Nächste Woche im TV: Bundeswehrwerbung. Mit Frauen.
(Direktlink: http://youtu.be/BTRP7qToW1E)
Die jüngste Werbekampagne der Bundeswehr für Frauen wurde zwar, unter anderem wegen eines peinlichen technischen Fehlers, erst mal gestoppt. Aber ab der kommenden Woche (20. Oktober) gibt’s neue Bewegtbild-Werbespots für die Truppe, im Fernsehen und im Internet. Und obiges Video schon mal zur Vorbereitung.
(Danke für den Leserhinweis!)
Nachtrag: Dank weiteren Leserhinweisen (s.a. in den Kommentaren): Die Erklär-Seite zur Kampagne und die anderen beiden Videospots hier und hier. Und Fotos vom Making of.
Egal, ob bei den Bloggern (vermutlich meist schon älter als die Soldaten der Clips? und, oder aktive oder ehemalige Soldaten mit Diensteintritt 70iger, iger, 80 iger Jahre? ) anerkannt oder nicht. Die Clips sind ansprechend und werden ihre Ziel nach meiner Ansicht erreichen. Schade, das es immer einige gibt, die nun alles kriitisieren oder überall das Haar in der Suppe finden. Auch der Hebel Freizeit und Hobby entspricht, nach meiner Erfahrung, der Welt der jungen Leute, ob es hier gefällt oder nicht. Nicht Geld ist für viel der Hebel sondern ein erfülltes, gesundes Leben mit mehr Freizeit und Orientierung auf Familie. Natürlich gibt es auch die, für die nur Geld im Mittelpnkt steht oder der auschließlich der Beruf.
Ich vermute, die Werbekampagne wird viele ansprechen, egal was der Blog widerspigelt
Aber in der Realität ist es nunmal so, dass gerade Freizeit, Hobby und Familienleben das erste ist, was beim Beruf Soldat auf der Strecke bleibt. Wenn die Bundeswehr gerade damit wirbt und am Ende sieht der Dienst so aus, dass man höchstens zwei Tage / Woche zu Hause ist und sich die Freizeit nicht mit dem Pony auf dem Hof sondern mit Kameraden auf Stube abspielt, dann ist diese Werbung irreführend und unverantwortlich.
@Brabax
Vielleicht haben sie Recht und die Kampagne wird die Zielgruppe ansprechen. Das nützt aber nichts wenn die nach drei Tagen Grundausbildung die Bundeswehr wieder verlassen weil es ja plötzlich ganz anders ist, als das was man sich vorgestellt hat.
@ Brabax
Die Spots sind in so fern ansprechend das man echte Soldaten/Mitarbeiter zu Wort kommne lässt und diese ihre Motivation für den Job vortragen. Die Pferde Dame ist ja auch sichtlich begeistert und kommt so authentisch rüber, das gleiche würde ich für die Karate Ingenieurin sagen und sogar den Fahrad Typen. Aber die Werbung ist halt nicht für die Kämpfende Truppe, bzw. wird dieser Aspekt überhaupt nicht erwähnt. Ich glaube das ist es was bei vielen hier anstosst. Als Teil eines Gesamtkonzeptes wo es gezielte Werbung für die verschiedenen Tätigkeitsbereiche gäbe wären die Spots ok, aber nicht als all round Spot. Die Spots zeigen die Leute nicht in ihrem Arbeitsumfeld und sind ehr Werbung für die Leute als den Beruf. Die verlinkten IDF Spots sind zB besser weil sie zusätzlich zu der Motivationsbegründung die Frauen in ihrem Arbeitsumfeld zeigt.
Natürlich wollen Leute heutzutage Freizeit/Hobby und Familie nicht für den Beruf opfern müssen, aber wie Dominik schon sagte ist das Problem halt das dies leider der Fall ist beim Soldatenberuf. Jedenfalz was man so hört. An dem Problem wird ja auch gearbeitet, Stichpunkt Kinderbetreuung und Arbeitszeitverkürzung. Aber ist halt alles noch in Plannung/Arbeit.
