EU-Einsatz in Mali: Noch fehlen die Hubschrauber

Zur Vorbereitung des deutschen Einsatzes in der EU-Ausbildungsmission für Mali (EUTM Mali) ist zwar bereits vorgestern ein Erkundungsteam der Bundeswehr in dem westafrikanischen Land eingetroffen – aber noch zögert die Europäische Union mit dem offiziellen Start dieser Mission: Es fehlt eine, um es im Militär-Jargon zu sagen, kritische Fähigkeit. Nämlich Hubschrauber, die Verwundete und Verletzte zu dem – ebenfalls geplanten – deutschen Rettungszentrum oder einer anderen Sanitätseinrichtung zum Beispiel der Franzosen in Mali transportieren können.

Beim Treffen der EU-Verteidigungsminister in Dublin in dieser Woche hat sich kein Land bereit erklärt, diese MedEvac-Hubschrauber zu stellen. Die Details hat der Bloggerkollege von Bruxelles2 hier sehr schön erklärt (hier die Google-Übersetzung): Belgien hat zwar zwei Augusta-Hubschrauber mit MedEvac-Ausrüstung in Mali stationiert – aber zur Unterstützung der französischen Intervention, der Operation Serval. Und zwar in Sévaré bei Mopti, wo ein französisches Feldlazarett der Role 2 steht und nicht in der Hauptstadt Bamako. Dort, relativ weit entfernt von der Front zu Nord-Mali, würden aber die Rettungshubschrauber für die EU-Mission gebraucht. Bislang gibt es offensichtlich keine Bereitschaft, diese Helikopter (auch) der EU-Mission zu unterstellen.

Solche MedEvac-Hubschrauber sind gerade für die Deutschen wichtig: Das Vorauskommando soll unter anderem prüfen, ob die Bundeswehr ihre früheren Ausbildungsbemühungen in Bapho wieder aufnimmt, rund 250 Kilometer von Bamako entfernt und damit deutlich weiter als Koulikoro, wo der Hauptteil der EUTM Mali stationiert werden soll (siehe Karte oben; Bapho selbst ist so klein, dass es auf keiner Online-Karte auftaucht, liegt aber in der Region Segou, in der Karte markiert).

Eine Entscheidung über die EU-Mission dürfte deshalb am kommenden Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel fallen, an dem auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle teilnimmt. Dann gibt es vielleicht auch ein bisschen mehr Klarheit darüber, ob der deutsche Ausbildungseinsatz unter europäischem Kommando in einem Bundestagsmandat mit der geplanten Luftbetankung der Luftwaffe für französische Kampfjets über Afrika zusammengefasst wird. Ein ganz klein wenig drängt die Zeit: Das Bundeskabinett will am kommenden Dienstag darüber beraten und einen Beschluss fassen – damit der Bundestag noch im Februar darüber abstimmen kann.

(Karte: OpenStreetMap)