Erst mal keine Hubschrauber fürs KSK

Das Thema leichter Mehrzweckhubschrauber zur Verbringung von Spezialkräften ist hier im Blog schon in ziemlicher Länge diskutiert worden (unter anderem hier und hier), deshalb an dieser Stelle nur der Hinweis auf eine Geschichte von Spiegel Online*: Verspätung von KSK-Helikoptern – Elitekämpfer am Boden. Der Inhalt dürfte die Leser von Augen geradeaus! nicht wirklich überraschen.

Es gab ja mal die Bo105 in der Swooper-Variante, die für die Spezialkräfte gebastelt wurde. Aber diese Maschinen sind/werden ausgephast. (Übrigens, die Fundstelle muss ich noch mal suchen, ist in offiziellen Aussagen des BMVg von einer möglichen Bo105-Abgabe an Pakistan die Rede. Die basteln sich bestimmt daraus dann auch so was.)

 

Bo105 in der „Swooper“-Variante für Spezialkräfte, aufgenommen bei der Informationslehrübung Süd 2008

(* Abweichend von der hier geübten Praxis, Webseiten deutscher Printmedien angesichts der Forderung nach einem Leistungsschutzrecht nicht zu verlinken, werden Artikel von Spiegel Online verlinkt, weil die Redaktion bislang erklärt hat, ein solches Leistungsschutzrecht nicht wahrnehmen zu wollen.)

Nachtrag: Inzwischen habe ich auch ein Schreiben des BMVg an einen Abgeordneten (und ich vermute, es ist eines der Papiere, die bei SpOn zitiert sind) von Anfang Juli. Die wesentlichen Aussagen:

Die Integrierte Arbeitsgruppe Fähigkeitsanalyse (IAGFA) hat am 6. März 2012 die Fähigkeitslücke zur „Verbringung von Spezialkräften bei Nacht und unter Bedrohung“ anerkannt. Für die Schließung der Fähigkeitslücke wurde ein Bedarf an 15 Hubschraubern festgestellt. Derzeit werden die funktionalen Forderungen einschließlich der Missionsprofile erarbeitet, um die Grundlage für eine Bewertung der in Frage kommenden Hubschrauber zu setzen. Sodann erfolgt eine umfassende Marktsichtung.
Eine vergleichende Betrachtung marktverfügbarer Hubschrauber sowie eine damit verbundene Kostenabschätzung wird bis Mitte September 2012 erfolgen. In diese Betrachtung werden entsprechend der Auflagen des Parlamentes auch andere als die klassischen Beschaffungslösungen einbezogen.
Das Schließen, ggf. die Reduzierung der Fähigkeitslücke LUH ist bislang nicht haushalterisch abgebildet. Im Falle einer positiven Entscheidung zur Schließung/Reduzierung der Fähigkeitslücke kann diese noch in den parlamentarischen Beratungen im laufenden Haushaltsaufstellungsverfahren Berücksichtigung finden. Selbst bei Vorliegen günstiger Rahmenbedingungen wäre mit dem Beginn des Zulaufs der Hubschrauber nicht vor 2015 zu rechnen.
Durch den Generalinspekteur der Bundeswehr war eine Untersuchung der Hubschrauber im Gesamtzusammenhang angewiesen worden. Bereits vorliegende Zwischenergebnisse deuten auf mögliche Synergieeffekte eines LUH im Zusammenhang mit Hubschraubern für andere Aufgaben hin. Eine isolierte Entscheidung über die Beschaffung eines LUH vor Vorliegen der Ergebnisse der o.a. Untersuchung sollte jedenfalls, schon unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten, vermieden werden.