Der Hobby Hebel ist ja nicht grundsätzlich falsch. Das mit dem Pferd wäre ja auch völlig ok gewesen wenn man es eben mit den Maultieren der Gebirgsjäger verbunden hätte, da es dann relevant wäre. Oder zB. über das Hobby Jagen eine verbindung herstellen, oder Rock Climbing. Gut Frauen ticken auch anders als Männer, wir Männer sollten ruhig zugeben das wir die nicht immer verstehen, bzw. ehr selten ;-). Frauen sind ja immer sehr auf „neue Leute“ kennenlernen ausgerichtet, also wird der Spot dies zumindest ansprechen. Aber mir ist nur ihr Hobby Pferd in errinnerung, an das was sie eigentlich macht kann ich mich nur waage erinnern, un das ist wohl ein Problem. Es geht ja um den Job und nicht deren Hobby.
Stat zwischen der „Ritt entlang des Strandes“ Aufnahme und ihrer „Sitzenden Erklärungs“ Aufnahme hin und her zu schneiden, hätte ich zwischen der „Ritt entlang des Strandes“ Aufnahme und der Buzkashi (Pferde Sportart) Szene aus Rambo III hin und her gewechselt. ;-) Wäre eine gelungene Persiflage.
@insider
das die Bewerber die Bw nach 3 Tagen wieder verlassen…. ist dann wohl kaum der Werbung anzulasten….das liegt dann eher an der Aufnahmeorganisation vorort…
vielleicht liegt da auch ein Hebel…
Die Nachwuchsgewinnung muss erstmal genuegend und hoffentlich qualifiziertes Personal heranschaffen…..und da gehoert die Hoheit ueber dem Kuechrntisch dazu…wo ggf ein Vatermit schlechter Erinnerung an seine Bw Zeit sitzt oder eine Mutter die Helikopterparenting anhaengt… da kann das Zeigen des Normalen schon mal wunder wirken…. und vielleicht sollten wir mal ueber unsere Ausbildungszeitlinien nachdenken…. draussen dauert die Lehre auch 2 Jahre und nicht nur 3 Monate…..
Guten Morgen werte Leserschaft,
die allgemeine Art der aktuellen Werbung für die deutschen Streitkräfte geht an der notwendigen Zielgruppe n.h.B. vorbei.
Der momentane, verordnete politische Zeitgeist widerspricht der militärischen Realität und hemmt den Einsatzwert von Streitkräften.
Frauen gehören in westlichen Armeen zum allgemeinen Bild der Streitkräfte dazu, inwiefern dahingehend jedoch ALLE Verwendungsreihen normativ geöffnet werden müssen oder sollen, ist ein differenziertes Thema, zu dem ich persönlich eine konträre Stellung einnehme.
Werbung wie sie auch sein kann und durchaus für eine moderne Einsatzarmee funktioniert siehe hier;
https://www.youtube.com/watch?v=4ebto4fUYis
Gruß
FvS
Genau Sönke, wenn die Bewerber gehen, liegt es am Ausbilderpersonal oder den sonstigen Modalitäten der ersten drei Tage. Ich lach mich kaputt!
Wenn der Arbeitgeber nicht zum Bewerber passt…. oder vielleicht doch umgekehrt.
Wie sähen denn Werbevideos für Berufsfeuerwehren aus?
Da könnte man doch das Video mit Fr. Oberfähnrich 1:1 übernehmen.
@Hutzel | 18. Oktober 2014 – 4:03
„Es scheint fast so als hätte da jemand die deutsche Bevölkerung sorgfältig analysiert und wäre dann zu dem Schluss gekommen, das diese Art von Videos wohl am ehesten das Bild trifft das eben diese Bevölkerung von ihren Streitkräften haben möchte.“
Das Schlimme ist ja, jemand hat die deutsche Bevölkerung und die deutsche Jugend sorgfältig analysiert, nämlich die Bundeswehr selbst. Seit 2007 hat man jährlich hunderttausende in Studien und Befragungen der Zielgruppe gesteckt. Man hat sogar Werbemittel-Entwürfe getestet. Die Ergebnisse waren seit Jahren immer klar. Mehr Einsatz, mehr Authentizität, mehr Glaubwürdigkeit, nur dann können Werbemittel funktionieren.
Kann man alles auch direkt nachlesen, in den Publikationen des ZMSBw (früher SOWI).
Sherminator
ich weiss worauf sie hinaus wollen… aber solange sie keine anderen bekommen
muessen sie sich auch an die eigene Nase fassen lassen…
Bist du vom Stamm oder sind Sie Lehrgangsteilnehmer funktioniert eben nicht mehr!
