Wehrbeauftragter: Bewaffnete Drohnen hätten Luftangriff von Kundus verhindern können
Der fatale Luftangriff bei Kundus in Nordafghanistan am 4. September 2009 hätte nach Ansicht des Wehrbeauftragten des Bundestages, Hellmut Königshaus, durch den Einsatz bewaffneter Drohnen möglicherweise verhindert werden können. Hätte der damalige Kommandeur Oberst (inzwischen Brigadegeneral) Georg Klein solche bewaffneten unbemannten Systeme zur Verfügung gehabt, hätte er die Situation 24 Stunden in aller Ruhe beobachten können, sagte Königshaus in einem Interview des Bundeswehrsenders Radio Andernach.
Klein hatte die Entscheidung zum Luftangriff auf zwei von Taliban entführte Tanklaster am Kundus-Fluss unter anderem damit begründet, dass nicht absehbar gewesen sei, ob diese Fahrzeuge als rollende Bomben gegen das deutsche Feldlager eingesetzt würden. Der Kommandeur habe unter dem Zeitdruck gestanden, dass die zur Beobachtung und dann zum Angriff eingesetzten Kampfflugzeuge nur begrenzte Zeit zur Verfügung stünden, sagte der Wehrbeauftragte in dem Interview. Dann hätten ihm nur noch Handfeuerwaffen zur Verfügung gestanden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Allerdings könne er nicht sagen, ob mit einer bewaffneten Drohne alle Probleme hätten vermieden werden können, räumte Königshaus ein.
Der Wehrbeauftragte sprach sich erneut dafür aus, solche auch bewaffneten unbemannten Flugsysteme für die Bundeswehr zu beschaffen. Wie sie dann eingesetzt werden sollten, sei eine Frage, die wir auch ethisch diskutieren können. Er sehe aber keinen Vorteil darin, dass wir eine Kampfführung machen, bei der der eigene Kamerad genauso gefährdet ist wie der Insurgent. Es gebe in dieser Frage eine theologische militärische Logik von kirchlichen Kreisen, kritisierte Königshaus: Solche militärischen Mittel dürften dem militärischen Führer nicht vorenthalten werden, weil er dann sofort zum großen Knüpel Luftschlag greifen muss.
Das Interview von Radio Andernach mit Königshaus wurde am vergangenen Freitag Donnerstag im deutschen Feldlager Camp Marmal bei Masar-i-Scharif geführt, während des Besuchs des Wehrbeauftragten in Afghanistan.
In Absprache mit Radio Andernach stelle ich den O-Ton des Interviews hier zum Anhören zur Verfügung (auf der Webseite des Senders lässt es sich direkt nur unter Windows anhören; schon auf dem iPad oder Mac funktioniert das nicht). Die Aussagen zum Thema Drohnen sind in Teil 4.
Teil 1 – u.a. Afghanistan, Internet-Verbindung in die Heimat
Teil 2 – u.a. Mali, Türkei, Unterbringung in Kahramanmaras
Teil 3 – u.a. Kosovo
Teil 4 – u.a. Drohnen
(Foto: Königshaus im Studio von Radio Andernach im Camp Marmal – Bundeswehr / Nils Brödner)
Das war’s dann. Mein kurzes Gastspiel hier ist beendet.
Seit vielen Jahren bin ich auf anderen Foren aktiv, vornehmlich bei der F.A.Z., aber auch bei weiteren Medien.
Daß man mich als „Nazi“ bezeichnete oder als „Troll“ verdächtigte, ist indes noch nie vorgekommen. Das blieb diesem Forum vorbehalten.
Überrascht war ich, daß der Herr Wiegold dazu nur mit den Schultern zuckte und sinngemäß äußerte: „Selbst schuld“.
Dann schmort weiter im eigenen Saft. Bleibt – politisch korrekt – eifrige Bündnispartner, vulgo: beflissen-gehorsame Vasallen der U.S.-Vormacht.
Versucht weiter, Euch einander mit Eurem Nato-Kauderwelsch zu beeindrucken und zu übertreffen.
