Die neue Waffe für den Haus-Gebrauch: Das Himmelfahrts-Video
Im November vergangenen Jahres berichtete ich über die neue Waffe für den Haus-Gebrauch, die die Bundeswehr bestellt hat. Zufall oder nicht: Am heutigen Himmelfahrtstag hat die Bundeswehr ein Video zur RGW90 AS auf ihrem Youtube-Kanal eingestellt.
Ein Nachtrag scheint mir nötig: Ich kenne den – wie es in den Kommentaren ausgedrückt wird – Zivilisten im Anzug bzw. netten Herrn im Smoking mit gelber Schleife, und das ist auch das Problem: An keiner Stelle macht bw-tv deutlich, dass es sich um einen Mitarbeiter der Herstellerfirma Dynamit Nobel handelt, der hier das erfolgreich an die Bundeswehr verkaufte Produkt des eigenen Hauses erläutert. Das muss nichts Schlechtes bedeuten; es wäre aber ein Gebot von Offenheit und Transparenz gewesen, ihn im Video oder zumindest im Abspann zu nennen (um einen hinkenden Vergleich zu nehmen: wie wäre die Reaktion, wenn ein EADS-Mitarbeiter in einem Bundeswehr-Video die Vorzüge des NH90 erläutern würde, ohne dass seine Funktion oder Firmenzugehörigkeit genannt würde?). Und was das Veröffentlichungsdatum am heutigen Feiertag angeht: Genau so wie die umstrittene Pro7-Antikriegskomödie Willkommen im Krieg auch deswegen kritisiert wurde, weil sie am Ostermontag lief, gibt es vielleicht auch Leute, denen die Veröffentlichung eines solchen Videos ausgerechnet am Himmelfahrtstag nicht so gelungen vorkommt (nun gut, da kommt der Ex-Theologe in mir durch).
Wieso läßt man einen Ziviilisten im Anzug die Waffenwirkung erklären?
Wäre es nicht besser einen schneidigen Feldwebel mit etwas gröberer Volksschnauze die Waffe vom Einsatzstandpunkt her zu erklären?
So ist das viel zu akademisch um irgendwelche Werbewirkung zu erzeugen.
Es geht, denke ich, auch nicht um Werbung – denn „Vorsicht ist besser als Nachsicht“… was auch immer sie uns damit sagen wollten.
@Vodoo
Das soll heißen daß das ding „Große Büms“ macht… ;)
Auch lustig.
Das ist im Prinzip eine Entwicklung aus der Armbrust der 80er Jahre, die damit sozusagen „zurück kam“, nachdem man die Technologie nach Singapur verkauft hatte.
Warum eigentlich nicht statt der „RGW 90 AS“ eine US amerikanische“ FGM-148 Javelin“ nehmen? Das Ding ist schon seit 1996 im Einsatz und von den Fähigkeiten teilweise überlegen.
Ist die RGW 90 AS vielleicht deutlich billiger?
Es heißt zwar, dass durch den Einsatz dieses Gerätes u. a. Kollateralschäden vermieden werden sollen. Aber ich möchte auch nicht unbedingt gerade ein Bild an der Wand aufhängen, wenn selbige gerade von außen mit diesem Teil bearbeitet wird.
sehe ich das richtig, die bunkerfaust durchschlägt eine wand nur ( = kleines loch) und die RGW 90 macht gleich ein ordentliches fenster rein?
@b
Der Zivilist im Anzug arbeitet für die Herstellerfirma und dürfte mehr Ahnung davon haben als der von Ihnen genannte schneidige Feldwebel.
Der nette Mann im Smoking (mit gelber Schleife) ist ein Mitarbeiter von Dynamit Nobel und sicher fachlich kompetent Fragen zum Funktionsprinzip der neuen Waffe zu beantworten. Was will man mehr?
Das Video scheint auf dem Testgelände der Firma entstanden zu sein. Ich finde es toll das in dem Video die Wirkung der Waffe an verschiedenen Zielen demonstriert wird und man nicht aus sonderbaren OPSEC Gründen, befürchteter Ausenwirkung etc… auf die Darstellung verzichtet hat.
Mit Zitat:“Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ Hatte man wohl zum Ausdruck bringen wollen, das die Splitterwikung bei Bretterbuden und Kfz beträchtlich sein kann und man deshalb darauf achten sollte, das nicht Unbeteiligte dadurch gefährdet werden. Ich fand diese Bemerkung wirklich süß, weil es sich nach dem Betrachten der Bilder anfühlte wie:“ Da Kinder! Habt ihr euer neues Spielzeug, aber passt mit bloß auf wenn ihr das Auto von unserem Nachbarn in die Luft jagd, die Splitter nicht in sein Wohzimmer fliegen und wir richtig Ärger von ihm bekommen!“ ;-)
Insgesamt ist das Video sehr gelungen. Es herscht ein fachlich nüchterner Ton ohne BW typisch steif zu wirken und auf der anderen Seite macht man es nicht so locker das man peinlich berührt wäre.
Ein gutes Produkt aus dem Hause BW und eine ersehnte neue Waffe…es passieren doch ab und zu auch gute Dinge.
