Zu wenig Zivilpersonal?

Bei der Reform, pardon, Neuausrichtung der Bundeswehr zeichnet sich eine Konfliktlinie zwischen Regierung und Opposition ab, die ich in dieser Härte nicht vermutet hätte. Verteidigungsminister Thomas de Maizière will ja, wie verkündet, mit der Verkleinerung der Truppe auf 175.000 bis maximal 185.000 Soldaten auch die Zahl der zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr deutlich verringern – 55.000 Dienstposten ist das angepeilte Ziel.

Dagegen macht jetzt die SPD klar Front. Ihr Verteidigungs-Obmann im Bundestag, Rainer Arnold:

Die von Verteidigungsminister de Maizière vorgelegte Grobstruktur für die Bundeswehr bedeutet eine Verringerung von derzeit 220.000, auf 185.000 Soldaten. Um die schrumpfenden Streitkräfte für ihre eigentlichen Aufgaben zu befähigen, wäre ein Gesamtumfang von mindestens 62.000 zivilen Dienstposten notwendig, wie Berechnungen der Projektgruppe Bundeswehrreform ergaben. Das deckt sich mit den Erfahrungen anderer Länder, die die Wehrpflicht bereits abgeschafft haben: dort haben zivile Beschäftigte deutlich mehr Aufgaben übernehmen müssen.

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Die Strukturreform kann nicht gelingen, wenn an der geplanten Reduzierung des zivilen Personals in den Wehrverwaltungen um 20.000 Dienstposten festgehalten wird. Wenn alle Fähigkeiten der Streitkräfte bei deutlich weniger Personal erhalten bleiben sollen, ist das ein Widerspruch in sich. So kann der Minister – wie von ihm selbst angekündigt – die zivilen Beschäftigten nicht auf dem Weg der Reform mitnehmen.

(Die komplette Pressemitteilung hier.)

Mit anderen Worten: Bei einer kleineren Truppe muss, sagt die SPD-Opposition, das Verhältnis von Zivilen zu Soldaten zugunsten der zivilen Mitarbeiter aufwachsen. Das wird natürlich bei einer Reform, die nicht zuletzt den finanziellen Spielräumen geschuldet ist, ein Problem…