De Maizière (erneut) an Universitäts-Rede gehindert
Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist am (gestrigen) Mittwoch erneut mit Sprechchören an einer Rede an einer Universität gehindert worden. An der Humboldt-Universität in Berlin ließen Protestierer den Minister gar nicht erst zu Wort kommen – er wollte zur Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft: „Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sprechen. Nach einer halben Stunde brach de Maizière den Versuch ab; auch Vermittlungsbemühungen des Universitätsrektors blieben ohne Erfolg.
Ich selbst war nicht bei dieser Veranstaltung; ein Leser hat mir ein kurzes Video zugeschickt (vielen Dank!):
Es ist nicht das erste Mal, dass de Maizière an einer Universität am Sprechen gehindert wird; im vergangenen Dezember war es in Leipzig ähnlich gelaufen.
(Vorsorglich, angesichts des Themas, bitte ich bei Kommentaren um eine sachliche Auseinandersetzung. Danke.)
Sachlich soll es bleiben:
Keine Toleranz der Intoleranz! Extremismus bekämpfen, gleich ob links oder rechts.
Und konsequenteres Durchgreifen gegen Demokratiegegner – denn Störungen dieser Art und Dauer haben mit Demokratie nichts zu tun.
vielleicht waren sie ja auf einer sachlichen Basis verärgert, weil in der Sache kein „Verteidigungsminister“ anwesend war? ;-)
Unzufriedene gibt es in jedem Staat der Welt. Nicht nur in Diktaturen gibt es Proteste. Sie gehören auch zur Demokratie. Aber bitte nicht überbewerten, wenn eine kleine Minderheit respektlos brüllt. Die kleinen Jungs haben vermutlich nie gedient und nicht richtig zugehört, wenn ihre linken Vorbilder von SPD und Grünen unverholen nach Krieg im Namen der Menschenrechte rufen und die Bundesregierung für ihre Zurückhaltung kritisieren. Der Verstand kommt noch. Da bin ich mir sicher.
Bei derart unsachlichen und dummen Parolen wie „Nie wieder Deutschland“, „Deutschland ist Scheiße“ und „Nie wieder Krieg“ fällt es sicher nicht leicht sachlich zu bleiben. Aber wir sollten es versuchen.
Etwas zu Scheiße und Krieg. ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=nRsOYOS0nFQ
Schade dass es hier sachlich bleiben soll, dann fällt mir leider nix ein … ;-)
Ist denn bekannt, ob die Störer einer bestimmten politischen Gruppe zugeordnet werden können und wie viele es denn waren?
Nach meinem Dafürhalten ist die Grundstimmung gegenüber dervBW eher von Desinteresse erfüllt, denn von kämpferischer Ablehnung. Allerdings sieht eine kleine gut organisierte Minderheit Vertreter der BW als Lieblingsgegner,um Öffentlichkeit für ihren Totalpazifismus herzustellen. Wenn die jetzt noch via soziale Netzwerke verbunden planmäßig sich zum Niederbrüllen verabreden können sie regelmäßig solche Szenen auslösen, die aber nicht repräsentativ für dievStimmung an den Unis sein müssen.
Hier zeigt sich mal wieder, dass eine kleine, aber lautstarke, Minderheit der Mehrheit ihre Haltung aufdrängen kann. Zu einer guten Demokratie gehört auch eine faire, sachliche Diskussion.
Diese Schreihälse haben da irgendetwas völlig falsch verstanden oder einfach noch nicht begriffen.
Sachlich zu bleiben fällt da wahrlich schwer.
@ Stefan: Ich hoffe Sie haben recht, dass der Verstand wohl noch kommte.
Es ist schon sehr bedenklich, dass man solchen Störenfriede Freiraum lässt sich derart daneben zu benehmen. Diese Züge sind radikal und gehören in die Schublade von Diktatur. Diese Diktaturdemokraten haben rein gar nichts auf so einer Veranstaltung zu suchen!
Es sind linksextreme Idioten, wie sie sich an allen Unis rumtreiben.
Antisemitisch, zutiefst rassistisch und antiamerikanisch, unfähig, ohne ideologischen Ratgeber einen einfachen wissenschaftlichen Text zu analysieren, aber ständig große Phrasen im Mund.
Ich kenne genug aus der Szene persönlich. Die sind wirklich wirklich so. ;)
Jede kleine Chance, einen schön hysterischen Protest gegen irgendein Feindbild zu organisieren wird wahrgenommen. Der Skandal wird jetzt als großer Sieg gefeiert.