@Andy
Die Javelin ist eine panzerbrechende Lenkrakte mit Holladungsgefechtskopf und abbildenen Infrarotsensor. Diese Waffe lässt sich normalerweise gar nicht oder nur sehr schwer auf Strukturen aufschalten. Der Holladungsgefechtskopf würde nur ein kleines Loch machen, wie der nette Herr im Video es bei der Lehmmauer zeigt.
Es ist eben eine Panzerabwehrwaffe und somit ausgelegt für Panzerabwehr und nicht um Strukturen zu bekämpfen/öffnen.
@Andreas
Die Bunkerfaust besitzt wie die RGW90AS einen Doppelgefechtskopf mit einer Vorhohlladung welche ein kleines Loch in die Struktur sprengt, durch welches dann eine Nachschußladung in das Ziel eindringt und mit Zeitverzögerung explodiert. Der Unterschied zwischen Bunkerfaust und RGW90AS besteht darin, das die Nachschußladung bei der Bunkerfaust nur sehr klein ist und auf Splitterwirkung aufbaut. Diese Nachschußladung hat sich oftmals als zu schwach erwiesen. Deshalb ist die Nachschußladung der RGW90AS wesentlich größer und basiert auf der Blastwirkung.
Im Unterschied zu Bunkerfaust, bietet die RGW90AS zwei Einstellmöglichkeiten.
1. Blastmodus: Funktioniert wie eben beschrieben
2. „mousehole“: Die Nachschußladung dringt wenige cm die Wand ein und explodiert dann in der Wand und öffnet damit ein großes Loch in der Wand.
Eingestellt werden kann der jeweilige Modus an einem Drehgriff direkt am Gefechtskopf.
Habe oben einen kommentierenden Nachtrag ergänzt.
@Andy: Die RGW ist vorallem auch deutlich leichter und kompakter als eine PzFst und erst recht als eine Javelin. Im Hardthöhenkurier gab einen Vergleich der technischen Daten.
(Kann man diesen Link jetzt hier einstellen oder nicht? Ich steige da nicht mehr ganz durch.)
[Äh, Hardthöhenkurier sehe ich kein Problem. Der Link-Stopp richtet sich gegen die Zeitungen und Zeitschriften, die in den Verlegerverbänden organisiert sind und das Leistungsschutzrecht propagieren. T.W.]
Noch ein Video über die RG90AS auf dem Bundeswehrkanal. Diesmal über die Produktion:
http://www.youtube.com/watch?v=UqS0Ptb_9CM
Was lange währt…
Immerhin ist die Forderung nach Karfreitag 2010 aufgekommen (davor hatte man es versäumt die Erfahrungen der Briten zu nutzen).
Aber immerhin geht es jetzt voran. Man kann nur hoffen, dass die Systeme auch in der Ausbilldung genutzt werden können, damit man nicht erst im Einsatz damit konfrontierrt wird (siehe MG4).
Zu anderen Waffen der Infanterie: Der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „wehrtechnik“ zufolge ist die Entscheidung bei den Mörsern gefallen: 60mm in den Infanteriekompanien. 120mm sollen auf kurz oder lang abgeschafft werden.
Erklären kann man es nicht.
Und für all jene die glauben die Bw hätte kein Geld.
Das BMVg plant weiterhin AGS national zu ergänzen:
„Für die Bundeswehr sind – ergänzend zum gemeinschaftlichen Betrieb der fünf NATO-Aufklärer – als nationale Beistellung vier baugleiche Global Hawk im Gespräch. Eine Beschaffungsentscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. “
http://www.bmvg.de:80/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYzBCoMwEET_aDexCKW3ii30KkJrLxI1DVtMVjbRXvrxjYfOwBzmDYNPzA5mI2cScTAzPrAb6TR8YPCbgzevkluYOEayEiGYxL2j5WXnvlC6wPv-MFkYOdi0Z7IhUU4neSqwsKR5J6tIJkATdkrXldLqL_09tpdr2RxKVd-qBhfvzz-snMQ3/
Entschieden ist darüber nicht, aber es zeigt wie weit sich die Planer und Entscheider im BMVg von der Realität entfernt haben.
Ich kann mich der Meinung von Bang50 nur anschließen: Das Video ist informativ, aber nicht reißerisch, ohne jedoch steif und langweilig zu sein.
Mich erheitert allerdings immer wieder die euphemistische Ausdrucksweise: Da werden richtig große Löcher in Wände geschossen, bzw. der Innenraum eines Unterstandes gegrillt und man redet davon, dass die Soldaten mit ihren Waffen „wirken“.
Was bedeutet eigentlich die gelbe Schleife?
„Frieden schaffen mit Waffen“? ;-)
In dem von Bang50 verlinkten Produktionsvideo heißt es, die RGW90 AS sei eine Einwegwaffe. Ist der Einsatz von Einwegwaffen häufiger der Fall? Hat das irgendwelche funktionale oder eher wirtschaftlichen Gründe?