Nicht in den Spiegel sehen und weiter schön-unkritisch zur Freude der Politischen Kaste Euer „soldatisches“ Handwerk in diesen ehedem stolzen, inzwischen eingedampften und auf ein zu vernachlässigendes Maß geschrumpften Streitkräften ausüben. Dabei nie nach dem Sinn dessen fragen, was Ihr da tut.
Die Zumutungen dieser Kaste klaglos hinnehmen.
Und schließlich daran denken, daß Traditionen nur stören, etwas ganz Schlimmes sind. Die braucht Ihr nicht. Ihr seid Euch nämlich selbst genug.
Auf faz.de sinds sie aktiv? Ich dachte im Fanclubforum von „Ritterburg & Königsschloss: Kinder spielen Ritter, Knappe, Burgfräulein, Prinz und Prinzessin“ …
Danke, ich glaube, diesen OT reizen wir hier nicht weiter aus… Allerdings aus meiner Sicht eine Anmerkung @Zeitzeuge: Sie haben den Ton gesetzt (und ihn jetzt mit der Wortwahl beflissen-gehorsame Vasallen der U.S.-Vormacht noch mal verschärft), Sie sind auf die inhaltlichen (!) Reaktionen auf Ihren Kommentar nicht eingegangen…und nehmen dann eine Reaktion mit einem – zugegeben grenzwertigen – ebenso harschen Ton zum Anlass, alle zu beschimpfen. Das braucht hier glaube ich keiner.
@ Stefan
Wir können die OT-Diskussion um die Nukleare Teilhabe und die Lagerung von taktischen A-Sprengköpfen auf deutschem Boden hier wohl abbrechen. Die Argumente sind ausgetauscht, und wir sind da nun mal anderer Auffassung. Das ist in einem Forum wie diesem ja auch erlaubt.
Damit zurück zum eigentlichen Thema. Um nicht missverstanden zu werden: Es bricht für mich keine Welt zusammen, wenn die Bundeswehr bewaffnete Drohnen beschafft. Ihr potenzieller militärischer Nutzen i.e.S. ist ja offenkundig. Daran habe ich auch nie gezweifelt.
Aber: Aus meiner Sicht darf man gleichzeitig
– die unerwünschten Nebenwirkungen nicht übersehen, die sich aus der bloßen Verfügbarkeit dieses psychologisch vorbelasteten Waffensystems ergeben,
– die längerfristigen Folgen nicht ignorieren, die mit der generellen Tendenz zur Automatisierung kriegerischer Handlungen zusammenhängen,
– aus einem singulär empfundenen Bedarf (Beispiel Tanklaster Kunduz 2009) keinen Aktionismus ableiten.
Das sind die Punkte, die mich (noch) umtreiben, und auf die ich bsher (weder von anderen noch von mir selbst) befriedigende Antworten gefunden habe – wobei auch mir klar ist, dass eines Tages eine Entscheidung „ins Ungewisse“ getroffen werden muss. An der Spekulation, in welche Richtung diese Entscheidung vermutlich geht, möchte ich mich aber nicht beteiligen. Sie ist irrelevant für den eigentlichen Kern der Diskussion.
@ Zeitzeuge
Ihre merkwürdig pauschalierende Beschimpfung zeigt: Es ist wohl tatsächlich besser für alle, Sie widmen sich anderen Foren.
@Memoria
Ja, es wurden Mk 82 JADAM eingesetzt die wir m.W. in der Bundeswehr nicht verwenden und ich hatte die GBU-38 mit der GBU-24 verwechselt (die haben wir).
Der Tornado ist in der Lage, eine Mk 82 ohne Laserzielbeleuchtung oder GPS sehr genau einzusetzen. (Ist irgendwie doof ohne Ausrufezeichen(!), aber werde mich wohl daran gewöhnen müssen :-))
Laserzielbeleuchtung ergibt das Problem, dass man eine zweite Plattform oder einen Forward Air Controllers (FAC) benötigt und dann wäre der Vorteil UAS wieder weg (ein leises „!“).
