DroneWatch: Dokumentation RPA-Seminar Luftwaffe auf der ILA
Auf der Luftfahrtschau ILA in Berlin veranstaltete die Luftwaffe am (heutigen) Donnerstag das Seminar Ferngesteuerte Luftfahrzeuge: Herausforderungen für die Zukunft. Zur Dokumentation, für die Kenner und Interessierten zum Nachhören hier die Audio-Mitschnitte:
• Anmoderation von Brigadegeneral Stefan Perschke, Abteilungsleiter 1 Kommando Luftwaffe; die Begrüßung von Luftwaffeninspekteur Generalleutnant Karl Müllner und der Impulsvortrag von Generalleutnant Martin Schelleis, Kommandeur Kommando Einsatzverbände der Luftwaffe (spoiler: sowohl Müllner als auch Schelleis erneuern die Forderung nach rascher Entscheidung über die nächsten unbemannten Luftfahrzeuge für die Bundeswehr – Aufklärungsdrohnen mit der Möglichkeit, sie nachträglich zu bewaffnen).
• Panel 1: Die Grenzen des Machbaren – Operationelle Fähigkeiten und ethische Implikationen beim Einsatz von ferngesteuerten Luftfahrzeugen
moderiert von Rolf Clement (Deutschlandfunk); mit Schelleis, Niklas Schörnig von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, Prof. Reiner Pommerin, ehem. Sprecher des Beirats Innere Führung; Oberst Hans-Jürgen Knittlmeier, Kommodore Taktisches Luftwaffengeschwader 51; Felix Pahl von der Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden&Internationales der Grünen; und Thomas Kachel von der Linkspartei (die zunächst vorgesehenen Bundestagsabgeordneten hatten wegen der zeitgleichen Aktuellen Stunde zu Rüstungsexporten abgesagt)
• Impulsvortrag von Generalmajor Ansgar Rieks, Leiter Aufstellungsstab Luftfahrtamt der Bundeswehr, zu seiner künftigen Behörde
• Panel 2: Luftverkehrsrecht und Zulassung von ferngesteuerten Luftfahrzeugen – Hürden und Lösungsmöglichkeiten
moderiert von mir; mit Rieks, Frank Grimsley vom US Air Force Life Cycle Management Center; Michael Walz, Airbus Defence&Space und Leiter des Fachausschusses UAV beim BDLI; Prof. Elmar Giemulla, Honorarprofessor für Luftfahrtrecht an der TU Berlin; Wolfgang Steiger, Wehrtechnische Dienststelle 61/Leiter Musterzulassung (und künftig im neuen Luftfahrtamt der Bundeswehr)
Zwischenzeitlich wurde es etwas laut – auf so einer Flugschau donnert dann auch mal ein Kampfjet über den Saal. Ich hoffe, es ist dennoch verständlich.
(Aus gegebenem Anlaß ein Hinweis für Kollegen, die sich bei diesen O-Tönen bedienen wollen: Da würde ich um vorherige Rück- und Absprache bitten.)
Sehr geehrter Herr Wiegold, Chapeau!
Sie haben mit Ihrer öffentlichen Drohnen- bzw. Podiumsdiskussion auf der ILA 2014 mehr Sinnhaftigkeit und Substanz beigetragen als jeder ihrer „Vorgänger“, zurück bis 2011! Besonders gut war bereits Ihr Ansatz „den Hund am Schwanz zu packen“, in dem Sie Prof. Giemulla und den Ltr ML Steiger sofort forderten. Damit haben Sie bereits die Masse der Dummschwätzer und Dilettetanten, welche eben nicht auf dem Podium saßen, trotzdem elegant ausgegrenzt. Fazit, besser kann man es nicht machen und Sie haben verdeutlicht bzw. haben Ihre Podiumsteilnehmer gezwungen, einzugestehen, daß sich zwischen 15 und 30 Jahren für Drohnen im „Non-segrated Airspace“ nichts tut!
Brilliant! Nochmals Gratulation !
