Mehr Geld – und mehr Soldaten?
Über einen höheren deutschen Verteidigungshaushalt angesichts der weltpolitischen Situation (und auch angesichts der Materiallage der Bundeswehr) wird ja nun schon einige Zeit diskutiert. Nun hat der Deutsche Bundeswehrverband (DBwV) die Debatte um eine, sagen wir mal interessante Nuance bereichert: Sein Vorsitzender Oberstleutnant André Wüstner plädiert dafür, nicht nur in mehr Ausrüstung zu investieren – sondern auch die Zahl der Soldaten um 5.000 aufzustocken. Aus Wüstners Pressemitteilung:
Seit einem halben Jahr erkennen wir in Umfrage-Ergebnissen, dass die deutsche Bevölkerung deutlich sensibler für Fragen der äußeren Sicherheit geworden ist. Die Gründe dafür dürften eindeutig in den Entwicklungen an den europäischen Grenzen liegen. Wenn sich in der YouGov-Umfrage rund 50% für die Erhöhung des Wehretats aussprechen und sogar 41% die Bundeswehr als zu klein bewerten, zeigt das vor allem eines: Die Notwendigkeit von einsatzbereiten Streitkräften als wesentliches Instrument unserer Risikovorsorge wird anerkannt.
Das sollte sich unsere Regierung zu Herzen nehmen!“
Um den offenbar allgemein erkannten Notwendigkeiten Rechnung zu tragen, müssten zunächst die heutigen hohlen Strukturen gefüllt werden, so Wüstner weiter. „Dazu muss man darüber nachdenken, die Stärke der Bundeswehr auf 190.000 militärische Dienstposten anzuheben. Dabei sollten 175.000 auf Zeit- und Berufssoldaten entfallen. Zumindest aber muss die Personalstruktur flexibilisiert werden und die Zielvorgabe bei Berufssoldaten von jetzt 45.000 auf mindestens 50.000 angehoben werden. Nur so können Fachkräfte, die bereits heute schwer zu rekrutieren sind, auf Dauer in der Bundeswehr gehalten werden.“ Das gelte auch für das Zivilpersonal, wo die jüngste Erhöhung um 1.000 auf 56.000 Stellen angesichts des Aufgabenspektrums nicht ausreichend seien.
Nach den jüngsten Zahlen des Verteidigungsministeriums vom 6. März umfasst die Bundeswehr 170.352 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.855 Freiwillig Wehrdienstleistende.
Nun ist Wüstners Vorstoß nicht nur eine Frage des Geldes, auch wenn der Personalhaushalt den größten Anteil am Verteidigungsetat ausmacht. Es ist auch eine Frage der Demographie – denn die bisher letzte Reduzierung auf bis zu 185.000 Soldatinnen und Soldaten war ja auch mit der Geburtenentwicklung in Deutschland begründet worden. Insofern wäre eine Erhöhung nicht nur ein finanzielles Problem, sondern auch abhängig von einem höheren Erfolg bei der Nachwuchswerbung.
Der DBwV-Vorsitzende beruft sich bei seinen Angaben auf die ebenfalls am (heutigen) Montag veröffentlichte gewichtete, repräsentative Online-Umfrage des Forschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Danach sagen von den 1.018 Befragten 41 Prozent, dass sie die Bundeswehr für zu klein halten. 29 Prozent sind der Meinung, dass die deutschen Streitkräfte genau die richtige Größe haben, und zehn Prozent glauben, dass die Bundeswehr zu viele Soldaten hat. Immerhin zwanzig Prozent hatten dazu keine Meinung. Für die Wiedereinführung der ausgesetzten Wehrpflicht sprach sich ein gutes Drittel (36 Prozent) aus.
In der selben Umfrage übrigens befürwortete inzwischen knapp die Hälfte der Befragten eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts, genau 49 Prozent. 36 Prozent sind dagegen, und die bei dieser Frage erstaunlich hohe Zahl von 15 Prozent antwortete mit „weiß nicht“.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sieht in der Ukraine-Krise keinen Grund für eine Vergrößerung der Bundeswehr. Die Truppenstärke selber sei für die Anforderungen angemessen, sagte die CDU-Politikerin auf einer Chefredakteurskonferenz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es werde allerdings geprüft, ob das Verhältnis zwischen Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit richtig sei. Außerdem bekräftigte von der Leyen, dass die Zahl der zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr aufgestockt wird.
@Koffe
„Mschft und Uffz als BS?!?!“
Ja, im Bereich der Mschaften und Uffze (mit und ohne Portepee)
SaZ 25 ist angeblich für viele die Zukunft. Ich halte dies für unlauter.
Also dann BS und wir haben schon die ersten über die Einsatzweiterverwendung.
„Jetzt einmal unabhängig davon, dass man keinen 50jährigen MG-Schützen brauchen kann.“
Hat niemand behauptet aber der MG Schütze ist evtl nach 15-20 Jahren treuen Dienst es wert, dass man seine Erfahrung und Motivation in anderen Bereichen der Bw nutzt oder man gibt ihm nach Weiterbildung eine neue Perspektive in der Bw.