@ Flusskiesel: guten Morgen und willkommen im Jahr 2012.
http://solidaritaet-mit-soldaten.de/gelbe-schleife.html
@Adalbert
Was die Verwendung von Panzerfäusten und ähnlichen westlichen schultergestützen Waffen betrifft – Ja.
Der Grund dafür liegt darin, das ein Mechanismus zum Nachladen wieder Gewicht bedeutet und der Westen den Weg geht, so viel Feuerkraft wie möglich bei so wenig Gewicht wie möglich unterzubingen.
Beispiele für nachladbare schultergestütze Waffen sind z.b die Carl Gustav oder die russische RPG Reihe.
@Bang50:
Wenn ich jedoch mehr als 2 Patronen mitführen will, dann verwandelt sich die Gewichtsersparnis jedoch ins Gegenteil, oder?
Die Renaissance der Carl Gustav u.a. beim USMC wurde hier ja vor kurzem diskutiert.
Ich führe mal das Argument Stellungswechsel nach Abschuss ins Feld. Geht nur mit Handwaffe und Griffstück leichter als mit Handwaffe und Waffensystem. Oder schnelles Aufsitzen auf´s Gefechtsfahrzeug, dito.
@Memorian: Man war sich der Erfahrungen der Briten durchaus bewusst (auf der Arbeiterebene), nur konnte man argumentativ nicht gegen die alteingesessenen „Vorurteile“ ankommen. Zumindest nicht bis zu jenem Karfreitag, der die Fähigkeitslücken leider sehr eindrücklich belegte. Dann war ja auch politische Aufmerksamkeit und Druck da!
@Bang50: Wesentlicher Nachteil der Bunkerfaus istvor allem die Konstruktion der Nachschussladung. Wie der Name ja schon sagt ist die Bunkerfaust vor allem gegen Bunker und Feldbefestigungen gedacht. Daher ist die Zeitverzögerung der Nachschussladung auch so gewählt, das sie kurz nach durchfliegen der Bresche detoniert. Ferner ist die Splitterbelegung radial ausgelegt. Sprich man deckt den Bereich unmittelbar hinter der beschossenen Wand ab und hat weniger Wirkung in der Tiefe des Raums. Das hat sich in Afg. mehrfach als nachteilig erwiesen! Die beschossenen Wände dort sind oftmals zu dick, so dass die Ladung entweder zu knapp hinter der Bresche zündete, oder sogar in der Bresche und die Wirkung mehrheitlich verpuffte. außerdem lässt sich weder mit der Bunker- noch der PzFst eine Bresche schießen. Diese Fähigkeitslücke wird mit der RGW 90 geschlossen.
@FPW
Wobei man darüber diskutieren könnte, ob die Fähigkeitslücke zum Teil nicht nur deshalb zustande gekommen ist, weil man andere Fähigkeiten aus politischen Gründen nicht einsetzen darf.
Für „Breschen schießen“ sind eigentlich historisch Kampfpanzer zuständig. Der Bedarf und Verbrauch an Raketen und Panzerfäusten wäre sicher geringer, wenn diese – wie im Gefecht der verbundenen Waffen einmal vorgesehen war – vor Ort wären. Wenn man an den Zeitrahmen und die Anzahl der Toten denkt, bis die Politik sich zu den ersten Artilleriegeschützen durchringen konnte, dürfte das auch vor dem Abzugshintergrund nur eine akademische Betrachtung sein. Trotzdem sollte man für zukünftige Einsätze im Hinterkopf behalten, dass es gute Gründe für die Zusammenstellung von Infanterie/Artiellerie und Panzertruppe im Gefechter der Verbunden Waffen gab. Die entwickelten Lehrsätze wurden auch schon so oft in Blut bezahlt, dass man die Erfahrung nicht jedesmal erneut machen sollte.
Das es immer gute Gründe gibt, so eine Waffe auch der Infanterie zur Verfügung zu stellen, möchte ich dabei überhaupt nicht negieren. Erweiternd das Fass mit TPz und Dingo als „Gefechtsfahrzeuge“ erneut aufzumachen, was halt als Folgerung regelmäßig zu Forderungen nach mehr Feuerkraft bei der Infanterie führt, würde wohl den Themenrahmen sprengen. Da die 20mm vom Marder halt auch keine afghanischen Lehmwände öffnen kann, kommt man dann halt – nach Jahren der Entwicklung – bei der RGW 90 AS an. Über Reaktionsgeschwindigkeit und Treffgenauigkeit muss man sich da vergleichend auch nicht unterhalten – Panzerfäuste sind eigentlich „Notsysteme“. Im Sinne von „wer schneller schießt und besser trifft lebt länger“ führen kanonenbasierte Systeme innerhalb von Sekunden zum gewünschten Ergebnis – bei riesiger Abstandsfähigkeit, leistungsstarken Optiken, hoher Treffgenauigkeit, voller Nachtkampffähigkeit, hohem Eigenschutz und integrierter Kommunikation. Übrigens stehen die Systeme seit Jahren in Deutschland unter den Schleppdächern bzw. leisten für Kanada in Afghanistan hervorragende Dienste. Und bitte nicht wieder mit der Brückentraglast kommt. Afghanische Brücken tragen auch keinen Marder – dafür sind die Furten daneben da.