Ich gratuliere ebenfalls zu dieser tollen Diskussion und wie sie die Probleme in den Fragen an die Experten auf den Punkt gebracht haben.
Wenn ich die Antworten mit dem gescheiterten Euro-Hawk Projekt vergleiche, kommen mir im nachhinein Zweifel über was letztes Jahr überhaupt im Zusammenhang mit der Euro-Hawk Pleite diskutiert wurde.
Nach den hier erwähnten Vorgaben, wie Musterzulassung eines UAV nur für ein bestimmtes Einsatzland, für einen bestimmten Zweck und nur im abgesperrten Luftraum hätte der Euro-Hawk vermutlich auch für seinen Aufklärungszweck zugelassen werden können. Dies ist jetzt rein vom technischen Standpunkt aus betrachtet. Wie es von anderen Staaten mit einer Überfluggenehmigung wegen der latenten Gefahr der Spionage, des „Datenstaubsaugers“ während des Überflugs ausschaut ist eine andere Frage. Hier hat ja die jüngste Vergangenheit mit dem Überflug des Global Hawk über Deutschland einen Präzedenzfall geschaffen.
Wie der amerikanische Experte der USAF sagte, das schwierigste ist der Überführungsflug zum Einsatzgebiet !
Beim EuroHawk war halt das Problem, dass die Amis da keinen Einblick in die Systeme erlaubt haben. Ohne Einblick in die Systeme kann man schlecht eine Gefahrenanalyse aufstellen, wo und wie lange man den gefahrlos im DE Luftraum bewegen kann. Und was passiert, wenn Systeme des EuroHawk ausfallen. Ohne Einblick in die Systeme keine Musterzulassung. Wenn keine Gefahrenanalyse möglich ist, dann keine Mitbenutzung des Zivilen Luftraums.
Beim USAF GH überflug über DE werden schon die Amis eine Gefahrenanalyse vorgenommen haben. Was der Bw beim EH halt nicht möglich war.
Wenn nur die öffentliche Anhörung am 30.6. in so kurzer Zeit ebenfalls so informativ und pointiert sein würde…
@Benedikt
(…) Wenn keine Gefahrenanalyse möglich ist, dann keine Mitbenutzung des Zivilen Luftraums.(…)
Da muss man sie wohl enttäuschen, auch mit Gefahrenanalyse gibt es keine ziv Mitbenutzung, für ein MALE im Moment in keinem westlichen Luftraum.
„Beim USAF GH überflug über DE werden schon die Amis eine Gefahrenanalyse vorgenommen haben.“
So wenig oder so viel wie beim EH, der Überflug hat nichts mit einer Musterzulassung zu tun.
Panel 1, ca. Minute 28:
Der Pilot eines bemannten Flugzeugs sieht nicht den Einschlag? Komische Aussage.
schöne debatte.
wenn man die UAV Problematik für so unüberwindbar hält gäbe es ja auch bemannte CAS Alternativen.
Jordanien hat gerade zwei C-235 zu gunships mit 30 mm autocannon, 70 mm APKWS, und Hellfire umrüsten lassen.
http://www.defenseindustrydaily.com/jordans-pocket-gunships-cn-235s-converting-06778/
das ist schon ordentlich „bang for the buck“ ohne die ganzen zulassungsquerelen.
dem grenadier ist es egal welche Plattform CAS breitstellt. Hauptsache sie ist abrufbar wenn es „brennt“.
„Da muss man sie wohl enttäuschen, auch mit Gefahrenanalyse gibt es keine ziv Mitbenutzung, für ein MALE im Moment in keinem westlichen Luftraum.“
Der westliche Luftraum ist dummerweise ein wenig größer als der Luftraum von DE. In GB nutzt die Watchkeeper UAS den zivilen Luftraum mit. In den USA dürften die Drohnen auch zum Transit durch Zivile Lufträume fliegen.
@Benedikt
„Der westliche Luftraum ist dummerweise ein wenig größer als der Luftraum von DE.“
An jedem Punkt der Welt gibt es einen Westen. Dass im Westen Drohnen fliegen, ist mir bekannt.
