Bundeswehr-Ausrüstung: Alles kaputt, alles am Boden?
Die Geschichte, mit der der Spiegel am (heutigen) Montag sein Heft beginnt, hat bereits am vergangenen Wochenende für den Start heftiger Debatten gesorgt. Schein und sein ist sie überschrieben, aus der Vorabmeldung dazu:
Die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe ist stark eingeschränkt. Laut einem vertraulichen Bericht an die Spitze des Verteidigungsministerium, der dem SPIEGEL vorliegt, sind von den 109 Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter nur 8 uneingeschränkt verfügbar. Beim Transporthubschrauber CH-53 sind von 67 Maschinen nur 7 voll einsatzfähig. Beim Helikopter-Typ NH90, der auch in Afghanistan verwendet wurde, sind es von 33 Maschinen lediglich 5. Ähnliches gilt nach SPIEGEL-Informationen auch für die Transall- Transportflugzeuge, die für den Transport von Hilfsgütern und Waffen in den Irak vor gesehen sind. Von den 56 Maschinen stehen 21 zum Einsatz bereit. In einem weiteren internen Bericht werden als Ursachen für die geringe Einsatzbereitschaft etwa beim NH90 genannt, dass der Ersatzteilzulauf „erheblich verzögert“ und „nahezu unplanbar“ sei.
Wie die Erwähnung des NH90 schon zeigt: Da geht es nicht nur um die Luftwaffe.
Eine offizielle Reaktion zu der Geschichte gibt es (noch) nicht, mit Ausnahme der recht knappen Ansage aus dem Verteidigungsministerium, es handele sich um eine Momentaufnahme. (Siehe dazu den Nachtrag unten)
Die bereits angelaufene Debatte hier zeigt allerdings, dass es eben nicht nur eine Momentaufnahme ist… Deshalb hier gezielt der Raum für die weitere Diskussion darüber. (Die bereits aufgelaufenen Kommentare dazu verschiebe ich hierher.)
Nachtrag: Eine weitere Meldung bei Spiegel Online, und die Aussagen dazu in der Bundespressekonferenz vom Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff:
Frage: Herr Flosdorff, ich würde ganz gerne auf den Bericht des „Spiegel“ von heute zu sprechen kommen. Darin ist von dem mangelhaften Ausrüstungsstand die Rede. Es wurden dort Zahlen genannt, und es wird aus einem Papier zitiert. Kann Ihr Ministerium dazu Stellung beziehen?
Flosdorff: Selbstverständlich haben wir wie alle anderen Streitkräfte und Armeen dieser Welt einen Überblick darüber, in welchem Zustand unsere wesentlichen Waffensysteme sind. Ich bitte um Verständnis dafür, dass dies kein Thema ist, das wir hier irgendwie in der Öffentlichkeit en Detail erläutern.
Ich möchte aber trotzdem ein paar grundsätzliche Anmerkungen dazu machen. Die Bundeswehr ist für den Normalfall gut gerüstet. Deutschland ist der zweitgrößte Nettozahler in der Nato und bringt im Vergleich mit anderen bedeutenden Ländern innerhalb der Nato durchaus wesentliche Ressourcen und Mittel in die Nato ein. Wenn es in den letzten Jahren, und das ist allen hier im Raum bekannt, Engpässe bei der Materialversorgung der Bundeswehr gab, dann war das in aller Regel nicht in erster Linie eine Frage des Geldes, sondern es ging um Lieferprobleme und -schwierigkeiten, also darum, dass Material schon längst durch Anschlusssysteme, die vor langer Zeit geordert worden sind, hätte abgelöst sein sollen. Das hat nicht immer nur die Ursache, dass die Industrie nicht liefert, sondern häufig auch, muss ich der Fairness halber sagen, dass vonseiten der Bundeswehr nachgefordert wurde, was bestimmte Spezifikationen anging, und dass bei Beauftragungen noch etwas draufgesattelt wurde, was dann zu Verzögerungen führte.
Fakt ist, und dieses Thema kennen Sie hier auch alle seit einigen Jahren, dass wir häufig am Ende des Jahres dastehen, den Etat, den wir haben, nicht ausschöpfen können und das Geld an den Finanzminister zurückgeben, weil Rechnungen einfach nicht bezahlbar sind, da die Systeme nicht da sind. Das ist das drängendste Problem bei der Bundeswehr. Das ist auch kein schöner Befund. Deswegen sind wir ja gerade dabei, und das ist Ihnen allen bekannt, das ganze Bestellprozedere, das wir bei der Bundeswehr haben, und auch das Lieferprozedere sowie Vertragsbeziehungen mit unseren wesentlichen Lieferanten auf den Prüfstand zu stellen. Dafür haben wir externe Fachleute im Ministerium, die jetzt gerade dabei sind, zu prüfen, und die auch noch in diesem Herbst mit ihrem Bericht zu Schlussfolgerungen kommen werden. Auch die Bundesregierung beziehungsweise das Verteidigungsministerium werden Schlussfolgerungen ziehen und, wenn nötig, Korrekturen vornehmen.