@Closius: Weder das serbische noch das pakistanische Video wären kulturell in Deutschland passend. Aber wenn aus zwei Kulturen, die wir von unserer Warte aus gern als rückständig und sexistisch ansehen, Videos kommen, die ein moderneres und respektvolleres Bild der Soldatin zeigen, als bei unseren Videos…
Tja.
@FvS
nur mit der Werbung bekommen Sie keinen einzigen Loggi oder IT Admin, Jet Piloten oder Heli Pilot…
die brauchts neben bei aber auch…
. aber das koennen ja dann wohl in ihrer Welt die Frauen machen…. ;-)
Die Werbung mit dem Pferd u.a. impliziert u.a.
folgendes
Soldat und normales Leben, mit ausreichender Freizeit zur Selbstverwirklichung ist(sollte) möglich sein.
Die BW erhebt nicht mehr den Anspruch, das man dankbar dafür zu sein hat in der BW Dienst tun zu dürfen und alles andere Familie, Freunde, Hobbys sich absolut den Wünschen der Vorgesetzten unterzuordnen haben.
Vor 20 Jahren war Reiten ein offiziell erwünschtes Hobby der Offiziere, btw würde die Soldatin ihr Pferd vernachlässigen … könnte man das als Tierquälerei betrachten(darauf stehen mWn – 2 Jahre Gefängnis)
Bedenkt das es Vorgesetzte zu geben scheint die der Meinung sind Befehl ist Befehl und geht vor Familiärer Pflicht explizit sogar vor Verantwortung den Kindern gegenüber, was dezent Gesagt gegen das GG und mMn gegen Menschenrechte und -pflichten verstösst
@Thodan dafuer gibt es aber eigentlich die WDO, die WBO und das Eingaberecht an den Wehrbeauftragten…
und nicht die Werbung….
Wenn regelmässig beim Bericht des Beauftragten rüberkommt, dem Soldaten wurde das Recht bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein, besagter Vorgesetzte aber nicht zur Verantwortung gezogen zu werden scheinen…
Ich immer noch erfahre das geplante Freizeit ohne gute Gründe gestrichen wird…
Ihre Familie spez ihre Kinder sind ihr Privatvergnügen, ihr Problem das mit dem Dienst in Einklang zu bringen.
Hätten sie sich früher Überlegen sollen
Dann sollte man potentielle Rekruten und Vorgesetzte da durchaus darauf hinweisen, das es nicht so gewünscht und gutgeheissen wird
Und ALL DAS, worüber Frau Oberfähnrich hier „frank und frei“ vor sich „hinfabuliert“, hat sie selbst noch nicht EINEN TAG lang erlebt.
Sie hat Grundausbildung gemacht, die Offizierschule durchlaufen und studiert gerade mal ein Jahr an einer Bundeswehr-Universität.
Sie hat WEDER im Büro gearbeitet, NOCH, Menschen geführt, NOCH jemals Verantwortung getragen und sie ist AUCH noch NICHT im EInsatz gewesen.
Auf gut deutsch: Das Mädel „redet wie die Blinde von der Farbe“. Keine Ahnung von NIX aber Phrasen dreschen.
Was mich dabei aufregt ist, dass nur die Offze geworben werden. Wie es einige hier vortrefflich dargelegt haben sind es wieder nur die Stubentiger / Drinnis.
Im Einsatz sind es nicht diese Leute die draußen auf Patrouille oder die Versorgung durchführen aber was solls.
Was Wir brauchen ist der Unterbau / Kämpfer und ich kann / darf das sagen, bin mittendrin statt nur dabei!!!
Die Politik weiß es ja besser was Wir brauchen, siehe Standortentscheidungen oder die Beschaffung von Ausrüstung…
In dem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende
@Thodan
das ist ein spezifisches Problem ihrer Dienstelle (und sicher von weiteten Vorgesetzten) aber nicht ueberall so
ich kann ihren Frust aber verstehen
@Alf
was wuerde denn jemanden wie Sie als Werbung ansprechen?
@Sönke Marahrens
da Ich vor 20 Jahren mit dem Wehrdienst fertig wurde, und seit diesem Jahr nicht mehr wehpflichtig bin , ist das mein Problem als Teil des Souveräns und steuerzahlender Staatsbürger.
