Neue Frauen-Studie: Die Männer in der Bundeswehr haben ein Problem
Eine ganze Weile lagen die Ergebnisse unter Verschluss, die die Forscher des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr (inzwischen aufgegangen im Zentrum für Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, ZMSBw) bereits 2011 zu den Frauen in den Streitkräften erhoben haben. Ein Blick in die am (heutigen) Freitag veröffentlichte Untersuchung lässt ahnen, warum: Im Vergleich zu den sechs Jahre zuvor erhobenen Zahlen ist die Akeptanz von Frauen in der Bundeswehr bei ihren männlichen Kameraden stellenweise deutlich zurückgegangen. Und da kommt alles hoch, was weiblichen Soldaten in Deutschland immer wieder an Ablehnung entgegengebracht wird – von der Ansicht, sie seien für das harte Leben im Felde nicht geeignet, bis zu der Einschätzung, mit Frauen leide die Kampfkraft der Truppe.
In der Sprache der Forscher wird das etwas dezenter als Entwicklungen, die auf eine gewisse Eintrübung des Integrationsklimas verweisen bezeichnet. Vor allem, heißt es in der Studie:
• Die männlichen Soldaten glauben stärker, dass Frauen dem harten Leben im Feld nicht gewachsen sind. 2005 taten dies 28 Prozent, 34 Prozent im Jahr 2011.
• Dass Frauen körperlich anspruchsvollen Funktionen nicht gewachsen sind, glauben nun 52 Prozent, vorher 44 Prozent.
•Der Prozentsatz der Männer, die einen Verlust an militärischer Kampfkraft infolge der Integration von Frauen wahrnehmen, ist von 33 auf 36 Prozent gestiegen.
• Dass sich die Bundeswehr infolge der Integration zum Schlechteren entwickelt hat, glauben nun 57 statt vorher 52 Prozent.
• Die Meinung, man könne mit Frauen gut zusammenarbeiten, wird nun von 77 Prozent im Vergleich zu 83 Prozent in 2005 vertreten.
• Die Skepsis der Männer gegenüber Frauen in Vorgesetztenfunktionen ist gewachsen. 2005 hielten 15 Prozent der Männer Frauen für Vorgesetztenfunktionen für ungeeignet, 22 Prozent in 2011.
• Das Gerechtigkeitsempfinden der männlichen Soldaten ist noch stärker sensibilisiert als dies vorher der Fall war. Dass Frauen zu positiv bewertet werden, glauben nun 51 statt vorher 39 Prozent; bessere Karrierechancen werden ihnen von 62 Prozent statt vorher 53 Prozent attestiert; dass von Frauen weniger erwartet wird, glauben nun 49 statt vorher 45 Prozent; und 33 Prozent statt vorher 15 Prozent sehen Frauen durch militärische Vorgesetzte besser behandelt.
• Dass die Integration noch großer Anstrengungen bedarf, glauben 48 Prozent in 2011; in 2005 taten dies lediglich 22 Prozent der Männer.
Also unterm Strich: Sehr viele Männer, die Mehrheit in der Truppe, ziehen eine zunehmend negative Bilanz der Integration von Frauen in die Streitkräfte. Den größten Unterschied zu der vorherigen Untersuchung gibt es beim letzten Punkt; die Zahl der Männer, die der Meinung sind, die Integration der Frauen brauche noch viel mehr Anstrengung, hat sich mehr als verdoppelt. Und das, obwohl die Studie den Frauen einen hohen Integrationswillen bescheinigt: Hinsichtlich der integrationspolitischen Orientierung der weiblichen Soldaten ist zunächst festzuhalten, dass die Integrationsbereitschaft und der Leistungswille der Soldatinnen weiterhin hoch sind. Sie entscheiden sich (…) in der Mehrzahl eher für eine Strategie der Anpassung an die dominante (männliche) Organisationskultur.
Tja. Die Frage ist ja nun, ob die Aufnahme von Frauen in die Streitkräfte das Problem ist – oder ob die Männer damit (zunehmend) nicht fertigwerden. Aus Sicht der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist der Kurs gegen die jüngsten Erkenntnisse klar: Wir müssen die Karrierepfade für Frauen gangbarer machen, die Vereinbarkeit von Dienst und Familie zügig vorantreiben und auch besser sichtbar machen, wie sehr die Bundeswehr von der wachsenden Zahl Frauen in der Truppe profitiert.
Die Studie Truppenbild ohne Dame? zum Download beim BMVg.
(Eine persönliche Anmerkung von mir: Das Thema Frauen und Streitkräfte ist hier auf Augen geradeaus! immer wieder ein Reizthema gewesen. Die Diskussion kreiste dann oft um die Frage, ob Frauen biologisch überhaupt fähig seien, als Soldat Dienst zu tun – wobei Erfahrungen anderer Länder, von Israel bis zu den USA, locker ignoriert wurden. Ich wäre dankbar, wenn diese Frage hier jetzt nicht zum Mittelpunkt würde. Da mir dann immer sehr schnell fehlende Demokratie, Zensur und ähnliche Dinge vorgeworfen wurden, gibt’s jetzt eine Lösung: Wer unbedingt darüber debattieren möchte, die Frau als solche tauge nicht für die Streitkräfte, landet im Bällebad.)
(Foto: Bundeswehr/B.Wilke via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Nach dem Barterlass dass ja schon in ein Gender-Thema verwandelt wurde nun endlich mal wieder 100% und pures Gender……ich hol schon mal das Popcorn!
