bedingt hervor. H&K hat im eigenen Gutachten angegeben, dass es zu (erwartenden da physikalisch bedingten) Veränderungen kommt, die sich aber innerhalb der in der Ausschreibung geforderten Parameter bewegen. H&K könnte man also allenfalls vorwerfen, dass das G36 im kalten Zustand zu genau bzw. genauer, als in der Ausschreibung gefordert, schießt. Besonders abwegig finde ich hier auch die Untersuchung der Bundeswehr, in der angegeben wurde, das im Vergleich des G36 andere Waffen von H&K verwendet wurden und dass das G36 größere Abweichungen als die anderen Waffen aufweist. Leider wurde nicht genannt, um welche besseren Waffen es sich dabei gehandelt hat. Insofern habe ich Vorbehalte, weil das G36 für mich als Laien mit das „billigste“ ist, was H&K zu bieten hat. Der – von Ihnen im Text erwähnte – VW Käfer, der auch so gewünscht ist. Wenn jetzt ein Autokäufer sich darüber beschweren würde, dass der VW Käfer zu langsam beschleunigt und nun im Vergleich ein Porsche gegenübergestellt wird, halte ich dieses Vorgehen für mit Vernunft kaum noch zu erklären.
Nach meinem Eindruck sollte das wesentliche der Diskussion sein, ob das G36 das Gewehr ist, was die Bundeswehr heute braucht. M. E. ist es das nicht, was es auch nie war. „Echte“ Soldaten brauchen in Einsätzen eine hochwertige und teure Waffe, die das G36 nicht ist, nie war und nie sein sollte. Dafür hatte H&K andere Waffen – siehe G11 – in der Pipeline. Die Diskussion läuft für mich tatsächlich darauf hinaus, dass sich das Verteidigungsministeriums als Käufer eines VW-Käfers darüber beschwert, dass dieser in Wettrennen zu langsam ist, nicht so schnell wie ein Porsche beschleunigt und die Höchstgeschwindigkeit im Rennen unter dem benötigten bleibt. Sie haben das im letzten Satz angesprochen. Ich meine, dass auf die Absurdität dieser Debatte nicht nur in einem Nebensatz angesprochen werden sollte, sondern sie als solche auch dargestellt werden kann. Sofern mein Eindruck denn zutrifft.
Abgesehen davon für wieviel Euro das G36 wieviel mehr könnte… Würde die Bundeswehr das so bestellen, würde sie es bestimmt bekommen. Für mich riecht das ganze Theater böse nach Schwarzer-Peter-Schieberei. Keiner will Schuld sein, deshalb soll das Problem beim Hersteller liegen. Im vorher veröffentlichten Mitschnitt wird doch mit vorgehaltener Hand, und möglichst undeutlich, bestätigt das das G36 den technischen Spezifikationen entspricht. Was hier als „Fähigkeitslücke“ bezeichnet wird ist doch nix anderes als die Faulheit oder Unentschlossenheit (oder beides) etwas am G36 ändern zu lassen. Würde man den Lieferant fragen, der würde das sicher gerne tun. Aber stattdessen alles zu geben um es so aussehen zu lassen das alles wäre die „Schuld“ von H&K… das ist ärmlich.
Der gesamte und sich über Jahre ziehende Vorgang ist jedenfalls kein positives Beispiel, wie seitens des BMVg mit einer solch öffentlichkeitswirksamen Problematik umgegangen werden sollte.
Das ständige Hin und Her, ob das G36 den Anforderungen entspricht, nicht entspricht, die Munition nicht wirklich geeignet, die Prüfer der WTD nicht fähig genug, dann doch extrem fähig sind und, und, und, lässt Zweifel an der Professionalität im BMVG zu.
Der Bericht sagt nur, daß das G 36 die Anforderungen von heute(AFG) verfehlt, aber nicht, daß das Gewehr die damaligen Anforderungen verfehlt hat.
Auch wird nicht erklärt, wieviel Vertuschung es im Ministerium gab oder warum denn keine Nachrüstungen vorgenommen worden sind bzw. entsprechende Vorschläge von VDL im letzten Jahr ignoriert worden sind?
Über die Ursache steht in der Süddeutschen Zeitung auch nichts, insbesondere nicht, ob es am Rohr liegt, ob dies dünner oder anders ist als die Rohre der Vergleichswaffen. Auch nicht, ob es am Kunststoff liegt bzw. der falsche Kunststoff verwendet wurde.
Bei der Waffe, die die jetzigen BW-Anforderungen erfüllen soll, wird auch nicht mitgeteilt, welche Waffe dies ist, ob diese ohne oder mit wenig Kunststoff auskommt oder ob diese Waffe überhaupt vergleichbar ist, oder ob es sich bei dieser Vergleichswaffe um ein Sturmgewehr handelt, welches auch als leichtes Maschinengewehr vorgesehen ist und damit für Dauerfeuer vorgesehen ist(im Gegensatz zum G 36) oder ob dieses ein dickeres Rohr hat?