Ihre eigenen Erfahrungen mit der Bw liegen 20 Jahre zurück?
Ja, ausser sie zählen private Erfahrungen mit einem neueren Anker aka. Kampfstiefel mit.
Wieso?
@Kommentator: Wenn ich den Kommentar der „Protagonistin“ auf Facebook richtig interpretiere, ist sie OA MilFD, von daher dürfte etwas „Praxiserfahrung“ da sein.
Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe (weil ich schon ü30 und seit 14 Jahren dabei) und ich kann nur sagen, dass ich jegliche Werbung der Bw, welche frauenspezifisch sein soll, nur für den Müll geeignet halte.
ich werd den Kram heut Abend mal anschauen und mich wieder mal fragen, wer da keinen plan von der Materie hat.
aber der personalkrieg wird ja eh erst so in 10-15 Jahren richtig losgehen. und da wird die BW nehmen, was sie bekommen kann.
Eine ganz andere Frage:
Warum kann man(n) das Video mit dem ipad nicht abspielen ?
„This video is unavailable in safety mode“ …
@BlueLagoon
Weil iPad da immer zickt. Fragen Sie Apple.
(Trage demnächst den Direktlink nach, dann geht’s auch mit dem iPad.)
@ T.Wiegold:
Prima, danke !
( Das gleiche Rumgezicke gibt es übrigens leider auch bei der BwApp … )
@ Söhnke Marahrens
Zitat: „Bist du vom Stamm oder sind Sie Lehrgangsteilnehmer funktioniert eben nicht mehr!“
Nachdem auch ich jahrelang an einer benachbarten Ausbildungseinrichtung gedient und unterrichtet habe, frage ich mich was Sie mit dem Spruch aussagen wollen ?
Das Ausbilder mit jungen Soldaten per Du sein sollten ? Wohl kaum, eher dass es zwei Klassen gibt an einer Schule ? Die Ausbilder und die Schüler. Ja, die gibt es, auch wenn für beide das gleiche Soldatengesetz gilt und auch die Pflicht zur Kameradschaft für beide gilt. Es gilt aber auch der Erziehungs- und Vorbildcharakter, bzw. der Anspruch dazu an die militärischen Ausbilder. Dies geht aber nicht auf Kumpelbasis.
Leider, ist die technische Ausbildung immer mehr verschult worden, anstatt dass man eine stufenweise Aus- und Weiterbildung ( Praxis, 7er-, Praxis, 6er-Ausbildung) weiter betrieben hat. Dadurch ist gleichzeitig ein Selektionsprozess ausser Kraft gesetzt worden. Im zivilen Berufsleben wird auch nicht jeder zum Meister ausgebildet, noch dazu wenn er sich als Geselle nicht bewährt hat.
Meiner Meinung nach wird man mit all diesen Werbemaßnahmen nicht die richtigen Leute finden, weil sie an der Realität des Berufsleben vorbeigehen. Wenn man in der Praxis dann nach einigen Jahren wirklich gute Leute hat, kann man sie nicht mehr weiterverpflichten, bzw. zum Berufssoldaten machen, weil dies von oben nicht mehr gewünscht ist. Die Neuordnung der Bw-Laufbahnstrukturen mit der Ausweitung der Zeitsoldaten bis auf SaZ 25 und damit einhergehend die Reduzierung der Berufssoldatenstellen, wird dazu führen, dass der fähige, gut ausgebildete Soldat nach spätestens 12 Jahren die Bw verlässt und eine zivile Laufbahn starten wird.
Wer bleibt sind Diejenigen, die sich im Zivilleben wenig Chancen ausrechnen und den Zeitpunkt des Einkommensverlustes von Anfang 30 auf Mitte 40 hinausschieben wollen.
Diese Neuordnung unter dem Stichpunkt „atmender Personalkörper“ ist meiner Meinung nach das größte Hindernis gutes Personal, gute Soldaten zu halten, weil sie keine berufliche Perspektive haben und dies wirkt sich durch die Binnenwerbung auch auf den Nachwuchs aus.
@ Georg
Danke, meine Kameraden und ich sehen das genau so.
