Afghanistan: Keine „übertriebene Verkleinerung aus politischer Symbolik“

In seiner ausführlichen Rede auf der Handelsblatt-Konferenz Sicherheitspolitik&Verteidigungsindustrie (die ich aus technischen Gründen hier nur in kleinen Teilen widergeben kann) heute in Berlin hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière auch – kurz – zur Debatte über eine mögliche Verringerung des deutschen Engagements in Afghanistan Stellung genommen.

Der Kernsatz: Eine übertriebene Verkleinerung des Kontingents aus politischer Symbolik verbietet sich ebenso wie ein vorschneller Verzicht auf wichtige Fähigkeiten.

Der Teil seiner Rede hier im O-Ton:

de Maizière zu Afghanistan, 25. Oktober 2011 (mp3)

 

Nachtrag: Die SPD-Opposition findet das nicht wirklich gut. Ihr stellvertretender Fraktionsvorsitzender Gernot Erler:

Wer eine Reduzierung von rund zehn Prozent der in Afghanistan stationierten Bundeswehrsoldaten für übereilt hält, glaubt vermutlich auch, dass Schnecken Geschwindigkeitsrekorde aufstellen können.
Die internationale Gemeinschaft hat sich verbindlich festgelegt, dass bis Ende 2014 die Sicherheitsverantwortung vollständig an die Afghanen übergehen soll. Die internationalen Kampftruppen werden bis dahin das Land verlassen haben. Die sogenannte „Transition“ wurde bereits in diesem Jahr in die Wege geleitet – nach Angaben der Bundesregierung mit Erfolg.
Insofern wäre es nur konsequent, wenn parallel dazu auch die Bundeswehr mit dem Rückzug ihrer Truppen beginnen würde. Eine Größenordnung von zehn Prozent der rund 5.000 eingesetzten Bundeswehrsoldaten wäre dabei durchaus angemessen.