Die Rückkehr der US-Panzer nach Europa – ein Gespräch mit US-General Hodges
Vor kurzem hatte ich ein Interview der US-Soldatenzeitung Stars&Stripes mit Generalleutnant Ben Hodges aufgegriffen, dem Befehlshaber der U.S. Army Europe. Darin ging es um die Pläne der USA, wieder Panzer in Europa zu stationieren, sowohl in Deutschland als auch in den östlichen NATO-Mitgliedsstaaten. (Nachdem vor fast zwei Jahren die letzten US-Kampfpanzer aus Deutschland abgezogen worden waren.)
Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz habe ich die Gelegenheit genutzt, selber Hodges danach zu fragen. Das Gespräch mit dem Generalleutnant (das dann leider am Ende wegen Terminproblemen etwas schnell abgebrochen werden musste) hier komplett und ungeschnitten:
Nachtrag: Da einige Leser im Ausland Probleme mit dem Audio-Link haben, hier das Interview noch mal via audioboo:
(Archivbild: Hodges, Mitte, bei einem Empfang in München am 10. November 2014 mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und dem Chef des Stabes der U.S. Army Europe, dem deutschen Brigadegeneral Markus Laubenthal)
‚mal unkorrekt gefragt: was kostet Deutschland eigentlich die Stationierung? Ich würde die Mittel (zumindest einen Teil davon) lieber im deutschen Wehretat wiederfinden, sinnvolle und sachdienliche Verwendung vorausgesetzt.
im hinblick auf „bang per buck“ würe ich ihnen da nicht unbedingt zustimmen wollen ;)
schönes diplomatenlimbo da auch … shaming without blameing?
Ich sagte ja:
„sinnvolle und sachdienliche Verwendung vorausgesetzt“, wobei das bei den US-Streitkräften auch nicht immer gegeben ist.
„we resreve a decision“
Eine Formulierung die man so nie von einem Deutschen Politiker oder hohen Militär hören würde.
Denn in Berlin besteht kein Zweifel daran, eine deutsche Anweisung, ein deutscher Befehl, eine deutsche Entscheidung ist immer richtig, immer die totale Wahrheit. Lokal wie Global, das politische Entscheidungswesen der deutschen ist unfehlbar. Auch gibt es keine temporären „Zufälle“ auf die man reagieren müssen, denn als Deutscher in Führungsposition verfügt man über die immanente Fähigkeit der umfassenden Einsicht in die Zukunft ebenso wie die Vergangenheit.
nun genug von diesem Zynismus.
Haben sie auch deutsche Militärs interviewt? Mich würde interessieren wie diese das vorgehen der USA beurteilen.
Man kann sicher darüber streiten welcher MBT der Beste der Welt ist.
Fakt ist allerdings das aus westlicher Sicht der Abrams sicher der bewährteste MBT ist. Ja, und somit wahrscheinlich auch der Beste.
@ht_:
„Fakt ist allerdings das aus westlicher Sicht der Abrams sicher der bewährteste MBT ist. Ja, und somit wahrscheinlich auch der Beste.“
Soso…
Fakt ist eher, dass ein US-General es sich nie erlauben könnte den Abrams als „zweitbesten“ oder „einen der besten“ zu bezeichnen.
Gehört nun mal zum Selbstverständnis dieser Nation.
Naja, Selbstverständnis… Eher Angreifbarkeit seiner Person. Schließlich könnten Abgeordnete und Senatoren dann fragen, warum man für das ganze Geld nur einen zweitrangigen Panzer entwickelt und gekauft habe und wieso er als hochrangiger General es nicht geschafft habe, diesen Mißstand früher anzusprechen, damit er behoben werde.
Es wäre schön, wenn Hodges sich nicht nur um patriotische Sprüch kümmert, sondern auch um eine Analyse der russischen Bodenkriegsführung. Die Russen sind wohl die letzte verbliebene Nation, die ihre Meisterschaft in diesem Bereich erhalten hat. Im Ernstfall würden die amerikanischen Abrams eben nicht auf dilettantische irakische Panzerbesatzungen treffen, sondern auf einen Feind, welcher die mechanisierte Kriegsführung mit allen Elementen beherscht. Da kann der Abrams noch so ein tolles „proudly produced in america“ sein, wer naiv und unvorbereitet auf das Feld fährt, ist in wenigen Sekunden schlicht tot.
Lieber den Zweitbesten zur Verfügung, als den besten unterm Schleppdach, oder verkauft und abgewrackt. btw, die frage wurde schon öfter gestellt, wann beginnt die Vorwarnzeit ? Und wie reagieren wir da so ?