Die Online-Redaktion der Bundeswehr hat auf dem Facebook-Auftritt inzwischen einen Kommentar zu der heftigen Kritik, die teilweise sogar bis zu persönlichen Angriffen gegen die Frau Oberfähnrich reichte, veröffentlicht:
http://tinyurl.com/lh4wes6
Da war jetzt aber die Satireabteilung am Rechner, oder? Keine Werbespots, nur offizielle Interviews mit Werbeaussagen? Neee, wie käme man nur auf diese Idee, daß dat Werbung iss.
@B Brukner:
Danke für den Hinweis.
Sehr interessant die dortige Stellungnahme der Bundeswehr zu einem Vergleich mit Werbung der israelischen Armee (IDF):
„Hallo Sebastian Betz, die IDF verfolgen eine Taktik von offensiver Kriegsführung und Abschreckung. Die Streitkräfte Israels sind stark auf symmetrische Kriegsführung – also die Verteidigung gegen seine Nachbarstaaten – ausgelegt. Auch bestehen weitreichende kulturelle und soziologische Unterschiede. /Marco“
Die IDF sind also auf symmetrische Kriegsführung ausgerichtet und es bestehen weitreichende kulturelle und soziologische Unterschiede.
Soso.
Frage mich da nur noch, wer diese Antworten schreibt.
Ein Offizier, Zivilangestellter oder gar ne Agentur?
@Memoria: Eine Agentur hätte den Verfasser für den Rest seines Praktikums an die Kaffeemaschine gekettet.
@Georg
Ich glaube damit “Bist du vom Stamm oder sind Sie Lehrgangsteilnehmer funktioniert eben nicht mehr!” bezog sich Söhnke Marahrens auf die Fürsorgepflicht gegenüber den Familiären Verpflichtungen des lehrgangsteinlnehmenden Soldaten.
Zur Wehrpflichtzeit mag es eine Ausnahme gewesen sein, das der „auszubildende Mannschaftsdienstgrad“ nicht jünger und weniger kompetent gewesen war als der „Ausbilder“.
Wir hatten einen Meister bei uns und so einige mit abgeschlossener Berufsausbildung und wohl auch wie ich, mehrjähriger Berufserfahrung.
8Jetzt erklären sie so jemand bitte, warum er in einem Vorgesetzten „Ausbilder“ irgendeine Erziehungs bzw. Vorbildrolle zugestehen kann oder sollte.
Wie dieser „erziehungsanspruch“ eigentlich selbst dann legitimiert wird, wenn besagter „Ausbulder“ dem fachlich, pädagagisch und charakterlich gerecht werden sollte?
Wie das ein „Vorgesetzter“ legitimiert , der über die im GG verankerten Menschenrechte und Pflichte betreffs der Familie sich hinwegsetzt?
PS Die Ausbildung von Gesellen zu Meistern hängt nicht nur von der fachlichen Eignung ab, sondern auch von verfügbaren Ressourcen – Notwendigkeit.
Das fängt mit der Bereitschaft zur Freistellung an und hört damit auf, das selbst der Vertreter des Vertreters der Vorarbeiter einen Meisterbrief hat.
Mit jedem Bewerber den wir mit diesen speziellen Werbevideos möglicherweise erreichen, schrecken wir 3 andere ab, die das eigentliche Kerngeschäft interessiert.
Everybodys darling is everybodys Arschloch.
Die Interviews und die begleitende Kommunikation sind nicht schlecht. Sie geben einen Einblick in das, was die Bundeswehr zu leisten in der Lage ist.
Der war böse. Da bin ich ja nett dagegen.
Tja.
@ ThoDan
Ich versuche ihre Gedanken nachzuvollziehen (was teilweise schwer fällt) und darauf zu antworten.
Die Fürsorgepflicht für lehrgangsteilnehmende Soldaten ist keine andere wie für jeden Soldaten in einer Stammeinheit. Ich weiß zwar dass @ Sönke M. dies anders sieht, aber für mich ist der Dienstherr nicht in der Pflicht eine Kinderbetreung zu organisieren, wenn eine Soldatin oder ein Soldat auf Lehrgang geht. Es gibt meiner Meinung nach eine familiäre Eigenverpflichtung wenn man Kinder in die Welt setzt. Dass man bei einer Notlage in Einzelfall hilft ist selbstverständlich, aber der Normalfall kann es nicht sein.
