EU-Einsatz in Mali: Noch fehlen die Hubschrauber
Zur Vorbereitung des deutschen Einsatzes in der EU-Ausbildungsmission für Mali (EUTM Mali) ist zwar bereits vorgestern ein Erkundungsteam der Bundeswehr in dem westafrikanischen Land eingetroffen – aber noch zögert die Europäische Union mit dem offiziellen Start dieser Mission: Es fehlt eine, um es im Militär-Jargon zu sagen, kritische Fähigkeit. Nämlich Hubschrauber, die Verwundete und Verletzte zu dem – ebenfalls geplanten – deutschen Rettungszentrum oder einer anderen Sanitätseinrichtung zum Beispiel der Franzosen in Mali transportieren können.
Beim Treffen der EU-Verteidigungsminister in Dublin in dieser Woche hat sich kein Land bereit erklärt, diese MedEvac-Hubschrauber zu stellen. Die Details hat der Bloggerkollege von Bruxelles2 hier sehr schön erklärt (hier die Google-Übersetzung): Belgien hat zwar zwei Augusta-Hubschrauber mit MedEvac-Ausrüstung in Mali stationiert – aber zur Unterstützung der französischen Intervention, der Operation Serval. Und zwar in Sévaré bei Mopti, wo ein französisches Feldlazarett der Role 2 steht und nicht in der Hauptstadt Bamako. Dort, relativ weit entfernt von der Front zu Nord-Mali, würden aber die Rettungshubschrauber für die EU-Mission gebraucht. Bislang gibt es offensichtlich keine Bereitschaft, diese Helikopter (auch) der EU-Mission zu unterstellen.
Solche MedEvac-Hubschrauber sind gerade für die Deutschen wichtig: Das Vorauskommando soll unter anderem prüfen, ob die Bundeswehr ihre früheren Ausbildungsbemühungen in Bapho wieder aufnimmt, rund 250 Kilometer von Bamako entfernt und damit deutlich weiter als Koulikoro, wo der Hauptteil der EUTM Mali stationiert werden soll (siehe Karte oben; Bapho selbst ist so klein, dass es auf keiner Online-Karte auftaucht, liegt aber in der Region Segou, in der Karte markiert).
Eine Entscheidung über die EU-Mission dürfte deshalb am kommenden Montag beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel fallen, an dem auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle teilnimmt. Dann gibt es vielleicht auch ein bisschen mehr Klarheit darüber, ob der deutsche Ausbildungseinsatz unter europäischem Kommando in einem Bundestagsmandat mit der geplanten Luftbetankung der Luftwaffe für französische Kampfjets über Afrika zusammengefasst wird. Ein ganz klein wenig drängt die Zeit: Das Bundeskabinett will am kommenden Dienstag darüber beraten und einen Beschluss fassen – damit der Bundestag noch im Februar darüber abstimmen kann.
(Karte: OpenStreetMap)
Interessant….ich hätte diese Hubschrauber….rein zufällig sogar in der Nähe….
Die Firma, für die ich arbeite, hat mehrere Hubschrauber verfügbar…..wäre interessant zu wissen, ob man ggf. über eine Ausschreibung zum Outsourcen nachdenkt….
?
Ob das im Sinne einer durchgehenden Verfügbarkeit ist? Nichts gegen die Fähigkeiten ziviler Piloten, aber die Helis werden im Zweifel auch in heißen Landezonen benötigt. Ich hätte da kein gutes Gefühl, wenn so was outgesourced wird. Normale Transportflüge gerne – MEDEVAC ist taktisch.
Ja ja..das leidige Thema Hubschrauber
Und eine der größten Wirtschaftsmächte (nämlich wir) schafft es auch nach Jahren nicht da etwas auf die Beine zu stellen. Wir reduzieren lieber das was wir eh noch nicht haben. Lustig ist anders!