Chapeau Herr Wiegold dass Sie sich hier für die nächsten paar Hundert Kommentare die Moderation aufbürden!!
Zunächst einmal: Traue keiner (Bundeswehr-)Studie, die du nicht selbst gefälscht hast…
Wer wurde denn hier befragt?
Wurde nicht evtl. schon bei der Befragung eine gewisse Klientel „bevorzugt“?
Wurden vorwiegend Soldaten befragt, die ihre Erfahrungen im Auslandseinsatz-oder doch eher im „Friedens-Heimat-Betrieb“ gemacht haben?
Nichtzuletzt: Diese Aussagen kommen ja nicht von ungefähr.
Und hier geht es ausnahmsweise mal NICHT darum, ob und ggf. wo und wie Frauen gleiche Leistung erbringen können/wollen-sondern darum, das sie in diesem Beruf eben nicht anerkannt werden…..und das ist KEIN Männerproblem…(Auch, wenn man es aus Gründen der PC gerne dazu macht)…
Machen wir es doch ganz einfach: Gründen wir reine Frauen-Einheiten.
Ist doch prima zu bewältigen…und Frau vdL kann diese Einheit dann sogar mit einem integrierten Kindergarten versehen…..
Ich erwähne hier nicht erneut die Studien eines gewissen Herrn aus Israel…..das ist nicht das Thema..
Es geht hier um (eine scheinbar gescheiterte) Integration…
Würden alle wirklich gleich behandelt-ja, dann sähe diese Studie (bzw. deren Ergebnis) vermutlich anders aus….aber „Gleichberechtigung durch Ungleichbehandlung“ bringt eben solche Ergebnisse hervor….
Wenn immer wieder eingeleitet wird mit: Die Männer glauben … frage ich mich ob also insofern eigenes Erleben und eigene Erfahrung keine Rolle dabei keine Rolle spielt? Meine Bitte wäre, die Männer einfach mal ernst zu nehmen und nicht gleich in die Hinterwäldlerecke zu stellen. Dogmen helfen im Krieg nicht weiter sondern sind immer ins Beinkleid gegangen.
Tja, die aktiven in der Truppe haben wohl ihre Erfahrungen gemacht.
Was sagt denn die demografische Entwicklung in der Truppe dazu? Nach Abschaffung der Wehrpflicht 2011 könnte es doch sein, dass die Bw vielleicht nun stärker junge Männer anzieht, die eine vielleicht stereotype Denkweise haben; kann man zeigen oder wiederlegen, dass Freiwillige seit 2011 auch ein repräsentativer Schnitt durch alle ‚Typen‘ sind? (Kenne keine Zahlen, deshalb frage ich.)
Die mache als Reservist damit zwar nur punktuelle Erfahrungen, aber ich habe meine Ersterfahrung immer wieder bestätigt gefunden: Frauen sind auch nicht anders. Das sie etwas leichter vorwärts kommen ist im Zivilleben genauso, wenn man eine – eventuell versteckte – Quote erfüllen mag. Ihnen kommt die Beurteilungskultur – Feldwebellehrgang ist beim UmP-BS die halbe Miete – etwas mehr entgegen. Insgesamt sind die 10-20-70-Verteilungen bei der Leistung aber bei beiden Seiten des Toilettenwagens zu finden.
Können wir überhaupt auf Frauen in der Truppe verzichten? Luftwaffe, Marine, ZSan und SKB haben in den letzten Jahren ja immer größere Nachwuchssorgen (was laut dem Inspekteur Heer selbstverständlich nicht für das Heer gilt), können wir es uns da leisten, mal eben auf die Hälfte des potentiellen Rekrutierungspools verzichten?
„wobei Erfahrungen anderer Länder, von Israel bis zu den USA, locker ignoriert wurden“
Frag sich nur was hier ignoriert wurde. Insbesondere die ja wohl unumstritten vom Einsatz her denkenden Israelis demonstrieren seit Jahrzehnten das gemischte Kampfeinheiten nur sehr beschränkt Sinn machen. Wobei diese Erkenntnis da auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern im Unabhängigkeitskrieg auf die harte Tour gelernt wurde. Recht anschaulich dann auch übrigens noch in der jüngeren Vergangenheit unterstrichen, als das Caracal Battalion vor nem guten Jahr in ein Gefecht verwickelt wurde.
Gewisse Dinge funktionieren halt nicht, egal wie sehr man sich das aus ideologischen Gründen wünschen mag oder nicht.
Nüchtern betrachtet gibt es genügend Jobs in Streitkräften für die Frauen geeignet sind. Ideologie hat immer da aufzuhören wo die Kampfkraft leidet, alles andere ist ein Verbrechen am Soldaten, egal ob männlich oder weiblich.
@StephanL, prima wir nehmen Frauen weil wir nicht genug Männer bekommen. ;-)
Da ich hier gerne mitlese und vernehme, dass das Leben und Dienen bei der BW doch nicht so einfach ist und seine Widrigkeiten mit sich bringt: Mich würde interessieren, warum sich angesichts einer robusten Wirtschafts- und Beschäftigungslage überhaupt Frauen für diese Karriere entscheiden. Vielleicht liegt die fehlende Integration auch in der Motivation der Beteiligten (also was erwarte ich von und in meinem Job)?
