Zeit-Magazin: Vorher/Nachher
Jetzt bin auch ich dazu gekommen, mir das aktuelle Zeit-Magain anzuschauen (unterwegs in Deutschland mit div. Unwägbarkeiten und wackligen Internetverbindungen…): Die Fotografin Herlinde Koelbl hat zehn Bundeswehrsoldaten – interessant: nur Männer – porträtiert und vor allem jeweils vor und nach ihrem Afghanistan-Einsatz interviewt.
Die Erkenntnisse vor allem der Nachher-Interviews sind zum Teil alles andere als schmeichelhaft für die Truppe – weniger Afghanistan und Krieg, mehr die internen Reibereien und bisweilen Fehlentscheidungen machen den Soldaten zu schaffen.
(Da sich ohnehin schon in einem anderen Thread eine lebhafte Diskussion über diese Interviews entwickelt hat, verschiebe ich die bislang aufgelaufenen Kommentare hierher.)
Wenn ich hier schon wieder vom „Allheilmittel Einsatznachbereitungsseminar“ lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf….
Was die Bundeswehr unter „Einsatznachbereitungsseminar“ abhakt, ist nichts anderes als ein Absichern gegen evtl. Folgeschäden-hier geht es nicht um die Soldaten selbst.
Die Moderatoren (mit ihrer Minimal-Ausbildung, denn Psychologen sind i.d.R. nicht mal dabei, weil anderweitig ausgelastet) tun ihr Bestes-keine Frage.
Aber Soldaten, die 6 Monate in Afghanistan Patrouille gefahren sind, in 1 1/2 Tagen bei „Wein und Brot“ abzuarbeiten-da merkt man wieder, das so eine Idee von „Theoretikern“ kommt….
Unsere Verbündeten zeigen auch hier wieder, dass es auch anders geht:
Die Soldaten gehen VOR ihrem Einsatz geschlossen in die Vorbereitung, werden dort GEZIELT auf ihren Einsatz vorbereitet.
NACH dem Einsatz gehen sie ebenso geschlossen zur „Wiedereingliederung“ (z.B. in den UAE), und werden dort 7-14 Tage gemeinsam betreut……
Damit man mich nicht falsch versteht:
„Menschenführung“ war etwas, das man (als Anlage) „früher“ schon mitbringen musste (wenn man Vorgesetzter werden wollte)….
Die „Mittel“ hierzu wurden einem dann in den Lehrgängen (Uffz-Lehrgang, Feldwebel-Lehrgang oder Offizierslehrgang) mitgegeben.
Heutzutage scheint man unter „Menschenführung“ scheinbar nur noch den „Sitzkreis um die Kerze und die Schweigerose“ zu verstehen…..
Allerdings hat sich auch die Qualität des Führungsnachwuchses geändert…..ich muss zugeben, das mir diese (teilweise) „Heulerei“ ziemlich auf den Zeiger geht…….und das von Menschen im Erwachsenenalter, die sich ihren Beruf (!) „Soldat“ freiwillig ausgesucht haben-inklusive aller Rechte und PFLICHTEN……
So mancher Vorgesetzte benötigt scheinbar Nachhilfe zum Thema „Die Pflichten eines Vorgesetzten“…
(Und manch anderer sogar noch zum Thema „Allgemeine Aufgaben (eines Soldaten) im Einsatz)…..
@magnus
Da wurde doch vom Gruppenführer (OFw Blind) und der Fahrzeugbesatzung bzw. seinem Stellvertreter (SG Jensen) geredet.
Da gab es anscheinend ein Problemchen.
Jensen:
„… Ich bin manchmal ein bisschen aus der Haut gefahren, habe ihn angebrüllt, er soll mich in Ruhe lassen. Na ja, das hat er dann meistens auch verstanden.“
„… Und da ist es zu Streitereien gekommen, dass wir tagelang nicht mehr miteinander gesprochen haben. Wir haben ihn auch getestet.“
Ohne Anspruch auf einen strukturierten, alles erfassenden Kommentar, hier nur ein paar Gedanken:
– Dem frisch gebackenen Zugführer geht es nicht anders als einem Lehramts-Referendar. Man kommt aus dem Studium und soll plötzlich Menschen führen.
Dass das bei den ersten Klassen auch mal gehörig schiefgeht, wundert niemanden. Warum soll das bei Offizieren anders sein?
– Respekt für die Offenheit der Soldaten, die sich damit natürlich auch angreifbar machen! Hier sollten sich alle Außenstehenden doch bitte zurückhalten mit Vorwürfen.
Vielmehr sollten die Aussagen, die von vielen Kommentatoren ja in ähnlicher Form bestätigt werden, genutzt werden, um an dem derzeitigen Zustand strukturell etwas zu ändern. Der Tatsache, dass nicht alle Offze angeborenes Führer-Charisma haben oder überragend sozial-kompetente Menschen sind, muss halt Rechnung getragen werden.
Das Kernproblem: Die Uffze m.P. sollen (unter Verzicht auf eigene Führungspositionen) ihre Erfahrung weitergeben und mithelfen, dass aus dem jungen Lt/OLt ein guter Zugführer wird. Sie sollen also aktiv an ihrer eigenen Entmachtung mitarbeiten.
Hier ist offensichtlich noch Platz für Mentoren-Systeme, Coaching von „Externen“ oder obligatorische 360°-Feedback-Instrumente.
Bei den ganzen (angehenden) Diplom-Pädagogen, die in der Bundeswehr dienen und nah am Problem dran sind, sollten sich doch Konzepte in dieser Richtung entwickeln und umsetzen lassen.
– Abschließend möchte ich empfehlen, sich doch (noch einmal) „Platoon“ anzuschauen.
Zu letzterer Empfehlung: danke, aber mir reichen 13 Dienstjahre um dazu etwas sagen zu können.
@K.B.:
Warum es bei Offizieren anders sein soll? Weil in dem Fall Menschen – für die diese Leute Verantwortung tragen (und auch andere) – deswegen sterben können.
@Soenke Marharens:
„Wie wollen Sie denn mit einer Btl internen Ausbildung bundeswehrweit den gleichen Standard fuer alle OA/FA/UA halten, wenn nicht alle Btl in jedem Jahr in den Einsatz gehen?
Das Dilemma mit der Erfahrung werden Sie nie loesen koennen, egal welche Ausb Form Sie waehlen. Die Vorteile der Ausbildung im Btl mit Truppennaehe fuehrt zum Nachteil einer qualitativ nicht vergleichbaren Ausbildung, weil “jeder” ausbilden darf bzw nur Teile in den Einsatz gehen, waehrend Sie sich umgekehrt den Vorteil einer qualitativ gesicherten Ausbildung mit ggf. zuviel Abstand von der Truppe einkaufen…., das ist aber in jedem Berufsfeld so.“
Ganz einfach mit einer gesunden Mischung aus Theorie und Praxis – nennt man in der Wirtschaft duale Ausbildung. Und war gerade in der deutschen Armee vorbildlich ggü. den Kadettensystemen anderer Länder.
Die Balance fehlt jedoch mittlerweile nicht nur bei den Offzen, sondern auch bei den Fw. Das wäre ungefähr so, wie wenn man einen Mechatroniker 3 Jahre lang nur in die Berufsschule schicken würde.
Wie tief die Ausbildung gefallen ist, zeigt ja die Ausgabe von Leutnants- und Feldwebelbüchern. Peinlicher geht es nicht.
Zudem ist eine einheitliche Ausbildung auch in den OA- und FA/UA-Btl nicht möglich, da diese jeweils anderen Diensstellen unterstehen sollen.
Und noch ein Gedanke zum – offenbar – fehlenden Zusammenhalt der Dienstgradgruppen: Wenn diese nicht einmal die AGA gemeinsam absolvieren, dann ist Klassendenken doch schon vorprogrammiert. In OA-Btl wird ja auch gelehrt: man sei die neue Elite…
Und das fast 200 Jahre nach 1813.
Oder fehlt mir da mal wieder die Gesamtschau?
@ Horst und Magnus
Eben, es ging um die Frischverpflegung die dem Zug vorenthalten wurde.
Bei dem anderen Konflikt ging es um die Verpflegung, also Gruppenverpflegung und EPA, die jede Gruppe eigenständig einpackt für die Dauer der „Tour“ .
Da der Gruppenführer die Einteilung nicht vornahm, hat jeder für sich selbst gepackt und er bekam nichts ab davon .
@ memoria
Die Einführung dieser unsäglichen Bücher wird an höchster Stelle immer noch so verteidigt, als wäre es die beste Erfindung seit geschnitten Brot. Das es einfach nur peinlich und der Inhalt herrlich nichtssagend ist, wird dem geneigten Nachwuchs erst später klar.
Und zur Übersicht: Nein, ungefähr so ist es. Getoppt wird das nur noch von der Ausbildung unserer Jagdflieger, denen man einimpft, sie wären alle die neuen von Richthofens.
Was es bedeutet, junge Menschen mit wenig Truppenerfahrung zu Vorgesetzten zu machen konnten wir lange beobachten – bei den US-Streitkräften. Und weil das so eine Spitzenidee ist, hat man OA-Bataillone gebaut, Theorie und Studium vorangestellt, um dann hochqualifizierte Theoretiker an die Front zu schicken. Das ist gaga. Ich habe wahrlich genug Konflikte mit Portepees ausgefochten und würde mich rückblicken auch nicht als Superzugführer bezeichnen. Durch die 3 Jahre vor dem Studium habe ich aber so viel mitgenommen und auch so viele Menschen in der Truppengattung kennen gelernt, dass wir voneinader entweder etwas wussten oder aus vertrauter Quelle eine Einschätzung holen konnten. Das war ungemein stabilisierend. Heute ist das systematisch unterbunden. Ein Haufen von Technokraten, bei dem jeder für sich alleine stirbt bis auf die kleine Kampfgemeinschaft, die in der Tat lange Zeit zusammen wachsen kann.
