Von der Leyen: Beratungen über Verteidigungshaushalt „mit Maß“
Nach den Beschlüssen des NATO-Gipfels in Wales in der vergangenen Woche stellt sich für Deutschland die Frage, ob mögliche zusätzliche Aufgaben der und Erwartungen an die Bundeswehr nur mit einem höheren Wehretat gestemmt werden können. In ihrem (so weit ich gesehen habe) ersten Interview nach dem Gipfel hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dazu im ARD-Bericht aus Berlin Stellung genommen. Eine Anhebung auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts sei nicht erwartbar, es komme auf einen Verteidigungshaushalt nach Maß an – einschließlich einer gewissen Erhöhung, obwohl der ausgeglichene Bundeshaushalt oberstes Ziel bleibe.
Die Aussagen der Ministerin dazu zum Nachlesen:
Frage: Wie soll das alles funktionieren: Schnelle Eingreiftruppe, mehr militärische Präsenz in Osteuropa, all die anderen internationalen Krisen, wo ja auch Deutschland immer wieder gefragt wird. Da sagen viele: Die Bundeswehr kann das gar nicht leisten, die Bundeswehr ist da gar nicht entsprechend ausgerüstet.
Antwort: Doch, die Bundeswehr ist gut aufgestellt. Sie ist einsatzbereit. Sie ist auch fähig, Landes- und Bündnisverteidigung wahrzunehmen. Gerade wenn wir in dem Beitrag gesehen haben: 1,3 Prozent des Bruttosozialprodukts investieren wir in Verteidigungsausgaben. Wir sind eine große, ökonomisch starke Nation, d.h. man muss immer fragen auch: Wieviel Prozent von was. Einfach um Ihnen eine Zahl zu geben: Wir investieren fast 35 Milliarden pro Jahr für all das, was auch der NATO zur Verfügung steht. Wir sind der zweitgrößte Netto-Zahler in der NATO. Insofern ist es schon richtig, dass wir da ein gewaltiges Pfund investieren.
Frage: Aber die zwei Prozent, die die NATO da mal vorgegeben hat – andere liegen drüber. Wir habe es gesehen: USA, Großbritannien. Wir kommen nicht annähernd dran. Woran liegt das?
Antwort: Zum Teil liegt es daran, dass in anderen Ländern – und wir erinnern uns an die Euro-Krise – das Bruttosozialprodukt gesunken ist. Klar, dass man dann leichter an die zwei Prozent rankommt, wenn das Verteidigungsbudget nicht so stark sinkt. Gott sei Dank ist bei uns das Bruttoinlandsprodukt gestiegen. Und ich finde (es) wichtig, dass wir die 1,3 Prozent halten. Die dürfen nicht sinken. Ich habe Ihnen die Summe eben genannt, die wirklich da auch gut investiert wird. Und die zweite Frage ist immer: Nicht nur wieviel wir ausgeben, sondern auch wofür und wie effektiv. Und da können wir in der Tat in der NATO besser werden.
Frage: Aber dennoch, es gibt ja viele, die ja jetzt auch aus Ihrer Partei, aus Ihrer Fraktion im Bundestag fordern: Der Wehretat muss angehoben werden. Sie werden ja wahrscheinlich auch nichts dagegen haben, wenn Sie Ihrer Bundeswehr mal was Neues bestellen können?
Antwort: Ich finde (es) wichtig, dass wir jetzt in den Parlamentsberatungen das ganz intensiv auch durchdiskutieren, denn ich kenne genau die schwierige Balance, die wir eingehen müssen. Erstens, oberstes Ziel dieser Regierung ist ein ausgeglichenes Budget. Das ist ganz wichtig. Der Staatshaushalt muss konsolidiert werden. Und wir sehen, gesunde Staatsfinanzen, eine starke Wirtschaft – davon profitiert zum Schluss auch der Wehretat. Natürlich ist es aber auch richtig, dass wir, wenn wir jetzt neue Aufgaben bekommen, zum Beispiel durch die Beschlüsse des NATO-Gipfels oder durch zusätzliche Belastungen im Irak, dass ich mit dem Parlament darüber sprechen muss. Das steht jetzt in den nächsten Wochen an. Aber wie gesagt, man muss das Ganze mit Maß tun.
Frage: Und dann gibt es ja noch den Wirtschaftsminister, der einerseits die Rüstungsexporte beschränken will und irgendwie ja immer mit dem Finger, sage ich mal, auf Sie zeigt, dass Sie mehr bestellen sollen, damit die Rüstungsindustrie auch, ja, ich sage mal, ihren Standard halten kann.
Antwort: Ja, zwei Dinge zu dem Wort „Bestellen“. 50 Prozent und mehr der Wehrindustrie gehen in die Exporte. Das ist klar, dass die Bundeswehr niemals das kompensieren könnte, wenn die Exporte zurückgehen. Und zweiter Punkt zu „Bestellen“: (Es) ist mir auch wichtig, das noch mal klar zu machen – wir haben ganz viel, auf das wir warten, hochmodernes Gerät, was kommen muss. Noch mal ein Beispiel, das war im Bericht eben auch. Das große Transportflugzeug, den A400M, der hat jetzt vier Jahre Verspätung, die normale Version und die sogenannte geschützte Version, also die, die überall in der Welt fliegen kann, auch in die Krisengebiete rein, hat neun Jahre Verspätung. Ich würde ja gerne das Geld investieren in diese großen Waffensysteme, wenn dann auch die Industrie liefert. Und diese Reihenfolge müssen wir einhalten. Erst das Produkt, dann die Bezahlung.
Frage: Herr Gabriel hat angekündigt, dass es demnächst Gespräche gibt mit ihm, mit Ihnen und mit dem Finanzminister. Geht es da um den Wehretat oder geht es da um Rüstungsbestellungen?
