Deutsche Transall: Evakuierung aus der libyischen Wüste
Die Bundeswehr hat Deutsche und andere EU-Bürger aus der Wüste Libyens evakuiert. Nach Informationen von Augen geradeaus holten zwei Transall-Flugzeuge der Luftwaffe mehr als 130 Menschen von einem Flughafen im Osten Libyens ab. An Bord der beiden Maschinen, die kurz nach 17 Uhr deutscher Zeit wieder starteten, waren auch bewaffnete deutsche Sicherungskräfte.
Die Informationen decken sich weitgehend mit Angaben der Bild-Zeitung, wenn auch dort nur von einem Flugzeug die Rede ist. Nach Angaben des Blattes handelt es sich um den Flughafen Nafoora-Jakharrah in der libyschen Wüste.
Derweil berichten sowohl die BBC als auch Al Jazeera, dass die Briten ebenfalls rund 150 Menschen auf dem Luftweg aus der Wüste südlich von Bengasi evakuiert haben.
(Inzwischen die offizielle Bundeswehr-Bestätigung hier, die offizielle britische Bestätigung hier.)
Nachtrag: Der BBC-Bericht über die Evakuierungsaktion liest sich in Teilen merkwürdig: Of the rescuers, he said: „There was the crew. There were no soldiers as such. They were not carrying any weapons, to my knowledge.“
Und noch ein Nachtrag zur diskutierten Frage der nachträglichen parlamentarischen Billigung des Einsatzes: Dazu hat sich am Montag der Sprecher des Auswärtigen Amtes in der Bundespressekonferenz geäußert:
Dafür muss man sich das Parlamentsbeteiligungsgesetz genau ansehen; das würde ich Ihnen empfehlen. Es gibt nach den §§ 3 und 5 sozusagen die Pflicht, im Vorhinein zu unterrichten, wenn sich ein bewaffneter Einsatz abzeichnen könnte. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass es tatsächlich ein bewaffneter Einsatz war, muss die nachträgliche Zustimmung des Deutschen Bundestages eingeholt werden. In diesem Falle war es so, dass ein bewaffneter Einsatz bevorgestanden haben könnte. Nachträglich war es ein gesicherter Evakuierungseinsatz mit humanitärer Zielsetzung, also kein bewaffneter Einsatz. Demzufolge muss auch nachträglich keine Zustimmung des Bundestages eingeholt werden.
Muss @dallisfaction da schon zustimmen.
Militärschläge würden als erstes die Bevölkerung betreffen. Und die EU sollte gewillt sein das zu verhindern. Sonst könnten wir von einem Flüchtlingsstrom erschlagen werden. Ich denke der Wille nach Freiheit ist bei den Lybieren schon Stark, und die werden das auch ohne militärische Unterstützung Unsererseits schaffen.
Es sollte ausserdem im allgemeinem im Interesse der EU liegen in Nordafrika jetzt stabile Regierungen zu etablieren bzw. zu unterstützten, damit so Szenen wie auf Lampedusa nicht noch häufiger vorkommen.
@dallisfaction
Sie hatten nach den Möglichkeiten der Bundeswehr zur Durchsetzung des Flugverbotes gefragt.
Die Fregatten sind nicht nur graue Pötte die Wasser verdrängen. Die können sogar alle was….;-)
Mal ernsthaft: Mit den Fregatten im EAV ist durchaus ein guter Beitrag zur Luftraumüberwachung von See gegeben (TRS-3D, SMART-S 3D, LW08, IFF, Link 11, Link 16). Neben den technischen Möglichkeiten gehört auch das dazu ausgebildete Personal an Bord.
Abhängig von den Reichweiten der Radare (und die sind dafür, dass es keine reinen AAW Schiffe wie eine F124 oder AEGIS sind, wirklich sehr gut), wird es schwierig das südliche Grenzgebiet von See aus zu überwachen. Das ist klar. Dazu wären tatsächlich AWACS (oder auch E2C) notwendig. Aber da AAW immer ein Zusammenspiel der an einem solchen Verbund beteiligten Einheiten ist, wäre hier doch ein sehr guter Beitrag zur Luftraumüberwachung (Sektoren, Trackverfolgung usw.), und auch zur Seeraumüberwachung möglich.