GPS gibt das Problem, das uns die USA schon in Jugoslawien beschert hatte, denn da sind sie am Hauptschalter und wer weiß ob sie immer unsere Interessen haben$
Wenn der Minister die UAS anpreist weil sie skalierbar eingesetzt werden können, dann verstehe ich nicht, wenn das einzige einsatzfähige Lfz mit Bordkanone (leider nicht mehr die F4 sondern PA200) welches wir haben, nicht zum Einsatz kommt. Fehlende Stehzeit und Gefährdung der Besatzung ist ein vorgeschobenes Argument (denn wenn einsatzbedingt, dann sollte Wirkung vor Deckung und Sparsamkeit gehen$ (oder etwa nicht „$“) Mit 6 Tornados kann ein 24 h Einsatz (und wann bitte benötigt man 24h Munition am Himmel?) geleistet werden.
Fehlende Unterstützung aus der Luft war nie eine Frage der Munition, sondern des politischen Willens welche Plattform für AFG zur Verfügung gestellt wird. Munition mit Fähigkeit zur Wirkung haben wir genügend$
Wir verschrotten lieber unser Mun (z.B. die Mio teuren Tauren/Sidewinder) und bezahlen dafür noch ein zweites Mal an die Industrie, als dass wir die Geräte gegen aufgeklärte Ziele zur Wirkung bringen.
Der Heron TP mit 1000kg Nutzlast (Ausrüstung, Kamera, Munition uvm) wird sehr schnell an seinen Leistungsgrenzen sein und eine Stehzeit von 24h voll beladen eher nicht erreichen. Auch wird er ein Problem mit der Marschgeschwindigkeit bei voller Beladung haben und unsere zukünftigen Gegner werden dies zu nutzen wissen. Bandbreite, Datensicherheit, fehlendes Trägheitsnavigationssystem (Vermutung) und Störunanfälligkeit ist auch beim Heron TP zu klären und führt ggf zu erheblichen Einschränkungen$
Es erschließ sich mir nicht, warum weder über eine CAS Unterstützung durch Tornados noch über die Beschaffung von Einsatztauglichen COIN Plattformen gesprochen wird?
Wenn die Truppe etwas benötigt, dann ist es die Wirkung im Ziel und es sollte einem Soldaten eher egal sein, welche Plattform dies zuverlässig gewährleistet.
M.E. ist dazu ein deutsches UAS zum gegenwärtigen Zeitpunkt und in den nächsten 5-10Jahren nicht in der Lage! Erst wenn die Voraussetzungen geschaffen und nachgewiesen sind, sollte ein solches System beschafft werden. Jedoch nicht ohne zuvor eine Wirtschaftlichkeistsprüfung im Vergleich mit anderen COIN fähigen Plattformen durchgeführt zu haben!
Im Moment ist der Wunsch ein UAS zu haben der Vater der Gedanken und eben nicht die zuverlässige Wirkung im Ziel!
Im Ürigen ist die Gefährdung der Besatzung kein geheiligte Unverletzlichkeit, denn mit dem gleichen Argument, könnten die Bodentruppen UGS vordern.
Warum sind diese Plattformen kein Thema?
Hat da EADS kein Interesse?
Findet da zuwenig Lobbyarbeit statt?
Warum dieser Hype um Drohnen?
P.S.: Der Einsatz von Bomben und Artillerie war nie ritterlich und kann es wohl auch nicht werden! Wenn ich das Überleben meines Landes sichern will, ist es wohl auch eher sekundär ob ritterlich oder nicht$ Da spielt der Preis keine Rolle, der kann auch mal das Leben kosten. Anders wenn es um andere Interessen geht, da macht kämpfen um jeden Preis keinen Sinn und schon sind wir wieder bei der ausbleibenden Diskussion was sind die Interessen der BRD und wofür soll ein deu Soldat ggf sein Leben lassen!