Antwort: Nein, es geht um die grundsätzliche Aufstellung, nämlich um die Frage, welche Kernfähigkeiten müssen wir unbedingt in Deutschland behalten, haben, als Wissen. Das heißt, da konsequent rein investieren, dass sie auch bleiben, und was in andere Dinge, die wir vor allem auch im europäischen Verbund gemeinsam erreichen wollen. Und die Gespräche werden im Augenblick vorbereitet. Auf die freue ich mich. Das Ministerium hat dann auch seinen Expertenbericht abgeschlossen, Ende September. Das passt also genau auch zu den Haushaltsverhandlungen, die im Oktober dann vorangehen.
In der gleichen Sendung äußerte sich auch der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder zum Verteidigungshaushalt:
Frage: Herr Kauder, zum Schluss, Sie haben die Verteidigungsministerin vorhin gehört. Gehen Sie da mit trotz dem Wunsch, einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Mehr Mittel für den Wehretat?
Antwort: Also auf jeden Fall sage ich mal, nicht weniger. Wir können nicht noch weiter am Wehretat sparen. Unser Ziel bleibt ganz klar, der Haushalt ohne neue Schulden. Jetzt muss Frau von der Leyen uns sagen, was aus den Gesprächen in der NATO erwartet wird, und dann müssen wir schauen, was wir da tun können. Eins bleibt aber klar, es gibt keine neuen Schulden.
Nachtrag: Die Haushälter, und wohlgemerkt nicht nur der Opposition, verlangen vom Ministerium, erst mal den Laden in Ordnung zu bringen, ehe es mehr Geld gibt. Zum Beispiel der SPD-Abgeordnete Johannes Kahrs im Spiegel:
2013 hat das Verteidigungsministerium 1,3 Milliarden Euro eigene Gelder an das Finanzministeirum zurückgegeben. Dieses Jahr folgt wahrscheinlich eine ähnliche Summe, und im kommenden Jahr geht es so weiter. Das Geld fehlt nicht. (…)Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat ihr Haus nicht im Griff. Bei den großen Rüstungsvorhaben herrscht Stillstand, es wird seit Monaten nur geprüft. Die Abläufe funktionieren nicht.
Und der Grünen-Haushhälter Tobias Lindner im Deutschlandfunk:
Die Bundeswehr hat kein Problem mit der Menge des Geldes, sondern eher ein Problem damit, wie das Geld tatsächlich eingesetzt wird. Wenn Sie sehen, dass im letzten Jahr Ursula von der Leyen 1,5 Milliarden Euro des Geldes gar nicht ausgegeben hat, weil es im Rüstungsbereich hakt, dann ist nicht die Menge des Geldes ein Problem, sondern dann gibt es da enorme Management-Probleme.
(Foto: U.S. Defense Secretary Chuck Hagel greets German Defense Minister Ursula von der Leyen prior to a meeting during the NATO summit in Wales, Sept. 5, 2014 – DoD photo by Glenn Fawcett)
Ob diese Liste der in Deutschland zu erhalten wehrtechnsichen Kernfähigkeiten es auch in die Öffentlichkeit schafft? Weil dann ja im Prinzip alle, die nicht Dinge von dieser Liste produzieren, zukünftig einen sehr schweren Stand haben werden…
und wenn Einer glaubt > schlimmer gehts nimmer
schaun wir mal auf das östereichische Bundesheer
> http://kurier.at/politik/inland/kein-geld-bundesheer-kann-nicht-mehr-helfen/84.253.621
es ist erschreckend…
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„Doch, die Bundeswehr ist gut aufgestellt. Sie ist einsatzbereit. Sie ist auch fähig, Landes- und Bündnisverteidigung wahrzunehmen.“
Ist das noch Selbsttäuschung oder versuchter Wählerbetrug?
Also sind nach ihrer Aussage (unsere) 1.3% mehr als die (vorgegebenen) 2%, weil unser „BIP“ gestiegen ist?
Junge Junge….da wundert es mich nicht, das es Immer weiter bergab geht….
Auch wenn die Ministerin mit dem Wunsch nach Lieferung des Geplanten und Bestellten das wesentliche Problem in der momentanen Ausrüstung der Bundeswehr anspricht, täuscht es dennoch darüber hinweg, dass sehr wohl gerade aufgrund der Langfristigkeit der Beschaffung und der Haushaltsrestriktionen (Stichwort Verpflichtungsermächtigungen) massiv Geld fehlt. Das die Bundeswehr ihr Geld derzeit nicht ausgibt liegt nicht daran, dass zu viel davon da wäre. Die letzten Verhandlungen im Rahmen der Ausrüstungsplanung der NATO haben auch eine Menge Lücken aufgezeigt und Deutschland hat sich weit zurückgehalten und die ‚reasonable challenge‘ nicht angenommen. Was mich an der Prozentdebatte am Meisten ärgert ist, dass dabei die Zusammensetzung des Budgets vollkommen über sehen wird. Unsere Investitionsquote ist nicht nur schlecht sondern auch rückläufig, weil man nur hier kurzfristig echte Gelder freischaufeln kann. Die Erhöhung des Verteidigungsetat an sich wird es in Deutschland absehbar nicht geben, wenn man die Schulden senken will, muss man umverteilen. Nur woher nehmen? Damit das passiert, muss die Hütte ernsthaft und spürbar brennen und die Ukraine schmerzt nicht mal an der Peripherie.
Und ich dachte immer, dass 2% vertraglich festgelegt wurden. Man kann sich auch alles hinbiegen, bis es in die eigene Welt passt…
Die 2% waren ein „Gentlemen’s Agreement“ ohne wirkliche Bindung.
T.W. hatte es schon mal angemerkt, dass bei 2 Prozent des Bruttosozialprodukts, der Wehretat so groß ist das andere Länder wie Polen oder England schon ängstlich auf uns deutsche schauen.
