Rettungspaket: Mehr Geld für den A400M
Damit es nicht untergeht: Für das neue Transportflugzeug A400M greifen die beteiligten Staaten tiefer in die Tasche und zahlen 3,5 Milliarden Euro mehr an EADS: Rettungspaket für Militärtransporter A400M unterzeichnet.
Militär-Airbus A400M – Archivbild (Foto: Chris M0EEG via flickr unter CC-Lizenz)
Ja, so macht man gute Geschäfte:
1. Etwas versprechen, von dem man von vorneherein weiß, das man es nicht halten kann.
2. Ein „mangelhaftes“ Produkt vorstellen.
3. Bei Klagen des Kunden mit Konkurs drohen.
4. Wegen drohender Massenentlassungen um Staatshilfen bitten.
5. Das Produkt für deutlich mehr Geld dann doch produzieren, und auch noch Staatshilfen bei der Werbung und dem Weiterverkauf im Ausland in Anspruch nehmen….
Hier haben ALLE Beteiligten versagt: Bundesregierung, Bundeswehr (als Bedarfsträger UND als Beschaffer) und Industrie…
@Huey: well spoken
Too big to fail
@ huey
Zum Weiterverkauf ins Ausland muss es erst mal Interessenten geben – vielleicht die „Damen unsd Herren“ die diesen Ai Weiwei eingebuchtet haben. Die haben jetzt schon prima Beziehungen zut EADS und eine total veraltete Transporterflotte haben sie ebenfalls. (Ironie!)
N bisschen off-topic, aber ich hätte am Dienstag schwören können, dass da über meinem Kopf ein A400M fliegt.
Kann ja aber eigentlich nich sein, oder?
Jetzt sieht es so aus, als würden bei der Luftwaffe nur noch 40 Maschinen ankommen. Das sind nur noch zweidrittel des ursprünglichen Bedarfs!
Allerdings: Wer soll die 13 Deutschen Maschinen kaufen? Würden diese zum deutschen Einkaufspreis veräußert, dann kann sich die Luftwaffe wohl doch noch über die vorgesehenen Flugzeuge freuen.
Wenn sie fliegen, dann nimmt sie schon einer. Die Türkei ist sicherlich genauso interessiert wie Indien, allerdings wollen die keine Höchstpreise zahlen, die Endmontage ggf. in ihren Ländern oder aber Wartungsfähigkeiten selber aufbauen. Aber keiner kauft einen Bananenflieger, der frühestens nach 10 Jahren wirkliche Einsatzreife bei einem deutlich abgespecktem Lastenheft entwickelt hat.
Das ist so erbärmlich… da wartet man ein paar Monate, bis sich der Sturm der Entrüstung gelegt hat und klammheimlich gibt es doch wieder Mrd. für ein marodes und drittklassiges Unternehmen. Das erinnert mich an meine Vorausbildung für den letzten Einsatz… wie hieß es da so schön: „Musses funktionieren oder darfet auch wat von EADS sein??“
Ob die 13 Flugzeuge veräußert werden, bleibt abzuwarten. Normalerweise kauft niemand nagelneue Rüstungsprodukte ohne Begleitverträge, die man wieder auf die Produktionskosten anrechnen lassen kann. Wenn eine Nation A400M kauft, bleibt es damit meist bei Neubauten. Auch werden die 13 Flieger dann schon einiges an Flugstunden runter haben. Die Chancen das es bei 53 Flugzeugen für die BW bleibt, ist groß.
Die 3 Milliarden waren Gegenstand der Verhandlungen schon seit Beginn der Probleme mit dem A400M. Es ist also kein nochmaliges Einknicken gegenüber EADS.
Schauen wir was beim A400M raus kommt und wann er fertig wird. Bis jetzt sieht es gut aus.
Trotzdem bleibt die Lieferverzögerung und die Kostenexplosion beim A400M mehr als nur ärgerlich. Es ist die Hybris eines Unternehmens, das nicht mehr bankrott gehen kann.
Bei einem Werksbesuch im Herbst 2002 bei EADS in Hamburg-Finkenwerder hat der damalige Vice-Präsident von Airbus Military bzw. der Vorgängerfirma mit der Inbrunst der Überzeugung verkündet, die Bundeswehr müssen den A400M nur endlich bestellen. Er wird garantiert 67 Monate nach Vertragsabschluss auf dem Hof stehen. Zu der damaligen Zeit, hatte die Bundesregierung den Abschluss des Vertrages immer wieder verzögert.
Das bei einer Neuentwicklung die Kosten aus dem Ruder laufen können, kann ja vorkommen, nur darf dann eine Vertragsseite sich nicht auf so einen idotischen Vertrag einlassen (CPM), wo sogar die Entwicklungskosten noch von der Industrie vorfinanziert werden sollten. Wenn es dann schiefgeht ( Hybris des Platzhirsches ) dann werden die Vertragspartner genötigt erheblich Geld nachzuschießen.