Die Heron TP zu bewaffnen sollte man auch einen sehr sehr weiten Abstand nehmen. Das machen dann die Israelis im alleinigen Kundenauftrag der Bundeswehr, und die Bundeswehr bezahlt dann alleine die wohl extrem große Rechnung… Die Anpassungen der Hermes 450 zum Britischen Watchkeeper produziert hohe Kosten, aber bringt wenig Nutzbares für die Briten. Vor dem nächsten Drohnenkauf sollte man klären, ob man die Drohnen zumindest über den Truppenübungsplätzen fliegen lassen kann. Eine Heron TP dürfte schon zu groß für unsere Truppenübungsplätze sein. Bei der Reaper haben die Briten bedenken, obwohl dort deren Watchkeeper im zivilen Luftraum seine Kreisen dreht.
@ Ben
Ist schon längs passiert,
den die Heron TP ( Eitan ) ist die Bewaffnete weiterentwickelte Version der Heron !
Ein bemanntes Flugzeug bewegt sich die meiste Zeit fernab von Truppenübungsplätzen warum soll das bei einer Drohnen anderes seien ?
Aber rein zufällig habe ich dem ehemaligen Flugplatz Rheine / Hopsten vor der Tür und um die Ecke befindet sich das Schießplatzkommando Nordhorn und die WTD 91 in Meppen also genügend Platz um mit Drohnen unter Einsatzbedingungen zu fliegen !
@ Elahan
Natürlich ist eine Heron TP für Deutschland ungeeignet schließlich haben wir auch noch eigene Systeme wie Talarion und Barracuda im Portfolio !
Deine Frage : Warum dieser Hype um Drohnen? kann man sich nur anschließen !
Viel wichtiger ist das wir uns langsam um eine Ablösung für Eurofighter, Tornado und CH-53 Gedanken machen ! Aktuell könnten wir uns neben Indien auch an dem FGFA ( PAK FA ) Programm beteiligen.
nur leicht OT
Das ein Tornado eine „dumme“ Mk82 ohne GPS „sehr genau“ einsetzen kann ist etwas pauschal. Ohne jetzt zu genau einzusteigen ist es relevant zu berücksichtigen aus welchem Verfahren die Bomben eingesetzt werden. Aus dem Tiefflug im direkten Überflug, eindeutig Ja, aus mittleren Höhen jaein. Auf der einen Seite ist es genauer als man befürchtet, aber reichtet es für die stringenten Kriterien für CAS bei, z.B. ISAF, aus? Eher nicht. Gerade mit dem bordeigenen GPS kann man recht präzise arbeiten.
Insgesamt wird hier oft aneinander vorbeigeredet. Kann der Tornado mit der momentanen Avionik und Bewaffnung CAS fliegen? Ja. Kann der Tornado so CAS fliegen wie der JTAC/FAC das in ISAF von Holländern, Engländern und Amerikanern gewöhnt ist? Nicht mal ansatzweise. Da liegen Welten bei Avionik, Bewaffnung und Training dazwischen. Mit den anstehenden Verbesserungen, ASSTA 3 usw., kommen wir dann langsam auf den Stand der Technik von vor zehn Jahren.
Jedes UAS das 500 Pfund Bomben werfen kann, sollte auch einen Laserzielbeleuchter haben.
Beim Einsatz der Luftwaffe bei ISAF hat aber auch die militärische Führung deutlich gebremst. Die Weltmacht Niederlande macht jetzt in Mazar-e-Sharif dass mit ihren F16 und RecceLite, wofür die deutschen Tornados angeblich nicht mehr gebraucht wurden. Nämlich Fotos! CAS wird für ISAF wohl nur geflogen wenn man eh schon in der Luft ist.
http://www.defensie.nl/english/latest/news/2012/02/15/48193207/F_16s_take_two_millionth_photo_over_Afghanistan
Alles.Bleibt.Besser
Barracuda ist ein reines Test- und Forschungsflugzeug von Cassidian und wurde als deutsch-spanischer Versuchsträger gebaut. Talarion ist bei EADS tabu und politisch verbrannt. Wäre 2009 der Entwicklungsauftrag erteilt worden hätte Talarion 2016 fliegen können. Der Zug ist also abgefahren.