Was ich noch nicht verstehe ist, warum die Trefferleistung bei einem Wechsel von trockener zu feuchter Umgebung oder umgekehrt sinkt?
In den seinerzeitigen „technischen Lieferbedingungen“ (TLB) ist der Anwendungsbereich des G36 auf Seite 4 definiert. „Die automatische Handfeuerwaffe dient der Selbstverteidigung“, heißt es dort. Auch die Anforderung an die Präzision des G36 ist definiert. Die Trefferleistung sei erfüllt, wenn von 5 Schuss 4 in einem Trefferkreis von 120 mm landen, steht auf Seite 28. Eine Trefferquote für Dauerfeuer und bei (extremer) Erhitzung des Laufs wurde in den TLB nicht durch das BWB nicht gefordert.
Nachdem nunmehr als Vorgabe definiert wird, „dass ein Ziel sowohl bei schussinduzierter Waffenerwärmung, als auch bei wechselnden klimatischen Bedingungen auf eine Entfernung von bis zu 300m bei hoher Treffwahrscheinlichkeit (90%) getroffen werden kann“ und es zu beiden Voraussetzungen, heißt, daß also sowohl zur „schussinduzierten Erwärmung, als auch zu geänderten klimatischen Bedingungen das aktuelle Waffensystem diese Forderungen nicht erfüllt“, liegen wie @Memoria schon schrieb, völlig neue Prüfbedingungen vor.
Der evt. Weg über „Treu und Glauben“ sowie über die „Produkthaftung“ etwas zu erreichen, scheint aufgrund eigener Ahnungslosigkeit des BMVg und dessen Ämter, dem ständigen Herumlavieren schon seit TDM und SB, auch danach weiter sowie mangels nachhaltig materialspezifischer Prüfkriterien (variabler und insbesondere feuchtigkeitsabhängiger Glaspunkt ( 5 bis 75 Grad C), Hygroskopie, Schmelzpunkt, Wärmekapazität und Wärmeabfuhr, Schwingungsverhalten, Elastizitätsmodul, etc.) deftig „vermasselt“.
Derart dürfte der „BMVg- bzw. UvdL-Schuß“ voll nach hinten losgehen und damit wird – egal welche Problemlösung nun verfolgt wird -, schlichtweg das BMVg durch H&K erpressbar. Ein „Bravo“ an die „BMVg-Experten und Berater“ der IBUK!
Kurios in der ganzen Debatte finde ich ja, dass das G36 Anforderungen gemäß entwickelt wurde, die 1992 !!! (Da dachte noch die gesamte BW in Frontlinien im Harz und die Anforderungen basierten auf dem Soldatenalltag der Jahre 1975 – 1990) aufgestellt wurden und dann heute AFG als Maßstab gilt. Das darf man nicht vergessen. (Deshalb gehe ich auch imho nicht davon aus, dass es von HK jemals auch nur einen müden Cent Schadenersatz geben wird…)
Sowohl H&K als auch das BMVg bekleckern sich im Grundsatz mMn übrigens dadurch nicht mit Ruhm, dass es hauptsächlich um die Fragen der Retrospektive geht, aber der Narrativ kaum die Frage beantwortet, was man tun muss, damit Soldaten im Einsatz zeitnah ein funktionierendes und tadelloses Gewehr bekommen.
Die Presse scheint immer mehr Gefallen an dem Thema zu finden:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-aerger-mit-bundeswehr-gewehr-g36-a-1029287.html
Die Diskussion scheint durch den Abschlussbericht nicht versachlicht zu werden, sondern wird medial und politisch immer mehr zum Vehikel für eine Treibjagd auf vdL – die sie durch ihr übereiltes Pressestatement erst losgetreten hat.
Hoch gepokert.
Man kann nur hoffen, dass die beiden Kommissionen die richtigen Fragen stellen.
Dem ARD-Hauptstadtstudio liegt der Abschlussbericht wohl ebenfalls vor (https://twitter.com/ThielsChristian/status/589142970517041152).
Darin fällt auf, dass auch G36 A3 und G36K A4 untersucht wurden.
Man hat also die neuen Anforderungen auch bei der Beschaffung ab 2012 (u.a. IdZ-ES für AFG u. MilEvakOp) nicht berücksichtigt bzw. waren diese damals noch nicht formuliert.
Vom Einsatz her denken?
Da gibt es wohl genug Gesprächsstoff für die Müller-Kommission.
Was sind denn die Anforderungen von heute? AFG war gestern und für AFG gibt es mehr als G36.