„WARUM sollten wir “Leistungen” über einen unglaublich teuren BS Status einkaufen (denn aufgrund Dienstjahren ist die Besoldung ein 50jährigen erheblich teuerer als die des gleichen Dienstgrades mit 20), wenn wir es auch in der gleichen Qualität von einem 25jährigen SaZ8 bekommen können?!“
Weil wir sie nicht bekommen! Wenn wir keine Nachwuchsprobleme bekommen, über was schreiben wir dann hier? Sie denken bei Soldat evtl nur an den Kämpfer?
Wir haben tausende Dienstposten auf denen wir mehr oder andere Fähigkeiten benötigen als den Zweikampf. 20Jährige können nicht alles besser.
„Mehr BS bedeutet nur mehr Wasserkopf. Egal ob an StFw/Oberstlt oder an einer nach Ihrem Vorschlag einer dann zu schaffenden OStGefr 35+ “Maffia”…“
Was haben sie für ein Menschenbild? In der Konsequenz darf es gar keine BS geben und jeder über 35 geben und auch die Wirtschaft muss Menschen ab 35 kündigen.
„Weniger BS und dafür attraktivere Versorgung/ BFD muss heutzutage die Marschrichtung sein!“
Stimmt, wenn wir die vielen SaZ bekommen.
„Man sollte vielleicht mal daran erinnern, dass unser System von sehr vielen BS im Vergleich zu relativ wenigen SaZ nur deswegen nach dem Krieg eingerichtet wurde um einen Aufwuchs in kurzer Zeit um 100% zu ermöglichen.“
Das war zur Zeit der Wehrpflicht, doch die ist vorbei. Nun gibt es nur SaZ und relativ wenige BS und es fehlen die Mannschaften in der Zukunft.
Tja, leicht verrechnet
@Koffer:
Unterschreibe ich zu 100% für die Infanterie, respektive Mannschaftslastige Truppenteile – was den Rest angeht…
In vielen Bereichen der Einsatz-/Führungsunterstützung sind die aber Mangelware…da brauche ich im Zweifel eher den 50jährigen Techniker, als den 25jährigen MG Schützen.
Und: tooth-to-tail gesehen, sind die Unterstützer wohl in der Überzahl…
Man muss das wohl differenziert betrachten.
@Zimdarsen
Volle Zustimmung. Wir sollten endlich mal etwas kreativer denken. Wir haben in der Bundeswehr nicht zu wenig Personal, es ist nur falsch strukturiert und verteilt. Wenn man Stäbe und Ämter reduziert, muss man auch die Anzahl der Stabsoffiziere Personalstrukturell reduzieren. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber bloß weil es langfristig ist, kann man es doch nicht verwerfen. Ich kann bis heute zudem nicht nachvollziehen, wieso man in einem Amt/Kommando/Stab/u.ä. nicht grundsätzlich untersagt, Soldaten unter 40 Lebensjahren zu verwenden. Holt die „Alten“ aus der Truppe und bringt sie in o.a. Ämter. Dafür die jungen dahin, wo sie gebraucht werden. Und ich höre jetzt alle wieder schreien, dass geht nicht weil…statt mal darüber nachzudenken, wie es gehen könnte. Wenn ich einen jungen Fw/Lt in einem Amt rumrennen sehe, könnte ich jedes Mal schreien. Und der 50jähige OSG kann dann den 20jährigen OG hier beim Kaffeekochen ablösen.
1. Um mehr längerdienende Zeitsoldaten zu finden könnte man es machen wie früher in der Reichswehr, jeder längerdienende Zeitsoldat erhält ein Anwrtschaftsrecht auf bevorzugte Übernahme in den öffentilchen Dienst. In der Reichwehr konnten die Manschaften und Unteroffiziere, die 12 Jahre dienen mussten, einen solchen Anwartsschein auf den öffentlichen Dienst erhalten. Und man könnte noch weiter gehen und jedem längerdienenden Zeitsoldaten eine Übernahme in den öffentlichen Dienst, zumindest des Bundes, garantieren!
2. Warum sollte eine Recht auf die deutsche Staatsangehörigkeit die BW für Ausländer nicht attraktiv machen? EU-Ausländer brauchen dies nicht, aber Ausländer z.B. vom Balkan usw. haben es nicht so einfach in Deutschland ein Aufenthalsrecht auf Dauer und später die Staatsangehörigkeit zu erhalten. Bei der Französichen Fremdenlegion kann man meines Wisssens schon nach 3 Jahren Franzose werden.
Bei einer Verlängerung des Freiwilligen Wehrdienstes auf 3 Jahre oder als Zeitsoldat könnte sich ein solcher Dienst für Ausländer, die nicht aus der EU sind, also durchaus lohnen. Statt Asylanträgen mit schlechten Anerkennungsschancen oft, könnte man dann durch den Dienst für Deutschland das Aufenthaltsrecht und die Staatsbürgerschft erhalten.
Und wenn wir auch nur den Freiwilligen Wehrdienst für alle EU-Ausländer öffenen würden, hätten wir wahrscheinlich 10 Bewerber aus Osteuropa für jeden Wehrdienstplatz in Deutschland. Den Sprachproblemen müsste man man mit einer intensiven Sprachschulung begegnen.