Die allgemeine Stimmung an den Hochschulen geben die nicht wieder, sie sind eine Promille-Minderheit. Aber sie sind laut, aggressiv, randalieren und sabotieren gern und schreien alles nieder, was nach einer abweichenden Meinung klingt. Das sichtbarste Ergebnis der letzten Jahrzehnte war der Niedergang der Studentenvertretungen – die Wahlbeteiligung liegt nur noch im Meßfehlerbereich, weil keiner mehr einsieht, warum man sich fruchtlos mit solchen Fanatikern rumstreiten soll, wenn man stattdessen studieren und arbeiten könnte.
Das nun erst schleichend sichtbare Ergebnis dieser Schreiarbeit ist der Verfall der Hochschulen selbst. Meinungsfreiheit, Lehrfreiheit und Forschungsfreiheit existieren an vielen Fakultäten kaum noch. Stattdessen knicken immer mehr Professoren und Verwaltungsgremien vor ideologischen Irrläufern ein.
Vorsicht ist geboten. Bitte daran denken die Schreihälsen und Steinewerfer von Gestern sind die gestaltenden Politiker von Morgen. Positiv: Sie haben dann hoffentlich ein Studien/Berufsabschluss..
Einige dieser Leute werden vorher erwachsen. Manche stellen nach Jahren fest, daß es so etwas wie respektvolle Diskussionen und ernsthafte Auseinandersetzung mit Inhalten geben kann, ohne daß man deshalb zum Schwerverbrecher und Aussätzigen würde.
Das klappt aber erst, wenn sich die Kids aus ihren ziemlich abgeschotteten und ideologisch stramm geschlossenen Kreisen lösen und mit Menschen außerhalb der radikalen Szene verkehren.
Es ist im Grunde das gleiche Phänomen wie bei jeder anderen Religion. Der intellektuelle Unterschied zu den bärtigen Flaggenverbrennern in Pakistan ist leider minimal.
Vielleicht sollte ich ergänzend zum bereits Gesagten hinzufügen. Die einzig wirkliche Chance zu einem solchen Vortrag ist ein konsequentes Räumen des Saales und zwar bezüglich der Störer. Man geht konsequent von Brüller zu Brüller und erteilt Hausverbot (beschränkt auf den Vortrag). Dabei muss man aber dann auch konsequent sein und das wirklich umsetzen. Dann bleibt beim ersten Mal vielleicht keiner übrig, beim zweiten Mal sind es drei und dann kommen irgendwann nur die, die am Thema interessiert sind.
Kein Mensch, der wirklich Interesse am Thema hätte käme auf die Idee zu einem Vortrag des Verteidigungsministers in eine Uni zu fahren, also ich würde es nicht tun und ich würde auch an anderen Unis kein anderes Ergebnis erwarten.
Und ich habe meinen Abschluss schon recht lange. Also eigentlich habe ich die Unis noch zu einer Zeit erlebt als es noch Unis waren.
Ah jo… „Nie wieder Deutschland“… macht es doch böse gesagt ganz einfach…
Wenn die Herrschaften so offensichtlich irhe Staatsbürgerschaft und die daran geknüpften Pflichten ablehnen, dann sollte man Ihnen einfach die Staatsbürgerschaft aberkennen und das BaFöG kündigen… ;)
Außerdem entbindet auch die Freiheit der Lehre nicht vom respektvollen Umgang miteinander.. soll heissen: auch eine Uni ist kein rechtsfreier Raum. Wenn die sich nicht benehmen einfach exmatrikulieren – in Zeiten argen Platzmangels an Deutschen Universitäten doch ein durchaus nachvollziehbarer Schritt ;)
califax und Kerveros haben alles gesagt, Danke.
> Ah jo… “Nie wieder Deutschland”… macht es doch böse gesagt ganz einfach…
Naja, dann müsste man aber auch ein paar Bundestagsabgeordnete in ebensolcher Art und Weise behandeln. Das Problem ist: Das sind Wähler!
Es liegt nicht nur an an den Störrern.
TDM hat längst zuvor mit seiner zwar sachlich richtigen, aber sehr provokanten Aussage „Drohnen sind ethisch neutrale Waffen“ m.M.n. nur noch die Diskussionen unnötig angeheizt und sehr unklug zusätzliche Konfliktpotentiale geschaffen.
Die „Sack ist zu – Mentalität“ und das „selbstherrlich-authoritäre Agieren“ eines „Goldenen Reiters namens TdM“ mag zwar mangels Personalauthorität per Amtsauthorität als IBUK gegenüber der Truppe noch (halbwegs) funktionieren, aber nicht mehr außerhalb der Bundeswehrstrukturen, geschweige denn bei „Grün“ bis „Dunkelrot“ und schon gar nicht bei einem „Studenten-Mob“ an der Humboldt-Universität in Berlin.
