Materiallage Bundeswehr? Jawoll, alles gut!
Die Materiallage der Bundeswehr ist in Ordnung. Jawoll! Jedenfalls ist der derzeitige Klarstand der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr unverändert hinreichend. Wieso das stimmt? Na, das hat der Abteilungsleiter Haushalt im Verteidigungsministerium, der im vergangenen Jahr von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aus dem Bundesarbeitsministerium geholte Karl Henning Bald, den Abgeordneten im Verteidigungsausschuss mitgeteilt.
Aus dem Schreiben Balds vom 6. März:
Zum derzeitigen Klarstand der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr wurde im Rahmen der Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages am 17. Dezember 2014 umfassend unterrichtet.
In Ergänzung zu der Berichterstattung im Haushaltsausschuss am 17. Dezember 2014 und auf Grundlage der aktuellen, stichtagsbezogenen Meldungen der Teilstreitkräfte zur materiellen Einsatzbereitschaft wird berichtet, dass der derzeitige Klarstand der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr unverändert hinreichend ist, sodass die materielle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, insbesondere in Bezug auf die laufenden Einsätze, die eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen der EU Battle Groups und der NATO Response Force, die Dauereinsatzaufgaben (u.a. Gewährleistung Sicherheit im Seeraum/Luftraum und militärischem SAR in Deutschland), den Grundbetrieb und die Ausbildung, gegeben ist.Zusammenfassend wird ausdrücklich festgehalten, dass die Bundeswehr derzeit alle ihre Einsatz- und einsatzgleichen Verpflichtungen uneingeschränkt erfüllt und ihre hierfür vorgesehenen Soldatinnen und Soldaten mit Gerät ausstattet, das auch im internationalen Vergleich erstklassig ist. Gerade im Hinblick auf geschützte Fahrzeuge setzt Deutschland Maßstäbe. (…)
Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner 21. Sitzung am 24. September 2014 beschlossen, dass das Bundesministerium der Verteidigung jährlich über die Materiallage der bereits eingeführten Hauptwaffensysteme berichtet. Ein entsprechender Bericht wird noch im Laufe dieses Jahres erfolgen.
Ja, schade, dass diese guten Nachrichten nicht direkt mit Zahlen unterlegt sind. So Klarstandsraten bei Hauptwaffenystemen oder bei SAR auf See oder so. Aber das wird ganz bestimmt kommen. Noch im Laufe dieses Jahres!
Ein offensichtlich notwendiger Nachtrag: Die Klarstand-Angaben oben sind die Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Michael Leutert von der Linkspartei, der als ordentliches Mitglied im Haushalts- und stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss sitzt.
(Foto: SeaLynx der Deutschen Marine auf der ILA 2014 – Bundeswehr/Vennemann)
@ klabautermann
womit denn auch jeder hypothethische anstieg des etats bis 2 milliarden pA. bereits jetzt wieder im schwarzen loch der ineffizienz verschwunden wäre ohne das auch nur ein neues waffensystem, eine patrone manövermunition, eine tonne treibstoff oder eine zusätzliche Übung finanziert ist.
es ist einfach zum verzweifeln.
Durchschnittliche Laufzeit von 13 Jahren
Bei Mehrkosten von 12,9 Milliarden
Ergibt eine Mehrbelastung von fast genau 1 Milliarde pro. Jahr.
Jedoch wissen wir nicht, welche Leistungen bereits bezahlt wurden. Damit liefern diese Zahlen noch kein hinreichendes Bild über den zukünftigen Mehrbedarf.
@ bang 50
dien andere milliarde ist wie bereits mehrfach dargelegt bereits durch VdL’s Wellness armee inititiven verfrühstückt.