Der nette Herr zeigt mit der gelben Schleife seine Solidarität mit Soldaten. Siehe hierzu folgender Link:
http://www.gelbe-schleife.de
@ Stefan H.
faktum ist nunmal das wir keine panzer unten haben. und darüber hinaus ist die jägertruppe ohnehin so auszurüsten und einzusetzten dass sie ihren auftrag ggfs auch ohne die unterstützung durch kpz erfüllen kann. (sind ja keine grenadiere) panzer sind nicht immer verfügbar oder können auch tatsächlich mal nicht eingesetzt werden, und da ist eine solche waffe mit sicherheit nützlich.
Gegen den Inhalt des Stückes ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil, es verdeutlicht sehr gut die bisher fehlende und notwendige infanteristische Fähigkeit. Dieser Teil des Themas ist aus meiner Sicht sehr positiv zu bewerten. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Und um es einmal ein wenig sarkastisch zu sagen: Zwerge werfen die größten Schatten! Bw-TV hat es meiner Meinung nach noch nie verstanden „Fernsehen“ auf hohem Niveau zu produzieren. Und wenn man weiss, das Bw-Tv fast keine eigenen Beiträge mehr produziert sondern „ankauft“ und dann sendet ist es um so schlimmer, dass nun nicht einmal mehr die Basics der Filmproduktion beachtet werden. denn jeder Protagonist hat das unwidersprochene Recht auf die Nennung seines Namens zumindest in Form einer „Bauchbinde“. Es ist schade, das die Kommunikationsstrategie des BMVg, einschließlich ihrer eigenen „Abnahmeverfahren“ nicht mehr konsequent umgesetzt wird (vorausgesetzt es gibt eine solche Strategie überhaupt).
Hier der angesprochene Link:
http://www.hardthoehenkurier.de/index.php?option=com_content&view=article&id=310%3Aschultergestutzte-handwaffen-fur-das-urbane-gefecht&Itemid=152
@TW: Ich war gestern Abend zu müde um mich mit den Feinheiten des Leistungsschutzrechtes auseinanderzusetzen und in dieses Gefüge auch noch den Hardhöhenkurier einzuordnen. ;-)
hm, bei Bretterbuden und Fahrzeugen ist Vorsicht geboten !
Schade, dann bekommt die Marine wohl das Teil nicht zur Bekäpfung piraterielogistischer Einrichtungen am Strand von Somalia ;-))
@Andreas
Wobei die Trennschärfe der heimischen Kästchenkunde zwischen Jäger- und Grendiertruppe sich so in Afghanistan auch nicht zeigt. Deshalb sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit Jäger- mit Panzertruppe – in Übungen und anderen Nationen ausgesprochen erfolgreich – einem Kästchendenken zu opfern.
Ich möchte aber nicht als Gegner einer Beschaffung RGW90 AS missverstanden werden. Wenn das gute Stück für die Infanterie zweckmäßig ist, dann sollen sie es auch bekommen.
Allerdings halte ich nichts von „Eierlegenden Wollmilchsäuen“, die der Realität meist nicht standhalten. Wenn man Jäger so ausrüsten möchte, dass sie alles ohne Unterstützung anderer lösen können sollen (und dann auch müssen), dann wird das in der Praxis nicht funktionieren. Zugegeben übertrieben formuliert und so nicht von Ihnen ausgesagt – nur um meinen Standpunkt darzustellen. Spezialisierungen haben ihre guten Gründe, machen eben aber auch nur Sinn, wenn alle Spezialisten dann zusammen wirken und nicht aus „sonstigen Gründen“ daheim gelassen werden.
Also ich habe das Video schon vor ein paar Tagen gesehen und mir war intuitiv klar, dass der Herr im Anzung kein BW Angehöriger ist. Ansonsten finde ich es gut, dass die Soldaten ein benötigstes Mittel nun erhalten.
Die Bundeswehr und insbesondere die Youtube Redaktion hat es im allgemeinen nicht so sehr mit Namen in der Öffentlichkeit.
Den Vorwurf der Verschleierung kann man hier getrost durch „Macht der Gewohnheit“ ersetzen, Herr Wiegold ;)
@Stefan H.
natürlich müssen jägertruppe und mechanisierte kräfte gemeinsam üben und ggfs auch kämpfen können. da sind wir völlig einer meinung. und das die situation in afghanistan nunmal politisch und nicht militärisch bestimmt wird führt zu der aktuellen situation.
dennoch ist das klassische einsatzgebiet des jägers dort, wo der panzer seine schwierigkeiten hat bzw überhaupt nicht mehr hinkommt (stadt,wald,gebirge) weshalb eine zu starke fixierung auf den Pz als unterstützungswaffe nicht sinnvoll wäre.
