Zapfenstreich für Wulff am 8. März
Inzwischen steht es fest: Der zurückgetretene Bundespräsident Christian Wulff bekommt am 8. März im Park des Schlosses Bellevue einen Großen Zapfenstreich der Bundeswehr zum Abschied.
(Den bekam übrigens auch Wulffs Vorgänger Horst Köhler, der ebenfalls vor Ende seiner Amtszeit zurückgetreten war.)
Natürlich kommt mittlerweile die Frage nach den drei Musikstücken, die sich der Geehrte beim Großen Zapfenstreich wünschen darf; und die Süddeutsche Zeitung und das Pottblog rufen bereits ihre Leser auf, dafür Vorschläge zu machen (auch die Bild-Zeitung tritt noch mal nach)… Das wird natürlich nichts, weil Wulff das selbst entscheiden kann.
Dazu (zur Dokumentation) der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Stefan Paris, heute vor der Bundespressekonferenz in Berlin:
Frage: Herr Paris, trifft es zu, dass Minister de Maizière Christian Wulff angeboten hat, einen Zapfenstreich auszurichten und dass Herr Wulff diesem Angebot zugestimmt hat?
Paris: Ja, das trifft zu. Sie wissen, dass es ständiger und geübter Staatspraxis entspricht, dass Bundespräsidenten, Bundeskanzler wie auch Verteidigungsminister mit einem Großen Zapfenstreich ‑ also einem militärischen Zeremoniell ‑ verabschiedet werden, wenn sie aus dem Amt scheiden. Es entspricht auch geübter Staatspraxis, dass der Verteidigungsminister dem zu Verabschiedenden anbietet, ihn einlädt, diesen Zapfenstreich für ihn auszuführen. Das hat Verteidigungsminister de Maizière gestern getan. Er hat sich auch darüber gefreut, dass Bundespräsident a.D. Wulff diese Einladung, dieses Angebot angenommen hat.
Es ist so, dass sich die Protokolle der beteiligten Häuser ‑ das sind insbesondere das Bundesverteidigungsministerium und natürlich das Bundespräsidialamt ‑ miteinander kurz schließen, um sich genau auf den Termin zu verständigen. Ich gehe derzeit davon aus, dass das in der übernächsten Woche sein wird, also ab dem 5. März.
Die Bundeswehr wird diesen Zapfenstreich in Gestalt des Wachbataillons, das hier in Berlin in der Julius-Leber-Kaserne beheimatet ist, sehr gerne ausrichten ‑ einmal, weil es ihre Aufgabe ist, aber insbesondere auch, weil Bundespräsident a.D. Wulff in seiner Amtszeit eine sehr intensive Beziehung zur Bundeswehr gepflegt hat. So hat er, wenn ich mich recht erinnere, rund zwei Dutzend Termine mit der Bundeswehr wahrgenommen, unter anderem hat er einen Truppenbesuch in Afghanistan absolviert und viele Liegenschaften hier in Deutschland aufgesucht. Er war auch beim Einsatzführungskommando.
Insofern ist es eine besondere Freude, diesen Zapfenstreich an einem noch zu bestimmenden Tag ausrichten zu dürfen. Ich gehe einmal vorsichtig davon aus, dass wahrscheinlich im Laufe des Nachmittags der Termin genau zwischen den Protokollen abgestimmt sein wird und dann sicherlich in dem Fall auch vom Bundespräsidialamt veröffentlicht werden wird.
Frage: Haben Sie schon etwas von einem Musikwunsch gehört?
Paris: Ich wusste, dass die Frage kommt.
Nein, das ist auch Teil dieser Abstimmung. Ich denke einmal, dass der zu Ehrende sich darüber Gedanken machen wird. Sie haben in den vergangenen Jahren erlebt, dass das immer wieder sehr interessante und außergewöhnliche Wünsche sind, die das Musikcorps durchaus zu entsprechenden Einspielungen veranlassen wird. Wir werden erleben, wie es in diesem Fall sein wird. Bleiben wir gespannt.
@Thomsen
Netter Versuch einen Skandal herbeizureden, aber die Teilnahme der Amtsvorgänger ist kein protokollarischer Standard und unterbleibt häufiger.