@ wacaffe – Nicht nur das. Da wäre noch der Sanierungsbedarf, bereits geplantes neues/teures Spielzeug (Satellitenkarten, Luftverteidigung, MKS180 etc…), vorzeitige Außerdienststellung von Lynx und Ch53GS ist absehbar, Vollaustattung will man auch wieder haben, Titel für Materialerhalt/Munition/Übung muss dringend erhöht werden usw…
Aber keine Sorge, in einem anderen Thread arbeitet man bereits fest an der Flucht aus der Verantwortung, welcher durch den Glauben getragen wird, dass die europäischen Partner unsere runtergewirtschaftete Substanz wieder begradigen werden und sich freudig an den Trümmerhaufen BW binden ;-)
Nach Ausruhen in der NATO Struktur, der Friedensdividende kommt jetzt eben die Vision von der EU-Armee – anscheinend ist free rider Verhalten der eigentliche Kern der bundesdeutschen Sicherheitspolitik/-strategie seit 1945.
@ sd
Einige sehr interessante und nicht von der Hand zu weisende Aspekte. Darüber muss man konsequent nachdenken!
@ Georg
Sieht man mal von der Tatsache ab, dass der Fähigkeitstransfer Vorn und Hinten keinerlei militärischen Nutzen brachte. Die rein organisatorische Abwicklung war an Dilettantismus nicht zu überbieten. Nicht nur dass es sich denknotwenig schon verbietet, Strukturen zu verändern, während neue Waffensysteme eingeführt und alte ausgephast werden müssen. Man führt auch noch gerade in diesen Verbänden Stanortschließungen und Verlegungen durch. Das ist an Unvermögen nicht zu toppen.
Aus meiner Sicht besteht die einzige Möglichkeit das System noch auf niedrigem Niveau zu retten darin, Personal und Infrastruktur in Rheine UND Diepholz zu nutzen, bis Holzdorf aufnahmebereit ist. Und mit aufnahmebereit meine ich nicht, dass da eine Instandsetzungshalle steht, sondern ausgebildetes Personal UND geeignete Infrastruktur zu Verfügung steht. Wenn das nicht so kommt, dann sollte man die Angehörigen des SysZ 21 nicht noch in Deutschland verschieben, bevor man es auflöst!!!
@schleppi
Es gibt eben unterschiedliche Ebenen der Luftwaffe ;-)
@ Jugendoffizier
Ja bestimmt und leider ist wie in anderen TSK’s die ehrliche Ebene, die ohne Stimme.
Wäre es nicht bald Sinnvoller die Handbremse zu ziehen und damit aufzuhören die BW ständig neu zu Reformieren. Und das gesamte „Personal“ im Verteidigungsministerium & (ganz besonders) im Beschaffungsamt für Wehrtechnik zu entlassen, dann den ganzen Laden neu aufzubauen und mit fähigeren bzw. auch jüngeren leuten zu besetzen. die nicht eingessen sind und auch Mengelberichte zu kenntnis nehmen um dann dementsprechend zu handeln und keine eingeschworende Gemeinschaft sind wo jeder denkt er tut das Richtige.
Es fällt auf, dass die BW im hohen maße Geld in teueren Systemen verschwendet, die geringe Feuerkraft/Wirkung aufweisen.
Bsp. GTK Boxer; Mir leuchted es nicht ein, wenn man schon so eine teure(wenn ich mich nicht irre waren es 3mio.€ pro stück, TPZ wohlgemerkt) Plattform wie den GTK Boxer beschafft, nicht mal in der Lage ist eine ordentliche Bewaffnung draufzupacken wie der „30MM-LANCE-Turm“. Dazu kommt noch das man bei der gering georderten Stückzahl die Version Ambulanz beschafft wird, ist ja wichtiger dass die Jungs an Vorderster Linie noch mit dem Tpz-Fuchs rumfahren müssen, anstelle mit dem besser gepanzerten Boxer…
Mit der Fregatte F125 oder anderen System will ich erst garnicht anfagen ;-/
Ich habe da mal eine Frage, wie kommt das, dass andere Nationen wie Frankreich oder UK mit ähnlichen bzw. gerinfühig höheren Budget viel mehr auf die Beine stellen können als wir? Wohlgemerkt diese Nationen Verfühgen darüberhinaus noch über ein Atomwaffenarsenal.
