Mit der Privatmarine im piratensicheren Konvoi: 30.000 Dollar pro Schiff

Die in den vergangenen Monaten immer wieder auftauchenden Pläne für eine Privatmarine, die Handelsschiffe mit bewaffnetem Geleit vor somalischen Piraten schützen soll, scheinen Gestalt anzunehmen: Innerhalb der nächsten fünf Monate, berichtet die Wirtschafts-Nachrichtenagentur Bloomberg, will eine britische Gesellschaft diesen Schutz anbieten. Die Frachter und Tanker sollen in kleinen Konvois von den bewaffneten Booten begleitet werden. Die Kosten für dir drei- bis viertägige Reise durch den Golf von Aden: 30.000 US-Dollar pro Schiff.

Noch existiert die Kleinmarine mit ihren bewaffneten Patrouillenbooten, für die das Geld über die Versicherungsindustrie, die maritime Wirtschaft und finanzstarke Investoren aufgebracht werden soll, nur als Plan. Und der Golf von Aden ist nur eines der Gebiete am Horn von Afrika, in denen sie Seeräuber aus Somalia aktiv sind – noch dazu derzeit nicht unbedingt das problematischste, wie die Aktionen der deutschen Fregatte Köln und die – beendete – Kaperung eines taiwanesischen Fischtrawlers im Indischen Ozean in den vergangenen Tagen beweisen.

Deshalb stehen auch die privaten Sicherheitsdienste, die ihre bewaffneten Teams auf den Frachtern selbst einschiffen, in den Startlöchern. Zum Beispiel in Großbritannien, wo Premierminister David Cameron kürzlich ein Ende des Verbots solcher Waffenträger auf Schiffen unter britischer Flagge ankündigte. Und auch in Frankreich wird darüber nachgedacht. In Deutschland ist es ja, der laufenden Diskussion über eine Zertifizierung dieser Dienstleistung zum Trotz, bereits jetzt zulässig.