Was mich ärgert ist, dass die Ministerin hier ungestraft (vom Reporter) ökonomischen Bullshit erzählen darf: Für ein Land in der Rezession ist es nicht leichter, da der Rückgang der Gehälter und der Unternehmensgewinne sich überproportional auf die Staatseinnahmen auswirken. Will so ein Staat in der Rezession also den Wehretat in absoluten Zahlen konstant halten, dann muss der Anteil am Gesamtetat in der Rezession sogar steigen. Wie das jetzt ökonomisch oder politisch leichter sein soll, als von einem insgesamt wachsenden Etat einen größeren Betrag zu bekommen, will mir nicht einleuchten.
Angenommen eine Landesverteidigung würde sich nur auf die Ostgrenze konzentrieren stünden alle zehn Kilometer zwei Kampfpanzer. 100% Einsatzbereitschaft natürlich vorausgesetzt.
Hört sich doch gut an. Eigentlich ist Verteidigung ja auch nur ein dynamisches Verfügbarkeitsmanagement.
@Fussgaenger
Über wehrtechnische Kernfähigkeiten wird nun auch seit 10 Jahren diskutiert – es mangelt nicht an entsprechenden Listen.
Es fehlt „nur“ der politische Mut gewissen Firmen zu sagen:
Ihr seid unwichtig. Seid froh wenn euch ein Brite, Franzose, Italiener, Pole oder sonstwer noch für den know-how-Transfer zeitweise übernimmt“.
Da können vdL und Gabriel sich jetzt schön streiten und profilieren…
Wie kommt vdL eigentlich auf 1,3% Bei einem aktuellen BIP von 3,4 Bil. EUR wären dies ca. 44 Mrd., tatsälich liegen wir aber bei 30 Mrd. Die 2% wären ungefähr 68 Mrd. EUR, also mehr als doppelt soviel wie aktuell.
@Stefan: Von Napoleon wurde zu so einer Aufstellung die Frage überliefert, ob der planende General versuche, den Schmuggel zu unterbinden.
Nun, wenn wir jetzt alle warten, bis vdL etwas fordert ….. das kann dauern!
Dazu müsste Sie wissen was fehlt und Strukturen verstanden haben, aber vdL wartet wohl nur auf Ihr KPMG Gutachten.
Ein Vergleich: wenn man freistehend im Strafraum angespielt wird und absichtlich am Tor vorbeischiesst, wird in der Regel ausgewechselt. Aber vdL kommt vom NATO – Gipfel und verzichtet auf zusätzliche Forderungen, knickt also in vorauseilendem Gehorsam ein.
Je länger ich mir dieses Treiben betrachte, desto klarer wird mir, dass vdL dir nächste Fehlbesetzung auf diesem Posten ist.
Bilder in der Morgenröte reichen nicht! KTzG hat sich anfänglich auch in New York knipsen lassen ……
@Memorio
Genau das ist der Punkt. Die Wehrtechnischen Kernfähigkeiten werden sich nicht aus einer militärischen Fähigkeitsanalyse ableiten, sondern aus der Betrachtung welche Arbeitsplätze der wehrtechnischen Industrie in Deutschland liegen. Da dieses Kriterium aber keine Priorisierung gestattet, ist jeder Arbeitsplatz in Deutschland Kernfähigkeit und man erspart sich jemand zu sagen das er nicht dazu gehört, den medialen und lokalen Aufschrei inklusive.
Wenn alles Priorität hat entfällt jede Priorisierung…
Die Richtlinien der VGR (ESVG2010) sind gerade umgestellt worden, sodass nun auch in D / EU-weit (wie schon seit langem in den USA) das Prinzip gilt, dass Rüstungsgüter (entsprechende Lebensdauer verausgesetzt wie Panzer, Flugzeuge, Gerät) nicht mehr als Konsum sondern als Investition verbucht werden. Die Investitionsquoteimn Etat wird also schon allein aufgrund dieser Neudefintion zulegen (@Ölfuß: Welche Investitionsquote meinen Sie? EP14? Etat? VGR?). Es dürfte damit etwas leichter werden, Projekte bei den Haushältern durchzubringen, weil die Querschnittszahlen durch Rüstung (=böser Konsum) nicht mehr „versaut“ werden sondern für „gute“ Investitionen sorgen. Siehe Meldung SPON vom 4.9.
„nach Maß“ wieder so eine Nebelkerze. Was heißt das und wenn ja, wieviele? Ich würde als Journalist, der sich sowas regelmäßig anhören muss, echt die Wände hochgehen.
Es scheint jetzt zum guten Ton zu hören, die Industrie als Buhmann hinzustellen, die nicht liefert. Hier ist schon x-mal die Goldrandversion genannt worden, die dazu führt, dass die Lieferungen immer weiter verzögert werden. Wenn immer wieder nachgebessert werden soll, ist das Lastenheft vorher (!) nicht vollständig erarbeitet worden und dann liegt das nicht an der Industrie.
Der Nato-Beschluss war ja schon wachsweich:
◦Allies whose current proportion of GDP spent on defence is below this level [2%GDP] will:
◾halt any decline in defence expenditure;
◾aim to increase defence expenditure in real terms as GDP grows;
◾aim to move towards the 2% guideline within a decade with a view to meeting their NATO Capability Targets and filling NATO’s capability shortfalls.
Die Ministerin hätte sich ja zumindest in der Richtung äußern können, dass sie diese große Herausforderung annimmt, aber sie blockt das ja von vornherein ab.
Vielleicht haben die Kollegen von KPMG aber auch das falsche Storyboard eingepackt, und glauben, sie sind in einem Konsolidierungs-Projekt (alle Kosten müssen sinken).
Ist das Problem die Politiker oder ist es die Alles in Ordnung Melden aus dem militärischen Bereich?