„In GB nutzt die Watchkeeper UAS den zivilen Luftraum mit.“
Mit Mitbenutzung, hatte ich gemeinsame, zeitgleiche Nutzung gemeint.
Wenn sie nähere Infos zum Einsatz und der Verfahren der Flugsicherung in diesem Projekt haben, wäre ich ihnen dankbar. Im Moment ist mir keine gemeinsame Nutzung einer MALE Drohne bekannt.
„In den USA dürften die Drohnen auch zum Transit durch Zivile Lufträume fliegen.“
Dann wird dieser Luftraum gesperrt oder es gibt ein besonderes mir nicht bekanntes Verfahren.
In jedem Fall gibt es kein mir bekanntes Land, in dem sich Drohnen gemeinsam mit der General Aviation den Luftraum teilen.
Ich wundere mich immer wieder, wie Lieschen Müller, Laien und Halblaien, selbsternannte Experten, auch viele Politiker und selbst Militärs sich immer noch anmaßen, in der Drohnendebatte das Europäische und Internationale Luftrecht nach ihrem Gusto zu verbiegen.
Umso mehr gilt dies nach der gestern von T.W. geführten Podiumdiskussion, bei welcher unmissverständlich und sehr einvernehmlich Profis gesagt haben was Sache ist und was in den kommenden Jahrzehnten Sache sein wird.
Und im Übrigen sind die USA und „Sonstwer“ für uns kein Maßstab, weder für unbewaffnete, noch für bewaffnete Drohnen. Wenigstens das kam einhellig bei der Podiumsdiskussion im Panel 1 heraus.
Dieses RPA-Seminar zeigt für mich noch mal auf, was für ein grob fahrlässiger Unsinn die einseitige Entscheidung des BMVg für den EuroHawk als einzige schnell verlegbare, weitreichende und breitbandige SIGINT-Fähigkeit doch war. Und nun arbeitet die Lw zügig daran auch die CAS-Fähigkeit möglichst unbemannt abzubilden.
Na ja, ohne softkill-backend brauch ich auch kein hardkill frontend….macht Sinn ,-)
Ein richtiges Militärisches Sperrgebiet gibt es für die Watchkeeper wohl nicht. Für die Flüge werden wohl Flugbeschränkungsgebiete aktiviert, wodurch Zivile Flugzeuge nur durchfliegen dürfen, wenn die sich angemeldet haben.
http://www.aberporth.qinetiq.com/public-safety-info/Pages/pilots.aspx
http://www.fraw.org.uk/files/peace/caa_aberporth_2011.pdf
http://www.caa.co.uk/application.aspx?catid=14&pagetype=65&appid=7&mode=detail&nid=2008
http://www.bepj.org.uk/when-are-watchkeeper-uavs-flying-at-parc-aberporth
Beim Watchkeeper Programm gibt es wohl auch große Probleme. Man darf auch nicht vergessen, dass Male Drohnen etwa 1,2+ km Startbahn brauchen. Die müsste man sich natürlich vor einen Einsatz im Ausland suchen und sichern.
@klabautermann: 1+! War übrigens nicht der Einzige, der auf der ILA bei der Lw mal vorsichtig nach L.I.S.A. fragte. Ergebnis: „0 A“.; sagte doch der Butler ’same procedure as evry year‘, Vernebelungs- und Schubladisierungsaktion also voll gelungen.
Und in den Fachgesprächen auf der ILA wurde klar, dass die CAS-Fähigkeit wie es sich manche vorstellen nicht unbemannt abgebildet werden können.
Die Argumente, welche hier im Blog dargestellt wurden (Wetter Abhängigkeit, Munition, Datensicherheit, Zeitverzögerung, Abstand zum Ziel, fehlende Skalierbarkeit, Festlegung Rolle ISR oder CAS vor dem Flug uem) machen einen bewaffneten Drohneneinsatz mit ISR RPAs für Einsatzprofile der Bw nicht sinnvoll.
