Rüstungsindustrie mobilisiert gegen Gabriel
Die Rüstungsindustrie wehrt sich jetzt auch öffentlich gegen eine von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vertretene restriktivere Politik der Rüstungsexporte aus Deutschland. Bernhard Gerwert, der Chef von Airbus Defense and Space, der Militärsparte Airbus-Konzerns, wandte sich in einem Reuters-Interview gegen Exportbeschränkungen, die sich entweder gegen ganze Kunden-Regionen richteten oder europäische Zusammenarbeit für deutsche Zulieferer unmöglich machen würden:
Abgesehen von den unmittelbaren Auswirkungen würden deutsche Konzerne auch als Partner bei multinationalen Projekten ins Aus geraten. Französische oder britische Unternehmen würden kaum eine Kooperation eingehen, wenn die Gefahr bestehe, dass sie ein gemeinsames Produkt wegen eines verschärften deutschen Ausfuhrregimes nicht exportieren könnten, warnte Gerwert. (…)
Sollte die Bundesregierung Waffenexporte in ganze Regionen wie etwa an den Golf verbieten, werde dies aber auch anderen deutschen Unternehmen schaden, prognostizierte Gerwert. „Wenn man ganze Regionen ausschließt, dann hat das erhebliche Konsequenzen für die Gesamtwirtschaft – diese Länder unterscheiden nicht zwischen Verteidigungs- und anderen Produkten“, warnte der Manager.
Der Airbus-Manager gibt damit eine Stimmung in der deutschen Rüstungsindustrie wieder, die schon von etlichen Unternehmen inoffiziell zu hören ist – aber Gerwert ist der erste, der damit an die Öffentlichkeit geht. Für ihn ist es auch einfacher als für andere Unternehmen, die mit ihrer Produktion weitgehend an deutsche Betriebsstätten gebunden sind: Airbus kann vergleichsweise einfach auf Standorte in Frankreich oder, beim Eurofighter, in Großbritannien ausweichen.
Hintergrund sind Berichte über mögliche Pläne des Wirtschaftsministers, Exporte zum Beispiel in die Golfstaaten oder nach Saudi-Arabien künftig nicht zu genehmigen. Unter anderem hatte das Handelsblatt berichtet, die geplante Lieferung von Panzerspähwagen des Typs Fennek an Katar oder Zielerfassungsgeräten der Airbus-Defense-Tochter Optronics, des früheren Zeiss- Tochterunternehmens, stünden auf der Kippe. (Allerdings soll es sich bei der Lieferung an Katar um einen Demonstrations-Fennek handeln…) Gabriel hatte auch deutlich gemacht, er könnte sich vorstellen, bereits die Voranfragen von Unternehmen für Genehmigungen öffentlich zu machen – aus Sicht der Industrie eine Gefahr für noch nicht abgeschlossene Verträge.
Der Wirtschaftsminister, zugleich SPD-Vorsitzender, steht vor allem aus der eigenen Partei unter Druck, deutlich restriktiver als sein FDP-Vorgänger mit Rüstungsexporten umzugehen – vor allem in Regionen mit problematischer Menschenrechtssituation. Dass vor kurzem Angaben über einen stark gestiegenen Export deutscher Kleinwaffen vor allem in arabische Länder publik wurden, dürfte diesen Druck noch erhöhen.
Die deutsche Rüstungsindustrie kommt damit in ein mehrfaches Dilemma – ein direktes Exportverbot an den Golf träfe vor allem Unternehmen wie Kraus-Maffei Wegmann mit ihren Panzerfahrzeugen, größer dürfte allerdings die Auswirkung auf etliche andere, auch mittelständische Unternehmen sein, die Teile an andere europäische Hersteller von Rüstungsgütern liefern. Eine solche Regelung, wie sie Airbus-Manager Gerwert befürchtet, wäre allerdings auch ein politisches europäisches Problem – und der Wirtscahftsminister müsste den Partnerländern erläutern, warum er von ihnen genehigte Ausfuhren durch Verbot des Exports der deutschen Zulieferung stoppt.
In der vergangenen Woche, so ist zu hören, hat der für die Exporterlaubnisse maßgebliche Bundessicherheitsrat zum ersten Mal in der Amtszeit dieser großen Koalition getagt. Heikle Entscheidungen seien dabei aber aufgeschoben worden – kein Ja, kein Nein zu politisch strittigen Anträgen der Industrie.
Nachtrag: Aus einem Spiegel-Bericht (via Spiegel Online vom 17. Mai):
Berlin – Sigmar Gabriel ist für seine Kritik am Waffenhandel mit umstrittenen Empfängerländern bekannt. Doch nach SPIEGEL-Informationen hat der SPD-Wirtschaftsminister in den ersten Monaten seiner Amtszeit selbst umfassende Rüstungsexporte in diese Länder vorbereitet.
Zwischen Januar und April dieses Jahres erteilte der Vizekanzler demnach Ausfuhrgenehmigungen im Gesamtwert von knapp 1,2 Milliarden Euro. Dies geht aus einem Schreiben seines Ministeriums an den Linken-Abgeordneten Jan van Aken vom 15. Mai hervor.
(…)
Das Wirtschaftsministerium verweist nun nach SPIEGEL-Informationen darauf, dass ein beträchtlicher Teil der Entscheidungen bereits durch Vorgängerregierungen getroffen worden sei.
(Foto: The 400th Eurofighter Typhoon has been delivered to the Programme’s worldwide customer base. The German Air Force took delivery of the 400th aircraft on Wednesday 4th December 2013 during special ceremony at Manching, Southern Germany – © Cassidian / A. Zeitler)
demontage und hightech verhinderungsminister träf es wohl eher.
die spd verfällt immer mehr zum ideologischen medium für linksaktivisten jeglicher coleur.
gentechnik. verbieten. nuklarenergie. verbieten. rüstungsexport.verbieten.
hauptsache das radikalinski milieu ist befriedigt.
Äh, hatte wohl vergessen, auch bei diesem Thema und diesem Minister zur Sachlichkeit aufzurufen…
Deutsche Politiker reden immer gerne viel von einer Europäisierung und im Rahmen der Europa-Wahl hört man wieder dieses unsägliche Geschwätz von einer EU-Armee. Letztlich scheitert aber die Europäisierung schon im Rüstungsbereich an der eigenen Flower-Power Ideologie. Wer will denn mit uns noch zusammenarbeiten, wenn der Export europäischer Rüstungstechnologie stets am deutschen Veto zu scheitern droht? Allein diese Diskussion und Ankündigung schadet jetzt schon den Exportbemühungen der deutschen Industrie enorm. Welcher Kunde tut sich freiwillig ein derartiges Theater an; unverzichtbar sind deutsche Rüstungsgüter für die Exportkunden bei weitem nicht.