Evtl ist das G36 ja wieder das Gewehr von heute und die Anforderungen aus AFG von gestern!
Tja, nach einem aushäusigen Abend stelle ich fest, dass ich den Bericht auch habe. Jedenfalls diesen Teilbericht… den ich mir aber lieber ausgeruht morgen noch mal anschaue.
Wie ich schon seit Wochen sage. Ein Nebelkerze mit Kollateralschaden und das nicht nur an einer Stelle. Gewinnen wird an der Geschichte niemand.
Im Fokus stehen jetzt Kommunikationsfehler der Ministerin und Ihrer Vertrauten. So wird sich in der Bundeswehr nichts ändern. Obwohl ich nicht alles was unsere Ministerin macht gut finde wäre es doch schade wenn der „Wind of Change“, der mit Ihr Einzug gehalten hat, nun abflaut.
Vielleicht ist es ja auch einfach die Rache von irgendjemanden für die systematisch knappe Terminsetzung durch die Leitung, wer weiß schon.
HK hat sich selber ins Abseits gestellt. Die Waffe G-36 hat 3 gravierende Mängel.
Geschossgeschindigkeit, Reichweite und Genauigkeit. Mit der Verarbeitung zusammen ergibt das dann ein mässiges Produkt. Richtig ist auch, dass die NATO gravierende Probleme in Afghanistan hat mit der Reichweite. Schweizer und Oesterreicher haben das Problem nicht aus verschiedenen Gründen.
Beide SG 550 und Steyr AUG haben hohe Projektilgeschwindigkeiten +60 km/h (980 km/h) gegenüber HK von 925. Die Schweiz hat Nato Munition mit 62 statt 55 Gramm Gewicht. Ist klar zu favorisieren bei der Trefferquote und Durchschlagskraft. Reichweite 650 gegenüber 500 m von HK G-36.
Das Trefferbild auf 300 m (Maximal garantierte Abweichung von 11 cm. Alles andere muss nachbearbeitet werden)
Würde man bei der G-36 CH Munition nehmen würde die Genauigkeit steigen aber nicht auf 11 cm – die Wahrscheinlichkeit, dass man aber die 500 m nicht mehr erreicht dürfte auch zunehmen. HK muss an Geschwindigkeit und Reichweite deutlich zulegen gilt auch für HK416 (Reichweite 400 m)
Der gesamte Plastik im Umfeld des Laufes ist zu entfernen. Ein Mehrgewicht von 400 g ist problemlos verschmerzbar. Das SG 550 wird seit 1983 produziert und hat mit 4 Kg etwas mehr Gewicht als das G-36 – was aber weder Schweizer, GSG 9 oder Aegyptens und Indische Eliteeinheiten kümmert.
Diese Probleme sind seit 20 Jahren bekannt und auch der Grund warum in Europa keine relevante Armee dieses Produkt kauft. Weder Schweizer, Schweden, Finnen, Griechen, Italiener. Das ist ein bemerkenswerter Unterschied zum G3.
„sondern wird medial und politisch immer mehr zum Vehikel für eine Treibjagd auf vdL – die sie durch ihr übereiltes Pressestatement erst losgetreten hat.“
Vielleicht hat sie damit, möglicherweise ungewollt, einen Entlastungsangriff provoziert, damit die anderen grössern Probleme völlig in den Hintergrund treten.Die Presse ist dabeit den Knochen brav abzunagen, damit an deutschen Stammtischen möglichst alle mitreden können. Ein Gewehr, dass nicht gerade schiesst, ja holla,…
@TomCat
Wenn das so wäre, hat UvdL das Zeug zu allen höheren Ämtern.
Denn in der Bw ist die Bauart des G36 ein Nichtthema/kein Problem, die verschlissenen Gewehre und deren Ersatz eher. Doch in der Bw haben wir tausende kapitale Probleme.
@ Elahan
Leider will diese kapitalen und weniger kapitalen Probleme nicht jeder sehen oder die Masse lässt sich nicht auf einen Schlag abstellen. Leider hängen für einzelne auch Aufstiegsmöglichkeiten, Standortsicherheit und ein angenehmes Leben mit interessanten Dienstreisen daran, besser nichts zu „sehen‘.
@Peter
Ihren Kommentar habe ich mit gewissen Sorgenfalten freigeschaltet. Wir können uns sicherlich darauf verständigen, dass Ihre Formulierung „hat 3 gravierende Mängel“ gemeint ist im Sinne von: Macht an drei Stellen schwerwiegende Probleme. Und dass damit keineswegs Mängel im juristischen Sinne gemeint sind, oder?
Ich muss darauf hinweisen, weil sonst jemand kommen könnte und die Formulierung „gravierender Mangel“ als vertragsrelevante Aussage versteht. Insofern ist der umgangssprachliche Begriff ‚Mangel‘ sicherlich unterschiedlich von der juristischen Bewertung zu verstehen.
