Jetzt ausgeschrieben: 15 neue Hubschrauber fürs KSK

Die Bundeswehr hat die Lieferung von 15 neuen leichten Mehrzweckhubschraubern (Light Utility Helicopter, LUH) für die Spezialkräfte ausgeschrieben. Die Marktsichtung, von der im Sommer die Rede war, dürfte damit abgeschlossen sein – jetzt kommt Bewegung in die vom Parlament geforderte Beschaffung dieser Helikopter.

Während ich noch auf die Antwort des Verteidigungsministeriums auf meine entsprechende Anfrage zu dem Thema vom 8. Oktober warte, also fast seit einer Woche, hat ein Leser (vielen Dank!) die entsprechende (europaweite) Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit einem Gesamtwert von 162 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) entdeckt:

Es sind 15 baugleiche, fabrikneue Leichte Mehrzweckhubschrauber (Light Utility Helicopter, LUH) incl. entsprechender Ausstattungen/Ausrüstungen für die Durchführung von militärischen Missionen bzw. Einsätzen zu liefern.

Bis zum 19. November sollen die Angebote eingereicht werden. Gefordert wird:

Jeder LUH ist in der Lage, zusätzlich zur Luftfahrzeugbesatzung (2) mindestens vier (4) weitere vollausgerüstete Kommandosoldaten (insgesamt mindestens 550 kg Zuladung einschließlich Kommandosoldaten) über eine Strecke von 50 km zu verbringen (Absetzverfahren Fast Rope). Dabei verweilen die LUH mindestens 30 Minuten am Einsatzort in der Luft. Bei Abbruch der Mission ist die Rückführung der Soldaten zum Ausgangsort mit dem Hubschrauber möglich.
Folgende Parameter sind zu berücksichtigen:
Abflugort: Höhe 1.000 ft MSL, Outer Air Temperature (OAT) 35°C
Entfernung zum Zielort: 50 km
Zielort: Höhe 4.000 ft MSL, OAT 30°C
Konstruktionsseitig ist beim LUH eine minimierte Grundsignatur, insbesondere im akustischen Spektrum, vorgesehen.
Die LUH sind im urbanen Gebiet mit kleinen Landezonen ( ≤ 20m x 20m) einsetzbar.
Die Systemsteuerung verfügt über eine System-Override-Funktion, die es der Besatzung erlaubt, den Start/Weiterflug zu erzwingen.
Der Rotorabwind des Hubschraubers ist möglichst gering, um Zerstörungen durch Windbelastungen zu vermeiden und um ein sicheres Absetzen/Anlanden der Kommandosoldaten zu ermöglichen.
Der LUH erhält eine zu den Spezialkräften der Bundeswehr kompatible Kommunikationsausstattung (in allen Luftfahrzeugen; vier Funktionskreise gleichzeitig):
• im VHF-Bereich (FM/AM) einschließlich überwachter Notfrequenz,
• im UHF-Bereich inklusive der Fähigkeit, „HaveQuick II / SATURN“ und überwachter Notfrequenz,
• für taktischen Funk Nahbereich (kompatibel zu PRC-148 JEM),
• für taktischen Funk Fernbereich (kompatibel zu PRC-117 G).
Mindestens ein (1) LUH kann im A400M strategisch verlegt werden. Der LUH kann spätestens zwei (2) Stunden nach Entladung am Zielort nach strategischem Lufttransport den Flugbetrieb wieder aufnehmen.
Am LUH sind bis 300 Flugstunden keine weiteren Inspektionen (nach dem kleinsten periodischen Inspektionsintervall nicht unter 50 Flugstunden) mit Abbau-/Zerlegungen am Luftfahrzeug notwendig.
Der LUH ist zellenseitig vorbereitet, neben dem Rüstsatz zur Verbringung und Aufnahme von Soldaten (s. o. beschriebene Mission) nachfolgende Rüstsätze aufzunehmen:
– Feuerunterstützung aus der Luft
– Aufklärung/Führung
– MedEvac
Der LUH kann mindestens vier (4) Soldaten á 180 kg im Außenlasttransport am qualifizierten und zertifizierten Außenlasthaken transportieren (z.B. SPIE Rig, Escape Basket, Rettungsnetz).

Jetzt können und sollten die Experten mal erklären, was diese Parameter bedeuten…. Unter der Hand höre ich, dass diese Bedingungen auf ziemlich genau zwei Hubschraubermodelle zutreffen. Aber auch das können Experten bestimmt genauer erklären.

Das Ministerium hatte übrigens schon im Juli darauf hingewiesen: Das Schließen, ggf. die Reduzierung der Fähigkeitslücke LUH ist bislang nicht haushalterisch abgebildet. Im Falle einer positiven Entscheidung zur Schließung/Reduzierung der Fähigkeitslücke kann diese noch in den parlamentarischen Beratungen im laufenden Haushaltsaufstellungsverfahren Berücksichtigung finden. Selbst bei Vorliegen günstiger Rahmenbedingungen wäre mit dem Beginn des Zulaufs der Hubschrauber nicht vor 2015 zu rechnen.

Aber immerhin.