@ t.wiegold
wenn die entscheidung die im artikel thematisiert wird so offensichtlich von unsachlich ideologischen motiven bestimmt wird und darüber hinaus wirtschaftsstandort und sicherheitspolitische handlungsfähigkeit mutwillig beschädigen, schlägt sich das naturgemäß auch in den kommentaren wieder.
Gabriel ist eben unter Profilierungsdruck – da braucht man auch nicht fragen, warum Deutschland Kampfpanzer und Panzerhaubitzen nach Katar exportiert, aber der Spähwagen Fennek nun ein Problem ist.
@T.Wiegold:
„Äh, hatte wohl vergessen, auch bei diesem Thema und diesem Minister zur Sachlichkeit aufzurufen…“
Meinen Sie das ernst? Ich soll linke Wahlkampfreden sachlich beantworten? Ich soll die linke Hetze, die in diesem Land von allen Mainstreammedien gegen die Rüstungsindustrie (natürlich nur die Deutsche, klar) 24/365 in die Gehirne gedrückt wird sachlich kontern? Bei einem Thema und Politiker, der alles, aber nicht sachlich ist, und noch nie war? Nein danke!
Wie ich in meinem letzten Post schon sagte: Es ist besser, wenn Europa ohne Deutschland seine Rüstung vorantreibt. So lange 99% der Politiker und 99,9% der Journalisten dieses Land abschaffen und ihm wo immer möglich Schaden wollen, um ihrer linksgrünen Ideologie zu folgen, ist es einfach besser so. Die Einstellung färbt auch schon auf die Beamten ab, leider. Aber die sind, sofern man den Statistiken glauben darf, sowieso die treusten Grün-Wähler.
Damit ist eigentlich schon alles zu dem Thema gesagt.
Gruß vom Segelboot
Übrigens, FRA wird wohl an der Lieferung der beiden MISTRAL an RUS festhalten.
Entschuldigung
Aber Sachlich kann man sehr schwer Reden
Weil Letzte Woche war die Regierung noch 1ne Meinung seit 2 tagen ist das alles Nicht mehr so
CDU geht immer noch auf die USA zu
SPD kommt immer mehr heraus das der mit dem zusammen Arbeitet die zu Putin gehören und eine Merkel die Versucht das zusammen zu halten
Nein zu expert heißt schon Länger dass unsere Rüstung Industrie nicht mehr haltbar ist, denn Deutschland kauft viel zu wenig, um zu überleben.
Und 1,3 Mil. ging an den Bund zu rück weil man den dringen kauf nicht bestellen konnte, mit was soll unsere Industrie überleben wenn keiner Kauft
Nur der Preis unsere Güter ist eine andere Frage 176 Fahrzeuge um 500 Mio. unterscheiden, muss der Preis Debatte sein aber nicht Schlechter Haushalt der Kostet viel zu viel
weil es thematisch ganz gut passt.
frankreich weigert sich trotz US bemühungen in die richtung den mistral verkauf zu stornieren.
(ginge übrigens unabhängig von vertraglichen regelungen als völkerrechtliche „gegenmaßnahme als replik auf die russischen völkerrechtsbrüche krim u.a.)
http://www.economist.com/news/europe/21602291-why-france-insists-going-ahead-selling-warships-russia-mistral-blows
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41771/1.html (sind die nicht zitierfreundlich?ansonsten weg damit)
deutschland zerlegt sich selbst wegen exporten an strategische partner wie katar (kontra iran) während frankreich scheinbar nicht mit deutscher Kritik rechnen muss wenn es eine amphinische offensivplattform an einen strategischen gegener mit agressiv revisionistischer außenpolitik exportiert.
tu felix germania das du dir solchen unsinn zu erlauben können glaubst.
@Sgelboot
Ich meine das verdammt ernst.
Jeder weiss, dass man mit Fakten keine Meinung machen kann – die stören nur und verwässern die Schlagzeile. Dennoch liefert der Kampagnen- und Rüstungsexperte Jan van Aken diese Fakten, er interpretiert sie aber natürlich so, dass seine Thesen gestützt werden:
http://www.jan-van-aken.de/files/kleinwaffen-exporte_2013_auswertung_jan_van_aken.pdf
Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Genehmigungswerte für Kleinwaffen im Jahr 2013 nur geringfügig über den Werten des Jahres 2012 liegen. Die schlagzeilenträchtige Steigerung kommt durch die deutlich gestiegenen Genehmigungswerte für Kleinwaffenmunition zustande – die allerdings nahezu ausschließlich an NATO – und EU-Partner geliefert werden soll. Aber das wäre ja keine Schlagzeile wert. Wie im übrigen legale Kleinwaffenexporte für staatliche Endverwender im Wert von ca. 82 Mio. € zum millionenfachen Morden in der Welt durch illegal verbreitete Waffen beitragen sollen, bleibt mir auch bei den sich aus diesen Werten ergebenden Stückzahlen schleierhaft.
Rüstungsexportpolitik eignet sich nicht für parteipolitische Symbol- und Klientelaktionen.
Herr Gerwert ist trotz aller Größe des Ladens nicht die Instanz, für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zu sprechen. Das mandat hatte er – und bald danach wieder niedergelegt.
In der Sache wird er nichts erreichen, weil sich die Schwachen hier von jedem Geraune beeindrucken lassen und der Illusion unterliegen, hier Einfluss auf die Weltlage nehmen zu können. Geht aber nicht, denn sie alle marginalisieren sich immer mehr. Da helfen aber weder Drohungen noch Argumente. Und nach den beeindruckenden Auftritten vor der Politik (zB Eurohawk-UA) ist seine Glaubwürdigkeit eh sehr übersichtlich.
Ich darf mal meinen Kommentar aus dem Bällebad zitieren:
„K.B. | 11. Mai 2014 – 10:31
@Gabriel:
Gut, dass er die Kriegswaffenexporte an irgendwelche Drittstaaten zurückdrängen will.
Man muss ihn aber fragen, wie es dann mit der deutschen DTIB weitergehen soll und wie er das mit vdL abgestimmt hat.