Eine Debatte über Soziostatistik wird stets abstrakt bleiben. Sie wird immer wieder Emotionen mobilisieren. Was im täglichen Dienst geschieht und nicht ins wohlgepflegte Vorurteil passt, wird verdrängt. Mich wundert bisweilen, wie wenig wir in den Streitkräften über Frauen sprechen, die eine Gefechtsmedaille tragen oder bei ISAF, KFOR und ATALANTA herausragendes in der Operationsplanung und -führung geleistet haben. Es gibt mittlerweile viele, viele solcher Beispiele. Meinen Respekt und meine Anerkennung haben diese Kameradinnen nicht nur – ich rede auch im Dienst „unter Männern“ darüber. Oft (aber leider nicht immer) steht am Ende die simple Erkenntnis, dass es geschlechtsspezifische Stärken und Schwächen gibt, die wir niemals überwinden können. Nachrichtengewinnung unter Frauen in AFG zum Beispiel können nur – Frauen. Unter Männern aber nur Männer. Erst wenn wir das hier zugrunde liegende Prinzip in der Männermehrheit verstanden haben, ändern sich – vielleicht – auch die Statistiken.
@ baus c
genau da liegt das Problem. Eine politisch unerwünschte realität wird negiert indem man diejenigen die sie thematisieren pauschal unbegründete ressentiments unterstellt. klassisches ad hominem argument um sich mit der eigentlichen Problematik nicht aueiandersetzen, geschweige denn Fehler eingestehen zu müssen.
Ich habe persönlich noch keinen aktiven soldaten getroffen dessen erfahrungen mit frauen in der Armee nicht überwiegend negativ waren (körperliche defizite,mentalitätsdefizite,anpruchsmentalität,sonderprivilegien usw.) diese argumente waren keine anachronistischen vorurteile sondern sachlich argumentiert und inhaltlich kohärent.
aus meiner eigenen BW erfahrung kann ich diese Positionen nur bestätigen. Empirie,subjktive und objektive Betrachtung zeigen also das hier ein Problem besteht, reagiert wird mit diffamierung der sich Äußernden (shoot the messenger)
es ist doch grotesk wie diese probleme ausschließlich der institution bw und den männlichen soldaten zulast gelegt werden ohne sich vielleicht mal zu fragen ob eventuell auch die betroffenen Damen selbst ursächlich für die bennannten Probleme sind.
Anders gefragt ist social engineering die neue Primäraufgabe der Bundeswehr? der bisherigen dient diese Strategie jedenfalls nicht.
@ T.W.:
An der Debatte an sich möchte ich mich (so spannend sie auch ist) an dieser Stelle nicht beteiligen.
Angesichts ihres Hinweises auf die vermeintlichen Erfahrungen der USA aber hier ein Hinweis auf (wie ich finde) absolute Pflicht-Lektüre zum Thema.
Zugegebenermaßen ein Extremfall, aber zumindest für die „grünen“ unter uns unmittelbar von Bedeutung.
Captain Katie Petronio: „Get over it! We are not all created equal!“
http://www.mca-marines.org/gazette/article/get-over-it-we-are-not-all-created-equal
und hier noch einmal im Interview:
Capt Katie Petronio: „Women Shouldn’t Be In Infantry“
http://www.youtube.com/watch?v=5FABcQRv2vQ
Anschauen, es ist es wirklich wert!
@T.W.:
„Tja. Die Frage ist ja nun, ob die Aufnahme von Frauen in die Streitkräfte das Problem ist – oder ob die Männer damit (zunehmend) nicht fertigwerden.“
Hausgemachte Probleme. Als die Frauen in die Truppe ‚eingeführt‘ wurden, hiess es noch: ‚zu gleichen Konditionen‘ – der Vorsatz hielt von 12 bis Mittag.
Bei gleicher Eignung und Leistung sind Frauen zu bevorzugen (weil man ja unter Umständen mit 49,9% eine Minderheit darstellt…) – sorgt durchaus nicht für Hochstimmung in der Truppe.
Das ‚Gleichstellungsbeauftragte‘ (liebevoll gelegentlich als Frauenbevorzugungsbeauftragte tituliert, was zwar in der Realität falsch ist, aber gerne mal von der Truppe so gefühlt) nur Frauen sind, die nur von Frauen gewählt werden hat mit ‚Gleichstellung‘ auch denkbar wenig zu tun, da man hier per Dekret eine Gleichbehandlung qua Ungleichbehandlung eingeführt hat.
Mal aus der Truppe gesprochen: Frauen tuen dem Klima der Truppe durchaus gut. Vor 2011 waren Frauen prinzipiell im Vorteil, weil zu 100% freiwillig, was sich nach Aussetzung der Wehrpflicht relativiert hat. Es gibt gleichermaßen gute wie schlechte männliche und weibliche Soldaten, letztere werden aber aufgrund der Quotensituation besondern wahrgenommen.
Beispiel: Laufzettel eines Verbandes für Zuversetzte -> weibliche Soldaten mit Pflichtpunkt Gleichstellungsbeauftragte, männliche Soldaten nicht.
Hier hätte man viel über sinnvolle Quotenregelungen (Beispiel 40% Minderheitengrenze im SanDst statt 50%+), ‚echte‘ Gleichberechtigung bzgl der Gleichstellungsbeauftragten und über das ‚Gendern‘ derselbigen erreichen können.
Warum soll in einer Einheit der Sanität mit 51% Frauenanteil nicht ein männlicher Gleichstellungsbeauftragter die Belange der benachteiligten Männer vertreten?
Versteht niemand – warum auch Sinn erkennen, wo keiner ist?