Zudem würde ich mal gerne wissen wie die Jährlich 5Mrd.+ Verwaltungskosten zustande kommen, liegen die Verwaltungskosten prozentual anderer Armeen auch so hoch? ist dort auch forschung mit inbegriffen?
Aber das wahrscheinlich größte Problem ist wohl, das sich die deutsch Öffentlichkeit wenig für BW interessiert. Was wohl die Folge der immensen Inkompetenz und Misswirtschafft ist.
habe fertig mit luftrauslassen :-)
@Schleppi
Eine ehrliche Ebene wurde dorch erst kürzlich hier im Blog besprochen oder?
Wenn das BMVg einen ehrlichen Bericht haben wollte zur Bw, dann sollte die IBUK bitteschön
a) eine Befragung der Ebene Zugführer und Kompanie durchführen
b) Offiziere bis maximal Ebene Major fragen
c) danach erstmal keine Ebene A15-B3 dran werkeln lassen oder den deutschen Generalstabsoffizier ( den die Vita des Generals für die Karriere-Kette mehr interessiert als die Ausfüllung des Dienstpostens)
d) dann mal den Abgleich fahren zwischen Auftrag und Mitteln
Aber solange Strukturen unter der Worthülse einer Reform verändert werden unter besonderer Berücksichtigung der Ebenen A15 und höher …. ACH HERRJE das kann doch nix werden !!!
Würde selbst bei Microsoft zum Kollaps führen … und DIE haben echt Geld ;-)
Nach einem Bericht der HNA („Expertenrunde: Bundeswehr fehlt Gerät und Personal“) vertrat der Abg. Otte die Ansicht, dass die Bundesregierung erkannt hat dass es erhebliche Probleme bei der Bundeswehr gebe. Otte: „Der Bund wird 58 Milliarden Euro investieren, um die Bundeswehr auf den modernsten Stand zu bringen.“
Leider ist der Zeitraum unbekannt. Vielleicht 15 Jahre?
Dann wäre es ein unverändertes Investitionsvoliumen.
@ Memoria
Na super. Jetzt muss sich nur noch jemand aus der Regierung bereit finden, die Plaudertasche zu spielen und es der Ministerin zu sagen.
Hessischer Ministerpräsident Volker Bouffier besucht die Fregatte „Hessen“ in Südafrika
Bilder sagen mehr als 1000 Worte…
http://www.presseportal.de/pm/67428/2976714/hessischer-ministerpraesident-volker-bouffier-besucht-die-fregatte-hessen-in-suedafrika-foto/rss?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/PYu9CsJAEITfaPcOC4mdIYV2GhCN3ZocYfF-wmYTQXx47wqdgWGYj8E7ZkdaeSTlFMnjDbued48XBBKgpy7OeweO40z6zoXW_zrjtdwHB32KTkuqi8o5RyFNAlMS9YUsIpkAD9gZ29Rma36yn-rSHk5nu6maY93iFML-Cxvz6xY!/
Da fehlt doch glatt das Bild von der H/C Landung ( was ist das nur für ein Typ ?)
…gut das es das presseportal gibt. Kann das BMVg PIZ ja noch einfügen…
Jetzt bin schon genau so „vergesslich“ wie das PIZ…
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Oryx_no._1234.JPG
@Schleppi
„Aus meiner Sicht besteht die einzige Möglichkeit das System noch auf niedrigem Niveau zu retten darin, Personal und Infrastruktur in Rheine UND Diepholz zu nutzen, bis Holzdorf aufnahmebereit ist. “
Das wird doch so gemacht oder ist UND -oder-
„aufnahmebereit meine ich nicht, dass da eine Instandsetzungshalle steht, sondern ausgebildetes Personal UND geeignete Infrastruktur zu Verfügung steht“
Ist doch da, nur nicht genügend.
“ Wenn das nicht so kommt, dann sollte man die Angehörigen des SysZ 21 nicht noch in Deutschland verschieben, bevor man es auflöst!!!“
Anscheinend gibt es genügend Freiwillige für den Anfang.
@ Zimdarsen
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