3. Natürlich wäre auch eine Deutsche Fremdenlegion sinnvoll, welche in Spanien(nur für Muttersprachler mit Spanisch offen) und Frankreich(offen für alle Ausländer) doch bestens funktioniert. Die Angst der Grünen und der Linkspartei vor einer „Söldnerarmee“ sind bekannt, aber ich sehe keinen Grund, daß dies in Deutschland nicht funktionieren würde, was in Frankreich funktioniert. Nur traue ich der deutschen Politik diesen Mut nicht zu.
Der Vorteil wäre, daß es beim Einsatz einer Fremdenlegion(wie jetzt nur bei der KSK) weniger Geschrei bei einem Kampfeinsatz geben würde als beim Einsatz der normalen BW.
Interessante Diskussion. Ich fand vor allem den Vorschlag überlegenswert, die Laufbahn der SaZ 4-8 für Interessenten mit Realschul- oder Gymnasialschulabschluss attraktiver zu gestalten. Wer sich mal die Verteilung der Schulformen anschaut stellt schnell fest, dass die meisten Schulabgänger mittlerweile an diesen Schulen ihren Abschluss macht.
Was spricht dagegen, hier die Leute anzusprechen (z.B. wie hier vorgeschlagen wenn es danach vernünftige Unterstützung für Studium oder Ausbildung gibt)? Ich kenne einige Schüler die schon Interesse an der Bundeswehr hätten, sich aber nicht als SaZ 12/13 für ihre „besten Jahre“ binden wollen. Gleichzeitig wird die Mannschafterlaufbahn (vor allem für SaZ) als „verschwendete Zeit“ wahrgenommen, man verdient zwar überdurchschnittlich, der geringe BFD bringt aber gar nichts. Man müsste mal bei den jetzigen FWDlern evaluieren und dann könnte man eventuell hier den Hebel ansetzen.
@Closius
Zu 3 mkn waere das Söldner anwerben, was völkerrechtlich verboten ist.
Das es dabei weniger Geschrei geben würde ist der Grund warum ich aus mehreren Gründen dagegen bin.
Mangelnde Loyalität, mangelndes Verantwortung sbewusstsein von Führung und Politik
Solange wir es uns leisten können jung, willige, gesunde und fite Soldaten als S1, S2, KasFw, Ausbilder/Lehrer an Schulen uvm zu verbraten kann die Not noch nicht groß sein.
Warum entlässt die Bundespolizei ihr Personal nicht nach 4-8-12-15 Jahren?
Wer dient dort im Innendienst?
Wieso überhaupt noch Geld und Dienstposten in die Bundeswehr stecken? Schließlich sagt selbst ein Oberst a.D. und CDU-MdB:
Wenn das so stimmt (entgegen der ratio legis des Art. 87a GG), dann ändern 5.000 Stellen, die hinzukommen oder die von SaZ auf BS umgeschichtet werden, gar nichts an der Verteidigungs-Unfähigkeit.
Polemisch gesagt: entweder wird die Wehrpflicht wieder umgesetzt, oder wir können die Bundeswehr unter Auflösung des BMVg gleich dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstellen. Denn bei der großen Differenz von (finanziellem) Input und (immateriellen) Output ist die Armee momentan nur eine große Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Soldaten und Rüstungsarbeiter.
Vielleicht könnten wir die Burn-Out-Soldaten mit den Bore-Out-Soldaten zusammenbringen. Ich denke, von einer sinnhaften und bewältigbaren Aufgabe hätten wir mehr, als den Laden nun noch fetter zu machen.
@Thodan: Die Französischen Fremdenlegionäre sind Teil der regulären Französischen Armee und damit völkerrechtlich keine Söldner.
Das Problem ist eher, dass der Dienst in der Fremdenlegion zum Verlust der Staatsangehörigkeit führt oder eine Straftat im Herkunftsstaats darstellt, z.b. so in Österreich.
@Closius
und damit stellen die Fremdenlegion en die vertragliche Ausnahme dar, alle anderen Söldner fallen da nicht drunter.
@ O&A | 17. März 2015 – 10:26
Hat sich Herr MdB-Kiesewetter eigentlich mal zu den zahlreichen sehr kompetenten aber eben kritisch bis vernichtenden Kommentierungen seiner Gedanken geäußert?
Ich habe da nichts mehr gesehen, außer kurzen emotionalen Ausweichversuchen.
Es macht den Eindruck, dass sich Herr Kiesewetter den meist kompetenten Kommentatoren auf augengeradeaus nicht gewachsen sah und das Weite gesucht hat.
In sicherheitspolitischen Fragen ist ein solches Verhalten offenbar symptomatisch, wenn Politiker auf Realität treffen und Untertanen gar wagen, die Verkündungen des MdB nicht als Evangelium zu sehen.
@ThoDan
Ich denke nicht, dass es sich dann um Söldner handeln würde. Denn eine solche ‚Fremdenlegion‘ wäre dann Teil der Streitkräfte und würde unter eben derer Führung stehen. Dadurch haben diese auch den Kombattantenstatus. Eigentich auch nicht verwunderlich, denn der einzige formale Unterschied ist ja das Herkunftsland.
