RC N Watch: Angriff irgendwo bei Kundus
Bislang ist es eher eine Ratemeldung, was die Bundeswehr am (heutigen) Sonntagabend rausgegeben hat:
Am 29. September um 15 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (17.30 Ortszeit) wurden deutsche Soldaten durch indirektes Feuer von Aufständischen beschossen.
Die Einheit hatte den Auftrag, einen Raum circa 40 Kilometer entfernt vom Feldlager Kundus zu sichern . Zur Unterstützung der Kräfte wurden Luftaufklärungsmittel eingesetzt, die jedoch keine weiterführenden Information liefern konnten.
Es gab weder personelle noch materielle Ausfälle.
Der Vorfall ist abgeschlossen.
Nun ist bislang völlig offen, wo in 40 Kilometer Umkeis um das deutsche Camp der Feuerüberfall war. Im Süden, wie neulich? Je nach Himmesrichtung ist es ja ein ganz anderer Distrikt. Aber vielleicht gibt’s ja irgendwann noch eine Aktualisierung.
Nachtrag: Ich höre so, bislang ist es offiziell noch nicht bestätigt, dass der Angriff erneut 40 Kilometer südlich von Kundus passierte – also ungefähr im Distrikt Baghlan-e Jadid. Das und die obige Mitteilung, dass die Einheit den Auftrag hatte, einen Raum zu sichern, legt einen Zusammenhang mit den Material-Konvois aus Kundus nach Masar-i-Scharif nahe; mit anderen Worten: Da ist erneut der Abzug aus Kundus unter Feuer geraten.
Man hält uns in Bewegung – bis zur Rückverlegung.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Gegenseite nicht zu sehr in Schwung kommt.
die gegenwärtigen angriffe dienen vermutlich nurnoch der zerstreuung bzw. inübunghaltung der ins.
das politisch/militärische ziel erreicht man einfacher durch nichtstun, jetzt noch substantiell manpower oder ressourcen zu investieren würde nur den eigenen erfolg post 2014 gefährden.
@wacaffe:
Genau das ist die spannende Frage auf Seiten der INS:
Wartet man ab oder verteilt man noch nen Tritt in den A….?
In einer ZDF-Reportage (U. Gack) wurde neulich die These aufgestellt, dass vor dem Bundeswehr-Abzug aus Kunduz versch. Gruppierungen ggü ISAF Stärke demonstrieren werden, um für die Folgezeit gut dazustehen. Winning hearts and minds…
Energie-Erhaltungssatz: So stark wie der Eine (ab)zieht, schiebt der Andere.
Die Frage lautet am Ende nur, wer kann es gegenüber seinen „Anhängern“ besser als Erfolg verkaufen. Ich freue mich schon auf unsere Seite.
Bei der Häufung der Angriffe / sicherheitsrelevanten Zwischenfälle im Raum südlich KUNDUZ in den letzten Wochen stelle ich mir (wieder einmal mehr) die Frage nach der Sinnhaftigkeit der erfolgten Aufgabe des OP NORTH vor dem Rückzug….ähm…dem Redeployment aus KUNDUZ.
Naja, wahrscheinlich ist akzeptieren doch einfacher als verstehen.
Just my 2 cents…..
man könnte ja bei der ministeriumsspitze mal anmerken das die permanenten rethorischen sowie operativen frontbegradigungen eine unselige kontinuität zu einer gaaanz traditionsunwürdigen ehemaligen deutschen armee bedeuten.
vielleicht ruft das ja einen sinneswandel hervor ;)
@wacaffe
Gott bewahre…..Das wäre anrüchig und da kommen doch gleich die „Anti-Traditionsschreier“ auf´s Parkett. Und Tradition können wir erst recht nicht.
Mag mir jemand erklären, was in diesem Zusammenhang „indirekter Beschuss“ ist? Ich kenne das nur von der Artillerie. Ist das also ein Hinweis auf Beschuss durch Mörser oder gibt es auch noch eine Art von indirektem Feuer durch andere Waffen?
@ Kommentator – Kann alles mögliche sein: Mörser, ungelenkte Raketen, sogar eine ballistisch eingesetzte RPG (da sind die Afghanen wahre Künstler).
Haben ja Erfahrung damit. Bei uns würde das nie geübt werden, schätze ich.
@Iltis Das dürfen wir noch nicht mal zur Kenntnis nehmen, auch das würde von einer nicht traditionsfähigen Armee vorgemacht.