In der Tat, viele andere Nationen inkl. der USA haben uns um unsere Führerausbildung beneidet. Grund genug für unsere GenSt´ler das rigoros umzubauen, weil die akademische Bildung natürlich wichtiger ist, als das täglich Brot. Ach ja, ich vergaß – Steigerung der Attraktivität und so. :wall:
@ Sascha Stoltenow u Vodoo:
Im anglo-amerikanischen System ist der sehr erfahrene Platoon-Sergeant das systematische Gegengewicht zum Kadettenoffizier als Zugführer.
Bei uns wird es im schlimmsten Fall als stv. ZgFhr einen nichtmal 28-jährigen OFw/ HptFw geben. Wir kombinieren die Nachteile aller Systeme und fügen noch ein paar zusätzliche Fehler dazu.
Kritik hieran wird einfach mit dem Schlagwort „Attraktivität“ abgebügelt.
Nur blöd, dass so eine Armee nicht attraktiv ist – im Extremfall sogar eines Tages gar keine Armee mehr ist – weil sie schlichtweg keine Soldaten mehr ausbildet, sondern Vertedigungsbeamte.
Diese Tendenz können irgendwann auch die letzten „Überzeugungstäter“ nicht mehr ausgleichen – da das System einen anderen Typus (Apparatschik) immer mehr hervorbringt und gezielt (be)fördert.
P.S. @Historiker
….Das ist schlichtweg falsch. Gerade die Soldatenlaufbahnverordnung ….sieht was vor?
Der Wechsel ind die Laufbahn des Truppendienstes ist für einen Berufsunteroffizier in der Regel nicht möglich! Auch für einen Fach Offz ist der Wechsel nicht auf Grund der Leistung/Ausbildung möglich (Nur Kontigentiert 1-2 pro Jahrgang). Man sollte sich auch nicht nach unten orientieren! Nur weil es bei anderen noch schlechter ist! Seiteneinsteigern ist fast alles offen! Wer 6 Jahre ziv. Meiser ist, wird als Staber eingestellt! Haben sie sich mal angeschaut was ein FD alles leistet (einschl. mili. Lehrgänge) bis er Lt wird? Es ist ein Fakt, ein Uffz wenn, er die 27 überschritten hat, kann können, lernen und beherrschen was er will, er kann nicht mehr wechseln!
@Georg
Ziel ist es immer menschliche Fehler “Human Factors” zu vermeiden und die Ereigniskette… genau darum geht es! Was ist da bei einem Zug/Trupp des Heeres anders? Auch da geht es um Höchstleistung in Extremsituationen und Menschenleben!
@Zustimmung
Erfahrung ist alles! Dann kommt lange nichts und dann kommt schulisch vermitteltes Wissen, die auf Erfahrung basiert! Die Israelis haben dies schon lange erkannt! Auch bei uns ging früher erst studieren, wer Meister seines Faches war! Aber wir sind ja modern!
@Voodoo
Es kommt doch nicht darauf an was die Lw aus CRM macht, sondern das System CRM im Prinzip zu verstehen und es umzusetzen ist entscheidend! Dass dies auch bei den fliegenden Einheiten der Bw nicht perfekt klappt, liegt im Wesen des Menschen! Oder treffen wir alle die 10, nur weil wir wissen wie man theoretisch schießt?
Ich habe mir nicht alle Kommentare druchlesen wollen, aber zeichnet sich den für niemanden eine logische Erkenntnis ab?
Der Offizier führt strategisch, der Portepeeträger taktisch!
Aus und Ende!!!
Ich finde es erbärmlich, dass man einerseits die Fehler in der Ausbildung der Führung erkennt, andererseits keine Konsequenzen zieht und die Rechtmäßigkeit des (totalitären) Führungsanspruchs aufrechterhalten will.
Die Konsequenzen schlechter Führung sind bekannt, dass es anderere Soldaten gibt, von denen man lernen kann und sollte ebenfalls. Wo ist der Fehler, wenn der Stabsgefreite im dritten Einsatz einem Gruppenführer versucht zu erklären, wie ein Einsatz (zwischenmenschlich) am besten läuft, dann aber die Konsequenzen zieht, wenn er nicht beachtet wird?
So kann man das, auf alle Ebenen fortsetzen, ohne dass man sich in seiner Autorität beschränkt fühlen müsste. Es gibt einen 2iC, einen Stellvertreter, der (üblicherweise) Erfahrung hat, mit dem man sein Handeln abspricht, von dessen Erfahrung man schöpft. Dieser geniesst aufgrund seiner Erfahrung den Respekt seiner Untergebenen, da sollte es niemanden wundern, wenn der Frischling auf die Schnauze fällt, wenn er Mist baut, auch wenn er blaues (offzier-)Blut hat.
Aber vielleicht lesen wir über solche Begebenheiten in 10 Jahren in einem PowerPoint-Vortrag über ‚lessons learned‘
Ich bin zutiefst erschüttert. Die Zeit-Serie und der dazugehörige Threat hier bestätigen meine schlimmsten Befürchtungen. Die Rahmenbedingung, die von der politischen und militärischen Führung geschaffen werden, führen(neben anderen Problemen) zu zwischenmenschlichen Konflikten und dem völligen Verlust der Professionalität. Und zwar von allen Beteiligten.
Anstatt ein tragbares Risiko das durch gute Führung, Ausbildung und Material begrenzt werden kann, und welches den Soldatenberuf definiert, beim „Rausfahren“ einzugehen, werden die Soldaten emotional verheizt. Da rennen die Leute nackt herum und kommen so offensichtlich fit aus dem Einsatz zurück, dass es den Reportern auffällt. Hier wurde auf allen Seiten geschlampt.
Am Schlimmsten aber:
Die Probleme sind größtenteils identifiziert und offen ersichtlich.
Ich habe noch keinen Soldaten getroffen, der mir die Überlegenheit der vollständig zentralisierten Offz-Ausbildung erklären kann. ROAs habe ja mehr Erfahrung im Truppendienst auf Trupp-, Gruppen-, und Zugebene in zwei Jahren Dienstzeit als die hauptamtlichen Führer in ihrer gesamten Karriere. Ich kenne und kannte niemand, der dies gutheißt. Sind wir als Soldaten hier zu loyal?
Während der Einsatz nach langer Inkubationszeit einige positive Veränderungen bewirkt hat, ist der Langzeittrend verheerend. Aber glücklicherweise wurden die Führungsprobleme durch die Fw-Ausbildungsreform ja gelöst. Nun ist nämlich der Portepee bald auch so ahnungslos, dass es zu keinen Kompetenzstreitigkeiten im Einsatz kommen kann. So kann die Kampfgemeinschaft dann wenigstens versöhnt und zwischenmenschlich im Reinen mit sich fallen.
In der Bundeswehr dienen steht immer mehr im Gegensatz zum Dienen für Deutschland, das macht mich nur noch traurig, nicht mal mehr wütend.
@Elahan
„Erfahrung ist alles! Dann kommt lange nichts und dann kommt schulisch vermitteltes Wissen, die auf Erfahrung basiert! Die Israelis haben dies schon lange erkannt! Auch bei uns ging früher erst studieren, wer Meister seines Faches war! Aber wir sind ja modern!“
Was soll das denn werden? Das setzt ja die humanistische Bildung (und die Scharnhorst’schen Reformen) voellig ausser Kraft!
Entschuldigung, ich muss nicht erst auf die heisse Herdplatte langen, um zu lernen, dass das heiss ist, das kann mir auch meine Mutter oder ein Lehrer erzaehlen, schliesslich bin ich ein zur Einsicht faehiges Wesen! (Ich gebe aber zu, dass man es sich danach besser merken kann…..)
Die Professionalisierung des deutschen Offizierkorps durch eine Hochschulausbildung ist etwas, durch das wir weltweit beneidet werden, genauso wie sich der deutsche Unteroffizier mit einer Meisterausbildung weltweit nicht verstecken muss! Bildung schadet nur demjenigen, der sie nicht hat!
Unser System des Berufssoldaten auf Lebenszeiten sichert uns Beratungsfreiheit, etwas, was man bspw in den US Streitkraeften nicht hat, weil man bei zuviel „querdenken‘ eben kurzerhand vom Befoerderungsboard gestrichen wird.
Anderseits fuehrt der damit fehlende Wettbwerb aber auch bei dem ein oder anderen dazu, dass er spaeter Dienst nach Vorschrift vorzieht.
Und dies wird durch die mittlerweile entstandene Transparenz z.B. durch das BU System und die Ergebnisse der Perspektiv Konferenzen eher noch verstaerkt. Denn damit ersticken auch noch ggf vothandene intrinsische Motivationen / Illusionen einer vermeintlich noch moeglichen Karriere.
Transparenz hat eben nicht nur Vorteile.
Und es ist ein Irrglaube, dass es frueher besser war, damals war auch nur die Zukunft besser…..Hauptleute 70 usw sind entsprechende Beispiele.
Bei Vergleichen mit Systemen anderer Nationen waere ich vorsichtig, bspw hat die US Navy mittlerweile eine Nullfehlertoleranz „entwickelt‘ und dieses Jahr damit bereits 21 Kommandanten „versenkt“! Und die US Army versucht verzweifelt, die sogenannte „poisoned‘ Leadership zu eliminieren…..