Danke, NMWC.
Da wäre meine nächste Frage gewesen, ob nicht die Sachsen-Klasse dafür prädestinierter wäre. Brandenburg und Rheinland-Pfalz einfach gegen Hessen/Hamburg/Sachsen tauschen? Schlau und möglich?
Wie dem auch sei, Eurofighter die sich – ähnlich wie über dem Baltikum – im Air Policing-Modus bewähren, wäre doch etwas.
@dallisfaction:
Die beiden Fregatten gegen F124 zu tauschen ist nicht so einfach möglich.
Zum Einen befindet sich meines Wissens nach nur die Hamburg in See, bei ATLALANTA. Dort kann sie jedoch nicht einfach so heraus gelöst werden, zum Anderen sind die deutschen Fregatten schon hoffnungslos überdehnt. Hier eine „freie“ Einheit zu finden könnte zumindest schwierig werden. Dazu dann der Anmarschweg von mindestens einer Woche bei regelmässiger Versorgung mit Treibstoff und dem momentanen Fehl an Hubschraubern vom Typ Lynx steht dem Entgegen.
Zum Eurofighter: Hier müsste man erstmal ergründen, welche Waffen für dieses System schon frei gegeben sind. Dazu kommt auch hier ein oft stark eingeschränkter technischer Klarstand sowie ein Fehl an ausgebildeten Besatzungen.
Es würde sich wohl, wie so oft, eher die Phantom anbieten. Wobei auch diese nicht in Massen im Hangar steht sondern noch?? schon?? im Einsatz an den Außengrenzen der EU steht. (Das sollte doch dieses Jahr sein, oder?)
Meine Vermutung: Bis sich die EU oder sogar die NATO dazu durchringen können, Flugverbotszonen oder ähnliches durchzusetzen, bis dann auch die Kräfte vor Ort sind, die Kommandostrukturen geschaffen sind und alles klar zum ist, hat sich die Lage schon soweit entspannt, dass man viel eher politische Hilfe anbieten sollte bei der Aufbauarbeit nach dem Sturz des irren Beduinen.
Klingt alles logisch.
Aber nur mal der Diskussion wegen: Wozu sind denn die mittlerweile 36(?) EF in Laage zu gebrauchen? Das sind alles Jäger! Und die waren schon zum air policing eingesetzt. Ich stelle mir das immer so naiv simpel vor. Eine A310 voll mit Technikern und Bodenpersonal, eine gecharterte An voll mit Technik, Bewaffnung und Ersatzteilen, die zwei EF bemannt und ab nach Kreta.
Na und. Dann wissen wir, dass da jemand rumfliegt. Und dann? Glaubt hier einer ernsthaft, das ein Eurofighter eine vermutlich vollbesetzte Linienmaschine rutnerholen wird? Bei unserem Glück sitzen da vom Regime bezahlte Tänzerinnen und krebskranke katholische Waisenkinder drinn. Solange man das Flugverbot auch nicht durchsetzen will braucht man auch keine Zone zu übewachen.
@ Christian
Ihren Optimismus hat wohl auch die Kanzlerin und hofft, das sich das Problem von selbst erledigen wird. Die Jagd auf Saddam Hussein hat es doch gezeigt. Nach einiger Zeit zerfällt alles aufgrund von Gier und Gezank. Nur das er im Irak keine Basis mehr hatte. Gaddafi muss nur lange genug durchhalten, dann wird die Opposition sich untereinander aufreiben. Momentan sichern die Clanstrukturen da den Tagesbetrieb, aber darunter leiden eben auch die, die nicht dem lokalen Clan angehören. Und sobald Hunger und Krankheiten da um sich greifen, dann wird wohl ein neuer Bürgerkrieg enstehen. Schließlich geht es hier um eine funktionierende!!!!! Ölindustrie und Milliardengewinnen. Vielleicht wird Gaddafi niemals mehr über ganz Libyen herrschen, aber Stadtkommandant von Tripolis ist ja auch was. Zudem hat er eh kaum Alternativen.
