Besen! Besen! Seids gewesen!
In den vergangenen Tagen hat hier (und auch in der öffentlichen, teils internationalen Diskussion) der lustige Besenstiel aus einem NATO-Manöver die Gemüter erhitzt. Die Debatte darüber läuft zwar schon im Bällebad, dennoch der Versuch, das ganze etwas zusammenzubinden: Hintergrund waren Berichte der ARD-Magazine Kontraste und Report Mainz und der Welt (letzter aus bekannten Gründen ohne Link), dass ausgerechnet bei einem NATO-Manöver der deutschen Einheiten, die als Test-Truppe für die neue superschnelle Eingreiftruppe der NATO vorgesehen sind, ein Rohr der Waffenanlage am Boxer durch einen schwarz gestrichenen Besenstiel ersetzt wurde. Und auch sonst noch so einiges fehlte. Dabei gibt’s den Boxer doch auch mit kompletter Waffenanlage, wie obiges Bild aus Afghanistan beweist.
Nun gibt’s dabei ein paar Merkwürdigkeiten. Zum einen, ganz vordergründig, dass das Verteidigungsministerium bei seiner Antwort an die Tagesschau zu diesem Thema scharf an der Wahrheit vorbei argumentiert hat:
Mit Besenstiel im Manöver – auf angebliche Mängel bei #Bundeswehr-Ausrüstung reagiert das Vert.Min. @tagesschau pic.twitter.com/2KdMQOwrfe
— Christian Thiels (@ThielsChristian) 17. Februar 2015
Ach so. Während dieses Manövers 2014 hatte der betreffende Verband weder eine Funktion als NRF noch als VJTF-Testbed, sagt das Ministerium. So sehr formal könnte das so gerade eben noch der Wahrheit entsprechen. Aber schauen wir doch mal, was die Bundeswehr auf ihrer Webseite über diese Übung Noble Ledger zu berichten weiß:
Im September 2014 verlegte nahezu der gesamte deutsche Gefechtsverband NRF 2015 mit seinen knapp 600 Soldaten nach Norwegen und nahm dort an der bereits erwähnten Abschlussübung „NOBLE LEDGER“ teil. (…)
In einer anschließenden mehrtägigen Übung mit Volltruppe konnte dann das PzGrenBtl 371 mit seinen unterstellten Kräften seinen Leistungsstand unter Beweis stellen. Mit Abschluss dieser Übung sind damit die Voraussetzungen geschaffen, für einen möglichen Einsatz der NRF 2015 bereitzustehen. Der gesamte NRF-Verband wurde zertifiziert.
Ja nee, is‘ klar. Hatte keine NRF-Funktion, wurde aber für die NRF zertifiziert. Mit Besenstiel.
Aber geschenkt, oder, um mit Goethe zu sprechen: Besen! Besen! Seids gewesen!. Viel wichtiger und mindestens genau so merkwürdig wie der Besenstiel in der Waffenanlage ist ein anderes Detail des Report-Mainz-Berichts:
Es gebe beim Nachtsichtgerät Lucie ein „Fehl von 76 Prozent“, bei den Waffen P8 fehlten „41 Prozent“ und beim Maschinengewehr MG3 fehlten „31 Prozent“.
MG3 und P8 kann ich mir schon vorstellen. Weil diese Waffen – die Pistole P8 allein schon durch das neue Schießausbildungskonzept – viel mehr beansprucht wurden und werden als ursprünglich vorgesehen.
Interessant ist aber das Fehl des Nachtsichtsgeräts von mehr als drei Vierteln der Planstärke. Nun könnte man (das machen, so höre ich, derzeit auch einige Leute) mal die Haushaltstitel der vergangenen Jahre nach Gesamtzahlen beschaffter Lucie-Geräte durchsehen. Vermutlich wird dabei rauskommen, dass die Bundeswehr etliche Tausend beschafft hat. Jedenfalls genug, um ein Bataillon für eine NATO-Übung auszustatten. Neben den Lucies, die in den Afghanistan-Einsatz gegangen sind.
Aber die Frage ist: wo stecken all die schönen, neuen oder auch überarbeiteten Lucies, die von der Industrie geliefert wurden? Wie viele schlummern in Depots und werden nicht rausgegeben? Aber auch: wie viele sind in der Truppe ausgegeben, aber durch Gebrauch – die Bildverstärkerröhre ist faktisch ein Verschleißteil – nicht mehr einsatzfähig? Ist das Fehl nicht vorhandene oder nicht einsatzfähige Geräte? Funktioniert der Kreislauf von Wartung und Neuausgabe der Nachtsichtbrillen?
Das würde mich ja mal schrecklich interessieren. Aber das ist vermutlich so intern und eingestuft, dass unserereiner (und die bezahlende Steueröffentlichkeit) das gar nicht wissen darf.