@ Soenke Marahrens:
Die US Army hat – im Gegensatz zu uns – wenigstens schon erkannt, dass sie ein „toxic leadership“-Problem hat.
Der Opportunismus unserer militärischen Führer ist auch mehr als ausgeprägt. Die von Ihnen erwähnte Beratungsfreiheit wird – gerade in den höheren Ebenen – nicht genutzt. Aber immer schön Reden zum 20. Juli halten.
Es wäre allein mal an der Zeit im Heer zu erkennen, dass die Neugestaltung der Führerausbildung ein Irrweg war. Aber nein man verstärkt diese Fehlentwicklungen noch: Anpassung der Fw-Ausbildung an die ach so erfolgreiche Offz-Ausbildung! Realitätsverweigerung pur.
Früher war sicher nicht alles besser, aber alle Soldaten des Heeres wurden noch handwerkliche Grundlagen vermittelt (gemeinsame AGA u. SGA, UL 1, Fhj-Lg, etc). Heute trennt man die Laufbahnen vom ersten Tag an und schafft ein Klassendenken, dass schon den Grundzügen der preußischen Reformen widerspricht.
Oder sind sie der Meinung, dass das alles ein Fortschritt ist?
Der Vergleich mit anderen Streitkräften ist immer sehr schwierig, denn einzelne Faktoren können nicht „einfach so“ von dem einen in das andere (geschlossene) System übernommen werden. Und wenn man nicht nur einzelne negative Beispiele raussucht, sondern auf das „big picture“ schaut, dann hinken wir nicht hinterher. Das ist allerdings eine Debatte, die man in einem eigenen Thread und an einem konkreten Beispiel beleuchten müsste.
Wenn man die Stories der 10 liest sollte man im Auge haben, dass hier jeder nur aus seiner eigenen Sicht berichtet und nicht von dem Standpunkt eines neutralen Beobachters. Unter diesem Aspekt war das Interview eine tolle Idee und es wundert mich, dass die Bw das so genehmigt hat.
Die Truppe war gemeinsam auf dem Übungsplatz und ja, der junge Oberleutnant hatte noch keine Einsatzerfahrung. Ganz genau wie die Herren Hauptfeldwebel und Oberfeldwebel bei deren ersten Einsatz. Da kann man beim dritten Einsatz schon recht schlau reden. Nicht alle Offze/Uffze sind die geborenen militärischen Führer und es ist sicher nicht jeder der im Einsatz ist auch für diesen geeignet. Diese Eignung stellt sich aber in den meisten Fällen erst während eines Einsatzes heraus und wir sind alle Menschen, egal welcher Dienstgrad oder Geschlecht. (und Deppen gibt es in allen Berufen und Schichten!)
Einblick und Überblick ist auch so etwas subjektives. Der Soldat Huber hat am MG bestimmt den besten Überblick und der Zugführer hat sicher aus seiner Sicht keine Ahnung mit seinen komischen Befehlen. Ähnliches wird der Zugführer über den Kompaniechef denken und der über den Taskforcecommander. Und alle zusammen finden die im Stab (HQ) einfach unfähig. Der Stab wiederum fragt sich, was die Taskforce bis runter zum Soldat Huber mal wieder für einen Mist baut.
Ich stelle mal wieder fest, dass es einfacher ist die gängigen Klischees zu bedienen (Offze/Uffze; GenSt’ler, usw), als die Interview einfach als das zu sehen, was sie eigentlich sind: 10 interessante Geschichten von 10 Soldaten, die alle versuchen sich selbst ins beste Licht zu stellen. Wer von uns würde das nicht tun?!
Vielleicht verstehen wir in ferner Zukunft mal, dass wir weder in den USA, GBR, FRA oder sonstwo sind und auch nicht versuchen müssen, diese anderen Streitkräfte zu idealisieren. (oder picken wir uns immer die Sahnestückchen raus und vergleichen diese mit unseren definitiv vorhandenen Mängel?)
@ Soenke Marahrens
Danke für das „zero toleranz“ Beispiel. So etwas ist einfach SCHLIMM!!!
„Die Professionalisierung des deutschen Offizierkorps durch eine Hochschulausbildung ist etwas, durch das wir weltweit beneidet werden,[…]
Falsch – denn in anderen vergleichbaren Armeen gibt es genau das auch. In DEU ist es übrigens keine festgelegte Pflicht, ein Studium abzulegen; für soviel Konsequenz hat es nicht gereicht. Stattdessen eiert man rum mit „Offz m. Studium werden bevorzugt übernommen“ und macht sich angreifbar. Hat man in den USA kein Studium, verlässt man die Armee nach max. 12-15 Jahren, weil man kein Major werden kann. Des Weiteren wird schon vor der Dienstzeit unter Hochschulabsolventen konsequent nach Nachwuchs gesucht, Stichwort ROTC (auch wenn das erst einmal Reserve ist).
„Unser System des Berufssoldaten auf Lebenszeiten sichert uns Beratungsfreiheit, etwas, was man bspw in den US Streitkraeften nicht hat, weil man bei zuviel “querdenken’ eben kurzerhand vom Befoerderungsboard gestrichen wird“
Und was haben wir? Wo sind denn die Querdenker, die sie beschreiben? a.) Schon kaltgestellt, b.) nach 12 Jahren abgegangen, weil Schauze voll, oder c.) kein BS geworden. Berufssoldat wird man in der Bw nicht, weil man ein Meister seines Fachs ist und begnadet mit Leuten umgehen kann, sondern nur, wenn sie immer brav waren und Herrn Oberstleutnant BtlKdr, Herrn General BrigKdr und das System um Himmels Willen nie kritisierten. Ach so, Studium wäre auch nett, denn dann waren sie ja 5 Jahre weg vom Pöbel und sind nicht verdorben worden. Wenn sie dann noch das OSH Lied auswendig können, geht es fast schon direkt nach Hamburg an die FüAk.
@Soenke Marahrens
…..heisse Herdplatte langen, um zu lernen, dass das heiss……Genau das ist doch das Problem es zeigt exakt das wo der Denkfehler ist! Es muss ja nicht gleich die Herdplatte sein, aber wer nie gespürt hat was heiss ist, dem kann ich theoretisch viel über heisse Herdplatten erzählen aber genau die Kinder Verbrennen sich meist im Erwachsenenalter bei jeder Gelegenheit! Und die meisten lernen auch Schießen nur theoretisch! Hier geht es doch nicht um die Vermittlung eines Lernzieles, sondern um das Beherrschen von Komplexen Fähigkeiten! Kein Mensch käme auf die Idee, Autofahren oder Fliegen rein theoretisch zu vermitteln. Genau das Gegenteil ist der Fall, man nimmt den Schüler begleitet (mit Stellvertreter/Ausbilder) in die entsprechende Umgebung und führt sie Schritt um Schritt in die entsprechende Situation! Dies funktioniert so seit Tausenden von Jahren und unser Ausbildungssystem in der BRD konnte uns so zum Weltmeister (…meister) im Export bingen. Aber seit diese praxisferne, verschulte Ausbildung bis auf die unterste Offzebene/Bachelor greift sind diese Verhaltensweisen vorprogrammiert.
Wann bekommt denn heute ein Offz den ersten Kontakt mit Menschen die sich eben nicht jeden Tag mit Abgehobenen Themen (strategisch) beschäftigen, sondern wie die Mehrzahl der Bevölkerung ihren Alltag meistern (taktisch …meister..n :-))? Sie bleiben bis sie als Lt in die Truppe kommen unter ihresgleichen ! Ja es gibt Ausnahmen und zum Glück sind es noch ein paar Da sich die Gesellschaft spaltet und die Mittelschicht wegbricht, nimmt die Zahl zunehmend ab. Es gibt noch einige gute Führer und die Inner Führung, wenn angewendet, ist gut aber man muss sie auch leben! Wir lernen alle spätestens an den Offzschulen wie man ausbildet und wie unser Gehirn funktioniert, auch lernen wir wie Gruppen sich dynamisieren aber unser neues Ausbildungssystem Bw nimmt darauf kaum noch Rücksicht!
Ja unsere Hochschul- und Meisterausbildung ist gut, aber nicht ohne Grund konnte nur Meister werden wer Geselle war und als Geselle Erfahrung gesammelt hatte. Wer aber glaubt ein heutiger Abiturient ist auf der gleichen Höhe wie ein Geselle mit Erfahrung der Irrt. Dies gilt auch für den Hochschulabsolvent zum Meister. Es geht nicht um Ausbildung oder Bescheinigungen sondern um Fähigkeiten und Kompetenzen und die hat man oder man hat sie nicht.
Ob man erst in der Truppe war und dann studierte und andersherum – die Luftwaffe hat ja schon lange das System praktiziert auf welches das Heer nun umgesattelt hat – ist auch meiner Sicht nicht unbedingt entscheident. Es gibt so oder so Leute die gut damit klarkommen und den unbelehrbaren Rest.
Was allerdings richtig angesprochen worden ist soweit es mich angeht ist der Wegfall der gemeinsamen AGA, der Praktika und des entsprechenden Fw-Korps. Die LEute kommen „fertig“ in die Truppe und sind dann entweder bereit zu Lernen, obwohl man Ihnen gesagt hätte sie wüssten nun wie es geht – oder eben nicht. Und der Feldwebel heute ist eben nicht mehr der gestandene Portepee von früher… allein die Tatsache, dass wir Leute einstellen die von der Balastbarkeit her untauglichm aber prinzipiell ‚trainierbar‘ sind, sagt doch alles…
Interessanter Aspekt, das mit der Erfahrung, denn genau das hat man uns kürzlich an meiner Uni auch erzählt – und zwar sagte das ein Gastredner aus der Industrie:
Man geht davon weg, den blutjungen Studenten mit Bachelor / Master vom Campus aus zu verpflichten, sondern sucht eher nach erfahreneren Absolventen die evtl. vorher schon gearbeitet haben oder anderweitige Qualifikationen mitbringen. Wenn diese Person dann schon über 30 ist, who cares?