1. Unkontrollierter Abbau von Industriebereichen, die bisher als unverzichtbare Kernkompetenzen galten?
2. Koordinierter Abbau von Industriebereichen, um in Europa alle kritischen Fähigkeiten (bei mind. zwei Systemanbietern) zu erhalten und die Stärken auszubauen?
3. Erhalt aller Fähigkeiten durch Inkaufnehmen von Mondpreisen oder Bezahlung von Leerläufen der Industrie?“
Wirklich einer Diskussion bedarf zudem, wie viel von Gerwerts Aussagen auf echten Absichten Gabriels fußt und wie viel reine Panikmache ist.
Zum Beispiel sein Argument, dass Staaten nicht mehr mit Deutschland handeln, wenn wir denen keine Waffen mehr verkaufen. Die Saudis wollen seit Jahrzehnten deutsche Leos und bekommen keine. Und, werden deswegen keine deutschen Autos mehr in Saudi-Arabien gekauft?
Auch die Aussagen zu den gemeinsamen Rüstungsprojekten mit anderen europäischen Ländern beinhalten viel heiße Luft.
Die EF-Lieferungen an die Saudis waren doch überhaupt kein Problem – und werden kein Problem sein. Denn wenn ich richtig informiert bin, sehen die Verträge vor, dass wenn Deutschland keine Exportgenehmigung erteilt, die Arbeitsanteile von den anderen Staaten übernommen und von Deutschland bezahlt werden müssen. (Ich glaube, das hatte ich im Zusammenhang mit dem EF-Export nach S-A gelesen, weiß aber nicht mehr wo.)
Außerdem ähneln Gerwerts Äußerungen dem Versuch, jemandem den Schwarzen Peter für die mangelnde Beteiligung Deutschlands an den europäischen Zukunftsprogrammen (nEUROn, Taranis, …) zuzuschustern. Airbus Military (Deutschland) hat es verpasst, mit den EF-Milliarden-Gewinnen sich auf die Zeit nach dem Eurofighter auszurichten. Nun kommt die Quittung dafür. Deswegen Gabriel anzugreifen, ist nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver.
Wirklich bitter ist Gabriels Trendwende für die Landsystemindustrie, die im Vertrauen auf Exportunterstützung der Puma-Stückzahlreduzierung recht unkompliziert zugestimmt hat – von den KMU ganz zu schweigen.
OT:
Ich habe schon lange geahnt, dass ich Anhänger dieser links-grünen Ideologie bin. ;-)
Herr Wiegold, Eurofighter kann eben nicht so einfach auf die „Standorte in UK“ ausweichen. Selbst wenn der Flieger in UK montiert werden würde-Alle Rumpfmittelteile kommen aus Deutschland und unterliegen somit deutscher Exportkontrolle.
Die Britische Regierung würde es jedoch nicht soweit kommen lassen sich von einer kriselnden deutschen Sozialdemokratie die Geschäfte kaputt machen zu lassen. Im Ausland sind Rüstungsexporte immer noch ein Mittel der Außenpolitik. Ein Staat der das selbe Waffensystem nutzt ist automatisch ein Partner und in gewisser Weise abhängig. Und wenn der Exportkunde es sich verscherzt bleibt sein Mrd teures Spielzeug eben in der Halle wegen Ersatzteilmangels.
Außerdem sind Rüstingsgeschäfte immer Paketdeals. Die großen Waffenimportnationen interessieren sich nicht für grüne Energietechnik, die wollen keine Windrädchen-die wollen Stahl und Kaliber. Man kann diese Nationen bin fallen lassen, jeglichen Einfluss verlieren und in Zukunft bei Menschenrechtsverletzungen o.ä. schön den Zeigefinger heben. Moralisch hat der brave deutsche dann ein reines Gewissen, praktisch ändert das gar nichts. Oder aber man liefert gewisse Technologien (mit einem Waffrnsystem als Kirsche auf der Torte), bindet das Wüstenland an einen und unterstützt mit Ausbildung (Panzer gg Panzer und nicht gegen Demonstranten) und hat oh Wunder eine enge Bindung und vor allem den Respekt. Herrn Gabriel sind Wählerstimmen und persönliche Macht offensichtlich wichtiger, was für einen Politiker leider normal ist. Er könnte sich aber wenigstens mal Gedanken machen und versuchen Zusammenhänge zu verstehen anstatt nur die Parolen der Linkespartei zu kopieren.
Zum Kommentar aus dem Bällebad- die Saudische kaufen weiter deutsche Autos, wenn es aber darum geht wer 20 neue Kraftwerke in die Wüste, 300 Supermärkte in die Vorstädte oder eben die landesweite Verkehrskontrolle übernehmen darf, dann wundert sich Siemens auf einmal wieso sie trotz Kampfpreisen nicht zum Zug kommen.
Gabriel profiliert sich dabei vor allem bei denen, die eh nur PDS oder Grüne wählen. Die ganze ex SPD Wähler die Zuhause oder die Konkurrenz wählen, gewinnt der dabei nicht. Warum sollen die auch die ex Arbeiterpartei wählen? Wegen Hartz 4 Schikanen, Steuersenkungen für Konzerne, Förderung von Dumping Beschäftigungsverhältnissen, Breiter machen des Arbeitsmarktes, Rentenkürzungen …? Gabriel oder Steinmeier machen Politik fürs eigene Ego oder für abgehobene Parteifunktionäre.
Deutsche Waffensystem sind immer weniger auf den Weltmarkt gefragt, während DE Rüstungsgüter boomen. Traut sich Gabriel auch den Verkauf Rüstungsgüter wie Daimler oder MTU Motoren zu verbieten, Verkauf von Zivilen LKWs an Golf Staaten etc.? Das wahrscheinlichste ist aber, dass der Rüstungsgüter Export ohne Beschränkungen so weiter boomt. Hauptsache Symbolpolitik. So können auch die Linken jedes Jahr auf neuen den Deutschen Export von Rüstungsgüter geißeln.
Ich kann den hier aufgeführten Missmut vieler hier in Bezug auf unseren Wirtschaftsminister nicht verstehen. Ebenfalls nicht die teils hier aufgeführten unsachlichen Äußerungen. Es ist in der Tat wichtig zu thematisieren ob in bestimmte Regionen dieses Globus in welchem Menschenrechte mit Füßen getreten werden man Waffen um jeden Preis verkaufen möchte.