Zur Zeit reichen die finanziellen Mittel nicht um den laufenden Betrieb zu gewährleisten! Man möge sich mal erkundigen was mit einer CH 53 nach 200 Flugstunden in AFG geschieht! Es ist im Moment eine Frage das Geldes und die Neuausrichtung beginnt nun genau dieses zu verschlingen! Hoffentlich merkt es keiner vor September ;-)
Wenn schon keine Hubis dort: die Drohnen scheinen da zu sein. So heute die Frankfurter Rundschau „Raubvögel über Afrika“. Stand vor einigen Tagen dort schon online.
Und Hubschrauber? Da hat HUEY wohl einige im Angebot. Aber wahrscheinlich braucht’s vorher eine umfangreiche Ausschreibung.
Na gut, Medevac könnte schwierig werden, aber da es dort nur „hot“ und nicht „high“ ist, müsste man eigentlich auch eine stattliche Zahl an Bell UH 1 D zur dortigen Verwendung abstellen können… wenn man denn wollte.
Für Bell haben wir keine Sandfilter!
Das Ergebnis von 2 Jahrzehnten europäischer prestige Wirtschafts(politik) die zu einem „zwangsfusionierten“ Ineffizienzmonster geführt hat – Politik sollte einfach die Finger aus der Wirtschaft draussen lassen und sich darauf beschränken, Märkte funktionsfähig zu halten – dann klappt es auch mit den Hubschraubern.
naja, sind wir ehrlich, Tatsache ist das wir nur lauter, ich sag mal Schrott auf dem Hof stehen haben, die paar alten „gepimpten“ Helis reissen es wirklich nicht raus.
Aber wir werden sehen, es kommt noch schlimmer, auch wenn man immer meint es geht nicht noch weiter bergab mit dem Laden
schon wieder ein deja vu….@T.W. , woran erinnert Dich das ? Mich erinnert es an deutsches LogistikBtl in Somalia……..diesmal : ein FeldRZ und keiner kommt zur Behandlung….dolle Wurst
das nenne ich echte „Kameralistische Operationsplanung“……..wie war das mit vernetzter Sicherheit, comprehensive approach und Auftragstaktik ?
Führen mit Slogans und Phrasen, operieren mit Baumarkt-Besteck und Nachsorge mit der AOK.
Falls sich hier einige wundern, warum die malische Regierung immer noch kein grünes Licht für einen UN-Einsatz gegeben hat: Falls die UN die OPCON übernimmt, dann fließen alle Gelder über die UN und nicht ‚direkt‘ und die UN nehmen 17% Verwaltungsaufschlag für alle peacekeeping Dienstleistungen…..das kann man doch sparen !
…..und da Hollande wieder das Defizit limit im französischen HH verpasst, braucht er eine „EU“ HH-Kriterien-gerechte unabweisbare Sonder-Belastung …..voila ;-)
@Wolfers52
Die Drohnen sind schon lange da und lange bekannt – aber als Teil der französischen Interventionsmacht und nicht als Teil der EU-Mission. Außerdem ist Verwundetentransport mit Drohnen nicht so einfach ;-)
@klabautermann
In Somalia gab’s aber weiß gestrichene Bells, ich bin mitgeflogen!
@T.W……warum erinnern mich Blogger immer an Drohnenpiloten ;-)
Die Luftbeweglichkeit DEU Kräfte ist und bleibt ein Trauerspiel.
Für eine Handvoll EF könnten robuste(!) Blackhawks beschafft werden,
die combat proven sind.
@T.W.:
wahrscheinlich ist der Sand in Somalia von einer gänzlich anderen Konsistenz so das die Huey’s in Mali nicht zu gebrauchen sind.
In Somalia waren die UH-1 72+96 und die 72+71 eingesetzt.
http://somalia.alpha-blog.com/somalia_units_air.htm
Frage: Könnte Griechenland nicht eine deratige Aufgabe übernehmen ? (beim Militär scheinen sie ja nicht großartig zu sparen. Das Personal müssen sie eh zahlen – über die Mehrkosten könnte man ja diskutieren)
„Für eine Handvoll EF könnten robuste(!) Blackhawks beschafft werden,“
Genau. Ist natürlich eine richtig gute Idee, wenn man einen Hubschrauber aus den 70igern kauft, der auch noch für den Betrieb bei den Heeresfliegern angepasst werden muss. Und wie robust diese Blackhawks sind, hat man ja in Somalia gesehen.