Die aktiven Soldaten werden es schon wissen, wie das mit den Frauen in der BW wirklich ist. Sicher anders, als das Wunschdenken unserer Politiker, die die Nachwuchsprobleme aufgrund der nachlassenden Akzeptanz einer Interventions-BW, mit mehr Frauen lösen wollen. Im Zivilleben ist es nicht selten so, und ich kann persönlich ein Lied davon singen, dass Frauen in „Männerberufe“ drängen, anschließend aber erwarten, dass die „Kavaliere“ im Arbeitskollektiv für sie gratis mitarbeiten. Teilweise verbietet das Gesetzt bestimmte physische Belastungen für Frauen, die dann eben von den Männern unentgeltlich zusätzlich getragen werden sollen. Von den Frauen unverschuldete und durch Kinder bedingte Ausfallzeiten müssen von Männern ausgeglichen werden. Die Belastung der Männer kann da schon teilweise ins unerträgliche Maß ausufern.
Ob jemand das Gefühl hat, es werde weniger erwartet, ist einerlei. Es ist eine Tatsache, dazu muss man sich alleine die Anforderungen im Sporttest anschauen.
Inwiefern das gerechtfertigt ist, wurde nicht gefragt. DAS wäre das einzig entscheidende.
Wie gefühlt geeignet oder nicht Frauen in der ein oder anderen Funktion sind, entscheidet sich maßgeblich an dieser (scheinbar nicht gestellten) Frage! Die nämlich entscheidet, wer reinkommt und wer nicht.
Wie sagte Shakespeare so schön: Much ado about nothing!
1.) Die Befragung war im Herbst 2011. Lange her…
2.) 5.000 Soldaten wurden befragt. D.h. zehntausende wurden nicht befragt…
3.) Frauen sind körperlich etwas weniger leistungsfähig als Männer. Warum wohl im Leistungssport nach Geschlechtern getrennt wird…
Sorry – aber die Ergebnisse sind langweilig und mehr als zwei Jahre alt.
@ st michael
das problem ist doch nicht die studie per se sondern die vermutliche ministerialreaktion darauf.
Bisherige resonanz (Mehr Umerziehung für Männer in der BW zwecks „vorurteilsabbau“ wie wärs „mit Kritik und selbstkritik“?, mehr „Frauenförderung“ ergo noch mehr sonderprivilegien, mehr quote usw. usw..
so kann man die letzten motivierten „Guten“ natürlich auch demoralisieren.
das der erfolg von institutionen wie auch gesellschaften auf meritokratie beruht schein mittlerweile komplett in vergessenheit geraten zu sein
Aus meiner Sicht interessant, dass 2005 noch viele aufgeschlossen waren. 6 Jahre und viele Dienstalltage (Realität) später sind wohl die Vorschusslorbeeren teilweise verbraucht.
Frage: Wurden 2011 die selben Soldaten befragt wie 2005? (Sorry, habe die 97 Seiten so schnell nicht durch).
P.S.: Warum war diese Studie jetzt so lange unter Verschluss?
@wacaffe
Die „Guten“ sollten ganz ruhig bleiben. Qualität setzt sich am Schluss durch (die Hoffnung erhalte ich mir). Und bei den Guten ist es mir egal, auf welche Toilette die gehen.
Und die ganze Gender / Gleichstellungs-Orgie kann ist ein Teil der Gesellschaft in der wir existieren und der wir uns auch nicht entziehen können. Mit Schmunzeln kann ich das ganz gut ertragen.
Und vieles bleibt geschlechtsunabhängig messbar. Die Bodenplatte vom Mörser bekomme ich entweder um den Sportplatz getragen oder eben nicht. Im Einsatz kann ich den Rettungsrucksack 5 h tragen, oder nicht. Im Gefechtsübungszentrum kann meinen Zug führen oder nicht. Wer das nicht kann (egal ob Männchen oder Weibchen) hat im entsprechenden Bereich eben nichts zu suchen. Das muss man dann dokumentieren, dem- oder derjenigen schriftlich eröffnen (Beurteilung) und auch mal nicht nur der nette Vorgesetzte sein.
@St.Michael
100 % Zustimmung……so sieht es aus und nicht anders !
Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind nicht die Frauen oder die Männer daran schuld, dass Akzeptanzprobleme bestehen, sondern die aufgestülpten Integrationsforderungen, die auf Männerseite ohne weiteres als Bevorzugung der Frauen zu verstehen sind. Das Stichwort „GleichstellungsbeauftragtE“ ist ja schon gefallen. Nur durch Frauen zu besetzten, nur von Frauen zu wählen, mit nicht unerheblichem Mitspracherecht und eigenem Apparat. Zuletzt auch noch ausgeweitet worden. Teilweise scheint es in Diensstellen auch keine dringenden Probleme zu geben als eine korrekte Wahl der Frauenbeauftragten.
M.E. währe eine gegenseitige Akzeptanz ohne dieses ganze Brimborium leichter zu haben mit der Folge, dass es solche Institutionen garnicht bräuchte. Ups, vielleicht ja bleibt das ganze ja grade deswegen so hoch angehängt.
Interessant wäre doch die Frage, wie die Zahlen im Jahr 2014 aussehen. Denn 2011 war ja noch größtenteils mit Wehrpflicht.
Ich habe da ja so eine Vermutung.
Aber ich habe da noch so eine Vermutung, die besagt, dass SoWi wohl nicht nochmal den Zuschlag für eine solche Studie bekommen wird.