Allein der Redetitel “Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt” ist bereits ein ganzer Sack voll Provokationen und Konfliktpotentialen. Wieso nicht kurz und knackig und ohne Anspruchserhebung „Die Bundeswehr ist Teil unserer Gesellschaft“.
Diplomatischer wäre auch seitens TdM gewesen, schon im Vorfeld zu argumentieren „Drohnen habe wie jede andere Waffe keine Moral.“
Alsdann, „Wie jede andere Waffe sind diese im Einsatzszenario an ihrer Effizienz zu beurteilen! Was deren Ethik anbetrifft, obliegt diese dem jeweiligen (Waffen-) Bediener. Diskutieren wir also über die Ethik der Bediener und über die Vorgaben des Kriegsvölkerrechts“.
Schwups, und schon wären m.M.n. 95% der von „Grün“ bis „Dunkelrot“ gehenden Dummschwätzer samt deren Parolen und unsachlichen Argumente sowie deren erschreckenden militärischen und technischen Defizite à-prorie „platt gemacht“ bzw. nach USA und Israel verschoben.
Mögen doch dort die Spontis und Politniks demonstrieren und Rabatz machen, oder den US-Kongreß bzw. die Knesset stören, belästigen und bekehren wollen (… wenn man denn den Mut dazu hätte, wollte, könnte und dürfte).
Herr TdM ist samt seines nicht minder unsäglichen StS S.B., für mich im Ursprung ein originär nachrangiger politischer Opportunist und Karrieremacher, der nach der Wende in Sachsen und MVP Profil suchte und auch nach dortigen persönlichen und politischen Pleiten, Pech und Pannen, doch noch nach oben geschwemmt wurde, um nach dem Peter-Prinzip Gleiches als ursprünglicher „Verteidungsminister-Notnagel“ zu wiederholen.
Schade.
Ich habe selbst an der HU studiert und promoviere jetzt dort. Als Mitglied der dortigen Arbeitsgruppe des BSH haben wir, gerade in den letzten Jahren, eigentlich einen enormen Zuwachs bei unseren (öffentlichen) SiPol-Veranstaltungen, die meistens in Uniräumen stattfinden, feststellen können. Am Interesse oder dem willen zur (gerne auch kritischen) Auseinandersetzung mit SiPol der Berliner Studierenden kann es also nicht liegen. Störungen hatten und haben wir dabei kaum. Ich bin mir auch sicher, dass genug Leute im Saal waren, die gern zugehört und anschließend diskutiert hätten.
Leider gibt es an den drei Berliner Unis aber eben auch einen harten Kern von Menschen, die die Kraft der eigenen Argumente offenbar selbst als so schwach einschätzen, dass sie lieber zur Debattenstrategie „Niederbrüllen“ greifen.
Nochmal: Schade!
@Wolfgang2 et. al.: Die „Räumung“ des Saales ist, auch langfristig gesehen, keine Option, um solche VAs in Zukunft zu ermöglichen. Das verschafft nur die (gewollte) Publicity (und wurde nebenbei in den 70ern und 80ern schon mit wenig Erfolg versucht).
der blanke Hohn zum Thema ist im Übrigen das Statement auf bbzivilklausel.wordpress.com
Ich bin trotzdem dafür, dass es reichlich viele dumme Menschen geben muss – worüber sollte ich mich denn sonst den lieben langen Tag aufregen ;) ?
@Vtg-Amtmann:
Ich habe auch eine durchaus sehr kritische Meinung zum Minister, was mir aber dennoch in einer Demokratie nicht das Recht gibt ihm das Wort zu verbieten, denn mit dem Recht, mit welchem ich auf meiner Meinung beharre, muss ich ihm seine lassen…
Das Problem war nie die Formulierung des Titels… wenn sie sich mal mit google und Geduld durch die Einschlägigen Foren und Blogs der Linken wühlen, dann geht es prinzipiell um die Tatsache, dass jemand an der Uni über die Bundeswehr spricht… egal über welches Thema. ‚Alternative Liste‘ und co drücken sich in Blogs und Foren hinreichen dazu aus…
@Atlas-Doe:
Es wurde gezielt dazu aufgerufen (nicht nur im Kreise der Studenten) dort zu erscheinen.. mit dem Hinweis früh zu kommen, bevor es zu voll wäre und man nicht mehr hineinkäme… sich Kleidungsmäßig zu tarnen et cetera… mich würde es nicht einmal wundern wenn ein nicht unerheblicher Teil der Störer nicht einmal and er Uni immatrikuliert waren…
@Kerveros: Völlig richtig. Nur als Minister sollte man bereits im Vorfeld bewusst versäumt haben, „schlafende Geister zu wecken“. Und hier erweist sich zunehmend, dass TdM sich als Meissener „blauer Elefant“ sehr unsäglich im eigenen „Porzelanladen“ bewegt.