Hoffnungsträger könnte das Konzept-UAS „Future European Male“ sein, welches technisch vom Talarion abgeleitet ist, wenigstens als einer der Entwicklungsentwürfe. Die Politik hat ganz klar signalisiert, nicht Talarion, sondern nur eine gemeinsame europäische Hightech-Drohne hat eine Chance und daran sollte möglichst die Luftfahrtindustrie ganz Europas beteiligt sein.
Damit wären auch DASSAULT, EADS DS (FR), EADS DS, THALES, ASTRIUM / CASSIDIAN, FINMECCANICA, ALLENIA, EADS-CASA, BAE SYSTEMS (Rolls Royce , QinetiQ, GE Aviation, Meggit), Selex Galileo, Safran, Zodiac, Turkish Aerospace Industries samt deren jewiliger (Gemeinschafts-) Entwürfe und Entwicklungen sowie viele KMU mit im Boot (vgl. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDIQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.ifri.org%2Fdownloads%2Fnotecerfaespacedronesgb.pdf&ei=9I1jUYW7GuWw4QS8uIGACg&usg=AFQjCNEvTG41hJn9QbvMysLU68OqzwlBvw&sig2=ka_o8ei3EPWFPhSTxV-91g&bvm=bv.44990110,d.Yms)
Als sicher gilt auf jeden Fall, dass derzeit für die Militärs an einer eigenen europäischen Drohne der 2-motorigen MALE-Klasse kein Weg vorbeiführt, denn UAS aus USA und Israel, sind für Europa ungeeignet und bestenfalls teure (Übergangs-) Lösungen. Sie sind für separierte Gebiete konzipiert, die für den allgemeinen Luftverkehr zumindst temporär gesperrt wrden, was im überfüllten Europäischen Luftraum auf Dauer und in Masse nicht praktikabel ist. Es sind also im FuE-Bereich sowie bei Musterprüfung und Zulassung gänzlich andere Probleme zu meistern, als in USA, Israel, Pakistan oder China . Wenn die militärischen „Europa-UAS“ in den allgemeinen Luftraum integriert werden können, würde dies aber bald auch zivile Varianten nach sich ziehen. Die Europa-Drohne würde damit der Europäischen Luftfahrtindustrie weitere Synergien und auch einen Vorsprung sichern. Aber die Zeit drängt, denn die Entwicklungsdauer eines MALE-UAS beträgt 6 – 7 Jahre im Minimum und damit sind bis 2020 im militärischen Bereich Interimslösungen zu schaffen, notfalls mit konventionellen bemannten Plattformen. Mit jedem Jahr an weiterer Verzögerung eines „Europa-UAS“ wird also die Europäische Luftfahrtindustrie international weiter zurückfallen und in einem zukünftigen Weltmarkt verdrängt werden. Die Aktivitäten von China, Indien, Pakistan, Australien, Südafrika und Kanada sind längst evident.
Ergo Deutschland eine rasche Entscheidung zum Europa-MALE-UAS wohl noch im deutschen Wahlkampf fällen muß – gerade in Anbetracht der EuroHawk-Pleite – und das hat mit „Killerdrohnen und Ethikdiskussionen“ sehr wenig zu tun. Und wenn man sich aus wirtschaftlichen Gründen für bemannte Plattformen als „Übergangslösungen“ entschließt, statt voreilig sich in „Ersatz-und Kompromissbeschaffungen“ zu verlieren, gibt es ohnehin auch nichts zu diskutieren.
Hallo @ Vtg-Amtmann | 09. April 2013 – 6:48
Ja, das mit dem Barracuda wußte ich, es ging eigentlich darum das wir keine Drohnen aus den Ausland zu beschaffen brauchen, da wir selber mit diversen Projekten dran sind.