Wir benötigen dringend ein ferngesteuertes Flugzeug zur Aufklärung um die erworbene Fähigkeit durch Heron in der Lw zu halten. Das geht wohl am günstigsten mit Heron. Somit ist Heron die Brückentechnologie bis zur Beschaffung einer EU Lösung.
Dass TdM unter einem falschen Vorwand das EH Projekt gestoppt hat, ist ein Skandal.
@Vtg-Amtmann:
Die selbe Antwort bekommt man übrigens, wenn man nach L.I.S.A. googlet – eine kurze Erläuterung was LISA genau ist wäre sehr nett.
@buxe2000: Bitte mal weiter vorne in Drone-Watch bei z.B. @Quino lesen oder beim Deutschen Patentamt, statt bei Google.
@Vtg-Amtmann
Google spuckt ein Ergebnis aus :D
Ist es wenigstens das richtige damit man sich das mal bildlich vorstellen kann?
http://www.combatreform.org/aircommandos.htm
@Hans: Eher so: http://media-cache-ec0.pinimg.com/736x/51/74/cb/5174cb94abce5f0f72bcf109a5f6a638.jpg; die PropFans allerdings weiter hinten, weiter oben und an Pylons von Strömungs-Störungen durch Flächen und Rumpf deutlich abgesetzt, so daß eine optimale An- und Abströmung gewährleistet ist. Da besteht also bei dem AIRBUS-Elektro-Flieger noch areodynamischer Optimierungsbedarf.;-)
„um die erworbene Fähigkeit durch Heron in der Lw zu halten“
Dieser Satz Offenbart eines der größten Probleme des ganzen Drohnen Hick Hacks. Der Lw geht es vor allem um sich ein Schickes Luftfahrzeug zu beschaffen, und danach werden für das schicke Luftfahrzeug Lw Spezielle Einsatzzenarien geschaffen. Ob diese so in der Realität anzutreffen sind oder nicht, ist dabei zweitrangig. Wie z.B. CAS mit den quasi HALE Airbus Male 2020. Bei CAS muss man auch sagen, dass diese Fähigkeit von der DE Politik nicht erwünscht ist.
@Benedikt
Selten wurde ein wahres Wort so gelassen formuliert.
Die USA hätten 1947 die USAAF nicht auflösen sollen. ;-)
Zu KZO vs. Luna
„Der taktische Vorteil des KZO liegt in seiner Aufklärungstiefe, der Geschwindigkeit, der Informationsverarbeitung sowie der wetter- und tageszeitunabhängigen Aufklärungsfähigkeit. Gegenüber dem oben erwähnten System LUNA wird KZO auf Grund der größeren Störresistenz sowie der besseren Zielortungsgenauigkeit in Kunduz eingesetzt.“
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYy9DsIwEIPf6JJQIRBbq0rAwsBSynakUXOQn-p0hYWHJxmwJXv4LKu7Kk74phmFcsKgbmq0dHh8wDvHgC9ZXQiQ0Hom68UleKLnjTYGIlJtNdSTyYHNyUnNshIqOTNKZlgyS6hkZS4EaFKjNn2nt_ov890fT-1waZpdf-6uaomx_QGfex4L/
@Vtg-Amtmann
Danke! Aber sowas lässt sich mMn eher bei den Heeresfliegern bewerkstelligen als bei der jetverliebten Lw… Ist ja auch kein Zufall dass fast alle LwGeneräle Jettis sind obwohl Transportflieger, LwSich und die Bodendienste deutlich öfter im Ausland sind und Einsatzerfahrung haben.
Hans, Amtmann,
stimmt, dann sollte bei der ehemaligen FüH III 2 nachgefragt werden. Alle waren begeistert, aber wie häufig keiner schreibt. Zudem die Sorge den Tiger zu beschädigen.
Ich schrieb: >Sagte doch der Butler ‘same procedure as evry year’, Vernebelungs- und Schubladisierungsaktion also voll gelungen< … von 2004 und fast bis heute!