Einer der Gründe, warum ich Deutschland den Rücken zugekehrt habe (und mich vor allem-trotz BS-Status GEGEN den „Dienst am Volke“ entschieden habe) ist genau das:
Ich war es leid, das Minderheiten der Mehrheit immer wieder (ungestraft) ihren Willen aufzwingen konnten-und durften…
Freie Meinungsäusserung-ja, uneingeschränkt.
Aber es kann und darf nicht sein, das in einem freien demokratischen Land ein paar „Andersdenkende“ den Gesamtbetrieb lahmlegen können-und dann auch noch ungestraft davonkommen…
Ob (linkes/autonomes) Berlin oder (völkisches) München spielt dabei keine Rolle…
@Vtg-Amtmann:
Mag alles richtig sein, hatte für die Mobilisierung der Fraktion aber keinen wirklichen Einfluss.
Vielemehr geht es hier um eine Linke Protestkultur, die den Protest um des Protestes willen zur Lebensaufgabe gemacht hat… ich behaupte mal, die Masse von denenversteht nicht einmal, wofür die protestieren… da gibt es ganze Seiten mit Terminen und Aufruf zur Störung.
Der Aufruf zum gestrigen Vortrag war folgender:
„Humboldt-Universität: Verteidigungsminister an HU
„Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Thomas de Maizière legt im Audimax dar, weshalb er davon überzeugt ist, dass die Bundeswehr auch als Freiwilligenarmee ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft bewahren wird.
Wir wollen keine Militarisierung der Unis. Gleichzeitig ist die BRD drittgrößter Waffenlieferant der Welt, alle 14 Minuten stirbt ein Mensch aus einer Heckler&Koch-Waffe. Bringt bunte und kreative Ideen mit, um Eure Meinung kundzutun! Jacken und Taschen müssen „aus Sicherheitsgründen“ an der Garderobe abgegeben werden. Beginn um 18.00 Uhr, Eintritt ab 17.00 Uhr. Bitte seid schon um 17.00 Uhr da, weil sonst nur „Offizielle“ Platz finden.“
Was lesen wir nicht? ‚Drohnen‘, ‚Ethik‘, ‚Moral’… was lesen wir? ‚Militarisierung der Unis‘.
Die Leute hat das Thema nie wirklich interessiert…
Deutschland ist scheiße? Wie kommt man als Mensch darauf soetwas, in einem der reichsten und vor allem freiesten Länder der Welt, zu skandieren? Zumal es keine Dummköpfe sein dürften. Immerhin studieren sie. Ok, es ist inflationär das III. Reich anzuführen. Aber „Nie wieder Deutschland“ meint ja wohl diese Zeit. Insofern kann ich dem Sinn nach zustimmen. Ich habe sogar einen Eid darauf abgelegt und werde ihn erfüllen. Wenn also, wie in diesem Fall, offensichtlich die Linke, unsere Gesellschaftsform ablehnt und sie gerne abschaffen möchte, was wäre die bessere Alternative? Alle linksextremen und rechtsextreme sowieso, Gesellschaftsformen hätten garantiert nicht zugelassen, dass ein Minister nicht reden kann. Na gut, eine kritische Diskussion über das Gesagte hätte auch nicht stattgefunden? Faschistische Methoden sind nicht auszurotten. Da sind links und rechts deckungsgleich. Dieser Pöbel der nach Freiheit und Gerechtigkeit schreit, trachtet danach genau diese abzuschaffen. Wenn die Masse das nicht will, muss sie sich wehrhaft zeigen. Und genau das hat offensichtlich nicht stattgefunden. Das ist bedenklich.
@huey:
die einzigen Länder, die ich kenne, in denen das Problem ‚pro-aktiv‘ angegangen wird sind Diktaturen ;), insofern wäre auswandern für mich auch keine Alternative…
@BausC:
„Zumal es keine Dummköpfe sein dürften. Immerhin studieren sie.“
I beg to differ.
Intelligenz und Dummheit sind Äpfel und Birnen – wahnsinnig Intelligente Leute können trotzdem wahnsinnig dumme Dinge tun… insofern sehe ich das immer frei nach Mutter Gump: ‚Dumm ist, wer dummes tut‘
Und dam Spruch folgend ist die Klientel an Dummheit kaum zu überbieten… auch wenn sie durchaus zu den intelligenten Lebensformen gehören mag ;)
und weil es so schön ist noch einer zum Thema wie diese Truppe ‚tickt‘
http://stressfaktor.squat.net/termine.php?tag=gestern
> Zumal es keine Dummköpfe sein dürften. Immerhin studieren sie.