Wenn die Bundeswehr im Zuge von Belastungen, die im Rahmen der Bundeswehrreform noch nicht absehbar waren und mit eingeplant werden konnten, über das Normalmaß hinaus gefragt ist und neue Anforderungen auf die Bundeswehr zukommen – eventuell im Rahmen strategischer Neuausrichtungen, die dann sicherlich nicht nur hier in Deutschland, sondern auch im Rahmen der Arbeit und Absprachen mit den Bündnispartnern stattfinden -, dann wird man das – sicherlich auch immer wieder an die Haushaltssituation der Bundeswehr angepasst – neu bewerten müssen. Aber die aufgeführten Fälle sind nicht in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es jetzt aktuell an Haushaltsmitteln fehlen würde.
Zusatzfrage: Wie viele Maschinen vom Typ „Eurofighter“ sind denn im Bestand der Bundeswehr, und wie viele sind einsatzfähig?
Flosdorff: Ich weiß auch nicht genau, wie man in der Presseberichterstattung zur Definition von Einsatzfähigkeit kommt. Ich bitte, um noch einmal zum Ausgang meine Äußerungen zurückzukommen, aber um Verständnis dafür, dass ich hier nicht Bewertungen eines einzelnen Waffensystems vornehmen werde. Sie können sich vorstellen, dass wir einen aktuellen Überblick darüber haben, aber ich werde das weder bestätigen noch dementieren noch an dieser Stelle irgendwelche Details dazu nennen.
Frage: Herr Flosdorff, Deutschland hat ja sehr konkrete Zusagen im Rahmen der Nato-Vereinbarung zur „reassurance“ der östlichen Mitgliedstaaten gemacht. Da ist jetzt für Anfang September die Überführung von „Eurofighter“-Maschinen nach Estland geplant. Werden die Bundeswehr oder die Luftwaffe denn in der Lage sein, diese Geräte dann einsatzbereit dort herüberzubringen?
Flosdorff: Ja, die Vorauskommandos sind unterwegs, und am 1. September wird Deutschland dort seine eingegangenen Verpflichtungen selbstverständlich wahrnehmen.
(Foto: NH90 auf der ILA 2014)
@ klabautermann – Bitte Wirtschaftspolitik und Verteidigungspolitik trennen. Auf dem einen Gebiet ist Deutschland ein Gigant und auch entsprechend professionell, auf dem anderen Gebiet ist Deutschland ein Zwerg und entsprechend unprofessionell.
P.s Wenn es ums Geld geht – momentan kann Schäuble Geld haben, eigentlich so viel wie er will. Es war noch nie so einfach und billig für einen deutschen Finanzminister sich zu refinanzieren, während gleichzeitig die Steuereinnahmen fast schwindelerregend sprudeln. Jedoch bleibt Schäuble bei der Fiskalpolitik auf der Bremse, um die gleichzeitig expansive Geldpolitik etwas einzubremsen und die deutsche Wirtschaft nicht zu überhitzen. Weiterhin sollen keine Begehrlichkeiten in den anderen Euroländern oder deutschen Ministerin geweckt werden. Deshalb will Merkel dazu keine Diskussion.
Jedoch stellt sich inzwischen die Frage, ob die Gefahr nicht überwiegt wenn selbst unsere Miniarmee nur noch für ILÜ, ILA und Ministershow taugt, aber die Kästchen an sich leer sind. Russland und andere Länder werden diese Botschaft längst abgefangen haben: Deutschland ist militärisch völlig impotent und könnte nicht einmal seine Grenzen vor einer drittklassigen Armee schützen. Der diplomatische Gewichtsverlust wird auch Merkel zu spüren bekommen. Diese Botschaft muss jetzt eigentlich auch an die Kanzlerin herangetragen werden damit sich bei der BW etwas mehr tut als die Kosmetik der letzten zwei Dekaden.
Neuaufstellung mit 180.000 Soldaten?
Eurofighter:
Auch 10 Jahre nach der Einführung des Eurofighters in der Truppe ist das Waffensystem insgesamt nur bedingt einsatzbereit. Das hat vielfältige Gründe.
Insbesondere die Industrie kann einfach die geforderten Funktionalitäten z.Teil nicht herstellen. Die Infrarot-Lenkwaffen funktionieren nur analog, die Bordkanone macht Probleme, mit der AMRAAM gibt so gut wie keinerlei Erfahrung.
Nach vielen weiteren Hochrüstmaßnahmen soll das Alles mal funktionieren. Gleichtzeitig wird immer mehr Funktionalität von der Truppe gefordert.
Das kennen wir doch auch von unseren Computern und Smartphones. Nach Updates werden Probleme beseitigt und gleichzeig kommen z.Teil mehr Neue dazu.. So auch hier….
Zsätzlich ist die Ersatzteillage katastrophal. Die mit grossem Aufwand ausgebildeten Techniker sind schon zahlreich wieder ausgeschieden und man kommt mit dem Nachwuchs nicht mehr hinterher. Durch die vielen Kommandos und die verschieden Bauzustände mit all ihren Limitations und Besonderheiten gabe es bei den Technikern schon eineReihe BurnOut-Fälle.
Die für NATO-Einsätze vorgeshenen Luftfahrzeuge sind irre schwierig bereitzustellen, da nur für wenige Maschinen die dafür komplette Ausrüstung zur Verfügung steht. Ich finde es mehr als fahrlässig überhaupt Eurofighter für Einsätze bereitzustellen.