Die Bundeswehr ist chronisch unterfinanziert, das ist das Hauptproblem und man löst das auch nicht, indem man irgendwelche veralteten und im Betrieb teuren Hubschrauber im Ausland einkauft.
Die Versessenheit auf den Blackhawk bleibt für mich ein Rätsel. „Combat proven“? Das kann man heutzutage höchstens noch als Totschlag-Argument in der BILD verwerten. Die Italiener fliegen NH90 in Afghanistan, zählt das auch als „combat proven“ oder werden da dann Ausnahmen gemacht?
Wieso denn nicht SA 330 Puma? Ist auch „combat proven“ – oh, kommt aber aus Europa und ist damit anscheinend vom Tisch. Nachfolgemodelle ebenso. Schade, schade.
Anscheinend gibt’s heute ganz genau nur eine Mutter mit ganz genau einer schönen Tochter..
Tja, Friedensdividente schön und gut.
Aber die Parteien, die die am lautesten gefordert hat, hat selber militärisch interveniert ohne die HH Mittel zu erhöhen.
Wenn man mitspielen will, muss man halt MEHR Geld ausgeben und nicht dauernd kürzen.
Und jemand hat mal gesagt: Wenn ich eine Organisation schwächen will darf ich nicht dagegen Demonstrieren. Man muss die Organisation übernehmen und dann runterwirtschaften.
Das hat unsere Politik egal welcher Coleur seit Jahren erfolgreich praktiziert.
Und selbst wenn man jetzt 1 Mrd € mehr reinpumpen würde, wären nur die offenen Rechnungen bezahlt und noch nichtmal gescheit investiert.
Es ist einfach traurig, dass wir als mehrfacher Exportweltmeister und „Europäische Führungsnation“ nicht mal in der Lage sind, 2-3 durchhaltefähige Hubschrauber aufzustellen.
Dafür stehen bald 140 Eurofighter auf dem Hof.
Ist doch auch schön.
Die schaffen das sogar bis nach Indien….
@T.W.:
Nach bei dpa zitierten „Regierungskreisen“ wird es 2 Mandate geben.
„Dafür stehen bald 140 Eurofighter auf dem Hof.“
Ja klar. Mit dem großen Unterschied, dass man bei den Eurofightern für die nächsten 50 Jahre planen muss und hier die Reduzierung auch 140 Stück schon fatal auswirken kann. Hubschrauber lassen sich leichter nachbeschaffen als Kampfflugzeuge.
Die Tornados können auch nicht ewig fliegen. Momentan gibts bei der Luftwaffe auch fast nur Tranche 1 Eurofighter, die auch keine wirklichen Mehrzweckkampfflugzeuge sind und noch dazu als Trainer ausgeliefert. Willst du da jetzt ernsthaft die Stückzahl reduzieren?
Guten Abend
@ Maggus
Ob Hubschrauber wirklich leichter nachzubeschaffen sind wage ich zu bezweifeln, da diese mechanisch und mittlerweile auch elektronisch meist aufwendiger sind wie ei Klappdrachen von Starrflügler – Fakt ist jedoch dass in der Lw die Vögel mit der spitzen Nase und dem heißen Hintern (Jets) soweit im Ansehen und der Mittel- / Personalzuweisung vor allen anderen liegen – egal wie der Einsatzwert sein kann, da kommt kein A400m oder sogar Drehflügler hin.
Die Frage ist doch eher, ob DEU in Zukunft (nach der Reform) überhaupt noch in der Lage ist Hubschrauber in 2 unabhängigen Einsatzräumen zu betreiben. Dabei ist es egal ob man die Lw betrachtet mit der CH-53 oder das Heer mit UH TIGER und NH90. Der Personalkörper und die logistische Kette ist so zusammengestrichen das selbst 1 Auslandseinsatz bereits an die Grenzen des machbaren geht, von den Zusatzkosten die entstehen und die dann hauptsächlich aus dem Wehretat zu bestreiten sind.