(So, und jetzt sollten wir die Debatte aus dem Bällebad zu dem Thema hier bündeln…)
@Bow
„Die BW muss sich endlich komplett vom Aufwuchsprinzip lösen“
Von was sprechen Sie ? Das Aufwuchsprinzip wurde gemäß Ihres Wunsches bereits längst abgeschafft. Es ist kein schneller Aufwuch möglich, denn die Strukturen wurden zerschlagen und wie mir gesagt wurde, existieren keine nennenswerte Lagerbestände mehr. Das Gerücht, dass noch mehrere hundert Leopard2 A4 irgendwo herumstehen sollten, wurde afik auch nie bestätigt. Es gab zwar einen gewissen Bestand an Handwaffen, der wurde aber bereits deutlich dezimiert. Sollten Sie hier andere Infos haben, so würde ich mich wirklich freuen wenn Sie sie mit uns teilen könnten.. ..
Oder handelt es sich bei der Operation Besenstiel um eine ganz besonders klevere Täuschungsoperation, frei nach Sun Tsu: Den Gegner in falscher Sicherheit wiegen. Dafür gibt es sogar einen historischen Vorläufer, den vielleicht nicht jeder kennt. Im letzten für die ausländischen Militärbeobachter veranstalteten Panzermanöver vor dem Beginn des II. Weltkrieges, setzte Deutschland auch Panzer aus Pappe ein, schlicht deswegen, weil es nicht genügend echte Panzer gab. Das fiel niemandem auf, bis es der Zufall wollte, dass der polnische MilAtt beim Rückmarsch nach Berlin mit einem Papppanzer zusammenstiess. Der polnische MilAtt glaubte kaum, was er erlebte, nicht sein Dienstwagen ging kaputt, sondern der deutsche Panzer. Es ist anzunehmen, dass diese Erfahrung sofort nach Warschau gemeldet wurde. Dieses Wissen erklärt auch den anfänglichen Plan der Polnischen Kavallerie, nach dem Überfall der Wehrmacht deutsche Panzer mit Reitern anzugreifen. Also, statt Speerspitze, Besenspitze, aber vorsicht….
Naja, im Jahr des Herrn 2013, wurden zu Vorbereitung und des Redeployments „Lucie“ Nachtsichtbrillen im Feldlager Kunduz vernichtet, weil der Rücktransport zu teuer wäre!
Aber zum Glück wurde alles was vernichtet / verbrannt wurde Buch geführt!
@ StMarc
Sollte bei einer Strafanzeige eine Staatsanwaltschaft tatsächlich Ermittlungen einleiten, wird diese sie mit Sicherheit schnell einstellen, da sie „weisungsgebunden“ ist.
Ich kenne einen Offizier, der dem Verhalten eines Vorgesetzten (Beleidigung, Nötigung, Diebstahl) Beschwerde eingelegt und auch den Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages eingeschaltet hat.
Dem WB wurden immer wieder Zeugenvernehmungen versprochen aber nie geliefert. Nach beinahe 6 Monaten kam dann die Vernehmung des Soldaten und von Zeugen. Der beschuldigte Stabsoffizier konnte sich „nicht mehr erinnern“, hatte seine Beleidigungen im Beisein von Zeugen „so nicht gemeint, sollte er so etwas gesagt haben“ und der Zeuge wurde nicht zum Sachverhalt sonder daran vorbei vernommen.
Seitens des zuständigen Vorgesetzten erhielt der Petent die Aussage „Leider verfristet“, seitens des des WB: „Können wir leider auch nichts dran machen“.
@ Bear
Unabhängig davon, ob er solche Mängel rechtzeitig gemeldet hat oder nicht.
Hat er sie nicht gemeldet, weil er sonst „geschasst“ wird, ist es natürlich besser als Kommandeur keine Zivilcourage zu zeigen und auf dem Rücken oder besser gesagt, der Gesundheit und dem Leben „seiner“ Soldaten weiter die Karriereleiter aufzusteigen.
Bei der ganzen Problematik in Bezug auf Material, Fürsorgeverhalten etc. stelle ich mir die Frage, ob die Truppe noch ihren Vorgesetzten und der politischen Führung vertraut.
Ich glaube nicht, dass modernisierte Stuben und Kindertagesstätten der ein oder anderen Kaserne, Kühlschränke und Fernseher ausreichen, um der Truppe den Eindruck zu vermitteln, dass die Führung schon die richtigen Schritte hin zu einer einsatzbereiten Armee unternimmt.
Evaluierungen der NATO helfen da aus meiner Sicht auch wenig, da sich die jeweiligen Mitgliedsstaaten nicht gegenseitig „weh tun“. Dass ist heute schon der Standard, sei es die Ausbildung an den Truppenschulen oder Überprüfungen der Einsatzbereitschaft wie beim PzGrenBtl 371.
Die Meldung hies doch, dass das PzGrenBtl 371 im GÜZ durch die NATO erfolgreich zertifiziert wurde und volle Einsatzbereitschaft für den NTF-Auftrag melden kann oder täusche ich mich da?
Vielleicht sollte man Deutschland aufgrund der Vortäuschung falscher Tatsachen einfach aus der NATO ausschließen.
D.h. dann aber auch keine schönen Dienstposten für Generäle und keine NATO Gipfel für Mutti und UvdL.
Sozusagen ein militärischer Grexit. Aus Sicht der NATO bestimmt verkraftbar.
Ich glaube es wurde hier vor einiger Zeit mal beschrieben, aber da ich mich nicht daran erinnern kann:
Wie funktioniert eigentliche die NRF-Zertifizierung? Ist das eine rein nationale Angelegenheit oder inwiefern sind dort NATO-„Kontrolleure“ mit eingebunden?