Zu meiner Studienzeit – seinerzeit war ich Student – habe ich mal folgendes mitbekommen.
Anlässlich irgend einer ASTA-Veranstaltung konnten zu Beginn einer Vorlesung zwei Studenten des ASTAs diese Veranstaltung ankündigen. Der vorlesende Prof hatte die beiden nach vorne gebeten und sie begannen zu reden.
Zwei Reihen hinter mir sagte dann jemand: „Der ? …. Hm – Mit dem habe ich angefangen und gemeinsam Vordiplom gemacht.“ Derjenige, der das sagte, der war gerade mit seiner Habilitation beschäftigt und der andere unten im Saal war immer noch Studentenvertreter.
Daraus folgt: Auch Dummköpfe können studieren, denn niemand zwingt sie fertig zu werden.
CHANCE verpasst!,
Zuhoeren ist Grundlage jeder Kommunikation.
Liebe Studenten: gebt Meinungen eine Chance, speziell auch in Euren Universitaeten.
Darstellung von anderen Meinungen, politischen oder anderen Realitaeten im Elfenbeinturm einer UNI sind regelmaessig notwenig, sonst verkommt alles Studium maximal den Charakter von Schule und nicht dem HInleiten zu eigenem Denken und Beurteilen.
Aber Mitdenken und sich einer evtl anderen Meinung als ggf vorhandenen Vorurteilen zu stellen verlangt MUT.
Dieser fehlte sichtbar in dieser Veranstaltung.
Diese Geschichte kann auch als Fortsetzung der Debatte um die Rolle von Herrn Pokatzky gesehen werden: Wenn man Leute erreichen will, die dem Militär und der BW grundsätzlich ablehnend gegenüber stehen, sollte man keine Jugendoffiziere, Verteidigungsminister oder Wehrdienstberater hinschicken sondern Figuren, die eine Chance haben, sich erst einmal verständlich zu machen. Und dazu muss man die jungen Leute notgedrungen erstmal da anpacken, wo man sie denn erwischen kann. Hier die Demokratie-Attitüde ins Schaufenster zu stellen („Keine Toleranz der Intoleranz! Extremismus bekämpfen, gleich ob links oder rechts Und konsequenteres Durchgreifen gegen Demokratiegegner – denn Störungen dieser Art und Dauer haben mit Demokratie nichts zu tun.“ so @JSG) befriedigt nur die eigenen (wenn auch verständlichen) Bedürfnisse. Es hilft aber nichts in der Sache. Denn genau diese jungen Leute brauchen wir (und das schließt die BW ein) noch, sie als „Feind“ zu definieren führt auf Holzwege. „Recht haben“ nützt nichts, es geht um „Erfolg“.
Für mich als HU-Alumi war es gestern äußerst beschämend und irritierend zugleich. Nicht nur weil mir nach 30 Minuten infanalen Lärms die Ohren wehtaten, sondern auch, weil ganz klar im Vordergrund stand, die Veranstaltung unmöglich zu machen und dass die Sabotage vor einer Diskussion stand. Mehrfach wurde der Dialog angeboten, schnell wurde die Diskussion vorgezogen, darauf wurde in keinster Weise reagiert. Leider war die HU und ihr Präsident in der Lage eher hilflos. Als dieses Transparent hochgehalten wurde, dachte ich kurzzeitig man würde jetzt einfach mal von seinem Hausrecht Gebrauch machen, dem war aber nicht so. Selbst als TdM dann gegangen war, hielten sich die „Störer“ dran weiter zu machen.
Dabei wurden dann auch allerhand zusammengeworfen, was nicht zusammen gehört, man erwähnte es ja schon. (BMVg sei für Rüstungsexporte zuständig)
Wenn man hier (http://fuwatch.de/?p=2004) schaut, sieht einerseits das Verständnis und anderseits unten via YouTube das Vorbild.
Ich bin höchwahrscheinlich zu naiv, um zu verstehen, dass man die ausgestreckte Hand des Dialogs mit voller Wucht wegschlägt.
Zivi a.D.: Machen Sie nicht den Fehler, diese Aktivisten mit der Studentenschaft zu verwechseln. ;)
Es ist auch für diese losen Gruppen völlig irrelevant, wen sie da schicken. Die wollen nicht kommunizieren sondern Kommunikation verhindern, dazu reichen einfachste Schlagworte und notfalls ein paar erlogene Aufhänger völlig aus.