Schönen Abend noch
Lippe65
„Die Frage ist doch eher, ob DEU in Zukunft (nach der Reform) überhaupt noch in der Lage ist Hubschrauber in 2 unabhängigen Einsatzräumen zu betreiben. Dabei ist es egal ob man die Lw betrachtet mit der CH-53 oder das Heer mit UH TIGER und NH90.“
Das ist meine Befürchtung
„Ob Hubschrauber wirklich leichter nachzubeschaffen sind wage ich zu bezweifeln, da diese mechanisch und mittlerweile auch elektronisch meist aufwendiger sind wie ei Klappdrachen von Starrflügler“
So meinte ich das nicht. Im Hubschrauberbereich gibt es diverse Konkurrenzprodukte (u.a. auch von europäischen Herstellern), die mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand innerhalb kurzer Zeit beschafft werden können. Auf dem Markt für Kampfflugzeuge bleibt nach 2017 oder 2020 eigentlich nur die F-35. Außer Frankreich und Deutschland entschließen sich zu einer Neuentwicklung um ihre Mirage 2000 und Tornados zu ersetzen. Frankreich traue ich das durchaus zu, Deutschland nicht.
Gripen E/F sollten in dem Zeitraum 2017 – 2020 noch verfügbar sein. Meine mich zu entsinnen, dass die Schweizer ihre Gripen um 2020 bekommen. Deutschland wird kaum einen Tornado-Nachfolger entwickeln. Viel zu teuer. Man wird stattdessen den Eurofighter durch eventuelle Upgrades als Mädchen für alles hernehmen – Multirole eben. Dasselbe gilt auch in abgewandelter Form für Frankreich. Keine Neuentwicklung. Entweder zusätzliche Rafale oder gar kein Ersatz.
Maggus 16:18
„Genau. Ist natürlich eine richtig gute Idee, wenn man einen Hubschrauber aus den 70igern kauft, der auch noch für den Betrieb bei den Heeresfliegern angepasst werden muss. Und wie robust diese Blackhawks sind, hat man ja in Somalia gesehen.“
Anscheinend robust genug, wenn gefühlt die halbe NATO auf dem Eimer durch die Gegend rutscht und er auch in jüngster Vergangenheit Käufer überzeugt…
„Die Bundeswehr ist chronisch unterfinanziert, das ist das Hauptproblem und man löst das auch nicht, indem man irgendwelche veralteten und im Betrieb teuren Hubschrauber im Ausland einkauft.“
Ist der NH-90 billiger im Unterhalt? Wissen wir inzwischen, wie wir Beschussschäden an den neuen Materialien zielführend, wirtschaftlich und im Feld (!) beheben können? Das führt mich zurück zu Punkt 1.) Ersatzteile dürften in einem größeren Szenario für BH leichter (lies: schneller) aufzutreiben sein, als für unsere Mühlen. Ich erinnere mich da an einen Schaden im Getriebe meines Leo 2 auf dem TrÜbPl – das Ersatzgetriebe kam laut TStOffz aus den NL und zwar „stante pede“, denke das ist ansatzweise vergleichbar.
Der Vergleich hinkt. Ihr Leopard 2 läuft nicht den Nutzerstaaten zu und ist auch nicht mehr der Jüngste, ganz im Gegenteil. KMW hatte viel Zeit eine Ersatzteil-Infrastruktur aufzubauen. Gleiches gilt für Sikorsky und deren Blackhawk.
Lassen Sie uns in 20 Jahren nochmal über die Ersatzteillage für den NH90 sprechen, wenn er als fester Bestandteil für die halbe NATO fliegt.
Auch amerikanische Produkte sind – entgegen der allgemeinen Auffassung – nicht imun gegen Probleme in der Einführung. Fragen Sie mal die Kanadier wie es um den CH-148 steht.