Irgendwann wird das System komplett kolabieren. Selbst Nationen wie GBR gehen einen relistischeren Weg und haben dadurch Netto mehr Lfz zur Verfügung, was sie immer wieder vorführen (Siehe Lybien usw.). GBR möchte in Zukunft 100 (Ursprünglich geplant 220) Eurofighter auf zwei großen Stützpunkten betreiben und die Außenstelle auf Falkland abdecken.
Sorry, aber der muss noch:
Das ist keine Momentaufnahme, das ist ein Standbild und der Ständer kippelt!
Vor 50 Jahren gabs mal eine Schlagzeile:
„Bedingt abwehrbereit.“
Das wäre aktuell geschmeichelt.
http://www.baain.de/portal/a/baain/!ut/p/c4/LYq7DsIwDEX_yE4fC2xEXRi6oEpQNreNKgvXqSIXFj6eROIe6Szn4hMzSm9eyTgqCT5wnPk8fWAiYgV62RFEgESCEt7LfwkwRw1WbEGNs9dEFhPsMZmUcqSUC_CCo6s67-rG_Vd9T33th75tm-7qb7hv2-UH5rrXvA!!/
Jetzt hat die BW demnächst auch „In-House-Gesellschaften“. Die Dienstleistungskonstruktionen für militärische Kernfähigkeiten werden immer bizarrer.
„…………….Dieses Vorgehen war nach dem HERKULES-Vertrag gefordert. Der IHG-Ansatz zeigte sich für einen Betrachtungszeitraum von sieben Jahren als der wirtschaftlichste. Eine erneute ÖPP ist damit für die Zukunft grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Die In-House-Lösung erhält der Bundeswehr die Flexibilität, auf weitere Entwicklungen der IT-Konsolidierung im Bund angemessen zu reagieren.“
„Wirtschaftlichste Form“ der „Konsolidierung“ der Basis-Führungsunterstützung der BW…..für 7 Jahre und dann schau’n wir mal, welche HH-Taschenspielertricks dann kommen. Und…
„Auch die funktionsfähige und unterbrechungsfreie Fortsetzung des Betriebes der BWI von 2016 auf 2017 – bereits im Hauptvertrag HERKULES gefordert – ist sichergestellt. Neu hinzukommende Leistungen, z. B. für einsatzrelevante IT-Services, können jetzt gemeinsam mit Planungsamt, den Organisationsbereichen der Bundeswehr und der BWI ausgeplant werden.“
Na, was werden diese „Neu hinzukommende Leistungen“ wie „einsatzrelevante IT-Services“ wohl kosten und von wem werden wir die kaufen/leasen ? Wohl von den Gesellschaftern des BWI-Leistungsverbundes IBM und Siemens, deren Geschäftsanteile der Bund nun übernimmt ?
Ich fasse es einfach nicht mehr.
Von wegen „Der Sack ist zu“. Gilt nur für Soldaten.
@Bang50: Nana, ganz so weit: „Deutschland ist militärisch völlig impotent und könnte nicht einmal seine Grenzen vor einer drittklassigen Armee schützen.“ ist es glücklicherweise noch nicht. Wir haben für den Schutz der Grenzen doch ne bestens ausgerüstete Truppe. Nennt sich BGS und der hat auch ne bestens ausgestattete Fliegertruppe. Zumindest habe ich das dem etwas konsternierten „Da kommt die richtige deutsche Armee“-Gemurmel eines guten Freundes, ehemaliger Heeresflieger auf BO-105, entnommen, der bei zahlreichen TdoT´s seine Mühle häufiger mal neben BGS-Hubis zu stehen hatte und sich immer nur wundern konnte, warum die Polizei die ganzen netten Spielsachen verbaut hatte, die so genannte Armee aber nicht…
Nachtrag: Habe gerade den Original-Print-Artikel abgespeichert, gut gemacht über drei Seiten einschließlich Grafik und ein sehr originelles Titelfoto von UvdL zum Header „Schein und Sein“. Die Redakteure waren derer fünf: Peter Müller, René Pfister, Gordon Repinski, Christoph Schult und Gerald Traufetter.
Kein General mehr da ,der Rückgrat hat und der Politik mal klar macht ,daß die „neue Außenpoltik“ keine Chance hat mit dieser kaputtgesparten Trümmerarmee.
Wir sollten uns aus der Nato abmelden.Frau Merkel sollte sich mit Frau Käßmann solidarisieren, wenn sie keine Diskussionen zu einem höheren Verteidigungsetat wünscht.
Frau UvdL hat auch nur ihre Karriere im Kopf und keine Ahnung von Bundeswehr und Verteidigungspolitik.
Deutschland hat nur noch Geld für die Probleme anderer (zuletzt 500 Millionen Euro für
die ukrainische Aufrüstung)
Als größte Volkswirtschaft Europas müßten wir mindestens 2% des BIP für eine einsatzbereite und gut ausgebildete und ausgerüstete Armee aufwenden.(ohne FKK von Uschi)
Deutschland meldet sich aber trotz aller zunehmenden Konflikte schleichend aus der
Sicherheitspolitik ab.Gabriel macht die Rüstungsindustrie kaputt und das letzte Geld wird
in der Welt verschenkt.