Das die juristische Bewertung für den Einzelnen in seinem Heimatland anders ausfallen kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Dante schrieb: „Dann gehen sie doch bitte mal an ein handelübliches Gymnasium mit 18-19 jährigen Jungs die ein top Notendurschnitt haben und ein Ingenieursstudium anstreben und fragen die ob sie für 8,50 mit ner Panzerfaust als HG durch den schlamm robben wollen.
Wenn sie denen nicht min 2000 netto /monat bieten wird sich keiner finden. Wären bei 3000 brutto also min 200 mio mehr. (und dann wird sich immernoch keiner finden da man mit nem Kittel an nem schreibtisch nicht durch den schlamm robben muss)“
Teilweise falsch. Eine Kombination von fordernder Ausbildung im Rahmen einer zweijährigen Dienstzeit mit anschließender finanzieller Unterstützung beim Studium wäre für viele attraktiv.
Es mag nur keiner, der intelligent ist und Zukunftspläbe hat, für 2000 EUR rumhängen.
Wer 2-3 Jahre dient, bekommt seinen normalen Sold (1500 EUR netto) und anschließend für 4 Jahre 500(?) EUR pro Monat.
Wer sich einmal im Jahr seinen körperliche Fitness belegt, bekommt XX EUR, Wehrübungen werden auch ordentlich vergütet. Reserveoffiziere könnt man auch gewinnen.
Als ehemaliger Wehrpflichtiger kann ich nur sagen, das Hauptproblem ist Langeweile, dann erst das Geld.
Das Mannschaftsproblem mit Berufssoldaten lösen zu wollen, halte ich für sehr dumm.
Es werden 35,1 Mrd bis 2019, so zumindest der DBwV :-)
@Closius et al.: Bevor Sie alle Übernahmegarantien in den öffentlichen Dienst fordern, schauen Sie sich doch bitte nur mal die offenen Stellenangebote des Bundes an (http://www.bav.bund.de). Denn für die Klientel, die Sie in den öffentlichen Dienst verfrachten wollen, fehlt es entweder an den Stellen, oder es scheitert schon an der Qualifikation. Und ich kann Ihnen versprechen, dass dies in den Ländern und erst recht in dem Kommunen nicht anders aussieht.
@FK70
Wenn R. Kiesewetter mit seiner Aussage recht hat, ist die Erhöhung auf 35,1 Mrd eher ein Schaden für den Steuerzahler.
@ Uhelnspiegel
Genau so ist es! Auch wenn viele, darunter auch ein heutiger Innenminister meinen, es muss eine Ehre sein zu dienen, es sei etwas besonderes und so weiter und so fort, Geld und vor allem eine gute Integration in das zivile Erwerbsleben danach sind Schlüsselfaktoren…
Aber dann müsste man ja die Besoldungstabelle ändern und evetuell eine S Besoldung einführen. Aber das ist wohl nur ein Traum ;-)
@NMcM
Der Irrglaube, mit einer S-Besoldung wäre alles besser, ist sehr gefährlich – wer auch nur ansatzweise glaubt, Soldaten könnten da einen besseren „Deal“ aushandeln, lebt meiner Einschätzung nach in einer Traumwelt. Ohne große Lobby geht da einfach nichts, weswegen eine Angleichung der Besoldung für SaZ und BS an die Beamtenbesoldung derzeit einfach ideal ist (weil die ihre Vorstellungen recht gut durchsetzen können).
Worüber man dringend nachdenken müsste, so klang es hier auch schon an, wäre eine höhere Entlohnung der Mannschaftsdienstgrade; so ist die Aussicht auf (höhere) Rentenanteile etc. doch ein eher abstraktes Bild, welches Jugendliche mit Anfang 20 wenig bis gar nicht interessieren wird… Auch hier gilt der alte Grundsatz: „If you have a problem, throw money at it.“
Mehr Häuptlinge bedeuten letztlich nur noch mehr Inflation in der Dienstpostenbeschreibung – aber was soll man schon über eine Armee sagen, in der, entgegen aller Tradition, ein Feldwebel mittlerweile nur noch als MKF eingesetzt wird (so erlebt in AFG bei den Feldjägern, wo der Feldwebel der niedrigste (!) DG war) und ein Zugführer mindestens Stabsfeldwebel sein muss (ganz zu schweigen vom Major als Chef, dem Hauptmann A12 als Einsatzoffizier und dem Hauptmann A11 als Zugführer 1…).
@Voodoo
Weder Feldjäger- noch Afghanistantypisch… sondern inzwischen die Grundkonzeption der Heereskompanie… nicht zu vergessen den OStFw als Zugführer 3. Zug…
@Ron
Söldner waren (fast?) immer „Teil“ der Streitkräfte“, ob z.b. die germanischen Leibwachen der römischen Imperatoren darunter fallen weiß ich nicht.
Das macht sie mkn nicht automatisch zu legitimen Kombatanten, im Gegenteil bis auf die beiden ausdrücklichen Ausnahmen Fremdenlegionen sind sie es nicht.
