Schüsse im Kosovo: „Gott sei Dank, ich lebe“

Die Medienarbeit der Bundeswehr ist für mich auch nach fast zwei Jahrzehnten eine Geschichte voller Wunder. Fangen wir mit dem Positiven an: Auf einsatz.bundeswehr.de (und auch in der dieswöchigen Ausgabe der aktuell) berichtet ein Soldat von seinen Erfahrungen im Kosovo – und von den Auseinandersetzungen nahe des Dorfes Rudare Anfang Juni, bei denen zwei deutsche Soldaten durch Schüsse verwundet wurden.

Gut, dass jetzt – wenn auch mit Verzögerung – ein beteiligter Soldat zu Wort kommt und aus seiner Sicht berichten kann, was sich damals abgespielt hat. Gut, dass überhaupt mehr und Detaillierteres über diesen Einsatz im Kosovo zu lesen ist.

RUDARE, Kosovo – Kosovo Force (KFOR) removed a roadblock on the outskirts of Rudare preventing freedom of movement to the people of Kosovo, June 1, 2012. Two KFOR soldiers were injured by gunfire during the operation after unidentified individuals in a violent crowd opened fire on security forces providing a cordon around roadblock removal efforts. KFOR forces responded in self-defense, using tear gas, rubber bullets and live ammunition. (U.S. Army photo by Sgt. 1st Class Jim Wagner)

Merkwürdig allerdings, womit die Bundeswehr diesen Erfahrungsbericht bebildert: Mit den Fotos eines US-Army-Fotografen, die vorübergehend auf Wunsch der Bundeswehr aus dem Internet entfernt werden sollten und später dann doch wieder eingestellt wurden. Vermutlich, damit es nicht so auffällt, wurde für diese Bilder – eigentlich: U.S. Army photo by Sgt. 1st Class Jim Wagner – auch eine lustige, frei erfundene Quellenangabe gewählt: Quelle: Bundeswehr/Bundeswehr. Auch wenn die, äh, genau genommen eine strafbewehrte Urheberrechtsverletzung sein könnte.

Unterm Strich denke ich, das Positive überwiegt. Vermutlich mussten erst ziemlich viele Bedenkenträger überzeugt werden.