Dies gehört in der Tat verboten und darf nicht durch industriellen Vorlieben gebilligt werden. Die ständig aufgeführten und von der westlichen Presse forcierten Feindbilder in Richtung Iran sind als aufgeführter Hauptgrund für eine Aufrüstung der Anrainerstaaten dieser Region kein Grund.
Der Iran wird seit Winston Churchill und Dwight D. Eisenhower gezielt destabilisiert. Warum? Weil damals der Iran (Mohammad Mossadegh) entschlossen hat sein Öl selbst zu verwalten und das einem imperialistischen british empire nicht passte und beim großen Bruder dem imperialistischen USA um Hilfe gegen den Iran gebeten hat. Den Verlauf kennt jeder geschichtlich interessierte Mensch. Und das ist das Problem was wir bis zum heutigen Tage haben. Es ist meiner Meinung nach Zeit dem Rüsten entgegenzuwirken und mit dem Iran in einen Dialog zu treten und nicht dauernd mit den Säbeln und Bomben zu rasseln. Dann hat man auch keine Probleme mit sehr grenzwertigen Waffenexporten in diese Region. Der Grund dafür?? Man bräuchte sie nicht. Der Grund warum dies nicht stattfindet?? Weil die Imperialisten USA und das Empire, sowie restlicher europäischer Speichellecker die Exklusivrechte am Ölkuchen haben wollen.
Fakt ist das ein Dialog in diesen Ländern gesucht werden muss. Zu einem Dialog gehört das man nicht seinem Gegenüber seine Vorstellung von Leben und Wirtschaft mit einem riesigen Stempel auf die Stirn drückt. Und ob es viele von Euch hier hören wollt oder nicht… Putin macht es in dieser Richtung wesentlich geschickter.
Na toll. Jetzt haben wir die Kirchentags antiimp Fraktion aufgestört.
Ob die Käufe der Araber sinnvoll sind oder nicht kann uns vollkommen egal sein solange sie unsere Interessen nicht schädigen. Das Interesse ist primär der Ungehinderte Fluss von öl und Gas. Interne Repression istvzwar bedauerlich aber solange für uns bedeutungslos wie es mit erstem ziel nicht kollidiert.
Abgesehen davon wird gegen interne Dissidenten usw. Nicht mit deutschen ubooten undvpanzern sondern mit knüppeln und nem zuber Wasser zwrcks waterboarding vorgegangen.
Bezgl. Des Iran. Wir Wollen ein strategisches Gleichgewicht zwischen sunniten undvschiiten am Golf keine Hegemonie einer Seite. Wenn eine Überhand nimmt protegiert man eben die andere.
Realpolitik ist interessen- nicht emotionsgeleitet.
Geschickter??? Der Stempel, den Putin gerade der Ukraine aufdrückt, ist ein VORSCHLAGHAMMER!
@wacaffe
Ich meinte das wirklich ernst mit dem sachlichen Ton.
Ich habe mir letzte Woche im Rahmen einer OWB/UWB diverse Abgeordnete/Europa-Parlamentskandidaten anhören dürfen/müssen. Fazit: Null Ahnung, aber davon jede Menge! Aber man schimpft sich „Volksvertreter“.
Einem der „Diskussionspartner“ (ohne Nennung des Parteibuchs) habe ich nach der Veranstaltung persönlich gesagt, das er von der Materie keine Ahnung hat , den beiden anderen habe ich es schriftlich auf Ihrer Homepage mitgeteilt. Wir hatten uns darauf vorbereitet, die Abgeordeneten bekamen vorab das Thema mitgeteilt aber wie immer : unangenehme Fragen werden durch endlose Monologe über Banalitäten gekillt.
Ob diese Politiker Gabriel oder anders heißen, in den meisten Fällen ist ihre einzige Qualifikation für den Posten ein Parteibuch mit niedriger Mitgliedsnummer. Deswegen sind diese Entscheidungen auch nicht zu verstehen und Herr Gabriel in welcher Funktion auch immer, da kann ich nur zitieren: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“
Die Verlogenheit der Politiker über Rüstungsexporte kotzen mich nur noch an: Was wir nicht verkaufen, das verkaufen die Amerikaner, und ansonsten: Lizenznachbauten von HK, Endverbraucherzertifikate (Stichwort Mexiko): Gelächter!!!
DEU braucht derartige Politiker (egal welcher Coleur) nicht, das sind dieselben die uns irgendwann wieder einmal mit genau entgegengesetzten Argumenten in den nächsten Krieg schicken werden…..
@Fussgaenger:
Diese Blickweise stellt wieder einen sehr eindimensionalen Horizont dar. Ohne Worte und bei einem so geringen Feedback und offensichtlich vielen überdrehten Gemütern hier, läßt sich keine Diskussion aufbauen.
@T.W:
Könnte dieser Threat geschlossen werden.
@wacaffe
„Ob die Käufe der Araber sinnvoll sind oder nicht kann uns vollkommen egal sein solange sie unsere Interessen nicht schädigen.
Und wenn sie es dann tun, mit unseren Waffen, an unseren Soldaten?
„Realpolitik ist interessen- nicht emotionsgeleitet.“
Bei Verteidigungspolitik und Sicherheitspolitik geht es aber um Emotionen (gefühlte Sicherheit) und nicht um das Geschäft. Nur Interessen zu befriedigen führt uns in die Zeit vor 1945. Wenn wir das wollen, dann war es das mit dem Frieden in Europa. GB und FR waren was SiPo betrifft in den letzten 100 Jahren keine Vorbilder und man muss sich ja nicht immer an ihnen orientieren.
Evtl haben wir ja so eine relativ gute Marktfähigkeit in vielen Bereichen, weil wir deren Fehler nicht machen.
@MauAu
Wenn die Argumente ausgehen, fordert man am besten, dass der Thread geschlossen wird… großartig!
(nicht dass ich damit irgendwelchen One-Linern hier zustimmen würde)
@V1nce:
Für Euch geht es hier in eurer Diskussion nur darum das der Zweck die Mittel heiligt. Es werden hier keine ursächlichen Probleme diskutiert und man ergeht sich in einseitigen Phrasen welche die Realität nicht richtiger machen.
In der Argumentation aufzuführen……“wenn wir es nicht tun macht es ein anderer“…..! Was ist das bitte für ein Argument? Keines. Frei nach dem Motto. Wenn ich den Türken neben mir nicht von der Brücke stürze macht es ein anderer. Was ist das bitte für eine Diskussionsgrundlage hier. Keine! Und das ist genau der Grund warum ich mich hier nicht an dieser Runde weiter beteiligen werde. Ganz einfach. Das gepaart mit der Tatsache das es hier vielen nicht darum geht sachlich über einen Sachverhalt zu sprechen, sondern vielmehr ihren Tagesfrust loszuwerden ;). Das war meine go home message hier. Mag sich angesprochen fühlen wer will!