@Memoria
Ja sicher kippt das Gewichtsverhältniss relativ schnell zugunsten von nachladbaren Waffen. Thomsen hat auch noch einen Grund genannt. Wegwerfwaffen sind eine ein Mann Waffe und können fertig geladen von einem Schützen transportiert werden. Eine Carl Gustav ist eine zwei Mann Waffe, wobei man immer erst eine kurze Zeit benötigt um die Waffe fertig zu laden.
Es kommt denke ich auf die taktische Situation an. Will ich meine schultergestützen Wafffen als eine Art Feuerunterstützungswaffe einsetzen, dann wird man besser mit Carl Gustav fahren. WIll ich einfach nur eine bestimmte Fähigkeit bei einem Schützen mitführen um z.b Panzer abwehren zu können oder eben eine Mauer einreißen zu können, wird man besser mit fertig geladenen Wegwerfwaffen fahren.
@FPW: Meine Rede, wobei theoretisch die Vorholladung der Bunkerfaust mehr Material durchdringen kann, da der Duchmesser gegenüber der RGW90 größer ist. Die Nachschußladung detoniert nach ca. 2m und hat inetwa die Wirkung einer kleinen Handgranate. Ziele im Nebenraum sind dadurch relativ sicher. Während bei der GRW90 die Nachschußladung auf Blastwirkung hin optimiert wurde. Dadurch kommt es zu einem enormen Überdruck im gesamten Gebäude (was man ja schön in den Videos sehen kann).
@Stefan.H
So klar ist das nicht. Ein Kampfpanzer kämpft eben sehr ungerne in einem urbanen Umfeld. Genau dort müsste er sich in der Strasse exponieren um eine Mauer einzureißen, was ihn zu einem hervorradenden Ziel für gegnerische Panzerfäuste macht. Die RGW90AS dient also vorallem dazu im urbanen Umfeld die Bewegungsfreiheit der eigenen Kräfte herzustellen bzw. stark befestigte Stellungen auszuheben, welche früher vielen Infanteristen das Leben gekostet hat.
@klabautermann
Daran hatte ich auch schon gedacht und dann etwas traurig festgestellt, das man wahrscheinlich erst 5 Jahre dazu brauchen würde um zu evaluieren ob die Decke des Lynx Rückstrahlzonengerecht ist ;-)
Manfred Wagner
bwtv ist nicht zuständig für den YT Kanal, daher geht die Kritik fehl. bwtv produziert aufgrund einer StS Entscheidung vom 13.10.2010 keine eigenen Beiträge für die Kameraden im Auslandseinsatz. Daher wird gekauft: Nachrichten, Serien, Spielfilme, Sport.
bw media hingegen zeichnet verantwortlich für den YT Kanal der Bundeswehr und verzichtet – aus meiner Sicht – sehr konsequent auf Namensnennungen – nicht nur bei Einsatzberichten.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass soziale Netzwerke nicht nur von „persönlichen“ Freunden genutzt werden. Die „Scherze“ bei Verwendung persönlicher Daten waren teils wenig „erheiternd“.
Daher – weiter so.
Den 1. Preis beim ECON Award 2011 für den YT Kanal der Bundeswehr hat die fehlende Bauchbinde nicht gestört…
@Bang50
als alter Jäger (JgBtl 42 1971) mit anschließender Migration zur Marine komme ich halt spontan auf solche völlig abstrusen Ideen ;-))
@hans schulz
sorry, ziemlicher Unsinn. Dann sollten auf dem Youtube-Kanal der Bundeswehr nur noch Menschen mit Gesichtsmaske auftreten. Einen weithin bekannten Unternehmenssprecher nicht zu nennen, auch nicht sein Unternehmen, ist unsaubere Arbeit und hat nichts mit Verwendung persönlicher Daten zu tun.
@hans schultz
danke für Ihren Beitrag.
@T.W.
OPSEC und social media sind eben nicht trivial
@T.W.
haben Sie von dem Anschlag auf Haus und Kfz des deutschen EU Beauftragten in Sachen Griechenland gelesen???
Was Sie als ‚unsaubere Arbeit‘ bezeichnen ist sehr professionelle OPSEC.
T.Wiegold
sorry – ich rede vom Grundsatz – unabhängig von einem Unternehmenssprecher
@klabautermann, hans schulz
Ja, ich habe von dem Anschlag gelesen. Die Konsequenz, nur noch anonyme Beamte agieren zu lassen kann’s aber nicht sein. Und professionelle OPSEC bei einem, pardon, PR-Video der Industrie? Geht’s noch? Sollen künftig auch alle Unternehmenssprecher anonym auftreten? Oder Politiker? Das hat mit OPSEC nichts zu tun.
(Nach der Argumentation haben die Amis keine Ahnung von OPSEC, wenn ich mir die offiziel veröffentlichten Bilder anschaue: John Doe from Omaha, Nebraska, deployed with Charlie company, xxx. Brigade etc.)
Pardon, aber da werden Pseudo-Argumente vorgeschoben.
@Bang50
„Ein Kampfpanzer kämpft eben sehr ungerne in einem urbanen Umfeld.“
Historisch ist Ihre Aussage richtig – wurde aber im Irak und insbesondere durch Israel zum Teil widerlegt. Weiterentwickelt muss es m.E. heißen:
Kampfpanzer sind nur im engen Zusammenwirken mit der Infanterie zum Kampf im urbanen Umfeld befähigt.