Ich denke auch, das die Reinrassigkeit eines OA/FA-Btl Schwachsinn ist. Wenn ich in der AGA mit „Normalsterblichen“ aufwachse, nach Lehrgängen immer wieder auf den Boden zurückgeholt werde und permanent Erfahrung sammle, wird mir das mehr helfen, als nach 36+ Monaten mit einem Master das erste Mal allein im neuen Btl vor meinen Leuten zu stehen, aber keinen Plan zu haben, was eigentlich abgeht… Oh, ich vergaß – ich hab ja mein Leutnantsbuch und kann eben nachlesen, wenn ich nicht weiterkomme :wall:
@jetflyer
Danke, genauso sehe ich das auch.
@Memoria
Ja, die OffzAusb ist am Ende, die „Neckermann“ PUO Ausb auch jetzt schon, und das Heer setzt dem Ganzen zukünftig die Krone auf.
@Sönke M.
Zero Tolerance wie bei den US-Streitkräften ist bei uns längst gang und gäbe. In der Führung sitzen nur noch die „Weichgespülten“. Wer einen Fehler macht oder eine abweichende Meinung äussert wird gegroundet, es sei denn er hat die entsprechende top cover, dann kann er machen was er will.
Dass wir einen quasi unkündbaren Arbeitsplatz haben scheint als Mutmacher nicht zu genügen.
@Kerveros: Es ist schon ein Unterschied, ob ein OA bis zum Leutnant immer nur in seiner peer group sozialisiert und befördert wird, oder ob er in AGA und SGA mit zukünftigen Uffz und Fw arbeitet, mit diesen parallel Gruppenführer wird, als FJ ins Uffz.-Korps, als FR von dem Portepees in deren Kreis sozialisiert wird.
@Soehnke: Ich rede nicht davon, das Studium zu streichen, im Gegenteil, es ist ein essentieller Faktor, aber es ist ein Fehler, es als Teil der militärischen Ausbildung zu sehen. Es gibt zwei Alternativen, die das ändern könnten:
– Studium ganz zu Anfang ohne milit. Dienstgrade. Start in die AGA mit 21/22/23 als Mannschaftsdienstgrad
– Studium nach 9 Jahren, als „Belohnung“ und Übergang für Zeitoffiziere und als Übergang für BS zu den eher strategischen Führungsfeldern, der sich eine 3-jährige Verwendung als Disziplinarvorgesetzter anschließt.
@Sascha Stoltenow:
Das war auch im System wie es jetzt ist nicht immer so. Das System, welches das Heer jetzt nutzt gab es ja vorher auch in der Luftwaffe und dort wurden die OAs zumindest mal in gemischten Grundausbildungseinheiten „grundsozialisiert“ und waren dann im Gruppenführerpraktikum während der OSLw und nach derselbigen oft noch im Truppenpraktikum… alles DInge die sich heute quasi erledigt haben, aber auch bei einer Ausbildung „am Stück“ machbar waren. (Schwerpunkt Vergangenheitsform)
Auf der anderen Seite hatte die Salamitaktik Ausbildung des Heeres auch so ihre Nachteile, zum Beispiel in der Sprachausbildung, was durch Eigenmächtigkeiten des Universiätspräsidenten der UniBw noch verschärft wurde (der nämlich mal eben die Fachkräfte für die Sprachausbildung für die spezialisierten Sprachkurse im Studium missbrauchte)
Und dann war da noch ein Grund, mit dem Studium zeitnah zu beginnen: Präsenz des Schulwissens (die im Studium durchaus hilft) und anch 9 Jahren Truppe wohl deutlich weniger gegeben wäre. Es ist also durchaus sinnvoll, nicht erst zum Ende der Dienstzeit damit anzufangen.
Dann könnte die Bundeswehr ja auch bei Gelegenheit mal die Leute fachbezogen einsetzen, soll heissen die Ausgebildeten Informatiker und Ingeniuere nicht in die Infantrie stecken, um danach zu meckern, dass man keine Fachkräfte hätte. AUch damit wäre viel geholfen.
Nur: all das weiss man seit über 10 Jahren…
Angefangen hat der Wahnsinn doch m.E. mit Einführung der „Neckermann“ Uffz/ StUffz.
Es wurden schlagartig Leute mit einem Dienstgrad ausgestattet, der es ermöglicht Befehle zu erteilen. Es ist schön, wenn ich einen vollausgebildeten Gesellen in meiner auf Spezialisten beruhenden TE habe. Aber er ist halt auf sein Gebiet beschränkt. Das militärische Wissen wird ihm nach z.T. erst langer Zeit dann vermittelt. Ich hab dann zwar den Mann mit Spezialwissen aber nicht mit der hier oft angeprangerten fehlenden Erfahrung. Als ich mit abgschlossener Berufsausbildung (Geselle) in die Bw eintrat, war ich Schütze Arsch im dritten Glied. Heutzutage kommt man so als StUffz in die AGA.
Mich erschüttert immer wieder, dass heutzutage Leute HFw werden, die noch im Kindergarten waren, als ich OFw und ZgFhr war.
Und dass der Umstand dass, diese jungen HFw (man kann das leicht auf Olt umlegen) heute Menschen im Gefecht führen – und fallen sehen – , allein auf political correctnes zrückzuführen ist, ist erschreckend. Hauptsache man hat mal schnell wieder die Medien begeistern können.
Man hätte die Atraktivität auch nur mit „Kohle“allein steigern können. Die geschenkten Dstgrd machen mehr kaputt, als dass sie der (kämpfenden) Truppe dienlich sind.
Wie erkennt man den Unterschied zwischen der Einsatzdoktrin eines Soldaten
aus Deutschland, der Schweiz und den USA?
Problemstellung:
Sie gehen mit Ihrer Frau und Ihren zwei Kindern durch eine verlassene
Strasse. Plötzlich taucht ein gefährlich wirkender Typ mit einem langen
Messer vor Ihnen auf, schaut Ihnen scharf in die Augen und beginnt, Sie mit
vulgären Ausdrücken anzuschreien.
Er zieht das Messer hoch und stürzt in Ihre Richtung.
Sie tragen Ihre 9 mm-Dienstwaffe bei sich und sind ein ausgezeichneter
Schütze. Es bleiben Ihnen ein paar Sekunden, bevor er Sie und Ihre Familie
erreicht.
Wie reagieren Sie?
DER DEUTSCHE SOLDAT:
(führt zunächst eine Informationsanalyse durch)…
– Könnte sein Messer ein kulturelles Ritualgerät sein?
– Bevorzugt er, in deutsch oder englisch angesprochen zu werden?
– Wird meine Reaktion einen Einfluss auf meine Beförderungschancen
haben?
– Ist sein Handeln nur seine Art auszudrücken, dass er meinen Lohn
bezahlt und er gerne meine Stelle hätte?
– Werden die Medien anschließend sein Lebensprofil nachzeichnen und
zum Schluss kommen, dass alle ihn gern hatten, sogar sein Hund?
– Ist er vielleicht Mitglied einer Strassengang, die einfach von der
Gesellschaft nicht richtig verstanden wird?
– Ist er ein kürzlich Eingewanderter, der noch nicht weiss, wie man
sich verhält?
– Ist er ein vorzeitig Entlassener, der nur ungenügend auf seine
gesellschaftliche Wiedereingliederung vorbereitet worden ist?
– Wird meine Reaktion als Ausdruck einer rassistischen
Grundeinstellung gewertet werden und mich die Stelle kosten?
– Ist er Opfer des Alco-Foetal-Syndroms und versteht deswegen
einfach nicht, was er da tut?
Also werde ich ihn höflich auffordern, seine Waffe doch auf den Boden zu
legen, während er auf mich losgeht.
DER SCHWEIZER SOLDAT:
– PENG
DER AMERIKANISCHE SOLDAT :
– PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG
PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG
PENG PENG PENG PENG klick –
– nachladen –
– PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG
PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG PENG
klick klick klick klick –
Hut ab für die Serie an die Journalistin, die Zeit und die Soldaten. Die Artikelserie zeichnet ein interessantes Sittenbild der Bundeswehr. Unabhängig von Einsatz oder Grundbetrieb zu Hause. Unabhängig davon, welche Truppengattung oder Teilstreitkraft man betrachtet. Das Beispiel ist der Einsatz; für jede Person der Serie jedoch gibt es in jeder Einheit, egal ob im Einsatz oder zuhause, eine Person in der Realität. Die Namen ändern sich, Charaktere und Verhaltensweisen bleiben. Sprich: Die Rollen sind dieselben, die Besetzung wechselt.
Zur Systemfrage: Es ist, wie es ist. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Persönlich fällt mir auf, dass dem System langsam aber sicher die Leute ausgehen, die junge Kameraden (Dienstgrad egal) einfangen, zurechtstutzen, anleiten, mit Anregungen versehen und Orientierung geben.
@Thomsen
Das von Ihnen beschriebene Bild fuehrt dazu, dass ich ab und zu den Eindruck habe, dass ich mich hier in den Hampton Roads in einem Buergerkriegsgebiet befinde…
1-5 Tote durch Schusswaffen an einem Wochenende – kein Problem.