Wenn die ersten Angriffe der Opposition abgwiesen worden sind, dann bin ich mal gespannt, wie dann die BR weiter vorgehen will. Im übrigen sind die Mehrzahl der Panzereinheiten der Bw nicht einsatzbereit.
Die Briten waren ja am Wochenende nochmals ein paar Zivilisten abholen:
http://www.youtube.com/watch?v=vVNmlQcp4v8&feature=player_detailpage#t=66s
Da ist alles dabei. SBS (Special Boat Service), SAS (Special Air Service) + AC 130 Gunship
@Roman
ein wenig Optimismus schadet ja nicht.
Von alleine wird sich das Problem nicht lösen. Aber tatenlos Rum sitzen können wir uns auch nicht leisten. Wie gesagt es flüchten ja im Moment schon viele hundert Menschen aus Tunesien und wenn da jetzt auch noch Libyer dazu kommen….
Es wäre halt im Interesse der EU dort für Frieden zu sorgen.
@ dallisfaction
Mal darüber nachgedacht mit welcher Bewaffnung die EF ihr airpolicing betreiben? M.w.n. nur mit Sidewinder Mk2? und der Singel-Bordkanone. Einer normal ausgerüsteten Mig 2x sind sie alleine aufgrund der derzeit erlaubten Bewaffnung unterlegen. Und wer weiß, ob die Mängel der letzten Flugverbote auch wirklich behoben sind. Und ob die Störausrüstung auch schon so funktioniert wie geplant ist auch fraghaft.
Man muss es so sehen, wie es ist.
Durch jahrelanges Missmanagement hat man die Bundeswehr nicht schlanker gemacht und auf Einsatz getrimmt, sondern vitale Fähigkeiten leichtfertig aufgegeben sowie die zahlreichen Chancen vertan, sich für genau solche Krisen auszurüsten und auszubilden.
Wir sind schlichtweg nicht in der Lage, ohne eine schützende Hand der Briten oder der Amerikaner unsere Landsleute aus einem Krisengebiet zu evakuieren.
Dies gilt für alle 3 Teilstreitkräfte. Das Personal ist willig, fähig und ausgebildet. Allein es fehlt am Material. Und das wird auch weiterhin so bleiben, wenn die wichtigste Nachricht in der Tagesschau auch weiterhin ist, wie viele Zeilen der Verteidigungsminister insgesamt abgeschrieben haben soll. Hierbei wird als nächstes die Bundeswehrreform auf der Strecke bleiben.
Und woran liegt das? IRIS-T sollte doch schon lange integriert sein. Nur müssen ja TÛV Nord, Süd, Rheinland, BWB, Stiftung Warentest, die Gema, der Grüne Punkt und weiss der Fuchs wer noch zustimmen, bevor ein Waffensystem zugelassen und integriert wird.
Broder bringt es bei Libyen auf den Punkt:
http://www.youtube.com/watch?v=8Dfl3shpnSA
Aus einem Artikel des Neues Deutschlands (http://bit.ly/eUfDwp):
„Am Freitagnachmittag gegen 17.55 Uhr informierte der Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker Obleute der Bundestagsfraktionen über die geplante Operation. Man war gerade auf dem Rückflug von der Trauerfeier für die in Afghanistan getöteten Panzergrenadiere aus Regen. Damit, so glaubt das Verteidigungsministerium, habe es dem sogenannten Parlamentsbeteiligungsgesetz genüge getan. Es besagt, dass bei »Einsätzen von geringer Intensität und Tragweite«, die Zustimmung des Parlaments nach diesem »vereinfachten Verfahren« erteilt werden kann. Dennoch passierte eine Panne. Nicht an Bord der Bundeswehr-Maschine, die in Nürnberg startete, war der Verteidigungsobmann der Grünen, Omid Nouripour. Zumindest also das Okay seiner Partei lag nicht vor.“
Also nicht alle Fraktionen informiert – man kann sich ja mal verzählen. Hat sich Volker Beck also doch zu Recht beschwert?