Bei Talarion ist nur der Name verbrannt, den das „European UAS“ ist zu 100 Prozent das ursprüngliche Talarion Projekt. Anders gesagt neue Schleife um altes Produkt gewickelt !
Ab 2009 wurde das Projekt, bis heute firmen- finanziert fortgeführt.
Ferner gibt es zwei Varianten des Antriebes ein mal mit zwei Turbofantriebwerke oder zwei Propeller-Turbinen.
Ein „European UAS“ ist reines Wunsch denken von Thomas de Maizière und Co !
Ein gemeinsames UAS „Future European Male Projekt wird es nicht mehr geben da schon diverse Prototypen wie MANTIS & Taranis von BAE Systems oder nEUROn von Dassault in der Aktiven Erprobung stehen.
Der Zug mit dem Namen „European UAS“ ist schon unterwegs wir können nur noch irgend wo aufspringen !
Ach Konventionell verschlafen wir den Anschluß, so wird schon an einem Tornado / Jaguar Nachfolge Muster gearbeitet, aber ohne deutsche Beteiligung.
Bei Eurofighter und Tornado-ASSTA-3 wäre ein sofortiger Projekt Abbruch und damit verbundene Neu Ausschreibung der einzig richtige Weg !
Von neuen Flugzeuge würden alle Profitieren den es würden über die Lebenszykluskosten ca. 16 bis 32 Milliarden Euro eingespart. Anschaffungs Kosten für aktuell verfügbare zwei motorische Flugzeuge sind bereits Berücksichtigt. ( F-15SE, Su-34/35/37 und uns am FGFA ( PAK FA ) Programm beteiligen )
PS: Du brauchst nicht Antworten da wir uns aktuell mit dem MALE-UAS / EuroHawk und Co. sowieso nur in Kreis bewegen. So sind jetzt erst einmal die Volksvertreter am Zug.
Verbleiben will ich mit einem Zitat von Lothar Habler
» Wer die Zukunft gestalten will, muss seiner Zeit voraus sein.
Wer seiner Zeit voraus sein will, muss neue Wege gehen! «
Die Franzosen haben wohl jetzt eine offizielle Genehmigung für den Kauf von bewaffneten Reaper gestellt. http://www.uasvision.com/2013/04/08/france-expects-us-approval-on-unarmed-reaper-sales-by-year-end/ Frühestens Ende 2013 gibt es dafür eine Freigabe. Ich vermute TdM hat noch keine Offizielle Anfrage wegen den Reaper gestellt, so dass sich die Reaper Beschaffung für diese Regierung von alleine erledigt.
Das BMVg scheint auch nicht wirkliches Interesse an einen Europäischen UAS zu haben. Ohne Druck aus der Politik wird da nichts passieren.
Hallo, @ SchmidtM
Das Problem mit unseren Tornados lag weder beim Flugzeug / Ausrüstung noch bei dem Besatzungen sondern ist / war vielmehr in Berlin zu suchen ! Der Auftrag Umfaßt nämlich mehr als nur ein Recce-Pod, nach eigenen ermäßen durch die Gegend zu Kutschieren. So sind wir beinahe zurück beim wortwörtlichen Thema.
@SchmidtM
Bord eigenes GPS? Dachte es ist Satellitengestürzt?
Genau das ist doch das Problem! Mit GPS kann jeder, aber ohne?
Ich sprach von der Leistungsfähigkeit des Tornado ohne GPS.
Zielbeleuchter aus einem UAV ist schwer, wenn es sich um ein und das selbe Gerät handelt (je nach Flugprofil, Wetter und Entfernung) und die Zeitverzögerung bei unbemannten kommt noch dazu –
@Milliway
Wer ein Fluggerät nach einem Fisch benennt (Barrakuda), der kann nur baden gehen :-)
@ Elahan
Bordeigenes GPS, Ok gekauft, ich denke wir werden die Funktion des GPS nicht im Detail diskutieren müssen. Aus eigener Erfahrung sind dumme Bomben aus mittleren Höhen ohne GPS erstaunlich gut, aber es reicht eben nicht für CAS ISAF-style. Mit GPS-Positionsbestimmung im Flugzeug könnte man drüber reden, es wären aber auch noch einige technische Probleme zu lösen. Ob wir im Moment die finanziellen Mittel haben die dann noch nötigen Nachweise so zu führen, dass sie in der NATO anerkannt werden möchte ich auch deutlich bezweifeln.