Und wie eng sind die (möglichen) Vorgaben für diesen Prozess?
verteidigungsbeamter | 20. Februar 2015 – 13:52
Wie heißt es so schön: Wer zahlt, bestimmt die Musik. Wir tragen mit ca. 15% den zweithöchsten Anteil am NATO-Budget … den wird niemand anders tragen wollen.
jungchen | 20. Februar 2015 – 13:54
Ist letztendlich nur eine Momentaufnahme; können Sie mit dem TÜV vergleichen. Wenn das Material nach der Zertifizierung wieder an die Verbände abgeflossen ist, von denen es geschnorrt wurde, ist die Aussagekraft der Zertifizierung (eigentlich) perdu. Aber, wo kein Kläger, da kein Richter.
@verteidigungsbeamter
Am Militär soll in Europa fast überall gespart werden. Und ’schlechte Nachrichten‘ – wie jetzt bei den Besenstielen – hört man auch aus anderen Ecken immer wieder mal. Ich frage mich mittlerweile ersthaft ob es bei anderen NATO-Partnern nicht ähnlich aussieht. Auch wenn ich es nicht hoffe…
Bei aller Kritik zum Thema „wir haben nix und können auch nix (mehr)“, muss ich doch mal klar wiedersprechen.
Wir haben endlos Geld, Zeit, Personal und sonstige Ressourcen um jedes Jahr x Festchen, Partys oder dergleichen zu veranstalten unter dem Deckmäntelchen der Öffentlichkeitsarbeit oder Nachwuchsgewinnung.
In Wirklichkeit gehts aber oftmals nur darum Seilschaften zu pflegen, eitle Befindlichkeiten der Führung zu befriedigen oder den hohen Herren kostengünstige Treffen ihresgleichen zu ermöglichen. Gegenseitiges Schulterklopfen inklusive beim Thema: … was sind wir doch für tolle Hechte…
Ich schlage die Besatzung des „Besenstiel Boxer“
fuer das Ehrenkreuz in Gold mit Schwertern und Besen, fuer Tapferkeit im Felde gegen klarzeigende Generalstabsoffiziere vor.
Mit ihrem Mut gegen die Vertuschung und Verschleierung der militaerischen Fuehrung , haben sie das „BESENROHR“als Symbol des „DESASTER BUNDESWEHR“ auch an die Adresse der dafuer politisch Verantwortlichen gesendet.
BZ Kameraden
@ verteidigungsbeamter
Sie müssen der Bundesregierung in Ihrem Beispiel dann aber auch zugestehen, die Behandlung zu erfahren, die man Griechenland hat zukommen lassen.
Also Bildung einer Troika (Niederlande, Frankreich u. Großbritannien) mit folgenden Forderungen:
Einführung politisches Verfügbarkeitsmanagement
– Reduzierung der Abgeordnetenbüros auf 70% d. benötigten Anzahl
– Selbiges für Fahrbereitschaft des Bundestages. Inklusive Aufstellung eines Reserve-Fuhrpark-Bataillons (das allerdings über keine eigenen Pkw verfügt).
– Vorhaltung von Ersatzteilen für diese Fahrzeugflotte ist nicht nötig. Überschüssige Pkw werden an EU-Partner abgegeben, da dies der heimischen Automobilindustrie zu mehr Prestige verhilft.
– Flugbereitschaft, versteht sich von selbst. „Ebola-Flieger“ ersetzt „Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“. Zielsetzung ist nicht nur Kosteneinsparung, sondern auch Schaffung von „Awareness“ in Sachen Infektionskrankheiten.
– Verringerung BT auf 400 Sitze. (Abschaffung d. Wehrpflicht, Verzeihung, ich meinte natürlich Abschaffung der Listenplätze)
In Ehren des föderalen Prinzips werden die Ministerien auf 16 Standorte verteilt
– Mitarbeiter des gehobenen Dienstes wechseln alle 2-3 Jahre den Standort um die Bundesrepublik in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben.
– Hauptsitz BMVg in Bonn wird aufgelöst. Das Gros der Beamten auf der Hardthöhe wird entlassen, da eine Rückverlegung nach Berlin mit Blick auf die zu erwartenden Kosten unzweckmäßig erscheint.
In Anbetracht der Tatsache, dass Attentate auf Regierungsmitglieder im Straßenverkehr so oft vorkommen und so wahrscheinlich sind wie der Verteidigungsfall, werden alle Dienstfahrzeuge der Widerstandsklassen VR6&VR7 stillgelegt.
Hierdurch wird auch die Ernsthaftigkeit der Bemühungen in Sachen Klimawandel unterstrichen. Abgesehen davon ist jedem klar, dass eventuelle Attentate vorhersehbar sind und die Vorwarnzeit genügend Spielraum lässt entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Lediglich jeweils 5 Abgeordnete jeder Fraktion erhalten volle Bezüge und ein entsprechend ausgestattetes Büro inkl. Personal. Diese „Hyperspeed High-Readiness Federal Response Force“ reagiert auf plötzlich und unerwartet auftretende Ereignisse, die rasches Handeln des Parlaments nötig machen.