Und gemäß meiner Lesart scheinen BMVg und AA ein BT-Mandat nicht für notwendig zu halten.
Hhhmm, da nicht an Bord auch nicht unterrrichtet ??
Telefon sollten die Grünen aber doch haben, oder ?
Ausserdem wurden laut Bild ( ja ja ) Freitags die Fraktionsvorsitzenden aller Parteien informiert.
Ach, ND ist ebenso wie BILD nicht unbedingt eine „salonfähige“ Quelle.
Neben der Frage, ob die Aktion (und da wird man wohl nicht nur den deutschen Beitrag sehen müssen) ein „Einsatz von geringer Intensität und Tragweite“ war, schreibt § 4 ParlBG die zu informierenden Personen eindeutig fest. Und dazu gehört ‚auch‘ der jeweilige Obman, neben den Fraktionsvorsitzenden, …
Ist kein Weltuntergang, wirkt aber unprofessionell.
Zur No-Fly-Zone gegen Söldner-Import:
Da wäre dann halt wieder die Frage:
– Fliegt Gadaffi derzeit überhaupt noch Söldner ein?
– Geschah das bisher nicht über eine zivile Fluggesellschaft, würde man nicht besser da ansetzen?
– Wenn Gadaffis Krieg gegen das eigene Volk wirklich als Problem gesehen wird, welches ein Eingreifen in die Souveränität Lybiens erfordert: Ist es dann wirklich mit einer No-Fly-Zone getan?
Auf mich wirkt das halt so, als wolle man militärisch irgendwas tun, aber ja nichts allzu kriegerisches. No-Fly-Zone klingt gut: Viel militärisches Spielzeug, keine Gefahr eigener Verluste, mit etwas Glück wird kein einziger Schuss abgegeben, und ohne Boots on the Ground kann man das dann auch als „Souveränitätsverletzung light“ verkaufen. Da ist der „Erfolg“ ja schon vorprogrammiert.
Mein Eindruck: Hauptsache tolle Bilder dass man nicht einfach zuschaut. Was dabei wirklich rumkommt scheint nebensächlich…
@J.R.
„Auf mich wirkt das halt so, als wolle man militärisch irgendwas tun, aber ja nichts allzu kriegerisches. No-Fly-Zone klingt gut….“
Man kann m.E. davon ausgehen, dass die Vorschläge unserer Politiker reine Show sind. Man simuliert hier Handlungsfähigkeit durch Aktionismus. Die konfrontative Haltung gegenüber Gaddafi leistet man sich vernünftigerweise erst, seitdem klar ist, dass dieser ohnehin politisch nicht überleben wird. Viel wichtiger als die diversen Showmaßnahmen (Sanktionen etc.) sind Maßnahmen zur Einflussnahme auf die möglichen kommenden Machthaber.
@Roman
Air Policing in Litauen 2009 mit IRIS-T:
http://www.flugrevue.de/fm/3/Eurofighter-Litauen.jpg
edit:
Besser zu erkennen hier:
http://www.luftwaffe.de/fileserving/PortalFiles/02DB060000000001/W27VCK26907INFODE/JO_090828_Presse%20Litauen03.jpg
@Martin
Zitat: „Broder bringt es bei Libyen auf den Punkt:
http://www.youtube.com/watch?v=8Dfl3shpnSA “
Meine Gefühle sind zwar ähnlich. Das ändert jedoch nicht die Tatsache, dass es sich um nicht weniger als um einen Aufruf die UN-Charta zu verletzen handelt. Am deutschen Wesen wird die Welt nicht genesen. Herr Broder. Nur der UN-Sicherheitsrat kann Militäraktionen beschließen. Nicht die NATO, nicht die EU, die nicht einmal einen Sitz in der UNO-Vollversamlung haben.
@ TimTimTim
Gerade die Behauptung, dass die Leute dafür ausgebildet sind, halte ich für hochgefährlich. Das mag durchaus für die boots on the ground (und wieder summe ich im Kopf mit) stimmen, aber gerade die Führungsbereiche sind weder krisenfest noch multinational kompatibel. Letztendlich funtkioniert wie hier die Sandwichlösung zwischen 2 bis 3 Einheiten oder durch strikte Aufgabentrennung in einer Mission.