—
Die Tendenz der Ergebnisse der Studie sind ja doch deutlich. Ich bin gespannt, ob man die richtigen Schlüsse daraus zieht.
„Frauen sind in der Truppe nicht akzeptiert“ > „Wir müssen die Bundeswehr für Frauen noch deutlich attraktiver machen“ scheint mir nicht der richtige Schluss zu sein, wenn eh schon viele männliche Soldaten eine Bevorteilung wahrnehmen.
Der Wahrheit käme man näher, wenn man mal den Gefechtswert eines gleichartigen reinen Frauen-Bataillons mit dem eines reinen Männer-Bataillons in einer gefechtsnahen Übung vergleichen würde. Ich glaube, begründet auf meine eigenen Erfahrungen, das Ergebnis würde erschreckend zu ungunsten der Frauen ausfallen. Frauen und Männer sind nun einmal nicht gleich, sondern sehr unterschiedlich. Auch wenn viele dumme Ideologen dies anders behaupten. Frauen können viele Dinge besser als Männer. Der Miltärdienst gehört aber nicht dazu. Und unser Grundgesetz sagt auch, dass kein Mensch wegen seines Geschlechts bevorzugt werden darf.
O. Punkt | 24. Januar 2014 – 15:32
„Aber ich habe da noch so eine Vermutung, die besagt, dass SoWi wohl nicht nochmal den Zuschlag für eine solche Studie bekommen wird.“
In Potsdam ist man jetzt auch erstmal damit beschäftigt, die ganzen Studien zu veröffentlichen, die die letzten vier Jahre vom Fü S vertuscht wurden. Da liegt noch einiges auf Halde. :-D
@Stefan
Das kann man so nicht stehen lassen. Meine persönlichen Erfahrungen besagen, dass es sehr (!) fähige weibliche Soldaten in allen Bereichen und Verwendungen gibt, die auf jegliche Bevorteilung, die Ihnen das System zugesteht getrost verzichten (wollen).
Und ein MännerBtl mit einem FrauenBtl zu vergleichen ist so sinnvoll wie ein EloKaBtl mit einem FJgBtl zu vergleichen. Selbst wenn sie 2 PzGrenBtl miteinander in einer gefechtsnahmen Übung vergleichen, wird eines vermutlich unterlegen sein. Und nun`? WOllen sie das andere aussortieren?
@ Der Zeitgeist
Wird das ehemalige Sozialwissenschaftliche Institut (München, Lippert und Klein) beim MGFA eigentlich überleben? Was meinen Sie? Wird es dichtgemacht?
Ab ins Umerziehungslager. Wo kämen wir denn hin, wenn in einer Demokratie mehrheitlich falsche Ansichten vertreten werden.
@O. Punkt | 24. Januar 2014 – 15:40
Zitat: „Und ein MännerBtl mit einem FrauenBtl zu vergleichen ist so sinnvoll wie ein EloKaBtl mit einem FJgBtl zu vergleichen. Selbst wenn sie 2 PzGrenBtl miteinander in einer gefechtsnahmen Übung vergleichen, wird eines vermutlich unterlegen sein. Und nun`? WOllen sie das andere aussortieren?“
Eindeutig ja, denn ich würde ein Gefecht gewinnen wollen.
Ich sprach übrigens von GLEICHARTIGEN Bataillonen.
wo wir gerade bei in der BW unterrepräsentierten gesellschaftlichen Gruppen sind.
Warum eigentlich nur Frauen? da gibt es doch noch andere distinktionsmerkmale
Wann kommt endlich:
-Migrantenquote
-Behinderteninklusion
-Linkshänderprivileg
-ein ende der diskriminierung erblich adipöser menschen in der kampftruppe
…..
Schließlich müssen sämtliche Milieus exakt proportional zum ihrem anteil in der gesamtgsellschaft reräsentiert sein. Dann wird endlich alles gut.
@Stefan:
Nennen Sie mir bitte aktuell 2 gleichartige Btl in dieser unserer Bundeswehr. Ich kenne keine!
(Ok, hab wenig Erfahrung mit Lw und Mar, aber vermute mal, auch da werden Sie keine finden).
Bezeichnend für das Denken vieler, wenn man Wehrdienst auf Gefechtsdienst reduziert.
Die Bw von früher bestand wohl nur aus furchtlosen, fitten und fähigen Kämpfern.
Evtl ist es ja wie im ziv Bereich, es gibt Tätigkeiten zu welchen bestimmte Fähigkeiten passen und das hat oft nichts mit dem Geschlecht zu tun, aber eben auch.
Zur Frage der Verteilung in der Stichprobe gibt es auf Seite 21 in der Studie bezeichnende Zahlen (30% Stabsverwendung, 21% Medizinische Versorgung, 15% Führung, 13% Nachschub, 9% KpfUstg, 8% Inst, 5% KpfTr … Männer und Frauen .. 2005 und 2011 fast identisch!)
Zu den üblichen Strategien der Diskussionsvermeidung bei solchen Themen gehört es, Kritikern möglichst absurde Standpunkte zu unterstellen, wie etwa den, das diese allgemein daran zweifeln würden, dass Frauen zum Dienst als Soldat überhaupt fähig seien. Da ist es dann natürlich einfach so zu tun, als gäbe es gar keine begründete Kritik, oder als seien alle Kritiker merkwürdige Menschen. Da viele Menschen in Deutschland ein Argument von einem unredlichen rhetorischen Mittel nicht mehr unterscheiden können, kommen diejenigen, die sich in Diskussionen solcher unredlichen Mittel bedienen, leider immer häufiger damit durch.