Ein Bsp aus 2009 -ein Afro Amerikaner faehrt in ein Parkhaus, parkt ein, der naechste kommt und stellt sich so dich daneben, dass ersterer um sein Auto fuerchtet. Er steigt also aus und „PENG“, um in ihrer Sprache zu bleiben, er wird erschossen: Begruendung des letzteren „Ich habe mich bedroht gefuehlt“ …
Der Unterschied zum Buergerkriegsgebiet….. es tauchen keine Friedenstruppen auf!
@WB
Ich glaube, das ist letztendlich der Kern, aber es ist nichts wirklich Neues, warum haben denn die Wehrdienstleistenden frueher ueber Gammeldienst geklagt?
@Sascha
Ich halte ueberhaupt nichts davon, OA in den UA und Fw Gruppen zu sozialisieren. Das sind nicht ihre Peergruppen! OA gehoeren ab dem ersten Tag ins Offz Heim, um dort fuer ihre Taetigkeit als Offizier sozialisiert zu werden. Das heisst nicht, dass man nicht mal im ManHeim oder auf Stube ein Bier teilt, oder, auf Einladung, im Uffz/Fw Heim ein Bier mittrinkt. Vielleicht bin ich hier Oldschool, dass ist aber etwas, was ich von meinem Vater (Diensteintritt 1956 uebernommen habe, genauso, wie ich von ihm uebernommen habe, dass es sich leichter „Du A*****loch“ sagt, als „Sie A“***schloch“, und dies, was das Duzen anbelangt, auch weiter als Leitlinie verwende. Und das kann ich durch entsprechendes Vorleben auch umsetzen. (OK, ab und zu rutscht mir mittlerweile ein altersbedingtes Du zu einem juengeren heraus, wenn ich ihm was erklaere, soll man nicht machen, passiert aber…nobody is perfect)
@Elahan
Natuerlich ist ein Abiturient nicht mit einem Gesellen auf der gleichen Ebene, das ist aber auch nicht das Ziel. Als ich Abitur gemacht habe, wollte ich Diplom Informatiker werden und nicht Kodierer…… und mein bester Schulfreund ist KFZ Meister, vor dessen Faehigkeiten ich tiefen Respekt habe. Ich war der Theo, er der Praktiker!
Hier schwappt ein gesellschaftliches Problem in die Bundeswehr, der Irrglaube, dass jeder Abitur machen muss. Dabei bleibt leider nicht nur die Qualitatet des Studiums auf der Strecke, viel schlimmer noch , der deutsche Facharbeiter und der Meister gehen ueber die Wupper! Und die bilden wesentliche Teile unserer Wohlstandsbasis und den Kern des Made in Germany.
@Voodoo
Die Aussage zum Bachelor ist Hohn, schliesslich war es die Industrie, die genau den Unsinn gefordert hat und sich nun wundert, dass ein Bachelor nichts kann, weil eine Uni eben keine Fachhochschule ist. Und das ein Master keinen deutschen Dipl. Ingenieur ersetzt, der von klein nach gross, und nicht umgekehrt, wie beim Bachelor/Master von gross nach klein gelernt hat, setzt sich ja dann anscheinend wohl auch dort gerade als Erkenntnins durch.
Wir hatten mal das beste Bildungssystem, in dem jeder der sicn engagiert hat, auch seinen Platz finden konnte…. das haben wir aber zugunsten einer Gleichmacherei und Vortaeuschen von Karrierenchancen aufgegeben
Was ihr Leutnantsbuch anbelangt, hier muss ich bekennen, ich habe keins und kenne es auch nicht, ich kaufe mir meine Buecher in der Regel selber (ca. 100 Umzugskartons mittlerweile), aber seien Sie doch froh, dass Ihnen jemand mal was an die Hand gibt. Und wenn Sie es nur dazu benutzen, um zu lernen, wie Sie es nicht machen sollen. Weil Sie die hoehere Einsicht haben, dass ALLES was dort steht, falsch ist, was ich aber ehrlicherweise mal zu bezweifeln wage.
Wenn Sie in einer Firma nach 36+ Monaten Studium auftauchen, muessen Sie auch schwimmen……oder vor dem Ende der Probezeit ist Schluss!
Aber im Gegenzug koennen Sie mir dann ja vielleicht mal erklaeren, warum die juengeren Offiziere (bei den Unteroffizieren weiss ich es nicht), ploetzlich ein Offizierspatent, einen Offiziersring, eine eigene Paradeuniform und einen Offiziersdegen haben wollen. Das geht mir naemlich voellig ab.
Mit Bezug auf die Bundeswehr finde ich es eher spannend, dass ich nun fuer einen niedrigeren Abschluss (Master) mehr Zeit brauche, als fuer den besseren Ing bzw das Diplom……und dabei die Studenten mit mehr Pruefungen noch mehr stresse….
@Luftwebel
Und weil Sie mal der Schutze A* waren, muessen das jetzt alle, die nach Ihnen kommen, auch werden bzw machen???? Was ist den das spezifisch militaerische in einer Fachtaetigkeit oder mal in Geld ausgedrueckt, was bringt es dem Steuerzahler (der das ja alles bezahlt), dass wir Ihre vorhandenen Fachkenntnisse zugunsten einer Sozialisierung auf Eis legen? Wenn Sie von VW zu Mercedes wechseln werden Sie ja auch nur umgeschult und fangen nicht mit dem Werkstatt fegen wieder an.
Nehmen Sie doch ihre jungen Leute an die Hand und suchen sich einen ausgebildeten Sicherungszugfuehrer in ihrem Verband, wenn Sie es selbst nichrt machen wollen, und machen Sie Uffz Weiterbildungen.
Grudnsaetzlich halte ich es mit WB:
„Persönlich fällt mir auf, dass dem System langsam aber sicher die Leute ausgehen, die junge Kameraden (Dienstgrad egal) einfangen, zurechtstutzen, anleiten, mit Anregungen versehen und Orientierung geben.“
Schoenes Zitat
Zum Thema Offiziersausbildung empfehle Martin van Crevelds „Kampfkraft“ – und Robert Heinleins „Star Ship Troopers“, in dem das ganz kurz und knapp zusammengefasst wird:
Der Kommandeur der Offiziersschule in seiner Ansprache bevor er einige neue Offizieranwärter zum „Truppenpraktikum“ schickt, S. 242f:
@Boots on the Ground
Habe wie gewünscht das als Zitat gekennzeichnet.
Sie machen da ein gewaltiges Fass auf…
Die Interviews bestärken einen Eindruck, den ich schon länger habe. Viele Soldaten machen nur noch Dienst nach Vorschrift, da die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt wird und man die militärische Führung für inkompetent hält – und offensichtlich so falsch damit nicht liegt.
Was sind aber die Ursachen dieser Probleme?
1) Die politische Führung gibt einen Auftrag, der in sich nicht schlüssig und schizophren ist. Einerseits soll Afghanistan befriedet werden, anderseits soll möglichst nicht gekämpft werden. Wer die Schlachten, die es zu schlagen gilt, nicht schlagen will, hat den Krieg bereits verloren.
Dazu kommt, dass Kräfteansatz und Auftrag nicht in Einklang stehen. Wer den Afghanen eine andere Lebensweise aufzwingen will, braucht dafür nun mal viele Stiefel am Boden, die sich zudem nicht hinter Festungswällen verstecken dürfen sondern in die Dörfer raus müssen.
2) Die militärische Führung wurde entmannt. Die Bundeswehr wird heute von einer Offiziersgeneration geführt, die nicht Manns genug ist, sich wirklich gegenüber dem Feind durchsetzen zu wollen. Dies merkt die Bevölkerung im Einsatzland natürlich und beginnt, ihre Süppchen zu kochen. So hat diese „neue“ militärische Führung Nordafghanistan destabilisiert, so wird gerade der Balkan wieder zum Kriegsgebiet, weil es sich eben für Aufständische lohnt, sich mit der Bundeswehr anzulegen. Ursache für diese „Entmannung“ war wieder die politische Führung, die eben keine Armee mehr wollte, sondern eine Art deutsches Peace Corps. Die Politik erntet hier gerade die faulen Früchte falscher politischer Vorgaben seit etwa 1998.
3) Der Bundeswehr fehlt der gesellschaftliche Rückhalt, was auch wieder seine Ursache in Art und Weise hat, wie die Politik sich vor ihre Parlamentsarmee gestellt hat. In den USA stehen selbst erbitterte Gegner aktueller Kriege hinter ihren Soldaten und ihrer Truppe. Soldaten haben dort ein hohes gesellschaftliches Ansehen, bekommen oft vergünstige Konditionen, werden geachtet. Das hat Auswirkungen auf die Qualität des (Führungs-) Nachwuchses. Die Bundeswehr mit ihrem heutigen Image wird nicht die besten Köpfe für sich rekrutieren können. Mit der Abschaffung der Wehrpflicht hat man nun auch die letzte Möglichkeit verloren, Zugang zu interessantem Nachwuchs zu bekommen.
In der Summe muss man leider feststellen: Es steht wohl schlechter um die Zukunft unserer Truppe, als viele das noch denken. Aber die Politik hat es ja offenbar so gewollt.
@Soenke Marahrens
ich denke Thomsen wollte eher das gegenteil heraus kristallisieren.