Übrigens hat die Bw wenn es um den Einsatz geht überhaupt keine Skrupel familiäre Notsituationen zu produzieren. Eine von ihrem Mann getrennt lebende Stabsärztin mit drei kleinen Kindern wurde in den Einsatz geschickt, ohne Hemmungen, aber für Lehrgänge wird eine Kinderbetreuung gefordert. Zweierlei Maß, oder ?
Ich weiß nicht wann Sie zum letzten Mal eine technische Ausbildungseinrichtung der Bw von innen gesehen haben. In der Regel sind die Ausbilder, Lehrer Berufssoldaten im Dienstgrad HptFw bis Hptm ( viele MilFD und wenige TrpDst). Die Schüler, die Soldaten die ausgebildet werden sollen, haben in der Regel einen zivilen Berufsabschluss, aber oft mit einer unterdurchschnittlichen Abschlussnote. Sie werden dann direkt fachdienstlich zum Feldwebel ausgebildet ohne jemals ein Flugzeug oder einen Flugplatz von innen gesehen zu haben. Also die Ausbilder sind den auszubildeten Soldaten wissens- und altersmäßig überlegen und sollen einen gewissen Berufsethos in Haltung und Pflichterfüllung, in technischer Kompetenz und in der Fähigkeit zur Teamarbeit vorleben. Dies wird auch dann erreicht, wenn ein auszubildender Soldat im Ausnahmefall einen zivilen Meisterbrief hat. Im Gegenteil dieser Soldat wird besonders in das Ausbildungsgeschehen integriert und soll positiv auf seine Klassenkameraden ausstrahlen und einwirken.
Zitat: „Wie das ein “Vorgesetzter” legitimiert , der über die im GG verankerten Menschenrechte und Pflichte betreffs der Familie sich hinwegsetzt?“
Ehe und Familie stehen unter den besonderen Schutz des GG. Wie schaut dies in der Praxis des Soldatenlebens in der Bw aus ? Auf Seiten eines Ausbilders in Ausbildungseinrichtungen, Schulen der Bw sehe ich dort keine Probleme.
Wie schaut es im Truppenalltag aus ? Versetzungsschutz mit Ankündigung einer Versetzung min 3 Monate vor Wirksamkeit ist die gesetzliche Pflicht, wird aber durch eine Vorabkommandierung unterlaufen. Standortentscheidungen mit Auflösung des Standortes – langfristige Perspektive für die betroffenen Soldaten ? Fehlanzeige, bis kurz vor der endgültigen Standortschließung wissen viele Betroffene nicht wo es hingeht. Schutz von Ehe und Familie und Auslandseinsatz – Fehlanzeige.
Der dickste Brocken kommt am Schluss, dann wenn Ehe und Familie gescheitert ist, oftmals aufgrund vieler Versetzungen und Einsätze kassiert der Staat über den Versorgungsausgleich einen guten Teil der Pension wieder ein, ohne dass die geschiedene Ehefrau davon etwas hat, denn diese ist oftmals noch nicht in Rente / Pension. Dies ist die Bw-Realität und nicht ob es eine Kinderbetreuung während eines Laufbahnlehrganges gibt !
@Georg
Nicht wenn der Soldat auf Lehrgang geht, sondern wenn der Lehrgang die familiäre Verantwortung des Soldaten beeinträchtigt/verletzt dann ist die BW verpflichtet für entsprechenden Ersatz zu sorgen, wenn das nicht möglich ist, muss der Vorgesetzte den Befehl zurückziehen bzw sich für einen dann ILLEGITIMEN und illegalen Befehl verantworten.
Eine Pflicht zur Befolgung dieses Befehls beim abkommandierten Soldaten sehe ich nur nicht, sondern im Gegenteil es wäre eine Pflichtverletzung gegenüber der Familie ihm nachzukommen.
Und Zweimal Falsch ist nicht Richtig, auch im Falle eines Einsatzes ist die BW IMO verpflichtet die erforderliche Betreuung der Familie sicherzustellen!
Nein, ich habe nie sowas von innen gesehen, ich hoffe nur das die fachliche besser ausgebildent sind sind als der Zugführer der uns entsprechend ausbildete und der „Probleme hatte“ meine entsprechenden Antworten zu verstehen, oder die eine Arbeitssicherheitsausbildung durchführenden Unteroffiziere , die nach meinem Hinweis auf grundlegegende Mängel in ihren Erklärungen in der praktischen Ausbildung ganz schnell den Rückwärtsgang einlegten, als ich ihnen nachdrücklich erklärte das ihre Aktion mein Augenlicht bis zur Blindheit hätte schädigen können.