Wenn das Schlagwort Bundeswehr fällt, ist die Kommunikation mit der linksradikalen Szene nicht möglich. Die will das nämlich nicht. Diese Leute verstehen sich als Kämpfer und als eingeschworene Todfeinde der Bundesrepublik. Es sind dumme Kinder, abr zunächst einmal handeln sie getreu ihren Glaubensgrundsätzen und sorgen notfalls auch mit brutaler Gewalt dafür, daß keiner ausschert.
@Zivi a.D.: Mal eine ganz steile These: Gestern war nicht der Querschnitt der HU anwesend. Von daher mag die Kritik auch nicht wirklich verfangen. Wäre es jetzt eine dezidiert linke Veranstaltung gewesen mit einer entsprechenden Koop zu anderen Netzwerken, dann d’accord.
@califax: Natürlich kenne ich das Problem der „Berufsjugendlichen“ auch. Es geht aber genau darum, mit diesen Gegebenheiten fertig zu werden. Denn diese „Berufsjugendlichen“ gibt es immer, weil immer irgendjemand den Studienanfängern ja zeigen muss, wie sich ein „richtiger“ Student zu benehmen hat. Früher ging das über die entsprechenden Hierchien in den Verbindungen etc. In nder Sache bleibt sichs aber immer gleich: Auch die jeweilige Studentenkultur muss „gelernt“ werden. Und da haben Militär und die BW bei uns bislang einfach keinen (öffentlichen) Platz. Ich habe mich selbst seinerzeit stark gewundert, wie viele unter meinen Dozenten Lt. dR waren, ohne dass das jemals nach außen erkennbar wurde. Ich hätte es auch keinem von denen zugetraut. Genau an der Stelle müsste man anfangen: Kleinteilige Graswurzelarbeit, um die BW einfach wieder zu einem normalen Bestandteil des Alltags zu machen.
Hinter solchen Aktionen, die mich hinsichtlich ihres geistigen Reifegrades an die Anfälle von Dreijährigen in der Trotzphase erinnern, steht die verzweifelte Sehnsucht nach Autorität und nach der strengen väterlichen Hand, die diesen in ihrer Entwicklung stehengebliebenen großen Kindern zu Hause offenbar fehlte. Die Uni muss hier nachholen, was im Elternhaus versäumt wurde. Streng, aber gerecht.
Ach du je, und schon wittert mancher wieder den Untergang des Abendlandes… Die Meinung dieser jungen Leute teile ich nicht und auch nicht unbedingt die Art des Protestes, aber ich mag auch nicht die hier zum Teil ergangenen Pauschalurteile nicht teilen.
Angesichts der Tatsache, dass das Gros der Studenten heute dermaßen unpolitisch und unengagiert ist, finde ich diese Proteste schon fast erfrischend, zumal ja niemand zu Schaden gekommen ist.
Kritisch kann und soll man natürlich auch sehen, dass es Seitens des Publikums anscheinend wenig Interesse an einer Diskussion gab. Sich dieser Diskussion zu stellen wäre halt der nächste Schritt nach dem Protest und man sollte sich nicht in völliger Unkenntnis der handelnden Personen dazu hinreißen lassen, ihnen die dafür nötigen intellektuellen Fähigkeiten abzusprechen – die ich auf Seite so manches Bundeswehrangehörigen im übirgen auch schon vermisst habe. Es gilt halt wieder die Gaußsche Normalverteilung… :-)
Eigentlich ist alles schon gesagt. Unis ticken nun mal so. Ich hab mich selbst früher als Student geärgert über die Randalierer, die aus purem (repressivem) Dogmatismus oder zum Teil auch nur aus vermeintlicher Gaudi anderen das Wort verbieten – und das unter der Überschrift „Freiheit der Lehre“.
TdM hätte es also wissen müssen. War doch irgendwie abzusehen und wohl auch falsch eingefädelt (es sei denn, das erreichte „Ergebnis“ war das eigentliche Ziel).
Was ich überhaupt nicht verstehe, das ist sein für eine Universität doch reichlich simple Thema. Klingt wie eine Werberveranstaltung ohne intellektuellen Tiefgang. Da gäbe es in sicherheitspolitischer Hinsicht spannendere Aspekte für einen Universitätsvortrag. Hätte aber vermutlich auch nichts genützt.
@DS:
„zumal ja niemand zu schaden gekommen ist.“
doch, die FDGO…
zu den handelnder Personen bitte einfach mal bei den Seiten nachlesen, auf die ich vorher verwiesen habe…
Spaß am Rande: Gauß+ganz links im Kontext der Intelligenz… dumdidum… es gibt einfach Situationen… in denen mal lieber ein Rechter sein will ;)
Zivi und DS: Wenn man Protestaktionen der linken Szene bewertet, sollte man auch ein wenig über die Szene, ihre Sprache, Kultur und Modus Operandi wissen.