@Elahan
Das Argument die jetzigen Kunden könnten die feinde von morgen sein zieht schon deshalb nivht weil der Gefechtswert arabischer truppen auch mit modernstem gerät gegen null strebt. Zöge man die Westlichen Wartungscontractors ab stünde da morgen alles still.
Eine Proliferation an irreguläre ist bei high Tech made in germany eh nichtvzu erwarten (al quaida uboot?)
Mit anderen worten man gewinnt geld prestige und einfluss und verliert auch im Konflikt fall nichts
Zu Ihrem Zweiten Teil. Wohin diese instinktive aversion geopolitische /realpolitik zur Kenntnis zuvnehmen bzw. Danach zu handeln hat doch die Ukraine krise nachhaltig demonstriert.
Wer nichtv die eigenen Interessen verfolgt, verfolgt diejenigen der ‚Wettbewerber‘
Cest la guerre/politique
Weil’s doch emotional bleibt – schalte ich jetzt ALLE Kommentare über Nacht in die Warteschlange. Und mache mich morgen früh dran, sie freizugeben.
Vielleicht kühlt das die Emotionen ein klein wenig runter…
„Herr Wiegold, Eurofighter kann eben nicht so einfach auf die “Standorte in UK” ausweichen. “
Das betrifft in der Tat nur die Endmontage. Aber es geht hier schließlich um Symbolpolitik für die Bio-Deutschen. Ein in Gb gebauter EF ist halt ein britischer, auch wenn er zur Hälfte aus deutschen Teilen besteht.
„Weil die Imperialisten USA und das Empire, sowie restlicher europäischer Speichellecker die Exklusivrechte am Ölkuchen haben wollen.“
Tara Tara die Antifa ist da.
“ Der Grund dafür?? Man bräuchte sie nicht. Der Grund warum dies nicht stattfindet??“
Auch ohne den Iran würden diese Staaten Rüstungsgüter brauchen und kaufen. Ganz einfach weil genügend Geld da ist.
@ t.wiegold
(machen sie doch hierfür noch ein ausnahme weil es so gut passt)
„Germany nixes gunboat subsidy to Israel, citing breakdown of peace talks
Decision will cost Israel hundreds of millions of dollars.“
http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/.premium-1.590996
boote sollen zwar weiterhin verkauft werden aber ob israel ohne subvention kaufwillig bleibt?
[Leider fuktioniert der Link nicht, dabei klingt das sehr interessant – gibt’s nen Link zu der Meldung, der tut? T.W.]
@ wacaffe
Ob die Käufe der Araber sinnvoll sind oder nicht kann uns vollkommen egal sein solange sie unsere Interessen nicht schädigen.
Das tun sie aber. Sowohl in Sachen Erpressbarkeit, als auch in Sachen politische Glaubwürdigkeit. Die Lieferung der französischen Mistral-Schiffe an Russland ist da doch ein sehr anschauliches Beispiel.
Noch putziger wird es, wenn „strategische Partnerschaften“ keinen strategischen Überlegungen folgen, sondern schlicht dem Rüstungsexportvolumen. Oder warum gerade Indonesien?
@ Loki | 15. Mai 2014 – 22:20
„Zum Kommentar aus dem Bällebad- die Saudische kaufen weiter deutsche Autos, wenn es aber darum geht wer 20 neue Kraftwerke in die Wüste, 300 Supermärkte in die Vorstädte oder eben die landesweite Verkehrskontrolle übernehmen darf, dann wundert sich Siemens auf einmal wieso sie trotz Kampfpreisen nicht zum Zug kommen.“
Haben Sie dafür konkrete Beispiele?
Gibt es Hinweise oder Belege, dass mögliche Korrelationen auch (halbwegs gesichert) kausal zusammenhängen?
Immerhin hatte EADS in S-A den dicken Grenzsicherungsauftrag inkl. Ausbildungsunterstützung seitens der Bundespolizei gewonnen. Also Beispiele gegen Ihre These gibt es schon.
@wacaffe:
Ein G36 ist einer Kalaschnikow auch ohne westliche Unterstützungsleistungen überlegen. Und über die Proliferationsgefahr von Kleinwaffen müssen wir erst gar nicht anfangen zu diskutieren.
Richtig ist in der Tat das Argument, dass Waffenlieferungen auch Einfluss und Sanktionsmöglichkeiten bieten. Doch will Deutschland überhaupt Einfluss ausüben? Wir versorgen die halbe Welt mit unseren Panzern und U-Booten, aber es wäre mir neu, dass wir damit sicherheits- oder verteidigungspolitische Wirkung erzielen (wollen). Zur geplanten Lieferung von U-Booten an Singapur hat Felix Seidler gefordert, damit (endlich) auch mal strategischen Mehrwert für Deutschland zu generieren ( http://www.seidlers-sicherheitspolitik.net/2013/12/der-strategische-mehrwert-deutscher-u.html ). Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass seine Forderung ins Leere laufen wird.
Technik ja, Politik nein – offensichtlich ist es nicht Teil deutscher Außenpolitik, mit Waffenlieferungen Einfluss zu nehmen oder nehmen zu wollen.
Bleiben die Sanktionsmöglichkeiten. Diese Waffe nehmen wir uns zunehmend selbst, wenn wir immer mehr Staaten beliefern. Was hilft ein deutscher Boykott gegen saudische Leo 2, wenn dafür (in D ausgebildete) Techniker aus Indonesien, Chile oder Singapur eingekauft werden?
Um nicht alles doppelt schreiben zu müssen, abschließend der Verweis auf zwei alte Kommentare:
http://augengeradeaus.net/2012/11/kriterien-fur-rustungsexporte-menschenrechte-und-aussenpolitische-interessen/#comment-46223
http://augengeradeaus.net/2013/05/100-leos-50-marder-fur-indonesien/#comment-63586
Was ist „schlimm“ an Rüstungsexporten?
Geht es wirklich darum, das hier Waffen oder Waffenteile verkauft werden?
Geht es darum, das hier „Geld“ verdient wird?
Geht es (wirklich!) darum, das diese Waffen u.U. auch gegen Deutsche Staatsbürger eingesetzt werden könnten?