Aber in Deutschland interessiert sich leider keiner für die eigenen Probleme.
Als ehemaliger Stabsoffizier werde ich jedenfalls meine Uniform jetzt abgeben.
@Allas-doe – Mit Verlaub: den BGS gibt es seit Jahren nicht mehr!
„handele sich um eine «Momentaufnahme».“
Falsch! Es handelt sich eindeutig um eine Worthülse.
@Groundabort:
Der Landfunk hat nach Red Flag Alaska gesendet, dass sich im süddeutschen Raum die Diplompsychologen bei der Technik die Türklinke in die Hand gegeben haben sollen….
http://augengeradeaus.net/2012/07/eurofighter-vs-america-raptor-salad-for-lunch/
Böse Stimmen meinten, da wären nach vielen Jahren des Müssiggangs Einigen das Arbeiten schwergefallen. Nicht meine Meinung und ich will es dabei auch belassen.
Ansonsten ist alles bekannt, oft angemahnt und immer weggebürstet worden.
Der Laden ist (großes Wort, aber mir fällt nichts passenderes ein) „intellektuell“ am Ende.
>>> Als größte Volkswirtschaft Europas müßten wir mindestens 2% des BIP für eine einsatzbereite und gut ausgebildete und ausgerüstete Armee aufwenden. <<<
Auch wenn ich ebenfalls Anhänger eines vernünftigen Verteidigungshaushalts bin … Aber solche Pauschalaussagen und nebulösen Zusammenhangsherleitungen sind in dem Fall nicht sonderlich brauchbar. Für mich kommt erst ein belastbares Konzept für die BW (Wozu gibts den Laden eigentlich?), daraus kann man dann den Finanzbedarf ableiten. Diese 2% sind genau so willkürlich und realitätsfremd wie die ganzen "Reformen" und "Transformationen" hierzulande seit der Jahrtausendwende.
@Bang50
„Bitte Wirtschaftspolitik und Verteidigungspolitik trennen.“
Entschuldigung, das kann ich nur als Witz verstehen.
Rüstungspolitik, Waffenexportpolitik, Sanktionspolitik, Außenhandelspolitik und viele andere Bereiche von Wirtschaftspolitik……und Verteidigungspolitik soll man trennen ? Schäuble ist Finanzminister und seine Deutschland-zentrische, finanzpolitische Austeritäts-Politik hat erhebliche Auswirkungen auf europapolitische und bündnispolitische Entwicklungen auch im Bereich Sicherheit und Verteidigung.
Leuchtturmprojekt der Lw
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHL9cJBsSqpecn5eagmILEnNK8kEkulFiSX5RXoF-UUlOSCZ0qIioIxeZop-pIGhi5OBmQEMGNZY-lm4uvgZm5m4eDoF6Rfk5joCAOPmSJc!/
by the way, bei der größten europäischen Hubschrauberübung des Jahres „HOT BLADE 2014“ stellte die BW den größten Teil der Drehflügler, 6x UH 1D, dies war auch noch das älteste Muster!
Participating Aircraft and Personnel by Country
Austria: 4 x AB 212, 2 x PC 6, and 50 personnel
Belgium: 4 x A 109, and 40 personnel
Germany: 4 + 2 x UH-1D, and 100 personnel
Netherlands: 3 + 1 CH-47 Chinook, and 180 personnel
Portugal: 2 x EH-101, 4 x F16, 1 x C295, 1 x P3C, and 250 personnel
UK: 2 x Puma MK2, and 50 personnel
http://www.eda.europa.eu/info-hub/news/2014/06/12/one-month-to-go-until-hot-blade-2014
“
• .Aktuelle Klarstandsrate CH-53 (lt SPIEGEL):
Bestand 67, davon 7 klar, das entspricht 10,4% und ist erschreckend.“
Der Fähigkeitstransfer dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben und vermutlich weniger das Waffensystem. Klar die Ch53 ist deutlich überaltert und die Ch53GA ein absoluter Reinfall, aber das allein erklärt nicht diesen Klarstand. Mit dem Transfer hat die BW ihre letzten halbwegs einsatzfähigen Drehflügler verloren.
„Die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe ist stark eingeschränkt. Laut einem vertraulichen Bericht an die Spitze des Verteidigungsministerium, der dem SPIEGEL vorliegt, sind von den 109 Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter nur 8 uneingeschränkt verfügbar.“
Was ist denn unter uneingeschränkt verfügbar zu verstehen? Aktuellste Entwicklungsstufe des EF? Das wäre dann wirklich nur eine Momentaufnahme und die 8 Maschinen wären alle aktuellste Tranche aus Block irgendwas.
Elahan zu http://augengeradeaus.net/2014/08/bundeswehr-ausruestung-alles-kaputt-alles-am-boden/comment-page-2/#comment-145768: Das Schwarz-Rot macht sich gut, eine echte Hommage.
@xyz: “Die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe ist stark eingeschränkt. Laut einem vertraulichen Bericht an die Spitze des Verteidigungsministerium, der dem SPIEGEL vorliegt, sind von den 109 Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter nur 8 uneingeschränkt verfügbar.”