Die Störer sind keine Berufsjugendlichen und kein Publikum gewesen.
Jeder Glaube, diese Leute hätte nach einen „erfrischenden“ Protest eine offene Diskussion zugelassen, ist naiv bis blödsinnig und dürfte in den Szenekneipen das schönste Gelächter auslösen. ;)
Wer sich der Diskussion verweigert ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung
Wenn eine solche Veranstaltung wirklich mal gut gefüllt ist dann primär mit Störern. Es gibt übrigens eine ganz einfache Methodik wie Nichtstörer dagegen vorgehen können: Aufstehen, Augenkontakt suchen und mit Fingern auf Störer zeigen. Mag albern wirken, wirkt aber. Kann durch Störversuche nicht unterbunden werden und ist als Maßnahme so einfach daß sehr schnell andere darauf einsteigen. Das geht nur in die Hose wenn deutlich mehr Störer als Teilnehmer anwesend sind.
Herzerfrischend, dass nicht alle Studenten dieser Zeit dem Stammtischniveau der meisten Kommentatoren folgen und den Mund noch konträr aufmachen! In einer Medienwelt, in der die täglich tausendfach in Mikros abgesonderten Sprechblasen von Politikern, die offensichtlich jeder Meinung befreit, dem Volke nichts mehr mitzuteilen haben, als HOT-NEWS vorgegaukelt werden, kann und sollte manchmal einfach dazwischengerufen werden. Sonst kommt ja gar nichts mehr an und das liebe Volk glaubt am Ende noch, es gäbe nur noch diese eine Meinung. Und wer sich über „Nie wieder Deutschland“ so dolle aufregt, der soll dann eben mal dran denken, wie „die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt“ wird. Bei ersterem kommt jedenfalls keiner dabei ums Leben. Wem das zweite eher zusagt und (wie in manchen Mommentaren) gewaltfreie Demonstranten als RAF von morgen betrachtet werden, ja…. dann muss ich hier auch aufhören, weil mir dann die Sachlichkeit abhanden käme. Ich finde jedenfalls die Studenten haben einen guten Beitrag zur Bundeswehr-Diskussion geleistet. Cheers!
Einerseits: Jede Unterdrückung des Rechts, Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und der Behinderung des damit verbundenen Anspruch sich informieren zu können, ist Totalitarismus – allein der Versuch ist Ausdruck von Kommunikationsunfähigkeit / – unwilligkeit, politischer und wissenschaftlicher Unreife sowie ausgeprägter Defizite im Sozialverhalten … Insofern stellen sich die studentischen Störer an der Humboldt-Universität zu Berlin zunächst einmal selbst ein schlechtes Zeugnis aus. Allerdings auch diejenigen Studenten und Hochschullehrer, die ein solches Verhalten unwidersprochen dulden … isso – nicht nur nach Voltaire, sondern eigentlich ein Selbstgänger!
Andererseits: an einer Universität gibt’s in inhaltlichen Fragen kein Subordinationsverhältnis. Jeder Versuch, es dort zu implementieren, generiert einen Autoritarismus -Verdacht. Insofern ist hoheitliches Auftreten: ich erkläre euch jetzt mal die Welt, unangemessen und eigentlich im Titel schon ein nogo … Verwaltungsjuristen tuen sich nach meinen persönlichen politischen Erfahrungen da meist schwer … isauchso – DNFTT (Do Not Feed The Trolls)!
Also: niedriger Hängen und in beide Richtungen mal eine Qualifizierungsoffensive starten … dabei sollte für unsere Firma gelten: wer ins Gespräch miteinander kommen will, lässt sich erst mal auf gleiche Augenhöhe ein, sucht den Diskurs im kleinen Rahmen, überzeugt und weitet den Kreis von dort aus. Richtig: das ist mühselige Kärrnerarbeit, wenig pressewirksam, aber gegenüber einer schnell mal inszenierten Machtprobe nachhaltig. Wenn allerdings die politischen Leitungen unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit über Jahre hinweg gepennt haben und das Arbeitsfeld Dialog mit der Öffentlichkeit (und vieles Andere auch) leidend geworden ist, dann soll’s die Brechstange richten!? … insofern geht mir mittlerweile auch die PR-Kampagne + Selbstinszenierung unserer Firma insgesamt ziemlich auf den Geist … habefertig!
„die einzigen Länder, die ich kenne, in denen das Problem ‘pro-aktiv’ angegangen wird sind Diktaturen ;), insofern wäre auswandern für mich auch keine Alternative“
Beispiele aus anderen (demokratischen) Ländern gefällig?
http://www.freerepublic.com/focus/f-news/2970824/posts
Ähnliches gab es auch in Frankreich und in GB….