Dazu kann ich nur immer wieder diese Karrikatur hinzu ziehen: http://lockerz.com/s/161700744
„Was ihr Leutnantsbuch anbelangt, hier muss ich bekennen, ich habe keins und kenne es auch nicht, ich kaufe mir meine Buecher in der Regel selber (ca. 100 Umzugskartons mittlerweile), aber seien Sie doch froh, dass Ihnen jemand mal was an die Hand gibt. Und wenn Sie es nur dazu benutzen, um zu lernen, wie Sie es nicht machen sollen. Weil Sie die hoehere Einsicht haben, dass ALLES was dort steht, falsch ist, was ich aber ehrlicherweise mal zu bezweifeln wage.
Wenn Sie in einer Firma nach 36+ Monaten Studium auftauchen, muessen Sie auch schwimmen……oder vor dem Ende der Probezeit ist Schluss!
Aber im Gegenzug koennen Sie mir dann ja vielleicht mal erklaeren, warum die juengeren Offiziere (bei den Unteroffizieren weiss ich es nicht), ploetzlich ein Offizierspatent, einen Offiziersring, eine eigene Paradeuniform und einen Offiziersdegen haben wollen. Das geht mir naemlich voellig ab.“
Verzeihen sie mir, das ich es mal so offen sage – wenn sie keine Ahnung davon haben, was in diesem Leutnantsbuch steht, dann sparen sie sich doch auch einfach eine Bemerkung dazu. Ich helfe ihnen aber denoch gerne: In diesem Buch sind mehr oder weniger fundierte Kurzgeschichten enthalten, die dem jungen Offz zeigen sollen, wie man in bestimmten Situationen reagieren kann. Jedoch sind diese so haarsträubend ausgewählt, dass es mehr eine drittklassige Romanvorlage geworden ist, als denn eine Hilfe oder geschweige denn eine Handlungsanweisung. Ich kann sehr wohl beurteilen, ob das Buch etwas taugt oder nicht, denn ich bin den selben Weg gegangen, wie die jungen Kameraden jetzt.
Zu dem anderen Teil Ihrer Aussagen: Das OffzPatent gibt es seit Aufstellung der Bundeswehr, seit 2000/01 heisst es allerdings aus PC-Gründen OffzBrief (denn eine Kommission stellte fest, ein Patent wäre früher der Freibrief zum Brandschatzen und Plündern gewesen). Der OffzRing entstand auf Anregung des 68.OL (ungefähr 2001) und wurde durch die OSH aufgegriffen und verwirklicht – man muss ihn allerdings selbst kaufen, er wird nicht verliehen im Sinne von „geschenkt“. Lange davor hatte bereits die OSLw einen Jahrgangsring. Wenn sie mehr über die Tradition dieser Ringe wissen möchten, schreiben sie mal die OSH an. Paradeuniform und Säbel sind wohl Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins und des Stolzes auf die Armee an sich. Man kann darüber geteilter Meinung sein, aber ich finde eine Normalisierung der Uniformfrage mittlerweile ebenso als angebracht.
Das sie nichts von alldem nachvollziehen können, spricht für die Tatsache, das sie sich schon lange, lange nicht (mehr) mit diesen Themen beschäftigt haben oder aber komplett den Überblick verloren – sorry für diese Feststellung.
PS: Ah – und es ist nicht „mein“ Leutnantsbuch. Ich war bei Erstüberreichung dieser glorreichen Neuerung bereits schon länger OLt. Von daher bin ich recht dankbar, das man mir noch richtige Hinweise, lektüren und Ratschläge mit auf den Weg gab und nicht so etwas sinnloses.
Guter Ansatz Sascha Stoltenow.
Der beste Blog seit langem! Wir (T.W.) sollten ihn als Ergänzung zum Feldwebel und Leutnatsbuch herausgeben!
Früher war es im deutschsprachigen Raum so, dass Akademiker in der Forschung (Entwicklung) und Lehre eingesetzt wurden. Jetzt machen sie eine Berufsausbildung zum Einstieg in das Arbeitsleben/Dienstleben und stellen fest, dass diese Ausbildung sie nicht für ihre Tätigkeit qualifiziert! Denn dafür bräuchte man eher eine richtige Berufsausbildung die einen Ausbildet und nicht „nur“ Bildet!
Fragen sie mal was es einem Luftfahrzeug-technischen Offizier für den Truppendienst bringt Luft und Raumfahrttechnik zu studieren. Besser wäre es gewesen wenn sie Militärhistorik, Pädagogik und Management studierten.
Man benötigt ein Fähigkeit und kein Zeugnis für die optimale Ausübung einer Tätigkeit und am Ende ist selbst das Fliegen oder die Chirurgie ein Handwerk! Auch Kopfwerk ist wichtig aber eben nur da wo es gefordert ist. Das eine mit dem anderen auszuspielen macht keinen Sinn. Aber wir sind noch im Denken der letzten Jahrhunderte obwohl die Gesellschaft schon weiter ist! Ein Meister ist ein Meister und nur diesen lass ich an meine Zähne! Er muss sein Handwerk beherrschen oder hat schon einemal jemand seinen Zahnarzt gefragt wo er studiert hatte und mit welchem Abschluß (und er benötigt auch keinen Dr.).
Interessante Aussagen… Der arme Oberleutnant tat mir schon fast Leid. ^^
Durch die zeitliche Struktur seines Werdens ist er in die Verlegenheit gekommen, weniger Ahnung zu haben als seine Feldwebeldienstgrade und dann in den Einsatz gehen zu müssen. So kann sich natürlich niemand so bewähren, wie er es vor hat.
Vielleicht wird das mal verbessert… Erst Einsatz als Fähnrich als Gruppenführer oder so und dann Zugführer mit höherer Kontinuität in der Truppenzugehörigkeit. Naja.
Aus Marschall Montgomery’s Memoiren zitiert:
„Ihr (Armee) wichtigster Bestandteil sind die MENSCHEN, daher muss derjenige, der eine Armee richtig handhaben will, die menschliche Natur verstehen. In den Menschen liegen gewaltige seelische Kraefte, die man zu positiver, schoepferischer Betaetigung erschliessen muss, indem man sie begeistert und ihre Empfindungskraft anregt. Tritt man an die Menschen kuehl und unpersoenlich heran, so erreicht man nichts; aber wenn man das VERTRAUEN seiner Maenner gewinnen kann und sie fuehlen, dass ihre wichtigsten Belange sicher in der Hand ihres Fuehrers liegen, dann besitzt man ein koestliches Gut, und die gewaltigsten Leistungen werden moeglich“.
Wie steht es mit der Ausbildung in der Bundeswehr, unabhaengig von den Organisationsbereichen und den Ebenen? Es wird eher theoretisiert ueber Innere Fuehrung, um dann doch zu Hexenjagden (Abfrage Rituale und Fuehrungsverhalten im letzten Februar) aufzurufen, oder an ein kollektives Pflichtgefuehl zu appellieren (Wir…).
Es fehlen neben praktischen Uebungen (in der OA-Ausbildung der Lw faellt nach Aussetzung der Wehrpflicht auch das letzte bisschen TrpPraktikum weg) auch die durch Praxis gehaertete Auseinandersetzung mit dem Thema „was ist Fuehrung?“ Und hier reicht das Verstecken hinter InFue nicht aus, es muss schon konkreter sein.
Wird unseren OA / Fw Anwaertern noch vermittelt, dass es neben dem Verstehen von Menschen (s.o.) auch um die Fragen geht: Setzt sich Grp/ZugFhr fuer Ziele ein?, Haben sie die Gaben, das geistige Zeug, Kenntnisse (ja: Erfahrung!) und wird der Mut, Entscheidungen zu treffen (Initiative) honoriert? Wird nicht zuletzt in der Truppe vermittelt, dass es wichtig ist, Verantwortung (fuer Entscheidungen) und damit Risiko zu uebernehmen? Wird dies vor allem vorgelebt?
@Voodoo
Die Message, die ich Ihnen mitgeben wollte, war, nur weil Ihnen (und einigen anderen) das Buch nicht passt, heisst es nicht automatisch verbindlich fuer alle, dass es Unsinn ist! Meine Kameraden vom Heer sind genauso denkende Menschen wie Sie.
Schreiben Sie das doch mal sachlich auf, und schicken dem Inspekteur des Heeres einen Brief. Ich wette, Sie bekommen eine Antwort!
Was Ringe usw anbelangt, ich habe mich sehr wohl mit der Materie beschaeftigt und die diversen Internforen und Seiten hoch und runter gelesen.
Ihr Zitat
„Paradeuniform und Säbel sind wohl Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins und des Stolzes auf die Armee an sich“ Fuer mich ist die Bundeswehr kein Selbstzweck, ich brauche daher ausser der Uniform keine weiteren aeusseren Zeichen! Ich verrichte aus Ueberzeugung als Staatsbuerger in Uniform meinen Dienst, bin stolz auf meine Schwarz Rot Goldene Fahne auf dem Pullover etc.
Was das Offizierspatent anbelangt, muss es dann heereseigentuemlich sein, ich habe weder 1988 am Ende meines OAL noch bei der Lt Befoerderung 1990 ein solches erhalten.
@Boots on the Ground
Was Martin van Creveld anbelangt, ich schaetze seine polarisierenden Ansichten, da kann man hervorragend diskutieren! Er hat uns 2001 oder 2002 in Hamburg mal als „Dinosaurier bezeichnet, die den Krieg nicht ernst nehmen wuerden. Aeusseres Zeichen davon sei, dass wir nun auch Frauen mitmachen lassen wuerden.“ Ich mache sie mir aber nicht zu eigen!
Er pflegt den Warrior Approach, den ich (Achtung ich!) so nicht sehe!