Die (nennen wir es mal) „Technische“ Problemstellung zum G36 ist das eine zu lösende Problem, der Umgang mit der „Technischen“ Problemstellung beim G36 das (grundsätzlich!) andere zu lösende Probelem!
Zur „Technischen“ Problemstellung“ wird es so oder so eine Lösung geben (müssen), um die Fähigkeitslücke zu schließen!- Die Frage ist nur noch in welcher Zeit und mit welch anderen (negativen?) Konsequenzen!?
Mit letzterer Fragestellung sind wir dann auch schon wieder bei dem Umgang mit der „Technischen“ Problemstellung beim G36 im BMVg!
Und „Umgang mit Problemstellungen“ im BMVg ganz allgemein, scheint ja wohl die Ursache allen Übels zu sein, das sich wie ein roter Faden (rot ist nicht politisch gemeint!) inzwischen durch eine Vielzahl von Beschaffungsvorhaben und Rüstungsprojekten zieht, die durch das BMVg zu verantworten waren bzw. noch zu verantworten sind!
Es zeigen sich (und Beispiele gibt’s ja inzwischen genug!) nicht nur gravierende Organisationsmängel im BMVg auf (Neustrukturierung hin oder her!), sondern offensichtlich auch erhebliche Defizite in den Managementfähigkeiten des eingesetzten Personals!- Von den – meiner Ansicht nach – bestehenden Befähigungslücken bei einem Teil der politischen Amtsträger (gestern und heute) mal ganz zu schweigen!
Dass sich im BMVg eine (politisch?) völlig fehlgeleitete Kultur entwickelt hat, die die „Intransparenz zu Problemen bei Beschaffungsvorhaben und Rüstungsprojekten“ zum herausstechenden wahrnehmbaren Merkmal ihrer Arbeit entwickelt hat, ist nicht nur erschreckend sondern gleichermaßen beschämend dafür, wie jedwede parlamentarische Kontrolle gegenüber dem BMVg versagt hat!
Gemessen an dem Verfassungsauftrag (und der damit verbundenen nicht mehr vorhanden Fähigkeit, dem Art 87a seitens der Bw überhaupt noch nachkommen zu können!) kommt man nicht umhin, dem BMVg aus Sicht der abgelieferten Ergebnisse ein Totalversagen vorzuwerfen!
Insoweit steht die „Behandlung des Problems G36“ im Grunde genommen nur stellvertretend für das grundsätzlichere „Problem BMVg“!
Und man kann gespannt sein, wer den Mut hat diese Problemstellung mit der notwendigen Konsequenz und ohne falsche Rücksichtnahme auf die derzeitige politische Konstellation (mithin Entscheidungen der Vergangenheit und der persönlichen Hinterlassenschaft einiger noch aktiver Politiker!) anzugehen!
@peter
Das Kaliber wurde ja in der Ausschreibung vorgegeben, und die verwendete Munition ist Sache der Bw / des Nutzers (im Rahmen des konstruktionsbedingten zulässigen Geschoßgewichts / Gasdrucks).
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier i.d.r. nicht statt. Die Welt-Geschichte ist zudem hier schon mal mit Überschrift erwähnt worden und deshalb leicht zu finden. T.W.]
„Neben einem Abschlussbericht zur technischen Prüfung des Gewehrs untersuchen zwei Expertenkommissionen mögliche Gefährdungen von Soldaten bei Einsätzen sowie strukturelle Schwachstellen in der Bundeswehrorganisation“
Zwischen 2006 und 2007 durften in Afghanistan eingesetzte Soldaten über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten ihr G36 erst bei einer tatsächlichen Gefährdung (Beschuss) fertigladen, Durch die Hitze in AFG und Abnutzung im Griffstück bestand die Gefahr einer unabsichtlichen Schussabgabe.
Durch diese Massnahme sollte eine Gefährdung eigener und verbündeter Kräfte durch unbeabsichtigt Schussabgabe aber auch von Zivilpersonen vermindert werden.
Bevor wir alle in das hohe Lied vom „Managementversagen“ mit seinen oft ohne Zweifel berechtigten Strophen einstimmen, erlaube ich mir folgende Anmerkungen:
1. wer stellt denn nun eigentlich die Probleme fest? Die Truppe anscheinend nicht und der WB ebenso wenig…. Anscheinend handelt es sich um Erkenntnisse, die ausschließlich unter Versuchsbedingungen erhoben wurden? Von Bw-Dienststellen, die angeblich gleichzeitig alles vertuschen? Die Frage nach der Rolle (im Sinne seines Auftrags) des BRH kann man dabei durchaus auch stellen…. Und wenn man mitbekommen hat, dass es tatsächlich Einzelpersonen innerhalb der Bw – aber nicht aus den Streitkräften – gibt, die das Thema immer wieder hochkochen vor allem, in dem man Informationen an Medien, WB und Oppositionspoltiker weitergibt, bekommt das Ganze ein Geschmäckle….