Nur in Deutschland-ja, da dürfen autonome Linke sich zusammenrotten und Beerdigungen (von Gefallenen Soldaten) ungestraft stören und auf Gräber tanzen…
Pseudodemokraten, die jede andere Meinung mit Füßen treten. Aber dies passiert nicht nur beim Verteidigungsminister, sondern auch bei anderen Vertretern des politischen Gegners, als Beispiel sei die Demo gegen Schünemann in Göttingen genannt
[Link entfernt, s.u.]
selbstverständlich mit obligatorischem Schlagabtausch mit der Polizei
[Link entfernt, s. u.]
Wie schon vorherige Kommentatoren richtig gesagt haben: dies spiegelt nur die Meinung von einem geringen Teil der Studenten wider, wenn es nicht gerade Externe sind, die auf Krawall gebürstet mal vorbeigeschaut haben um mitzumachen. Diese Art der Meinungsbekämpfung erinnert an die frühen 30er Jahre des 20. Jahrhunderts..
Quo vadis Germania?
[Links zu deutschen Verlegerwebseiten finden hier seit mehr als einem Jahr nicht statt. T.W.]
Eben das haben sie ja nicht. Denn an einem (guten) Stammtisch wird offen und ehrlich diskutiert. Sonst wäre es der Brülltisch. Und schlechten Stil mit noch schlechterem Stil zu beantworten … Eine solche Abwärtsspirale in Gang zu setzen, ist gewiss kein Ruhmesblatt. Solide Argumente wären eher bei TdM hängen geblieben, auch wenn er es nicht direkt zugegeben hätte, als diese Kakophonie der Ignoranz.
Gewisse Dinge haben ihren Preis. Frieden hat seinen Preis. In unserer globalisierten Welt gehören auch mehr oder weniger abstrakte Militäraktionen zum politischen Geschäft. Gerade wegen unserer Vergangenheit. Deutschland steht nicht dort, wo es heute steht, weil damals alle die Hände in den Schoß gelegt haben und auf die Verteidigung ihrer Freiheit in fremdartig auszusprechenden deutschen Dörfern verzichtet haben.
OTL a.D. | 11. April 2013 – 9:32
So wie Sie es beschreiben, ist es perfeckt um Ja-Sager, „Angstbeißer“ und „andere ohne Rückrad“ ran zu züchten. „Strenge väterliche Hand …“ wo haben Sie denn den Unsinn her?
Sind Sie so ein ewig gestriger? Lächerlich!
@Student
Wie hier schon mehrfach erläutert, finden Links zu deutschen Verleger-Webseiten angesichts des Leistungsschutzrechts nicht statt, deshalb habe ich die Links entfernt.
Davon abgesehen: Bei aller evtl. grundsätzlichen Vergleichbarkeit ist das schon ein wenig OT.
@all
Wie vermutlich schon erwartet: Ich rufe jetzt mal zur Mäßigung auf, weil der Ton doch ein wenig schräg zu werden droht.
@Heiko Kamann
„Sind Sie so ein ewig gestriger? Lächerlich!“
Stimmt, lächerlich Einwände so wegzuwischen ;-)
StFwdR | 11. April 2013 – 11:48
Also, ich verstehe schon, was wohl mit „strenger väterlicher Hand“ gemeint ist (und genau gegen diese Äußerung habe ich angeschrieben!) … heute nennt man so etwas Körperverletzung.
Ich habe 4 Kinder und auch 2 Enkel; einer „strengen Hand“ bedurfte es nie!
„Störenfriede“ + „lautstarke Minderheit“ + „Ich kenne genug aus der Szene persönlich. Die sind wirklich wirklich so“ +
„Aber es kann und darf nicht sein, das in einem freien demokratischen Land ein paar “Andersdenkende” den Gesamtbetrieb lahmlegen können-und dann auch noch ungestraft davonkommen…“ +
„Hinter solchen Aktionen, die mich hinsichtlich ihres geistigen Reifegrades an die Anfälle von Dreijährigen in der Trotzphase erinnern, steht die verzweifelte Sehnsucht nach Autorität und nach der strengen väterlichen Hand, die diesen in ihrer Entwicklung stehengebliebenen großen Kindern zu Hause offenbar fehlte. Die Uni muss hier nachholen, was im Elternhaus versäumt wurde. Streng, aber gerecht.“
– herrlich diese Parolen hier.
Wurden die Anfänge der Studentenbewegung in den Sechzigern nicht auch ähnlich herablassend, unwissend und zynisch kommentiert?
Von welcher verhinderten „Diskussion“ wird hier eigentlich gesprochen? Seit wann ist ein Vortrag eines „Verteidigungs-„Ministers eine Diskussion?