Wenn das so [von der Lw] an das BMVg berichtet wird und DER SPIEGEL das so zitiert, dann ist die Lw selbst dran schuld. Noch schlimmer wäre das , falls ein Kontext zum KPMG-Auftrag bestehen würde.
@ klabautermann – Natürlich hat seine Politik auch Einfluss auf die Sicherheit und Verteidigung. Nur hat Wirtschaftspolitik eben eine andere Logik als die Verteidigungspolitik. Entscheidungen die Schäuble trifft (seien es auch nur minimale Andeutungen) haben massive Auswirkungen auf die weltweiten Märkte und die entsprechende Rationalität der beteiligten Akteure. Nicht umsonst haben alle große Banken, Versicherungen, Fonds etc… hochbezahlte Leute, deren einziger Job es ist im Kopf von Schäuble zu sein. Sprich, Schäuble hat ganz andere Sorgen und operiert in ganz anderen Dimensionen als das bisschen Verteidigungspolitik mit ca. 34 Milliarden Euro. Der sinngemäße Spruch von Clausewitz:“ Nicht ist so schlimm wie ein Irrtum der aus Gutmütigkeit entsteht“ gilt in diesem Bereich noch wesentlich verstärkt, da Märkte kaum Informationsasymmetrien und fast unendlich hohe Reaktionsgeschwindigkeiten aufweisen. Da kann Frankreich sich noch so auf den Kopf stellen und zornig mit Deutschland motzen (die geizigen Deutschen sind eben ein gutes Ziel um vom eigenen Versagen abzulenken) oder uns zeigen wie man militärisch richtig agiert. In der Wirtschaft gibt Deutschland den Ton in Europa an und diese Situation ist bestimmt nicht eingetreten weil Deutschland schlechte Wirtschaftspolitik gemacht hätte oder momentan macht (zumindest bei kurz- bis mittelfristiger Betrachtung – aber das ist eine andere Geschichte).
Wie wir jedoch auf AG stets diskutieren, kann D diese Kompetenz im militärischen Bereich nicht vorweisen und andere europäische Länder zeigen uns hier regelmäßig wie das militärische Werkzeug professionell eingesetzt wird. Daran sieht man, dass Wirtschaftspolitik und Verteidigungspolitik unterschiedliche Disziplinen sind – auch wenn sich diese indirekt gegenseitig beeinflussen.
Eine kleine Erinnerung an die Lage im Heer: Der Begriff „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“ hatte seinen Weg doch auch in den Bericht des Wehrbeauftragten gefunden.
Wenn der Begriff bei Google gesucht wird, erscheint on top ein Lobesflyer der HIL:
http://www.hilgmbh.de/…/www…/Neues_Denken_fuer_Einsatzbereitschaft.pdf
Darin heisst es u.a.:
„In einer zeitgemäßen Bundeswehr geht es nicht mehr um den reinen Besitz von Gerät, sondern um eine einsatzbezogene
Verfügbarkeit. Auf Basis dieser Maxime entsteht ein neues Ausrüstungskonzept, das den Soldaten weiterhin die umfassende
einsatzorientierte Ausbildung auf höchstem Niveau garantiert und gleichzeitig den Abbau von teurem Gerät sicherstellt.
In der Weisung des Generalinspekteurs wird diese Reduzierung der Fahrzeugausstattung bei gleichbleibender Zielvorgabe
„Level of Ambition“ deutlich. In den Konzepten zur Ausstattung der Bundeswehr mit geschützten und ungeschützten Rad- und
Kettenfahrzeugen wird diese Strategie bereits erfolgreich eingeleitet.
Auch der Inspekteur des Heeres verweist in seinem Statement im InfoBrief Heer auf die neuen Anforderungen an die Verfügbarkeit
mit dem treffenden Schlagwort „Nutzen statt besitzen“. Vorteile dieser Maßnahmen sind eine lange Durchhaltefähigkeit
bei internationalen Einsätzen bei gleichzeitiger Ressourceneinsparung. Dies trägt dazu bei, Investitionen und
Modernisierungsmaßnahmen der Bundeswehr zu ermöglichen.“
Und:
„DVM 2015 – Dynamik auf den Punkt gebracht
Hinter dem Kürzel DVM 2015 verbirgt sich das Dynamische Verfügbarkeitsmanagement der HIL GmbH. Ab 01.01.2015 wird unter diesem Namen die
Einsatzfähigkeit der Truppe gewährleistet und weiter verbessert. Unter den neuen Vorzeichen der einsatzbezogenen Verfügbarkeit, statt des Besitzes von
schwerem Gerät, wird die HIL GmbH weiterhin den Fokus auf die Kundenzufriedenheit legen, um diese stetig zu erhöhen.“
Also: Alles wird gut. Ironie off.
Wir werden dann also mal einsatzbereit sein wenn wir wissen, in welche Einsätze wir wo warum wollen und wie wir wieder rauskommen. Aber das ist jetzt nicht dringend….