Was mich zu der Frage bringt, was ist mit Freiwilligen a la internationale Brigaden, Lafayettes etc. die aus Überzeugung gehen?
Voodoo | 17. März 2015 – 12:22
Ohne große Lobby geht da einfach nichts, weswegen eine Angleichung der Besoldung für SaZ und BS an die Beamtenbesoldung derzeit einfach ideal ist
Exakt so ist es. Darüber hinaus ist die Forderung aus dem Personalkörper der Soldatinnen und Soldaten nach „mehr Gehalt“ nicht so laut, wie man gemeinhin kolportiert.
Zumindest, wenn man den Studien Glauben schenken kann.
Ich bin kein NVA-Anhänger, bin aber der Meinung, dass diese ein spannenderes Besoldungsmodell hatten: Dienstgrad + Dienstposten. Denn nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Besten in die Führungs- und Ausbildungsverwendungen gehören und ein Vorgesetzter, der als unmittelbarer Vorgesetzter eben auch unmittelbar Personalverantwortung hat, mehr bekommen sollte, als derjenige, bei dem das nicht der Fall ist.
Ihre angesprochene „Dienstgradflut“ sehe ich auch kritisch, zumindest außerhalb des Feldjägerwesens, denke aber das dies ein Thema „unserer“ Generation ist.
Im Moment würde uns eine bessere Entlohnung nicht wirklich das Problem.
Eine Erhöhung der Alimentation ist auch nicht Bestandteil des Threads.
An der Attraktivität macht man einige und wird noch mehrtun.
Der Mangel an Nachwuchs ist jedoch auch in vielen Bereichen selbst geschaffen, wir geben vielen welche bei uns sind keine Perspektive in der Bw und stecken viel in die Qualifizierung für den ziv Arbeitsmarkt.
Der Soldat geht nach 12 Jahren mit viel Fähigkeiten aus der Bw und bekommt noch 60Monate Berufsförderung. Mit 60Monaten kann man alles lernen was Menschen in der Bw mit 35plus benötigen.
@ Keveros
Auf jeden Fall nicht auf AFG beschränkt, stimmt – insgesamt eine sehr bedenkliche Entwicklung, wenn man sich mal vor Augen führt, dass „früher“ zum Beispiel Piloten gerne auch mal Uffz m.P., Feldwebel Zugführer und ein StUffz (meistenteils begnadeter) Panzerkommandant war.
Heute muss es bei Einstellung als SaZ mindestens schon der Feldwebel sein, weswegen das „Rückgrat der Armee“, meiner bescheidenen Meinung nach, einen gewaltigen Knacks bekommen hat.
In der Aufbauphase der Bundeswehr und noch bis in die 60er Jahre gab es bei der Luftwaffe Stabsunteroffiziere und sogar Unteroffiziere als Strahlflugzeugführer.
@ chickenhawk
Die hatte ich jetzt extra ausgeklammert, sonst ist das Bild noch trauriger… ;-)
Eben dieses Problem könnte eine S-Besoldung lösen. Dass die Bw auch niedrigen Dienstgraden eine gewisse Besoldung zukommen lassen kann, ohne gleich aufgrund der Beamtenbesoldung und wegen der gewünschten finanziellen Attraktivität eine Dienstgradinflation zu starten.
Und warum wird man nach drei Jahren ohne genügende Qualifikation Fw?
Warum werden die OA nach drei Jahren Lt, nach dem OL2 (Heer) Olt und sobald sie in der Truppe sind und nicht viel falsch machen, schon in der ersten Verwendung Hptm?
Dann sind wir wieder bei der beschriebenen Kp Struktur!
Das Problem mit der Dienstgrad-Inflation gibt es ja traditionell auch bei der Polizei. Ein Kommissar war in früheren Zeiten mal eine herausgehobene Führungsposition. Heute ist es bei vielen (bzw. bei den meisten oder sogar allen?) Landespolizeien das Eingangsamt (A9), da es nur noch den gehobenen und höheren Dienst gibt. Das ist so, als hätte man bei der Bundeswehr ausschließlich Soldaten mit dem Dienstgrad Leutnant oder höher.
Früher™ gab es bei der Polizei die sogenannte Einheitslaufbahn, da fingen auch die Abiturienten grundsätzlich im mittleren Dienst an (sie durchliefen allerdings eine verkürzte Ausbildung).
Trennung von Dienstgrad, Tätigkeit und Besoldung sollte man trennen.
Tätigkeit und Verantwortung muss alimentiert werden. Dienstgrad ist für die VVO und das Ego wichtig.
Man hat eben nie den Schritt von der Wehrpflichtarmee zur Berufsarmee (auch auf Zeit) getan.
ab wann darf man mit einer differenzierung der geplanten ep.14 erhöhung auf die etatgruppen rechnen? invest/materhalt usw.
+1,2 wären nach bisheriger rechnung unter abzug attraktivität/artikelgesetz etc. ca. 300 mill effektiv für rüinvest 2016 ?
so ungefähr korrekt?
bis 2020 mit geplantem aufwuchs dann ca. + 1,6 milliarden rüinvest in toto?