@Roman: Genau das meinte ich. Der gemeine Soldat, bis hoch zur Ebene A11 / A13 ist durchaus sehr gut und umfangreich ausgebildet. Leider verliert sich danach viel in den Wirren der Stäben und Kommandos und Kommandobehörden und Ämtern und Ministerien.
Was den Eurofighter angeht, IRIS-T ist in jedem Fall integriert. Die Alarmrotten haben immer scharfe Flugkörper dabei.
AMRAAM wohl auch.
Mehr braucht man erst mal nicht für Libyen.
@ JCR
Stimmt das wirklich? Sidewinder sind ja auch scharfe Flugkörper und für Inlandsflugzonenüberwachung ja auch völlig ausreichend. Bei der Aufgabe Luftraumsicherung über dem Baltikum 2009 wurden meines Erachtens nach EF zur Aufklärung im Luftraum eingesetzt, während die Phantoms mit schweren Flugkörpern in Reserve standen. 2011 findet dieses Tandem ja nicht statt, sondern nur die Phantom. Ist das wegen dem Startverbot bis Ende 2010?
Ich habe gehört, dass die Aufhängung zum Iris-T jetzt funktionieren soll, aber die Anbindung des Suchers zum Rechner noch immer Probleme macht. Selbst bei einem funktionierenden System ist Iris-T ja immer noch eine (wenn auch sehr gute) Nahbereichsrakete.
AMRAAM soll wohl nicht in allen Versionen an den Typ 1 EF passen. Welche Auswirkung das an den möglichen Luftkrieg hat, weiß ich nur laienhaft einzuschätzen. Allerdings geht deine höhere Bedrohung von Fla-Waffen am Boden aus, und da sieht es ja ganz traurig beim EF aus.
Beim BAP waren entweder Eurofighter oder Phantom im Einsatz, aber nie beides gleichzeitig.
Es gibt reichlich Bilder von EF über Litauen bei denen eindeutig IRIS-T zu sehen sind.
Zur Spekulation zum Eindringen von SAS/SBS: Die Fregatte Cumberland war vor dem Anlaufen von Benghasi extra noch in Kreta, die hätten dort also inkl. Ausrüstung an Bord gehen können.
Luftüberwachung von See aus: Die nierländische Tromp ist umgekehrt und wieder zurück durch den Suezkanal Richtung jetzt vor Lybien – damit wäre ein APAR/SMART-L Schiff vor Ort, das sollte doch ersteinmal reichen neben der italienischen Francesco Mimbelli. Dann sind da noch die chinesische Fregatte Xuzhou (neu aber bestimmt schwer integrierbar) und die südkoreanische Choi Young sowie die indische Mysore (mit sowjetischer Technik).
Ebenso ist zu nennen die SNMG1 mit der Lübeck (122er) und der Oker (Flottendienstboot):
„NATO’s anti-terrorist operation in the Mediterranean Sea. Closely supported by NATO’s E3-A Component (Airborne Early Warning and Control Force) and with the additional support of other Mediterranean-deployed NATO assets, SNMG1 will carry out rigorous deterrent patrolling in the Western and Central Mediterranean areas as part of NATO’s determination to deny terrorists any capability for maneuver at sea.“
Die lybischen Bevölkerungszentren liegen ja beinahe alle am Mittelmeer, die schützenswerten Ölfelder jedoch nicht (und Lybien ist nicht ganz so flach wie Holland). Eine inoffizielle no-fly zone mit Hilfe von gut verteilten Stinger (an wen?) etc. mag dort effizienter sein – wie überhaupt ich annehme, dass die NATO/EU schon jetzt klar gemacht hat, dass lybische Jäger über dem Wasser ihre Einheiten SEHR nervös machen würde. Wer führt eigentlich diesen Zoo an schwimmenden Einheiten?
Von deutscher Seite gehe ich mal vom Einsatzführungskommando aus.