2. den Sinn der Nachtwei-Kommission verstehe ich auch nicht. Im Zweifel provoziert man eine Klagewelle gegen die Bundesrepublik von Soldaten oder auch Ehemaligen, die sich mit dem Gewehr nicht optimal ausgerüstet finden. Wenn man gleichzeitig bereits weiß, dass es keine Schadensersatzansprüche an den Hersteller geben kann, macht das aus meiner Sicht wenig Sinn….
„Wenn das so wäre, hat UvdL das Zeug zu allen höheren Ämtern.“
Vielleicht wurde sie von der Buka nicht, wie viele glauben, auf einen Schleudersitz gesetzt, sondern losgeschickt, um den Drachen zu reiten.
Hier wurde das G36 auch immer als „stand alone“ Waffe betrachtet und Anforderungen gestellt, die keine Waffe – zu vertretbaren Kosten – erfüllen kann. Vollautomatische Scharfschützengewehre gibt es eben keine, die allermeisten sind sogar Repetierer.
Von daher ist die Aussage / Anweisung des GenInsp, das G36 im Waffenmix der Gruppe zu sehen, mehr als berechtigt.
Ggf. wäre aber eine Option der „3-Schuß-Modus“ – HK bietet das grundsätzlich an (z.B. 0-1-2-D).
*Kopfschüttel*
Dem Gewehrproblem kann man mit kühlem Kopf und mit überschaubarem Aufwand sicher abhelfen: Kampfwertsteigerung des Standardgewehrs und/oder zusätzliche Gewehre für spezielle Anforderungen.
In Bereichen, die für den durchschnittlichen Zuschauer/Hörer/Leser weniger griffig sind als ein Gewehr, also z.B. IT und so, bauen BMVg, Ämter und Industrie mit unvermindertem Elan weiter an viel komplexeren zukünftigen Ruinen. Bei allem Bemühen, nicht defätistisch zu sein und Chancen statt Probleme zu betonen: Der Strom der Rüstungsdebakel wird vorerst nicht abreissen.
Geschossgeschindigkeit, Reichweite und (auch die) Genauigkeit (unter bestimmten Einsatzbedingungen) sind Kriterien die festzulegen sind.- Mithin sind das Eigenschaften einer Waffe die man entweder so abgefordert hat oder die spezifisch sind für einen bestimmten Waffentyp, weil man auf eine bestimmte Wirkung der Waffe abhebt.
Jede Waffe hat in der Abhängigkeit zu ihren spezifischen (oder spezifizierten) Eigenschaften daher auch Vor- und Nachteile!
Insoweit kann man auch dem G36 an sich keinen Vorwurf machen! (Es sei denn eine vorgegebene und vertraglich geregelte Spezifikation der Waffe wäre seitens des Herstellers nicht erfüllt worden!?- Aber davon kann man wohl nicht ausgehen!)
Der Vorwurf gehört vorrangig vielmehr an das BMVg adressiert, das einer offensichtlichen Fähigkeitslücke eines beschafften Produkts nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt hat!
Ergänzende Anmerkung: Festgestellte Fähigkeitslücken bei persönlicher Schutzausrüstung, Waffen und Gerät (und echte „Beschaffungsflops“) gab es im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz der Bw ohnehin genug! Diese wurden nur nicht so breit öffentlich diskutiert!
@Peter
Zu diesem Thema ist mir vor kurzem bereits auf einem der größeren Nachrichtenportale (Spiegel/Welt?) eine nahezu gleich lautende Kommentar aufgefallen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hat mich dieser mehr als irritiert.
Das SIG mag eine schöne Waffe sein. Aber unabhängig davon dass die öffentlich zugänglich in technischen Daten für das G6 und 30 die höhere Mündungsgeschwindigkeit angeben, entspricht der Verweis auf den Trefferkreis im Herstellerwerk mit 11 cm und dem „Vergleichstest“ Den bekannten Äpfeln und Birnen. Sie wollen doch nicht ernsthaft Das Kontrollergebnis von fabrikneuen Waffen nach nur zehn Schuss mit dem, bislang nach unbekannten Kriterien, aber nach der verbalen Beschreibung deutlich schärferen Zyklus für das G 36 vergleichen?
Wenn überhaupt dann müsste man weiter gewähren jeweils neuwertig auf der gleichen Prüfanlage unter gleichen Bedingungen schießen. Auch sonst ist der Vergleich nicht wirklich zielführend. Aus persönlicher Erfahrung wie ich das man die 500 g definitiv merkt.
