Lesetipp: „Abzug aus einem trügerischen Paradies“

Die Reuters-Kollegin Sabine Siebold war mit der Bundeswehr in Afghanistan unterwegs und hat sich vor allem mit der Frage befasst, wie sich ein Abzug der Bundeswehr – der Kampftruppen – im Norden des Landes auswirken könnte.

Ihr Stück ist erfreulich lang und wird deshalb vermutlich komplett kaum in einer Zeitung auftauchen – um so besser, dass Reuters das auf die Webseite gestellt hat:

Abzug aus einem trügerischen Paradies

Dazu noch eine Ergänzung: Entwicklungsminister Dirk Niebel wird heute von dpa (die haben leiderihre Texte nicht auf einer eigenen Webseite…) mit der Aussage zitiert, auch nach 2014 könne Afghanistan mit zivilen Aufbauhilfen aus Deutschland von rund 430 Millionen Euro pro Jahr rechnen. Zusammen mit der von der Bundeskanzlerin verkündeten Summe von 150 Millionen Euro jährlich für die afghanischen Sicherheitskräfte und dem deutschen Anteil am so genannten ANA Trust Funds für die afghanische Armee, der bei rund 30 Millionen Euro jährlich liegen dürfte, sowie den auch nach 2014 anfallenden einsatzbedingten Zusatzkosten für deutsche Soldaten (auch nach dem Abzug der Kampftruppen, wie immer der konkret aussehen wird, bleibt die Bundeswehr ja noch eine Weile präsent) würde ich begründet vermuten: Die Gesamtkosten werden sich noch für eine gute Zeit auf mindestens eine Milliarde Euro im Jahr belaufen.