Tatsächlich gibt es die Beobachtung, dass es bei Frauen häufiger als bei Männern Defizite im Bereich der körperlichen Leistungsfähig gibt, die von der Bundeswehr geduldet werden, was zu Problemen im Einsatz führen kann. Wenn man diese Beobachtung als „Vorurteil“ abtut, sollte man sich nicht vor einer Folgestudie sperren, die z.B. einmal die Leistungsdaten männlicher und weiblicher Soldaten direkt miteinander vergleicht.
Die Aufgeregtheit, mit der präventiv versucht werden soll, eine Diskussion über dieses Thema zu unterbinden, und die Tatsache, dass dabei auch zu unredlichen Mitteln gegriffen wird,,deutet aber darauf hin, dass man sich der Probleme durchaus bewusst ist, aber aus nicht genannten Gründen lieber nicht über diese sprechen will.
@ elahan
die gesammte truppe sollte sich aber psychisch, habituell und ganz praktisch auf die erfüllung der daseinsberechtigung von streitkräften ausrichten. Bereitstellung kontrollierter Gewalt auf abruf des politschen bedarfsträgers.
was diesem ziel dient ist notwendig was ihm abträglich ist hat zu unterbleiben.
der von ihnen propagierte partikularismus ist kontraproduktiv. man ist zuerst soldat. danach kommen alles spezialisierungen,atn’s, etc. ansonsten atomisiert man sich bis zur handlungsunfähigkeit.
Wehrdienst ist mehr als gefechtsdienst, die bw ist aber monopolist auf dem feld des gefechts. erodiert ihre fähigkeit zu selbigem steht man irgendwann ohne diese fähigkeit dar. eine armee besteht dann nur noch formal. hollow army
@K.Müller:
+1
@K.Müller
Hm, falls Sie mich meinen sollten: solche möglichst absurden Standpunkte habe ich auf diesem Blog in den Kommentaren schon gelesen.
@wacaffe
„die gesammte truppe sollte sich aber psychisch, habituell und ganz praktisch auf die erfüllung der daseinsberechtigung von streitkräften ausrichten. Bereitstellung kontrollierter Gewalt auf abruf des politschen bedarfsträgers.“
Mit dem Messer quer im Mund und das Gewehr im Anschlag?
Kennen sie die Bw und ihre Verwendungen?
Was glauben sie welche Fähigkeiten in einem Tornado oder auf einer Fregatte gefragt sind?
Der Nahkampf ist es nicht.
Ja,es wäre toll, wenn alle Bw Angehörigen oder noch besser alle Bundesbürger 2Meter und 85kg schwer wären, mit Muskeln bepackt, intelligent, politisch, interkulturell und emotional gebildet wären.
…….man wird ja noch träumen dürfen!
Wehrdienst ist mehr als gefechtsdienst. die bw ist aber monopolist auf dem feld des gefechts. erodiert ihre fähigkeit zu selbigem steht man irgendwann ohne diese fähigkeit dar. eine armee besteht dann nur noch formal. hollow army
Die Campus-Zeitschrift der BW-Uni München hatte sich dem Thema Frauen in der Bundeswehr im Jahre 2011 angenommen. Ein ziemlich ausgeglichener Artikel, in dem verschiedenste Positionen dargestellt wurden. Die Folge waren dann Meldungen ala „Neo-Nazis unterwandern Studentenzeitschrift der Bundeswehr“ in der Qualitätspresse (Zeit, BR, SZ). Eine ergebnisoffene Diskussion ist in dieser Gesellschaft nicht möglich oder erwünscht.
http://www.campus-unibw.de/
@xyz
Ich wusste, dass diese Debatte hier wieder angeführt werden würde. Damals ging’s allerdings nicht nur um die Campus-Veröffentlichung, sondern um eine inhaltlich ähnliche Geschichte im Marine-Forum. Und genau für diese – damalige – Debatte bzw. ihr Wiederaufleben habe ich das Bällebad eingerichtet. Das kann dann da fortgeführt werden.
@elahan
ich zitiere das jetzt einfach mal
“
Zu den üblichen Strategien der Diskussionsvermeidung bei solchen Themen gehört es, Kritikern möglichst absurde Standpunkte zu unterstellen, “
sie wissen doch wie es gemeint war. warum also die polemik
@ t.wiegold
wieso? die xyz studie tangiert doch genau das thema des threads. ihnen persönlich nicht genehme meinungen ins „bällebad“ zu verweisen ist nicht unbedingt zeichen journalistischer objektivität
Besonders interessant finde ich an den Studienergebnissen, dass sie sich durch eine vorherige Studie, mit den gleichen Fragen, offenbar in Realtion setzen lässt. Es sind eindeutige und spürbare Abwärtsbewegungen an den verschiendsten „Fronten“ ersichtlich.
Dadurch wird auch deutlich, dass nicht einfach nur vermeintliche Vorurteile „aufgedeckt“ wurden, sondern wohl erst gewisse Erfahrungen und/oder Rahmenbedingungen (!) zu den desaströsen Ergebnissen geführt haben.