„Dasselbe gilt auch in abgewandelter Form für Frankreich. Keine Neuentwicklung. Entweder zusätzliche Rafale oder gar kein Ersatz.“
Das hört sich bei den Franzosen aber anders an. Frankreich ist nicht Deutschland. Wenn die einen Bedarf sehen, dann werden die auch ein neues Muster enwickeln. Alleine schon um die auslaufende Rafale-Produktion durch ein neues Muster zu ersetzen.
„Anscheinend robust genug, wenn gefühlt die halbe NATO auf dem Eimer durch die Gegend rutscht und er auch in jüngster Vergangenheit Käufer überzeugt…“
Achso und deswegen sollen wir den Black Hawk einführen, während die halbe NATO ihre Black Hawks durch NH90 ersetzt? Sinn?
„Deutschland wird kaum einen Tornado-Nachfolger entwickeln. Viel zu teuer. Man wird stattdessen den Eurofighter durch eventuelle Upgrades als Mädchen für alles hernehmen – Multirole eben.“
Davon ist auszugehen. Fähigkeitsverluste inklusive: Kein SEAD mehr, wobei nach dieser Reform eh schon nicht mehr viel übrig bleibt.
Die Tragfähigkeit des Eurofighters hat, was die schwereren Bomben betrifft vermutlich auch Grenzen….
Inzwischen ist die Flugstunde NH 90 fast doppelt so hoch wie die des Tornado und fast gleich auf mit dem EF.
Aber es kommt eben darauf an wozu man die Kiste benötigt! Das Jet Bashing nützt wenig den die Hauptlast der Luftverteidigung in Europa wird durch den EF geleistet!
Wer der Meinung ist, dass die Fähigkeit des Tornado in Zukunft nicht gefragt sein wird, sollte das mal begründen! Die Haupteinsätze in Mali waren Jabo Einsätze!
Es gibt wohl bei AG Personen welche die Konflikte der Zukunft kennen!
Melden sie sich bitte bei TdM und wir können alles auf eine Karte setzen!
Dass wir mit der CH 53 eine Vielzahl der Flugstunden mit Flügen von Flugplatz zu Flugplatz verbraten in Ermangelung eines verfügbaren kleinen Transportflugzeuges wird die Lw dazu zwingen etwas in dieser Klasse zu beschaffen! Auch bei Hubschrauber gilt Multi ist teuer und man hat nie das optimale Gerät vor Ort. Pumas werden in Serie gebaut und fliegen mit Erfolg bei der Flugbereitschaft! Er kann nicht alles aber das was er kann, macht er gut und wirtschaftlich! So verhält es sich auch mit dem Tornado!
@Maggus: Ja, ich würde die Stückzahlen der €-Fighter reduzieren. Für eine Gestellung der QRA, Ausbildung, Jahresprogrammerfüllung, Nachweisführung bei der WTD, Kreislaufreserve (HPO, PE, ÄÜ) usw. reichen 50 Stück aus. Von mir aus 60.
Weitere Modelle gibt es durchaus, auch abseits des amerikanischen Marktes. Schwedisch, Französisch, Russisch.
Eine Nachbeschaffung von Hubschraubern ist eben nicht einfacher als es das für die Schnellflieger ist. Ich sehe dort keinen Vorteil zugunsten der Drehflügler.
Zum Blackhawk / Sea Hawk / J-Hawk:
Dieses Muster hat etliche Nachteile, die die USA durch schlichte Masse wett machen können. Für D ist er ungeeignet, wobei ich bei der R oder S Versionen nicht mehr von einem veralteten Muster sprechen würde, vielmehr sind die state of the art, allerdings in einer betagten Zelle.
Der NH-90 ist eine versteckte Subvention für die Entwicklung eines zivilen Hubschraubers. Militärisch ist das Ding echt kein großer Wurf. Die Gründe wurden hier schon häufig diskutiert: Kabinengröße, Ausrüstung, Ausstattung, Materialien und Leistungsspektrum.