Bei bewaffneten UAV dürfte der Reaper der yardstick sein. Dort ist das MTS-B/DAS-1 verbaut und dieses verfügt über einen eigen Laserbeleuchter.
Die Frage wer ohne GPS, SATCOM und diverse Links noch über welche Fähigkeiten verfügt ist eine höchst interessante, sie stellt sich aber bei einer Lage wie bei ISAF eigentlich nicht. Bei einem Konflikt größerer Intensität stellt sich wiederum die Frage welche der jetzigen Drohne da überhaupt noch zu gebrauchen ist.
@Milliway: (Zitat) „Ein ‚European UAS‘ ist reines Wunschdenken von Thomas de Maizière und Co […]! Der Zug mit dem Namen ‚European UAS‘ ist schon unterwegs, wir können nur noch irgendwo aufspringen “!
Und die Franzosen, Engländer sowie Italiener haben exzellente Projekte zum „Aufspringen“. Man müßte nur mal über seinen eigenen Schatten und über den H&L-Lieferanten hinwegspringen können. Und wenn man da beim T€uroHawk an den ERFOLG(*) des Dilettantentums und des Lobbyismus seit 2000 bis heute denkt, wäre das fast ein Grund am 22. September nicht zur Bundestagswahl zu gehen (vgl. http://augengeradeaus.net/2013/04/dronewatch-minister-diskussion-im-april-die-deutsche-beschaffungs-debatte-globalhawk-vs-china/comment-page-3/#comment-60979)
„Viele erkennen zu spät, daß man auf der Leiter des Erfolges einige Stufen überspringen kann. Aber immer nur beim Hinuntersteigen.“ (William Somerset Maugham)
@SchmidtM : Das MTS-B/DAS-1 System (Raytheon) ist allererste Sahne für UAS und Helicopter und dürfte im Preis-/Leistungsverhältnis nur noch vom EUROFLIR 350 (Sagem) übertroffen werden, also eine Frage des Einkaufs und der Menge (vgl. http://www.sagem-ds.com/IMG/pdf/D1401E_Euroflir_350.pdf)
(*) Der ERFOLG der Lobbyisten wird wie folgt definiert: ERFOLG [Lobbyismus] = Wurzel aus ((IQ [Lobbyist] / (IQ [Politiker] + 1)) x 10 exp 100 [€]).
ERKLÄRUNG: Da bekanntlich nicht durch „0“ dividiert werden darf, muss zum IQ des Politikers „1“ addiert werden. Da zudem Lobbyisten zumeist nur einen geringfügig höheren IQ als Politiker haben, ist es erforderlich, den Quotienten noch mit dem Googol (10 exp 100) zu multiplizieren, damit ein anständiger Wert beim jeweiligen Beschaffungsvorhaben herauskommt.
TdM hat wohl gestern in der Rheinischen Post verlauten lassen, dass er vor der Bundestagswahl keinen Anlauf mehr unternehmen wird, um Bewaffnete Drohnen zu beschaffen. Also ist das ganze auf Frühjahr 2014 vertagt.
„Und die Franzosen, Engländer sowie Italiener haben exzellente Projekte zum „Aufspringen“. Man müßte nur mal über seinen eigenen Schatten und über den H&L-Lieferanten“
Die Franzosen, Engländer sowie Italiener werden aber wieder den H&L Lieferanten EADS Aufspringen lassen. EADS hat halt die beste Lobby, um Deutschland irgendwelchen überteuerten Schrott anzudrehen.
@Ben
mache zu der Minister-Äußerung einen neuen Thread auf.
P.S. Klein hätte Drohnen zur Aufklärung haben können, denn die waren da……………………., er wollte nicht!