Letzten Endes spielt all dies doch keine Rolle..
Bereits im Kosovo-Konflikt sahen sich deutsche Soldaten mit deutschen Waffen bedroht-welche ILLEGAL angeschafft wurden-da nutzt auch KEIN Rüstungskontrolle..
Solange die Deutsche Industrie ihren Umsatz steigern kann-sollen sie den Saudis Panzer verkaufen-im Zweifelsfall wissen wir wenigstens, was und in welcher Anzahl uns dort erwartet…
Letzten Endes ist auch der Rüstungsexport nur ein „Geschäft“….
@wacaffe
„Das Argument die jetzigen Kunden könnten die feinde von morgen sein zieht schon deshalb nivht weil der Gefechtswert arabischer truppen auch mit modernstem gerät gegen null strebt.“
Und der Gefechtswert der Taliban/Kriminellen geht gegen -3 und trotzdem töten sie Menschen. Es geht mir nicht darum, ob arabische Truppen mit unseren Waffen ausgestattet werden, sondern darum, dass wir im Sicherheitsinteresse unserer Bürger genau überlegen müssen an wen wir welche Produkte liefern und das gilt nicht nur für Waffen und Hochtechnologie. Dass es Menschen gibt, welche kurzfristige wirtschaftliche Interessen an erster Stelle setzen verstehe ich, muss aber nicht deren Meinung Teilen.
„Mit anderen worten man gewinnt geld prestige und einfluss und verliert auch im Konflikt fall nichts“
Da Innovation nicht mehr im Bereich der Rüstungsgüter stattfindet und sich Systemführerschaft auf schnelle, flexible, marktfähige Entwicklungen abstützt, wäre es evtl eher im wirtschaftlichen Interesse, dass wir unsere knappen Ressourcen sinnvoll einsetzen und Rüstung nur noch im EU Rahmen im Austausch mit den USA produzieren. Wer werden die Nachfolger der Rafale/Gripen/EF/Tiger/CH53/Patriot/Leos/Mantis/H2000 uvm sein?
Es gibt viel zu tun, auch ohne den Weltmarkt für Rüstungsgüter zu bestücken.
Viele Firmen in Europa ziehen sich aus dem Bereich der Rüstungsgüter zurück und setzen ihre Beschäftigten in ziv Bereichen ein. 5 Produzenten in Europa im gleichen Segment, vermehrt oft eher die Subventionen und künstliche Stützung durch den Staat als die Wettbewerbsfähigkeit.
„Zu Ihrem Zweiten Teil. Wohin diese instinktive aversion geopolitische /realpolitik zur Kenntnis zuvnehmen bzw. Danach zu handeln hat doch die Ukraine krise nachhaltig demonstriert.“
Das war ein politisches Problem und kein militärisches.
„Wer nichtv die eigenen Interessen verfolgt, verfolgt diejenigen der ‘Wettbewerber’“
Da sind wir uns einig, aber wohl nicht darin, was unsere Interessen sind.
Meines ist das Recht und die Freiheit langfristig und nachhaltig zu sichern.
Wirtschaftswachstum kurzfristig, um jeden Preis in bestimmten Bereichen zu stützen ist evtl, ggf im Einzelfall nicht im Interesse der Bürger der Republik.
Zum Schnellboot-Geschäft mit Israel (oben von @wacaffe verlinkt, aber der Haaretz-Link funktioniert nicht) hier ein alternativer Link:
Germany Not To Discount Gunboat Purchase to Israel
@huey
„Letzten Endes ist auch der Rüstungsexport nur ein “Geschäft”….“
Das sehen nicht einmal die USA so und verkaufen selbst ihren Verbündeten nur 2.Wahl.
Es geht eben in diesem Business um Interessen, nur man muss sie eben besser definieren und hinterfragen. Für viele Firmen ist das heute selbstverständlich und so betreiben ihr Geschäft nicht um jeden Preis und verzichten immer öfter auf bestimmte Deals.
Bei den USA ist aber das „Verkaufen“ an 2. Stelle.
Die Rüstungsgeschäfte, bei denen an letzter Stelle nicht der US-Steuerzahler die Rechnung zahlt, kann man an einer Hand abzählen und finden meistens auf der arabischen Halbinsel statt.
Wahrscheinlich sollte die Bundesregierung wieder 1/3 des Kaufpreises der Korvetten für Israel übernehmen. Bei den U-Booten gab es auch große Zugeständnisse bei der Finanzierung und Bezahlung. Ohne diese Zugeständnisse wird Israel keine DE Schiffe bestellen. Die haben auch Geldprobleme.
Das ist ja gerade die Krux. Im Gegensatz zu den 80ern und 90ern ist heute die arabische Welt praktisch der letzte Markt für high tech Rüstungsgüter.
Der Rest der Welt ist entweder zu arm (Afrika) nicht interessiert oder zu friedlich/sparsam geworden (Lateinamerika: es gibt nicht mehr genug Putschgeneräle, die Spielzeug ordern) oder hoch genug entwickelt, um eigene vergleichbare Systeme zu entwickeln (Asien).
Die Araber sind die letzten die Geld haben und zu blöd für Eigenentwicklung sind ;)
Im Westlichen Rüstungsbereich gibt es auch Überkapazitäten, die verzweifelt sich einen Markt suchen. Man denke nur an die vielen westlichen Kampfjets, deren Produktion nur noch mit Exportaufträge fortgesetzt werden. Da wird es auch noch herbe Niederlagen geben. Wenn die Produktion des EF endet, dürften Airbus in Süddeutschland noch einmal sehr viel mehr Stellen abbauen. Das wird blutig.
MauAu war der beste „Neuzugang“ hier seit Wochen, und der wurde von der „Schreierfraktion“ schnell mundtot gemacht. Es macht hier deutlich weniger Spass mitzudiskutieren. Und die Betroffenen werden sicher in bewährter Manier gleich wieder losbellen.
@Benedikt | 16. Mai 2014 – 9:40
„Wahrscheinlich sollte die Bundesregierung wieder 1/3 des Kaufpreises der Korvetten für Israel übernehmen“
Genau, das steht so im Jewish Press Artikel drin. ;-)
Die Frage ist doch, sind uns die 30% Förderung es wert, damit wir die Auslastung unserer Werften sicherstellen?
@JCR:
Da gibt es aber noch genug Kunden, die US-Waffen gegen Cash kaufen. Ob nun JSF an Südkorea, Japan oder Australien, Hubschrauber an Taiwan oder Marschflugkörper an Finnland.