(Material wird übrigen Büros entnommen, da HHRFRF Priorität hat und Vollausstattung gegenüber dem Steuerzahler nicht vertretbar wäre. Im Zweifel geht auch ein Klemmbrett als iPad durch, das wird schon keiner merken)
Jegliche Kritik an diesen Maßnahmen führt zum sofortigen Entzug des Mandats!
Sollten diese Schritte bzw. deren Auswirkungen auf den Politik-Betrieb nicht den gewünschten Effekt erzielen und sich die Verantwortlichen der BRD weiter weigern der Wahrheit ins Auge zu blicken, behält sich die Troika vor, die Zusammenarbeit und Unterstützung zu beenden bis der Exit aus NATO-Strukturen vollzogen ist.
So, jetzt aber genügend OT. Da die Frage auftauchte, sind denn überhaupt noch eingelagerte Bestände an KPz vorhanden? Und wenn ja, von welchen Versionen reden wir hier?
Und ja, auch andere Staaten haben erhebliche Probleme. Dort führt dies aber in der Regel zu mehr Aufmerksamkeit in den Medien und Konsequenzen für die Verantwortlichen. Ganz zu schweigen davon, dass wir alleine finanziell betrachtet, zumindest in der Theorie, ganz andere Möglichkeiten haben.
@ SEAKING 15:31
Proposal moved!
@SEAKING:
Sie haben Recht.
Das ist die wirklich gute Nachricht hinter der Nachricht. Solche Dinge kommen heutzutage leichter ans Licht als früher. Dem Internet und der Truppe sei Dank.
Nur haben das haben die Verantwortlichen bis heute nicht umfassend begriffen. Beginnt beim Besenstiel, geht über NH90 und sonstige fragwürdige Beschaffungsvorhaben weiter und endet…….?
Es gibt kein „Führen durch Informationsvorsprung“ mehr.
Versuche Missstände zu verschleiern sind quasi unmöglich.
Lösung: Sie ehrlich machen.
P.S.: Ist vielleicht auch ein Generationenproblem.
Was die mangelverwaltung angeht, es gibt an allen Ecken und Enden auch Personalmangel. Interessierte könnten ja mal nachfragen wer die „Bewachung“ der Auszubildenden Peschmerga demnächst in Hammelburg sicherstellt. Ist garantiert ein Verband der nichts mit Infanterie oder Sicherung zu tun hat und auch nicht die Ausrüstung dazu hat.
„Zwinker zwinker“…..
verteidigungsbeamter | 20. Februar 2015 – 13:52
Sie haben Recht
weil wir lasen uns von Kleinen Staaten Aushalten
aber im Geld verschenken und Bürgen sind wir 1 kl aber nicht in der NATO WG da sind wir Schmarotzer
Ron | 20. Februar 2015 – 15:08
Das ist Richtig aber Frankreich Kauft 680 Radpanzer
BRD gerade mal 272 + 130
und Frankreich kauft noch mehr ein
England kauft 589 neue SPz in Verschieden versionen
BRD 350 Puma und gerade in einer Version
und England ist eine Seemacht und keine Landmacht
aber wir messen uns mit Norwegen und Polen
Deutschland ist Euro Größte währung
dann Kommt Frankreich
dann Spanien und Italien
da sollten wir uns mischen
@Patrick S
Sehr unterhaltsam und treffend!
@eloka
Auch Reservisten haben was mit Sicherung zu tun :))))
@ Alarich | 20. Februar 2015 – 16:48
Sie behaupten, „in der NATO sind wir Schmarotzer“, als Replik auf Ron, der anmerkte, dass in Europa fast überall am Militär gespart wird.
Da sollten Sie mal die Kirche im Dorf lassen. Die Lage in anderen NATO-Staaten sieht wirklich nicht besser aus. Ich zitiere nur einmal beispielhaft aus der SWP-Aktuell 2015/A 04, Januar 2015 (online auf den Seiten der Stiftung Wissenschaft und Politik) zur Situation in Frankreich, dass:
„44 Prozent aller Hubschrauber einsatzfähig sind. Die Hälfte der Fregatten und 42 Prozent aller U-Boote stehen der französischen Marine im Einsatzfall nicht zur Verfügung. Trainingszeiten kann Frankreich nicht mehr im verabredeten Umfang gewährleisten, internationale Verpflichtungen kaum mehr einhalten. Den Piloten seiner Luftwaffe kann es lediglich jeweils 150 Flugstunden pro Jahr ermöglichen, obgleich der entsprechende Nato-Standard bei 180 Stunden liegt. Die Schiffe der Marine sind nur 80 Tage auf See, 20 weniger als in der Atlantischen Allianz vereinbart. Im Heer ist eine »Dreiklassengesellschaft« entstanden: 60 Prozent der Soldaten sind für den Einsatz ausreichend trainiert und ausgestattet. Die übrigen können lediglich alle sechs bzw. zwölf Monate ein für den Auslandseinsatz notwendiges Training durchlaufen. (…) die Fähigkeiten der Streitkräfte werden weiter zurückgefahren. Im Heer wird die Anzahl der Leclerc-Panzer von 200 auf 50 verringert. Die Luftwaffe erhält lediglich 225 anstelle der geplanten 286 neuen Rafale- und Mirage-Kampfflugzeuge. Sie muss die Lebensdauer ihrer vorhandenen Mirages verlängern, die einem sogenannten »retrofit« unterzogen werden. Die Auslieferung ihrer strategischen Lufttransportflugzeuge wird auf das Jahr 2017 verschoben, die Zahl taktischer Transportkapazitäten von 70 auf 50 reduziert. Die Marine wird nur acht neue Fregatten erhalten, drei weniger als 2008 geplant.“ Zitatende.