Was Heinlein anbelangt, ich finde die Geschichte im vorderen Teil des Buches mit dem Lehrer und der Machtergreifung im Klassenzimmer viel spannender. Da lernt man das Nichtstun auch schadet.
@Elahan und Sascha, das sehe ich nach wie vor anders! Und in finde dazu Bestaetigung in unseren Traditionslinien ( Tradition und nicht Brauchtum)
Scharnhorst, zitiert nach http://www.broicher.net/kapitel3.asp
„Alle Bürger des Staates sind geborene Verteidiger desselben.“ Aber besonders lag es ihm am Herzen, Offiziere heranzubilden, „die zu kommandieren verstanden“, und die “neben dem Mut, der Entschlossenheit und dem Vertrauen der Untergebenen zugleich Kenntnisse des Kriegswesens, Erfahrung und ausgebildete Urteilskraft“ besaßen. Die Denkschrift schließt mit den programmatischen Sätzen: „Der Geist ist der beste Hebel des Heeres; ohne ihn helfen alle Paradekünste nichts, das Heer bleibt ohne Geist eine bloße Maschine, ein Räderwerk von Automaten, das den Führer in der Regel im Stich läßt. Dieser Geist entsteht nicht von selbst, er muß von oben herab durch äußere und innere Mittel, durch Vaterlandsliebe, durch Gemeinsinn, durch zweckmäßig eingerichtete Volksschulen (gemeint sind Bildungseinrichtungen im weitesten Sinne) und durch umsichtig geleitete, den Anforderungen der Zeit entsprechende Kriegsschulen geweckt werden.“
Um darauf Elehans Meisterbegriff anzuwenden….. ich haette gerne meisterliche Denker, und dafuer haben wir Deutschland als das Volk der Dichter und Denker die Universitaeten.
Wenn Sie Warrior werden wollen, da gibt es Moeglichkeiten, wie bspw. die Franzoesische Fremdenlegion. Aber es ist nicht das Menschenbild der Bundeswehr!
nein ich bin kein Pazifist ich lehne den Kampf nicht ab! Aber dieser ist zweckgebunden!
@Sun Tzu
Wer will denn den Afghanen eine andere Lebensart „aufzwingen“? Wenn Sie so argumentieren, haben Sie nicht nur den Kampf und die Schlacht verloren, sondern gleich den Krieg verloren!
Ich habe auch kein Allheilmittel fuer Afghanistan!
Die Begeisterung der Amerikaner fuer ihre Truppen sind vodergruendig sehr angenehm, der Herokult macht aber den Streitkraeften mittlerweile selbst zu schaffen, weil es schwierig ist, Ordnung und Disziplin zu halten, wenn jeder glaubt, dass er ein Held ist! Der laufende Todessquad Prozess ist ein beredetes Beispiel.
Und es ist in Teilen nur vordergruendig, weil wenn es spaeter um Jobs geht, US Arbeitgeber aus Angst vor PTSD etc Veteranen nicht einstellen.
Die Bundeswehrfuehrung ist nicht entmannt, wir haben das Primat der Politk!
Ob uns das gefaellt oder nicht, es ist so! (Mir gefaellt es, auch wenn es mich immer mal wieder mein Weihnachtsgeld kostet ;-))
Ich denke der einzige Fall von Entmannung war, als Helmut Schmidt die Bundeswehr 1962 gegen die Verfassung im Inneren eingesetzt hat, aber hier koennen wir, glaube ich, hoehere Gewalt gelten lassen.
Den Kampf um die besten Koepfe gewinnen wir nur, wenn wir „Wir.dienen.Deutschland“ (wieder) in der Gesellschaft verankern. Es nur intern in der Bundeswehr als zukuenftigen Gral zu verankern, wird uns nicht helfen!
@Voodoo
Das Leutnantsbuch des Heeres kenne ich nicht, daher kann ich die Qualität nicht beurteilen, die in meinem Verband an junge Offiziere verteilte Pflichtlektüre und das von der Evangelischen Militärseelsorge veröffentlichte De Officio sollen dem jungen Offizier nach dem Studium als Anhalt, als Hilfestellung für das eigene Handeln und das Sein dienen. Mehr nicht. Wenn Sie der Ansicht, das jetzige Leutnantsbuch ist nicht zielführend, bringen Sie doch bitte Ihre eigenen Vorstellungen ein.
Kann man sich dieses umstrittene ‚Leutnantsbuch‘ auch als Zivilist außerhalb der Bundeswehr beschaffen? Falls ja: wo?
Mitte nächsten Jahres dürften doch die ganzen studierten Herren von den Unis über das Heer einfallen und wir werden sehen, wie sich das ausgewirkt hat.
Ich gehe davon aus, dass ich das selbe Problem wie mit frisch beförderten Uffz und Fw haben werde; denen kann man den Größenwahn im UffzKorps/der Einheit aber schnell austreiben, dank Alter, Erfahrung und VorgV.
Dummerweise fällt letzterer Punkt gegenüber den Offizieren weg.
Den gab es aber noch in der alten Ausbildung, da die ersten drei Jahre regelmäßig in der Truppe verbracht wurden, was nach erfolgtem Studium und „Wiedereingliederung“ in den militärischen Teil der Bw durchaus als Abholpunkt genutzt werden konnte.
Und selbst bei den altausgebildeten Jahrgängen, die heute teilweise schon Major sind, kann man regelmäßig Sätze hören wie „Bei einem Feldwebel kann man ja schon froh sein, dass die Lesen können.“
Zukünftig Abitur mit 18 und direkt in die Sozialisationsgruppe OA, bei der keine Krähe der anderen ein Auge aus hacken wird, schließlich kann man jemanden in den Ausbildungstrainings keine Fragen stellen, der könnte ja auf die selbe Idee kommen.
Funktioniert mit richtigen AGAnauten übrigens nicht, genau so wenig wie abgesprochene Fragen auf die man auch die Antwort kennt.
Übrigens sind Luftwaffe und Marine hier kaum vergleichbar, da hier die Führung größerer TEs auf einem Gefechtsfeld einfach mal entfällt und man ja eh ein Team ist, anstatt Trupp, Gruppe, Zug, …
Welcher Offizier bei der Luftwaffe führt schon „richtig“, also außerhalb eines warmen Gebäudes?
@ Boots on the Ground
Hätten Sie da mal einen Link zu?
Aber selbst in diesem, ziemlich fragwürdigen Beispiel zeigt sich, was am derzeitigen Ansatz falsch ist. Das Problem ist nicht die Förderung des Geistes(Studium), sondern die Vernachlässigung des „Automaten“(der aus Erfahrung und Übung erwachsenden Beherrschung meines Fachs).
Neurowissenschaftlich gesehen ist es auch falsch zu glauben, Führung könne man theoretisch üben. Natürlich werden in einer Armee immer unterschwellige Differenzen zwischen den Dienstgradgruppen bestehen, und jeder ist aus subjektiver Sicht der Held. Aber gerade dies muss die Führung doch wissen! Und diese Reibungspunkte verstehe ich nie theoretisch, sondern erst in der Praxis.
Was ist es denn für ein Ausbildungssystem, das die Ausbildung erst mit dem ersten Einsatz abschließt? Auch wenn es sich in der Praxis so verhält, wir können doch unsere Führerausbildung nicht so gestalten, dass den Teilnehmern Wissen vorenthalten wird. Und das ist es, was gerade geschieht. Ich war sehr froh, als ROA durch die AGA und SGA zu gehen und als Gruppenführer und stellv. Zugführer zu lernen, und wir haben uns damals schon über die OA-Btl aufgeregt. Mir tun die Fw und die Lt ja beinahe leid. Die Truppenpraktika haben etwas von Tourismus, immer schon wieder weg, sobald es funktionieren könnte, sobald Vertrauen in der Einheit aufgebaut wurde.
Ich habe damals beim Dienstantritt drei Bücher bekommen: Grundzüge der deutschen Militärgeschichte in zwei Bänden und De Officio. Das habe ich damals als verwunderlich empfunden, aber später als ausreichend und zweckmäßig kennengelernt. Den Rest an „Soft Skills“, wenn man das so nennen möchte, erlernte ich durch harte Arbeit, Fleiß und das Gespräch mit dienstälteren, erfahrenen Offizieren und Feldwebeln. Von Ersteren erfuhr ich die „theoretischen“ Grundlagen, aber auch solche Sachen wie „Auftreten“, „Haltung“, „Moral und Ethtik“ und das teilweise sogar durchs vorgelebte Vorbild; von letzteren erlernte ich mein praktisches Handwerkszeug und die Kunst, eine kleine Kampfgemeinschaft zweckmäßig zum Erfolg zu führen.
Das findet heute in der Form nur noch eingeschränkt statt, weil man den jungen OA keine Chance mehr gibt, Erfahrung an Stellen zu sammeln, wo sie noch aufgefangen und wieder aufgerichtet werden können. Dieser Ansicht waren zum Zeitpunkt der Umstellung des Ausbildungsgangs nicht nur ich, sondern z.B. das gesamte OffzKorps meines damaligen PzBtl und die Masse der Offz der Brigade. Daraufhin setzten wir uns damals mit unserem Kdr und dem S3 zusammen und versuchten, einen „Gegenentwurf“ zu entwickeln, bzw. Lösungsansätze aufzuzeigen und vor allem deutlich zu machen, was man den neuen OA für Möglichkeiten nimmt. Dies trugen wir, sauber ausgearbeitet , dem damaligen Inspizienten der (Offz)Ausb vor. Wir ernteten viel Verständnis, es wurde viel notiert – aber berücksichtigt wurde von all dem nichts. Begründung: Muss alles so umgesetzt werden, weil das wäre ja im Sinne der Attraktivität.