Da gerade durch das „frische Blut“ bei der BW ein schleichender Generationenwechsel stattfindet, mit Neu-Soldaten, die von Anfang an mit Gleichberichtung et al groß geworden sind, sollte das nun veröffentlichte Ergebnis um so mehr bestürzen. Sechs Jahre mit frischen Rekruten (2005-2011) aus der Mitte der Gesellschaft (Wehrpflicht) und dann solche Daten …
Das kann ich der Breite nicht allein an den physischen Fähigkeiten der Frauen bzw. Neid/Benachteiligungen liegen. Bei den Nicht-Frontkampftruppen (San usw.), wo die Mehrheit der Frauen nach wie vor zu finden ist, dürften solche Faktoren eigentlich nur eine untergeordnete Rolle spielen. Mir deucht, hier liegt ein systemisches Versagen vor. Weichen, die grundsätzliches falsch gestellt wurden.
Was sagen die eingeweihten zu dieser These?
Es wurde bereits dargestellt, dass schlechte Soldaten beiderlei Geschlechts in der Bw existieren.
ABER: von den schlechten weiblichen Soldaten machen trotzdem zu viele Karriere.
1600 Uhr Meldung auf Antenne Bayern:
„Bw hat offenbar Macho-Problem. Mehr als jede zweite Soldatin wurde bereits sexuell belästigt.“
Soooo kann man das auch interpretieren.
BTW: hat auch jemand gefragt, wie viele männliche Soldaten angebaggert wurden?
Zwei kleine amüsantes Details am Rande:
Selbst- und Fremdwahrnehmung (S. 38)
Fast alle Soldaten/innen befinden sich im Mittelfeld oder sehen sich selbst als überdurchschnittlich. Das deckt sich auch gut mit Beurteilungen in denen die meisten Soldaten ja durchschnittlich mind. Stufe 6 bekommen (Die Leistungserwartungen wurden ständig übertroffen)
—
Abbildung 16 (Seite 51)
25% der Frauen berichten von unerwünschtem Ausgesetztsein gegenüber pornographischen Darstellungen. Jedoch lediglich 8% der Männer berichten davon.
Hier liegt Schwerpunkt der Aussage wohl bei dem kleinen Wörtchen *unerwünscht* . Denn die berühmten Spindbilder und auch teilweise plakatierte Unterkunftsbereiche bei den jungen, männlichen Kameraden findet man doch deutlich häufiger, auch heute noch.
Gibt es überhaupt noch Männer bei der Bundeswehr?
Seit Jahren habe ich scheinbar kein Bild mehr von männlichen Soldaten gesehen.
Grundsätzlich:
Es gibt ungeeignete Männer und ungeeignete Frauen bei der Bundeswehr.
Fordert endlich für Männer und Frauen die gleichen körperlichen Leistungsfähigkeiten ab. Die Anforderungen im Dienst sind für alle gleich, warum nicht auch die Einstellungsvoraussetzungen?
Fordert endlich für alle verpflichtend Leistungsfähigkeiten ab. Mit Konsequenzen bei dicken Bäuchen und einer offensichtlich nicht gesunden Lebensweise.
Behandelt endlich alle Soldaten gleich, egal ob männlich oder weiblich.
Gewisse Verwendungen sind für Frauen aufgrund der für alle geltenden Biologie schlecht zugänglich (zB Spezialkräfte) oder blödsinnig (zB U-Boote). Das wird auch immer so bleiben.
Schafft endlich die Ungleichbehandlung ab (zB neue Anzugsordnung, kein Schmuck für jeden).
Ende der Diskussion. Bei gleichzeitiger Obsoleszenz von dutzenden oder hunderten Gleichstellungsbeauftragten, die sich wieder um den militärischen Auftrag kümmern können.
Ob Frauen (und übrigens auch Männer) grundsätzlich für den Dienst als Soldat geeignet sind, hängt meiner Meinung nach davon ab, was man für grundlegende Anforderungen an einen Soldaten an sich hat.
Muss ein Soldat (männlich wie weiblich) in der Lage sein, einen verwundeten Durchschnittssoldaten (ca. 175cm und mindestens 90 Kilo mit Ausrüstung) zu schleifen oder tragen? Muss ein Soldat ohne Hilfe die Hindernisbahn in einer gewissen Zeit überwinden können? Muss ein Soldat der Artillerie eine Geschoss (ca. 42Kg) mehrfach über eine gewisse Distanz tragen können?
Oder ist diese Ansicht veraltet? Muss ein Soldat (m wie w) nur noch grundlegend für den Innendienst tauglich sein, in den Einsatz schicken wir dann nur noch besonders fitte Kameraden?
Genau diese Frage lässt die Bundeswehr ungeklärt, zumindest in der Praxis. Denn wenn man sich an realen körperlichen Voraussetzungen orientiert (nein, die bloße Teilnahme des DSA – ohne es zu bestehen – ist hiermit nicht gemeint), dann würden wohl der eine oder andere Kamerad (männlich wie weiblich) die Kriterien eines Soldaten nicht erfüllen.