@Owe Jessen
Oh weh, die Zahlen… Hier ist bestimmt jemand, der das besser ausrechnen und erläutern kann als ich?
Das Statistische Bundesamt zum BIP (siehe dazu die Tabelle Bruttoninlandsprodukt in jeweiligen Preisen)
Ergo wären 2 Prozent…?
btw, auf die Einbeziehung von militärischen Ausgaben ins BIP hatte ich schon vor Monaten hingewiesen…
http://augengeradeaus.net/2014/03/wir-steigern-das-bruttosozialprodukt/
Sorry, mein Fehler. Hab nur bei Google geschaut, und dort wurde es in USD ausgegeben (facepalm). Laut Destatis waren es letztes Jahr ca. 2800 Mrd. EUR. Laut Wikipedia ist der Haushalt 2014 30,9 Mrd, entsprechend 1,1%. Ziel wäre dann ungefähr 56 Mrd. Also nicht ganz eine Verdopplung.
Aus dem Kopf, ohne Nachschauen: der Verteidigungsetat liegt aber höher als die knap 31 Mrd, nach meiner Erinnerung knapp 33 Mrd.
Ist natürlich nur Zahlenspielerei, aber damit die 1,3% kaufmännisch gerundet hinkommen könnten(also >1,25%), müsste der Etat schon bei >35 Mrd. liegen. Vielleicht gibt es ja Schattenhaushalte, die mitgezählt werden.
Führt aber vom eigentlichen Problem weg: Wieso forciert die Ministerin nicht die Erhöhung ihres Etats, wo ihr doch vom Nato-Gipfel und der Krise in der Ukraine eine Steilvorlage gegeben wurde.
@Zivi a.D. Ich meinte die verteidigungsinvestiven Ausgaben, die ja auch FEE (Forschung, Entwicklung und Erprobung) enthalten. Unsere Leasingflotte gehört hoffentlich nicht ins Anlagevermögen (ist lange her, aber die Laufzeit der Verträge dürfte dafür ja nicht reichen). Grob kann man sagen, dass bei der Bundeswehr alles was als Anlagevermögen betrachtet werden kann schon immer zu den Investitionen gehört hat. Das Bild wird etwas verzerrt dadurch, dass zum Beispiel auch der Ersatzteilerstbedarf bei Beschaffung eines Systems aus dem Investitionstitel gedeckt wird. Die Kameralistik erlaubt einen, mit leichter Anpassung der Definition zwischen Betrieb und Investitionen hin und her zu schieben. Was bleibt ist, dass nicht mehr Geld für echte Investitionen bleibt. Real wird die Quote nicht steigen.
@ Owe Jessen
Weil sie Ambitionen auf den Kanzlerposten hat? Weil sie deswegen weder beim Wähler noch bei dem Rest des politischen Establishments anecken will? Weil sie, schlichtweg, selber keinen blassen Dunst hat, was sie mit mehr Geld eigentlich anfangen soll? Laut PowerPoint ist doch „alles in bester Ordnung“. *Sarkasmusdetektor piept wie verrückt*
EDIT: Ich glaube es war im Guardian, wo ein Autor sehr treffend formulierte, daß in Deutschland ein(e) Verteidigungsminister(in) mit Ambitionen in allererster Linie sicherstellen muß, daß seine/ihre Karriere nicht in diesem politischen Minenfeld ihr Ende findet und daß er/sie nach der Legislaturperiode mit unbeschädigter Reputation rauszukommt.
„Für den Verteidigungshaushalt wurden am Mittwoch im Sejm für das Jahr 2015 umgerechnet zehn Milliarden Euro beschlossen, davon entfallen 25 Prozent für die Modernisierung der Armee. Für das Jahr 2014 waren noch acht Milliarden Euro vorgesehen.“ meldet der Kurier/AUT
Die Polen stocken ihren Etat auf, die Balten, und weitere Staaten sind aufs höchste alarmiert und der Krieg steht unmittelbar vor unserer Haustür.
Was tun wir?
Streiten um Prozentzahlen und dieser „Qualitätsjournalist“ aus dem Bericht aus Bonn/Berlin, weiß noch nicht mal wem die ehemaligen, leergezogenen Kasernen der Bundeswehr nun eigentlich gehören….., Bullshit Bingo vom Feinsten!
Sprechblasen wie: „Das heißt, da konsequent rein investieren, dass sie auch bleiben, und was in andere Dinge, die wir vor allem auch im europäischen Verbund gemeinsam erreichen wollen.“ Kritische Nachfragen: keine… warum auch.
Wo ist denn diese Abstimmung auf „Europäischer Ebene“ mit wem ist denn was abgestimmt? Und vor allem, wer entscheidet denn da irgendetwas, mit wem diskutiert?
Integration der 2 Brigaden der Niederländer in das Heer?, schon mal gehört?
Souverän! Ich bin begeistert!
Laut BMVg hat der Deutsche Bundestag den 32,44-Milliarden-Euro-Etat des Verteidigungsministeriums am 25. Juni gebilligt. Und schöne Worte von UvdL gab es auch noch dazu. Ministerin Ursula von der Leyen hat vor den Abgeordneten betont, wie wichtig ihr Transparenz bei der Kostenentwicklung ist. Vgl. http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE4YEGWjVEIgJhYoW9pGkVHjVMYpCx9PMnAnveGeDp9Yym6l4JQSuxkf2I-0Hz4wxDXAK2UpK0RieqsXyhHv9TN5GBN7rVTPSoVBnCaBJYnO1WSRYoAm7I3tWmPNP_bbXE_Hy7bZ7Lpze8MlxsMPRH3Vpg!!/
Man mag von den „Grünen“ halten was man mag, aber die heutige Kritik von Dr. Tobias Lindner an UvdL läßt aufhorchen: http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/videos/lindner-zur-haushaltswoche-100.html
Es fehlt einfach die Frage, wie Deutschland mit zwei Divisonen Deutschland verteidigen soll bzw. das Baltikum. Da die Friedensdividende abgelaufen ist, die ständig die Begründung für die Reduzierungen war, hätte hier nachgehackt werden müssen, ob jetzt die Bundeswehr nicht wieder Personell aufgestockt werden müsste, mindestens auf die 220.000 Soldaten vor der letzten Reform.
Gut aufgestellt und Einsatzbereit?
– Die Marine hat ein großes Personalproblem genug Soldaten zu finden und ist froh, daß der 5. U-Boot der Klasse 212a noch nich fertig ist…
– Bei allen Transport oder Kampfhubschraubern der BW gibt es Probleme mit der Einsatzfähigkeit.
– Für den Eurofighter gibt es noch immer keine Bomben oder Raketen für den Einsatz in der Jagdbomberrolle. Laut Spiegel sollen Durchschnittlich nur 8 von 109 Maschinen voll einsatzfähig sein. Da 4 in Estland sind und zwei in Reserve, fragt sich ob überhaupt noch die Alarmrotten für die deutsche Luftverteidigung einsatzbereit sind bzw. es noch Ersatzmaschinen flugbereit sind?
– Die Transall leht sogar die UNO bereits ab. Angesichts der seit langem bekannten Probleme mit dem Airbus A 400 M hätte man längst Amerikanische Transportflugzeuge, entweder Globemaster oder Hercules kaufen oder leasen sollen. Denn bei den russischen Transprotflugzeugen die die Nato zur Zeit nutzt, kann es ja jederzeit wieder passieren, daß die Piloten auf Befehl Moskaus plötzlich nicht fliegen wollen wie 1991.
– Zum Schutze des Baltikums bräuchte man Marineflieger mit Kampfflugzeugen, leider wurden die Tornados an die Luftwaffe abgegeben und der Kormoran Flugkörper wurde ausgesteuert, ohne Ersatz zu beschaffen oder auch nur zu planen.
– Die Einsatzbereitschaft der Kampfpanzer ist offensichtlich so gering, daß keine Einheit mehr fest Panzer hat oder haben soll, sondern die Panzer rotieren sollen.
– Viele Panzer wie z.B. M 113 usw. sind ausgesteuert worden ohne Ersatz, aber trotzdem sollen nicht mehr Boxer beschafft werden.
– Das Verfallsdatum der Milan läuft bald ab, aber eine neue Panzerabwehrrakete für die Infanterie ist bisher nicht bestellt.
– Der Fahrzeugpark der BW ist laut dem Wehrbeauftragten marode. Dies zeigt sich ja auch bei den Unimogs die an die Kurden geliefert werden sollen, daß die meisten defekt sind.
– Der bestellte neue Marinehubschrauber rostet und kann die meisten geforderten Fähigkeiten nicht erfüllen.
– Kampfdrohen haben wir genausowenig, wie auch nur eine Diskussion darüber, was sich angesichts der ISIS aufdrängen muss.
– Weder fliegt Eurohawk noch ist entschieden, wie in Zukunft aufgeklärt werden soll.
– Das KSK hat seine neuen Hubschrauber auch noch nicht.
– Die Truppenstärke von 185.000 Soldanten wird nicht erreicht, weil die Bundeswehr nicht genug Freiwillige findet. Viele FWDler scheiden vorzeitig wieder aus der BW aus. Es fehlt an Unteroffizieren usw..
– Wie die Luftverteidigung weiter gehen soll, mit Meads oder Patriot ist völlig unklar. Viel Geld ist in Meads reingesteckt worden, die SPD will oh Wunder mal ein neues Waffensystem haben, aber das Verteidigungsministerium sträubt sich!
– Es gibt große Probleme mit dem falschen Anstrich für die Fregatten F 125 und die Korvetten glänzen bisher durch viele technische Probleme.
– G 36 Wir wissen bis jetzt nicht mal, ob das G 36 als die Braut des Soldaten treffsicher ist oder nicht? Denn wenn nicht, dann müsste das Gewehr geändert werden oder sofort Ersatz beschafft werden. Wirklich nur falsche Munition oder eine riesige Vertuschung im BM mit Strafversetzung eines Beamten, der zu Recht die Probleme mit dem Gewehr thematisiert hat?
– Beim Puma ist unklar, ob die Probleme gelöst sind oder deren Lösung noch lange dauern wird?
Sorry, für alle Probleme, die ich jetzt noch vergessen habe. Aber allen mit dem Spiegel Artikel hätte man die Ministerin doch ins Kreuzverhör nehmen müssen.
Es ist völlig unverständlich, warum immer wieder die Relation von Verteidigungshaushalt zum BIP eine so große Rolle spielt. In Wirklichkeit trifft sie allenfalls eine vage Aussage zur grundsätzlichen Investitionsbereitschaft und zu einer solidarischen Teilhabe an partnerschaftlichen Anstrengungen. Aber nicht mehr.
Erstens sprechen wir doch stets von Vernetzter Sicherheit, also von einem erweiterten Ansatz. Von daher müsste man, um eine wirkliche Aussagekraft zu schaffen, auch all die nicht-militärischen Instrumente berücksichtigen. Das ist natürlich schwierig oder fast unmöglich. Aber diese Erkenntnis darf nicht dazu führen, Unsinn zu berechnen.
Denn zweitens sagt eine rein monetäre Größe des Verteidungshaushalt noch überhaupt nichts über die Wirkung aus. Geld kann man intelligent investieren. Man kann aber auch das Gegenteil tun. Macht in der Sache einen Riesenunterschied.
Und vor allem drittens: Es ist nicht das „potenziell Leistbare“ entscheidend, sondern das „Zu Leistende“ und das entsprechend „Geleistete“. Es geht also darum, ob die tatsächlichen Anstrengungen dem sicherheitspolitischen Bedarf entsprechen oder nicht. Und dieser Bedarf ist völlig unabhängig von dem BIP. Sondern er orientiert sich an den konkreten Risiken, und an nichts anderem.
Unter dem Strich bleibt: Wenn das BIP oder andere volkswirtschaftliche Indikatoren herangezogen werden und dabei eine so große Bedeutung erlangen, so weist das auf einen eklatanten Mangel an sicherheitspolitischen Lageanalysen und Strategien hin.
@KaLaBe: das sind die Kommentare, wegen derer ich hier derzeit noch mitlese! Danke
@KeLaBe
Sie haben – wieder einmal – den Nagel auf den Kopf getroffen:
„Unter dem Strich bleibt: Wenn das BIP oder andere volkswirtschaftliche Indikatoren herangezogen werden und dabei eine so große Bedeutung erlangen, so weist das auf einen eklatanten Mangel an sicherheitspolitischen Lageanalysen und Strategien hin.“
Das eigentliche Problem ist doch der „group-think“-Effekt gerade bei der NATO, der bestimmte „Dogmen“ (2% BIP für Abschreckung) tradiert, die aus einer Zeit stammen, in der die unipolare Weltordnung unter Führung der USA nicht zuletzt auch mittels militärischer Übermacht sichergestellt wurde (Strobe Talbot: „….sole remaining global power“, 1989) Diese Periode ist aber seit ca. 10 Jahren absehbar vorbei. Die sicherheitspolitische Evolution hat mittlerweile de facto eine multipolare Weltordnung „geschaffen“, in der extrem assymmetrische und hybride Bedrohungen der klassischen völkerrechtbasierten Weltordnung auftreten, Tendenz steigend. Die kollektiven Sicherheitssysteme sind zunehmend gefordert, die Basis dieser Weltordnung zu verteidigen, bzw. zu schützen. Eine Expansion der klassischen unipolaren Weltordnung unter Führung der USA ist mittlerweile illusorisch geworden. Stattdessen sollte man über eine multipolares Ordnungssystem nachdenken, in der alle Völkerrechtsgaranten, egal ob autoritär-repressiv, neo-konservativ oder neo-liberal organisiert, diese Multipolarität akzeptieren und die gemeinsame Bedrohung auch gemeinsam angehen. Darüberhinaus mal eine ganz banale Frage: werden die BIP-Einbußen infolge von Sanktionen (z.Bsp. gegen den Iran oder Rußland) auch berechnet in Sachen Verteidigungsausgaben ? Wie ist das mit den Finanzmitteln, die wir in militärische Ausstattungs- und Ausrüstungshilfe z.Bsp. der afghanischen Sicherheitskräfte oder neuerdings der Peschmerga leisten.? Diese 2%-Forderung ist völlig out-of-time and reality und stammt aus der plan-volkswirtschaftlichen, produktions-orientierten Ära der Old Economy, die schon Mitte der 90er so langsam durch die New Economy in Frage gestellt wurde.
Puma soll dieses Jahr kommen
G36 soll Gerüchte weise gegen G38 Ausgetauscht werden von HK
Bundeswehr ist deshalb gut aufgestellt weil Sie keine Ahnung hat und ihre Leute auch nicht es fehlt die Fachleute, die was wissen werden wegen dem ihre Super Laufbahn nicht aufgeben.
Der was sagt ist weg oder darf Hinterzimmer Stempeln gehen
Die frage ist jetzt wie Lange Deutschland überhaupt noch in der NATO ist
Und Haushalt hin oder her es könnte mehr drin sein wenn man Autobahn Maut Ganz einfach an Tankstellen die Kleber verkaufen würden, 48 Verkauft der Statt an die Tankstellen und die verkaufen es für 50 EUR an den Verbraucher und dafür verdienen sie 2 EUR
@KeLaBe: 1+. Daß das mit dem „BIP-2%-Ansatz“ eine absolut theoretische Größe ist, sieht man an der interaktiven Grafik bestens in http://www.dw.de/von-der-leyen-dubious-about-natos-two-percent-rule/a-17907143 . Man vergleiche nur einmal z.B. Kroatien mit den Niederlande, oder Deutschland mit U.K..
So langsam müßte UvdL doch etwas dämmern? Dr. Tobias Lindner (Grüne, Mitglied im VA, HA & RPA) spricht von nicht abgeflossenen Haushaltsmitteln, Dr. H.P. Bartels (SPD & Vors. des VA) spricht von „intelligenterer Mittelverteilung“, Norbert Barthle (CDU, Unionshaushälter & Mitglied im HA) sowie Johannes Kahrs (SPD, Gegenstück zu Barthle) stoßen ins gleiche Horn, der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann ist absolut auf gleicher Wellenlänge und der Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble bestätigte das Ganze mehr oder weniger auf einer CDU/CSU Klausurtagung. Vgl. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-cdu-und-csu-politiker-fuer-hoeheren-verteidigsungsetat-a-989897.html . Wann kommt also bitte die IBUK in die Hufe und zwar mit konkreten Lösungen?
@closius hat eigentlich komplett die anstehenden Probleme aufgezeigt. Und dann deutlich mehr als eine Milliarde an nicht abgerufenen Mittel in 2013! Da ist u.a. im Beschaffungswesen einiges oberfaul, wenn ich an die vielen, aber teils existentiell wichtigen Peanuts denke. Das fängt in der Fliegerei beim BSHS an, welcher ab 01.01.2017 einsatzbereit sein müßte, denn dann gibt es keine teueren BO 105-Interims-BSHS mehr und bei den Bodentruppen im Heer und deren Ausrüstung dürfte es eine ellenlange Liste sein, weil es an allen Ecken und Enden klemmt und über die man eigentlich nicht lange diskutieren muß.
Der Mangel bei der Bw ist doch nicht nur die Beschaffung, sondern dass im Grundbetrieb (Übungsetat) etc. es an allen Ecken und Enden klemmt….
Oder habe ich da etwas nicht mitbekommen ?
Andere Behörden haben mit der Bahn z.B. einen Rabatt von mehr als 10 (bis zu25%) ausgehandelt. Entsprechende Vorschläge, so etwas bei der Bw zu machen: Nicht durchführbar, abgelehnt.
Entbürokratisierung ? Erst Arbeitsgruppen einrichten und mehr Personal in die Stäbe, dann weniger Bürokratieaufwand….
@alarich: Ich glaube erst an den Puma wenn er bei der Truppe ist und funktioniert. Bis dahin bleibe ich lieber erstmal skeptisch.
Ein Austausch G 36 gegen G 38 wäre eine gute Idee. Aber wenn es an den Kunststoffteilen liegt, daß das Gewehr zu heiß wird und dann angblich nicht mehr richtitg trifft(und es nicht nur an der Munition lag), dann kann das Gewehr nicht ausreichend erprobt worden sein? Und das Problem müsste zu beheben sein durch eine Umkonstruktion, indem man entweder einen anderen Kunststoff verwendet oder Kunststoffteile gegen Metall austauscht.
Selbst eine Ministerin sollte den Spiegel lesen können und der GI und die Inspekteure müssen alle Probleme kennen. Und da man Probleme den Vorgängern zuschieben kann, sollte es nicht schwierig sein, vorhandene Probleme und Nato-Forderungen, in eine inhaltlich begründete Mehrforderung zu verpacken, wenn man will.
Und wenn man dies nicht kann, dann sollte man sich um Sozilapolitik und Kitas kümmern und nicht um Sicherheitspolitik mit gestellten Fotos, aber ohne Inhalt!
@Closius
Selbst eine Ministerin sollte den Spiegel lesen können und der GI und die Inspekteure müssen alle Probleme kennen
Ich hörte von einem Inspekteur Heer, der erst in diesem Jahr 2014 mal eines seiner teuren Fluggeräte der Neuzeit von innen sah und auch erlebte.
Dieser Inspekteur soll es auch gewesen sein, der erst in diesem Jahr einen Unterschied erlebte und verstand zwischen einem Einsatzpiloten und einem frisch ausgebildeten Piloten von der Edelschmiede im Schaumburger Land !
Und es soll auch dieser Inspekteur gewesen sein, der erstmalig im Einsatzland erfuhr das man im Schaumburger Land deutlich mehr als 1000 Flugstunden die gekauft und bezahlt sind mit der EC135 einfach „wegwirft“ und die Herren Fluglehrer schon der Fliegerei zu irgendwelchen Mittagstischen müde werden !!!
Es ist der Inspekteur, der nun verstand woher man den „Warteraum“ vielleicht noch befliegen könnte eben mit der EC135, und er ist der Inspekteur der von alledem nichts wusste …. FRAGEN DAZU ???
Bei dem Ganzen was hier aufgezählt wird, kann die BW nicht mehr einsatzbereit sein. Das Aufzählen der Mängel ist eine Sache, ein notwendiges flexibles Einsatzkonzept der BW eine andere. Wozu ist die KdB denn geschrieben worden. Warum stehen die Verantwortlichen nicht auf und protestieren? Wo ist da die Identifikation mit dem was man geschworen hat? Wo ist dieses unbedingte nicht Hinnehmen wollen von Dingen die einem zuwider sind? Gilt nur noch die Karriere und das Geld? Wir haben in der deutschen Militärgeschichte Personen gehabt, die dieses nicht Hinnehmen mit vollster Überzeugung gelebt haben.
Es wird Zeit für eine übergreifende politische Internetkampagne gegen diese Art von Vernichtung der Verteidigungsbereitschaft. Vielleicht eignet sich dieser Blog dazu.
@Quino
Äh, nein. Dieses Blog ist eine journalistische Webseite und kein Ort für eine politische Internetkampagne. Ich lasse in den Kommentaren viele Meinungen und Ansichten zu, mich aber nicht als Kampagnenplattform benutzen.
„Wir sind der zweitgrößte Netto-Zahler in der NATO.“
Was meint vdL denn damit?
Frankreich und UK geben nicht nur prozentual sondern auch absolut mehr für Verteidigung aus.
Wenn man sich den deutschen Beitrag schönrechnen will, dann müsste man wie De Maziere sagen, dass UK und Frankreich abzüglich der Aufwendungen für Nuklearwaffen auch nur so viel ausgeben wie Deutschland.
Ich dachte den „Netto-Zahler“ gibt’s nur in der EU, denn so ein Gegenrechnen kann man bei NATO und in Sicherheitsfragen nicht machen:
(„Werden die Einnahmen und Ausgaben miteinander verrechnet, so gibt es Länder, die mehr Beiträge an die EU abführen, als sie Finanzmittel erhalten (=Nettozahler) und Länder, die mehr EU-Gelder erhalten, als sie Beiträge zahlen (=Nettoempfänger).“
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-europa/16882/nettozahler-und-nettoempfaenger)
Schon mal vorab Danke für Eure Erklärungshilfen.
„Doch, die Bundeswehr ist gut aufgestellt. Sie ist einsatzbereit. Sie ist auch fähig, Landes- und Bündnisverteidigung wahrzunehmen.“
Haben ihr das die Inspekteure eingeredet? Das klingt eher nach Galgenhumor oder spätrömischer Dekadenz.