Um mal hier die Spekulationen zur „Momentaufnahme“ laut PrInfoStab BMVg für all Diejenigen ein- und auszugrenzen, denen die Printausgabe des SPIEGEL nicht vorliegt:
In der Grafik auf Seite 2 des dreiseitigen Print-Artikels mit den Abbildungen von Eurofighter, NH90 und C160 Transall steht u.a. folgender Schriftzug [großgedruckt]:
„Kampfflugzeug EUROFIGHTER
Maschinen im Bestand der Bundeswehr .. 109
davon sind voll einsatzbereit* [Sternchen]……8
[kleingedruckt, abgesetzt] „Quelle: vertrauliches Dokument der Bundeswehr;
* [Sternchen] _D_u_r_c_h_s_c_h_n_i_t_t_s_w_e_r_t_ der Einsatzfähigkeit für das _z_w_e_i_t_e_ _Q_u_a_r_t_a_l_ 2014“
Im Text steht auf Seite 2 u.a. zum EUROFIGHTER:
„Wie sehr das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, zeigt der interne Bericht, den die _L_u_f_t_w_a_f_f_e_ im August an das Verteidigungsministerium geschickt hat. Wer ihn liest, dem erscheint die Luftwaffe als großer Reparaturbetrieb. So stehen in den Hangars im Moment insgesamt 109 Kampfjets des Typs Eurofighter. Allerdings sind nur 8 Maschinen voll einsatzbereit. Der Rest steht in der Werkstatt oder wartet auf Ersatzteile. Für die Bundesregierung ist das peinlich, weil sie versprochen hat, dass sie ab der kommenden Woche bis zu 6 Maschinen ins Baltikum schickt, um den Luftraum an der Grenze zu Russland zu überwachen.“
Also liegt laut PrInfoStab BMVg, welcher offenbar nur den sehr knapp gefassten Vorab-Artikel in SPON gelesen hatte und eben damit vorschnell reagierte, statt zumindest das E-Paper der Printausgabe abzuwarten und dann sorgfältig zu lesen (wäre ja so nicht das erste Mal!) eine „Momentaufnahme“ vor.
Der “Moment“ zog sich allerdings über das 2te Quartal 2014 mit benannten „Durchschnittswert“ bis zum August 2014 hin und beschäftigte anscheinend 5 Redakteure bei den Gesamt-Recherchen zum Thema „Schein und Sein“ **. Auweia!
** eine subtile Anspielung mittels Wilhelm Busch, das passende Gedicht aus dem Zyklus „Schein und Sein“ darf sich UvdL noch aussuchen.
Das dynamische Verfügbarkeitsmanagement ist die Bw-Variante der Heisenbergschen Unschärferelation: man kennt entweder die Zahl des verfügbaren Materials oder seinen Ort – jedoch nie gleichzeitig wie viel an einem bestimmten Ort zu gegebener Zeit verfügbar ist. ^^
@Thomas Melber: Diese Ihre Definition wird Frau StSin-AIN Dr. K. Suder als studierte Physikerin sicherlich dankbar aufnehmen. Oder haben Sie das etwa aus dem Zwischenbericht von KPMG abgeschrieben? >:)
Gut fand ich in diesem Bezug auch den Kommentar aus dem Umfeld, die Kanzlerin wünsche derzeit keine Debatte um einen höheren Verteidigungsetat.
„Ja, nee is´ klar.“ sagt man hier in der Region – schon doof, wenn man aus der Lilalaune-Welt wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt wird – dann aber weiter trotzig mit dem Fuß aufzustampfen und sich Lagefeststellungen zu verbitten, das ist schon eine ganz besondere Form der Realitätsverweigerung.
Schlimm nur, dass alle anderen Parteien ebenso nach der Vogel-Strauß-Methode verfahren.
Auch wenn es obgleich dieser Fakten nur ein Mikrofaktor ist (natürlich aus Beschaffungssicht oder Politik, die Besatzungen sehen das bestimmt anders) …
Falls man denn den SEA LION beschaffen will, mit welcher Notausrüstung sollen denn die Besatzungen auf hoher See überleben ???
Versuche mit den gegenwärtigen Rettungsgeräten sind hemmungslos gescheitert und wurden auch abgebrochen wie z.B. der Versuch einen NH90 mit Ausrüstung Richtung Laderaum verlassen zu wollen !!!!
6 Maschinen ins Baltikum?
4 Maschinen QRA Nord D (2 On Status und 2 Spare)?
4 Maschinen QRA Süd D (2 On Status und 2 Spare)?
Oder ist geplant das erstmalig Tornados QRA(I) in D machen sollen?
Oder wird eine QRA in D eingestellt bzw. von einem Nachbarn übernommen?
Vielleicht klappt das ja auch alles…..aber 3 Monate QRA Baltikum sind eine seeeehhr lange Zeit. Vor allem wenns richtig kalt werden sollte (wear and tear).
Der „Ivan“ wird es sich nicht nehmen lassen die QRA(s) im Baltikum ggf. mehrfach täglich auf ihre Einsatzbereitschaft hin zu prüfen. Das soll angeblich die Dänen schon mal in die Bredouille gebracht haben….
Wie viele QRA´s sind denn im September gleichzeitig im Baltikum „On Status“?
Und wo stationiert?
USA?POL?GB?DÄK?POR?BRD?
Weiß jemand mehr?
http://de.wikipedia.org/wiki/Air_Policing_Baltikum
@CRM-Moderator
„6 Maschinen ins Baltikum?“
Eher weniger.