Sie müssen noch die 300 Mill abziehen, die in diesem Jahr aus dem Projekt F-125 der Attraktivität zugeschlagen wurde und nun in 2016 fällig werden.
ergo nullrunde 2016 ?
…und die vielen Millionen welch durch die Infrag in der Folge der Neuausrichtung benötigt werden. Alleine die Lw benötigt da unnötig viel Geld für überflüssige Maßnahmen.
Meldungen:
Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will den Verteidigungsetat schon im kommenden Jahr um 1,2 Milliarden Euro aufstocken. Das entspricht einer Steigerung um 3,7 Prozent auf 34,21 Milliarden Euro. Das geht aus den Eckwerten für den Haushalt 2016 und die mittelfristige Finanzplanung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. (…) Der Verteidigungsetat soll bis 2019 schrittweise von derzeit 32,97 Milliarden auf 35,01 Milliarden Euro erhöht werden.
[Schön, der direkte Zugang zu dpa-Meldungen ;-) Aber die hier samt Anhang komplett einzustellen, könnte mir ein bisschen urheberrechtlichen Ärger einbringen. Deswegen gekürzt. Aber ich mache einen neuen Thread dazu auf. T.W.]
@Sachlicher
Habe gerade mit einem ehemaligen Kdt in der NVA VM telefoniert. Antwort: Ob das ein attraktiveres Besoldungsmodell war weiss man nicht. Sicher ist aber, das (fast) niemand freiwillig zur NVA ging. „Geködert“ wurden Mannschaften mit Verpflichtungszeiten von 3 Jahren, UO 4 Jahre dafür Zusage Studienplatz. Offz. wurden mit etwa doppelten DDR Durchschnittslohn und besonderen Einkaufsmöglichkeiten sowie 25 Jahren Verpflichtungszeit geworben. Dazu rechnete auch Berufsausbildung und oder Abitur. Die verbliebenen etwa 21 Jahre wurden in der Regel am Standort verbracht, in einer Verwendung, die man gelernt hatte und in der man sich ständig verbessern konnte (fachlich). Regelbeförderung nach gesetzlich geregelter Stehzeit. Nach dem Ausscheiden gab es dann 70.75% vom letzten Brutto und wer wollte auch einen „Arbeitsplatz“ im Einzugsgebiet.
Ganz wenige -im Verhältnis zur Gesamtzahl- waren bis an ihr Rentenalter Berufssoldaten.
@ T.W.: Sir, jawollll, sir ;-)
@ Les Grossmann | 17. März 2015 – 15:13
Was die Besoldung/Bezahlung nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst angeht, so wies das also offenbar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem System in den USA auf: Dort gibt es ja auch ab 20 Jahren Dienstzeit (und ggfls. mehr) einen Anspruch auf sofortige Zahlung von Ruhestandsbezügen. Und Berufssoldaten (in dem Sinne, dass man das gesamte Erwerbsleben bei den Streitkräften verbringt) sind dort auch eher die Ausnahme.
@ThoDan
Bei der völkerrechtlichen Einordnung von Söldnern mit „germanischen Leibwachen der römischen Imperatoren“ zu argumentieren ist doch recht dünn. Das Völkerrecht gilt ja wohl nicht rückwirkend – hier liegen ein paar Tausend Jahre dazwischen. Bis jetzt habe ich noch keine Begründung für die starke Aussage „völkerrechtlich verboten“ gehört.
Bei der Anwerbung kommt es ganz auf die Umsetzung an. Man muss es ja nicht auf dem Territorium eines Fremden Staates machen. In den Zeiten eines globalen Informationsraums ist dies sowieso nicht notwendig.
Abgesehen davon gibt es sicher anderen und bessere Gründe gegen eine deutsche Fremdenlegion. Ich glaube auch nicht, dass es in absehbarer Zeit den politischen Willen dazu gibt.
@ ron
die völkerrechtliche „verbotenheit“ von dessen existenz immer wieder fabuliert wird existiert auch nicht.
Art.47 zusatzrotokoll I der genfer konvention auf den immer wieder bezug genommen wird stellt lediglich fest, dass söldner im internationalen bewaffneten konflikt keinen anspruch auf kombattantenstatus haben und daher ein geringeres schutzniveau gegeenüber angehörigen der regulären streitkräfte genießen.
wer söldner ist wir in absatz 2 definiert. hier sind erhebliche spielräume auch PMC’S nich als söldner klassifizieren zu lassen je nach integrationsgrad in die streitkräfte und operationsart.
insofern ist der rückgriff auf private militärdienstleiter jedem staat freigestellt. Das risiko trägt hier der individuelle „söldner“ da wie gesagt keine anspruch auf combattant privelige“ besteht.
für den „nicht inernationalen bewaffnetnen konflikt “ also das momentan gängige konfliktbild ist der komplex überhaupt nicht geregelt.
da IS/Jihadis und andere kontrahenten das kriegsvölkerrecht aber ohnehin nciht respektieren ist diese einschränkung letztlich relativ irrelevant.
kurfassung: jeder souveräne staat kann nach maßgabe seiner binnenrechtslage auf „söldner“ zurückgreifen. erst recht wenn sich deren aktivität auf eingene territorium beschränkt.
ein völkerrechtliches verbot existier nicht!