Bei eigenen Tests der Bundeswehr im GÜZ (waren 2006) wurden die Erkenntnisse der Israelis und Briten übrigens bestätigt. Die Verluste der eingesetzten verstärkten Jägerkompanie (im Angriff in Hillersleben) nahmen signifikant ab, wenn ihr 2 (!) Kampfpanzer zugeteilt wurden.
Im Zusammenwirken sorgt die Infanterie dafür, dass die Verwundbarkeit des KPz stark reduziert wird. (keine Gegner von hinten – in den Flanken – in toten Winkeln).
Das Infanterie im Zuge der Häuser und in ihnen lieber vorgeht, wenn 50m nach hinten versetzt in der Straßenmitte ein Leo steht, dürfte einleuchtend sein. Übrigens wurde dies auch durch die Leitungstruppe aus Feindsicht bestätigt, für die das Wärmebildgerät (gegen Scharfschützen auf Distanz), die Feuerüberlegenheit auch gegen Struktur und die Frontpanzerung ein echtes Problem darstellten. Übrigens haben Jägerkompanieen ohne Kpz-Begleitung im selben Szenar i.d.R. Wiesel in dieser Rolle eingesetzt – die Nehmerqualitäten waren da aber nicht überzeugend – die Ausfälle gerade durch Frontalbeschuss RPG sehr hoch. Die identischen Waffenträger Wiesel dann übrigens im Schutze eines Kampfpanzers, konnten mit guter Überlebenswahrscheinlichkeit zur Wirkung gebracht werden und hatten besonders die höheren Stockwerke ordentlich im Griff, wo die KPz deutlich Schwächen hatten.
Es ist aus eigener Sicht grundsätzlich die beste Lösung, wenn gegnerische Kräfte ihre Panzerfäuste an der Frontalpanzerung eines Kampfpanzers zur Wirkung bringen. Angewandt werden sie eh und jedes andere Ziel wäre deutlich verwundbarer – wie Israel leidvoll 2006 im Libanon erfahren musste. Da grundsätzlich alle Verluste vermieden werden sollen, ist es ein „worst case“, wenn mit panzerbrechenden Waffen auf abgesessene Infanterie geschossen wird.
@T.W.
ich kann ja Ihre Aufgeregtheit verstehen, allerdings ist der schmutzige Krieg eben mittlerweile Realität für alle, die behördlich oder privat eine Medien-Präsenz beruflich eingehen müssen oder freiwillig beruflich eingehen.
Und da gibt es eben ’nen paar Faustregeln. Eine davon ist, keine persönlichen Daten frei geben, die nicht bereits öffentlich sind.
Ich hab ja in einem anderen thread schon den neuen kategorischen Imperativ geposted ;-)
@ Hans Schulz:
„bwtv ist nicht zuständig für den YT Kanal, daher geht die Kritik fehl.“… genau das ist eben das/ihr Problem!! Sie schieben die Verantwortung wie immer auf andere. Wer auch immer das sein mag. Aber eine einheitliche Kommunikationsstrategie hätte eben genau solch einen handwerklichen Fehler verhindert. Wer verstanden hat, was „Firmenkommunikation“ bedeutet, weiß auch genau zu unterscheiden zwischen der „Verschleierung“ des Namens eines Protagonisten aus Sicherheitsgründen (kann man auch Fürsorgegrund nennen – was unumstritten richtig ist!) und der Nennung eines Namens im Zusammenhang mit dem Thema des Stückes was veröffentlicht wird. Wer das nicht verstanden hat, der stochert im „Nebel der social media“ herum und rennt permanent gegen selbst aufgestellte Hindernisse. In diesem Zusammenhang möchte ich hier an die, zwar noch nicht veröffentlichten Empfehlungen BMVg zum Umgang in social media erinnern. Dort heißt es:
„3. Transparenz und Ehrlichkeit
Wenn Angehörige des BMVg und der Bundeswehr in sozialen Medien als solche zu erkennen sind, treten sie automatisch auch als Botschafter auf. Kommunizieren Sie daher immer ehrlich und transparent.“
„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass soziale Netzwerke nicht nur von “persönlichen” Freunden genutzt werden. Die “Scherze” bei Verwendung persönlicher Daten waren teils wenig “erheiternd”.“…
Diese, ihre Bemerkung, regt mich nun noch zu folgender, sarkastischer, Gegenbemerkung an: Welch Erkenntnis, das im Internet nicht nur „Freunde“ unterwegs sind! Dazu kann ich persönlich nur folgendes bemerken: AUFWACHEN!! Dieser Fakt ist so alt wie das Internet selbst! Und wer sich bis heute noch nicht darauf eingestellt hat, der sollte sich wieder zum guten, alten Meldeblock begeben und sich vor den „Segnungen“ des Medienzeitalters hüten…
Zum Schluß noch folgendes: BW-TV hat ausreichend Potenzial um gute Stücke zu veröffentlichen! Dabei muss nicht alles selbst produziert werden. Im Gegenteil, bei klaren Vorgaben und konsequenter Abnahme der einzelnen Beiträge könnte es sich durchaus zu einer sehr guten Bereicherung der social media Angebote der Bundeswehr entwickeln! Was bisher fehlt ist eine Kommunikationsstraegie die auch dieses Angebot einbindet.