60 Modellflugzeuge mit 12 Bodenstationen incl. GroundEquipment für 300 Mio €, plus Booster und das für max100km Aufklärungstiefe mit ca200km/h ist nach dem heutigen Stand der Technik ein schlechter Witz.
@Quino
ISR Male mit Prob wären wohl besser beim Heer aufgehoben, schon alleine des Artillerie-, Daten-, Lage- und Einsatz-Rechnerverbund wegen. Der Betrieb eines MALE von einem Flugplatz aus, müsste auch nicht sein.
MBDA zeigt auf der ILA eine gute Lösung für UAV Abwehr. Was ist eigentlich da bei der Bw geplant?
Elaban
reden wir jetzt über Flugabwehr oder Fliegerabwehr?
Die KZO war ein Schnäppchen im Vergleich was die Lw beim EuroHawk verbrannt hatte. Das das mit den EuroHawk schief gehen wird, war schon absehbar, als die Amis den DE Prüfer die Einsicht beim EuroHawk verweigert hatten. Aber Lw und Airbus haben dafür gesorgt, dass da weiter Geld für nichts und wieder nichts verbrennt wird, bis TdM darüber gefallen ist. Die Franzosen bestellen KZO ähnliche Drohnen auch noch nach. Wenn man mit der LUNA nicht mehr weiter kommt, muss die Bw halt die KZO trotz höheren Kosten einsetzen.
Über Flugabwehr denn für Fliegerabwehr benötigt man keine neuen Systeme von MBDA (oder irgend einer anderen Firma)
@Benidikt
Was haben die Kosten der KZO mit denen von EH zu tun?
Warum sollte man mit Luna nicht weiter kommen?
@Vtg-Amtmann:
Es wäre schön gewesen, wenn Sie LISA in 4 – 5 Worten kurz erklärt hätten – es gibt sicherlich noch mehr Leser, die nicht jeden Kommentar unter jedem Artikel lesen. Allen anderen sei gesagt, dass LISA wohl für Light Infantry Support Aircraft steht.
@buxe2000, nicht jeder Artikel, sondern „drohnewatch“, vgl.
http://augengeradeaus.net/2014/05/dronewatch-die-von-der-leyen-klatsche-in-52-sekunden/comment-page-3/#comment-117471, ff und
http://augengeradeaus.net/2014/05/dronewatch-dokumentation-rpa-seminar-luftwaffe-auf-der-ila/comment-page-1/#comment-118481
Irgendwie ist das schon komisch. Warum sagt die IBUK nichts zu dem Thema? Und wie geht man mit der alten Argumentationslinie von TdM um? Die hatte schließlich die CDU/CSU mitgetragen. Was will vdL?
Sie sagte sehr oft was zu dem Thema, zuletzt beim BDLI: Zuerst muss sich derBundestag positionieren. Am 30.06. wird es eine Anhörung im Verteidigungsausschuss geben. Somit hat sie im Moment -keinen Entscheidungsdruck- und sie sagte, „Es steht im Koalitionsvertrag, dass wir eine europäische Entwicklungslösung prüfen sollen, wenn vorher eine gesellschaftliche Debatte auch stattgefunden hat. Diese gesellschaftliche Debatte wird im Parlament in diesem Sommer stattfinden. Und genau diese einzelnen Schritte werden wir auch so einhalten.“ Sie will in jedem FallGoogle Earth in nahezu Echtzeit und das haben wir ja durch Cassidian. Wo ist das Problem? Dann wird der Vertrag eben verlängert, bis 2020 :-)
An KZO sparen heißt auch gleichzeitig an Sicherheit sparen. Die LUNA ist halt nicht so leistungsfähig wie die KZO. Da dürfte die Truppe in gewissen Situationen einfach ohne Drohnen Unterstützung da stehen. Wenn man richtig sparen will, sollte mal lieber mal beim EF reduzieren. Das hilft wenigstens in der Summe ein wenig mehr.