Strauß war eben der einzige Verteidigungsminister dem die Verteidigung Deutschland eine Herzensangelegenheit war. Wäre dieser noch im Amt, wären alle Spiegelredakteure jetzt schon in Haft..wie damals über den Spiegelartikel bedingt abwehrbereit.
Jetzt ist es wohl keine Aufregung mehr wert, wenn die Bundeswehr darnieder liegt und eine Familienmininsterin sich mehr um die Kinderbetreuung und die Soldantenstuben kümmert, als um Rüstungspolitik, Kampfdrohnen und den heruntergewirtschafteten Zustand der Bundeswehr.
„bis zu 6 Maschinen“ :-)
Schön das fast alle nur vom fliegenden Gerät reden.
Aber ich möchte gar nicht erst wissen wie es am Boden aussieht.
Besonders bei fahrzeugen wie dingo oder boxer die jetzt nach und nach aus dem „einsatzbereitschafttraum der bundeswehr/politik“
kommen
@SER: Ruhig Blut, alles durch die „APO“ recherchiert, dokumentiert und mehrfach hinterlegt. :-)
@Hans-Christian Lindner
Wer nicht in der Lage ist die Lufthoheit zu gewährleisten oder ggf zu erringen, braucht sich über bodengebundene Fahrzeuge keine Gedanken zu machen.
@crm-moderator u. Elahan:
Es gehen 4 EF nach Estland (Ämari).
Quelle: Donaukurier, „Luftverteidigung an der Natogrenze“
(online verfügbar)
Die Großgerätelage bei den KPz dürfte erfahrungemäß auch eher… *hust* durchschnittlich sein. Das fällt nur nie auf, weil sich im Ministerium keine Sau dafür interessiert, was die (verbliebenen) Divisionen melden. Ein Herbstmanöver mit Volltruppe (und zwar nicht mit vorherigem monatelangen Verschieben von EB-Baggern) würde erst gar nicht an Umweltschutzrichtlinien scheitern, sondern schon in der Planungsphase bzw. der Alarmierung scheitern.
Aber das wird ja nicht angesprochen, sondern man flüchtet sich in abstruse Ausreden wie „100% Materialdeckung entspricht nicht mehr zeitgemäß der zeitgemäßen Bundeswehr, blabla“. Der arme Herr Trull schluckt momentan wahrscheinlich eine verdammt hohe Dosis an Betablockern…
@all: „Nachbrenner von SPON, DER SPIEGEL läßt das nicht auf sich sitzen (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-unter-von-der-leyen-marode-ausruestung-bei-luftwaffe-a-987940.html). Das ist m.M.M.n. der beste Indikator, daßß es auch am nächsten Wochende in der Print-Ausgabe weiter geht.
Setze „erfahrungsgemäß“ – die Editierregeln hier sind äußerst streng…^^
Oh mal so nebenbei:
Wenn vier EF im Baltikum sind, dann haben wir sage und schreibe noch vier (4!) einsatzbereite Maschinen für Alarmrotte und Gedöhns zuhause? Respekt!
Das wird unsere Bündnispartner wirklich beeindrucken, es erinnert etwas an „Hoffentlich kommen sie nicht am Wochenende…“
Ich befürchte nur, dass der Artikel in erster Linie auf den Faktor Geld schielt und den Faktor Kompetenz außer Acht lässt. So können sich diverse militärische Entscheidungsträger wieder vorzüglich herausreden.
Was ist nun der Grund für den geringen Klarstand? Hab ich jetzt nicht so mitbekommen bzw.müberlesen?! Ist bestimmt ein wenig komplexer, aber so 2-3 Bullet Points wird es doch für eine angestrebte Diskussion geben!? Gerne auch für die verbildlichte Argumentationsführung? (sollte dann gesellschaftstauglich sein)
Wenn man auf die Klarstandsraten einzelner Lfz-Typen handeln könnte, würde ich Aktien kaufen, bei denen ich mit der fallenden Rate Gewinne machen würde (oh, das war sogar zynisch:) ). Jetzt gehe ich mir erstmal einen Spiegel kaufen. Vielleicht schaue ich dann auch gleich mal rein (ob das was hilft? Ich weiß ja nicht. Könnte ja Reflexionen geben, je nach Helligkeit natürlich…).
@xyz:
Genau das Problem sehe ich auch.
Mehr Geld ist notwendig, aber nicht hinreichend.
Die Bundeswehr hat in erster Linie ein organisationskulturelles und mentales Problem (null-Fehler-Kultur und Verteidigungsbeamtenmentalität).
Man hat gar nicht mehr den Anspruch eine schlagkräftige Armee zu sein. Geldmangel ist dann auch oft eine Ausrede.
@all
Nachtrag oben mit den Aussagen in der Bundespressekonferenz.
Zur BPK:
„Die Bundeswehr ist für den Normalfall gut gerüstet.“
Was ist der Normalfall der Bundeswehr?
ILÜ, ILA, Kieler Woche?
Oder der Krieg?
Und welcher Krieg ist der „Normalfall“ für die Bw?
Das Problem beginnt nicht im Geldbeutel, sondern zwischen den Ohren.