Die bestellte eierlegende Wollmilchsau Komma vergoldet geht halt nicht. Da muss sich das BWB auch fragen lassen, wo die ihre sogenannten „Experten“ her kriegen.
Mit den Nutzern und den somit wahren Fachleuten spricht man viel zu selten und zuhören tut man denen schon mal gar nicht.
Fakt ist, man kann es nur immer wieder sagen: In so ziemlich allen Einsätzen der jüngeren Vergangenheit (etwa 30+ Jahre?) waren und sind Hubschrauber Mangelware.
Schön und wichtig, wenn die Jets den Luftraum beherrschen und so eine Bodenoffensive möglich machen. Danach aber kommen für viele Jahre Hubschrauber. Und da wurde in den letzten Jahren gekürzt und gestümpert, quer durch Europa.
Sind halt nicht so sexy. Hier muss man insbesondere Gen. St.Iglitz ein Kompliment machen, wie er seine Schnellflieger durch die letzten Streichrunden gebracht hat war ein Lehrstück für gute Lobbyarbeit. Und das sage ich völlig neidlos.
Schade nur, dass wir Transporter und Hubschrauber brauchen, für Heer und Marine genau so wie für die Luftwaffe (Transall-Nachfolger).
Und zwar zugeschnitten auf den prognostizierten Einsatz und eben nicht „one size fits nobody“.
Guten Abend,
das mit der „Weiterentwicklung“ von Jagdflugzeugen zu JaBo / Multirole Lfz hat doch schon seit dem 2. Weltkrieg Tradition – Fw190 , Me262, F104 und nun EF2000, eventuelle Nachteile werdenschön geredet und wenn’s dann schiefgeht war’s meist ein Pilotenfehler.
Wenn man sich mit Leuten unterhält die in letzter Zeit Black Hawk beschaffen wollten hört man auch von den Verhandlungspartnern eine „gesunde“ Preisvorstellung, denn die BH ist gefragt, das treibt den Preis nach oben.
Ein wesentlicher Vorteil der BH ist jedoch das Sikorski, anders als NHI bereits beim InServiceSupport angekommen ist und auch mit den Suppliern entsprechende Verträge hat. Beim NH90 überlegt man noch was man denn anbieten will und spielt den Preispoker. Der Verteilungskampf um die wenigen lieferbaren Ersatzteile läuft schon zwischen den Nutzerstatten und Lieferzeiten von 12 und mehr Monaten sind selbst für einfache Dichtungen keine Seltenheit. Das ist bei gefüllten Depots vielleicht noch kompensierbar, aber in der Einführungsphase tödlich für Klarstand und Verfügbarkeit.
Und damit sind wir wieder bei den oben bereits angesprochenen Finanzierungen – aber wie gesagt, wer glaubt mal eben ein paar BlackHawk zu kaufen weil das billiger wäre der sei gewarnt – Sikorski lässt sich Service genau so gut bezahlen wie alle anderen Hersteller.
Lippe65
TomTom, wenn der Blackhawk etliche Nachteile für Deutschland hat, und der NH90 anscheinend in allen Belangen durchfällt – was für ein Muster würde denn dann am Schluss überhaupt noch übrig bleiben?
@-MK20-
Dafür müssten man erstmal klären, worüber wir gerade reden.
Kleiner Utility-Hubschrauber?
Spezialkräfte-Support / -Tranpsport?
Mittlerer Transporthubschrauber?
Marinehubschrauber (U-Jagd, Support, Boarding, SAR)?
Truppentransport oder Aufklärung?
Materialtransport?
Fire Support?
Personnel Recovery?
Und wo sollen diese Hubschrauber zum Einsatz kommen?
Dies alles soll der NH-90 können.
Mir fällt es schwer, das zu glauben. Daher: Es bleibt für alles gleichzeitig keiner übrig.
Für jede Aufgabe gibt es geeignetes Material, meist sogar schon entwickelt. Häufig auch mit Schnittmengen, aber keiner kann alles.