Ohne direkten Funkkontakt mit der Auswertereinheit am Boden sollen die RecceLite Pods an den Tornados auch nicht funktionieren. Laut Medien hatten die Tornados in Afgh daher nur eine Aufklärungstiefe von 80 km.
@Benedikt
„An KZO sparen heißt auch gleichzeitig an Sicherheit sparen. (…)
Keiner möchte die KZO ersatzlos streichen. Luna ist kein Ersatz für KZO
Es ging nicht um Sparen, sondern um das effektivste Mittel für eine bestimmte Fähigkeit zu haben und dabei sollte Preis – Leistung natürlich eine Rolle spielen.
Die RecceLite Pods an den Tornados sind ohne Satcom und mit schlechter Auflösung ein Schritt zurück.
Zum Panel 1:
Die Luftwaffe möchte möglichst bald (eigentlich schon seit Jahren) eine Brückenlösung. Noch plant man ja mit einem neuen System ab 2016 (optional bewaffnet).
Man hat aber immernoch (!) keine Einsatzgrundsätze. GenLt Schelleis gibt das auch offen zu. Der Kommodore bekommt dann halt noch nen „Meinungsaustausch“ verpasst (Innere Führung live). Man weiß als Luftwaffe also nicht mal was man will.
Aber niemand greift es ernsthaft auf.
Wie so oft: Erstmal Hausaufgaben machen und dann auf andere (Politik, Gesellschaft, etc) zeigen.
Guter Punkt des HSFK-Vertreters zu UCAS und Autonomie.
Die Reaktion der Luftwaffe: Fehlanzeige.
Auch schwach, dass sich die Regierungsfraktionen komplett wegducken. Bezeichnend.
Prof. Pommerins Realitätsnähe, Geradlinigkeit und Klarheit prallt deutlich auf den politisch-militärisch-bürokratisch-wissenschaftlichen Komplex („da kann ich nur lachen…“).
Nach dem die Lw ihre abbildende Aufklärungsfähigkeit verloren hat und mit dem Heron total überfordert ist (ohne Industrie geht nichts, Radar kann keiner mehr), die Marine nicht in der Lage ist Bilder auszuwerten und per SATCOM zu versenden, bleibt nur noch das Heer und die SKB für ein Nachfolgemuster.
Die Datenmenge der Hochauflösende Kamera des RecceLite Pods wird man wohl kaum über Satcom schicken können. Dürfte schon zu teuer sein.
Die Briten haben mit ihren Reaper, wo Europäische Sensoren eingebaut wurden, auch ihre Probleme. http://www.thebureauinvestigates.com/2014/05/22/uks-new-reaper-drones-remain-grounded-months-before-afghan-withdrawal/ Die Tests haben wohl ein wenig länger gedauert.
Zum Panel 2:
Der Impulsvortrag zeigt ja dass das Luftfahrtamt der Bw ja erstmal mit sich selbst und dem Aufbau von Expertise (!) beschäftigt. Bei der Umsetzung von EMAR wird man – wie auch bei anderen europäischen Normen – den gegebenen Spielraum wieder mal nur minimal ausnutzen.
87b ist dann aber nicht mehr der Buhmann, sondern der GI und sein Amt.
Max Weber wäre erschrocken, wenn er erleben müßte wie sehr sich sein Land verbürokratisiert hat.
Wie die Luftwaffe unter diesen Bedingungen weiterhin ab 2016 ein MALE betreiben will, bleibt für mich auch nach diesem Symposium völlig unklar. Mein Verdacht: Die Luftwaffe weiss es selbst nicht. Keine Einsatzgrundsätze, keine Vorstellung von dem Rechtsrahmen, ein neues und bis mindestens 2017 überfordertes Luftfahrtamt, keine stringente F&T-Strategie, unsynchronisierte
Industrieaktivitäten (zulassungsfähige MALE2020?). Das passt alles in die Liga Flughafen BER und Elbphilharmonie. Diesmal mit Ansage.
Aber der BRH kümmert sich ja um Trefferablagen beim G36.