International? Wenn ich spekulieren sollte: Northwood.
http://www.manw.nato.int/
@Keyser-Soze
Gehört zwar wirklich nicht hier hin, aber, was man so hört, in Kürze:
– Außenbordspannungsversorgung: der Sea King hat eine bestimmte Steuerschaltung intern, der Lynx braucht sie extern; ziemliche Bastelei auf dem EGV, die wiederum zu Problemen in manchen Anlagen führt.
– Zu wenig Platz für Werkzeugeinschübe und Rollenausrüstung im Hangar auf dem EGV vorhanden, da der Lynx mehr unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten hat.
– Improvisation beim Bewegen der BHS zwischen Hangar und Flugdeck notwendig
– Ein EGV ist nicht wirklich in der Lage, BHS taktisch zu führen. Das kann man fairerweise niemandem vorwerfen, da der EGV personell und technisch nicht gerade „operativ“ aufgestellt ist.
– Eingeschränkter Ausbildungsstand des Flugbetriebspersonals auf einem EGV. Auch das kann man fairerweise niemandem vorwerfen, da das MFG5 in den letzten Jahren nicht gerade häufig einschiffte und daher die Übung fehlt(e).
– Unterschiedliche Philosophie, ein EGV ist halt „Versorger“, eine Fregatte „Kriegsschiff“.
-Besser auf dem EGV: Lagerung der Ersatzteile in einem Kühlcontainer, bequemer Zugang und Transport per Gabelstapler.
Eine der Lynx-Einschiffungen auf einem EGV fand 2008 bei Good Hope statt, die andere operativ 2009.
Na ich denke mal zur LRÜ und Flugverbotszone braucht man Jäger.
HNLMS Tromp mag so ziemlich das modernst sein was man so an Kriegsschiffen hat, aber es ist keine gute Idee einen Kontakt nur nach Radar zu identifizieren und dann im Zweifel mit ner SM-2 runterzuholen.
Wozu das führt haben die Amis anno 88 im persischen Golf vorgemacht.
In Malta oder Kreta stationierte Jäger müssten ständig in der Luft sein um schnell genug reagieren zu können – ob man sich derzeit bemüht Ägypten, Tunesien oder Algerien Unterstützung abzuringen? Zweifellos ein sehr heikles Unterfangen.
Da eigentlich die geplante Ablösung der piratenjagenden Hamburg durch die Niedersachen unmittelbar steht, könnte die Hamburg „auf dem Rückweg“ zum zweitenAPAR/SMART-L Schiff mit SM-2 vor Ort werden.
Einer der übergelaufenen Militärs hat heute gesagt, er hätte gerne Luftunterstützung (inklusive Bombenangriffe!) und zwar vorzugsweise von einer arabischen Luftwaffe, wenn das nicht ginge von einer europäischen und zur Not auch von den Amerikanern…
Klingt nach keiner guten Idee – denn ich denke, die Emotionen könnten rasch umschlagen…und die EU, die NATO und vor allem die USA sich zwischen den Stühlen wiederfinden. Mit fataler Signalwirkung für die Region und für etwaige weitere Demokratisierungsentwicklungen.
http://www.facebook.com/pages/Libyan-Youth-Movement/133738650025293
Libyan Youth Movement The Libyan people will NOT accept foreign military intervention and will NOT accept foreign military bases, read the situation #Libya #Feb17
vor 31 Minuten über Twitter · Gefällt mir · Kommentieren · Feedback anzeigen (65)Feedback verbergen (65) · @ShababLibya on Twitter
Libyan Youth Movement US repositioning forces around Libya, this is the curse of the oil i tweeted about earlier, we do NOT want foreign intervention #Libya
vor 35 Minuten über Twitter · Gefällt mir · Kommentieren · Feedback anzeigen (35)Feedback verbergen (35) · @ShababLibya on Twitter
Ghaddafi – der alte Fuchs – wird natürlich die Zwickmühle erkennen, in die er die Staatengemein-schaft locken kann. Und sowohl die international gegen ihn agierenden Staaten und Blöcke wie auch die einzelnen Gruppen, aus denen der absolut heterogen konstituierte Widerstand gegen ihn und sein Regime besteht, spalten kann. Um in der Zwischenzeit sehr verrückte Ideen umzusetzen, die vermutlich viele Menschenleben kosten würden.
