De Maizière in Kandahar

Dass ein Besuch des deutschen Verteidigungsministers in Afghanistan vorab geheim gehalten werden muss, ist nichts Neues – das galt auch für den heutigen Besuch von Thomas de Maizière in Kandahar; immerhin die erste Visite eines deutschen Verteidigungsministers im Süden des Landes. Auch dass – nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen – die Zahl der Begleiter möglichst klein gehalten wird, ist sozusagen eine Standardprozedur; bei dieser Visite war nur ein Journalist dabei, nämlich ein Reporter der Bild-Zeitung.

Auffällig ist allerdings, dass Verteidigungsministerium und Bundeswehr die Berichterstattung über diesen außergewöhnlichen Besuch ausschließlich einem einzigen Medium überlassen, nämlich diesem Blatt – und auch nicht aus eigenen Quellen darüber berichten: Die Meldung auf der Webseite des Verteidigungsministeriums ist eine Paraphrasierung der Zeitungsmeldung (einschließlich der Ministerzitate, ohne dass das gekennzeichnet wäre), und Fotos gibt’s (bislang?) auch nur von diesem Kollegen. Selbst ISAF hat mir auf Anfrage mitgeteilt, dass sie keine Bilder von dem Minister-Trip hätten. Vom Regionalkommando Süd bekam ich auf meine Nachfrage erst gar keine Antwort …

Angesichts der Bedeutung der Reise ein bisschen ungewöhnlich. Die BMVg-Meldung –  samt den Fotos – zum Nachlesen hier.

Nachtrag: Mittlerweile hat die Bundeswehr die besagten Fotos für jedermann frei zur Verwendung unter einer Creative Commons Lizenz hier, hier, hier und hier eingestellt.