Zur Nachfolgessytem-Argumentation sage ich besser gar nichts – gerade mit Blick CH-53, EF und NH-90 recht merkwürdig.
Aus Koblenz zwitschern angeblich die Vöglein (und das paßt auch ganz gut zu den Fragen von T.W. und den doch sehr vagen und m.M.n. auch teils rüstungsspezifisch und verteidigungspolitisch ziemlich unbedarften Antworten von Herrn Flosdorff in der BPK):
>> Die „Schulklasse“ besucht das BAAINBw. Keine Ahnung von Rüstung, keine Ahnung von Luftfahrt und vom Militärischen schon mal gar nichts, eben BWL-Absolventen und viel phylosophisches und esoterisches Geschwätz. Das Ganze wird damit wohl nichts Neues und nichts Substantielles an Erkenntnissen bringen. <<
Ganz genau ILÜ, ILA, Kieler Woche!
also „JSS“ sollte man lieber ganz tief in die schublade stecken !!!
was soll dann bitte in zukunft auf solchen einheiten landen?
möwen?
@ memoria
ihren letzten aspekt kann man nicht oft genug wiederholen.
eine Armee die in, politisch bzw. selbstverordneter selbstverleugnung, verharrt was ihre Daseinsberechtigung angeht (Gewalt als Dienstleitung) wird automatisch zur hollow force unabhängig von den materiellen ressourcen.
bisher hat ausnahmslos jede „reform“ der bundeswehr dieses problem auf groteske weise intensiviert. (ausbildungsstruktur/inhalt, ausrüstungsplanung, corpsgeistvernichtung usw.)
Was mir in der debatte schlicht fehlt ist der Politiker/MIlitär der zumindest mal als debattenbeitrag das Aufgabenprimat der kriegsverwendungstauglichkeit der BW artikuliert. dem hat sich letztlich alles unterzuordnen. (seien es lärm umwelt oder arbeitszeitverordnungen, körperliche leistungsanforderungen, streitkräftestruktur und intellektueller diskurs zum thema „Krieg im 21. Jhrd“ innerhalb der Streitkräfte).
Mehr geld ist definitiv nötig und auch vorhanden (bei unter 1,3 % bip), viel dringender ist aber die geistige kulturrevolution die durch anerkennung der realitäten jenseits Berlin Mittes eingeleitet würde.
Von „show of force“ zur „show of farce“ – einfach nur traurig.
@ tm
kannte ich bisher nur mit…. „loss of face“. ihre variante ist es natürlich noch besser
na, galgenhumor kennt man ja aus der deutschen Militärgeschichte zur genüge.
——-
währenddessen operieren ägyptische und katarische luftstreitkräfte in libyen. im europäischen hinterhof zu dem hier nur schweigen bis kakophone hilflosigkeit herrscht.
http://t.co/3Q8j20kxFB
flyover continent indeed.
Ich möchte hier gar nicht all das wiederholen, was so viele andere auch schon (richtigerweise) erwähnt hatten….aber:
Die Bundeswehr hat genug Geld!
Natürlich kann es immer mehr sein…keine Frage…aber solange dieses „Mehr“ dann wieder in sinnlosen Projekten verbraten und in undurchsichtigen Geschäften mit den H&H-Lieferanten verpulvert wird, macht all das keinen Sinn.
Im Schwerpunkt liegt das Problem in der UNFÄHIGKEIT der Führung (beginnend von ganz unten bis ganz nach oben), ein REALISTISCHES Lagebild zu liefern, anstatt immer weiter zu beschönigen, das „alles grün“ ist…
Solange die Politik glaubt, alles sei in Ordnung, kann die Opposition (die sich begierig auf jede kleine Information aus dem „Krähennest“ stürzt) lediglich mit Nadelstichen arbeiten…..der große Wurf aber gelingt NUR, wenn ALLE an einem Strang ziehen:
Die Politik muss sagen, was GENAU die Bundeswehr können soll.
Die Führung muss umsetzen, was GENAU die Bundeswehr dazu benötigt.
Nur so kann das alles funktionieren-WENN man die „ewig Gestrigen“ ausblendet, die immer noch ihre LoNos ausdrucken, weil „Papierloses Büro“ befohlen ist…
„Das dynamische Verfügbarkeitsmanagement ist die Bw-Variante der Heisenbergschen Unschärferelation:“
Find‘ ich nicht schlecht. Dürfte die gegnerische Aufklärung in den Wahnsinn treiben.
Entweder wissen die dann nur wo wir sind, aber nicht wieviele,oder nur wo,aber nicht wieviele. Brüller!
Es ist doch eine wahre Freude, wenn Pressesprecher fachlich so tief in der Materie stecken.
Nachtrag, weil Edit nicht mehr möglich:
Wenn man dann noch die Arbeitsebene einlädt, und in ZUSAMMENARBEIT Marktverfügbares Material einkauft-dann gelingt auch der große Wurf…
Ich hatte es schon einmal erwähnt:
Alleine bei der persönlichen Ausrüstung der Soldaten lassen sich jährlich zweistellige Millionenbeträge einsparen….aber sogar dieser KVP-Vorschlag versickerte im Bw-Nirvana der Bürokratie…