Wenn die BW wie sie sagen ihrer Pflicht nicht nachkommt, mach dies das nicht richtig sondern weist auf Abgründe hin, die bekämpft und abgestellt gehören.
@Sönke Marahrens
Ihr Zitat
„nur mit der (dieser) Werbung( Link Royal Marine Commandos AnmerkVerf.) bekommen Sie keinen einzigen Loggi oder IT Admin, Jet Piloten oder Heli Pilot…
die brauchts neben bei aber auch…
. ….aber das koennen ja dann wohl in ihrer Welt die Frauen machen…. ;-)“
Natürlich benötigt eine moderne Armee auch Logies, IT Nerds….und Piloten und ich habe mit Nichten impliziert, dass das in meiner Welt nur die Frauen machen sollten.
Gerade bei Kampfpiloten sehe ich im Schwerpunkt selbstredend eher den männlichen Soldaten im Schwerpunkt, da junge Frauen in ihrer biologischen Rolle als Frau und mögliche junge Mütter für unsere Gesellschaft den Kampf und den Tod als letzte Konsequenz des Soldatischen nicht ohne zwingende, bestandserhaltende Notwendigkeit suchen und ausfüllen sollten.
Ich glaube mein differenziertes, konservatives Rollenbild in Bezug auf männliche und weibliche Soldaten und deren unterschiedlichen Verwendungsreihen ist erkannt und stellt grundsätzlich das Bild von militärisch orientierten und in Extremsituationen gestandenen Soldaten dar, auch und gerade wenn dieses/ mein Rollenbild bei einigen gegenderten Zeitgeisthasardeuren zu Stresspickeln führt.
Es ist meine persönliche Sicht und Lebenseinstellung.
Ich gestehe Ihnen Ihre zu, bitte akzeptieren Sie meine. Danke :-)
Werbung Marke Bundeswehr:
Ich bewerte den aktuellen Ansatz der Werbung Bundeswehr als nicht zielgruppenorientiert, wenn man, so wie ich, das Militärische in einer Armee sucht und dargestellt wissen möchte.
Möchte man jedoch einen defizitorientierten Freizeitverein, der manchmal zufällig auch noch eine Art Uniform trägt, dann ist die Art Sparkassenwerbung oder Reitvereinwerbung, wie oben aufgeführt, sicherlich zielführend.
Folgende Fragen möchte ich zur Diskussion stellen um in der Bewertung und Folgerung auf einen zielgruppenorientierten Werbeansatz zu kommen:
Was ist das Alleinstellungsmerkmal einer Armee?
Was impliziert das Militärische?
Was ist der Auftrag der Armee?
Wen suchen wir?
Was bieten wir…in der faktischen Realität! ;-)
Welche faktischen Vorteile hat der Soldatenberuf?
Was sind die harten Nachteile des Soldatischen?
Töten/ Tod/ Verwundung!?
Gruß
FVS
…aber wie alles, es ist „state of mind“ ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=1xp-oT-ORgg
@ ThoDan
Ihre Interpretation eines nicht rechtmäßigen Befehls finde ich interessant, entspricht aber nicht dem Soldatengesetz . Wenn sich ein Soldat darauf beruft begeht er Ungehorsam, da der Befehl im Regelfall trotz familiärer Notlage verbindlich ist.
Wenn Sie dies ändern wollen müssen sie das Soldatengesetz ändern lassen, aber dann wäre vermutlich die Einsatzfähigkeit der Bw gefährdet. (Gemeint ist wenn ein Soldat, eine Soldatin sagt er/sie kann nicht in den Einsatz, weil er / sie ein Kind zu betreuen hat. ) Nebenbei bemerkt, stehen ihnen auch im Zivilleben lediglich 10 bzw. 20 Tage Sonderurlaub zur Betreuung einens kranken Kindes unter 10 oder 12 Jahren zu (die von der Krankenkasse bezahlt werden). Hier eine Konstruktion zu bauen, dass der Dienstherr verpflichtet ist eine Kinderbetreuung zu organisieren, damit der Soldat seinen Dienstpflichten nachkommen kann halte ich für unangemessen. Dies spricht natürlich nicht gegen einen Betriebskindergarten oder eine Betriebskita an einem Bw-Krankenhaus. Dies aber als gesetzliche Pflicht zu fordern halte ich für abenteuerlich grotesk, wenn man die familienfeindliche Grundausrichtung des Soldatenberufes an sich anschaut !