SPON: „Der zweitwichtigste Militärflughafen Libyens in der Hafenstadt Bengasi ist offenbar in der Hand der Gaddafi-Gegner. Das berichtet der arabische Fernsehsender al-Dschasira. Privatflugzeuge sowie Passagiermaschinen seien dort gelandet, Militärangehörige hätten gesagt, sie würden die Regimegegner unterstützen.“
Falls (!) man dort der Stationierung von EU Jägern zustimmte, dann müssten man nicht über die arabischen Anlieger nachdenken, die sicherlich alle sehr erleichtert wären. Für mich kommt eigentlich nur die EU zur Durchsetzung des Flugverbots in Frage, oder aber die NATO mit ausschliesslich von der EU gestellten Kräften. Aber soll die ehemalige Kolonialmacht Italien wieder ran? Hm…
Mal eben eine Nebenbemerkung. Ist mir grade so eingefallen.
Ich freue mich darüber, dass die Fallschirmjäger endlich in einem ihrer primären Einsatzprofile eingesetzt werden konnten. Immerhin sind Fallschirmjäger von ihrer Charakteristik her weniger dafür vorgesehen über lange Zeit Patrouillen zu absolvieren u.Ä..
Hier gabs mal einen Einsatz, der der Konzeption eher entspricht. Schnell rein, schnell raus, sehr kurze Dauer, geringe Mannstärke usw. Feine Sache.
Noch eine Meldung der SAS Operation von Samstag auf Sonntag:
—
Small-arms fire entered the cockpit of the last Hercules to land in the desert on Sunday and hit a pilot’s helmet. He was unhurt, but it could have been serious.
—
http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/feb/28/sas-libya-secret-unaccountable-risky
Mitten im heissen Gebiet (gestern):
„Italian navy dock landing ship SAN GIORGIO evacuates 258 EU citizens (and other nationals) from Misurata, Libya, to Catania, Sicily.“
@Niklas
Wenn man den Fotos glauben darf, dann sieht das aber nicht sonderlich aus, wie die Soldaten da sichern. Keiner hat die Umgebung drauf, alle schauen auf die zu Evakuierenden und in die Kamera. Keiner sieht richtig aufmerksam und unter Strom aus.
Das war so das erste was mir auffiel, als ich diese beiden offiziellen Bilder sah.
Ich denke, dass die Anspannung eher im äußeren Ring der Evakuierungszone gelegen hat. Also bei den britischen Kräften.
Was erwartet man auch von einem Ort, an dem über 100 unbewaffnete Zivilisten darauf warten abgeholt zu werden?
Auf Twitter macht die Runde das die USA Marine und Luftwaffe um Lybien zusammen ziehen. Gibts da was Konkretes?? @TW
@ dallisfaction
Ich nehme an, dass die dort eingesetzten (und sicherlich einige Zeit vor ATA der vier Transporter die Umgebung nach potentiellen Bedrohungen scannenden) SAS-Teams
Grund genug dafür waren, dass die Kameraden eher relaxt als „gefechtsmässig“ die Nahsicherung für das Boarding durchführen konnten.
Apropos: wie aus der „Unterrichtung der Öffentlichkeit“
ersichtlich ist, lief die UK/GE MilEvakOp unter dem Namen „Operation PEGASUS“. Interessante Analogie zur Geschichte: das war der Name einer Evakuierungsoperation im Rahmen der desaströsen „Market Garden“-Luftlandeoperation der Briten, Kanadier und Amerikaner bei Arnhem im Oktober 1944.
Damals konnten 139 (!!) eingeschlossene Airbornes aus bedrohlicher Lage hinter den feindlichen Linien evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. Die „Operation PEGASUS II“ (wenige Tage später nach gleichem taktischen Vorgehen gestartet) wurde hingegen zum Desaster – nur wenige der Evakuierten kamen durch, viele liessen ihr Leben. Hoffentlich kein böses Omen für die nächste (sehr wahrscheinlich in den nächsten Stunden/Tagen) durchgeführte MilEvakOp zur Rettung der noch verbleibenden knapp 60 Deutschen und weiterer EU-Bürger aus dem libyschen Hinterland.