(relevanter passus http://www.ialana.de/files/pdf/arbeitsfelder/frieden/humanit%C3%A4res%20v%C3%B6-recht/Buch-GA.pdf auf seite 205)
@chickenhawk
ja, würde ich auch so sehen.
Zumindest hat man wohl Leute bekommen und Flaggoffiziersschwemme gab es auch nicht.
off topic :Bei der Lufthansa geht es mit den Pensionen immer noch so ;-)
Das Thema st, die Zahl der Soldaten um 5.000 aufzustocken und dies ggf nur im Bereich der BS. Söldner sind eher kein Thema und Soldaten ohne deutsche Staatsbürgerschaft haben wir in allen multinationalen Verbänden und als austausch Soldaten :-)
Der nächste Schritt, EU Bürger in der Bw dienen zu lassen wird kommen und gibt vielen jungen Griechen eine neue Perspektive :-))
Wenn alle Soldaten unabhängig von der späteren Laufbahn (Spezialisten wie Piloten usw. ausgenommen) mindestens zwei Jahre in der Mannschaftslaufbahn dienen, würde das zunächst einmal das Fehl an Mannschaften kompensieren.
Gleichzeitig würden nur vollausgebildete und (einsatz-) erfahrene Soldaten, die bereits in den vorangegangen zwei Jahren ihre körperliche, charakterliche und geistige Eignung für eine Führungsverwendung demonstriert haben, überhaupt für die Offiziers- und Unteroffizierslaufbahn zugelassen. Oder aber (zunächst) in der Mannschaftslaufbahn bleiben, bevor sie eventuell später in die Unteroffizierslaufbahn wechseln.
In einer Berufs- / Freiwilligenarmee, die alle Gefechtsarten und besonderen Gefechtshandlungen in jedem Gelände beherrscht, rechtfertigt der Ausbildungsaufwand auch die längeren Stehzeiten.
Eine veränderte Laufbahnverordnung funktioniert aber natürlich nur in Verbindung mit einer geänderten Besoldungsverordnung…
Ich sehe kein Problem darin, EU-Ausländer und Personen mit dauerhafter Aufenthaltsberechtigung den Dienst in der Bundeswehr nicht zu ermöglichen, solange OPSEC/PERSEC gewahrt ist.
@ Boots on the Ground
Das kollidiert aber doch mit der Studieren-bei-vollem-Gehalt(-bereits-nach-18-Monaten(!))-Mentalität oder dem Nicht-jeder-bei-uns-trägt-Uniform-Ansatz; sowas mag das Ministerium bestimmt gar nicht gerne lesen…
In einem /(gefühlt) stundenlangen Monolog hat man uns mal erklärt, dass die neue Offz/Uffz-Ausbildung im Heer viiieeeel besser sei, als das alte Modell und überhaupt nur so lange Stehzeiten (nach dem Studium) ermöglicht werden würden. Auf das Argument, man könne auch eine Karriere als Offz im Truppendienst zunächst ohne Studium antreten, um selbiges dann
a.) als BFD-Maßnahme nachzuholen (um frisch ausgebildet und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft dann in die zivile Karriere zu starten), oder
b.) es nach Übernahme zum BS (übrigens auch gerne frei für alle an einer zivilen Uni!) als Zwischenschritt zwischen Offz und StOffz-Laufbahn zu verstehen (inklusive der drei Jahre gewonnenen Zeit, z.B. abbildbar auch in der persönlichen Familienplanung)
reagierte man mehr als angesäuert – man würde das eh nicht verstehen und sollte sich jetzt bedeckt halten; alles wäre gut so, wie es entschieden wurde.
*Ironie* Was daraus geschah, sehen wir heute – man hat ein Leutnantsbuch (zu dem man jetzt sogar öffentlich Beiträge einfordert, da man alles kluge anscheinend schon gesagt bzw. geschrieben hat……..) */Ironie*
Für die NRF-Force-Generation hat die Bundeswehr nach meinem Kenntnisstand bei 371 und seinen Unterstützern in manchen Teileinheiten bis zu ein Drittel (!) der Mannschaften von ihren eigentlichen STAN-Dienstposten auf heimatliche Dienstposten in anderen Verbänden versetzen müssen: Russland- und GUS-Deutsche. Deren Loyalität und Verschwiegenheit war zu zweifelhaft.
Vielleicht haben Mitkommentatoren zu diesem Sachverhalt genauere Infos?
@Ron
Das sind die einzigen mir bekannten in ggf staatlichen Diensten stehende Söldner, die möglicherweise nicht Teil der „regulären“ Streitkräfte waren.
Ich halte die Idee einer Söldnereinheit, für fast so sinnvoll wie die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
@wacaffe
Dann irre ich jetzt darin, das sie nicht mal den Rechtsschutz von Freibeutern haben?