Dies ist eben die Krux an dieser Werbekampagne. Sie erzeugt eine Illusion, die mit der Bw-Realität nicht übereinstimmt. Wahrscheinlich sind alle Werbekampagnen so und die Enttäuschung folgt in der Praxis.
Damit will ich es von meiner Seite bewenden lassen.
@Georg
Dann ist die Legitimität des Soldatengesetzes in diesem Bereich IMPOV “ zweifelhaft“ und inwieweit dies dem Grundgesetz entspricht
Hat die BW es jemals fertiggebracht, eine Einheit geschlossen in den Einsatz(KFOR, ISAF?) zu entsenden?
Solange dies nicht gewährleistet ist, finde ich Aussagen betreffs der Einsatzfähigkeit als unfundiert.
Nebenbei bemerkt, bezog ich mich auf Betreuung der Familie/Kinder im Fall das der Soldat sich wegen nicht normaler Dienstpflichen dem nicht Nachkommen kann.
Dem Soldaten steht nämlich mKn das Mittel der fristlosen Kündigung nicht zur Verfügung.
Ich halte es für eine Pflicht der BW des familienfeindliche Härten des Dienstes soweit möglich zu verhindern oder zu mildern.
Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Soldaten und wie bekommt man sie?
@Georg: Danke, das sie knietief in die Grundlagen eingestiegen sind!
Beschwerlich aber wohl notwendig.
Nebenbei bemerkt, damit sich hier nichts falsches festsetzt:
Es ist kein Sonderurlaub, sondern sie können unter Nachweis des Attest des Kinderarztes beim Arbeitgeber, aufgrund des eingetretenen Betreuungsfalls zu Hause bleiben. Längstens 10 Tage pro Arbeitnehmer und längstens 20Tage wenn sie allein erziehend sind. Die Krankenversicherung zahlt lediglich den normalen Satz, berechnet nach den Bestimmungen des SGB 5.
Und dies alles gilt nur für Gesetzlich Versicherte. Für Privat Versicherte gibt es so etwas nicht. Hier geht es nach den Bestimmungen im Tarifvertrag. Bspw bis zu 5 Tage mit Lohnfortzahlung. Danach ist es Privatvergnügen.
Zitat: „Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Soldaten und wie bekommt man sie?“
Treu dienen !
Man bekommt sie durch wechselseitige Loyalität und Fürsorge (§§ 7, 31 SG)
Man kann jetzt natürlich hin und her diskutieren, was moralisch geboten, eventuell (im Zivilen) gesetzlich vorgeschrieben oder von den (aus der Sicht der beauftragten Marketingunternehmen) potentiellen Bewerbern gewünscht ist. Und das ist auch richtig, nur so lassen sich Missstände bekämpfen, die es ja zweifelsohne gibt.
Die Punkt, wenn wir zur Werbung übergehen, ist aber, dass all dies nicht nur irrelevant ist, wenn es nicht der Realität entspricht ist es sogar kontraproduktiv. Der Zuschauer ist nämlich intelligent genug zu sehen, dass ihm ein Idealbild vorgegaukelt wird, dass so nicht existiert!
Und btw., geht jemand zu Feuerwehr, Polizei usw., um in den Genuss von familienfreundlichen Arbeitszeiten zu kommen? Nein! Es gibt eben Berufe, die hart, belastend, familienunfreundlich und arm an planbarer Freizeit sind! Wer diesen Fakt nicht anerkennt hat die BERUFUNG Soldat und die damit zwangsläufig (!) einhergehenden Opfer im Privatleben nicht verstanden!
@Dominik
Ich habe gelobt das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen.
Ich habe nicht gelobt der der BW meine Würde, meine Ehre , mein Gewissen in Form meiner Familie und meiner Pflicht ihr gegenüber zu opfern, würde es als falsch und Bruch einer sehr viel höheren Verpflichtung empfinden und btw ich stamme aus einer Polizistenfamilie(3 Mitglieder waren bzw sind Polizisten)