Somalias Piraten verursachen Kosten von 7 Milliarden Dollar – pro Jahr

Noch ein Hinweis zur Piraterie am Horn von Afrika, ehe heute der Wehrbeauftragte mit seinem Jahresbericht und damit Bundeswehr-Themen in den Mittelpunkt des Interesses rücken: Die Aktionen der Seeräuber kosten nach Einschätzung eines UN-Sonderbeauftragten mehr als sieben Milliarden US-Dollar – pro Jahr. Dabei eingerechnet sind unter anderem die Militäreinsätze, die erpressten Lösegelder, verlorene Ladungen und höhere Versicherungsprämien.

Zu dieser Einschätzung kommt der frühere französische Minister Jack Lang in einem Bericht für den UN-Sicherheitsrat, der heute in dem Gremium debattiert wird. Als einen Weg, das Problem anzugehen, schlägt Lang einen Gerichtshof vor, aber nicht (wie bisher schon einige) einen internationalen Gerichtshof, sondern einen unter somalischer Gesetzgebung, der in einem anderen Land angesiedelt werden sollte.

Lang schlägt nach einem AFP-Bericht zudem vor, die internationalen Marineeinheiten am Horn von Afrika sollten dichter vor den bekannten Piraten-Stützpunkten an der Küste operieren. Und: wirtschaftliche Anreize sollten verhindern, dass sich junge Somalis dem einträglichen Piratengeschäft anschließen. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht sehr schnell reagiert, wird die Piratenwirtschaft vor der Küste Somalias weiter florieren, bis es zu spät ist, sie zu stoppen.

Den UN-Bericht selbst habe ich online noch nicht gesehen; vermutlich wird er aber im Lauf des Tages zu finden sein.

Ergänzung, damit man es im Hinterkopf behält: „Over 40 percent of the world’s seaborne oil supply now passes through waters at high risk from pirate attack.“