@-MK20-
Für welchen Zweck hätten sie denn gerne einen?
Das Problem sind die Anforderungen und Verträge der Bw!
Sie bestellt etwas was sie dann so nicht möchte und Ersatzteilpackete und Ausbildung lässt man erstmal weg sonst wird es zu teuer!
Aber dieses Thema hatten wir hier schon oft!
Was Sikorsky verlangt, kann man im WaSysKdo bezgl CH 53 erfragen! Da ist nichts günstig! Unsere eigenen Werften arbeiten zuverlässig und gut, doch im Rahmen der Neuausrichtung Reduzieren wir dort noch weiter! Es ist einfach nur irre!
Nach 6 Reformen kennt sich eben keiner mehr aus und es wird noch schlimmer!
@Ehalan
Und durch den Fähigkeitstransfer zerschlagen wir auch noch die letzten eingermaßen leistungsfähigen Strukturen und nebenbei auch die Motivation des Personals das bisher die Einsatzfähigkeit unseres Museumsdampfers (Auslieferung ab 1972) hochgehalten hat.
Aber die Reform richtet ja die Bw auf den Einsatz aus!!!
Lippe65
Bevor das hier wieder in eine der (endlosen) Debatten über den NH90 ausartet:
Der UH60-M ist „State of the Art“ und moderner als der NH90-zudem ist er als einer der wenigen Hubschrauber auf dem Markt in der Lage, bei voller Zuladung auch bei Ausfall eines Triebwerkes noch volle Hoverleistung zu erreichen (schafft sonst nur z.B. der AW139-der NH90 leider nicht).
Darum geht es aber gar nicht.
Wir haben mittlerweile ein Spektrum erreicht, in dem es grundsätzlich heisst „Geht nicht, weil….“
Dabei haben wir genug Material auf dem Hof stehen das man einsetzen könnte.
Genau so, wie man die Bell UH1D mit wenigen Mitteln für eine Unterstützung der überlasteten CH53 in Afghanistan hätte einsetzen können (wenn man denn gewollt hätte), so kann man die UH1D in Mali einsetzen-OHNE Sandfilter.
Diese sind für das T53-L13 (in dieser Region) nicht notwendig-zumal die meisten Luftfahrzeuge ohnehin ausgemustert werden…
Die Franzosen machen es uns doch schon seit Jahren vor:
Gazelle im Einsatz. Wenn man nur will….
Du Luftwaffe wundert sich gerade über die Transportkosten (Tonne/km) der CH!
Ob das mit Fläche nich günstiger geht?
Das Springerabsetzen wurde schon eingestellt!
P.S.: Luftwaffe hat Flugplätze……..noch :-)
Zweck: in erster Linie Truppentransporter der Heeresflieger. Das ist für mich persönlich das A und O, alles andere (SOF-Support, Fire Support, PR, Marine, etc.) eher nebensächlich. Tiefe vor Breite, wenn man es so ausdrücken möchte.
@huye
„Diese sind für das T53-L13 (in dieser Region) nicht notwendig-zumal die meisten Luftfahrzeuge ohnehin ausgemustert werden…“
Wenn man die Wartungskosten trägt ist das natürlich möglich!
Nur die militärische Führung möchte dies nicht!
Ruag würde sich freuen!
@-MK20-
Dann sollte man kleine Flächenflieger (z.B. Do 228NG oder CASA C-295) im Mix mit Puma einsetzen! Nicht überall benötigt man einen Hübschrauber aber wenn als nächst größeres Gerät nur die Trall hat, bleibt nichts anderes über!
Die neue Version des Puma AS332 C1e bietet äußerst wettbewerbsfähige Betriebs- und Wartungskosten und hat kurze Lieferzeiten!
Und derweil Spielt die Lw mit dem Einsatzgeschwader 5, Forceval 2013 das letzte Aufbäumen!
@Mk20
Und als Ergänzung nach unten kommt der Hübsch-rauber EC 645t2 und noch oben hätten wir da noch die CH 53 GA welche moderner als der NH 90 ist!