Mit Blick auf die Anhörung am 30. Juni 2014 ja hoffentlich (!) für den ein oder anderen interessant:
http://www.parliament.uk/business/committees/committees-a-z/commons-select/defence-committee/inquiries/parliament-2010/remote-control-remotely-piloted-air-systems—current-and-future-uk-use/
Dort findet sich auch ein neuer Bericht aus dem März 2014.
http://www.parliament.uk/business/committees/committees-a-z/commons-select/defence-committee/news/remote-control-rpas-substantive/
Aber allein die pragmatische Herangehensweise würde ja in Deutschland zu #aufschrei führen.
@Benedikt
„Die Datenmenge der Hochauflösende Kamera des RecceLite Pods wird man wohl kaum über Satcom schicken können.“
Ach, wie wie will man das bei einem RPA machen? Dass es die Bw nicht über Heron hinaus machen wird ist ja genau Gegenstand vieler Runden hier und weil das so ist, hatte der Nassfilm oder neuste Digisysteme ihre Notwendigkeit.
„Die Briten haben mit ihren Reaper, wo Europäische Sensoren eingebaut wurden, auch ihre Probleme.“
Alles schon mehrfach im Blog besprochen worden, der Link jedoch ist neu, danke.
Fragen sie doch mal wie die Marine ihre Bilder der Wescam an den Boden bekommt und auswertet.
Heute ist halt „Just in Time“ Auswertung gefragt, und man will nicht warten bis Filme lange entwickelt und ausgewertet worden sind. Asymetrische Angreifer kann man halt nicht Tage vor dem geplanten Angriff aufklären. Die schlagen aus dem Nichts zu, und verschwinden danach wieder ins Nichts. Da haben Drohnen schon ihre Reize.
Die Lw will ein deutliches Upgrade bei den Male Drohnen, weiß aber nicht wie schon die kleinere Heron 1 hier bewegt werden soll. Schauen wir mal wie das weitergeht. Die letzten Britischen Reaper dürften niemals in Afgh fliegen. Ist jetzt die Frage, ob die ihre sehr teuren Drohnen wenigstens zuhause fliegen lassen werden. Bisher hieß es immer, die sollen nur in den USA fliegen und in GB in Kisten liegen.
@Benedikt:
Die Briten denken darüber nach die Reaper in Djibouti zu stationieren (siehe Parlamentsbericht).
Zur Aufklärung: Echtzeitaufklärung stand in den letzten Jahren im Mittelpunkt. Die Anforderungen dürften sich jedoch bald verändern (Bündnis Verteidigung/ MJO+, hybride Konflikte) und dann wird man sich in der Luftwaffe wehmütig an den alten Recce-Pod erinnern.
Aber derlei Weitblick ist wohl zu viel verlangt, wenn man nach Jahren sich nicht mal einig ist wo die Bodenkontrollstation künftig stehen soll.
Die Bw hat sich laut Medien nur ein RecceLite System bestehen aus zwei Pods und einer Auswertereinheit geleistet. Da stand wohl eher das sparen im absoluten Mittelgrund. Bei den Mengen braucht man sowieso nicht von Durchhaltefähige (Bündnis Verteidigung/ MJO+, hybride Konflikte) träumen. Aussicht auf Mehr sehe ich auch nicht.
Auf Heise.de steht, dass der Heron 1 Leasing Vertrag nur bis Oktober 2014 geht. Vermutlich dürfte der dann wie 2012 Juli August verlängert werden. Da wird es wohl Entscheidungen bis Ende Juni geben müssen. Inklusive Gedanken spiele, was man mit den Heron 1 nach den Afgh Abzug machen will.
@Benedikt
Ja was nun? Bilder mit hoher Auflösung oder Just in Time? „Just in Time“ Auswertung mit hoch auflösenden Bildern geht im Moment nur mit bemannten LFZ. Am Ende will maan ja auch keine Bilder sondern Informationen.