Unbestritten haben die Araber genug Geld, um sich das Beste kaufen zu können, was man ihnen zu verkaufen bereit ist – und davon unheimlich viel.
Die Erschließung, Verwertung/Vermarktung/Vertrieb, Sicherung der Leviathan/Tamar Gasfelder ist kompliziert, denn es hängen mal wieder alle bekannten globalen „Wettbewerber“ mit drin:
http://www.registercitizen.com/opinion/20131230/column-how-putins-deal-with-syria-got-russia-into-off-shore-energy
Bei der Exploration helfen den Israelis die Amerikaner, beim Vertrieb die Russen und bei der Sicherung soll Hilfe aus Deutschland kommen.
Dass man als deutsche Regierung in Zeiten des Europawahlkampfes bei so einer komplexen“Wettbewerbslage“ Israel keine Sonderkonditionen einräumt ist ja wohl nachvollziehbar, denn europäische (EU) Firmen sind am Kerngeschäft nicht beteiligt: Förderung und Vertrieb von Erdgas nach Europa.
@Benedikt
„Man denke nur an die vielen westlichen Kampfjets, deren Produktion nur noch mit Exportaufträge fortgesetzt werden.“
Evtl kann man sich eben in der westlichen Welt in der Zukunft nur noch Kooperationen leisten und was soll daran schlecht sein?
„Da wird es auch noch herbe Niederlagen geben.“
Das kann auch ein Gewinn sein.
„Wenn die Produktion des EF endet, dürften Airbus in Süddeutschland noch einmal sehr viel mehr Stellen abbauen. Das wird blutig.“
Das Gegenteil wird der Fall sein, in Süddeutschland werden die frei werdenden Facharbeiter dringend für zukunftsfähige Produkte benötigt.
„Die Frage ist doch, sind uns die 30% Förderung es wert, damit wir die Auslastung unserer Werften sicherstellen?“
Das nennt sich nicht Auslastung, sondern Fähigkeitserhalt in der Maritimen Rüstungswirtschaft. Ohne laufende Produktion wird man nichts mehr verkaufen bzw. Exportieren können. Teilweise wird da auch in Europa sehr viel Geld versenkt. Man denke nur an das Spanische U-Boot, womit man den Deutschen Kunden abjagen wollte. Obwohl schon die Deutschen schon kaum an Neuaufträge ran kommen. Das Geld der Spanier dürfte weg sein. Den DE Puma wird man auch nicht Exportieren können. Da ist auch viel DE Geld weg.
Es fällt hier vor allem auf, das man über Rüstungsgeschäften in DEU anscheinend nicht ohne Emotion sprechen kann. Marktbewegungen und -entscheidungen aber idealistisch etc. beurteilen zu wollen, ist albern. Vor allem, wenn spätestens im 2. Kommentar zwischen ‚Wir“ und „Ihr“ unterschieden wird.
Wer in der Welt hat uns eigentlich moralisch dazu ermächtigt, den Stab über anderen Nationen zu brechen, die von der deutschen RüIndustrie Güter erwerben möchten?
@Elahan
Seit wann sind Waffen keine Zukunftsfähigen Produkte.end of history?
ich würde eher sagen das Waffen das ultimativ zeitlose produkt sind. Kulturen die ihre Entwicklung über längere Zeit vernachlässigt haben sind meist den Bach runter gegangen. Si vis… na sie wissen schon
Mal ein kleiner Beitrag, der vielleicht zur Versachlichung der Debatte beiträgt:
zu Gerwerts Interview
1. Der Chef von Airbus Defense, Herr Gerwert, kritisiert die deutsche Exportgenehmigungspolitik. Also ein Manager, der firmenintern unter gewaltigem Druck steht , weil
A)seine Großprojekte mit der Bundeswehr skandalträchtig in der Kritik stehen (Eurohawk, EuFi etc)
B) ihm firmenintern der erste Teil eines Kapazitätsabbaus um mehrere Tausend Arbeitsplätze zur Aufgabe gemacht worden ist und ab 2016 ein weiterer solcher durch die eigene Konzernleitung verordneter Kapazitätsabbau um Tausende von Arbeitsplätzen ins Haus steht, wenn er nicht etliche neue Aufträge ins Haus holt.
C) dies aber aufgrund der bekannten Probleme unter A) im Inland grade nicht zu gut wie üblich klappt, weil man das lebende Symbol zu „zu spät, zu teuer und zu schlecht“ ist und
D) man auch im Ausland aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses der eigenen Angebote auf Probleme stößt.
Mit anderen Worten: Gerwerts Kritik erfüllt auch die Funktion, Probleme seines Airbus-Bereiches auf die Politik als Verursacher zurückzuführen, ohne seine konzerninternen Probleme benennen zu müssen. MaW. Selbst- und Vorwärtsverteidigung.
An der fehlenden Genehmigung des aktuellen Wirtschaftministers ist jedenfalls noch kein EuFi-Export durch GB und auch keine entsprechende Voranfrage gescheitert. Mir ist auch kein Fall bekannt, in dem DEU britische EuFi-Exporte verhindert hätte – nicht einmal nach Saudi Arabien.
Sollte Gerwerts Kritik einen konkreten Anlass haben, dann ggf jenen, dass am Mittwoch letzter Woche im BSR noch kein Pazet für den Export von etwa 2.000 Zielerfassungssystemen der Tochter Optronics erteilt wurde. Die sollten in ein anderes NATO-Land gehen, das sie in achträdrige Radschützenpanzer für (sic!) Saudi Arabien einbauen will, weil diese einen Turm mit
mittelkalibrigergroßkalibriger Kanone bekommen, deren Zielerfassung mit der deutschen Komponente realisiert werden soll. Es handelt sich also um Fahrzeuge, die auch bei Auseinandersetzungen im Inneren durchaus zum Einsatz kommen können und um Fahrzeuge einer Art, deren Einsatz der Endkunde im Nachbarland Bahrain bereits nachweislich praktizierte. Ich hätte viel Verständnis dafür, wenn man so einen Exportantrag nicht ohne weiteres Nachdenken im Eiltempo durchwinkt.Zu Israel
Es geht um einen alten Wunsch Israels, der seit 2008/09 mit wechselnden Details vorgetragen wird: Da Israel sich einen Kauf von Littoral Combat Ships aus den USA auch unter Zuhilfenahme von Militärhiflegeldern der USA nicht leisten konnte und ein Bau auf einer dazu noch zu vergrößernden israelischen Werft ebenfalls zu teuer war, verfiel man in Israel auf die Idee, zwei oder mehr Korvetten auf deutschen Werften bauen zu lassen und wandte sich damals an TKMS (B&V) und die Bundesregierung, um zu eruieren, ob ein Bau mit Teilfinanzierung durch DEU denkbar sei. Für DEU warf dies die Frage auf, ob man sich neben den U-Booten an einer weiteren Kriegsschiffbaulinie Israels via deutscher Militärhilfe finanziell beteiligen wollte.