Zu den fehlenden LUCIEs folgende Info. Ein Gespräch mit dem stv.Kdr eines nicht näher zu benennenden Inf.Btl ergab folgende Info (Sachstand Mitte 2014), ich gebe sinngemäß aus der Erinnerung wieder:
„Beispiel LUCIE: Viele Geräte wurden vorratsmäßig nach AFG verfrachtet, dort gehortet. Im Zuge der Materialrückführung wird auch dieses Material „gepoolt“ und dann ähnlich einer Auktion „versteigert“. TSK und Org-Bereich übergreifend. Leider passiert es, dass nicht die TrpTle die Geräte erhalten welche LUCIE dringend benötigen, sondern es passiert, das große Teile z.B an die SKB oder ZSan gehen. […] gleiches gilt auch für Handwaffen, Schutzwesten etc.“
@ JoHoMe
50 Leclerc?
Das wäre letztlich keine Fähigkeit mehr, sondern lediglich ein Kostenfaktor. Bei einer derartigen Anzahl würde ein kompletter Verzicht auf eine Panzerwaffe doch deutlich mehr Sinn machen.
Auf dem afrikanischen Kontinent dürften sich eher weniger Möglichkeiten bieten KPz einzusetzen. Alleine schon auf Grund eines Mangel an Gegnern, die Panzer-Einsatz nötig machen würden.
Reduzierung Rafale war ja bekannt. Nur, worauf beziehen sich die strategischen Lufttransportflugzeuge? A330MRTT? Mir ist zumindest nicht bekannt, dass Frankreich etwas in der Größenordnung C-17 geordert hätte.
JoHoMe | 20. Februar 2015 – 17:24
Frankreich will jedoch auch neuen KPz aber wegen 50 Stück ?????
oder ist das eine Mondzahl um runter zu Handeln das jeder sein Gesicht bewahrt die Regierung wollte doch viel mehr einsparen
@ Patrick S. | 20. Februar 2015 – 17:46
@ Alarich | 20. Februar 2015 – 17:54
Das SWP-Papier ist sehr interessant. Einfach zu finden, wenn man seinen Titel „Frankreichs Sicherheits- und Verteidigungspolitik ohne Strategie“ googelt.
die Sache mit dem Horten von Beständen ist in der (zivilen) Materialwirtschaft ein altbekanntes Phänomen: sobald in einem Unternehmen die Materialbewirtschaftung nicht mehr rundläuft, wird gehamstert. D.h. jeder legt nach Kräften „private“ Schwarzbestände an. Nicht um jemanden zu betrügen, sondern weil er sonst schlicht seinen Auftrag nicht erfüllen kann. Das führt gleich mehrfach zu erheblichen Mehrkosten: erstens dadurch, daß man in Summe deutlich mehr Material rumliegen hat, als es bei vernünftiger (zentraler) Materialbewirtschaftung erforderlich wäre. Zweitens dadurch, daß meist keine Transparenz der Bestände da ist (darum heißen sie ja „Schwarz“Bestände) – was wiederum zu unnötigen Beschaffungen und höchst unerfreulichen Befunden bei der Inventur führt.
Ach ja, Inventur: gibt es sowas bei der BW eigentlich?
Na die Lucies…
Einig wurden in Afgh zerkloppt weil man sie nicht zurückführen konnte/wollte.
Und wenn ich das richtig im Kopf habe gehen einige an die Kurden?
Wo ist jetzt also das Problem zu ermitteln wo das fehlende Mat, die wissen sogar meißtens warum sie das Material nicht erhalten. :D
@mwk: keine Reservisten! Die ganze Geschichte ist ein Witz….wer kann sollte da mal nachhaken und anschließend herzlich über viele lachen, vor allem über die Herren mit aviators….l
@Eloka
Hurra!
Das mit der Bewachung klappt. Denn jeder Soldat ist ja auch Wach- und Sicherungssoldat. Und wenn die Wach-Waffen fehlen sollten, nehmen sie eben ……. Besenstiele. Das würde den Peshmerga auch ein realistisches Bild der deutschen Streitkräfte vermitteln.
Breite vor Tiefe eben auch in Frankreich. Mit den 50 Panzern behält man im Glücksfall ein paar Leute, die das ausbilden können, falls man wieder Geld dafür hat.
Ich habe den entsprechenden Zeitungsartikel nicht mehr griffbereit, aber ich erinnere mich, daß es auch in GB nicht rosig aussieht.
Italien, Portugal und Spanien sind pleite.
Bleibt da von den Mittelmächten Europas noch wer übrig?
So ein Zufall, daß der Ärger im Osten ausgerechnet jetzt losgeht..
