Afghanistan: Keine „übertriebene Verkleinerung aus politischer Symbolik“
In seiner ausführlichen Rede auf der Handelsblatt-Konferenz Sicherheitspolitik&Verteidigungsindustrie (die ich aus technischen Gründen hier nur in kleinen Teilen widergeben kann) heute in Berlin hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière auch – kurz – zur Debatte über eine mögliche Verringerung des deutschen Engagements in Afghanistan Stellung genommen.
Der Kernsatz: Eine übertriebene Verkleinerung des Kontingents aus politischer Symbolik verbietet sich ebenso wie ein vorschneller Verzicht auf wichtige Fähigkeiten.
Der Teil seiner Rede hier im O-Ton:
Nachtrag: Die SPD-Opposition findet das nicht wirklich gut. Ihr stellvertretender Fraktionsvorsitzender Gernot Erler:
Wer eine Reduzierung von rund zehn Prozent der in Afghanistan stationierten Bundeswehrsoldaten für übereilt hält, glaubt vermutlich auch, dass Schnecken Geschwindigkeitsrekorde aufstellen können.
Die internationale Gemeinschaft hat sich verbindlich festgelegt, dass bis Ende 2014 die Sicherheitsverantwortung vollständig an die Afghanen übergehen soll. Die internationalen Kampftruppen werden bis dahin das Land verlassen haben. Die sogenannte „Transition“ wurde bereits in diesem Jahr in die Wege geleitet – nach Angaben der Bundesregierung mit Erfolg.
Insofern wäre es nur konsequent, wenn parallel dazu auch die Bundeswehr mit dem Rückzug ihrer Truppen beginnen würde. Eine Größenordnung von zehn Prozent der rund 5.000 eingesetzten Bundeswehrsoldaten wäre dabei durchaus angemessen.
Welche Kräfte bzw. Fähigkeiten hat Herr Erler denn so vor Augen? Ich hoffe doch, daß er vorher eine umfassende BdL durchgeführt hat.
Ach, die SPD bekommt wieder Schnappatmung. Erst die Leute in den Krieg schicken, und jetzt ohne Rücksicht erste Teile asap abiehen wollen. Und den Gag mit dem Terminus „Kampftruppen“ wird uns im Jahr 2014 noch eine Menge Spaß bereiten.
Kampftruppen werden als letztes dort rausgehen. Vielleicht in einer geschrumpften Anzahl, aber keiner wird so verrückt sein in Afghanistan für den Fall der Fälle (sei es nur zum Schutz der eigenen Kräfte) Teile der kämpfenden Truppe als erstes nach Hause zu schicken.
Typische Verarsche am Wähler.
@Prediger/Josef
Warum so garstig? Die Bundesregierung verkündet doch laufend, die Erfolge des Einsatzes und auch der Botschafter Afghanistans in Deutschland verkündet nur positives … also, dann kann doch der Abzug beginnen …!
@Heiko Kamann
Das mit den Erfolgsmeldungen hatten wir doch schon mal: http://www.youtube.com/watch?v=Ip4kndhsdVg