Der Monsun ist vorbei

Es scheint wieder so weit: In den vergangenen Wochen hatten somalische Piraten vor allem im Roten Meer und im Golf von Aden zugeschlagen, weil der Monsun den Indischen Ozean, also vor allem das Somali-Becken und das Arabische Meer, zu rauh werden ließ für die Angriffe mit Skiffs, den kleinen Motorbooten. (Beispiele dafür hier, hierhier und hier, aber auch weit im Süden.)

Der Monsun ebbt ab, und es gibt jetzt wieder die Kaperversuche weit draußen auf See:

29.09.2011: 1215 UTC: Posn: 11:40.8N – 063:05.0E, Around 500nm east of Socotra, Yemen (Off Somalia).
Armed pirates in a skiff approached a chemical tanker underway. Master sounded alarm, crew alerted and took evasive manoeuvres. The armed security onboard first showed their weapons but as the skiffs continued to approach the armed team fired a warning shots. The pirates fired back before aborting the attack.

Ein nötiger Nachtrag zu zwei Ereignissen, auf die mich Leser in den Kommentaren zu Recht hingewiesen haben: Die deutsche Fregatte Köln (unter dem Kommando der EU-Antipirateriemission Atalanta) hat am Mittwoch und Donnerstag in gleich zwei Aktionen Skiffs und kleinere Mutterschiffe, so genannte Whaler, der Piraten vernichtet. Auffällig an der zweiten Aktion am Donnerstag, vor allem, wenn man den (oben verlinkten) Bericht von Atalanta und den der Bundeswehr zusammen liest: Mit den Bordwaffen des Hubschraubers der Köln wurde der Whaler in der Nähe eines Piratencamps zerstört – und auch wenn bundeswehr.de zurückhaltend schreibt in See verankert, wird Atalanta bisschen deutlicher: close to a beach, nahe am Strand.

Es scheint, die EU-Mission greift jetzt, wie schon länger angekündigt, auch zu den Mitteln, die die NATO schon im Frühjahr eingesetzt hat.

Zerstörtes Piraten-Mutterschiff (Foto: EUNAVFOR)