Die Besenstiele sind doch nur die Spitze des Eisbergs. Ich behaupte mal, das keine einzige Kompanie/Staffel/Batterie etc. in der Lage ist ihren originären Auftrag ohne Material- und Heldenklau bei anderen Verbänden zu erfüllen. Es fehlt einfach an allem. Keine Indianer, zu wenige verfügbare Handwaffen und andere Basics, fehlende Fahrzeuge… Die Liste ließe sich beliebig weiterführen.
@ JoHoMe
Hatte erst jetzt Zeit danach zu suchen. Ok, das ist gerade für die franz. Panzerwaffe natürlich heftig.
Wobei, das angesichts der finanziellen Situation keine rosigen Zeiten anstehen war absehbar. Das Ausmaß hat mich dann doch überrascht. Gerade auch weil ja bereits in der jüngeren Vergangenheit umfangreiche Reduzierungen angekündigt und begonnen wurden.
Aber auch Frankreich wird nachdenken
und es wird ja jetzt schon Spz auf Radpanzer umgebaut
und ein neues ketten Fahrzeug wird jetzt doch geplant
wie neue Radfahrzeuge
Vielleicht ein kleiner, aber sicher effektiver Tip zu den Besenstielen :
Wenn man sie vorne mit einem Messer oder Vergleichbarem anspitzt, werden sie deutlich gefährlicher !
Auaaaahh !!
und wir haben vor 20+ Jahren Material von einem Fahrzeug zum anderen durchgereicht, unter den Augen der Abnehmenden.
Als ich ein Fahrzeug abholen sollte, verlangte der zuständige UoP eine Unterschrift für die vollständige Ausstattung des Fahrzeuges, allerdings konnte er darauf verzichten als ich vorher die Ausstattung überprüfen.
Also woher die Aufregung und Strohmannvorwürfe zu Zensursula, das Bedingt Einsatzbereit und entsprechende Reaktionen des BMVG hat doch ihre Tradition in der Golden Wehrdienstzeit
@ Alarich
Planung und was am Ende wirklich „auf’m Hof“ steht sind dann doch zwei Paar Stiefel.
Für die Heeresflieger waren auch mal 212 Tiger geplant….
Ja von vdL habe ich aber noch nichts zum Thema gehört.
Oder hab ich was verpasst?
In der BPK war der Besenstiel weder am Mi. noch am Fr. ein Thema.
Mal sehen, ob die Opposition das nochmal aufgreift.
Aber plakativer kann man das Thema „Einsatzbereitschaft“ nicht präsentieren.
Aber aus Sicht der Medien scheint das Thema „durch“ zu sein.
Denn ansonsten würde man mit Blick auf die Antwort des BMVg (Führungsfahrzeug unbewaffnet!) in einer 2-Sekunden-Recherche folgendes Video finden:
https://www.youtube.com/watch?v=YDF2hfGzc8A
Aber wie gesagt: interessiert offenbar niemand, dass das BMVg die Presse (und sicher auch das Parlament) hier offensichtlich (!) belügt.
Land ohne Anspruch.
Es war doch schon immer so.
Ich habe von 1977 bis 1986 4 Wehrübungen (54Tage) in Fallschirmjägerersatzbataillionen ableisten müssen.
Dabei habe ich 8 G3- Schuß, 2×3 P1-Schuß und 3 MG-Feuerstöße verschwenden dürfen.
In der letzten Übung hat man mir einen Prügel gereicht mit der Bitte, ich solle mir vorstellen dies sei eine Panzerfaust. Ich habe mich höflich bedankt und das Schlachtfeld angewiedert verlassen.
Landkarten gab es nie, zu teuer.
Die Fahrzeuge in den Depos waren Ersatzteildepos für die Aktiven und nie vollständig.
Wo die Munition verschossen wurde und die Fahrzeuge waren, weiß ich heute.
Über den unbeschreiblich widerlichen Schweinefraß will ich mich gar äußern.
Ebenso über das abartige Chaos bei Reforger 2.
Nachdem ich Jahre später das Buch von Fred Franks gelesen habe, war mir dies auch klar. Sparen,sparen, sparen. Mir scheint die Monarche ist für Soldaten die beste Staatsform.
@GeMue:
„Es war doch schon immer so.“
Sorry. Ich kann es nicht mehr hören.
Die nun überall aufkommenden Geschichten: ja also bei mir im Wehrdienst 1967, 1974, 1987, 1997, etc. war das doch auch schon so.
Und nun?
Es ist nicht der Maßstab wie es war, sondern wie es sein muss.
Gibt es genug konventionelle Abschreckung, um einen russischen Angriff z.B. im Baltikum zu verhindern?
Früher mag man doch viel Masse noch einiges ausgleichen können.
Aber bei einem PzGrenBtl (+/ -).
Aber es ingeressiert ja niemadn.
Mal sehen, ob vdl in der Kombination mit dem Marinehubschrauber jetzt mal ordentlich unter Feuer kommt.
Realitätsnähe der Führung?
Fehlerkultur?
Einsatzbereitschaft?
Attraktivität?
Das BMvg und die Bundeswehr sind ein Saustall, denn man nur noch mit harten Maßnahmen auch nur ansatzweise wieder funktionabel machen kann.
Übrigens wo sind eigentlich die Generale Wieker und Kasdorf?
Verantwortung?
GeMue:
20 Jahre später waren diese Verhältnisse dann bei den aktiven (Zweite-Klasse-) „Hauptverteidigungskräften“ angelangt. Und heute halt bei allen.
Wir hatten allerdings immerhin 1999 schon Landkarten. Von 1978.
@Memoria
Mir ging es nur um die Goldenen Zeitalter der Wehrpflicht Nostalgiker mal eine andere Sicht der Dinge zu zeigen.
@GeMue
In den achtziger Jahren fehlte bei der Prüfstufe C maximal ne Winkerkelle oder Kleinkram. Damals konnten über hundert aktive Batallione innerhalb eines Tages vollausgestattet die heimische Kaserne verlassen, waren für 30 Tage versorgt und als Großverbände beübt. Darauf kam es an und das hat damals funktioniert, weil man das damals so wollte!
Das ist der Unterschied zu heute, heute klappt das noch nicht mal mehr mit einem Batallion.
Die westeuropäischen Länder leben in dem Bewusstsein, dass ihre friedliche Welt ein Selbstverständnis sei. Die haben total verdrängt, dass rund um Europa Menschen herschen, die das mittlerweile anders sehen. Das wird ein schmerzhafter Prozess in den Köpfen werden.
Da der Vergleich mit der Situation in anderen Staaten (gerade Frankreich) mehrmals aufkam, gab es nicht mal Gerüchte, dass ein franz. Verteidigungsminister vom eigenen Geheimdienst „abgesägt“ wurde?
Da man die angekündigten Kürzungen als zu weit gehend betrachtete bzw. der Meinung war, dass Frankreich so nicht mehr verteidigungsfähig ist. Weitergabe von Privatem an Medien etc.
Kann mich nicht mehr erinnern, ob die Gerüchte auf DGSE oder DPSD Bezug nahmen.
Gesetzt den Fall dass dies den Tatsachen entspricht bzw. sich so zugetragen hat, wie reagieren die dann bitte auf die jetzige Sparrunde?
@ StMarc
Erinnert mich an die Aussagen ukrainischer Zivilisten auf, wenn ich mich recht erinnere, VICE.
Auf die Frage, ob man es jemals für möglich gehalten hätte sich mal im eigenen Keller vor Artilleriebeschuss verstecken zu müssen:
„Nein, natürlich nicht. Wir leben im 21. Jahrhundert.“
Hierzulande dürfte die Bevölkerung in einem solchen Falle stark an die Oma von nebenan erinnern, die nach Familientragödien auf RTL und Co. zu sehen ist.
„Dass sowas mal bei uns passiert. Wobei, der Putin hat ja auch nie gegrüßt. War immer ein ganz Stiller. Mein Mann hat schon immer gesagt mit dem stimmt was nicht.“
@ Memoria | 21. Februar 2015 – 12:22
Danke für das aufschlussreiche Video über den GTK-Boxer als Führungsfahrzeug.
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt es bei einem Führungsfahrzeug als Gefechtstandfahrzeug in dem Noble-Ledger-Szenar bei der NRF-Zertifizierung als Übungszweck im Wesentlichen darauf an, die Führungsfähigkeit sicherzustellen, und zwar durch das Zusammenwirken des Gefechtsstandpersonals mit der auf dem GTK Boxer eingesetzten Hard- und Software.
Eine fehlende FLW würde ich eher bei einer Waffen- und Schießausbildung als Übungszweck vermissen. Naja, man kann ja auch mit einer Schießbrille zur Schwimmausbildung gehen. Getreu dem Motto „Haben ist besser als Brauchen“.
Fakt ist: Hier hat eine einzelne „Besenstielcrew“ mit dem kindlichen Niveau einer Räuber- und Indianerlaienspielgruppe den gesamten Gefechtsverband und damit dessen aufwändige einjährige NRF-Vorbereitung im In- und Ausland durch Dummheit der Lächerlichkeit preisgegeben. Das finde ich viel bedenklicher als eine fehlende FLW bei einem Übungsvorhaben, bei der ich sie anscheinend sowieso nicht brauche.
Meine These: Die für Einsatz-, Ausbildungs- und Übungsvorhaben sach- und zeitgerechte materielle Ausstattung von Verbänden scheint in Zeiten knapper Ressourcen weniger eine logistische Herausforderung zu sein, sondern mehr für die subjektive Wahrnehmung und Bewertung des betroffenen „strategischen Gefreiten“.
@StMarc
vielleicht nicht zu 100% aber mind. zu 80%
heute 0% innerhalb von 24Std ( da würde ich drauf wetten)
@ JoHoMe
Einmal mehr aus der Kiste „Der dumme Gefreite hat doch keine Ahnung“ – sehr beliebt, aber leider grundlegend falsche Geisteshaltung.
Wenn alle Rohre für das M2 fehlen, kaum Nachtsichtgeräte zur Verfügung sind, etc.. dann sagt das mehr über die Führung, als über den Gefreiten aus.
Man trainiert entweder richtig für das Gefecht und verhält sich dabei wie im Gefecht oder man lässt es bleiben – weil offensichtlich der erforderliche Wille und die richtige Mentalität nicht vorhanden sind.