@ thodan
mal abgesehen davo dass es die figur des friebeuters nicht mehr gibt ;-)
grundsätzlich genießen auch „unlawful combatants“ ,und solche wären söldner im rechtssinne sofern sie sich aktiv an kampfhandlungen beteiligen , nach der marten’schen klausel gewisse auffangrechte (standrechtliche füsilierung is also no go) wenn sie dem kombattantenstatus nicht unterfallen.
sie dürfen also vom gegner angegriffen und militärisch bekämpft werden und gegebenfalls bei gefangennahme interniert und anders als reguläre kreigsgefangene für die teilnahme an kampfhandlungen strafrechtlich oder anderweitig sanktioniert werden solange die prinzipien der martenschen klausel gewahrt bleiben.
@wacaffe
I stand corrected
Ich habe gestern zufällig ein weiteres Beispiel zur Rekrutierung von Ausländern gefunden. Da ich mich gefragt hatte, warum Island NATO-Mitglied ist obwohl es kein Militär hat, habe ich im Wikipedia-Eintrag zu Island den Abschnitt Militär gelesen http://de.wikipedia.org/wiki/Island#Milit.C3.A4r Im vorletzten Absatz findet man:
„Die norwegische Armee rekrutiert in Island in geringem Ausmaß Freiwillige für den Militärdienst“
Ob das aufgrund von bilateralen Verträgen geregelt ist, könnte vielleicht der als Quelle angegebene Bericht des norwegischen Rundfunks erschließen, wenn man denn norwegisch könnte.
List of militaries that recruit foreigners (Wikipedia)
@Zimdarsen
„Also dann BS und wir haben schon die ersten über die Einsatzweiterverwendung.“
Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
Die BS Mschft über Einsatzverwundung sind aus Gründen der Fürsorge und Verantwortung übernommen worden und nicht weil die Bw einen „Bedarf“ an ihnen hat!
“Jetzt einmal unabhängig davon, dass man keinen 50jährigen MG-Schützen brauchen kann.”
Hat niemand behauptet aber der MG Schütze ist evtl nach 15-20 Jahren treuen Dienst es wert, dass man seine Erfahrung und Motivation in anderen Bereichen der Bw nutzt oder man gibt ihm nach Weiterbildung eine neue Perspektive in der Bw.
Aha, und in welchen? Warum sollten wir eine Leistung für viel Geld (des Steuerzahlers!) einkaufen, wenn wir sie besser und günstiger auf anderem Wege bekommen können?!
„Weil wir sie nicht bekommen! Wenn wir keine Nachwuchsprobleme bekommen, über was schreiben wir dann hier?“
Natürlich bekommen wir sie durch attraktive Angebote auch für Jüngere! Wir müssen halt an unserer Attraktivität (bei den weichen wie den „harten“ Faktoren) arbeiten.
Und Nebenbei, die 35+ jährigen OSG-BS „bringen“ uns ja auch nichts, da sie die Leistungen für die sie qualifiziert wären (z.B. MG-Schütze) ja auch nicht mehr bringen können und die Leistungen, die sie altersmäßig (und bezahlungsmäßig) erbringen könnten (z.B. Stabsdienst) aufgrund mangelnder Einigung nicht erbringen können.
Ein MG2 mit russland-deutschem Hintergrund kann nicht als Personalführer nach Köln!
„Wir haben tausende Dienstposten auf denen wir mehr oder andere Fähigkeiten benötigen als den Zweikampf. 20Jährige können nicht alles besser.“
Nein, aber das wofür Mannschaften da sind können 20 bis 35 jährige fast immer besser als 50jährige.
„Was haben sie für ein Menschenbild?“
Ein gutes :)
„In der Konsequenz darf es gar keine BS geben und jeder über 35 geben und auch die Wirtschaft muss Menschen ab 35 kündigen.“
1. wir haben VIEL zu viele BS!
2. Die Wirtschaft muss nicht mit feindlichem MG-Feuer rechnen.
„Stimmt, wenn wir die vielen SaZ bekommen.“
Wenn nicht, dann müssen wir besser werden um sie zu bekommen!
@Kerveros
„Unterschreibe ich zu 100% für die Infanterie, respektive Mannschaftslastige Truppenteile – was den Rest angeht…
In vielen Bereichen der Einsatz-/Führungsunterstützung sind die aber Mangelware…da brauche ich im Zweifel eher den 50jährigen Techniker, als den 25jährigen MG Schützen.“
Stimmt, aber der 50jährige Techniker ist MINDESTENS Unteroffizier ohne Portepee, im Regelfall aber Feldwebel.
Von daher spricht auch in den Ustg-Verbänden nichts für 35+ Mschft BS.
Und bei den UoP sprich auch nichts dafür, denn diejenigen, die so gut sind, dass wir auf sie nichts verzichten können, die machen wir zum Fw und die können BS werden.
Und die „normalen“ UoP-Techniker müssen aus rein „finanziellen“ Gründen ab ca. 30 ersetzt werden, da sie aufgrund unsereres Besoldungssystems ansonsten zu teuer werden und das Verhältnis „altersbeding-steigender Sold und dienstzebedingt-steigende Erfahrung“ nicht mehr „besser“ wird, sondern nur noch zu Lasten des Dienstherren schlechter wird.
„Und: tooth-to-tail gesehen, sind die Unterstützer wohl in der Überzahl…“
Ja, aber auch bei denen benötigen wir keine 50jährigen OSG-BS