Ich hoffe für die Kameraden , das die INS ihre Stärke für nach ISAF aufsparen. Allein daran zu Glauben vermag ich nicht so ganz.
Signal75 | 30. September 2013 – 19:25:
Erklären kann man es nicht…
Zumindest nicht lage- und auftragsbezogen.
Irgendwie wird es zurück nach MeS gehen und danach verwaltet man sich in MeS vor allem gegenseitig – mit deutlich mehr als 2000 Mann?
@Memoria
Aber das „irgendwie wird es zurück nach MeS gehen…“ macht mir Sorgen, denn ich kenne die „anheimelnde“ Gegend namens BAGHLAN aus eigener Erfahrung…..hach, wie schön nur unser Berg war…..
@Signal75:
Das verstehe ich sehr gut, aber das „irgendwie“ ist offenbar die Planungsgrundlage.
Bleibt wohl nur Daumen zu drücken.
mhh haben die kommentatoren konkrete verbesserungsvorschläge?
denn ein kurzer blick auf die karte lässt nur wenige abzugsrouten offen. so viel kartenlesen bekommt auch noch die INS hin. bei so wenigen optionen aus denen man wählen kann halte ich das von TW angedeutete schweigen (vs handhabung durch die ARD) bzgl einer bestimmten route auch für nett gemeint aber wenig effektiv. wer wo lang muss wussten alle schon seit verkündigung der abzugspläne und konnten sich drauf einstellen.
so ein wenig feuerwerk ist da doch noch eine vergleichsweise harmlose kiste und kann doch fast unter folklore verbucht werden. häufige, wenn auch nicht unbedingt regelmäßige konvois dürften doch durchaus zu komplexeren angriffen verleiten lassen.
markus, d.Ä. | 01. Oktober 2013 – 23:38
mhh haben die kommentatoren konkrete verbesserungsvorschläge?
Da dies ein Blick zurück wäre, und somit kein Vorschlag, sondern Schießen über Gräber, könnten wir jetzt lang und breit darüber diskutieren, wie sinnvoll es war den OP NORTH vor KUNDUZ zu schließen. Dies bringt natürlich nix im Sinne der Frage nach Verbesserungsvorschlägen.
Noch kommen wir über die entsprechenden LOC´s glimpflich; ob eine temporäre Verstärkung zur Sicherung / Überwachung der LOC´s mit Kräften im Raum, die auch wirken können, sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht vor Ort bin und mich nicht an Spekulationen beteiligen werde. Gerüchteweise (sic!) ist die NRU aber kräftig beschäftigt.
Just my 2cents…..
Die Abzugsroute ist nun wirklich kein Geheimnis.
Aber ist ja kein Problem, weil Gen Vollmer gestern auf Radio Andernach die Gebiete als sicher erklärt hat. Und der Mann war ja schon mal COM RC North. Der kennt sich aus.
Ich persönlich empfehle beten. Viel beten, das alle gesund nach MeS kommen.
Sorry, leicht OT, aber bin bei Recherchen auf m.E. „ungewöhnliches“ gestossen.
Chronologie des Einsatzes in Afghanistan ISAF:
http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LcgxDoAgDEbhs3gBurt5C3Uxv1qhgRQjVRJOr4N50_dopi_FIx4mWZFopGmTfq1urTsvLFpg7SOi3ZzSv9gaOxw-QKUY1G3hypoXKTjojEP3AjH-VW0!/#par6
War da irgendwas von Belang zwischen dem 23.06.2009 und dem 03.10.2009?
Irgendwas das militärisch und politisch für Erschütterungen gesorgt hat und mehrere Leute den Job kostete?
@CRM-Moderator:
Dann ist ja alles gut.
Leider findet man das Interview (noch) nicht bei Radio Andernach. Aber vielleicht stellen Radio A. es noch ein oder hier zur Verfügung. Ich wäre auf den Wortlaut gespannt.
Denn sicher ist bei den verbleibenden Fähigkeiten des Gegners (siehe letzte Wochen) nur eines:
Dass die Entwicklung unsicher ist.
Den Gegner unterschätzen war schon immer der erste und größte Fehler im Krieg.
Da ist dann auch die NRU – frei nach Mao – nur ein sehr kleines Netz im großen Teich mit vielen Fischen.
@CRM-Moderator
wg. OT: Boah ey. Danke für den Hinweis.