@ Manfred Wagner
Herr Wagner, bitte: bwtv ist nicht die Bundeswehr in YT !
Bwtv ist nur in den Einsatzländern via Decoder zusehen.
Schön, dass Sie diesem Element der Truppenbetreuung Potenzial zubilligen, aber es hat mit dem hier laufenden Diskurs NICHTS zu tun.
@ Bang50: Ich bin mir den Unterschieden zwischen Bunkerfaust und RGW90 glaube ich schon sehr detailiert bewusst. Nichtsdestotrotz bleibt die „Problematik“ bestehen, das die Bunkerfaust für ein anderes Zielspektrum vorgesehen ist. Und deren Schwäche ist nunmal, das sie bauartbedingt nicht in der Tiefe wirken kann. Eben weil die Splitterbelegung radial zur Schussrichtung ist. Und weiterhin ist die Zeitverzögerung für die „Afghanenwände“ suboptimal, weil zu knapp bemessen. Und auch in den Nachbarraum hineinwirken is nicht!
Die Mängel was Wirkung im Ziel von PzFst 3 und Bunkerfaust anbelangt durfte die 3./373am Karfreitag ja leider sehr eindrucksvoll erleben!
Zum Thema KPz:
Ich halte KPz nur für eingeschränkt sinnvoll im EinsR RC (N). Durch die vielen Kanäle dort werden die Bewegungen doch ziemlich kanalisiert. Vor der Tragfähigkeit der meisten Straßen und erst Recht Brücken mal ganz abgesehen. MLC70 ist halt auch mal ne Hausnummer. Insofern ist es sicherlich wahrscheinlich, das die Leoparden öfter mal einen Kassieren würden, bzw. im falschen Moment ausgebremst werden würden.
Ferner möchte ich als Fußfanterist nur ungern in der Nähe sein, wenn die mit 120mm einen kommen lassen! Es gibt da recht eindeutige Versuche der Schweden mit Seekontainern zu der Problematik.
Und meines Wissens sind bei unseren Leoparden auch noch keine HE Mun. beschafft oder im Rechner hinterlegt. Wobei das zugegebenermaßen ein überschaubares Problem wäre und die MZ ja auch was reissen kann.
Bitte argumentiert jetzt nicht mit „Aber die Kanadier/ Dänen/ USMC haben doch auch….“! Wir operieren in einem anderen EinsR und haben auch nur selten die Möglichkeit aus einer überhöhten Stellung über die eigene Truppe hinwegzuwirken, wie es etwa in der Greenzone öfter praktiziert wurde!
@ Hans Schulz :“Herr Wagner, bitte: bwtv ist nicht die Bundeswehr in YT !
Bwtv ist nur in den Einsatzländern via Decoder zusehen.“
Nun das Bw Tv nicht die BW in YT ist, das ist dann doch eine recht starke Behauptung! Die sie an dieser Stelle mal „unterfüttern“ sollten. Was repräsentiert bw-tv denn dann?Und, es mir schon klar, das die gekauften Filme und Sportübertragungen nicht auf dem YT Kanal der Bundeswehr zu sehen sind. Aber! Wer mit einem LOGO im Beitrag daherkommt, hat seine Absenderkennung veröffentlicht! Oder wollen sie auch behaupten, dass alle, beispielsweise, ZDF Spots, im Internet nicht das ZDF repräsentieren?! Und zum Thema Dekoder haben sie noch vergessen, das der verschlüsselt ist! Das läßt mich nun doch recht tief blicken… Soll das etwa bedeuten, das das, was sie verschlüsselt senden die Öffentlichkeit nichts angeht? Dann ist der Ansatz bei YT präsent zu sein der völlig falsche!
Und ich bleibe dabei: bw-Tv hat Potenzial und das meine ich so wie ich es schreibe! Und genau dieses Thema HAT mit diesem Diskurs etwas fundamentales zu tun. Die Beantwortung der Fragestellung ob die Bundeswehr im heute ankommen will oder ob sie mit ihren social media Angeboten nur so tut als ob sie angekommen wäre.
@klabautermann
„ich kann ja Ihre Aufgeregtheit verstehen, allerdings ist der schmutzige Krieg eben mittlerweile Realität für alle, die behördlich oder privat eine Medien-Präsenz beruflich eingehen müssen oder freiwillig beruflich eingehen.“
Irgendwie kommen wir beide heute nicht zu einander ;)
Einen Unternehmenssprecher eines Rüstungsunternehmen „anonym“ auftreten zu lassen um seine persönlichen Daten zu schützen?
Das ist doch nicht Ihr Ernst?!