Aber auch eine andere wichtige Frage bleibt seitens der Bundeswehr ungeklärt:
Kann man es verantworten, eine 165cm große und 50kg leichte Frau mit 20 Kilo Zusatzausrüstung dauerhaft belasten? Das entspricht der realen Einsatzbelastung, jeder realistische Orthopäde würde dies sicherlich verneinen. Hat solch eine Person überhaupt die Chance den grundlegenden militärischen Auftrag zu erfüllen und somit Respekt zu erwerben? Zwei Antwortmöglichkeiten:
1. „Ja natürlich, sonst würde sie die Bundeswehr ja nicht einstellen.“
2. Nein.
Der soldatische Beruf ist nun mal grundlegend auch (oder vor allem, dass ist Ansichtssache) ein körperlicher Beruf. Frauen haben dort physiologisch bedingt Nachteile. Dies hat auch die BW erkannt und räumt weiblichen Soldaten bei einer Prüfungsdisziplin für körperliche Leistungsfähigkeit (Klimmhang) sogar 40% Geschlechterbonus ein. Merken Sie, was das im Umkehrschluss bedeutet? Wie soll von der breiten Masse der Männer jemand akzeptiert werden, der von vorne herein schon derart „gepusht“ wird? Schürt man damit nicht den Zwiespalt zwischen männlichen und weiblichen Soldaten? Dann unterscheiden wir noch bei den Regeln zum äußeren Erscheinungsbild von Soldaten zwischen Männlein und Weiblein, aber das Fass will ich hier nicht öffnen. Ach ja, die Gleichstellungsbeauftrage darf zwar meines Wissens nach von M und W gewählt werden, aber den Posten besetzen darf nur eine Frau (SGleiG §11 (3) „eine Gleichstellungsbeauftragte zu wählen ist“).
Und da wundert man sich, dass die Kluft zwischen M und W größer geworden ist?
Ich habe in meiner Dienstzeit positive und negative Erfahrungen mit weiblichen Kameraden gemacht. Grundsätzlich ist mir aber aufgefallen, dass weibliche Kameraden mit guten bis sehr guten Leistungen (in allen Bereichen, darunter auch körperliche Leistungsfähigkeit und Führungsverhalten) auch fast durchweg bei männlichen Kameraden anerkannt und geschätzt wurden.
Mein Fazit: Respekt erwirbt man mit Leistung, egal ob Mann oder Frau.
@J. König | 24. Januar 2014 – 15:41
„Wird das ehemalige Sozialwissenschaftliche Institut (München, Lippert und Klein) beim MGFA eigentlich überleben? Was meinen Sie? Wird es dichtgemacht?“
Naja, im Moment scheint es für die SOWI-Anteile im ZMSBw ja ganz gut zu laufen, wenn man sich die Veröffentlichungen so anschaut. Wie es in Zukunft läuft wird, denke ich, davon abhängen, ob das Ministerium eine wissenschaftsbasierte Politikberatung für sich nutzen möchte. Das hing bisher sehr stark von der Spitze des Hauses ab.
In der Vergangenheit war der Ablauf meistens ungefähr so:
SKANDAL in den Medien (Bundeswehrsoldaten sind alle Nazis / Sexisten / fressen kleine Kinder etc.)—>“Wir müssen was tun“—>“Das SOWI muss jetzt erstmal eine aktuelle Studie darüber machen.“—>SOWI forscht—>SOWI ist ein Jahr später mit der Studie fertig.—->“Das ist politisch jetzt nicht gewollt / So genau wollten wir’s dann doch nicht wissen.“—->Studie verschwindet in der Schublade—->neuer Minister, neue Themen—–>Studie wird plötzlich ganz schnell veröffentlicht——>SKANDAL (Bundeswehrsoldaten mögen keine Bundeswehrsoldatinnen)—–> etc. etc. :-)
Die Kernfrage ist doch nicht der erneute Austausch von gegensätzlichen persönlichen Auffassungen und Erfahrungen zu Frauen in den Streitkräften. Auch die Erfüllung gesetzlicher Auflagen in den Streitkräften (Gleichstellungsbeauftragte, Personalräte etc.) kann ja wohl nicht ernsthaft als ursächlich für die aufgezeigte Entwicklung sein.
Vorgesetzte handeln in einem festgelegten Rahmen von Rechten und Pflichten. Diese zu kennen und gleichberechtigt anzuwenden ist wohl die Herausforderung. Und solange es Sonderbehandlung für Soldatinnen in besonderen Gesprächskreisen bei z.B. Truppenbesuchen gibt, ist diese Gleichbehandlung offensichtlich ausgehebelt. Warum also über die Ergebnisse wundern?
Was mich wundert, ist die Tatsache, dass sie offenbar zwei Jahre unter dem Teppich gehalten wurde und nicht mal als Flurgespräch zur Kenntnis genommen wurde.
Die andere Frage stellt sich mir, warum sie heute publiziert wurde. Um von Mali und CAR abzulenken?
Ich schließe aus dem Ergebnis eher, dass die Frauen in der Bundeswehr ein Problem haben.
@KlausK: Wie viele Männer angebaggert werden ist ja egal, weil Männer nicht sexuell belästigt werden können. Und nicht vergewaltigt. Und nicht Opfer von Sexismus werden. Und überhaupt und so. Jedenfalls nicht durch Frauen, so viel ist klar. Etwas anderes zu behaupten wäre nämlich frauenfeindlich und das sind wir natürlich nicht!
Matthias Poeppel | 24. Januar 2014 – 16:51
„Mein Fazit: Respekt erwirbt man mit Leistung, egal ob Mann oder Frau.“
Das stimmt … by the way, wann wurde eigentlich der Soldatensportwettkampf aufgegeben?
Frauen waren da glaube ich noch nicht in der Truppe und ich meine zu wissen, das eine der Begründungen war, das die 5000m laufen für die Männer zu anstrengend war bzw. nur ein „Bruchteil“ der Soldaten diese Strecke in akzeptabler Zeit laufen konnten … kann aber sein das ich mich irre ;-))