Über das Steyr möchte ich mich nicht äußern. Ich habe es mehrmals in der Hand gehabt und geschossen, ich kann es einfach nicht leiden. Das ist zugegeben eine rein persönliche Antipathie.
Sehr gut gefallen hat mir im Zusammenhang mit dieser Diskussion auch der Zwischenruf von JPW in seinem Blog:
http://strategie-technik.blogspot.de/2015/04/abkuhlung-tut-not-ein-zwischenruf-zur.html
Und das ist auch der Grund warum es kaum negative Berichte aus der Truppe gibt. Der Schütze müsste quasi ein Roboter sein, um all die andere Einflussfaktoren sicher als Fehlerursache für eine Streukreiserweiterung ausschließen zu können.
Einer Untersuchung mit wissenschaftlichen Qualitätsmaßstäben, welcher Einflussfaktor welchen Anteil auf die Streukreiserweiterung hat (ceteris paribus Methode) dürfte sich hier allerdings sehr schwierig gestalten. Als Einzelschütze mit ausreichender Schießerfahrung kann ich nur aus dem Bauch heraus antworten und vermuten, dass unter allen Faktoren die Einfluss auf eine Streukreiserweiterung in einer Übungs- und erst recht in einer Gefechtssituation haben, die mangelhafte Materialqualität der Waffe recht weit hinten anstehen dürfte.
@O.Punkt
Eine Streukreiserweiterung läßt sich ja eh nur „im Labor“ darstellen, im Feld gibt es nur „Treffer“ oder „kein Treffer“, die Ablage läßt sich da nicht nachmessen.
Zudem: Ziele bewegen da sich auch.
@peter:
Ihr Kommentar ist für mich keinesfalls nachvollziehbar.
Reichweitenprobleme beim G36 gibt es für den Einzelschützen nicht, da er mit der Waffe üblicherweise nicht auf Kampfentfernungen von 500m und mehr wirkt, geschweige denn zum präzisen Schuss ansetzt.
Eine um 5% erhöhte Geschossgeschwindigkeit dürfte wohl kaum einen signifikanten Einfluss auf die Präzision haben. (Siehe mein Kommentar von eben).
Das Gewicht des Projektils bzw. der Munition hat HK wohl kaum zu verantworten.
Ich möchte niemamden zu nahe treten, aber da ich persönlich noch mit keinem gesprochen habe, der von den genannten Präzisionspoblemen aus eigener Erfahrung zu berichten weiß, hier eine Frage. Sind berechtigte Beschwerden von Schützen bekannt, die bei Wertungs- oder Gruppengefechtsschießen im Sommer oder bei Regen, von nicht treffenden G36 berichten? Ich hatte einmal eine Waffe, die total verzogen zu sein schien – direkt aus der WK – ok. Aber von thermischen Problemen, ausser mehreren Klemmern (war vor 4 Jahren bei einem Schiessen in Norddeutschland und lag anscheinend an der Munition) und zu heißem Handschutz nach mehreren in schneller Folge (Doubletten und auch Feuerstösse) verschossenen Magazinen, sind mir selbst keine Berichte zu Ohren gekommen…
Warum lässt man das Thema endlich ruhen und gibt zu das HK das geliefert wurde was gewünscht wurde und was dem Preis der bezahlt wurde entspricht .
Nehmt einfach das modifizierte HK 416 was für das USMC geliefert wurde . Dass Teil is extra für eine Truppen modifiziert worden welche extreme Anforderungen an das Material stellt und an die Truppe . Funktioniert immer egal wo ob nun Dschungel Wüste Steppe Strand oder eventuell Berge.
So, jetzt haben wir den Salat an der technischen Front – daher nochmal zum Mitschreiben:
• Aussage 1: „Unter Experten ist unbestritten, dass ein heiß geschossenes Gewehr nicht so präzise trifft, wie im kalten Zustand.“
Ein Gewehr – genauer das Rohr oder der Lauf – trifft auch im vollkommen kalten Zustand „nicht so präzise“ – der sog. [URL=“http://de.wikipedia.org/wiki/Erstschuss“]Erstschuss[/URL] (cold bore shot). Genauso trifft ein Gewehr im extrem heißen Zustand „nicht so präzise“. Dieser Effekt ist auf den Lauf beschränkt und kann durch die konstruktive Auslegung verändert werden. Dazu muss jedoch “präzise“ in Abhängigkeit zur Temperatur erst einmal quantifiziert werden. Erst dann können Ing. einen Lauf mit den gewünschten Eigenschaften dimensionieren. H&K vertritt die Position, dass die angeblichen Streuungen ausschließlich auf diesem Effekt beruhen und folglich durch einen neu zu dimensionierenden Lauf reduziert werden können.