Das wäre ja genau das gleiche, als wenn der Sprecher Heer oder der Regierungssprecher zukünftig ihre Aussagen ohne Namensnennung machen würden…
Ab einer gewissen Ebene (und Kommandeur aufwärts) und bei bestimmten Funktionen muß man halt damit Leben, dass das Gesicht ab dann auch einen Namen hat…
Und was bei uns intern gilt, das dürfte doch für ein ziviles Unternehmen gleich doppelt gelten, oder?
Außerdem ist es eine Frage der geboten Sorgfalt. Denn es macht ja einen großen Unterschied, ob dieser Zivilist ein Mitarbeiter einer WTD, ein leitender Beamter des BWB, ein Sprecher des Ministeriums oder jemand von der Herstellerfirma ist, oder?
@FPW, Thomsen u. Bang50:
Meine Kritik bzgl. Forderungslage bezog sich nicht auf die Truppe, sondern auf Ämter und Kommandos. Zum Thema Einweg/Mehrweg:
Wenn ich abgesssen mit nur einer Patrone kämpfen muss ist das nicht ideal. Ein Stellungswechsel ohne Patrone ist daher auch kein Argument, da ich natürlich weniger Gewicht habe, wenn ich nicht mehr schiessen kann.
Nach meinem Eindruck wird der Einweg-Ansatz in der Bw gar nicht mehr hinterfragt.
@memoria, bang50
Waere ein transportbehaelter fuer flugkoerper, treibladung und rueckstossladung nicht aehnlich schwer wie das abschussrohr?
Mehrfacher sicherer einsatz eines komposit materials des rohrs ist vermutlich nicht trivial wenn ueberhaupt moeglich. Aus stahl wuerde es vermutlich aufgrund des grossen durchmessers sehr schwer werden.
Die letzte vermutung, frage: Um den backblast zu vermeiden, ist eine balance zwischen flugkoerper und gegenmasse in relation zur treibladung notwendig. Sollte das so sein, koennte man dann ueberhaupt darauf verzichten, dass es fest im abschurohr zusamengesetzt ist?
@FPW
Zitat: „Ich halte KPz nur für eingeschränkt sinnvoll im EinsR RC (N). Durch die vielen Kanäle dort werden die Bewegungen doch ziemlich kanalisiert. Vor der Tragfähigkeit der meisten Straßen und erst Recht Brücken mal ganz abgesehen. MLC70 ist halt auch mal ne Hausnummer. Insofern ist es sicherlich wahrscheinlich, das die Leoparden öfter mal einen Kassieren würden, bzw. im falschen Moment ausgebremst werden würden.
[…]Wir operieren in einem anderen EinsR und haben auch nur selten die Möglichkeit aus einer überhöhten Stellung über die eigene Truppe hinwegzuwirken, …
Die Kanalisierung erschließt sich mir auch nach Kenntnis der Örtlichkeit nicht. Die Grabenüberschreitfähigkeit von Dingo, TPz, Marder und aller anderen eingesetzten Fahrzeuge ist deutlich geringer. Auf der anderen Seite ist die Standfestigkeit gegen IEDs bei einem Leo weit höher als bei allen anderen Fahrzeugtypen.
Zu den Brücken, Straßen etc: Komischerweise ist das bei Mardern, PzH 2000 und Bergepanzer 1 und 2 kein Problem, selbst SLT sind da und im Einsatz…
Das ein Leo kein Patrouillienfahrzeug ist – klar. Die Einsatzform wäre mit Masse stationär – dazu Operationen und gepanzerte Reserve.
Zu den überhöhten Stellungen: Wir halten seit Jahren Höhen (431 – inzwischen geräumt, 432, etc.), den OP North (überhöhte Stellung), etc. – mit Infanteriezügen. Bei den Gefechten um die Policestation Char Darah spielte sich i.d.R. auch alles >1500 Meter ab – nicht umsonst wurden dort eine Menge Milan eingesetzt. Dazu ist der Kunduzriver zwischen zwei Höhenzügen – auf der Ostplatte steht das PRT KDZ. Etwa 6 Monate im Jahr hätte man gut den halben Raum von dieser Höhe aus im Griff. Klar reduziert sich die Kampfdistanz in der Vegetationsphase – bleibt aber eben hoch genug, dass alle nach stärkerer Munition als 5,56mm rufen, da die Kampfdistanz halt doch meistens zu weit für diese Patrone ist.
KPz sind kein Allheilmittel – aber als Fähigkeit genau so sinnvoll wie die anderen bereits eingebrachten Fähigkeiten. Politische Entscheidung, auch vor dem Hintergrund Obergrenzenproblematik – gekauft, damit kann ich leben. Ich kann es aber, auch nach 6,5 Monate im Kunduz&Baghlan-Korridor, nicht mehr hören, warum – aus militärischen Gründen – KPz dort keinen Sinn machen.
@ Memoria:
auch wenn der Punkt möglicherweise strittig ist: ich kann einen weitere Patrone in meiner Wechselstellung bereitlegen. Beim Griffstück PzFst 3 muss ich beim TD etc. die Scharniere in Ordnung halten, das Visier justieren und gut isses.
Ja, man kann drüber diskutieren.