Ich denke, das ich mich bereits eingebracht habe. Ich respektiere auch ihre Ansichten, Herr Marahrens / Herr Müller, aber für mich ist dieses Buch eine hohle Entschuldigung für nicht vermitteltes Wissen, das man versucht, auf diesem Wege „noch schnell im Selbststudium“ nachholen zu lassen. Jeder, der nicht aus dem Heer kommt, mag das nicht nachvollziehen können, aber ich denke, das z.B. ein Thomsen aus der werten Leserschaft hier, ziemlich genau weiss, was ich meine.
@Soenke Marahrens
….. ich haette gerne meisterliche Denker, und dafuer haben wir Deutschland als das Volk der Dichter und Denker die Universitaeten. Als Volk der Dichter und Denker? So bezeichnen sich die Deutschen seit den 30er Jahren rückblickend. Die Dichter und Denker lebten nicht in einem Deutschland, sondern gehörten anderen Staaten an (Württember, Sachsen, Preußen uvm) Deutschland gab es da noch nicht und wenn sie die Dichter und Denker, die sie evtl meinen betrachten, werden sie feststellen, dass diese ihre Fähigkeiten nicht auf der Uni lernten sondern diese Anlagen schon hatten! Das Bildungssystem von damals, unter Bezug auf Ausnahmetalente, mit dem von heute zu vergleichen ist nicht korrekt! Wer das Denken erst auf der Uni lernt, sollte dort oder in Denkfabriken bleiben aber keine Menschen führen. Wer Menschen fair und gut führen will muss sie kennen, mögen und Denken ist erwünscht! Menschen führen ist ein Studium an sich! Wer glaubt ein technische Studium qualifiziert einen jungen Menschen andere zu führen liegt falsch. Diese verwechseln Wissensvermittlung mit Bildung! Wer unterschätzt, dass Menschen sich heute ein Leben lang gerade mit den neuen Medien weiterbilden verkennt die Lage! Ein Studium setzt Denken voraus und kreiert es nicht. Aus der Sicht eines Scharnhorst waren die meisten preußischen Offiziere nicht wiklich gebildet sondern adlige die nicht wirklich Menschen von niedrem Stande mochten, humanistische Bildung fehlte ihnen oft. Eine wichtige Fähigkeit ist nicht das Denken, sondern das Nachdenken/Reflektieren, dies ist dann auf den Gewinn von Erkenntnissen gerichtet. Wenn Menschen Reflektieren und dann noch Menschen führen, toll! Erfolgreiche Führer Zug/Grp müssen fesseln, begeistern und gute Taktiker sein und nicht zwingend Strategen! Wenn sie es dann später mal werden, auch toll! Dann haben sie das Zeug zum i.G. (Idealfall)
Was ist schwieriger als neue Ideen in die Köpfe der „Alten“ zu bekommen???
Die alten (war schon immer so) Ideen raus zu bekommen.
Wer ständig in der Vergangenheit lebt hat die Realität schon lange überholt.
Ich war anfänglich auch gegen die neue Offzausbildung und als Chef damals von dem ersten „neuen“ Ausbildungsgang betroffen. Nach den ersten Monaten musste ich meine Überzeugung ablegen, denn es war wirklich besser als das alte System!
@ jetflyer
Können sie das etwas näher erläutern? Vielen Dank.
@jetflyer
Besser für die, die im Anschluß in eine Fachverwendung gehen bestimmt! Für die, die Menschen führen können auch! Für die die, die im Anschluß Menschen im Gefecht führen, eher nicht!
Ich finde in der Debatte „altes vs. neues Ausbildungssystem Offizier des Heeres“ doch einiges immer wieder erstaunlich bzw. es kommen bei mir Fragen auf:
1. Das Verfahren (Erst Studium, dann Truppe) gab es auch früher schon [unbestätigte Aussage eines BG / Kdr OSH unter Bezugnahme auf seinen eigenen Werdegang].
a) Wie ist der Mann denn bei dieser schlechten Ausbildung überhaupt General geworden? (Ohne das Faß „Was sagt das Erreichen der DG-Grp ‚Generale‘ über Führungsfähigkeit aus“ aufmachen zu wollen)
b) Was mich auch zur Frage führt: Was haben wohl in dieser Umbruchphase die „Alten“ über die „Neuen“ gesagt?
2. Der erste OAJ im neuen Ausbildungsgang war der 76. OAJ (Einstellungsdatum 2006). 15 Monate Vorausbildung, 4 Jahre Studium = 5 Jahre 3 Monate. Die Kameraden haben also mit Masse [mit Ausnahme derer, die nicht den M.Sc. machen durften und Offz ohne Studium] erst in diesem Jahr(!) – genauer vor knapp drei Monaten die Universität verlassen. Sie befinden sich derzeit in der weiteren Ausbildung – sind mithin noch nicht in der Truppe angekommen. Wie also kommt es, dass hier schon soviele Kameraden Erfahrung mit den „Neuen“ haben (bzw. diese zu haben glauben) ?
Z.B. weil die Umstellung auf das FA-System älter ist und man Erfahrungen daraus ableiten kann?
@Christoph Engelhardt
die Umstellung war 1985, und 1988 tauchten die ersten an der Uni auf!
Resultat aus Sicht einer anderen TSK, wie oben beschrieben ;-)
Und ja, Sie taten sich am Anfang schwerer im Studium, trotzdem war mein Studienbester in Informatik ein Offzier vom Heer.
@Voodoo
Einfaches Schliessen ist nicht immer zulaessig und schon gar nicht bei komplexen Systemen.
Denn wir hatten das andere System ja schon bei den Offz, bevor es die FA Ausbildung gegeben hat, und dann waere der Schluss,
– da man sich hier ja in der Regel einig ist, dass die uebergeordnete Fuehrung in der Regel nicht weiss, was sie tut – das wohl beide Systeme untauglich sind!
@Elahan
Mal eine ehrliche Frage? Warum verdammen Sie das Studieren so? Hat das einen persoenlichen Grund? Falls es ja, wuerde ich die Diskussion gerne einstellen! Und ich sage Ihnen auch warum, die Diskussion fuehrt fuer mich gefuehslmaessig in eine Richtung, die ich bisher immer dann erlebt habe, wenn ich mit jemanden diskutiert habe, der das Studium aus irgendwelchen Gruenden nicht beendet hat. Das bitte ich nicht als Beleidigung zu sehen, sondern als Feedback.
Offiziere mit Studium muessen nicht unbedingt die besseren sein, es macht sie aber auf keinen Fall schlechter!
Ansonsten wuerde ich Ihnen dann gerne die Frage stellen, ob nach Ihren Vorstellungen wirklich Unteroffiziere (die ja alle Meister sind, und begeistern….) die besseren Offiziere sind? Das steht naemlich oben, wenn man alle Ihre Statements aufaddiert.
Da es das Studium Menschenfuehrung nicht gibt, interessanterweise wird das auch nicht in der WIrtschaft nachgefragt, hier ergaenze ich dann noch die Aussage eines weiteren Diskussionsteilnehmers, das brachte man das ja frueher auch schon mit….,
was machen wir dann?
Ich will gar nicht in Frage stellen, dass es solche Menschen gibt, aber das sind Einzeltalente, die bekommen Sie auch nicht in Massen in die Streitkraefte, die machen u.a. ihre eigene Firma auf.
Also muss das Ausbildungssystem der Streitkraefte etwas aus denen machen, die kommen!
Und dann muesste man noch logischerweise bei einem Verzicht auf das Studium zumindest jedem OA fachlich eine Meisterausbildung angedeihen lassen.
Denn ansonsten hat er nicht die Chance, die notwendigen handwerklichen Qualitaeten zu entwickeln, und damit die Arbeit der anderen Meister bewerten zu koennen. Und das wuerden sich diese dann so auch nicht bieten lassen, egal wie gut man fuehrt und begeistert.
Nur mit Charisma macht man sich irgendwann zum Idioten, wenn man fachlich nicht mithalten kann.
Und um mehrere Gewerke ueberblicken zu wollen, ist es dann schon eher ein technisches Studium.
Die langfristige Zielsetzung der Offizierausbildung ist aus meiner Sicht nicht die Fuehrung einer kleinen Kampfgemeinschaft – es schadet dem OA aber auch nicht – , aber dass ist originaerer Auftrag fuer die Unteroffiziere. Fuer Offiziere ist es der Einsatz derselben, verbunden mit den notwendigen Planungen etc. mit der Zielsetzung Zuege / Kp / Btl zu fuehren! Dazu gehoert auch Menschenfuehrung, aber eben auch mehr!
Mir scheint, dass hier am Thema vorbei diskutiert wird. Im Kern geht doch darum, dass die Unterstellten mit mehr Erfahrung nicht in der Lage waren, mit dem Vorgesetzten in eine sach- und sinndienliche Kommunikation zu treten.
Wenn jedoch jeglicher Sinn am Einsatz fehlt plus eine Hackordnung von Erfahrenen und Unerfahrenen (ähnlich der EK-Bewegung der NVA) etabliert wird, dann besteht kein Interesse daran, irgendwie mit dem Vorgesetzten/Unerfahrenen zusammenzuarbeiten, sondern man agiert nur unter seinesgleichen und veranstaltet mit den anderen diese Spielchen, Proben/Tests.
Die Unfähigkeit zur Kommunikation und Anleitung, kann man nicht durch diese „Wer ist der wirklich Bessere in der Gefechtsführung?“ beantworten, sondern nur kaschieren.
Wünschenswert wäre folgendes: