ISAF-Operationen: So genau sollen wir’s nicht wissen

Die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF, genauer gesagt deren umfangreiches Medien- und Pressepersonal, hat ganz still und leise in ihrer Informationspolitik ein kleines, aber wichtiges Detail verändert.

Zum Vergleich – hier ein Zitat aus dem ISAF Joint Command morning operational update für den 6. Oktober:

An Afghan and coalition force detained a number of suspected insurgents during a security operation in search of a Taliban senior leader in Qal‘ah-ye Zal district, Kunduz province, today. The Taliban leader is believed to be planning a future attack targeting Afghan and coalition forces.

Und zum Vergleich ein paar Tage später, aus dem nächsten update für den 9. Oktober:

An Afghan-led security force, supported by coalition troops, arrested a Taliban facilitator and improvised explosive device producer in Kandahar province today.

Da fehlt doch was?  Genau, die Angabe des Distrikts. Afghanische Provinzen sind flächenmäßig ja nicht so klein. Das ist auch anderen Kollegen aufgefallen, und die haben bei den ISAF-Presseleuten nachgefragt, via Twitter. Die Antwort von @ISAFmedia kam prompt:

We’ve scaled back on the info included in ops updates due to operational security concerns

Hm. Die Aufständischen dürften wissen, in welchen Distrikten afghanische Sicherheitskräfte und ISAF-Truppen gegen sie vorgegangen sind. Vielleicht macht’s einfach ein schlechtes Bild, wenn Beobachter aus den vorher etwas präziseren Meldungen ein genaueres Bild über Unruhedistrikte in Afghanistan gewinnen konnten?