„Denn zweitens sagt eine rein monetäre Größe des Verteidungshaushalt noch überhaupt nichts über die Wirkung aus. Geld kann man intelligent investieren. Man kann aber auch das Gegenteil tun. Macht in der Sache einen Riesenunterschied.“
Das ist der wesentliche Punkt. Dennoch ist der Versuch einer angemessenen Lastenverteilung innerhalb der NATO natürlich wichtig und hier bietet sich das BIP als Maß nunmal an. Für die BW spielt das Geld auch eine geringere Rolle als von diversen Uniformträgern kolportiert, denn das Hauptproblem ist der militärisch sinnvolle Einsatz der zur Verfügung gestellten Mittel und hier zeigt sich das System BW nicht lern- und wandlungsfähig.
@ Joerg
Was vdL mit „zweitgrößter Einzahler“ meint ist das Budget für die NATO als Organisation (Miete, Löhne & Gehälter, sonstige Aufwendungen für das NATO-eigene Personal etc). Da trägt Deutschland … *denkdenkdenk* … glaube es waren 14,irgendwas Prozent der Kosten und ist damit nach den USA zweitgrößter Einzahler.
@Quino: Der MdB seines Vertrauens, ein couragiertes Gespräch mit dem Vorgesetzten, der Beschwerdeweg und/oder der Wehrbeauftragten oder auch eine Petition sind da vielleicht der bessere Weg, zumindest formal.
@csThor
Danke. Ach so, das gemeinsame NATO Budget.
Ich finde vdL hätte das deutlich machen sollen, denn hier suggeriert sie m.E. dass D den zweithöchsten Verteidigungshaushalt in absoluten Zahlen hätte, vor allem nach der vorherigen Diskussion um Prozentzahlen und GDP.
„Wir investieren fast 35 Milliarden pro Jahr für all das, was auch der NATO zur Verfügung steht. Wir sind der zweitgrößte Netto-Zahler in der NATO.“
@all
Oben im Nachtrag zwei Haushälter dazu.
Mehr geht immer und auch abseits von Beschaffungen wird Geld benötigt – aber im Grunde haben die zwei im Nachtrag schon recht.
So hat man z.B. noch immer kein wirkliches Handwaffen-Konzept, bastelt und prüft aber z.B. schon an einem neuen MG in 7,62mm. Irgendwie ist das der falsche Weg, auch wenn das MG 3 langsam tatsächlich in die Jahre kommt. Um mal ein Beispiel von vielen zu nennen.
@KeLaBe:
Prinzipiell sehe ich das genauso. Was mich jedoch (wieder einmal) gestört hat, ist der Begründungsansatz:
‚Deutschland hat nur so eine niedrige Quote, weil beim Rest das BIP gesunken ist und bei uns gestiegen’… -> Neudeutsch ‚BS‘, die Quote war auch vor der Krise unterdurchschnittlich.
Ihrer richtigen Argumentation zum Trotz scheint man sich hier durchaus seitens des BMVg in der Defensive zu sehen und hat nicht unbedingt geschickt argumentiert, soweit es mich angeht. ;)
Es ist einfach nur noch erschreckend und zum ko…. wie wir in Deutschland mit der Bundeswehr und unserer angeblich vorhandenen Verteidigungsfähigkeit umgehen.
In Zeiten von immer mehr Kriegen und Krisen geben sogenannte Verteidigungs-
minister von dem zu wenig vorhandenen Geldern auch noch Milliarden zurück an
Herrn Schäuble.
Aber die Generalität redet dieser FKK-Uschi ja anscheinend auch noch alles schön.
Übrigends wird über JSS auch schon seit General Naumann nur diskutiert.
Leider gibt es in unserem Land niemanden der diese verblendete Sparpolitiker-
elite mal auf den Boden derTatsachen zurückholt.
Selbst wenn Putin auch noch ein Teil von Polen haben möchte und IS-Terroristen
unsere unmittelbare Sicherheit bedrohen sind wir in Deutschland ja nur von Freunden
umgeben.
Wahrscheinlich haben wir bis dahin eine noch schlechtere „Armee“ als das
Bundesheer.
Aber wenn es brennt ist es zu spät eine Feuerwehr aufzustellen.
Also müßte es jemanden geben der diese UvdL stoppt.Aber wer?
Ich fürchte leider, daß Merkel die VDL als Verteidigungsministerin aufgestellt hat, damit diese sich im Verteidigungsministerium verbrennt oder Schiffbruch erleidet, weil Frau Merkel die VDL als Kanzlerkandidatin loswerden will und das Absaufen der BW wird dabei als Kollarteralschaden in Kauf genommen.
VDL kann keine Wahl gewinnen also muss man sie loswerden. Das Abstellgleis dafür ist die BW.
Zitat Beitrag UvdL:
„Natürlich ist es aber auch richtig, dass wir, wenn wir jetzt neue Aufgaben bekommen, zum Beispiel durch die Beschlüsse des NATO-Gipfels oder durch zusätzliche Belastungen im Irak, dass ich mit dem Parlament darüber sprechen muss.“
Nach meinem Verständnis bekommt Deutschland keine Aufgaben von Beschlüssen eines NATO-Gipfels, sondern es geht hier konkret um die oft angesprochene Festlegung deutscher Interessen projeziert auf die kommenden Dekaden !!!
Wann verstehen die Politiker, daß sie diese Fragen zu klären haben, man dann über die Aufstellung der Streitkräfte reden kann und letztlich so dann auch konkret die Ausrüstung festmachen kann ??? Oooooooh und welch Erkenntnis erst das Produkt und dann die Bezahlung … Ich glaube selbst bei 20 Jahren warten auf einen Trabi in der DDR wurde nicht bei der Bestellung sofort gezahlt, oder ???
xyz
“Doch, die Bundeswehr ist gut aufgestellt. Sie ist einsatzbereit. Sie ist auch fähig, Landes- und Bündnisverteidigung wahrzunehmen.”
„Haben ihr das die Inspekteure eingeredet? “
Ja möglicherweise, aber mit Sicherheit Soldaten im BMVg.
Die Inspekteuere sind weit weg von der Ministerin.