• Aussage 2: „Ein Sturmgewehr sei zudem kein Scharfschützengewehr.“
Richtig. An einem Scharfschützengewehr erkennt man auch, warum ein Sturmgewehr niemals ein Scharfschützengewehr sein kann. Der Lauf in einem Scharfschützengewehr ist extrem steif und besitzt eine beträchtliche Wärmekapazität um die Streuung zwischen kalten Erstschuss und Schüssen im „heißen Zustand“ so gering wie möglich zu machen. Das dabei notwenige Gewicht schließt jede Verwendung als Sturmgewehr aus.
• Aussage 3: „In Expertenblogs, wie bei augengeradeaus.de, wird über die Mitverantwortung des Herstellers Heckler & Koch diskutiert.“
H&K kann keine Mitverantwortung im juristischen Sinn haben, solange sie die vertraglich geforderte Präzision beim Einschießen (wenige gezielte Schüsse) erreichen – siehe. [URL=“http://augengeradeaus.net/2015/04/g36-noch-kein-bericht-heutiger-stand-keine-schadenersatzansprueche/“] Keine Schadenersatzansprüche [/URL] . Eine Präzisionsanforderung im “heiß geschossenen Zustand“ war nicht Bestandteil des Vertrages. Diese Anforderung konnte zu dem Zeitpunkt der Vertragsschließung noch niemand absehen, denn es war zu dieser Zeit ein undenkbares Szenario.
• Aussage 4:“ Womöglich würde ein hitzebeständigerer Kunststoff am G36, der die Produktionskosten um knapp zehn Euro verteuern würde, bereits für Verbesserungen genügen, heißt es in einem Beitrag.“
Womöglich bleibt womöglich. Die BW/WTD vertritt die Ansicht, dass die besagten Streukreise nicht auf die bereits oben beschriebenen physikalischen Effekte zurückzuführen sind. Die Ursache wird in der Rohrbettung und dem physikalischen Verhalten des angrenzenden Kunststoffes vermutet. Solange die Effekte nicht einwandfrei identifiziert wurden, bleibt es jedoch reine Spekulation ob ein anderer Kunststoff eine tatsächliche Verbesserung bewirkt. Rohrbettungen sind in konstruktiver und thermischer Hinsicht anspruchsvoll.
Letztlich geht es in technischen Betrachtung eben nicht nur darum ob das G36 in extremen Situationen etwas mehr oder weniger streut, sondern ob das Sturmgewehr der BW den aktuellen einsatztaktischen Anforderungen entspricht (Stichwort: Schulterstütze, Visierlinie, etc..)
Ich stelle mit großem Bedauern eine Dynamik fest, welche darauf hinaus läuft, so schnell wie möglich einen Nachfolger zu beschaffen. Dieser Punkt ist verständlich mit Blick auf die aktuelle Versorgung der BW. Jedoch wiederrum aus technischer/militärischer und fiskalischer Sicht zu kurz gesprungen. Der aktuelle Favorit H&K416 basiert auf dem 50 Jahre alten AR15 Entwurf und nutzt bei weitem nicht die heutigen Möglichkeiten wie z.B. integrierte Schalldämpfer, Multikaliber etc… . Somit wird die BW für teures Geld einen Nachfolger beschaffen, der ggf. etwas weniger in Extremsituationen streut aber letztlich keinen echten Fortschritt darstellt. Damit ist dann der Truppe vielleicht kurzfristig gedient, jedoch nicht langfristig – an zahlreichen Stellen habe ich dargelegt, warum es darüber hinaus nicht sinnvoll ist den Blick nur auf das G36 zu verengen. Ich fürchte diese Punkte werden in der aktuellen Hysterie jedoch keine Rolle mehr spielen.
Und was unsere Verteidingungs-Ursula …? Das, was sie am Besten kann. Es werden Kommissionen eingesetzt, Parallelstrukturen geschaffen, Berichte und Studien beauftragt, viele wichtige Besprechungen anberaumt … nur ENTSCHIEDEN wird – wie bereits seit knapp anderthalb Jahren – bedauerlicherweise NICHTS … – … wenn man vielleicht davon absieht, dass auf besonderen Wunsch der Ministerin der Sanitätsdienst mit weiblichen Oberstärzten überschwemmt wird, weil man ja dringend mehr weibliche Generalärzte braucht.
So, danke für die Geduld, ich habe mir den Bericht jetzt mal angeschaut.
Der Bericht zum G36: Nur eingeschränkt einsatztauglich, aber ohne Alternative
@Bang50
AFG ist jetzt schon Geschichte, ähnliche Einsätze sind derzeit nicht absehbar – daher bleiben sicher 2-3 Jahre bis zur Einführung eines neuen Gewehrs, wenn man denn weiß, was man will.