@JoHoMe
Es geht überhaupt nicht darum, dass in der konkreten Situation in dieser Übung die Waffenanlage möglicherweise (absehbar) nicht notwendig gewesen sein könnte (was, wenn man „train as you fight“ tatsächlich ernst nähme eh kein Thema sein dürfte).
Zum Zeitpunkt von NOBLE LEDGER (September 2014) war der Verband bereits NRF-zertifiziert (geschah im Juli 2014). Ein NRF-zertifizierter Verband muss über die im Bericht als fehlend aufgeführte Ausrüstung vollumfänglich verfügen, sonst ist die Zertifizierung mMn hinfällig (oder wertlos).
Es kann doch nicht sein, dass es erst eines Befehls des GI bedarf, um einem Verband MEHRERE MONATE nach der Zertifizierung das benötigte Material zukommen zu lassen.
Die darauffolgende Behauptung des BMVg, eine Bewaffnung des Boxers in der Ausführung Führungsfahrzeug sei eh nicht notwendig, ist eine andere Geschichte und führt die Selbstdiskreditierung der dort Verantwortlichen zum wiederholten Male in bisher ungekannte Sphären…
@ JoHoMe
Fight as you Train, Train as you fight! NOT!
@JoHoMe
Auch ich habe den Eindruck sie sind derPropaganda des BMVg (anders kann ich es nach dieser Woche nicht mehr bezeichnen) aufgesessen.
Die Antwort ist janz einfach: Dieses Fahrzeug hat eine FLW 200.
Diese ist so konzipiert, gefordert, beschaft und ausgebidlet worden.
Das BMVg stellt dies alles in einer Notlüge in Frage.
Und wird dafür weder medial noch politisch verdroschen.
Ebenso peinlich.
Wenn man es für normal erachtet, dass auf einer teilweise freilaufenden NATO-Volltruppenübung 3/4 der nachtsicht rillen fehlen.
Dann sagt das sehr viel über den eigenen Anspruch und die stets genannte Zertifizierung.
Armee ohne Anspruch zertifiziert auch ohne Anspruch.
Daher bmeine Bitte: Wenn sie wiedermal vom BMVg etwas hören was zunächst plausibel klingt, dann überlegen sie nochmal in einer ruhigen Minute. In den meisten Fällen finden sie sehr schnell einenlogischen Bruch in der Argumentation.
Mich ärgert nur noch, dass das BMVg damit fortlaufend durchkommt.
Bang50 | 21. Februar 2015 – 18:09
Ich wollte nicht den Eindruck vermitteln, dass ich jedem „strategischen Gefreiten“ zutraue, Besenstiele zu bemalen. Sie haben aber insofern recht, das ich vergaß zu erwähnen, dass dem „strategischen Gefreiten“ durch seine Vorgesetzten erklärt werden muss, warum die materielle Lage zu einem bestimmten Zeitpunkt so ist, wie sie ist.
Natürlich müssen auch die Vorgesetzten aller Ebenen alles in Ihrer Macht stehende leisten, damit die beste Ausrüstung und das beste Material für Ausbildung, Übung und Einsatz bereit steht oder bereit gestellt wird. Und wenn die Welt bei knappen Ressourcen so ist wie sie ist, dann ist es aber auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, das Beste aus dem zum machen, was man hat. Als positiv denkender Mensch gehe im Gegensatz zu manchem Foristen in diesem Blog davon auch einmal aus.
Für das, was außerhalb der Verantwortung militärischer Führer liegt, empfehle ich den jeweiligen Wahlkreisabgeordneten.
@JoHoMe:
Woher wissen sie denn, dass die Besatzung dies selbst entschieden hat?
Und nicht ZugFührer, KpChef, Kdr GefVbd befohlen hat?
Der meiste Wahnsinn entsteht ja nicht selten in den Zwischenebenen.
Das ganze ist auch zunächstmal ein militärisches Problem, da man offenbar bundeswehr- bzw. heeresintern zu blöd ist vorhandene (!) Ressourcen entsprechend der Priorisierung einzusetzen.
Weltklasseheer..
Dieses andauernde Optimismus verbreiten und wir schaffen das schon so, ist ja sicherlich mal hilfreich.
Aber im Heer führt das zu einer völlig kaputten Fehlerkultur.
Einfach mal als Vergleich:
Was haben wir seit 2008 (Aufstellung QRF) und die Russen seit 2008 (Georgien) gelernt und umgesetzt??
Immer schön positiv bleiben, dann hält man sich auch in der jetzigen materiellen und personellen Lage als Weltklasse. Nicht war, Herr Kasdorf?
Was für ein ist das wo dieser Mann sich dafür noch nichtmal öffentlich und parlamentarisch rechtfertigen muss?
Mal sehen ob die Opposition das Thema nächste Woche schon wieder vergessen hat.
@ ThoDan | 21. Februar 2015 – 18:39
Fight as you Train, Train as you fight! NOT!
Dass die Jungs mit einer FLW „fighten“ können, setze ich voraus. Alles andere wäre wirklich blamabel. Aber hier wurde mit dem Führungsfahrzeug GTK anscheinend nicht „fighten“ trainiert, sondern „führen“.