Die Hilfe blieb zunächst auf die U-Boote beschränkt; jetzt kommen die Schiffe wieder auf den Tisch, weil die Bundesregierung Israel offenbar nach der BSR-Sitzung mitgetielt hat, dass man auch derzeit nicht zu einer neuen Militärhilfe bereit sei. Israelische Medien geben dem nun einen speziellen Spin:
* Die Bundesregierung mache Israel für das Scheitern der Verhandlungen mit den Palästinensern veranbtwortlich und strafe es ab
+ Die Bundesregierung schicke die Absage unhöflichweise genau am Gründungstag des israelischen Staates etc
Das ist israelische Innenpolitik und Prophylaxe, denn wir dürfen sicher sein, dass die israelische „Bitte“ im Kontext der 50-Jahr Feiern zu den deutsch-israelischen Beziehungen erneut druckvoll auf dem Tisch kommt.
Unbeachtet bleibt auf israelischer Seite ein zweites Kriterium, das alle Bundesregierungen bislang bei solchen Entscheidungen angewendet haben: „Braucht die deutsche Werft gerade Hilfe um Kapazitäten aufrechterhalten zu können?“ Das war bei den U-Booten jeweils gegeben, bei den Korvetten ist es jetzt nicht gegeben, weil
* TKMS den Kriegsschiffbau in HH aufgibt / verkauft und
* Lürrssen mit den Patrouillenbooten für Saudi Arabien vorläufig ausgelastet ist.
Das Nein ist also weniger ein Nein zu einem industriepolitisch dringend benötigten Rüstungsexport, denn ein vorläufiges zum Aufbau einer weiteren Finanzlinien für Militärhilfe.
zur Debatte hier im Blog:
Es ist auffällig, dass etliche derer, die in die Kritik an Gabrie einstimmen, zugleich argumentieren, dass die Rücknahme von Genehmigungen ein probates Druckmittel bei Fehlverhalten des Empfängers (agressives Russland) sein könne. Die Logik lässt mich schmunzeln: In dieser Logik müssten Rüstungsexporte in Länder mit (extrem) schlechter Menschenrechtslage zunächst getätigt werden, um sie dann strafend wieder zurücknehmen zu können? Oder soll das etwa heißen: Die Menschenrechtslage darf kein Argument sein, nach Sanktionen rufen wir nur, wenn der Empfänger unser Gegner ist? Irgendwas stimmt da mit der Logik nicht. (In beiden Weltkriegen war es übrigens nicht unüblich, selbst mit dem kriegführenden Gegener noch rüstungsrelevante Geschäfte zu machen.)
Das eigentliche Problem besteht darin, dass die deutsche Rüstungsindustrie und deren Kapazitätsauslastung oft weitgehend von Exporten abhängig sind. Wer 60, 80 oder mehr Prozent seines Umsatzes im Ausland erwirtschaftet, braucht immer neue (umstrittene) Exportgenehmigungen. Wer sich – wie TKMS – entscheidet, die zivile Produktion ganz aufzugeben, noch mehr. Wenn wehrtechnische Betriebe sich zugleich weder auf eine Konsolidierung der Kapazitäten auf nationaler oder auf europäischer Ebene noch auf eine Umstellung auf zivile Produkte einlassen, tragen sie also selbst kräftig dazu bei, die Politik immer wieder vor Entscheidungen zu stellen, die sie bei Ablehnung anschließend bequem als zu restriktiv kritisieren. Da wird staatliche Rüstungsexportkontrolle wohl eher als Teil der staatlichen Außenwirtschaftsförderung betrachtet und kritisiert, wenn der Staat mal nicht fördern will.
zeitlos und zukunfstfähig ist aber nicht deckungsgleich …
Bzgl. „Fähigkeitserhalt der maritimen Industrie“: Es wird zwar leider noch ein paar Jährchen dauern, bis man diese Frage wird klären können, aber ich bin sehr gespannt, was mit der schwedischen U-Bootsindustrie geschieht.
Gerade lässt TKMS die schwedische Kockums-Werft, die vorher zu TKMS gehörte, ziehen – nicht freiwillig, wenn man den Berichten glauben mag. War ja auch praktisch, man hatte einen Konkurrenten auf dem Weltmarkt unter direkter Kontrolle. Das stieß jetzt wohl auch dem schwedischen Staat langsam unangenehm auf. Mit der Folge, dass das schwedische Militär TKMS die Pistole auf die Brust setzte und keine Aufträge an die Werft vergab – bumms, laufende Kosten ohne Einnahmen, das macht man nicht lange mit.
Jetzt soll SAAB die Werft sowie den geplanten Bau von 5 U-Booten übernehmen. An diesen Booten designen die Schweden aber schon seit mehreren Jahren rum, ohne einen einzigen Stahlträger gebogen zu haben. Da kommt dann die spannende Frage: Wird es SAAB gelingen, die ursprünglich recht guten Fähigkeiten der schwedischen U-Bootbauer wieder aktivieren zu können, nachdem man effektiv seit Jahren kein Boot mehr gebaut hat? Wie lange wird das dauern? Wieviel wird das kosten? Auf welches Niveau wird man es schaffen, verglichen mit den ehemaligen Kollegen der HDW aus Kiel?
„“Oder soll das etwa heißen: Die Menschenrechtslage darf kein Argument sein, nach Sanktionen rufen wir nur, wenn der Empfänger unser Gegner ist?““
das sollte es heißen,unter der Prämisse das die internen Probleme keine Externen,Unsere Interessen beeinträchtigenden, ‚Emissionen ‚ erzeugen.
Russland ist ein potenter Gegner der Mit seinem Material auch umgehen kann. Ergo kein Export
Saudi-Arabien ist eine lachnummer im Kaftan. Ergo soviel wie möglich exportieren.
Ich schrieb es ja obig schon man gewinnt kommerziell ohne Sicherheitspolitisch Einbußen befürchten zu müssen.