Auch eine KWS des G36 wäre doch eine Möglichkeit, das System an sich ist ja i.O.
@Markus zuzugeben das H&K genau das geliefert hat was gewünscht wurde ist nicht Mainstream. Was mich an fast allen Berichten erheblich stört ist das dem „Zwischendurchleser“ durch die Art der Berichterstattung suggeriert wird das G36 wäre Schrott und würde nicht das tun was es sollte. Vielmehr ist das für mich eine absichtlich aufgestellte Schutzbehauptung um die Unfähigkeit in Entscheider-Kreisen zu kaschieren. Und mal allgemein: Hier reden Leute über Gefechtsentfernungen von >500m mit einem Sturmgewehr. Dafür, schon weit drunter und auch drüber hat man das G28 angeschafft. Das besitzt übrigens auch kein Dauerfeuer und basiert auf dem zivilen MR308, nicht auf dem HK417. Warum wohl?
@ Thomas Melber – 5 bis 7 Jahre sind eine realistische Größe bis eine Auswahlentscheidung getroffen ist. Davor muss die BW erst noch die Hausaufgaben erledigen und ein kohärentes Konzept für den Handwaffeneinsatz entwerfen um daraus wiederrum die Anforderungen an den Nachfolger G36 ableiten.
Das G36 ist ein Kind der 90er – eine Zeit in der starke Optiken/Nachsichtgeräte/Infrarotgeräte auf Handwaffen noch kaum eine Rolle gespielt haben (weil sie noch zu groß und schwer waren). Die Anforderungen bzgl. Konsistenz der Streuung unter verschiedenen Umweltbedingungen und unterschiedlichen Temperaturen lassen sich einfacher mit Metallen wie z.B. Aluminium (wesentlich bessere Wärmeleitfähigkeit, vorhersehbare und reversible Wärmeausdehnung) erreichen. Somit ist eine KWS des G36 keine Option. H&K wird bei einer Ausschreibung eine völlige Neukonstruktion vorlegen müssen – auch weil die int. Konkurrenz inzwischen stärkere Produkte anbietet wie z.B. FN SCAR oder das sehr innovative SIG MCX.
@Bang50
Sind sie bei Sig angestellt? So oft, wie sie das wiederholen, könnte man meinen, sie wünschen sich ’ne 416 in 300blk… ups: http://www.thetruthaboutguns.com/2011/05/foghorn/hk-416-in-300-aac-blackout/
Grundsätzlich ein System, welches jetzt erst groß in einer Marketingkampagne beworben wird, als überlegen zu bezeichnen, is mE mehr als naiv. Und die uralte Story 416-Derivate gegen SCAR sollte man bitte auch nicht mehr aufwärmen… sorry
@ V1nce – Ergibt Ihr Post irgendeinen Sinn?
Zunächst wird das H&K 416 von H&K hergestellt – ausschließlich in 5,56 NATO. Das verlinkte Video zeigt ein H&K 416 Lower mit einem AAC Upper in 300blk/300Whipser. Was das alles mit Sig Sauer zu tun hat, erschließt sich mir ehrlichgesagt nicht und das arme FN SCAR muss wohl auch noch herhalten für die wirren Gedankengänge. Wenn Sie irgendetwas bzgl. 300blk andeuten wollten, dann muss ich Sie leider enttäuschen. Eine NATO Standardpatrone wird nicht zur NATO Standardpatrone weil sie irgendjemand bewirbt (besonders nicht in D) – bei weltweit mehreren Milliarden Schuss 5,56 NATO in den Magazinen und mehreren Millionen Waffen, wäre eine Umstellung ein gewaltiger fiskalischer und logistischer Akt.
Also, offensichtlich wissen Sie selbst nicht so recht was Sie sagen wollen bzw. von der Materie verstehen Sie nicht wirklich etwas. Dann halten Sie sich aber bitte mit solchen Vorwürfen einfach zurück. Und zum Schluss muss ich Ihnen eine große Enttäuschung bereiten – ich werde weder von H&K, Sig Sauer, Fn oder sonst einem Handwaffen-/Munitionshersteller bezahlt.
@V1nce, @Bang50: Himmel-Herrgott-Sakrament, was sollen diese ständigen Unterstellungen durch „Stromlinienförmige“ oder auch „Trulls“ oder auch „spezielle NIcks“, die gleich Jeden der sachlich und fachlich argumentiert und auch die Wettbewerber beim Namen nennt, Lobbyismus oder gar berufliche Abhängigkeit unterstellen?
Nachdem aber @T.W. und auch unsere Community sehr tolerant sind, wie wäre es mit einem Dauerthread „Anpinkelwiese“?
@all
Zum Umgangston hier inzwischen würde ich was sagen, wenn es nicht so spät in der Nacht wäre. Aber auch so wissen alle, was ich meine…