Zwei Präsidenten, zwei Positionen zu Syrien

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US-Präsident Barack Obama (Foto oben bei der Ankunft in Schweden) und Russlands Präsident Wladimir Putin haben am (heutigen) Mittwoch öffentlich noch mal ihre Positionen zu einem Militärschlag gegen Syrien wegen des Chemiewaffenangriffs am 21. August klar gemacht. Von Obama, der auf dem Weg zum G20-Gipfel in St.Petersburg in Stockholm Station machte, war wenig Überraschendes zu hören; bei Putin gab es einen leicht anderen Zungenschlag: Er schließe einen Militärschlag nicht aus – wenn denn der UN-Sicherheitsrat zustimmen sollte.

Obama ging in seinem vorbereiteten Statement nur sehr am Rande auf das Thema Syrien ein; bei den anschließenden Fragen wurde er etwas deutlicher: Nicht ich habe die rote Linie gezogen, die Welt hat sie gezogen, sagte der US-Präsident zum Einsatz von chemischen Waffen, wie AP berichtet. Die Welt hat eine rote Linie gezogen, als Regierungen, die 98 Prozent der Weltbevölkerung vertreten, den Einsatz chemischer Waffen als unmenschlich abgelehnt habe. Und der US-Kongress zog die rote Linie, als er dieses Abkommen ratifizierte.

Putin betonte in einem gemeinsamen Interview von AP und dem russischen Staatsfernsehen, auch wenn der Einsatz von Giftgas klar sei, bleibe offen, wer dafür verantwortlich sei. Und eine Aktion dagegen könne ausschließlich der UN-Sicherheitsrat beschließen: Jeder andere Vorwand, den Einsatz von Gewalt gegen einen unabhängigen, souveränen Staat zu rechtfertigen, ist unzulässig und kann nur als Aggression verstanden werden.

Die beiden Präsidenten treffen sich ja die nächsten Tage. In St. Petersburg.(Foto: Baldur Bragason/Schwedische Regierung)