Grundsätzlich sollten Sicherungskräfte doch vom schlimmsten zu erwartenden Szenario ausgehen. Nämlich das versucht wird, von Außen auf die Rettungsaktion einzuwirken. Und das kann ich nicht sehen, wenn meine Augen am Flugzeug und am Kameramann kleben….
Ganz ungefährlich wars wohl auch nicht, wenn man den Interviews mit den Evakuierten glauben darf. Die berichten davon, mehrfach auf dem Weg zum Flugfeld beschossen worden zu sein.
@dallisfaction
Flugplätze sind große freie Flächen. Da besteht nicht unbedingt die Gefahr das man im Nahbereich überrascht wird.
@ dallisfaction
Ich nehme an, dass die dort eingesetzten (und sicherlich einige Zeit vor ATA der vier Transporter die Umgebung nach potentiellen Bedrohungen scannenden) SAS-Teams
Grund genug dafür waren, dass die Kameraden eher relaxt als “gefechtsmässig” die Nahsicherung für das Boarding durchführen konnten.
Apropos: wie aus der “Unterrichtung der Öffentlichkeit”
ersichtlich ist, lief die UK/GE MilEvakOp unter dem Namen “Operation PEGASUS”. Interessante Analogie zur Geschichte: das war der Name einer Evakuierungsoperation im Rahmen der desaströsen “Market Garden”-Luftlandeoperation der Briten, Kanadier und Amerikaner bei Arnhem im Oktober 1944.
Damals konnten 139 (!!) eingeschlossene Airbornes aus bedrohlicher Lage hinter den feindlichen Linien evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. Die “Operation PEGASUS II” (wenige Tage später nach gleichem taktischen Vorgehen gestartet) wurde hingegen zum Desaster – nur wenige der Evakuierten kamen durch, viele liessen ihr Leben. Hoffentlich kein böses Omen für die nächste (sehr wahrscheinlich in den nächsten Stunden/Tagen) durchgeführte MilEvakOp zur Rettung der noch verbleibenden knapp 60 Deutschen und weiterer EU-Bürger aus dem libyschen Hinterland.
„Hoffentlich kein böses Omen für die nächste (sehr wahrscheinlich in den nächsten Stunden/Tagen) durchgeführte MilEvakOp zur Rettung der noch verbleibenden knapp 60 Deutschen und weiterer EU-Bürger aus dem libyschen Hinterland.“
Falls Sie tatsächlich mehr als alle anderen hier wissen sollten, dann nur: OPSEC hurra…
Also eben hieß es noch von offizieller Seite: Keine weiteren geplanten Operationen.
Das AA sagt es sei keine Aktion geplant, da es keine Cluster von Deutschen mehr gibt. Alle einzeln oder in Pärchen verteilt. So jedenfalls der Staatssekretär heute im Morgenmagazin ZDF.
Woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass Spezialkräfte Landeplätze vor Einfliegen der Evakuierungs-Maschinen gesichert hätten?
@ MFG
Warum mehr wissen – nur die allgemein verbreiteten News lesen.
Zum Beispiel hier:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-1361008/Libya-protests-SAS-Blades-rescue-150-terrified-Britons-desert-nightmare.html
Allerdings: die Details, die von der „Daily Mail“ über den Einsatz des 22 SAS Regiment „verraten“ werden…fallen allerdings unter OpSec…
@ Christian
@ Dallisfaction
Meine Anmerkung bezog sich eher auf die UK-Teile der binationalen „Operation PEGASUS“.
@ J.R.
Bitte lesen Sie den oben verlinkten Bericht der „Daily Mail“. Wie schon heute vormittag von mir…sagen wir…spekuliert – ist das SAS-Vorauskommando zur Sicherung der Landing Zone in Zivil eingereist.
Ob Sicherungskräfte v o r einer solcher MilEvakOp grundsätzlich die geplante LZ aufklären und sichern…?
OpSec oder … was ist denn taktisch logisch?
Glück Ab!