Leute. Ein bisschen schüttele ich schon den Kopf angesichts dieses OT-Sturms…
Da gibt es eine EU-Mission, und in der EU ist bislang keine Nation bereit, willens oder in der Lage, dafür notwendige Hubschrauber zu stellen.
Wieso wird das jetzt hier eine Diskussion über die Hubschrauberfähigkeiten der Bundeswehr? Die Frage ist ja nicht, was stellen die Deutschen oder nicht, sondern was kommt in der EU zusammen…
Oder ist Hubschrauber ein ähnliches Reizwort wie Hosengummi? (SCNR)
@TW:
Vllt. überrascht es einfach niemanden mehr.
(Zumindest hier sollte es den ein oder anderen nicht überraschen)
Man schaue sich doch nur die Papiertiger an. Ob sie nun EU BG auf der einen oder NRF auf der anderen Seite heißen. Für mehr als einen müden Lacher reicht es halt einfach nicht mehr.
Das die EU in der Hinsicht nichts auf die Beine stellen kann, ist zwar traurig, aber schlichte Realität.
@T.W.
„….ist bislang keine Nation bereit, willens oder in der Lage, dafür notwendige Hubschrauber zu stellen.“
Das Thema war doch: Noch fehlen Hubschrauber?
Ja, dann sind wir doch mitten im Thema! Woher sollen die Hubschrauber denn kommen? Wer soll denn die Hubschrauber für die EU stellen, Frankreich hat seine im Einsatz?
Die Russen?
Huey hat es richtig geschrieben: „Noch steht genug Material auf dem Hof“
Wir haben so viele, dass wir sie an Pakistan verschenken! Doch das BMVg ist nicht bereit Geld für den Betrieb zu investieren und entläßt hunderte Piloten!
Guten Morgen zusammen,
also ich sehe zwar das sich das Thema sich sehr in Richtung auf die DEU Hubschrauberfähigkeiten verlagert, aber welche Nationen in EU haben denn noch entsprechende Flottengrößen um 2 parallele Einsätze stemmen zu können. Da bleiben a.m.S. noch 4 Nationen, wenn man nicht auf homeophatische Unterstützung mit 1, max. 2 H/C je Muster zurückgreifen will.
Und diese 4 (DEU, FRA , GB und ITA) sind bereits gebunden in AFG und bis auf GB in der gleichen Umbruchsituation zum NH90 wie DEU. Hier fehlt aus meiner Sicht der politische Wille ein EU Helicopter Command (ähnlich EATC) zu etablieren und finanzieren, oder aber zumindest die bestehenden Kräfte so zu bündeln, dass selbst der Einsatz weniger H/C nicht zur logistischen Herausforderung wird.
Übungen einer EUBG sehen zwar toll aus, zeigen aber an der Basis n.m.K. auch häufig genug die Probleme – Sprache, Logistik, Einsatzverfahren, wobei letztere noch am leichtesten zu harmonisieren sind.
Lippe65
@Lippe65
EATC für Hubschrauber wird es so schnell nicht geben und macht evtl auch wenig Sinn!
Das EATC koordiniert strategische Transportleistungen für taktische koodination ist ein zentraler Ansatz eher nicht sinnvoll! Wir haben auch kein Koordinationsproblem sondern ein Problem mit dem Willen der Bereitstellung! Wer das Parlament nicht befragt, bekommt keine zusätzlichen Mittel! Das ist nicht O.T. Sondern der Kern des Problems! Die Regierung tut so als ob die Unterstützung oberste Priorität hat, doch tut sie nichts dafür!
Auch ist es richtig was schon geschrieben wurde, wer glaubt, dass der Fähigkeitstransfer ohne Reibungsverluste läuft, liegt falsch! Dies gilt nicht nur für die CH sondern natürlich auch für den NH.
Wir hätten genügend Hubschrauber aber zum fehlenden Geld, kommt nun noch das fehlende Personal!