Man muss immer warten bis Bilder ausgewertet worden sind, auser man macht nur Beobachtung. Wer spricht nusr von asymetrischen Angreifern? Man benötigt auch in der abbildenden Aufklärung die ganze Palette.
Natürlich haben Drohnen ihre Reize, aber eben nicht für alles. Abbildende Aufklärung in der Tiefe, kann die Lw leider nicht mehr so richtig, muss sich deshalb die Infos aus Garlstedt oder oder von der Industrie holen.
„European aviation rules also mean the (Reaper) drones cannot fly in UK airspace and are likely to be sent to America when British troops withdraw from Afghanistan in December. They could be used for surveillance operations in other countries – if a formal request is made.“
http://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/exclusive-100m-drones-may-not-fly-until-britain-has-left-afghanistan-9421136.html
Die Watchkeeper Male kann im GB Luftraum bewegt werden, aber der Reaper nicht. Vielleicht hat die Watchkeeper ein Transponder und der Reaper nicht, oder so etwas ähnliches?
@Benedikt
Evtl fliegt er nur im Gesperrten Luftraum, zB Truppenübungsplätze oder in einer TRA.
Thales UK is to conduct up to a week of flight testing of its Watchkeeper … by a short-term temporary restricted area (TRA) agreement issued by the UK Civil …
http://www.flightglobal.com/news/articles/thales-to-demonstrate-uks-watchkeeper-uav-system-201339/
Da könnte der Heron in DEU auch fliegen, wenn gewollt und mit einer VVZ fliegen in DEU viel Luftfahrzeuge. Aber evtl ist es ja nicht gewollt!?
@Elahan & @Benedikt: Sie diskutieren hier seit Längerem sehr engagiert über Möglichkeiten eines jeweils einzelstaatlichen bzw. nationalen „Herumgeeiere in Sachen Drohnen“. Längst haben wir hier bei „Drone-Watch“ und spätestesn seit der Podiumsdiskussion der ILA, wie von T.W. Moderiert, gelernt, daß sich auf Europäischer bzw. MAWA-Ebene vor 2020 +++ zulassungsmäßig Nichts tun wird.
Sollte man nicht besser deshalb über bemannte Alternativen bzw. schnell realisierbare Zwischenlösungen diskutieren?
In der Podiumsdiskussion wurde gesagt, dass die Drohnen in Europa im Gesperrten Luftraum fliegen können und dürfen. GB lässt die Watchkeeper Male fliegen oder die Italiener lassen sogar Predators fliegen. Es sollen auch Europäische Grundsätze erarbeitet werden, die dann National umgesetzt werden. Die Gesperrten Lufträume für Drohnen können nur National eingerichtet werden. Wenn man hier keine Male Drohnen fliegen lassen will, dann werden halt keine Zonen eingerichtet.
@Vtg-Amtmann
Wir müssen sogar über bemannte oder OPA sprechen, denn gegen einen robusten Gegner sind Drohnen Spielzeug.
Wo soll der militärische Mehrwert sein, Drohnen über Europa fliegen zu lassen? Terroristen hätten ihre Freude daran, Anschläge ohne eigene Opfer.
Wir benötigen keine bestimmte Plattform, sondern Ergebnisse (Info, Abschreckung, Warnung, Demonstration, Parade oder thermische Umsetzung). Diese Fixierung auf ein Gerät ist im Moment ein Hype. Besser wäre es die bestehenden Fähigkeiten zu verbessern.
Gegen Robustere Gegner sind auch OPA oder L.I.S.A. Spielzeug. Vorgenannte dürfen in den gleichen Höhen fliegen, wie eine Heron 1. Wenn man sich immer in sichere Entfernung zum Gegner aufhält, sieht man dummerweise nicht so viel. Bei Robustere Gegner muss man schon so etwas wie den Tornado bringen.
Drohnen sind halt für die Führung schön Bequem. Werden die abgeschossen, und gehen aus anderen Gründen runter, haben die keine Probleme mit eigenen Menschlichen Verlusten oder gar Verschleppungen. Die Kosten der Neubeschaffung halten sich auch im Rahmen.